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Das Leuchten im Sturm

Mirajane bringt Licht ins Dunkle ;)
von

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No 3

Weit waren sie nicht gekommen, denn dann hatte sie das Sommergewitter erfasst. Schnell war ihr Kleid vollkommen durchnässt, das Wetter ließ ihnen keine Wahl als zum Hauptquartier zurück zukehren und sie war froh darüber sich etwas Trockenes anziehen zu können. Sie hatte sich eins der Wischtücher geschnappt und rubbelte ihre nassen Haare trocken, Laxus hatte sich einfach neben sie gesetzt und tat nichts anderes als seinen Blick abschätzig durch die Gegend schweifen zu lassen. „Sollten wir den anderen nicht helfen“, versuchte Mirajane ein Gespräch wieder in Gang zu bringen, denn im Moment war diese Stille zwischen ihnen seltsam reizend. „Bei dem scheiß Wetter setze ich keinen Schritt vor die Tür, aber du kannst ja gerne rausspazieren um dich weiter nass zu machen“, brummte der blonde Mann neben ihr ungerührt. „Außerdem ist dir immer noch kalt“, meinte dieser und schielte wieder in ihre Richtung, doch statt ihr rosigen Lippen zu sehen, die sich empört aufeinander pressten, so wie sie es immer tat, wenn sie sich ärgerte, starrte er in sein eigenes Gesicht.

Absolut surreal sah er sich selber tadelnd an. „Laxus Dreyar hast du mir eben auf dir Brüste gestarrt“, raunte ihm eine zu weiblich klingende Stimme in sein Gesicht. Immer noch seinem böse drein blickenden Spiegelbild gegenüber zu sitzend, fiel es ihm schwer, sein eigenes Gesicht zu wahren. „Kann man ja nicht übersehen“, konterte er provozierend. Sie verdrehte die Augen und schon tauchte wieder ihr feingeschnittenes Gesicht auf, was genervt das Wischtuch nach ihm warf und hinter der Theke verschwand. Er hört noch wie ein leises „Idiot“ in seine Richtung gewispert wurde. Sie ignorierte ihn wieder und widmete sich ihrer Arbeit, so war das eben. Als sie noch Kinder waren wäre Mirajane schon längst auf ihn zugestürmt, um ihre Wut an ihm auszulassen, aber jetzt straffte sie ihn mit Schweigen, sollte sie doch. Ein wenig genervt drehte er sich wieder rum und beobachtete die Runde.

Nur ein paar Minuten später flog die Tür auf und ein weiteres ungleiches Paar betrat durchnässt den Hauptraum. Gajeel warf seine nasse Jacke unachtsam auf eine der Bänke und schob die kleine Scriptmagierin zur Bar. Er hatte den grünen Rucksack neben sie fallen lassen und schritt ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen die Treppe hoch. Er ignorierte dabei Laxus und Mirajane vollkommen, letztere lächelte der blauhaarigen Magierin aufbauend zu. Diese war jedoch schon in ihrer Welt versunken und blätterte prüfend durch eins ihrer Errungenschaften. Vorausschauend setzte die Barkeeperin schon das Teewasser an und beobachtete zufrieden, wie Levy’s Mine ein ganzes Spektrum an Emotionen Preis gab. Zum einen war das Erleichterung, dann Freude, Verwunderung und dann Empörung, Mirajane war gerade dabei das Teewasser einzuschenken, als Levy ungehalten den Namen des Eisendragenslayer’s grollte. Dieser wandte sich kichernd von der Brüstung ab und verschwand endgültig auf seinem Zimmer. Dass ihr Blick dabei kurz den blonden Mann streifte beachtete sie nicht weiter, denn zu gespannt war sie auf die Geschehnisse um Levy und Gajeel. Erwartungsvoll musterte sie die junge Frau vor sich und riet gedanklich wild drauf los, was er wohl angestellt haben mochte, dass es sie so aus der Bahn geworfen hatte. „Ach Mira…“, begann ihr kleines Versuchskaninchen an zu wispern, „…ich versteh nicht was er mir sagen will oder was nicht. Können Kerle denn nicht mal normal sein?“ Zu gern hätte sie ihr jetzt gesagt, dass aus jedem Rabauken ein Prinz werden würde, aber ein Rabauke blieb was er war. „Levy-chan, ich bin mir sehr sicher, dass du die Erste sein wirst die das rausbekommt“, versicherte sie ihr aufmunternd. Levy’s Kopf landete resigniert auf dem Holz und ihr Blick war starr auf die fein säuberlich sortierten Gläser hinter Mirajane gerichtet. Hatte sie etwa übertrieben?

Vorsichtig schob sie der Kleineren einen Schokokeks zu, welchen sie dankbar annahm und abwesend begann daran zu knabbern. Sanft legte sie eine Hand auf ihr Schultern und versuchte sie ein wenig abzulenken. Doch ihr Versuch wurde durch den Knall am Eingang unterbrochen, die große Holztür war mit Schwung nach innen gedrückt wurden und das von keinem geringeren als dem Master. Seine Nase war gerötet und auch seine Sachen klebten eng an seinem Körper, trotz ihres Lächelns, hätte sie auf den Anblick verzichten können. Dann fiel ihr wieder ein, dass sie wohl eine winzige Kleinigkeit vergessen hatte.

„Mira-chan, wir werden feiern“, befahl der kleine Mann mit schwerer Zunge. „Gewiss Master, aber was ist der Anlass“, wollte sie beschwichtigend wissen.

Jetzt versammelten sich immer mehr Mitglieder mit einem Grinsen um den Eingang und schlichen neugierig um den Master herum, damit sie auch ja nichts von seiner Erklärung verpassen würden. Sie hätte sich gern geohrfeigt, aber da musste sie jetzt durch. Hochmotiviert sprang der weißhaarige Mann auf den Tresen und verkündete: „Wir werden jetzt ein Fest veranstalten.“ Das zustimmende Grölen der Magier nahm zu, aber Mirajane musste einschreiten und gab zu bedenken: „Es ist doch erst Mittag und feiern wir denn nicht jeden Abend?“ Der vorher so enthusiastische Mann war in sich zusammen gefallen und sah sie schmollend an. „Mira-chan…“, jammerte er ungehalten los, als ihm klar wurde, dass sie möglicher weise Recht haben könnte. „Mir ist aber nach einem Fest“, protestierte er weiter. „Aber Master…wo sollen wir das Geld hernehmen“, sie wusste, dass dies kein feiner Spielzug war, aber sie hatte recht, bei den ganzen Schäden, die es zu bezahlen galt, blieb kaum noch etwas übrig. „Dann waschen wir eben Kutschen“, kam ein freundlicher Hinweis aus der Menge, sie versucht denjenigen ausfindig zu machen, doch die Masse machte anonym, denn dieser Vorschlag traf auf mehr Zustimmung die sie verkraftete. Innerlich sah sie sich schon unzählige Kutschen putzen, im Bikini, draußen und mit zu vielen Bewunderern. Sie hoffte nur, dass der Master es überhört hatte, ihr Flehen wurde nicht erhört. „Genau, wir sollten Geld sammeln und dann ein Fest veranstalten“, kam es nun von dem angetrunkenem Makarov.

„Ist nicht demnächst das Lichterfest, könnte man das nicht zusammenlegen“, meldete sich eine vertraute Stimme von ihrer rechten Seite. Kurz musterte der Master Lucy und dann wieder Mirajane. „Das ist eine sehr gute Idee“, meinte der Master kurz bevor er vom Tresen kippte und sich auf dem Boden wiederfand. Für einen Moment hielt sie geschockt den Atem an, das war wohl doch etwas zu viel Feuerbeerenwiskey gewesen.

„Mira-chan, sei so gut, wenn jemand nach mir fragt, sag einfach, ich bin unpässlich“, hörte sie eine Gekrächze nah dem Fußboden. Mit einiger Mühe hatte sich der Master aufgerappelt und wackelte unter ihrem besorgten Blick zu seinem Büro um dort seinen Rausch auszuschlafen. Die ausgelassene Stimmung verbreitete sich in der ganzen Gilde wie ein Lauffeuer, was hatte sie nur angerichtet?

Sie nahm nun gleichzeitig Unmengen an Bestellungen auf und versucht erwartungsvollen Augen zu erklären, dass sie sich noch nicht mit der Planung beschäftigt hatte. Auch die Angebote ihr bei der Planung zu helfen wimmelte sie vorerst mit einem freundlichen Lächeln ab. Da das Wetter nicht besser wurde, hatte sie bis zum Abend zu tun die hungrige Meute zu versorgen. Sie machte früher als sonst Schluss und begab sich auf direkten Weg in ihr Zimmer, was ganz friedlich vor ihr lag und ihr großes Bett nur auf sie ganz alleine wartete. Sie schloss zufrieden die Tür hinter sich und lehnte sich mit geschlossenen Augen gegen das angenehm warme Holz und ließ den ganzen Trubel nochmal sacken.

„Mira da bist du ja endlich“, wurde sie unerwartet aus ihren Gedanken gerissen und sah eine aufgeregte Mavis vor sich hin und her wandern. „Oh Erster, euch geht es wieder besser? Was macht Ihr denn noch hier“, wollte sie etwas irritiert wissen, denn das der Geist jetzt in ihrem Zimmer sein musste, passte ihr nicht so recht in den Sinn. „Ja natürlich und danke mein Liebe. Kommen wir gleich zur Sache…“ fing der erste Master an los zu plappern und ließ sie nicht weiter zu Wort kommen. Sie erzählte wie sie das Lichterfest mitorganisieren würden und wem welche Rolle zugeteilt werden würde. Sie ließ keine Zweifel daran, dass sie dabei vor allem an Mira’s Plänen arbeite ein paar bestimmte Mitglieder zu verkuppeln. Immer noch etwas überrumpelt versuchte sie der Takischenfee zu folgen, die immer mehr Details erläuterte und sie in all ihre Ideen ein zu weihen versuchte. Nur kurz konnte Mira ein paar Hinweise einwerfen, nach einer dreiviertel Stunde hatte sie Mavis davon überzeugt, dass Pläne schmieden nur ausgeruht funktionieren würde und so verabschiedete sich ein gut gelaunter blonder Geist mit den Worten: „Mira-chan wir werden morgen viel Spaß haben.“

Müde fiel Mirajane auf ihr Bett, sie hatte immer noch ihr gelbes Sommerkleid und ihren Bikini an. Mit letzter Kraft warf sie alles von sich, nachdem sie das Fenster an gekippt hatte, um besser das Gewitter hören zu können und verkroch sich unter ihrer Decke. Sie mochte Gewitter und Sommerregen, denn dann hörte sie das ganze Gewusel in ihrem Kopf so schlecht. Ein kleines Lächeln zierte die Lippen der Take-Over-Magierin bevor sie in den Schlaf versank.

Makarov hatte sich von seinem mittaglichen Ausflug in den Rausch erholt, bevor er die Holztreppen runter zum Hauptsaal nahm, sah er wie sein Enkel sich gelangweilt über die Brüstung gehangen hatte und das Spektakel zu seinen Füßen genau beobachtete. Sein Enkel konnte so schrecklich stur sein, doch er wusste meist genau was der junge Mann so dachte.

Mirajane und er hatten nicht mitbekommen, wie er sie letzte Nacht von oben nachspioniert hatte. Das beide den Feuerbeerenwiskey geöffnet hatten, hatte ihn zu nächst stutzen lassen, aber als er erkannt hatte, dass es nur ein netter Versuch war Laxus aufzuheitern, war es dankbar, dass Mira-chan das übernommen hatte. Dass die beiden sich verstanden sah jeder Blinder, auch das sie beide sich seit ihrer Kindheit stark verändert hatten, aber vor allem war ihm aufgefallen, dass jedes Mal wenn Laxus von einer Mission zurück kehrte, er immer ihre Nähe suchte. Und nicht nur ihm war diese Offensichtlichkeit bewusst geworden, auch der erste Master war darauf gestoßen, denn zu seinem Verzweifeln, hatte sich Mavis erlaubt einen Plan zu gestallten. Ihm graute es, sich da einzumischen, denn eigentlich wollte er sich aus dem Chaos raus halten, da die jungen Mitglieder ihm schon genug Falten verursachten. Aber die Art wie Laxus den Tresen beobachtete, hinter dem nun Mirajanes kleine Schwester arbeite ließ ihn stoppen, vielleicht war es doch Zeit endlich etwas gegen dieses Trübsal Geblase zu unternehmen?

Zumindest mussten die Zwei endlich aufhören sich ständig zu ignorieren, diese schlechte Laune seines Enkels war unerträglich, doch Mavis bei ihrem Plan zu helfen, war ihm noch nicht geheuer.

Mirajane wachte früher als sonst auf, obwohl ihre Gedanken letzte Nacht noch sehr lange in ihrem Kopf rumschwirrten, fühlte sie sich frisch und ausgeruht. Doch die Tatsache, dass sie durch die kleine Flasche Feuerbeerenwiskey, sich eine ganze Feier aufgehalst hatte, die nun ihrer Organisation oblag, ließ sie schaudern. Es war schon eine Herausforderung eine Feier im Hauptquartier aus zu richten, aber nun die gesamte Gilde beim Lichterfest miteinzugliedern und dann noch eine Feier zu veranstalten? Am liebsten hätte sie sich wieder ins Bett gelegt und hätte die Decke über den Kopf gezogen, denn da in ihrem schönen großen Bett war es warm und kuschlig. Niemand würde sie darin stören oder gar von ihr verlangen ein stinkiges Fischsandwich zu machen.

Doch Mira stand auf und zog sich eins ihrer Sommerkleider an, sie hatte sich diese Suppe selber beschert, nun musste sie sie auch auslöffeln. Tief entschlossen nahm sie sich vor, der Gilde eine Überraschung zu bereiten, die sie noch nie zuvor erlebt hätten und das in zwei Wochen, dass musste doch zu schaffen sein!

Da sie schon so früh auf war, machte sie sich direkt nach ihrem Morgenritual daran einen Brief an den Bürgermeister zu schreiben. Die Suche nach einem sauberen und ordentlichen Blatt Papier stellte sich als schwieriger heraus, als sie es erwartet hatte, aber sie wurde in einem Schrank des Archivs glücklicher weise fündig. Mit ihrer schönsten Handschrift bat sie um ein Treffen mit dem Bürgermeister um ihn von ihrem Anliegen zu überzeugen, die Gilde mit in die Festlichkeiten des Lichtfestes ein zu binden. Sie faltete das Stück Papier penibel, doch bevor sie den Umschlag versiegelte, fiel ihr noch etwas ein. Kurz darauf zückte sie ihr Parfüm und setzte einen kleinen Spritzer auf den Brief, wenn man schon solche Nachrichten bekam, sollten sie wenigstens gut riechen, dachte sich Mirajane mit einem verständnisvollen Lächeln. Als sie aus dem Fenster sah, bemerkte sie, dass es erst anfing zu dämmern, bis der Meister nach seinem Kaffee fragte, hatte sie noch genügend Zeit den Brief persönlich weg zubringen.
 

Magnolia war es noch ruhig, als ob noch die Nacht über der Stadt liegen würde, auf den Straßen war kein Mensch und sie atmete noch einmal tief durch, bevor sie den Brief in den Schlitz warf und sich auf den Rückweg machte. Statt denselben Weg zu gehen, wählte sie dieses Mal eine andere Route und kam am ersten Haus vorbei indem schon Licht brannte. Der herrliche Duft von frischen Bort ließ sie stoppen und die kleine Bäckerei betreten. Freundlich, aber dennoch etwas verwundert über einen so zeitigen Kunden, wurde sie von einer gestandenen Frau begrüßt. Sie nahm für sich und die anderen ein paar frische Brötchen und zwei Zimtschnecken mit. Gut gelaunt betrat sie wieder das Hauptquartier und wurde freundlich vom Master begrüßt. „Ich hab frische Brötchen geholt, soll ich euch eins aufschneiden“, fragte sie gut gelaunt und bekam ein tiefes und bejahendes Bauchgrummeln als Antwort. Vor sich hin kichernd bereitete sie das Frühstück vor und stellte dann alles wie am Vortag auf den Tresen. Sie lehnte sich auf das Holz und ließ ihren Blick durch den Raum gleiten. „Mira-chan, wann wurdest du eigentlich das letzte Mal zu einem Essen ausgeführt“, begann der Master so beiläufig wie möglich, als er sich begierig auf sein Frühstück stürzte. Nachdenklich legte sie einen Finger ans Kinn, ihr Blick wanderte zur Decke, um ehrlich zu sein, das war schon eine ganze Weile her. „Das ist schon etwas länger her, ich glaube noch vor unserem unfreiwilligen Inselaufenthalt hat mich jemand gefragt, aber seit dem wir zurückgekehrt sind, war keiner mehr so mutig. Und um ehrlich zu sein, es wäre schon etwas seltsam von jemanden gefragt zu werden, der vor einem halben Jahr noch sieben Jahre jünger war als Ich. Ich glaube in nächster Zeit wird mich wohl keiner so schnell nach einem Essen fragen“, gab sie bestürzt zu. Sie hatte bis jetzt nicht wirklich darüber nachgedacht, aber die Kerle die sie attraktiv fand, waren nun sieben Jahre älter und die Kerle von denen sie nun angeschmachtet wurde, waren vor einem Augenblick eigentlich noch Kinder.

Und da war wieder der Moment, in dem sie sich sehr nach ihrem Bett und der Decke sehnte, die sie einfach über ihren hübschen Kopf hätte ziehen können. „Ach Mira, dann geh doch mit jemanden aus, dem auch sieben Jahre verloren gegangen sind“, schlug der alte Mann mit einem verräterischen Schmunzeln vor. „Ach und wenn schlagt ihr vor Meister, Natsu, Gray oder Gajeel? Ich glaube kaum…Die Jungs sind wir Brüder für mich“, schnaufte sie abwehrend, wie kam der Master nur auf solche Gedanken? „Wer weiß, wer weiß. Manchmal kommt die Liebe erst auf den zweiten Blick. Kannst du so gut sein und eine der Zimtschnecken mit deinem berühmten Kaffee zu Laxus schaffen? Der Bursche sollte schon längst hier sein, denn ich habe hier einen Plan“, erklärte der Master geheimnisvoll Grinsend. Natürlich kam sie seiner Bitte nach, obwohl es ihr etwas unangenehm war einfach so vor Laxus Tür zu stehen, wärend er möglicher Weise noch im Bett liegen könnte.

Sie legte die Zimtschnecke auf den Porzellanteller und stellte ihm zu der Kaffeetasse auf dem roten Tablett, routiniert hob sie es an und ging auf die Treppen zu. Sie balancierte das Tablett die Treppen hoch und über den Gang, bis hin zur letzten Tür, auf der rechten Seite. Hier sah es nicht viel anders aus, als in ihrer unteren Etage, an den Wänden war das gleiche trübe Grün und das dunkelbraune Holz der Vertäfelung. Sie blieb vor der Tür stehen und zögerte, wenn sie ihn nun wecken würde, würde ihr das schon peinlich sein, auch wenn er sich ab und an wie ein Arsch ihr gegenüber und allgemein Frauen verhielt. Zaghafter als bei Anderen klopfte sie gegen die Holztür und wartete auf eine Reaktion oder Nichtreaktion. „Herein“, brummte eine, ihr sehr vertraute, Stimme, ihr Herz setzte kurz aus, bevor sie sich durchringen konnte, den Türgriff runter zu drücken.

Das erste was sie mit einem kurzen Blick, durch sein Zimmer, sagen konnte, war: 1. Ihr Zimmer war viel kleiner, 2. Er war erstaunlich ordentlich für einen Mann und 3. Er lag nicht nackt neben irgendeiner fremden Frau. Sie musste kurz grinsen, wie kam sie nur auf solche Gedanken? Aber es wäre schon lustig gewesen, ihn ein wenig in Verlegenheit zu bringen, verdient hatte er es alle Male. Sie trat in sein Quartier ein und stellte das Tablett auf der Kommode neben seinem Bett ab, dabei konnte sie es sich einfach nicht verkneifen, die Sachen darauf genauer in Augenschein zu nehmen. Da war eine kleine Nachttischlampe, ein schwarzes Holzkästchen, ein Stift und Taschentücher, wozu er das wohl alles brauchte und ihr war gar nicht aufgefallen, dass er Schnupfen hatte, seltsam.

„Mira“, kam es deutlich überrascht aus der anderen Ecke des Zimmers. Sie drehte sich zu einem frisch geduschten Laxus um, der sie neugierig musterte und dabei nur mit einem Handtuch bedeckt im Türrahmen zu seinem Bad stand. Ihr Blick wanderte von seinen nassen Haaren bis zur Grenze seines Handtuchs, von der Gestalt von vorletzter Nacht war nichts mehr geblieben. Hier stand wieder der Laxus den sie kannte, arrogant und zu selbstsicher, er mit seinen gut sichtbaren Bauchmuskeln. Sie stoppte Gedanklich bei seiner stark definierten Körpermitte und wurde erst durch ein tiefes Grollen wieder in die Realität geholt. „Dir gefällt was du siehst, eh Mira-chan“, stichelte er ungeniert weiter und verschränkte seine Arme lässig. „Es gibt besseres“, gab so möglichst desinteressiert von sich und stemmte ihr Hände in die Hüften, nur weil sie das gleiche wie er tat, musste er sich noch lange nichts darauf einbilden, dass tat sie ja schließlich auch nicht.

„Tss… trotzdem weiß ich, dass ich du mich willst“, kam es eine Spur zu überzeugt von ihm, ihr Blick wanderte wieder über seinen fast nackten Körper und dann grinste sie ihn amüsiert an. Sie ging langsam auf ihn zu, sie wusste genau, dass durch die Highheels ihre Hüfte sich elegant hin und her schob. Ihr war auch klar, dass er wie gebannt auf ihre Lippen starrte, als sie ihren Mund leicht öffnete, fast so als ob sie Sprechen oder Seufzen wollte. Nicht mal eine Armlänge von dem blonden Dragon Slayer blieb sie stehen, sie sah wie das Wasser noch auf seiner Haut glänzte und die Wärme der heißen Dusche noch auf ihm lag. Es war dieser kurze Moment des Ungewissen, was die Spannung greifbar machte. Sie beugte sich leicht vor und strich eine Strähne hinters Ohr, ihr war klar, dass sein Blick auf ihren Brüsten klebte. Zu nächst sah sie von seinen Füßen rauf bis zu seinen Knien, über denen auch kurz darüber, dass weiße Handtuch endete. Ihr Blick glitt weiter rauf, bis zu seiner Hüfte, dort blieb er für einen Moment hängen, bis er schließlich weiterrauf wanderte. Seine Brust war stark und muskulös und um sein Gildenzeichen schloss sich ein Tattoo, was bis rauf zu seinen breiten Schultern ging. Sie biss sich verlegen auf die Lippe, als ihr Blick ganz langsam zu seinen lauernden Augen rauf stieg.

„Oh Laxus“, wisperte sie tonlos zu seinen Ohren, als sie sich immer weiter vor beugte. Er schluckte nervös und versuchte heraus zu finden, was sein Gegenüber vorhatte. Seine Irden wurden um einiges größer, als sich ihre Hand auf ihn zubewegte. „Du hast mal wieder vollkommen Recht“, gab sie immer noch verlegen zu, „Ich will dich…Unten, denn dein Großvater will etwas mit dir besprechen.“ Er stockte augenblicklich in seiner Bewegung sich ihrem Gesicht zu nähern, denn aus ihrer verzückten Stimme war etwas Süffisantes geworden. Sich offensichtlich über ihn lustig zu machen gefiel ihr, denn sie kniff ihn in die Wangen und streckte ihm die Zunge stolz heraus. Sollte er doch weiter glauben was er wollte, lachte sie in sich hinein. „Lass den Scheiß“, knurrte er ungehalten, „Ich hätte es besser wissen müssen. Denn wer bin ich schon, dass ich glauben könnte, dass die große Mirajane Strauss sich auf jemanden, wie mich einlassen würde“, gab er übertrieben theatralisch zu. Sie zwinkerte ihm neckisch zu. „Merk es dir“, befahl sie ihm tadelnd und drehte sich um, „Ich gehör nicht zu der Sorte von Mädchen, die nur wegen deinem Namen mit dir ins Bett gehen.“ Er verlagerte sein Gewicht vom einem zum anderen Fuß und kam ihr jetzt doch wieder näher. Und er flüsterte, mit einem dreckigen Grinsen na an ihrem Ohr: „Eigentlich schade, denn ich weiß, dass es dir gefallen würde.“ Er wusste dass er eine Grenze überschritten hatte, aber scheinbar gefiel es ihm, sie sauer zu machen. Gefährlich nah war er ihr gekommen und er machte auch keine Anstalten das auch zu ändern. Sie drehte sich ihm mit einem warnenden Blick zu. Doch dann entspannte sich ihr Gesicht wieder und sie lächelte wieder, als sie ihm noch einmal zu zwinkerte und dann aus dem Zimmer spazierte. Er würde ihr jetzt nicht den Spaß daran rauben, dass sie wusste, dass sie ihn mehr als nur verwirren konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  LoLi1i-
2015-04-29T18:03:48+00:00 29.04.2015 20:03
ich lache mich tot XD
Von:  fahnm
2014-10-27T19:40:42+00:00 27.10.2014 20:40
Spitzen Kapi^^


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