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Two hearts, however, one soul 2

Family is more than Blood
von

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Fragen und Antworten

Langsam schlenderte sie den Pfad entlang, pflückte dabei hier und da ein paar Blumen und band sie zu einem schönen Strauß zusammen. Sie hatte sich mit der morgendlichen Waschung beeilt, Elsa noch einen kurzen Kuss gegeben und sich dann unter Protest der Blonden verabschiedet. Sie wusste, dass die Königin sie bald für ihr Verhalten zur Rede stellen wollen würde, doch das hier war wichtig. Mikeyla verlangsamte ihren Schritt als sie an ihrem Ziel angekommen war.

Nervös nestelte sie an ihrem Wams herum und legte die Blumen vor den großen Stein. Immer wieder senkte Mikeyla ihr Haupt, rang nach den richtigen Worten, während sie mit der rechten Hand einen kleinen, kühlen, metallenen Gegenstand umklammert hielt.

Jeden Tag wanderte sie diese Strecke entlang, einen Weg den sie nur zu kannte, den sie mit Stolz und Furcht beschritt. Sie hätte den Hügel mit den zwei riesigen Grabsteinen der Königin und des Königs jeder Zeit blind gefunden. Ihr erster Besuch lag gut sechs Monate zurück. Beim ersten Mal war sie weinend zusammen gebrochen. Diese Menschen … was sie ihr auch angetan hatten, waren für sie Familie gewesen … Eltern, mehr als es ihre eigenen je waren. Seit diesem ersten Besuch führten ihre Schritte sie fast täglich hier herauf. Sie berichtete von der königlichen Familie und bat um Vergebung, da sie dem Willen des Königs nicht weiter folgen konnte und ihm trotze.

Beklemmung ergriff von ihrem Herzen Besitz, als sie sich verbeugte, ihre Hände zu kneten begann und an ihr Vorhaben dachte.

»Es … es ist ein wundervoller Tag, der wieder heran bricht. Diese Sommer in Arendelle habe ich trotz der erdrückenden Hitze sehr vermisst, doch noch mehr die Winter. Elsa … Elsa und Anna haben heute viel Arbeit vor sich. Zwei Delegiertentreffen aus der Schweiz und Schottland. Außerdem ist heute Freitag und somit werden wohl wieder einige Anwohner Arendelles zu ihnen kommen und ihnen ihr Leid klagen.«, sie hielt inne, holte tief Luft.» Eure Töchter haben sich zu wundervollen, intelligenten und vor allem gütigen jungen Frauen entwickelt … aber ich liege euch damit ja fast täglich in den Ohren, so dürfte dies keine Neuigkeit für euch sein.«, sie lachte nervös und spielte mit ihrem kleinen Zopf, der hinter dem Ohr geflochten herunter hing. » Gerda und Kai geht es natürlich prächtig. Annas Tochter übt jeden Tag fleißig und gewissenhaft mit ihrer Tante, sie lernt langsam ihre Kräfte zu dosieren.« euphorisch klatschte sie in die Hände und gestikulierte etwas herum. »Sie ist ein wirkliches Naturtalent und das Volk liebt sie genauso sehr wie eure älteste Tochter!«, ein sanftes Lächeln stahl sich auf die Lippen Mikeylas. »Das Land erblüht und hat eine gute, friedvolle Zukunft vor sich, wenn alles so beständig bleibt.«

Täglich hielt sie diese Konversation und sie wurde ihr nie müde. Ganz im Gegenteil. Sie hatte das Gefühl so etwas an den König und die Königin zurückgeben zu können. Aber heute war etwas anders. Sie war nicht nur hier um ihnen alle Neuigkeiten zu berichten und ihnen die Ehre zu erweisen, etwas drängte sie schon lange, doch die Furcht war bis jetzt immer zu groß gewesen. Zitternd holte sie den kleinen, silbernen Ring hervor. Drei kleine Schneeflocken, die größte in der Mitte, waren darauf zu erkennen, in jeder war ein kleiner, blauer Saphir eingebettet. Liebevoll und stolz hielt sie ihn empor, er funkelte in als Sonnenstrahlen in trafen. Nervös leckte sie sich über die spröden Lippen, ihr Herz hämmerte in ihrer Brust und Schweiß stand auf ihrer Stirn. Der Hals war trocken und sie musste sich ein paar Mal räuspern, bevor sie ihre Sprache wieder gefunden hatte.

»Eure Hoheiten … «, sie verbeugte sich. » Ich … ich weiß, dass ich nicht das bin … was ihr euch für eure Tochter gewünscht habt. Ich bin kein Prinz oder Edelmann, weder verfüge ich über Reichtum noch über Land oder andere wertvolle Güter, die ich als Mitgift präsentieren könnte. Das Einzige … das ich geben kann … sind mein Leben und meine bedingungslose Liebe und Treue für dieses Land und für Elsa, eure älteste Tochter und Königin von Arendelle.« Sie kämpfte mit empor steigenden Tränen, schluckte den Kloß, der in ihrem Hals saß hinunter und strafte die Schultern. » Ich wünschte ich hätte die Möglichkeit gehabt dies von Angesicht zu Angesicht zu tuen, doch es bleibt mir leider verwehrt. «, wieder schluckte sie. Ihr Herz verkrampfte sich vor Trauer. » Ich liebe Elsa. Ich liebe eure Tochter so innig und aufrichtig wie es nur ein Mensch kann. Sie ist der Grund aus dem ich jeden Morgen aufstehe, für den ich lebe. Selbst als wir uns fern waren … war alles woran ich denken konnte sie. Ich weiß nicht wie ihr nun zu Alldem steht. Sicher … es ist viel Zeit vergangen nach eurer … Entscheidung, ich weiß nur … das ich nicht noch einmal die Kraft hätte zu gehen … es sei denn es wäre Elsas ausdrücklicher Wunsch! Nun stehe ich hier … ich in meiner Person, ohne Zeremonie, ohne Geschenke, nur ich … eine Garu mit der dreisten aber aufrichtigen Bitte euren Segen zu erhalten, um um die Hand eurer ältesten Tochter, Königin Elsa von Arendelle, anhalten zu dürfen.« Schwer atmend sah sie zu den Grabsteinen, immer noch gebeugt schloss sie nun die Augen. Sie hatte ihrer Seelengefährtin nur noch keinen Antrag gemacht, weil sie genau das noch tuen wollte, weil sie es als richtig und nur natürlich empfand, zuerst die Eltern um ihren Segen zu bitten. Doch sie hatte sich solange davor gedrückt, da die Scham gegenüber dem Königspaar zu groß gewesen war. Auch wenn sie tot waren … so waren sie immer noch die Eltern der Schwestern und sie hatten Mikeyla aufgenommen und ihr Güte erwiesen … bis klar war wie Elsa und sie zueinander standen. Sie verharrte so noch einen kleinen Moment, bis eine Hand sich plötzlich auf ihrer Schulter nieder legte und sie aus den Gedanken riss.

»Sie hätten dir ihren Segen gegeben! Das weiß ich einfach.«, konnte sie eine leise, tränen erstickte Stimme wispern hören.

Wie in Trance drehte sich Mikeyla um. Anna stand direkt neben ihr, sah aus mitfühlenden und trauernden Augen auf sie hinab der Blick durch die herabfallenden Tränen wässrig, doch voller Wärme und Freude.

»A –Anna … ich … wie lange-?«, doch weiter kam sie nicht. Die Rothaarige zog sie in eine enge Umarmung, drückte sie an sich. Die Prinzessin weinte und lachte zugleich, schniefte in die Schulter der Garu und tätschelte deren Rücken.

»Lange genug. Ich hoffe du weist, dass du mich gar nicht erst um meinen Segen bitten musst. Und wehe dir du tust es doch … ich habe für jetzt schon genug geweint und wenn du mir genauso einen herzzerreißenden Vortrag hältst, bin ich für nichts mehr zu gebrauchen.« Lächelnd löste sie sich von Mikeyla, wusch sich die salzigen Perlen von den Sommersprossen gesprenkelten Wangen. »Wann wirst du sie fragen? Und was mich am meisten interessieren würde … woher kommt der plötzliche Sinneswandel? Noch vor zwei Wochen wolltest du von einer Verlobung oder gar einer Hochzeit nichts wissen!«, kam es anklagend und mit erhobenen Augenbrauen von Anna.

»Naja … ich … also …«, druckste die Garu herum während sie auf den Boden sah und mit ihrem geflochtenen Zopf spielte. »Deine Schwester … ich … die Leute ….«, puterrot stammelte sie so vor sich hin.

»Hat es etwa mit Elsas angeblichen, kleinen „Unfall“ in der Bibliothek, von vor einer Woche zu tuen?« mit einem breiten Grinsen und funkelnden Augen musterte Anna die Wölfin. Mikeyla hatte nun in kürzester zeit alle Rot Töne durchlaufen und war an dem dunkelsten angelangt. Völlig starr vor Schreck und mit schuldbewusster Miene, zog sie die Schultern ein und gab ein betroffenes Winseln von sich. Es war tatsächlich eine Art Unfall gewesen. Sie hatte der Blonden im Eifer des Gefechts, sie hatten auf Elsas Bett gesessen und waren beim Küssen etwas zu leidenschaftlich geworden, versehentlich einen Knutschfleck im Nacken verpasst, als sie kurzzeitig etwas die Kontrolle über sich verlor. Die Königin war zuerst erbost, was sich jedoch schnell legte, als sie die tiefen Spuren sah, die sie mit ihren Fingernägeln auf Mikeylas Rücken hinterlassen hatte. Den Kindern, die den „Blauen Fleck“ ihrer Tante besorgt betrachteten, redete sie ein, sie habe einen kleinen Unfall in der Bibliothek gehabt bei dem ihr ein Buch in den Nacken gefallen sei. Daraufhin verengte Kai nur seine Augen und meinte das lesen eben doch gefährlich war.

»Dein Winseln ist mir da schon Antwort genug. Ich nehme mal an, dass dies auch ein Grund dafür ist, dass ihr seit einiger zeit in getrennten Räumlichkeiten eure Nächte verbringt?«

Ein leises Grummeln und »Was zum Henker geht dich das bitte an?« waren die einzige Antwort.

Triumphierend stemmte die Rothaarige die Hände in die Hüften. »Gut zu wissen! Ich hatte Angst ihr hättet euch gestritten oder so etwas. Meine Schwester mag sich zwar mehr geöffnet haben aber deshalb erzählt sie mir ja noch lange nicht alles.« sie zwinkerte vielsagend und tätschelte die Schulter der Schwarzhaarigen. »Dann solltest du meiner Schwester jetzt wirklich langsam Mal einen Antrag machen.«, verwirrt legte Mikeyla ihren Kopf schief.

»Naja damit Elsa eine ehrbare Frau bleibt … nicht das ihr noch übereinander herfallt bevor ihr die Ehe antretet.« frech streckte Anna ihr die Zunge heraus, ging einen großen Schritt zurück und hielt sich dann den bauch vor Lachen fest, als sie die Gesichtsentgleisung ihrer Schwägerin in Spe wahr nahm.

»A- A- ANNA?!« Fassungslos und mit runtergeklapptem Unterkiefer, sah sie zu der Prinzessin.

»Hihi. Ja was ist denn? Nun tu nicht so! Ihr seid beides erwachsene Frauen, ihr liebt euch und ihr habt Bedürfnisse.«

Resignierend ließ die Garu den Kopf hängen und schüttelte ihn.

»Ach … und mach dir keine Sorgen.« kam es beschwichtigend von Anna, die sich die letzten Lachtränen weg wusch. »Ich werde natürlich schweigen wie ein Grab, damit dir die Überraschung auch gelingt. Ich bin gespannt wie du sie fragen wirst, aber ich warne dich.« dabei piekte sie ihren Zeigefinger bedrohlich in Mikeylas Brust.» Gib dir ja Mühe mit deinem Antrag! Es ist immerhin meine Schwester die du da fragst und sie ist eine besondere und wundervolle Frau! Also muss der Antrag ebenso wundervoll sein! Oh … und romantisch natürlich!« sie zwinkerte der Wölfin zu, drehte sich auf de Absatz um und Schritt von dannen.

»Puhhh …«, sofort sackte die Garu in sich zusammen und landete auf ihrem Hintern. Sie schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. »Besonders und romantisch … hmm … ich denke … ich sollte jemanden fragen der sich mit so etwas auskennt, zwar habe ich eine Idee aber … mal sehen.« Sie stemmte sich nach oben, klopfte ihre Hosen ab, verbeugte sich noch einmal vor der Grabsteinen und ging dann hinunter in die Stadt. Es gab noch viel zu tuen…



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