Prolog
Prolog
So war das eigentlich alles nicht geplant. Es sollte ein wunderschönes Wochenende mit meinen Freunden bei der Quidditch-Weltmeisterschaft werden. Doch es kam etwas dazwischen.
Als ich mit den anderen unser Zelt betrat, musste sogar ich staunen. Von außen sah es aus, als ob vielleicht gerade mal zwei Personen darin Platz hätten. Doch von innen glich es einer riesigen Hotel-Suite mit mehreren Schlafzimmern. Den anderen schien das alles nichts aus zu machen, und so war ich froh, dass wenigstens Harry der Mund offen stehen blieb.
„Hermine, wollen wir uns das Bett hier teilen?“, rief mir Ginny von einer Ecke des Zeltes zu.
Ich ging zu ihr, schaute mich kurz um und stimmte sofort zu. Das Bett war ein wenig schmaler als ein Doppelbett, aber immer noch breit genug, um bequem zu zweit darin schlafen zu können. Und Ginny und ich gehörten nun wirklich nicht zur dicksten Sorte.
Auf der anderen Seite des Zeltes herrschte Chaos, da sich die Jungs mal wieder nicht einig werden konnten.
„Fred und ich nehmen das Etagenbett“, rief George.
„Das kommt gar nicht in die Tüte. Ich schlafe nicht mit Ron in einem Doppelbett!“, entgegnete Harry.
„Ja, wie würde das denn aussehen?“, sagte Ron.
„Es ist nur für ein Wochenende und ihr beide seid doch so ein süßes Paar“, sagte Fred und wuschelte Ron durchs Haar. Diesem gefiel das gar nicht und er schlug Freds Hand weg.
„Vergesst es“, sagte er, „ihr beide schlaft im Doppelbett.“
„Jetzt reicht’s aber“, fuhr Mr. Weasley endlich dazwischen. „Entweder ihr werdet euch einig, oder ihr schlaft alle draußen!“
Da man sich gegen die Zwillinge einfach nicht durchsetzen konnte, mussten sich Harry und Ron letztlich doch mit dem Doppelbett anfreunden, während Fred und George das Etagenbett bezogen. Immerhin musste so niemand Angst haben, dass die Zwillinge etwas ausheckten und man vielleicht auf einem hohen Baum aufwachte oder sogar gar nicht mehr.
Als alles geklärt war, schickte uns Mr. Weasley gesammelt aus dem Zelt, damit er in Ruhe das Essen vorbereiten konnte. Zur Feier des Tages sollte es wohl etwas ganz besonderes geben und da die Weasleys dies mit guter Laune aufnahmen, begann auch ich mich zu freuen.
So gingen wir sechs also ein wenig auf Entdeckungstour und sahen auch einige bekannte Gesichter. Seamus Finnigan hatte vor seinem Zelt schon ein Lagerfeuer aufgebaut und so verbrachten wir ein paar Minuten damit, am Feuer zu sitzen und uns über das bevorstehende Spiel auszutauschen. Fred und George hatten es natürlich wieder einmal nicht lassen können und schlossen insgeheim Wetten ab, doch Seamus war intelligent genug, um freundlich abzulehnen.
Als wir schließlich weiter über den Zeltplatz gingen, traf ich Betty Rogue, die mit mir zusammen Alte Runen belegt hatte. Wir plauderten eine Weile, während die anderen aber schon weiter gingen. Um nicht abgehängt zu werden, musste ich das Gespräch leider beenden und rannte den anderen hinterher. Zu meiner großen Überraschung war George stehen geblieben und schien auf mich zu warten.
„Wo bleibst du denn?“, rief er mir zu. „Du gehst uns noch verloren.“
„Entschuldige bitte, ich hab nur eine Freundin getroffen.“
Um mich in der Menge nicht zu verlieren, griff er nach meiner Hand und zog mich hinter sich her. Er war immerhin ungefähr einen Kopf größer als ich und konnte somit über die meisten Leute hinwegschauen. Wir mussten uns eine Weile durch die Meute kämpfen, aber dann holten wir die anderen glücklicherweise wieder ein. Doch auch als wir uns wieder zu unserer Gruppe gesellten, ließ George meine Hand nicht los.
„Ähm... George?“, sagte ich zögernd.
Er sah mich nur an und grinste sein typisches Weasley-Grinsen.
„Du hälst immer noch meine Hand.“
„Ja und?“, antwortete er. „Stört dich das?“
Darauf hatte ich keine Antwort. Ich sah ihn etwas verwundert an. Zugegeben, er war wirklich attraktiv, aber er war immer noch Rons Bruder, von daher hatte ich mir nie Gedanken über ihn gemacht.
Als ich immer noch nicht antwortete, sagte er nur: „Na dann ist ja gut.“ und wir gingen alle zusammen zurück zu unserem Zelt, meine Hand immer noch in der von George.
Fortsetzung folgt
