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Schicksalsveränderung

von

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Wut

Vollkommene Stille war auf der kleinen Lichtung eingekehrt, auf der der Lord des Westens und die Menschenfrau aus der Zukunft eine Rast eingelegt hatten. Allein das leise Knistern des Feuers war noch zu vernehmen, welches Zeuge eines äußerst skurrilen Bildes wurde. Die Schwarzhaarige lehnte schlafend, mit einem friedlichen Gesichtsausdruck an einem Baumstamm und direkt neben ihr saß der, so sagte man es in dieser Zeit jedenfalls, grausamste und kaltblütigste Youkai dieses Landes, welcher sie mit leicht schief gelegtem Kopf und forschenden Blick betrachtete. Ein paar Fältchen bildeten sich auf seiner Stirn, als er seine Augenbrauen zusammenzog und ihr Gesicht geradezu nieder starrte, in der Hoffnung er würde so mir nichts dir nichts die Fähigkeit erlangen in ihren Kopf hinein schauen zu können. Leise stieß er den Atem aus und schüttelte kaum merklich den Kopf. Welch ein absurder Gedanke, dennoch wurde er einfach nicht schlau aus dieser Frau. Erst ließ sie ihn deutlich wissen, dass sie nichts mit ihm zu tun haben wollte und nun saß sie keinen Meter von ihm entfernt und sprach mit ihm, als würden sie sich schon Jahrzehnte kennen. Sie gab sich bisher unterkühlt und zurückweisend ihm gegenüber und dann brachte sie ihm Nahrung und schenkte ihm sogar das ein oder andere Lächeln. Die Menschen waren in seinen Augen schon immer ziemlich verwirrende und schwache Wesen, doch war diese Frau und die Zeit in die sie hineingeboren wurde ein Mysterium für sich. Doch was ihn nun wirklich wunderte, war der Umstand, so abweisend sie ihm gegenüber tat, so schien sie an seiner Seite nun tief und fest eingeschlafen zu sein. Konnte es vielleicht möglich sein, dass sich ihr Körper bei ihm wohlfühlte, wobei sich ihr Bewusstsein gegen ihn und seine Anwesenheit wehrte? Der Daiyoukai rief die Erinnerung seines Kontrollverlustes auf, worauf sein Körper ein heftiges Kribbeln durchfuhr. Stirn runzelnd huschte sein Blick zu ihren Lippen, als ihm die Erinnerung durchfuhr, dass sie für einen Augenblick den Kuss erwiderte. Diese Frau war nicht schwach, ebenso hatte sie ihre Gefühle zumeist im Griff, dass wusste er mittlerweile von ihr, doch wieso hatte sie den Kuss erwidert, wenn sie ihn offensichtlich ablehnte? War es womöglich so wie er es sich bereits dachte? Zog er sie Körperlich an, wobei ihr Bewusstsein rebellierte? Zu seinen Überlegungen schlich sich dazu nun auch noch ein weiterer Gedanke, wieso fühlte er sich so verdammt wohl in ihrer Gegenwart und wieso hatte er diesen Kuss mehr genossen als einen seiner Feinde zu töten? Seiner Kehle entkam ein leises Grummeln, als er ihre Gestalt mit den Augen auf und ab fuhr, wobei sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen legte, als er eine Strähne ihres langen pechschwarzen Haares ergriff und dieses über seine Hand gleiten ließ, worauf er es langsam an seine Nase führte und genüsslich daran roch. Sesshomarus Augen schnappten bei dieser Handlung jedoch auf, als ihm klar wurde, was er da gerade tat und ließ augenblicklich die Strähne los, als hätte er sich daran verbrannt. Schneller als so mancher gucken konnte sprang er auf und kniff tief durchatmend seine Augen zu, um sich damit wieder in die Realität zurück zu holen. Ein Knurren bildete sich in seiner Kehle welches er leise entließ, als er die schlafende Frau vor sich betrachtete, ehe er sich

abwandte und vor sich hin grollend im Wald verschwand. Der Daiyoukai konnte es nicht fassen, wie sehr er sich in ihrer Gegenwart hatte gehen lassen. Er schämte sich dafür, vor ihr seine eiserne Fassade fallen gelassen zu haben und sie derartige Schwächen, wie Neugierde, Interesse und Faszination sehen ließ. Er konnte nur hoffen, dass sie diese nicht versuchte gegen ihn einzusetzen, da er im Augenblick alles andere als den Wunsch verspürte, ihr Leben zu beenden. Knurrend setzte er zum Sprung an und bahnte sich schnell den Weg durch das dichte Geäst, im Moment war es einfach nicht gut in ihrer Nähe zu sein, doch achtete er stets darauf sich nicht zu weit von ihr zu entfernen, schließlich hatte er sich durch das Bündnis mit ihr dazu verpflichtet ihr Leben zu schützen. Die junge Frau jedoch wusste davon nichts, woher auch für sie bedeutete all dies womöglich einfach nur ein Waffenstillstand und der gegenseitige Austausch von Informationen, welche für ihr Vorhaben von Bedeutung waren.
 

Der Morgen begann zu grauen, noch zeigte sich die Sonne nicht, doch erhellte sich der

Himmel soweit, dass man sich ohne Probleme zurecht finden konnte. Mit einem lauten Keuchen schoss Kagome nach vorn und starrte mit deutlich geweiteten Augen ins Leere. Ihre Hand presste sich an die Brust in der Hoffnung, dass sich ihr wild klopfendes Herz beruhigte, doch war es dieses mal anders als sonst. Hart schluckte sie und starrte noch immer vor sich hin, als sie die Bilder ihres Traumes noch einmal in Erinnerung rief. Es war sonst immer

wieder das selbe, sie hatte diese Szene oft genug gesehen um sich jedes Detail dieses Traumes einzuprägen, doch dieses mal war da etwas neues. Ihre Hände formten sich zu Fäusten, ehe sie diese in den Boden neben sich schlug, weil es ihr einfach nicht einfallen wollte. Verdammt noch eins, sie hatte diesen Schatten deutlich gesehen, doch war da noch etwas anderes, es wollte ihr nur nicht einfallen. Das schlimmste an der ganze Sache jedoch war, dass sie sich nicht erklären konnte wieso es ihr erst jetzt auffiel. Angestrengt schloss sie ihre Augen, um diesen einen Moment wieder sehen zu können, doch vergeblich. Jedes mal, wenn er

zum greifen nahe war, so verflog es sofort wieder. Ein tiefes ergebenes Seufzen rutschte ihr über die Lippen, was sie leicht zusammenschrecken ließ, da ihr wieder einfiel, dass sie nicht alleine war. Schnell sah sie sich nach dem Daiyoukai um, in der Hoffnung er habe nichts von ihrer Verzweiflung bemerkt und zu ihrem Glück war von ihm nirgends etwas zu sehen. Erleichtert ausatmend stand sie schließlich auf und streckte sich ausgiebig, als es dann Klick bei ihr machte. Sie war allein. Sesshomaru hatte sie tatsächlich im Tiefschlaf ohne jeden Schutz allein gelassen. Suchend schloss sie die Augen und tastete die Umgebung, mit dem Gedanken, dass er sich womöglich nicht weit entfernt hatte, nach seinem Youki ab, doch nichts. Rein gar nichts deutete daraufhin, dass der Lord des Westens sich in diesem Gebiet aufhielt, was dazu führte, dass sich schlagartig eine Welle des Zorns in ihr breit machte. Die Schwarzhaarige konnte es nicht fassen, wie konnte sie ihren hart erarbeiteten Selbstschutz fallen lassen, wobei sie sich bei dem Gedanken es auch nur gewagt zu haben einem Youkai wie Sesshomaru nach nur ein paar netten Gesprächen so weit zu vertrauen selbst eine Närrin schallte. Wie konnte sie nur so dumm sein zu denken, dass der Inuyoukai sie Beschützen würde? Anscheinend war seine Ansicht eines Bündnisses jene, dass sie nach seiner Pfeife zu Tanzen hat und ihn mit all ihren Informationen zu versorgen. Wahrscheinlich bestand seine Absicht ihr zu helfen, vielmehr darin, selbst herauszufinden was mit ihr geschah, da sie sich ziemlich sicher war, dass Sesshomaru es hasste etwas nicht zu wissen. Dieser miese Köter benutzte sie also nur. Somit war dieses freundliche Getue von ihm auch nur gespielt um an Informationen über sie selbst und die Zukunft zu kommen, damit er sie in der Hand hatte. Vor sich hin brummend presste sie hart sie Zähne aufeinander um nicht sämtliche Flüche in den Wald hinein zu brüllen und ließ sich stattdessen im Schneidersitz auf den Boden sinken. Sie konnte gar nicht beschreiben, wie sehr sie sich für ihre mangelnde Aufmerksamkeit, jemanden

zu durchschauen schämte. Und wenn sie daran dachte, wie Lord Arschloch sich über ihre Naivität im stillen einen ab lachte, würde sie am liebsten im Erdboden versinken. Das allerschlimmste jedoch war dieser Kuss. Die Tatsache, dass ihr Verstand sich für einen Augenblick ausgeschaltet hatte, als sich ihre Lippen berührten und sie seinen unvergleichlichen Geschmack auf ihrer Zunge wahrnahm machte sie nur noch wütender. Wütend auf ihn und hauptsächlich auf sich selbst, weil sie sich zu ihrem Missfallen eingestehen musste, dass es verdammt gut war. Allein für diese Tatsache verabscheute sie den Daiyoukai noch mehr, zumal dieser Kuss keine Berechnung seinerseits war, sondern sein Instinkt ihn dazu verleitet hatte. Ein leichtes Prickeln in ihrem Nacken ließ sie mit verengten Augen aufschauen, da sie spürte, wie Sesshomaru sich zu nähern schien. Nun musste sie nur noch überlegen, wie sie mit der Situation umging. Sollte sie ihm sagen, dass sie sich nicht benutzen ließ und das Bündnis auflösen oder so tun als wäre nichts und abwarten? Mit falscher Freundlichkeit würde sie bei ihm womöglich nicht weit kommen, da sie sich sicher war, dass er dies sofort durchschauen würde. Ihn fortjagen wollte sie jedoch auch nicht, weil er in ihr die Hoffnung weckte mehr über sich und ihre Kräfte heraus zu finden. Somit kam sie nur zu einem Schluss, sollte er sie doch benutzen, sie würde ihn von nun an auch nur als Mittel zum Zweck sehen. Dennoch hieße das nicht, dass der Daiyoukai vor ihrem Zorn darüber, dass er sie zurück ließ, verschont bliebe. Mit einem leisen Rascheln kündigte er seine Rückkehr an, worauf sie kurz aufschaute und sich dann erhob. Schnell richtete sie sich ihre Frisur, ehe sie dem Inuyoukai noch einen vernichtenden Blick zu warf und ohne ein Wort zu verlieren los marschierte. Es war ihr egal, ob er nun wusste, weshalb sie derart wütend auf ihn war. Sie nahm an, dass ein kluger Kerl wie Sesshomaru es war, auch allein darauf kam, dass er es nun ordentlich verbockt hatte.
 

Mit undurchdringlicher Miene starrte der Lord des Westens der offensichtlich wütenden Frau hinterher. Er hatte keine Ahnung, wieso sie sich plötzlich wieder derart distanziert verhielt

und ihm auch noch diese Blicke zuwarf, welche deutlich ihre derzeitige Abneigung ihm gegenüber zum Ausdruck brachten. Er hatte sich die ganze Nacht um die Ohren geschlagen, nicht das es ihm etwas ausmachen würde, doch hatten ihm die drängenden Gedanken um diese Frau weitaus mehr ausgemacht. So sehr er es auch versucht hatte, hatte er einfach nichts

gefunden, was ihn dazu brachte die Schwarzhaarige zu hassen, nicht einmal, die Tatsache, dass sie Menschlich war reichte aus, sie mit der nötigen Abscheu zu behandeln, welche er brauchte um sie auf Abstand zu halten. Es war zum verrückt werden dabei zu zu sehen, wie sich ihr zierlicher Körper vollkommen angespannt vor Wut vor ihm hin und her bewegte, wobei er wieder den Drang verspürte diese weiche und warme Haut berühren zu wollen. Und diese Lippen. Sein innerstes drohte zu verbrennen, wenn er an diesen kurzen intensiven Kuss dachte und war in Versuchung sie einfach zu überfallen, nur um sie noch einmal schmecken zu können. Kopfschüttelnd verbannte er diesen Gedanken schnell wieder. Wenn er sich jetzt seiner Triebe hingab, würde sie ihn komplett von sich stoßen und er hätte niemals die Chance sie zu bekommen. Und ihm war klar, er musste sie haben, musste sie mit seinem Duft markieren um sie endlich wieder los zu werden. Doch bevor es dazu kam, musste er herausfinden, wieso um alles in der Welt sie wütend auf ihn war. Er hatte sie nicht ohne ihre Zustimmung berührt, nun jedenfalls dann nicht, wenn sie es mitbekommen hätte und nach dem Kuss war sie auch noch bei guter Laune. Auch hatte er sie nicht beleidigt oder abwertend behandelt, wieso also war sie wütend? War sie vielleicht eine von den Frauen, welche rummeckern, wenn sie alleine wach wurden? Das kam jedoch auch nicht hin, da sie sich am See auch nicht beschwert hatte. Verdammt noch eins, wieso mussten Frauen auch immer so verdammt nervtötend sein? In diesem Punkt hatte er nun noch etwas von der Schwarzhaarigen dazu gelernt, egal, ob es sich um eine Youkai oder Menschenfrau handelte, sie fanden immer einen Grund wütend zu sein. Menschenfrau! Bei diesem Wort dämmerte es ihm langsam. Sie war nicht sauer, weil sie allein war. Also, sie war schon aus diesem Grund wütend, jedoch war es vielmehr die Tatsache, dass sie dachte er hätte sie Schutzlos zurück gelassen. Sie konnte ihn nicht mehr wahrnehmen, doch hatte er angenommen, dass sie ebenfalls darüber Bescheid

wusste, dass seine Sinne viel stärker ausgeprägt waren, als die ihren. Dieses Weib machte ihn

noch wahnsinnig. Nach außen hin gab sie sich stark und nun überdeckte sie ihre Angst wehrlos da gelegen zu haben mit Wut, welche sie teilweise berechtigt auf ihn richtete. Leise vor sich hin brummend wurde ihm klar, dass es nun an ihm lag sie wieder zu beruhigen und er gezwungen war schnell zu handeln, da sie gleich bemerken würde, dass sie dem Wolf schon ziemlich nahe waren. Schnell legte er sich die richtigen Worte im Kopf zurecht und wollte gerade zu sprechen ansetzen, als sie im nächsten Moment auch schon los rannte. Na super. Dachte sich der Daiyoukai und lief der Frau hinterher, dabei im Hinterkopf behaltend, dass er nun ziemliche Probleme haben würde ihr Vertrauen zurück zu gewinnen, da der Wolf sie mit Sicherheit keine Sekunde mehr aus den Augen lassen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kagome2010
2018-12-21T14:42:14+00:00 21.12.2018 15:42
oh oh armer sessy
Von:  Sayuri88
2014-11-04T10:26:08+00:00 04.11.2014 11:26
tolles kapi ^^. bin gespannt wie es weiter geht.


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