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I need you!

1004 (Angel)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen ;)
Naja wie man sieht bin ich momentan im Schreibrausch und habe endlich mein altes Hobby wieder neu entdeckt!
Ich werde nun auch wieder öfters und häufiger schreiben, auch im neuen Genre bzw. Thema. K-Pop ist mein neues Opfer, wobei ich da hauptsächlich One Shots schreiben werde, außer irgendjemand besteht auf eine komplette FF :D
Nun den viel Spaß mit diesem One Shot!!! ~ Komplett anzeigen

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One Shot: I need you!

Seit geschlagenen 11 Monaten habe ich dich schon nicht mehr gesehen und deine Stimme nicht gehört. Doch deine Stimme und deine letzten Worte, die du zu mir sagtest, irren immer noch in meinem Kopf umher und richten völliges Chaos an. „Es ist besser so.“, das waren deine letzten Worte zu uns, deiner Band, die du von Anfang an begleitet hast und mit deinem Wesen bereichert hast. Was hast du dir dabei gedacht willkürlich eines Tages uns bekannt zu geben, dass du die Band, unser Hab und Gut, verlässt und nie wieder zurückkommen würdest? Was hast du dir nur dabei gedacht? Was war es?
 

Ich werde es niemals verstehen, genauso wenig wie die anderen vier Jungs. Doch die anderen sind nicht so sehr mitgenommen, verschlossen und deprimiert wie ich! Sie haben es schon nach dem ersten Monat verkraftet und einfach ihr Leben weiter gelebt. Jedoch habe ich in der Zwischenzeit nur noch dich im Kopf, dein Lächeln, deine Präsenz, dein Charme… Wie konntest du das tun?

Im Proberaum war es leer, nur noch ich befand mich darin, da die anderen sich schon duschten. Jeden Tag, jeden verdammten Tag sitze ich hier und denke darüber nach und versuche zu verstehen weshalb du gegangen bist. Nachdenklich vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen. Bilder von uns zusammen huschen an meinen Augen vorbei. Du warst glücklich, ich war glücklich.

Während ich diese Bilder vorbei passieren ließ, stupste mich plötzlich jemand an: „Hey Leader, ist alles in Ordnung mit dir?“. Es war unser Maknae, der Jüngste, Zelo. „Klar, mach dir keine Sorgen. Ich bin nur etwas müde.“

„Bist du dir sicher?“, mit einer gerunzelten Stirn setzte Zelo sich neben mich.

„Ja.“

„Wirklich?“

„Ja!“

„Soll ich auf dich warten bis du dich geduscht hast? Dann können wir zusammen zum Dorm gehen.“

„Nein, das brauchst du nicht.“

„Sicher?“

„Verdammt, ja!“

Zelo zuckte kurz zusammen, klopfte mir auf den Rücken und erwiderte: „Also gut. Mach aber keine Dummheiten, ich warte im Dorm auf dich.“

„Das sollte ich eher zu dir sagen, du machst hier die kindischen Sachen.“, ein kleines Lächeln huschte über meine Lippen.

„Yes, Sir! Leader, ich werde auf mich Acht geben!“, Zelo stand auf, salutierte vor mir und verließ den Proberaum.

Wärst nur du dabei, würdest im Dorm auf mich warten oder gar mit mir zusammen zum Dorm gehen, ich wäre der glücklichste Mensch auf der Welt. Immer wieder fragte ich mich, ob du geblieben wärst, wenn ich dir meine Gefühle schon früher mitgeteilt hätte. Oder ob du trotzdem wegen dieser einen Frau und wegen deiner Familie gegangen wärst. Elf Monate ohne ein einziges Wort von dir gehört zu haben, es ist unerträglich – ich brauche dich!
 

Nachdem ich mich geduscht hatte, verabschiedete ich mich von den Mitarbeitern des Entertainment und machte mich auf den Weg zum Dorm – natürlich perfekt getarnt vor den Fans. Es war nicht sehr weit bis zum Dorm, weshalb wir auch gelegentlich alleine hin und her pendeln konnten.

Während ich den erfrischenden Wind genoss und leicht in den Himmel hinauf sah, musste ich feststellen, dass es schon beinahe dunkel war. Meine Schritte wurden schneller, denn es war mir doch nicht ganz geheuer allein draußen herum zu laufen, wenn es gleich Nacht wurde. Schlagartig verlangsamte ich meine Schritte erneut. Warum sollte ich mich beeilen? Im Dorm wartete niemand besonderes auf mich und wen würde es schon stören, wenn mir etwas zustoßen würde. Niemand würde es stören. Ich lief an zahlreichen Nebenstraßen vorbei, wobei mir eine kleine Gasse besonders auffiel. In der Gasse befand sich eine kleine Bar, grelles Leuchtschild und nicht gerade viele Leute, das konnte man an dem nicht vorhandenen Lärm feststellen. Sollte ich es wagen? Ich meine, was ist schon schlimm daran, wenn ich einen kleinen Abstecher in eine Bar machen würde? Solange mich niemand erkannte und kein Groupie in der Nähe war, sprach doch nun wirklich nichts dagegen.
 

Kurzerhand peilte ich die Bar an, zuerst mit stockenden Schritten, dann mit zielstrebigeren Schritten. Langsam hob ich meine Hand in Richtung der Türklinke und öffnete die Eingangstür, die leise quietschte. Innen war es wirklich ruhig, es war nur ein wenig Getuschel und Geflüster auszumachen, da die Musik dröhnte – Rockmusik. Als ich mich weiter in die Bar traute und mir einen Platz ausspähte, interessierte sich niemand für mich. Das empfand ich als großes Glück und eine gewisse Erleichterung breitete sich in mir aus. Ein Stehtisch mit einem Hocker war mein Ziel, die ich nun anstrebte und es mir dort auch gemütlich machte. Ich schaute mich etwas um, in den Fernsehern waren Musikvideos von Rockbands zu sehen, das Licht war dunkel aber gemütlich einladend, das Personal sah freundlich aus. Warum waren hier nur so wenige Leute? Mir gefiel es hier auf eine gewisse Art und Weise – es war mal etwas Neues und eine willkommene Abwechslung im Vergleich zu den Clubs in die mich die anderem regelmäßig mit reinschleppten. Dort hielten sich absolute höhergestellte Menschen auf, die dachten sie müssten sich von der normalen Bevölkerung in jeglichem Sinne abheben. Selbst wenn ich auch eine Berühmtheit bin, ich war niemals so und ich werde auch niemals so werden, nur über meine Leiche.
 

Kaum hatte ich diesen Gedanken in meinem Kopf ausgesprochen, kam eine blonde Asiaten, die Bedienung, auf mich zu: „Guten Abend. Was kann ich dir denn bringen?“. „Hey. Ich hätte gern Soju. Bring am besten gleich zwei oder drei.“, bestellte ich mit meiner tiefen Stimme. „Alles klar. Einen Moment bitte.“

Sie huschte zur Bar, gab meine Bestellung durch und brachte kurzerhand meinen wohlersehnten Nervenstoff. „ Hier, zum Wohl.“, sie stellte mir gleich vier Schnapsgläschen mit Soju auf den Tisch. „Wieso vier?“, fragte ich verdutzt. „Einer geht aufs Haus“, zwinkerte mir die Asiatin zu. Nun gut, beschweren wollte ich mich nicht, daher bedankte ich mich mit einem Nicken und einem Lächeln. Netter Schuppen, sag ich doch. Gemächlich trank ich nach und nach meinen Nervenstoff leer. In der zwischen Zeit verirrte sich auch eine Gruppe von fünf Mädchen in die Bar. Sie sahen nicht gerade danach aus, als ob sie hier öfters wären. Ganz im Gegenteil sie sahen eher angewidert aus und meine Feststellung, dass sie Fehl am Platz waren, bewahrheitete sich schneller als gedacht. Sie taten es mir gleich, untersuchten das Innere um den perfekten Platz zu finden. Langsam setzten sie sich in Bewegung, anscheinend hatten sie den Stehtisch neben mit anvisiert. Misstrauisch nahmen sie mich unter die Lupe, versammelten sich um den Tisch und schon ging das Getuschel und die Lästereien los.
 

Seufzend trank ich den letzten Soju vor mir leer, winkte die Bedienung her und bestellte mir nochmals zwei Soju. Als mir diese an den Tisch gebracht wurden, beugte sich die Bedienung zu mir vor: „Was wollen die hier? Die sind völlig fehl am Platz mit ihren kurzen Miniröcken und ihren farbigen Hakenschuhen.“. Ich musste schmunzeln und erläuterte ihre Feststellung: „Nicht zu vergessen deren Zentimeter dicke Schminkschicht.“. Lachend entfernte sich die Asiatin wieder und nickte zustimmend beim weggehen. Während ich einen der beiden Soju zu meinem Mund führte, schaute ich gespannt in den Fernseher und musste feststellen, dass manche Videos gar nicht mal so schlecht waren. Vielleicht könnte man ein paar Konzeptarten einspeichern und in unsere Videos miteinbauen.
 

Ruckartig wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Die fünf Mädchen standen um mich herum, eine von Ihnen packte mich am Handgelenk der Hand in der ich das leere Schnapsglas hielt. Verdutzt schaute ich sie an und musste mit Bedauern feststellen, dass sie wirklich Tonnen von Schminke im Gesicht kleben hatten. „Hattest dich wohl hier sicher gefühlt, was?“, sprach das Mädchen, das mein Handgelenk fest umklammerte. Sasaengs, ich wusste da war etwas faul. Schnippisch entzog ich mich aus dem Griff des Mädchens, wobei ich feststellen musste, dass ich nun von den fünf Mädchen umringt war. „Was wollt ihr? Wenn ihr Autogramme wollt, dann gebt mir Papier und einen Stift.“

„Pah, wir wollen doch kein Autogramm von dir, du kleiner Mistkerl!“, ein anderes Mädchen meldete sich zu Wort. Was zur Hölle sollte das nun werden? „Du hast alles kaputt gemacht“, warf mir das dritte Mädchen vor. „Genau, du als Leader hast völlig versagt.“, wieder das erste Mädchen und diesmal traf mich der Satz mitten ins Herz. „Was wollt ihr?“, forschte ich mit einem mulmigen Gefühl nach. „Wieso hast du ihn gehen lassen? Nein, wohl eher, wieso hast du ihn aus der Band rausgeekelt?“, wieder packte mich ein Mädchen am Arm. Nach diesem Satz wusste ich um welches Thema es sich handelte – Himchan. Meine Laune und meine Gesichtsmimik wurden wieder zu einem einzigen traurigen Schauspiel. „Ich habe gar nichts gemacht.“, verteidigt ich mich. Mein Kopf brummte. Schnell schnappte ich mir mit der freien Hand den letzten Soju und schüttete ihn in mich. „Das ist ja das schlimme! Du hast ihn nicht aufgehalten! Du weist, dass du dies noch bereuen wirst, richtig?“, es sprachen immer nur die drei gleich Mädchen, die anderen beiden standen unbeteiligt da, verdammter Gruppenzwang. Bevor ich etwas sagen konnte, spürte ich schon eine Faust in meinem Gesicht. Schmerzerfüllt fasste ich mir ins Gesicht und stellte fest, dass ich schon aus der Nase blutete.
 

Wie in einer Trance konnte ich mich nicht bewegen, zu groß war der Schmerz und der Gedanke an Himchan verschlimmerte es nur. War es wirklich meine Schuld, dass er die Band, seine eigentlich Familie, verlassen hat? Im Augenwinkel konnte ich eine erneut herannahende Faust ausmachen, weswegen ich schon meine Augen zusammen kniff. Doch bevor sie mich traf, hörte ich jemanden schreien: „Raus mit euch, ihr Mistgören! Ich ruf gleich die Polizei und dann werdet ihr euer blaues Wunder erleben. Ihr seid ja noch grün hinter den Ohren!“. Langsam öffnete ich die Augen und sah die Bedienung, wie sie den Schlag des Mädchens aufgehalten hatte – sie packte sie am Arm. Ihr Blick war durchdringend, beinahe tödlich, was den Sasaeng großen Respekt verspüren lies. Schnell und ohne weitere Worte zu verschwenden, rannten sie aus der Bar und verschwanden in der Dunkelheit.

„Alles in Ordnung?“, die Asiatin schaute sich mein Gesicht an, „Sieht ganz schön schmerzhaft aus!“ „Ist es auch. Jedenfalls danke für deine Hilfe, ich war in einer Schockstarre.“, erklärte ich ihr. „Kein Ding. Soll ich dir ein Taxi rufen? Am besten du lässt dir deine Wunde von einem Arzt anschauen.“

„Das passt schon, danke. Ich werde nun gehen, ich wohne gleich um die Ecke, das ist keine große Sache.“, ich legte ihr Geld und haufenweise Trinkgeld hin und machte mich auf dem Weg zum Ausgang. Die Bedienung schaute mir besorgt hinterher, ich konnte es spüren.
 

Draußen wehte mir wieder der Wind ins Gesicht. Es tat gut und kühlte auch etwas meine Nase ab, die höllisch pochte. An der frischen Luft konnte ich auch spüren, wie der Soju sich bemerkbar machte. Leider vertrug ich nicht mehr so viel Alkohol wie früher, was mir nun ziemlich zu schaffen machte. Taumelnd stützte ich mich an einer Mülltonne in der Gasse ab, fuhr mit einer Hand in die Haare und schaute zum Nachthimmel empor. Hatten die Mädchen womöglich Recht? War ich der Grund, weshalb Himchan B.A.P verlassen hatte? Habe ich ihn unbewusste rausgeekelt? Wenn ja, dann war es wirklich nicht beabsichtigt, ganz und gar nicht, wie konnte es so auch sein? Ich liebte ihn doch von ganzem Herzen, wollte mit ihm zusammen leben, Sachen erleben, glücklich und alt werden.

Eine einzelne Träne rannte mir über die Wange und floss an meinem Kinn entlang um anschließend auf den Boden zu tropfen. Traurig wandte ich mein Blick gen Boden und fragte mich erneut all diese Fragen, die ich mir Tag täglich selber stellte. Erneut entwich mir eine Träne, die der Boden gleich einsog, nachdem sie ihn berührte. Das gesamte Szenario war zu viel für mich, ich wollte nur noch weg, weshalb ich mich wieder aufraffte und weiterlief bzw. weitertaumelte. Was mir erst später bewusst wurde, ich schlug nicht die Richtung zum Dorm ein, nein, ich lief in Richtung von Himchans Zuhause. Meine Schritte hatten Trauer, Wut und Genugtuung in sich.
 

Nun stand ich vor der Türe, die Klingel im Blick: Kim Him Chan. Beim Lesen dieses Namens wurden bereits vergessene Gefühle in mir frei – Liebe, Aufregung, Hitze, Sehnsucht. Nochmals überlegte ich mir ob ich wirklich klingeln sollte, was wollte ich ihm überhaupt sagen? Kopfzerbrechend lehnte ich meinen Kopf gegen die Türe und ging nochmals tief in mich. Was wollte ich ihm sagen, wenn er vor mir stand? Wie würde er reagieren?

Wie ich diesen Gedanke freien Lauf lies, öffnete sich die Türe, ich fand gerade noch so Halt und konnte mich mühevoll auf den Beinen halten. Perplex schaute ich in ein paar Augen, die mich ebenso verwirrt anschauten. „Yongguk? Was machst du hier?“, diese Stimme riss Wunden auf, doch sie tat auch gut und löste ein tiefes Ein.-und Ausatmen aus. „Himchan, ich… ich…“, stammelte ich und suchte nach den richtigen Worten. „Hast du etwa Alkohol getrunken?“, er musterte mich, während ich etwas wackelig auf den Beinen stand. „Himchan, bitte, komm zurück. Wir brauchen dich – ich brauche dich!“, schoss es aus meinem Mund und ich schaute genauso erschrocken wie Himchan. Hatte ich das wirklich gesagt? Hatte ich wirklich ‚ich brauche dich‘ gesagt? „Was redest du da? Ich habe euch doch erklärt, dass mein Entschluss feststeht. Warum kannst du es nicht akzeptieren?“, er verlieh seinen Worten mit Gesten einen harten Ausdruck. „Himchan, war es meine Schuld, dass du gegangen bist?“, ich wollte es einfach wissen. „Red keinen Unsinn. Geh bitte nach Hause und schlaf deinen Rausch aus.“ „Himchan, ich brauche dich!“ „Yongguk, bitte geh jetzt!“, seine Worte klangen flehend. „Himchan, ich brauche dich, ich brauche dich mehr als alles andere!“, mit diesem Satz schlang ich meine Arme um ihn, drückte ihn an mich. Für einen Moment fühlte ich mich glücklich, vergas alle Sorgen, die ich hatte. Himchan roch immer noch wie früher und seine zierliche aber dennoch durchtrainierte Figur fühlte sich so wunderschön an.
 

Schlagartig schupste mich Himchan von sich, ich taumelte, konnte mich aber noch halten. „Verschwinde! Du weist nicht was du anrichtest!“, das waren seine Worte bevor er die Türe hinter sich zuschlug. Warum wollte er nicht mit mir reden oder mich verstehen? Was ging in ihm vor? Zittrig und in Zeitlupe bewegte ich mich von der Türe weg, wieder in Richtung des Dorms.
 

„Leader, wo warst du denn?“, empfang mich auch schon Zelo. „Was ist mit dir passiert?“, und schon bemerkte Daehyun meine Wunde im Gesicht. „Schon gut, ich will nur noch ins Bett. Geht auch schlafen. Wir haben morgen viel vor, wir müssen unser baldiges Comeback vorbereiten.“, meine Worte waren ohne Unsicherheit, sie sprühte förmlich vor Verantwortung. „Aber Leader, das sollte sich ein Arzt ansehen!“, Zelo war voller Sorge. „Als ob irgendein Arzt sich jetzt noch meine Fresse ansehen möchte.“, meinte ich zynisch. „Was geht hier vor?“, Youngjae schaute aus der Küche in den Gang heraus und erblickte mich. „Yongguk, was hast du angestellt?“. Fragen über Fragen, ich wollte nur noch meine Ruhe haben, mich vergraben, heulen und mich selber vergessen. „Gute Nacht!“, murrte ich und verschwand in mein Zimmer, die Tür verscloss ich sofort hinter mir. Draußen auf dem Gang hörte ich noch, wie die drei sich noch unterhielten, Jongup gesellte sich auch noch dazu. Dies war mir nun egal, die Welt ist nun endgültig für mich am Ende angelangt, es hatte keinen Sinn mehr. Himchan hatte komplett mit mir abgeschlossen, wollte nichts mehr von mir und auch von den anderen nichts mehr wissen – kaltblütig! Tränen übermannten mich und ich lies mich nur noch in mein Bett fallen…
 


 

Eine Woche war seit diesem Vorfall vergangen. Die anderen fragen mich am nächsten Tag sofort was passiert war, ich erzählte ihnen alles, nun ja, fast alles. Ich erzählte ihnen, dass ich bei Himchan war, aber warum und was ich ihm gesagt hatte, das behielt ich lieber für mich. Inzwischen waren wir mit unseren Vorbereitungen für unser Comeback beschäftigt, es waren harte und anstrengende Tage, die wir im Entertainment verbrachten. Für heute waren wir mit dem Training endlich fertig, die anderen duschten schon. Einzig und alleine ich wollte noch ein wenig länger trainieren um besser zu werden, um Himchan zu zeigen, dass ich auch ohne ihn wieder stark werden konnte. Nach einer gewissen Zeit kamen die anderen wieder in den Proberaum, fertig geduscht und gestylt. „Geh bitte auch duschen, damit wir bald nach Hause kommen.“, sagte Jongup. „Alles klar.“ Jongup, gefolgt von den anderen, setzten sich draußen vor dem Proberaum auf eine Bank, die Tür schlossen sie hinter sich. Sie warteten nun immer bis auch ich fertig war. Seit dieser Nacht ließen sie mich nicht mehr alleine draußen herumlaufen, nur noch mit mindestens einen von ihnen.

Einen einzigen Tanzschritt wollte ich nochmals üben, als ich draußen ein lauteres Gespräch vernehmen konnte. Ich stoppte mitten im Tanz und lauschte aufmerksam. „Er ist im Proberaum. Aber findest du es ist eine gute Idee, ihn nun so zu überrumpeln?“, Youngjaes misstrauische Stimme. „Nachdem du ihn einfach so abgewiesen hast, glaube ich nicht, dass er dich so einfach anhören würde.“, Zelo war zwar der jüngste, aber er war erwachsener als man dachte. „Ich weiß, dass es nicht richtig von mir war, aber ich möchte unbedingt mit ihm reden.“, ich erstarrte, was wollte er hier? Mein Herz schlug schneller, es drohte aus meiner Brust zu springen – was sollte ich tun? Wie angewurzelt stand im Proberaum. „Kann ich reingehen zu ihm? Ich werde ihn auch nicht mehr verletzten!“, bettelte Himchan. „Nun gut, aber du hast nur 5 Minuten, nicht mehr!“, Daehyun gab ihm die Erlaubnis und mit dieser Erlaubnis wurde mein Herzschlag noch schneller. Ich wusste nicht was ich tun sollte, gleich würde Himchan vor mir stehen, der mich eiskalt abserviert hatte, nicht mit mir reden wollte.
 

„Yongguk?“, Himchan war nun im Proberaum, die Tür fiel hinter ihm ins Schloss. Ich hatte mich versteckt, keine Ahnung wie ich mich so schnell verstrecken konnte und vor allem wusste ich nicht einmal, wie ich dieses Versteck gefunden hatte. Eine flache Tribüne, unter die ich mich gequetscht hatte, bat mir hoffentlich Schutz. „Ich weiß dass du hier bist! Komm bitte raus, ich möchte mit dir reden.“, seine Stimme war wie ein Dolch, der immer wieder in mich hineingedrückt wurde. „Yongguk. Zeig dich doch bitte! Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe. Rede bitte mit mir!“, seine Stimme war unsicher, dennoch ehrlich und gefühlvoll. Allerdings wollte ich nichts von ihm wissen, schließlich war er es, der mich nachts draußen stehen lies, mich alleine nach Hause irren lies, mich mit Worten nieder machte und meine Welt zum Einsturz zwang. Ich wollte nicht mit ihm reden, er hat mir solche Schmerzen und Wunden zugefügt, dass ich nicht einmal mich selbst wiedererkannte! „Yongguk! Ich… Ich brauche dich!“

Was sollte das? Wollte er meine Worte nun ins lächerlich ziehen? Wollte er mir meine Worte wieder vorspielen, damit sie sich noch mehr in mein Gehirn einbrannten? „Ich brauche dich mehr als alles andere! Yongguk!“, seine Stimme flehte förmlich, ich kannte seine momentane Gefühle nur zu gut. Mein gesunder Menschenverstand sagte mir jedoch, dass ich ihm nicht mehr vertrauen konnte. Daher ließ ich ihn weiterflehen, überhörte seine Worte, bis er endlich aufgab und aus dem Proberaum verschwand.
 

„Willst du wirklich nicht mit in den Club?“, fragten mich die Jungs, als wir im Dorm waren. „Nein, ich ruhe mich lieber aus, es war heute doch etwas zu viel für mich. Trotzdem euch viel Spaß und gebt auf euch Acht!“, lächelte ich meine Jungs an. „Yes, Sir, Leader!“, alle salutierten vor mir und verließen gemeinsam das Dorm. Tiefdurchatmend freute ich mich auch mal über einen Abend ganz für mich alleine, um meine Gedanken und die heutigen Geschehnisse zu verarbeiten. Also wollte ich es mir in meinem Zimmer bequem machen, als es plötzlich an der Tür klingelte. Hatten die Jungs etwas vergessen? Neugierig lief ich zur Tür und öffnete sie einen Spalt. Wie ich die Tür öffnete sah ich ein Gesicht, dass ich nicht sehen wollte! Ruckartig wollte ich die Türe zuschlagen, doch mein Gegenüber stellte den Fuß dazwischen, sodass ich die Türe nicht schließen konnte. „Yongguk, bitte! Ich möchte mit dir reden!“, seine Stimme bohrte erneut tiefe Wunden in mein Fleisch. Mein Herz wollte vor Sehnsucht und vor Schmerz schreien. „Yongguk, bitte lass mich reinkommen.“

„Ich wüsste nicht, was wir noch zu bereden hätten.“, ich versuchte erneut die Türe zu schließen, ohne Erfolg. Himchan drückte dagegen und schaffte es mich ein wenig weg zu schupsen, sodass er nun reinkommen konnte. Mit weit geöffneten Augen blinzelte ich ihn an. „Yongguk, hör mich an, ja? Nur dieses eine Mal.“, Himchan stand direkt vor mir. Das Verlangen und die Sehnsucht stiegen wieder in mir auf, ich schlug mir eine Hand vor den Mund, da ich spüren konnte, wie sich meine Wangen röteten. Ich durfte ihn auf keinen Fall anschauen, sonst war es um mich geschehen. „Ich weiß, ich habe einen großen Fehler gemacht, aber ich bereue diesen sehr. An diesem Abend hätte ich dich nicht so abweisen dürfen, ich hätte dir zuhören sollen.“, erklärte sich Himchan. „Was willst du sonst noch?“, ächzte ich eher. „Du warst nicht der Grund, weshalb ich die Band verlassen habe. Es war von keinem von euch die Schuld. Nein, ich selber war schuld daran, denn ich hatte mich selber betrogen.“, sprach er weiter. „Bist du fertig? Dann kannst du ja wieder gehen.“, mein Blick schweifte kurz zu ihm, sein Gesicht war schmerzerfüllt, er zeigte Reue. „Nein, ich bin noch nicht fertig. Als du vor einer Woche vor meiner Tür warst, da wurde mir klar, dass ich den größten Fehler meines Lebens gemacht hatte. Yongguk…“, er hielt inne. „Was?“, fragte ich nun doch etwas neugierig. „Ich habe damals wegen dir den Entschluss getroffen die Band zu verlassen…“, er blickte auf den Boden. „Und warum gibst du das jetzt erst zu? Wieso zur Hölle kommst du jetzt damit an? Wieso quälst du mich so sehr?“, drosch es aus mir heraus. „Yongguk, ich…“, ich unterbrach ihn, indem ich ihm am Kragen packte und ihn gegen die Eingangstür drückte. „Was glaubst du wie sehr ich gelitten habe, hah? Und nun kommst du und sagst mir auch noch, dass ich der Grund bin weshalb du gegangen bist. Das kommt einem Todesurteil gleich – meinem Todesurteil!“. Erschrocken blickte er mich mit seinen Rehaugen an und stammelte: „Ich… Ich… Ja, ich habe die Band wirklich wegen dir verlassen, aber nur um dich zu schützen!“. „Vor was zu schützen?“, meine Stimme wurde noch kräftiger und ich packte noch fester zu, wobei ich mich mit meinem vollen Körpergewicht auf ihn lehnte. Danach folgte ein kräftiger Schlag meiner Faust gegen die Tür, direkt neben Himchans Gesicht. Er zuckte zusammen.

„Vor mir!“, gab Himchan zu. „Was redest du da?“, meine Stimme wurde zittrig und ich verstand nicht worauf er hinaus wollte. Vor ihm beschützen? War er ein Mörder oder so etwas in der Art? „Ich begehrte dich zu sehr, wollte dich beschützen, jeden verprügeln, der dir zu Nahe kam. In deiner Nähe sein, dich umarmen, dich lieb haben, dich küssen, dich spüren…“, Himchan wurde rot und sein Blick wanderte seitlich auf den Boden, als ob er sich schämen wurde. Mein Griff löste sich und ich blickte ihn geschockt an. War das nur ein Traum? War dies alles ein Gespinst meiner innersten Träume und meines Gehirns? Ich wollte etwas sagen, aber ich brachte kein Wort heraus. „Yongguk… ich brauche dich doch…“, murmelte Himchan und eine einzelne Träne suchte ihren Weg über dessen Wange. Ich sah Himchan noch nie weinen, zumindest nicht mit so viel Gefühl, wie genau in diesem Moment. Tief im Inneren rang ich mit mir selbst – was sollte ich tun? „Ich werde nun gehen…“, Himchan wusch die Träne mit seinem Handrücken aus dem Gesicht und drehte sich herum um zu gehen.
 

Urplötzlich, schnellte ich nach vorne, streckte meine Arme nach ihm aus, schlang sie um ihn und umarmte ihn so von hinten. Mit einem unglaublichen Gefühl drückte ich ihn an mich und legte meinen Kopf auf seine Schultern. „Yongguk…“, flüsterte Himchan und führte langsam seine Hände zu meinen und umklammerte sie, als würde er sie nie wieder loslassen wollen. Wir beharrten einen Moment in dieser Stellung, genossen es uns so nahe zu sein, ehe Himchan zu weinen anfing. Sanft ließ ich von ihm ab, griff an seine Schultern, drehte ihn zu mir, sodass ich in sein Gesicht sehen konnte. Sein wunderschönes Gesicht, befleckt von zahlreichen Tränen – so wunderschön und einfach nur liebenswert! Automatisch fuhr eine meiner Hände an seine Wange, strich sanft auf und ab, wischte Tränen hinfort. Himchan schaute mich mit glasigen Augen an, den Mund leicht geöffnet. Mein Blick haftete auf seinen Lippen, die man einfach am liebsten küssen würde… küssen…
 

Nun waren alle Dämme gefallen, weswegen ich mein Gesicht an seines heranführte. Sachte trafen sich unsere Lippen, es war eine Explosion der Gefühle, ich hatte nie geglaubt, dass es soweit kommen würde. Wir schlossen beide die Augen. Ich löste den Kuss, schaute mir Himchan an – er hatte aufgehört mit weinen. Bedächtig setzte ich also noch einmal zum Kuss an, diesmal inniger und länger.

Nachdem schauten wir uns wieder an, wir beide mussten schmunzeln, woraufhin Himchan mir in die Arme fiel und mich so sehr umschlang, dass mir fast die Luft wegblieb. „Ich bin der glücklichste Mensch der Welt!“, beteuerte Himchan und kuschelte sich an mich. „Nicht nur du mein Lieber, nicht nur du!“
 

Ich schloss ihn fest in meine Arme, gab ihm einen Kuss auf die Stirn und genoss einfach nur seine Anwesenheit. In diesem Moment stellte ich fest, dass ich diesen einen Fausthieb gerne in Kauf nahm, denn diese eine Nacht war dafür verantwortlich, dass es nun so enden würde. Ein Ende, wie ich es nur von Märchen kannte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es dann auch schon *cry*
Ich weiß nicht warum, aber dieser One Shot bedeutet mir sehr viel, da sehr viel Herzblut in ihm steckt!
Eventuell werde ich bald wieder einen schreiben - zu einem anderem Pair, von einer anderen Band... wer weiß :D
Falls ihr Wünsche oder Anregungen habt, dann schreibt sie einfach auch ins Kommentar!
Vielen Dank fürs Lesen :*
Eure LocoDiablo alias JayJay ~ ♥ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  NatsukiChan
2014-11-09T16:46:39+00:00 09.11.2014 17:46
OMG!
Das ist so... *-*
Einfach nur Niedlich und Herzergreifend! Q0Q Ich kann garnicht aufhören zu grinsen! xD
Mach weiter so! ♥
Von:  Aki-ra
2014-06-21T15:31:59+00:00 21.06.2014 17:31
TT_TT er ist wirklich toll. Und so süß. Ich finde deinen Schreibstil toll ♥♥♥³³³
Ich bin gespannt was noch so von dir kommt :D

Yay~

Love it~


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