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The One I Love

[Scott+Chris+pack]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Die Ereignisse in 3x23 haben mich schwer erschüttert, vielleicht nicht so sehr wegen dem wem es passiert ist, sondern wegen dem, was es auslösen wird bei Scott und auch bei Papa Argent.

Man möge mir deshalb verzeihen, dass ich eine Situation beschreibe, die vielleicht ganz anders stattfinden wird in 3x24, aber ich musste einfach meine 2Cs dazu niederschreiben. Ist eine Art der Trauerbewältigung ^^° Komplett anzeigen

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Allison… nein, Allison…

Scott beugte sich über den leblosen Körper seiner ersten großen Liebe. Eben hatte sie noch geatmet, ihm gesagt sie würde ihn immer lieben. Und jetzt…

Jetzt beugte er sich über sie und atmete ihren Duft ein. Immer wieder. Ihr Haar, ihr Gesicht, alles was sie so einzigartig machte. Er sog ihren Duft in sich auf, um ihn für immer festhalten zu können.

Allison…

Wäre er doch bloß ein wenig schneller gewesen. Vielleicht hätte er sie noch retten können. Auf die eine oder andere Weise.

Oh Allison…

Drei Worte, die die Welt bedeuteten… oder viel mehr ihren Untergang: Sie ist tot

Scott vergrub förmlich sein Gesicht in ihrem Haar. Um ihn herum stank die Luft inzwischen nach Trauer, Verzweiflung und Wut. Aber er wollte sich Allisons reinen, klaren Duft nicht verderben lassen. Vielleicht wäre ihr Vater einverstanden ihm eine Strähne ihres Haares als Erinnerung zu überlassen…

„Scott?“ Zaghaft legte Kira ihm ihre Hand leicht auf die Schulter.

Er schüttelte den Kopf, wollte in seiner Trauer nicht gestört werden.

„Scott!“ Er blickte nicht auf. Chris Argent war zu spät gekommen. Genau wie er. Aber er hatte wenigstens noch einmal Allisons Stimme hören, ihre warme Hand spüren können. „Allison, nein!“ Chris stürzte heran, fiel auf die Knie, lies sein Glock fallen und taste nach dem Puls seiner Tochter. Scott musste es nicht prüfen, er konnte die Stille in Allisons Brust hören. Er fühlte die Abwesenheit von Leben in dem ersten Menschen, mit dem er eine so innige Beziehung geteilt hatte, dass es ihm vorkam als würde sein eigenes Herz nicht mehr richtig schlagen können, weil sie nun nicht mehr da war.

Chris legte die Hand auf Allisons Gesicht. Ihre Augen waren geschlossen, aus der Wunde sickerte immer noch etwas Blut. Chris nahm ihre Schusshand in seine großen Hände, drückte sie an sein Gesicht und küsste sie zärtlich. „Sie sollte doch auf mich warten…“ Seine Stimme war zu einem Flüstern geworden. Voller Trauer ließ er den Kopf hängen und rieb sich mit der Linken über das Gesicht. Er gestattete sich einen Moment des Schmerzes über den Verlust. Gemeinsam mit Scott hielt er stille Wache über den Körper seiner Tochter. Scott hatte sich inzwischen aufgesetzt und dem Vater den Platz an Allisons Stirn überlassen, doch er blieb neben ihr sitzen und hielt sie weiter fest im Arm.

Beide Männer blickten sich schließlich an. Ja, Männer, nicht Mann und Junge. Scott hatte in diesem Augenblick noch einen Teil seiner Unschuld, seiner Kindheit verloren. Nichts würde je mehr so sein, wie es mal war.

Sein Vater hatte ihn zwar verlassen und der Gedanke daran tat auch immer noch weh, aber Scott hatte nie zuvor einen solchen Verlust erlebt. Es war mit Allison ein Teil seiner selbst gestorben. Das schwarze Loch in seiner Brust presste gegen seine Rippen, drohte ihn zu überwältigen.

Wie musste es da erst Chris Argent gehen? Er hatte noch viel mehr im Kampf gegen die finsteren Mächte in Beacon Hills verloren als er. Zuerst seine Schwester Kate, die ihren eigenen dunklen Trieben erlegen war und am Ende nur das erntete, was sie Jahre zu vor gesät hatte. Dann seine geliebte Frau, Allisons Mutter. Sie hatte Scott versucht zu vergiften und beim darauf folgenden Handgemenge mit Derek war sie gebissen worden. Doch statt einfach weiterzumachen hatte sie den Freitod gewählt. Dann sein Vater Gerard. Der Kampf und der Hass gegen Werwölfe war sein Lebensinhalt gewesen. Nach dem Tod ihrer Mutter hatte er es sogar fast geschafft Allison zu der gleichen ruchlosen Killerin zu machen, wie es auch Kate gewesen war. Nur um am Ende selber lieber ein Werwolf sein zu wollen, statt an Krebs zu sterben. Scheinheilige Jäger alle miteinander! Chris war der einzige aufrechte unter ihnen gewesen. Stets an den Codex haltend, nur die zu jagen, die auch sie jagten. Wäre es nach den anderen Argents gegangen, Scott würde schon längst nicht mehr unter den Lebenden weilen. Doch der Kampf gegen die finsteren Mächte hatte aus den ehemaligen Todfeinden Verbündete werden lassen.

Und nun… nun hatte dieser Kampf auch noch seine Tochter gefordert… Das war zu viel. Für jeden Mann wäre das zu viel gewesen. Derek hatte in einer einzigen Nacht fast seine gesamte Familie verloren und es hatte ihn beinahe zerstört. Nur langsam hatte er sich geöffnet und war schließlich doch zu etwas wie dem großen Bruder für Scott geworden, der er in der ersten gemeinsamen Nacht im Wald zu sein vorgegeben hatte.

Was würde der Verlust aus dem Jäger machen? Nur Allisons Wunsch ihren Freunden zu helfen hatte dafür gesorgt, dass beide überhaupt aus Frankreich zurückkamen und nicht komplett die Armbrust und die Glock im Tresor verschwunden waren.

Als sich nun beide Männer in die Augen sahen lagen in Scotts Blick Trauer und Entschlossenheit, die von Allisons Vater waren kalt und hart.

„Was ist hier passiert, Scott.“ Seine Stimme war kalt wie Eis, voller unterdrückter Wut. Isaac zuckte zurück. Scott konnte nur müde mit dem Kopf schütteln. „Ich weiß es nicht. Wir hatten uns aufgeteilt um Lydia zu finden. Ich war mit Stiles unten in den Gängen, während Kira, Isaac und… und Allison hier draußen geblieben sind, um den Nogitsune abzufangen.“

„Habt ihr Lydia gefunden?“

„Ja, aber als wir dort waren, wurde sie ganz panisch. Sagte wir hätten nicht kommen dürfen und fragte wer alles mitgekommen sei.“ Traurig blickte Scott auf Allison. „Sie muss es geahnt haben… Jedenfalls rannten wir sofort zurück, ich voraus. Stiles konnte nicht mehr und Lydia blieb wohl bei ihm. Ich kam gerade noch rechtzeitig, um das Ende vom Kampf mitzubekommen und… um Allison aufzufangen…“ Er schluckte. Dann sah er Chris wieder fest in die Augen. „Ihre letzten Gedanken galten Ihnen. Sie sagte immer wieder ‚Du musst es meinem Vater erzählen‘.“

Chris nickte und sah wieder in das Gesicht seiner Tochter. „Hat sie gelitten?“

Scott schüttelte den Kopf. „Nein, sie hatte keine Schmerzen. Ich wollte sie ihr nehmen, aber es passierte nichts… sie…“ Seine Stimme brach. „Sie sagte noch, dass sie mich liebe, dann…“ Eine einzelne stille Träne lief ihm über die Wange doch er wischte sie nicht weg. Er gab Allison einen letzten Kuss auf die Stirn, drückte sie kurz an sich und überlies dann den Körper seiner toten Freundin ihrem Vater. Der legte ihr ihren Bogen auf die Brust. Sanft schaukelte er sie, wie er es getan haben möchte, als Allison noch ganz klein war. Ein leises Schluchzen von Kira lag in der Luft. Ihre Mutter legte ihr tröstend den Arm um die Schultern.

Sanft legte Chris seine Tochter auf den Boden und richtete sich auf. „Scott?“

„Ja?“

„Ruf bitte den Sheriff an. Wir müssen das ordentlich handhaben. Er wird verstehen, was passiert ist.“ Scott nickte zur Antwort. Er kramt sein Handy heraus und ging einige Schritte beiseite um leise mit Stiles Vater zu sprechen. Chris schaute sich unterdessen den Kampfschauplatz genauer an, nachdem er seine Glock aufgehoben, abgewischte und weggesteckt hatte. Sein erfahrener Blick taxierte alle Kampfspuren. Er nahm das Schwert in die Hand, das zu den Füßen seiner Tochter auf dem Boden gelegen hatte. Es war voller Blut. Anklagend hielt er es den anderen hin.

„Wer ist dafür verantwortlich?“ Der Tonfall war schneidend. Mühsam beherrschter Zorn sprach daraus. Hätte Chris seine Waffe nicht schon ins Halfter gesteckt, die meisten Anwesenden hätten Deckung gesucht. Isaac kauerte noch immer katatonisch vor- und zurückschaukelnd auf dem Boden. Sein Hemd war zerrissen, aber die Wunden waren schon teilweise verheilt. Er schien jedoch unfähig irgendetwas zu sagen. Sein Blick blieb an Kira und ihrer Mutter hängen. Der junge Kitsune konnte seinem Blick nicht standhalten und senkte die Augen. „Es war der Nogitsune“, sagte sie leise.

Chris runzelte die Stirn. „Er hat euch vier alleine angegriffen und so zugerichtet?“ Er hielt den beiden Frauen das Schwert hin. „Das hier sieht aber nicht aus, als wäre das vom Nogitsune. Das sieht mehr aus wie von einem…“

„Von einem Oni“, sagte Kiras Mutter. „Das ist von einem Oni.“

Scott keuchte auf. „Wie bitte?“ Blitzschnell stand er vor Kira. „Die Oni haben euch angegriffen?“ Sein Blick wanderte zu Kiras Mutter. Tief aus seiner Kehle kam ein bedrohliches Knurren und die Augen leuchteten tiefrot auf.

Auch Chris baute sich vor den Frauen auf. „Ein Oni hat meine Tochter getötet? Ich dachte die gehören zu Ihnen. Hätten Sie sie nicht zurückrufen können?“

Kiras Augen leuchteten ebenfalls auf, als sie sich mit erhobenem Schwert vor ihre Mutter stellte. „Ist schon gut Kira“. Beruhigend legt sie ihrer Tochter die Hand auf die Schulter. „Ganz ruhig, die beiden haben ein Recht auf die Wahrheit. Ja, es war ein Oni und nein, ich konnte nichts dagegen tun.“ Sie schüttelte bedauernd mit dem Kopf. „Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich es gemacht. Aber der Nogitsune, dieser Junge Stiles, er hat meinen letzten Dolch zerbrochen und die Oni damit übernommen. Sie gehorchen nur noch ihm. Ich habe keine Kontrolle mehr über sie.“

Chris war fassungslos. „Weil sie einen Dolch verloren haben musste meine Tochter sterben?“

Sie zuckte mit den Schultern. „So ist das Spiel. Er hat einen aggressiven Zug gemacht, ein Ko erreicht und den Stein vom Brett genommen.“

„Ich werde auch gleich aggressiv“, schnauzte Chris. „Er will spielen? Gut, wir werden spielen. Scott?“

Der junge Alpha löste den Blick von Kiras Mutter und wandte sich dem Jäger zu. Wohl bewusst, dass ihre Allianz mit dem Tod seiner Tochter höchstwahrscheinlich ebenfalls zum Sterben verurteilt war.

„Ja?“ Beide Männer taxierten einander. Vereint in ihrem Verlust, grimmig auf Vergeltung sinnend.

„Kümmere du dich um Lydia, ich kümmere mich um den Nogitsune.“

„Ich habe eine bessere Idee“, antwortete Scott.

„Ach ja?“

„Wir jagen beide den Nogitsune. Und mein Rudel wird dabei helfen.“ Er warf einen Blick auf Isaac. „Bringe die anderen zu Deaton sobald ihr hier fertig seid, ich werde mit Derek und den Zwillingen den Nogitsune suchen.“ Isaac nickte und stand langsam auf. „Kira? Du und deine Mutter kümmert euch beide bitte um den Sheriff wenn er kommt. Klärt ihn auf. Und beschützt Lydia und Stiles mit eurem Leben wenn es sein muss.“ Er warf Kiras Mutter einen finsteren Blick zu. „Ja, auch Stiles, ich werde nicht zulassen, dass ihr Fehler sein Leben ruiniert.“

Dann drehte er sich zu Chris um. „Gehen wir.“

Und das taten sie.



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