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Ewig leben

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Ewig leben

Ein Freund von mir sagte immer: "Ich bin unsterblich, ich lebe ewig!"

Jedes mal habe ich gesagt: "Du träumst wohl!" und gelacht.

Das ging Wochen so, Monate, Jahre. Er hat immer daran festgehalten und jetzt stehe ich hier an seinem Sarg und denke:
 

/Habe ich es dir nicht gesagt? Du lebst nicht ewig. So etwas wie ewiges Leben gibt es nicht, doch ich wünschte, du hättest Recht gehabt./
 

Ich gehe weiter und gebe anderen die Chance, von ihm Abschied zu nehmen; gehe nach draußen an die frische Luft und treffe dort auf andere Freunde.

Freunde, die ich nicht kenne. Sehe seine Freundin, wie sie bei ihren Eltern steht und sich trösten lässt.

Weinen. Ich wünschte, ich könnte auch weinen, doch keine einzige Träne rollt meine Wange hinab.
 

'Nicht die vergossenen, sondern die ungeweinten Tränen schmerzen am Meisten.'
 

Dieser Satz kommt mir in den Sinn und ich merke: es stimmt.

Nach und nach verlassen alle das Haus.

Sie reden immer noch über ihn!

Auch ich gehe.

/In einigen Jahren wird er vergessen sein./ denke ich traurig und lege mich schlafen...
 

Es ist nun fünf Jahre her seit ich auf der Beerdigung war.

Heute ist sein Todestag und ich gehe zu dem Treffen, das stattfindet.

Bisher war ich auf keinem dieser Treffen. Ich habe es einfach nicht geschafft.

Ich war und bin immer noch nicht darüber hinweg, werde es wohl auch nie sein, doch es geht irgendwie.
 

Ich gehe zu dem Treffen und klingele.

/Wird wohl kaum einer da sein./ überlege ich, als die Tür aufgeht.

Ich will erst enttäuscht das Haus betreten, doch verwundert bleibe ich stehen.
 

Überall Menschen!
 

Freunde und Verwandte haben sich hier eingefunden.

Langsam dämmert es mir. Jetzt verstehe ich, was er damals gemeint hat und er hatte Recht!
 

Er lebt ewig – in den Erinnerungen derer, die ihn geliebt haben und es, sogar über den Tod hinaus, immer tun werden.
 

Ich fange an zu weinen...

Und der Schmerz schwindet nach und nach.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Bisher sieht es so aus, als wäre ich in der Lage meinen Zeitplan einzuhalten - bin mal gespannt, wie lange noch.
Dieses mal etwas anderes, als die vorherigen zwei. Ich weiß wirklich nicht mehr, aus was für einem Gedankengang heraus das damals entstanden ist - scheint allerdings kein fröhlicher gewesen zu sein. Ist auch unwichtig.
Eure Meinung in Kommentarform ist wie immer gerne gesehen. Komplett anzeigen

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