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Die Hoffnung stirbt zuletzt

von

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Labyrinth der Dunkelheit

[„Die Trainingszeit ist um. Ich muss dich jetzt zu deinem Meister bringen. Heute wird er dich testen und wehe, wenn du ihn nicht zufrieden stellst!“

Warnte Khameir die neunjährige Daiyun mit seinem gewöhnlich ruhigen und trotzdem höchst einschüchternden Ton in seiner Stimme, während er zusätzlich seinen Zeigefinger drohend auf sie gerichtet hielt. Daiyun war sich bereits mehr als nur im klaren das Khameir sehr viel Wert darauf legte, dass sie Mace Windu nicht enttäuschte. Denn jeder Fehler den sie sich erlauben würde, wäre ebenso eine Bloßstellung für den äußerst stolzen Zabrak, der das Übermitteln seines Wissens gegenüber ihr sehr ernst nahm von Anfang an. Daiyun konnte sich auf ein deftiges Zurechtweisen von ihm gefasst machen, sollte sie versagen. Alleine dieser Fakt diente ihr schon als knechtende Motivation. Die junge Jedi-Schülerin aber lächelte trotz allem selbstsicher und nickte dem Zabrak bestätigend zu, da sie wusste, dass sie sich keine Sorgen diesbezüglich zu machen brauchte. Bevor sich Khameir jedoch umdrehte um den Rückweg voran zu marschieren, erwiderte Daiyun.

„Ich werde dich schon nicht enttäuschen, 'Khameir'!“

Der angesprochene, junge Zabrak vergrößerte seine Augen mit einem irritierten Stirnrunzeln und blieb für ein paar Sekunden wie versteinert mit dem Rücken zu ihr stehen. Momentan vollkommen überrascht, dass dieses bubenhafte Mädchen seinen wahren Namen aussprach, den er noch nie irgendjemandem zuvor verriet. Langsam und mit gefährlich misstrauischem Blick drehte er sich zu Daiyun um. Um Haaresbreite davon überzeugt, sich den Namen aus ihrem Mund bloß eingebildet zu haben.

„Wer hat dir diesen Namen verraten?“

Wollte er augenblicklich wissen und ging demonstrativ auf sie zu, sodass er zu guter letzt mit nur wenig Distanz vor ihr stand. Es sollte Daiyun zu verstehen geben, dass sie in großen Schwierigkeiten stecken würde, wenn sie ihm nicht sofort antwortete.

„Ich habe gestern zufällig gehört wie mein Meister sich mit einer Nachtschwester unterhalten hat über unser Training. Diese Frau hat dich 'Khameir' genannt, anstatt 'Maul'.“

Auf der Stelle wusste Khameir bescheid und begann sich wieder einigermaßen zu beruhigen. Es konnte sich bei dieser Frau um niemand geringeres handeln als Lirejdona. Die Hexe von Dathomir, die diese seltsame Verbindung zu Mace Windu hatte und die einzige, die ihn bei diesem Namen noch nannte. Sie war im übrigen auch die einzige Nachtschwester weit und breit, die er nicht hasste oder sich unwohl fühlte wenn sie irgendwo in der Nähe war. Sie hatte ihn zumindest nie gedemütigt, ihn körperlich verletzt oder irgendeine andere Form der Negativität für ihn ausgestrahlt. Sie galt eigentlich seit je her immer als neutral in seinen Augen.

„Ist das dein wirklicher Name?“

Daiyuns gegenwärtige Frage riss den Zabrak somit auch gleich wieder aus seinen Gedanken heraus. Er trat einen Schritt zurück und schaute zuerst nur schweigend, so wie mürrisch zur Seite bevor er mit leicht gereiztem Ton versuchte sie eines besseren zu belehren.

„Das war einst mein wirklicher Name.“

Daiyun hob ihren Mundwinkel zu einem angedeuteten Lächeln. „Er klingt sehr schön!“

Sprach das Mädchen daraufhin ehrlich und sanftmütig. Khameir drehte seinen Kopf demnach rasch in ihre Richtung. Innerlich verwundert über diesen bestimmten, warmen Tonfall, welcher ihm vorher noch niemals entgegen gebracht wurde von irgendjemandem. Er konnte derzeit von Glück reden, dass seine Haut von Natur aus bereits rot war, sonst hätte man ihm höchstwahrscheinlich die Röte deutlich angesehen die ausgelöst wurde durch ihr vorriger Kommentar. Es war ihm peinlich genug, dass er überhaupt so seltsam empfand und es führte ihn wiederum in einen anschließenden Ärgerzustand.

„Ist mir doch egal, ob er 'schön' ist oder nicht! Das spielt sowieso keine Rolle mehr, weil es nicht mehr mein Name ist!“

Gab er grantig von sich und wollte sich wieder umdrehen um zu gehen, damit er dieser ihm unangenehmen Situation entfliehen konnte und um das Thema endlich ein für alle mal hinter sich zu lassen. Doch Daiyun machte ihm das alles nicht gerade einfach.

„Darf ich dich von jetzt an so nennen?“

Ruckartig blieb Khameir stehen und ließ infolgedessen einige Sekunden auf irgendeine Antwort warten.

„Meinetwegen.“

Kam es letztendlich knurrend und genervt von dem jungen Zabrak, der eigentlich selbst nicht einmal richtig verstand weshalb er ihr um alles in der Welt erlaubte, ihn bei diesem Namen zu nennen. Vielleicht weil er Daiyuns Stimme seit Anbeginn der Zeit schon mochte und es ihm insgeheim gefiel, diesen Namen aus ihrem Mund zu hören, selbst wenn er es niemals, ja sogar nicht mal unter Folter zugeben würde.

Das Mädchen dagegen schmunzelte zufrieden und beschwingt. Sie war zusätzlich auch sehr erstaunt, dass er es ihr doch tatsächlich gestattete. Sie hätte eher damit gerechnet, dass er ihr entweder mit Prügel drohte oder sich gar nicht erst dazu äußerte und wortlos weitergehen würde. Es war ein besonderer Moment für das Mädchen. Weil Khameir ihr zum ersten Mal überhaupt in irgendeiner Form von Achtsamkeit entgegen kam.

„Willst du da Wurzeln schlagen oder was? Komm endlich, wir sind sowieso schon spät dran!“

Rief der Zabrak ihr fordernd zu, der ihr schon einige Schritte voraus war und jetzt ungeduldig mit vor der Brust verschränkten Armen auf sie wartete.

Einige Sekunden verstrichen und urplötzlich breitete sich dann eine unbeschreibliche und monströse Form des Kummers und der Trostlosigkeit in ihr aus. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung woher dieser immense Seelenschmerz derart hinterrücks auftauchte. Dann jedoch, wie vom Blitz getroffen fiel es ihr in einem alles wieder ein.

„Ich muss dich noch eine Sache fragen, Khameir.“

Rief das Mädchen ihm zu und hatte alle Mühe, die Beherrschung über ihre Stimme zu behalten. Khameir drehte sich noch immer ungeduldig und jetzt ebenso verständnislos zu ihr um.

„Was ist denn jetzt noch?“

Die Traurigkeit in Daiyun wuchs mit jedem Moment. Sie spürte wie diese Traurigkeit im Begriff war Daiyuns Herz in ihrer mächtigen Faust langsam und qualvoll zu zerquetschen und darauffolgend konnte sie nicht einmal mehr verhindern, dass sich ihre blauen Augen jetzt mit Tränen füllten.

„Wieso hast du mich getötet?“

Direkt nach dem Daiyun diese Frage stellte, verschwomm die Natur Dathomirs um sie herum bis hin zur fast gänzlichen, unendlich wirkenden Dunkelheit. Alles was sie jetzt nur noch mit ihren Augen wahrnehmen konnte, war der Zabrak vor ihr, der ihre Frage wohl sofort zu verstanden haben schien, an hand seines rasch veränderten und dementsprechenden Gesichtsausdrucks. Dann unterbrach er mit bedrückter Stimme die längere Stille, die Daiyun vorkam wie eine halbe Ewigkeit.

„Weil das der einzige Weg war, dich ein für alle mal zur absoluten Vergangenheit zu machen. So das ich nie wieder diese Folter durchleiden muss! Die Folter der Tatsache, dass du irgendwo da draußen noch am leben bist und ich dich niemals haben kann."

Daiyun weitete vorerst sprachlos ihre Augen, während jeweils eine Träne aus ihren beiden Augen lief. Sie war sowohl Fassungslos über den Tatbestand, dass ihre Liebe zu Khameir bei ihm auf Gegenseitigkeit beruhte, als auch seine komplett hoffnungslose Ansichtsweise über eine gemeinsame Zukunft der beiden. Das er bereits dermaßen der dunklen Seite der Macht verfallen war, dass er sich sogar in seinen verworrenen Gedanken dazu genötigt sah, sie um zu bringen.

„Wenn du nur von all deinem Hass losgelassen hättest und bereit dazu gewesen wärst, der dunklen Seite den Rücken zu kehren, dann wäre ich dir überall hin gefolgt.“

Sprach Daiyun mit besiegter und bald flüsternder Stimme, die dennoch verständlich genug gewesen ist so das Khameir sie zu hören vermochte, dessen Gefühlslage dieselbe zu sein schien.

„Es ist nichtsdestotrotz verloren, Daiyun. Das war es bereits als alles begann.“

Und nun fühlte Daiyun den puren Ärger darauffolgend in sich aufkommen, zusammen mithin erneuten Tränen .

„Nein, das war es niemals für mich, Khameir! Du wolltest es ja nicht einmal versuchen! Warum nicht, wenn du mich doch ebenfalls so sehr wolltest?!“

Ihr Schrei war zum ersten Mal so laut gewesen, dass er sich sogar in ihren eigenen Ohren fremd anhörte. Das war derselbe Moment an dem sie ihre Wut zwar sofort wieder erfolgreich bekämpfte, aber dafür vorerst resigniert und wehmütig zu boden sank, derweil Khameir von der immer noch überall währenden Dunkelheit, die sie umgab, verschlungen wurde und Daiyun am Schluss allein dort im Nirgendwo hockte.

„Warum?“

Wiederholte sie jetzt flüsternd und verzweifelt bevor sie eine diesmal erwachsene und krächzende Stimme direkt danach registrierte, die ihren Namen leidend rief. Es war Khameirs Stimme. Als Daiyun ihren schwarzen Schopf alarmiert und ruckartig von ihrem Schoß erhob, war die endlose Schwärze nun verschwunden und sie fand sich innerlich verwirrt an einem ihr unbekannten, merkwürdigen Ort wieder. Eine Art Reaktor Halle. Hinter ihr eine lange Laufplanke mit einigen rot leuchtenden Laserwänden die nach bestimmten Abständen immer wieder aktiviert wurden. Hinzukommend stellte sie verblüfft fest, als ihr Blick runter zu Boden glitt, dass sie auf diesem ihr Spiegelbild sehen konnte und sie sich mittlerweile als wiegehabt 21 Jährige Frau wieder erkannte.

Auf einmal riss sie erneut und erschrocken ihren Kopf in die Höhe, sobald sie das ihr altbekannte Geräusch von immerzu heftig gegeneinander schlagenden Laserschwertern hörte. Kurz darauf und wie aus dem Nichts erschienen neben ihr plötzlich Obi Wan and Khameir, die beide hasserfüllt gegeneinander kämpften. Entsetzt und wie versteinert schaute sie mit dazugehöriger, offen stehender Kinnlade dem ganzen, schrecklichen Ereignis vorerst nur zu.

„Obi Wan!“

Rief sie ihm jetzt mehrmals zu nachdem sie aus ihrer Starre erwacht ist.

„Khameir!“

Doch er reagierte nicht. Genauso wenig wie Obi Wan sie zu bermerken schien. Sie kämpften einfach weiter als wäre Daiyun gar nicht da. Als wäre sie ein Geist. Sie fasste sich kurzweilig mit zugekniffenen Augen und panisch an ihre Schläfen. Sie könnte sich bis in alle Ewigkeiten den Kopf darüber zerbrechen wie Absurd und grauenvoll sie diese ganze jetzige Situation einfach nur fand und was um Himmels Willen das alles zu bedeuten haben soll. Doch sie wollte und konnte es einfach nicht. Als sie ihre Augen wieder öffnete, sah sie Obi Wan durch die Hilfe der Macht mit einem immensen Sprung aus einem großen Luftschacht fliegen, vor dem Khameir vorher gestanden hatte. Dieser machte nur ein entgeistertes so wie überraschtes Gesicht daraufhin und eher er sich versah, hatte Obi Wan das Lichtschwert zur Hand und jagte es durch Khameirs unteren Magenbereich. Daiyun stand mit bloß ein paar Metern Abstand von ihnen entfernt da und war derzeit nicht in der Lage sich zu bewegen oder gar irgendetwas zu sagen. Sie konnte nicht mal mehr einen entsetzten Schrei von sich geben. Sie konnte einfach nichts anderes tun als starr vor Schreck dort leichenblass zu stehen und Khameir beim sterben zu zusehen. In nur einem Bruchteil von einem Moment zog sich alles in ihr deart schmerzend zusammen. Sowohl Körperlich als auch Seelisch.

Darauffolgend und völlig unverhofft registrierte Daiyun, dass der Zabrak ihr momentan direkt in die Augen schaute. Und anschließend zu ihrem gänzlichen Erstaunen streckte er seine Hand Sehnsüchtig zu der jungen, perplexen Frau vor ihm aus bevor er zum letzten Mal in der Lage dazu war nur noch ein einziges Wort von sich zu geben.

„Daiyun!“

Hörte sie ihn unter erheblichen Schock ihren Namen unter Schmerzen ächzen und stöhnen. Es war genau das gleiche Ächzen und Stöhnen wie bloß Momente zuvor, bevor sie sich an diesem Ort hier wiederfand. Die 21 Jährige weitete verstört und außer sich die Augen.

Nach wie vor unfähig sich zu bewegen, obwohl sie zurzeit ebenfalls mehr als alles andere ihre Hand nach der von Khameir ausstrecken und seinen Namen lauthals schreien wollte. Doch sie konnte nicht. Es war als ob eine höhere Macht ihre fast sämtliche Körperfunktionen fürs erste lahm gelegt hätte. Das letzte was sie dann von Khameir noch mit bekam, war sein inzwischen halbierter Körper, der leblos in den massiven Schacht stürzte. Ein Anblick der schrecklicher und trauriger nicht hätte sein können für Daiyun.

Binnen kurzem hinterher wurde wiederholt alles um sie herum Schwarz. Die Umgebung verschwand vollends genauso wie Obi Wan.

Jetzt war sie auch somit endlich wieder in der Lage sich zu bewegen und ihre Stimme kehrte ebenso wieder zu ihr zurück. Alles was sie dann nur noch tun konnte war einen lauten, langwährenden und vorallem trauernden Schrei aus zu stoßen bis sie spürte, dass kein bisschen Luft in ihren Lungen mehr übrig war. Für diesen einen herzzerreißenden Schrei wäre abgesehen davon keine existierende Luft jemals genug gewesen. Diese grausame Agonie in ihrem Herzen waren nicht mehr aus zu halten und sie wollte einfach nur noch darauf hoffen, endlich aus diesem Alptraum zu erwachen.

Und als ob irgendjemand oder irgendwas doch wahrlich ihr innerliches Flehen erhört hätte, hallte eine vertraute Stimme durch die triste Einöde der bitterkalten Finsternis. Sie konnte nicht beschreiben wie wohltuend es für sie war.

„Ganz ruhig, mein junger Padawan. Du musst versuchen, dich zu entspannen. Nur dann kannst du wach werden.“

„Meister Windu?!“

Kam es als ein kraftloses Winseln von der schwarzhaarigen. Immer noch pendelnd zwischen Traum und Realität. Oder vielmehr zwischen Leben und Tod.]



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