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Dragon - Drachen lieben gefährlich

von

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Kapitel 9

Kapitel 9
 

„Was ist, Basti?“, fragte ich unhöflich in mein Handy. Alec nahm auch ab und ich hörte noch, wie er Jamies Namen sagte, dann stand er auf und ging ein bisschen weiter weg. Ich seufzte.

„Du warst den ganzen Tag mit ihm zusammen, meinst du nicht, dass du auch mal ins Hotel zurück kommen solltest? Wir wollten zusammen Essen gehen.“ Ich vergrub mein Gesicht in meiner Hand und spinkste zu Alec, der auf und ab ging. Wenn ich daran dachte, das er gerade noch auf mir gelegen hatte und wir uns hemmungslos geküsst hatten, war das hier ein schlechter Scherz.

„Warum machst du so ein Drama daraus, Basti? Ich bin erwachsen, Alec wird mir schon nichts tun, auch wenn ich die ganze Nacht mit ihm zusammen bin.“

„Mir gefällt er nicht, D. Er hat zu viel Geld, zu viel Einfluss, als dass er das alles für eine Romanze mit dir aufgeben würde.“

„Also bin ich es nicht wert, dass er das alles aufgibt, oder wie soll ich das verstehen?“ Jetzt war ich sauer. Was bildet der sich denn ein?

„Nein, so meinte ich das nicht.“

„Wie dann? Meinst du nicht, dass wenn er mich nur ins Bett bekommen wollte, es nicht schon beim ersten Mal geschafft hätte? Basti, er ist 30 cm größer als ich und er wird auch definitiv stärker sein. Aber er hat noch nichts in der Richtung versucht, also bleib auf dem Teppich, mir passiert schon nichts.“

„Trotzdem gefällt er mir nicht.“

„Oh man, Basti. Es ist ja nicht so, dass er ein Drache wäre und mich gleich mit einem Bissen verschlingt. So etwas gibt es nicht. Ich bin in ein paar Stunden zurück. Geht ihr essen, macht euch noch einen schönen Abend, weil den werde ich auch haben“, meinte ich und legte auf, dann machte ich das Handy aus. Keine Störungen mehr. Ich sah zu Alec, der immer noch mit Jamie telefonierte. Mit einer Hand hielt er das Handy, was eindeutig zu klein für seine Riesen Hand war und mit der anderen fuhr er sich durch das schwarze Haar, was jetzt in alle Richtungen ab stand.

„Sag Ihnen, dass ich morgen pünktlich da sein werde. … Wenn sie wollen, dass ich da bin, dann werden sie es verschieben müssen, Jamie. … Ja, mache ich. Bis gleich“, damit legte Alec auf und seufzte. Ich tat es ihm gleich und stand auf. Das hieß wohl, dass wir zurück fuhren. „Es tut mir leid, aber die Sache ist wichtig.“

„Kein Problem“, lächelte ich. Wir zogen uns die Helme wieder auf und setzten uns aufs Motorrad.

Innerhalb von einer halben Stunde waren wir wieder am Hotel, diesmal brachte Alec mich nicht nach oben. Nachdem Alec meinen Helm verstaut hatte sah er mich an. Ich lächelte und ging dann an den Paparazzi vorbei ins Hotel. Hinter mir hörte ich noch, wie Alec wegfuhr. Das war ja mal was.

Gerade als ich auf den Knopf für den Aufzug gedrückt hatte, gingen auch schon die Türen auf und Basti sah mich an.

„Ich dachte, du wolltest noch auf deinem Date bleiben“, sagte er sofort. Ich streckte ihm nur die Zunge raus und stieg in den Aufzug.

„Alec musste auch weg, er hat einen wichtigen Anruf bekommen.“ Bastian zog die Augenbrauen hoch und guckte mich ungläubig an. „Dann glaub mir nicht.“ Wieder streckte ich ihm die Zunge raus und drückte auf das Stockwerk, wo sich mein Hotelzimmer befand. Basti stieg aus und ging Richtung Ausgang.

Als ich oben in meinem Zimmer war, ließ ich mich auf das Bett fallen und legte meinen Arm auf meine Stirn. Erst jetzt merkte ich, dass ich wirklich etwas warm war. Schnell stand ich auf und suchte im Bad nach meiner Kulturtasche, wo ich ein Fiebertermometer hatte, was man sich nur ins Ohr stecken musste und es dann die Temperatur maß. Als ich es gefunden hatte, machte ich es an und steckte es mir ins Ohr.

Nach ein paar Sekunden ertönte eine Frauenstimme: „Ihre Temperatur beträgt 38,7.“

„Nein, du spinnst doch“, motzte ich das Teil an und machte es noch mal.

„Ihre Temperatur beträgt 38,7.“ Das kann doch nicht wahr sein.

Das Messgerät steckte ich zurück in die Kulturtasche und ging wieder zurück ins Zimmer. Dort zog ich mich um und legte mich ins Bett. Am besten ich ignoriere das. Morgen ist wieder alles normal.
 

Ich wachte von alleine auf. Alles war normal. Mein Hotelzimmer war, wie ich es verlassen hatte und auch ich war normal. Kein Schweiß, kein Blut, kein Geschreie, kein Krankenhaus, keine Fesseln. Alles war normal.

Plötzlich ging die Tür meines Bades auf und ich traute meinen Augen nicht. Alec stand in dem Türrahmen … nur in Boxershort. Ich schluckte und musterte seinen perfekten Körper. Die Muskeln bedeckten wirklich seinen ganzen Körper, dicke Stränge verliefen über seine Arme und auch über seine langen Beine. Und sein Bauch, war ein einziges Sixpack. Seine leicht gebräunte Haut verführte mich einfach auf zu stehen und zu ihm zu gehen, einfach um ihn zu berühren.

„Gut geschlafen?“, riss mich seine raue Stimme aus den Gedanken. Ich sah hoch zu seinem markanten Gesicht und in seine strahlenden blauen Augen.

„Ich denke schon“, murmelte ich und schaute an mir herunter. Da bemerkte ich erst, dass mich nur die Decke bedeckte. Was? Ich presste die Decke an mich und verhüllte mich so. Mein Blick schnellte sofort zu Alec. Wir hatten doch nicht … oder doch? Aber warum erinnere ich mich nicht mehr daran?

Alec lächelte und kam auf mich zu. Ich konnte nur blinzeln und mich angestrengt zu erinnern, ob gestern doch noch etwas zwischen mir und Alec gewesen war. Aber ich konnte mich einfach nicht erinnern. Sollte ich es einfach so hinnehmen? Aber ich will ja schon wissen, wie es war.

„D, alles okay bei dir?“ Ich schreckte wieder hoch, als er mich am Arm berührte.

„Was?“

„Alles okay? Du bist so komisch.“ Ich schüttelte den Kopf.

„Mir geht’s gut. Alec? Haben wir wirklich …?“ Ich sah an mir herunter.

„Natürlich nicht.“ Er lachte auf. „Ich würde nie mit dir schlafen.“ Er lachte immer weiter und schüttelte den Kopf. „Zum Knutschen bist du ja ganz gut, aber nein, auf keinen Fall mein Typ.“ Er lachte immer weiter und immer lauter.

„Was?“, hauchte ich und presste die Decke noch weiter an mich. Alecs Lachen hörte gar nicht mehr auf, aber ich wollte, dass er aufhörte mich aus zu lachen. Ich hielt mir die Hände an die Ohren und schrie, dass er aufhören sollte, aber nichts passierte.
 

„AUFHÖREN!“, schrie ich aus voller Kehle und saß plötzlich in meinem Bett. Ich keuchte heftig, meine Hände lagen immer noch an meinen Ohren, aber es war kein Lachen mehr da, auch Alec war nicht mehr da. „Ein Traum“, flüsterte ich und nahm meine zitternden Hände von meinen Ohren. „Nur ein Traum, D. Es war nur ein Traum.“ Ich seufzte und versuchte, dass Zittern meiner Hände unter Kontrolle zu bekommen.

Irgendwann hörte es dann auf und ich konnte langsam aufstehen. Mir war warm … also bin ich das Fieber doch nicht los geworden. Dafür hatte mir dieses scheiß Fieber einen schrecklichen Traum beschert. Mit schnellen Schritten ging ich ins Bad und holte noch mal das Fieberthermometer heraus.

„Ihre Temperatur beträgt 38,2“, sagte die elektronische Frauenstimme.

„Wenigstens ist es etwas runter gegangen“, seufzte ich und setzte mich auf die Toilette. Was hatte ich da denn nur geträumt? Und was hatte Alec damit zu tun?

Kaum hatte ich seinen Namen gedacht, wurde mir noch ein bisschen wärmer und ich musste an gestern an dem Strand denken. Er hatte meinen Kuss erwidert, so egal kann ich ihm also doch nicht sein. Und es war schön gewesen. Ich wünschte, ich könnte ihn heute wieder sehen. Es war anders, wenn ich mit ihm zusammen war, da vergaß ich all den Stress.

Ein surren riss mich aus dem Gedanken und schnell lief ich zum Bett zurück, wo mein Handy auf dem Nachttisch lag. Eine Sms. Alec.

Und sofort war das Fieber vergessen und ich konnte nur noch grinsen. Schnell machte ich die Sms auf.
 

Hey,

ich wollte mich noch mal für gestern entschuldigen. Es war nicht geplant, dass ich so schnell weg musste. Ich hoffe, du gibst mir die Chance es noch mal zu versuchen.

Alec
 

Hey,

ja ich glaube, eine Chance kann ich dir noch geben. =)

Das darfst du aber nicht vermasseln.

D
 

Ich versuche es. Warum bist du denn schon wach?

Und was ist mit deinem Fieber?

Alec
 

Ich starrte die Sms bestimmt fünf Minuten an. Sollte ich ihm schreiben, dass das Fieber hoch war? Sollte ich ihm schreiben, dass ich einen echt komischen Traum von ihm gehabt habe? Nein, lieber nicht.
 

Ich konnte nicht mehr schlafen und bin jetzt in der Badewanne.

Und was für ein Fieber? Ich hatte kein Fieber, mir war gestern nur warm, weil es draußen so warm war. Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen.

D
 

Dann ist ja gut.

Ich muss jetzt weiter machen, ich wollte nur wissen, wie es dir geht.

Überanstreng dich nicht, du musst deine Fans heute Abend noch zum schreien bringen.

Alec
 

Kommst du nicht? Dabei hab ich dir extra Karten besorgt. =)

D
 

Pass auf was du sagst, ich werde da sein =)

Alec
 

Geh Arbeiten =)

D
 

Ich melde mich.

Alec
 

„Ja darauf freue ich mich jetzt schon“, flüsterte ich. Hmm, Badewanne. Das könnte ich wirklich machen.

Also ließ ich mir Wasser in die Wanne laufen und legte mich dann für drei Stunden ins Wasser.

Nach diesen drei Stunden, machte ich mich fertig und ging runter in den Speisesaal. Allerdings war nur Basti schon am Frühstücken, dann würden die anderen auch gleich kommen.

„Wow, du bist mal nicht die Letzte“, begrüßte Bastian mich. Ich streckte ihm die Zunge raus und setzte mich neben ihn. Basti schüttete mir Kaffee ein und ich tat noch etwas Zucker und Milch hinein.

„Wie war es gestern?“, fragte ich und nahm einen Schluck von dem noch heißen Kaffee.

„Ganz lustig. Mit den Jungs wird es ja nie langweilig.“ Ich lachte. Ja, das stimmte.

„Basti, können wir mal reden?“

„Worüber?“

„Über Alec.“ Basti stöhnte auf.

„Ich will nicht über den Typen reden. D, er mag ja Geld haben und gut aussehen, aber ich glaube nicht, dass er wirklich etwas von dir will. Was meinst du, warum er noch Junggeselle ist? Weil er kein Typ für eine Beziehung ist. Und du, du bist nicht der Typ für eine schnelle Nummer, du brauchst jemanden, der für dich da ist.“ Ich hatte angefangen in meinem Kaffee herum zu rühren, aber jetzt sah ich Basti an.

„Meinst du nicht, dass er nur noch Junggeselle ist, weil er nicht die richtige gefunden hat? Das wäre doch auch möglich.“

„D, er sieht gut aus, ihm werden sich die Frauen an den Hals schmeißen, er kann aus tausenden wählen. Er ist ein Mann, er wird lieber die tausend nehmen anstatt einer.“

„Das kann schon sein, aber so schätze ich ihn nicht ein.“

„D, du hast dich in ihn verliebt, dass sieht ein Blinder mit einem Krückstock, aber genau das vernebelt dir die Sicht auf diesen Typen.“ Ich senkte den Blick. Nein, so war Alec nicht. Das konnte ich mir nicht vorstellen.

Basti legte seine Hand auf meine und verschränkte unsere Finger. Ich sah erst auf unsere Hände und dann in Bastis sanfte, braunen Augen. … Und da sah ich es. Er war eifersüchtig. Klar, ging es ihm um meine Sicherheit, aber … nein. Schnell zog ich meine Hand weg.

„Basti“, hauchte ich. Er lachte auf und lehnte sich zurück.

„Ich will nicht, dass du dich mit ihm triffst, D. Ich … ich liebe dich immer noch, ich habe nie aufgehört dich zu lieben.“

Hatte ich das jetzt richtig verstanden? Basti liebte mich immer noch? Das kann doch nicht sein. Wir haben beide gesagt, dass es nichts mehr nützt, weil wir einfach zu sehr aufeinander gehockt haben, weil mir Tag und Nacht zusammen waren. Er hatte mir ins Gesicht gesehen und hatte mir gesagt, dass es nichts mehr bringt, dass es sich nur normal anfühlte, mit mir zusammen zu sein. Er war derjenige, der als erster gesagt hatte, dass es nichts mehr bringt! Und jetzt will er mir sagen, dass er nie aufgehört hat, mich zu lieben? Das kann er jemand anderem erzählen, aber nicht mir.

„Basti, du redest dir da nur etwas ein“, fing ich an, aber er schüttelte den Kopf.

„D, ich habe gesehen, dass du es nicht mehr ertragen kannst, aber du gibst nie auf, deswegen hab ich gesagt, dass es nichts mehr bringt. Ich wusste, dass du es noch Jahre lang aushalten würdest, auch wenn du keine Gefühle mehr für mich gehabt hättest.“

„Das ist nicht ...“

„Das ist wohl wahr. D, ich habe doch gesehen, wie du dich gequält hast. Du hast dem Druck nicht ausgehalten, den die Presse um uns gemacht hat. Und ich fand es einfach besser, dich gehen zu lassen, als dich fest zu halten, bis wir uns richtig in die Wollen bekommen hätten.“ Ich schüttelte den Kopf und sah in meine Tasse, wo mein verwirrter Blick sich spiegelte. „Ich will nur ehrlich zu dir sein, Dejna, und dich schützen. Der Typ kommt mir spanisch vor. Ich will nicht, dass du verletzt wirst.“

„Du willst ehrlich zu mir sein und lügst mich dann an, wenn es um deine Gefühle geht? Was bringt das denn bitte?“

„Dejna, bitte, ich ...“

„Guten Morgen, alle zusammen … huch, nur ihr seid ja da“, unterbrach eine mir wohl bekannte Stimme unser Gespräch. Niko kam gut gelaunt, wie jeden Morgen, zu uns und setzte sich Bastian gegenüber. Ich blinzelte und sah wieder in meinen Kaffee. Basti fuhr sich durch sein braunes Haar und ließ sich zurück fallen. „Was ist denn hier los? So eine trübe Stimmung?“

„Wir haben nur gerade über etwas wichtiges geredet“, lächelte ich Niko an und trank einen Schluck von meinem Kaffee.

„Uh, ging es um Alec? Basti hat gestern noch richtig über diesen Knackarsch gewütet. Er meinte, dass Alec ein Arsch sei, aber, Süße, sein Arsch ist wirklich nicht zu verachten. Das sind zwei kleine, stramme Äpfel in die ich gerne mal rein beißen würde.“ Niko zwinkerte mir zu, Basti stöhnte nur.

„Fängt das wieder an, ja? Habt ihr kein anderes Thema mehr? Muss sich immer alles um diesen Typen drehen?“, regte sich Basti auf.

„Wir können auch von deinem Knackarsch reden“, grinste Niko und spielte mit seinen Augenbrauen. Ich musste kichern. Niko schaffte es einfach immer, mich zum lachen zu bringen. Er und seine Schwuleart waren einfach super. Ich bin wirklich so froh, dass ich ihn kennengelernt hatte. „So, Schnuggelchen, widme du dich mal deinem Kaffee“, sagte er dann zu Basti und rückte näher zu mir. „Und du erzählst mir jetzt, was du und Herr Knackarsch gestern so getrieben habt.“

„Knackarsch gefällt mir“, lachte ich und lehnte mich auch mehr zu Niko. „Wir sind nur durch die Stadt gefahren … mit einer Yamaha. Wir sind Eisessen gegangen und danach sind wir noch an einen Strand gefahren und haben uns den Sonnenuntergang angesehen.“

„Und geknutscht, bitte sag mir, dass ihr geknutscht habt.“ Ich lachte und wurde leicht rot.

„Etwas“, murmelte ich.

„Yes, Baby. Jackpot! Du hast ihn an der Angel, Süße. Ich hoffe doch, du hast ihn zappeln gelassen.“ Jetzt bewegten sich meine Mundwinkel nach unten.

„Nein, konnte ich nicht richtig. Wir wurden gestört. Von Jamie und von Basti. Alec hatte zu einem wichtigen Termin gemusst und deswegen mussten wir auch wieder fahren.“

„Verdammt.“

„Aber er hat sich mit einer Sms entschuldigt und will sich mit einem neuen Date für dieses entschuldigen“, grinste ich und freute mich schon auf dieses Date. Niko grinste auch.

„Was für ein Mann.“

„Jetzt reicht es aber“, ging Basti dazwischen.

„Du bist ein Spielverderber, Bastian McKnight“, beschwerte sich Niko.

„Mir geht dieser Typ auf die Nerven, dazu kommt noch, dass ich denke, dass er nur mit Dejna spielt.“ Ich seufzte.

„Lass mich die Erfahrung machen, wenn er wirklich so ist, wie du denkst, dann werde ich auf den Mund fallen und du kannst sagen Hab ich dir doch gesagt, aber bis dahin, lass mich entscheiden, ob ich etwas mit ihm anfangen will, oder nicht“, regte ich mich auf und sah Basti böse an. Er ballte die Hände zu Fäusten und wollte etwas erwidern, aber in dem Moment kamen die anderen. Alle redeten durch einander und streiten wollten wir beide und nicht vor den anderen.

Nach dem Frühstück fuhren wir wieder zur Konzerthalle und da wiederholte sich dann alles. Proben, Einstellungen machen, Licht einstellen, Mikro einstellen, schminken, anziehen, noch mal aufwärmen, auf die Bühne stürmen, eine super Show abliefern, in der Pause Fragen beantworten und dann mit einem Riesigem Knall von der Bühne verschwinden.

Als wir dann wieder hinter der Bühne waren, fingen die Jungs an, zu singen. Sie freuten sich auf den Strand und die ganzen halb nackten Frauen, die sie abschleppen konnten. Sie tanzten rum und freuten sich wie kleine Kinder. Ich schüttelte nur den Kopf und zog mich wieder um. Niko war schon die ganzen Kleider am einpacken. Ich half ihm schnell. Alle freuten sich auf die Pause, vor allem die armen Techniker und Aufbauer, die noch mehr Stress als wir hatten. Sie mussten jeden Tag arbeiten. Abbauen, aufbauen, abbauen, aufbauen. Ihnen gönnte ich die Pause richtig.

Als Niko und ich fertig waren, fuhren wir mit den anderen zurück zum Hotel. Wir würden erst morgen früh los fliegen, jetzt hatten wir ja zeit. Ich gönnte mir noch eine heiße Dusche, aber dann ging ich auch ins Bett.
 

Am nächsten Morgen, wurde alles gepackt und dann ging es auch schon nach Miami. Mein Fieber war auch abgeklungen, zum Glück. Alec hatte sich auch schon gemeldet und wir hatten den ganzen Morgen geschrieben, was Bastian natürlich überhaupt nicht gefiel. Ich konnte gar nicht verstehen, wie er so einen Groll gegen Alec haben konnte. Er kennt ihn doch nicht und außerdem sollte man nie nach dem Aussehen gehen. Da hatte ja selbst Alec mich überrascht. Er war eben nicht so, wie die meisten Reichen Leute. Er war Bodenständig und normal. Nicht so wie Bastian dachte. Und außerdem, was dachte der sich nur dabei, mir vor zu werfen, ich sei verliebt, obwohl er es auch noch war … auch wenn er mich immer noch liebte, hatte er ja dann wohl doch die gleiche Brille wie ich auf. Und was konnte ich dafür, wenn wir Schluss gemacht hatten und ich mich neu verliebte … neu verliebte. Hatte ich mich wirklich in Alec verliebt? Ich meine … ich bin schon gerne in seiner Nähe und ja, er konnte super Küssen, aber reichte das aus? Anderseits lächelte ich immer, wenn nur sein Name fiel. Ja, vielleicht hatte ich mich wirklich in ihn verliebt.

Ich seufzte und nahm mir eine Zeitschrift von Niko, die er neben mich auf den Sitz gelegt hatte. Wir saßen jetzt schon fünf Stunden im Flugzeug, also hatten wir noch zwei Stunden vor uns. Zum Glück hatten wir unser eigenes Flugzeug und mussten nicht umsteigen oder so etwas. Ich zog meine Beine auf den Sitz und legte die Zeitschrift auf meine Beine. Auf dem Cover war eine bekannte Schauspielerin abgebildet, die ihre 10 Haartipps preisgegeben hat. Ich seufzte und schlug die Zeitschrift auf und blätterte durch. Auf Seite fünf war ein Gruppenfoto von den Jungs und mir und darunter stand ein Artikel, der über unsere neuen Shows berichtete. Die Reporter hatten viele Leute auf unseren Konterten gefragt, wie sie das neue Format fanden und alle fanden es erfrischend und gut. Niko hatte uns den Artikel sofort vorgelesen, als die Zeitschrift heraus gekommen war. Jetzt blätterte ich weiter. Auf den nächsten drei Seiten waren die Haartipps der Schauspielerin. Die blätterte ich einfach weiter. Auf der nächsten Seite blieb ich stehen. Dort prangte ein ganz Körper Foto von Alec. Er sah natürlich wieder super aus. Er trug wie immer einen Anzug, der mir sehr bekannt vor kam. Es war der Armani Anzug, den er getragen hatte, als ich diesen Unfall gehabt hatte. Also hatte er sich mit einem Reporter getroffen. Er stand mit verschränkten Armen da und schon wieder fielen mir die Manschettenknöpfe auf, mit den zwei Drachen, die sich ansahen. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass er an übernatürliches glaubte. Aber wenn er so erzogen worden ist, wie konnte er dann an etwas anderes glauben?

Leicht strich ich mit meinem Zeigefinger über seine Lippen, die zu einem Lächeln geformt waren. Neben seinem Bild war ein kleiner Steckbrief, den ich mir jetzt durchließ.
 

Name: Alec Jacobs

Alter: 29 Jahre alt

Augenfarbe: blau

Haarfarbe: schwarz

Mutter: Jillian Kira Jacobs

Vater: Chester Jacobs (tot)

Geschwister: Nein

Familienstand: ledig
 

Er ist 29 Jahre alt? Hmm, ja fünf Jahre unterschied kann ich gelten lassen.

Ich musste über meine Gedanken lachen. Was dachte ich da nur? Als wenn ich überlegen würde, ihn zu heiraten. Oh man.

Unter dem Steckbrief fing das Interview an. Erst wurden normale Fragen gestellt, von wegen: Wollen Sie das Unternehmen Ihres Vaters für immer übernehmen? Oder Wollen Sie das Unternehmen ausweiten? Und all so Fragen, über seine Arbeit. Aber dann stach mir eine Frage ins Auge.

Mr. Jacobs mal eine ganz persönliche Frage, sind Sie verliebt?

Ich schluckte. Wollte ich seine Antwort lesen?

Sei doch kein Angsthase, ließ sie.

Jaja, ist ja okay.

Verliebt? Nein, ich glaube nicht, dass ich verliebt bin. Zur Zeit gibt es eher nur die Arbeit für mich, allerdings kann ich nicht bestreiten, dass ich mich vielleicht irgendwann verlieben werde.

Okay, war das jetzt gut, oder nicht? Vielleicht beides. Ich meine, wer sagt, dass er von mir reden würde und ob er nicht doch noch jemand anderen hat. Vielleicht musste ich einfach abwarten, wie das mit uns weiter ging.

Die nächste Frage versetzte mir eine Gänsehaut.

Wir haben Sie jetzt zwei Mal mit der Leadsängerin von Hits gesehen, meinen Sie vielleicht sie mit dem bald verlieben?

Mir blieb der Atem stehen. Oh Gott steh mir bei. Bitte, bitte, verschone mein Herz.

Miss Collins und ich haben uns erst vor ein paar Tagen kennengelernt. Wir müssen uns erst besser kennenlernen, als das ich Spekulationen anstellen kann.

Gott, ist er sachlich. Er lässt ja wirklich keinen an sich ran. Spekulationen anstellen. Super. Aber ich meine, das war ja nach unserem ersten Date, klar verliebt man sich nicht sofort, das braucht zeit. Aber jetzt musste ich weiter lesen.

Also wollen Sie sie wieder treffen?

Boah, war der Reporte hartnäckig. Ich meine, wenn Alec wirklich nicht viel von sich preisgab, dann ist es klar, dass die Reporter so bohrten, wenn sie ihn mal befragen können.

(Jacobs lacht) Das wird aber jetzt sehr persönlich. Ich denke schon, dass ich sie wiedersehen werde.

Ich musste auch lachen. Es war schon komisch ihn so nüchtern von uns reden zu lesen, weil der Kuss den er mir am Abend zuvor gegeben hatte, war nicht gerade nichts gewesen. Aber okay, ich durfte mir darauf kein Urteil bilden.

„Was ließt du denn da schönes?“, fragte mich Jade und beugte sich über meinen Sitz. „Uh, Alec Jacobs.“ Ich lachte und schüttelte den Kopf. „Niko meinte, er hat einen Apfelpopo.“ Ich sah nach oben und Jade lächelte. „Da würde ich auch gerne mal rein beißen, aber ich halte mich zurück, du hast den Vortritt, aber wenn er dich nicht haben sollte, aus irgend einem Grund, den es eigentlich nicht geben sollte, dann schnapp ich ihn mir.“ Ich lachte wieder.

„Ich schaffe schon, dass er sich in mich verliebt, also hör auf zu träumen“, grinste ich. Jade lachte und setzte sich wieder hin.

„Weißt du, wann das Interview war?“

„Ja, als ich den Unfall hatte“, murmelte ich.

„Ein Glück das er in der Nähe war und dann hat er auch noch ein Interview gehabt, wo er über dich ausgefragt worden ist. Ist das nicht Zufall?“

„Nein, ich denke eher Glück.“ Jade kicherte und ich sah mir noch mal das Bild von Alec an. Ich hatte das Gefühl, dass er irgendwas verbarg, jetzt nachdem Jade das gesagt hatte. Nur was verbarg er? 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Aibera
2014-02-25T12:52:09+00:00 25.02.2014 13:52
>Damdamdaaaaam< Was verbirgt Alec? Schön geschriebenes Kapitel und ich ahnte ja schon, dass Basti irgendwie noch an Dejna hängt ^^
Tut mir leid wenn ich so 'unregelmäßig' lese, ich hab grad noch Semesterferien und bin nur am zocken und schlafen :D Aber ich lese gerne weiter - ist ja eine interessante Geschichte!
Bin ja auch mal gespannt, was es mit diesen Manschetten Knöpfen auf sich hat... Drachen =)
lg
Aibera
Antwort von:  Ten-nii-san
25.02.2014 15:17
stress dich bloß nicht =) ließ so viel du willst und kannst, ich drück dir schon nicht die Pistole auf die Brust und zwinge dich zu lesen =PP
also keine Sorge
aber ist trotzdem toll wieder was von dir zu hören =)


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