Zum Inhalt der Seite

Befleckte Seele

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen

PS: Die Übersetzung der Japanischen Worte / Sätze gibt es am Ende Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Seelensplitter

~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~
 

Ein dunkler Himmel. Dunkle Schatten. Am Boden liegende Menschen. Blut überströmt, leblos. Mit Blut beschmierte Waffen. Ein ´See´aus Blut welcher stetig größer wird. Die Erde unter den leblosen Körpern wird getränkt von roter Flüssigkeit. Ein kaltes Lachen, dicht an meinem Ohr. Ein kalter Blick, der Verderben bringt. --- Eine leise Stimme die mich ruft. Immer und immer wieder.

„Es ist alles gut. Du bist in Sicherheit“ ruft die Stimme sanft, bringt mich dazu mich leicht auf die Seite zu drehen, die Decke über die Schultern zu ziehen und meine Finger an das Siegel zu legen, welches einen seltsamen Schmerz verspüren lässt.

„Ich bin wach“ erwidere ich ernst, blicke zu jener Frau auf die sich auf der Bettkante niederlässt und mir beruhigend über die Schulter streicht. Ihre dunklen grünen Augen blicken direkt in die Meinen, welche von die Farbe eines Amethyst trägt. Vorsichtig streicht sie mir eine silberne Haarsträhne aus dem Gesicht, blickt mich mitfühlend an.

„Du hast wieder davon geträumt nicht wahr?“

Eine sanft gesprochene Frage die mich leicht nicken lässt. Ich muss es nicht laut aussprechen. Sie weiß es. Wie sollte sie es auch nicht wissen, wenn sie hier ist?

„Du bist hier in Sicherheit. Wir werden dich beschützen.“ Leise geflüsterte Worte, die meine Ohr streifen, die beruhigende Wirkung unterstützt die von ihren Finger auf meiner Schulter ausgehen. Es fällt mir schwer diese Worte zu glauben. Wie soll ich hier in Sicherheit sein, wenn dort draußen diese Bestien umher streifen und weiter töten ohne das sie jemand aufhält? Wie gern würde ich diese beruhigenden Worte glauben, doch ist es schwer.

„Soll ich dir einen Tee machen, Kleines?“

„Das wäre nett.“ Ja ein Tee wäre sicher gut um die Kälte aus meinem Inneren zu vertreiben. Ich habe keine Ahnung ob es wirklich klappt aber ich möchte ihr nicht noch mehr Sorgen bereiten als sie ohne hin schon hat. Sie kümmert sich um mich, versucht mir zu helfen und doch kann ich sie nicht nahe an mich heran lassen. Es fällt schwer zu vertrauen. Ist schwer zu vergessen. Wie viel Zeit wird vergehen bis ich wieder vertrauen kann? Bis ich ein Leben kann das man als solches bezeichnen kann? Wird dies überhaupt möglich sein? Ich weiß es nicht.

„Möchtest du ihn hier trinken oder möchtest du ins Wohnzimmer kommen?“

„Ich komme ins Wohnzimmer, wenn es euch nichts ausmacht.“

„Es macht uns nichts aus. Es würde ihn sicher sogar freuen, wenn du dich ein wenig am Kamin aufwärmst. Du bist trotz der Wärme hier und der Decke ganz kalt, Kleines.“ Ihre Stimme klingt besorgt. Auch ihr Blick zeigt mir dies. Sie sorgt sich um mich obwohl ich ihr doch keine Sorgen bereiten will.

Für ein paar Momente bleibe ich liegen, blicke aus dem Fenster und sehe den hellen Wolken zu wie sie am dunklen Himmel vorbei ziehen. Immer wieder ist der Glanz der Sterne zu sehen. Sie stehen hoch am Himmel als sei nichts geschehen. So wie die Sonne. Doch es ist nicht wahr. Es ist so viel geschehen. So viel das man es nicht alles in Worte fassen kann. Aber darüber nach zu denken bringt mich nun auch nicht weiter. Langsam erhebe ich mich aus dem Bett in das sie mich legte, in dem ich seit einiger Zeit zur Ruhe gebettet werde und doch immer wieder in Alpträumen versinke. Alpträume die mich nicht loslassen. Leicht schüttle ich den Kopf, werfe noch einen Blick aus dem Fenster bevor ich mir den beigefarbenen Mantel überwerfe den sie mir vor einigen Tagen über die Schultern legte als draußen im Schnee stand. Sie war besorgt das ich mich erkälte, so wie ich im Schnee stand. Ich war ohne Mantel, ja sogar ohne Schuhe hinaus gelaufen. Und das nur, weil ich ein Geräusch vernahm das wie ein Schrei klang. Ich war einfach ohne Nachdenken hinaus gelaufen, hatte mich nicht von der Stelle gerührt. Nicht einmal als sie mir den Mantel über die Schultern legte. Selbst als er nach Hause kam, habe ich mich nicht gerührt. Habe es erst bemerkt als ich erschrak, weil er mich einfach auf die Arme hob und zurück ins Haus trug. Doch anstatt mich zu schimpfen oder zu belehren, hat er mich vor dem Kamin abgesetzt und mir ein sanftes Lächeln geschenkt, gesagt das ich in Sicherheit sei. Ich konnte ihn nur schweigend ansehen, ihn direkt in seine hellen Augen blicken ohne das ich zu einem Wort fähig war. Ja selbst als er mich fragte ob ich einen Tee mag bekam ich kein Wort heraus, habe nur stumm genickt, ihm nach gesehen als er in die Küche ging. Ich blieb einfach nur sitzen, zog den Mantel eng um mich und schwieg. So wie ich nun wieder eng um mich schlinge.
 

Langsamen Schrittes verlasse ich das Zimmer, vernehme das Knistern des Feuers und bleibe an der Tür stehen, erschrecke als ich angesprochen werde.

„Möchtest du nicht lieber mit rein kommen? Drin ist es wärmer, Liebes.“ Seine Stimme ist so sanft wie die Ihre. Sanft, beschützend, beruhigend. Auch, wenn ich mich erst an die Namen gewöhnen muss wenn sie mich so freundlich ansprechen. Stumm nicke ich, lasse mich von ihn ins Zimmer führen und bleibe unentschlossen stehen, sehe mich um und zucke zusammen als ich die silberne Klinge an die Wand gelehnt sehe. Etwas in mir lässt mich zurück schrecken, lässt in mir den Wunsch aufkommen weg zu laufen, mich zu verstecken. Doch pralle ich gegen ihn, werde sanft von ihm in die Arme geschlossen, während er mir beruhigende Worte zu flüstert.

„Dir wird nichts geschehen.“ „Wir werden dich beschützen.“ „Das Schwert ist nicht gegen dich gerichtet.“ „Du bist hier in Sicherheit.“

Beruhigende Worte. Gesprochen mit sanfter Stimme. Sie lassen mich zur Ruhe kommen auch, wenn tief in mir noch die Angst geweckt ist.

„Sicherheit?“ Es ist nur ein Wort das meine Lippen verlässt und doch wird es von ihm gehört. Mit sanfter Stimme bestätigt.

„Du bist in Sicherheit. Die Klinge wird dir nichts tun“ spricht er sanften Tones, hält mich sicher im Arm bis ich leicht nicke, ihm zeige das ich ihn verstehe. Sanft nimmt er mich hoch trägt mich zum Sofa und setzt mich sanft darauf ab, bevor er die Decke um mich legt welche auf der Lehne liegt.

„Ich bin gleich wieder da, keine Angst.“ Ich vernehme seine Worte, schweige jedoch. Sehe ihm nicht nach als der den Raum verlässt. Nein. Mein Blick ruht auf der silbernen Klinge in der sich das Licht des Feuers wieder spiegelt. Es ist ein seltsamer Anblick und doch nimmt er mich gefangen. Leicht neige ich den Kopf zur Seite, sehe mir diese Waffe an. Wo vor ein paar Momenten noch Angst war wächst nun ein neues Gefühl. Eines das ich nicht beschreiben kann. Vorsichtig stehe ich vom Sofa auf, spüre wie die Decke von meinem Körper fällt und doch stört es mich nicht. Langsam laufe ich zur Klinge, bleibe vor ihr stehen und strecke die Hand aus. Sie fühlt sich kühl an, spiegelt mein Bild wieder. Amethystfarbene Augen blicken mir entgegen. Silbernes Haar das ihn Strähnen zum Teil über den Augen liegt. Ein seltsamer Blick der Meinem begegnet. Ein Blick den meine Augen tragen. Auch meine Finger spiegeln sich in der Klinge wieder und doch verletzt sie mich nicht. Egal wie meine Finger darüber streifen. Sie ist kühl und doch scheint sie für mich keine Gefahr zu sein. So wie er es sagte. Erst als ich leise Schritte vernehme erschrecke ich, streife über die scharfe Klinge und schneide mir aus Schreck die Finger daran auf. Ein leiser Schmerzlaut verlässt meine Lippen bevor auch schon meine Hand gepackt wird und etwas weiches, mit sanftem Druck darauf gedrückt wird.

„Wir wollten dich nicht erschrecken. Verzeih.“ Worte die mich den Kopf zur Seite neigen lassen. Warum entschuldigt er sich nur, weil ich mich erschreckt habe? Seltsam. Sollte ich mich nicht entschuldigen das ich ihnen Sorge bereite?

„Aber...“ Weiter komme ich nicht, werde mit einem sanften Kopfschütteln unterbrochen, bevor er mich hochhebt und mich so wie schon zu vor auf dem Sofa absetzt. Mit sanften Worten bittet er mich sitzen zu bleiben. Diesmal bleibe ich auf dem Sofa, blicke sie mit geneigten Kopf an. Ihr Blick zeigt Sorge aber dennoch macht sie mir wie er keinen Vorwurf das ich mich an der Klinge verletzt habe. Nein im Gegenteil. Sie fragt mich noch ob ich mich böse verletzt habe. Etwas das mich leicht den Kopf schütteln lässt. Vorsichtig strecke ich ihr die Hand hin, zeige ihr das es nicht schlimm ist. Will sie beruhigen damit sie sich so sorgt, den dies macht mich traurig. Sie sind so liebevoll zu mir und ich mache ihnen Kummer. Warum mache ich dies nur? Kann ich ihnen nichts als Kummer bereiten? Bin ich nicht besser als diese Bestien? Dabei will ich es doch gar nicht. Ich möchte diesen liebevollen Menschen keinen Kummer bereiten. Sie sollen sich nicht wegen mir sorgen.

„Wir sorgen uns um Dich weil wir dich schützen möchten. Du hast schon so viel Leid ertragen das wir dich vor anderem Leid beschützen möchten. Wir werden uns immer sorgen, wenn dir etwas geschieht oder du Kummer hast.“ Ihre Stimme ist so sanft und doch klingen ihre Worte so ernst. Lassen mich fragend drein blicken, ebenso wie seine Worte die erklingen als er den Raum betritt.

„Dich zu schützen bedeutet auch sich um dich zu sorgen. Wir können dir deine Eltern nicht ersetzen oder die Vergangenheit ungeschehen machen. Doch haben wir versprochen dich zu schützen egal was geschieht. Verstehst du was wir dir sagen möchten, Liebes?“ Es dauert ein paar Momente bis seine Worte richtig zu mir durch dringen, mir wirklich bewusst werden. Doch als sie es tun, beginnen stumme Tränen meine Wangen hinab zu rinnen. Tränen die liebevoll weg gewischt werden. Weg gewischt von sanften Händen die mich sachte in die Arme schließen, mir Schutz geben. Leise geflüsterte Worte dringen an mein Ohr, lassen mich leicht nicken bevor die Welt um mich herum verschwimmt. Sie färbt sich schwarz, lässt alles verstummen...
 

Knisterndes Feuer, leise Stimmen. Das ist was ich höre. Etwas weiches liegt auf meinem Körper, bedeckt diesen. Ebenso schlingt sich etwas weiches um meine rechte Hand, hält sie in weicher Umarmung. Das ist was ich spüre. Doch etwas liegt in der Luft. Ein leicht süßlicher Geruch. Ein Geruch der mich dazu bringt die Augen zu öffnen, mich leicht zu bewegen was nicht unbemerkt bleibt. Sofort sind sie bei mir. Sie kniet vor dem Sofa, er steht dahinter und blickt zu mir hinab. Beide mit einem sanften Lächeln auf den Lippen.

„Guten Morgen, Kleines“ kommt es über ihre Lippen, während sie mir sanft eine Strähne aus dem Gesicht streift. Noch verschlafen blicke ich abwechselnd zu ihnen, reibe mir dann den Schlaf aus den Augen und zucke leicht zusammen als ich das weiße etwas um meine Hand erkenne. Es ist ein Verband. Das ist also das weiche was ich beim aufwachen wahr genommen habe.

„Der Schnitt ist nicht tief aber bis er verheilt ist sollte der Verband deine Hand schützen. Wenn etwas damit ist dann sag es uns bitte, ja?“

„Ja.“

Es ist nur ein Wort, doch bringt es Beide sanft zum Lächeln. Scheint sie zu erfreuen. Es war doch nur ein Wort. Und doch erfreut es sie?

„Seltsam.“

„Was ist seltsam, Liebes?“

„Ihr.“

„Warum?“

„Ihr lächelt nur weil ich ja gesagt habe.“

„Das liegt daran das es uns freut. Wenn du uns sagst wenn etwas mit dem Verband ist, dann können wir dir helfen.“

„Und das freut euch?“

„Ja, weil es ein Stück Vertrauen ist das du uns entgegen bringst.“

Verwundert blicke ich ihn an. Amethyst trifft aus helles Blau. Verwunderung trifft auf Sanftheit.

Für einige Momente blicke ich ihn einfach nur schweigend an. Doch dann verlässt ein Lachen meine Lippen. Ein Laut der nun die Beiden fragend drein blicken lässt. Wohl kaum verwunderlich, wenn man bedenkt das es das erste mal ist das dieser Laut von meinen Lippen perlt.

„Da sticht etwas“ erkläre ich dann leicht ernst, halte die Hand hoch, welche vom Verband geschützt wird.

„Dann sollten wir nach sehen warum es so ist.“ Schon ist die Verwunderung wieder aus ihren Zügen verschwunden. Ernst liegt darin aber auch etwas sanftes, das mich leicht nicken lässt. Etwas tief in mir sagt mir, das ich ihnen mit dieser Geste Vertrauen entgegen bringe. Ihnen einmal keinen Kummer bereite sondern eine Art Freude. So wie sie mir ein sanften, liebevollen Blick schenken, so schenke ich ihnen ein schüchternes, vorsichtiges Lächeln. Etwas das die Beiden sehr zu erfreuen scheint. Vielleicht ist es wirklich eine Art Vertrauen die ich ihnen auf diese Weise zeige. Ich weißt es nicht. Aber ich sehe das es sie zu freuen scheint.

Vorsichtig nimmt sie den Verband ab, sieht sich den Schnitt an und greift dann zur Schüssel mit Wasser welches auf dem kleinen Tisch steht. Gekonnt taucht sie ein kleines Tuch rein, tupft sanft mit dem nassen Tuch über meine Hand. Es tut nicht weh. Nein es kitzelt leicht und lässt mich etwas zusammen zucken. Es ist ein seltsames Gefühl. Eines das sich irgendwie falsch anfühlt. Sollte es nicht eigentlich schmerzen? Das tut es aber nicht. Nein. Es kitzelt und das verwirrt mich.

„Das kitzelt“ kommt es leise über meine Lippen, lässt die Verwirrung darin erkennen.

„Das ist ein gutes Zeichen. Das bedeutet das deine Hand bald wieder verheilt und keine Schäden bleiben.“ Diese Worte lassen mich leicht nicken. Das also ist der Grund warum es nicht weh tut. Es sticht nur leicht als sie einen neuen Verband um macht, doch nicht mehr so sehr wie vorher. Ich schenke ihnen ein vorsichtiges Lächeln, bedanke mich freundlich bevor ich mich in die Decke kuschel die über mich gelegt wurde. Es ist ein seltsames Gefühl sich so sicher zu fühlen. So geliebt und umsorgt zu werden obwohl sie nicht meine Eltern sind. Und doch tun sie so viel für mich.

„Bleibst du bei ihr, während ich das Abendessen fertig mache?“ Ihre Stimme ist so sanft, ebenso wie das Lächeln das sie mir schenkt als sie sich entschuldigt bevor sie das Zimmer verlässt und in Richtung der Küche verschwindet. Für einen Moment richte ich meinen Blick auf, schenke ihm ein sachtes Lächeln bevor ich mich richtig in die Decke kuschel. Ich merke wie er das Sofa umrundet, sich davor niederlässt und ins Feuer sieht.

„Erzählt du mir eine Geschichte?“ frage ich nach einigen Momenten des Schweigens, sehe wir er nickt, mich anlächelt und einen Augenblick lang überlegt was er mir den für eine erzählen könnte.

„Es war einmal vor sehr sehr langer Zeit...“ beginnt er mit sachter Stimme zu erzählen, dreht sich zu mir das wir uns direkt ansehen können. Seine Stimme ist sanft, leise und beruhigend. Die Geschichte ist eine alte aber schöne Legende über Jäger, mutige Menschen, die mit ihrem Mut und ihren Fähigkeiten alles schaffen. Aufmerksam lausche ich seinen Worten, staune über den Mut den die Menschen in seiner Geschichte haben. Sie sind so unglaublich stark das es mich leicht nicken lässt.

„Ich möchte auch so stark werden“ kommt es über meine Lippen als er seine Geschichte beendet. Ja ich möchte auch so mutig und stark werden wie die Jäger.

„Das wirst du ganz sicher. Du bist jetzt schon unglaublich stark“ ist seine Antwort. Ein Lächeln liegt auf seinen Lippen, während er mir sachte durchs Haar streift und sich dann langsam erhebt. Ein leises Klirren ist aus der Küche zu hören, lässt uns in die Richtung sehen und mich leise lachen bevor ich aufspringe um in die Küche zu laufen. Dort angekommen schaue ich sie kurz an, schenke ihr ein sanftes Lächeln bevor ich zum Schrank eile und versuche nach den Tellern zu angeln, was sich jedoch als ein schwieriges Unterfangen heraus stellt da ich ein wenig zu klein bin. Aber ich lasse mich davon nicht stören sondern greife zum Stuhl und stelle ihn vor den Schrank bevor ich darauf klettere und mich freue das ich nun an die Teller heran komme. Fröhlich nehme ich die Teller aus dem Schrank, stelle sie auf die Ablage und kletter vom Stuhl. Nur um dann die Teller zu schnappen und sie auf dem Tisch hin zu stellen wo ich das Spiel mit dem Stuhl wiederhole. Schnell ist der Tisch gedeckt da ich für das Besteck keinen Stuhl benötige um dieses aus dem Fach zu nehmen. Nein. Da komme ich schon so ran.

„Fertig“ rufe ich fröhlich, sehe wie die beiden Erwachsenen mich lächelnd ansehen. Sie haben meine kleine Aktion schweigend beobachtet, sich an einander gelehnt und scheinen sich zu freuen das ich so ungewohnt offen reagiere. Ich spüre im Moment keine Angst, fühle mich gut und versuche ihnen keine Sorgen zu bereiten. Nein sie sorgen sich auch schon so genug um mich und da möchte ich ihnen ein wenig helfen. Und ich spüre das es ihnen zu gefallen scheint, wenn ich lächle. Denn sie tragen ebenfalls eines auf den Lippen.

„Du bist ein starkes und liebes Mädchen“ kommt es von den Beiden bevor sie mich in eine Umarmung ziehen, mir das Gefühl von Sicherheit geben. Es ist schwer diese Worte zu glauben aber dennoch schweige ich, versuche diese Worte in mir auf zunehmen. Seit jenen Tag sind sie für mich da, geben mir Schutz und Sicherheit. Sie werden mich beschützen, werden sich immer um mich sorgen so wie sie es sagten. Es gibt nichts das dies verhindern kann. Und doch kann ich ihnen versuchen das ganze etwas einfacher zu machen. Indem ich ihnen sage, wenn etwas nicht passt. Indem ich mich ihnen anvertraue auch, wenn es schwer ist. Und doch will ich es versuchen, will ihnen so wenig Kummer wie möglich machen und beginnen das Leben zu leben das ich nun habe. Ein Leben fern ab von den Bestien die mir alles raubten. Weit ab von jener Bestie die ihr Zeichen auf meiner Haut hinter lies. Jener Bestie die daran Schuld trägt das ein Siegel meinen Hals ziert.

„Wollen wir zu Abend essen, Liebes?“

„Ja.“ Ich suche meine finsteren Gedanken weg zu schieben. Sie sollen sich nicht sorgen müssen. Nein sie tun schon alles für mich uns so möchte ich nicht das sie noch mehr Kummer haben.

Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen setzen wir uns an den Tisch, sprechen ein sanftes Gebet und beginnen zu essen. - Es ist ein friedliches Esse, vollkommen in Frieden und aus irgendeinem Grund auch nicht so befremdlich wie sonst immer. Nein diesmal kann ich es in Ruhe genießen, schaffe es zu lächeln und ihnen eine Freude damit zu machen...
 

Jahre später:
 

Sonnenstrahlen kitzeln meine Haut. Kühler Wind streift meine Haut. Eine sanfte Brise weh ins Zimmer. Vogelgezwitscher erfüllt die Luft. Der Duft von Kirschblüten weht herein. Ein leises Läuten von Glöckchen lässt mich aufblicken. Doch es sind nur die Glöckchen des Windspiels das ich vor Jahren geschenkt bekam. Das Windspiel das mich all die Jahre begleitet hat, ein Halt für mich ist. Mit einem lautlosen Seufzen schwinge ich die Beine aus dem Bett, schreite zum Fenster und blicke einen Moment hinaus bevor ich mich umkleide. Mit gekonnten Fingern kleide ich mich in die schwarze Schuluniform, streiche den Stoff glatt und kämme mir das fast hüftlange silberne Haar bevor ich es etwas teile und zwei Strähnen davon flechte. Die geflochtenen Strähnen binde ich nach hinten, binde sie mit einem dunklen Band zusammen. „Fertig.“ Mit einem letzten Blick in den Spiegel drehe ich mich um, schnappe mir meine Bücher und verlasse mein Zimmer um mich auf den Weg zum Frühstück zu machen. Auch, wenn ich eigentlich keine Lust darauf habe. Aber es muss sein. Sonst geht mir der Direktor wieder auf die Nerven geht das ich wieder einmal zu wenig esse. Leicht schüttle ich den Kopf, ergebe mich meinem Schicksal und mache mich auf den Weg ins Esszimmer damit der Tag zumindest ruhig beginnt. Doch grade als ich das gedacht habe kommt in mir die Erkenntnis auf das es kein ruhiger Start wird, den schon sind wieder einmal einige vorwitzige Schülerinnen aus der Day Class unterwegs und versuchen sich über die Mauer zur den Schülern der Night Class zu klettern.

„Herr Gott muss das wirklich jeden Morgen sein“ fluche ich leise, lege meine Bücher am Fensterbrett ab und springe aus dem offenen Fenster. Sicher wie eine Katze lande ich auf meinen Füssen, bin mit schnellen Schritten bei den Schülerinnen und pfeife sie eisig zusammen.

„Gomen'nasai“ kommt es von den Dreien verängstigt während sie sich verneigen und dann schnell abhauen bevor sie noch mehr kalte Worte von mir bekommen. Ernst schüttle ich den Kopf, sehe ihnen einen Moment nach bevor ich mich auf den Weg mache um noch rechtzeitig zum Essen zu kommen bevor der Direktor irgendwelche Bekenntnisse über seine Sorgen machen kann.

„Du bist so kalt wie eh und je“ ertönt es kaum das ich wieder bei meinen Büchern bin.

„Und du immer noch zu nichts zu gebrauchen“ erwidere ich kalt, blicke direkt in die Augen welche die Farbe der Meinen tragen. Auch das Haar gleicht dem Meinen und doch sind wir keine Geschwister.

„Könnt ihr Beiden nicht einmal nett zu einander sein?“ kommt es ernst aus dem Hintergrund, wo die braunhaarige Adoptivtochter des Rektors auftaucht, uns ernst ansieht bevor die leicht den Kopf schüttelt und uns auf den Rücken klopft damit wir uns in Bewegung setzen und zum Essen kommen.

„Tze“ ertönt es von uns beiden bevor wir uns bewegen, gemeinsam in die Küche gehen wo wir schon erwartet werden.

Schweigend setzen wir unseren Weg fort, werden in der Küche gleich mit überschwänglicher Freude empfangen.

„Ohayō“ begrüßt er uns fröhlich, was in mir die Frage aufkommen lässt wie man am frühen Morgen schon so viel Elan und Fröhlichkeit an den Tag legen kann. Ich grüße ihn mit einem Nicken, einen gemurmelten „Ohayō“ Meinerseits bevor ich seinem Versuch einer Umarmung ausweiche und den Kopf schüttle. Also echt. Wann wird er es endlich lernen das ich das nicht leiden kann? Die letzten Menschen die mir nahe kommen konnten leben nicht mehr. Sie wurden von Bestien getötet. Bestien die mir schon meine Familie raubten. Bestien wie die, die an diese Schule gehen. Die Bestien der Night Class...
 

ENDE!!!
 

~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~


Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war es dann auch schon wieder.
Ich hoffe es hat euch gefallen ;)

PS: Es werden immer Rückblicke kommen da dies einfach zur Geschichte gehört

Erklärung / Übersetzung:

Gomen'nasai = Es tut mir leid
Ohayō = Guten Morgen Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück