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Verlust und Erkenntnis

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich veröffentliche den Text ermal und werde sobald er draußen ist noch mal nach Fehlern suchen, ich gelobe Besserung Freunde Komplett anzeigen

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Im Restaurant

Um die Mittagszeit kam es in Tokio einer Selbstgeißelung gleich, wenn man mit dem Auto von einem Ort zum anderen fuhr. Zwar war es ebenfalls nicht immer leicht durch Fußwege sein Ziel zu erreichen, doch es war die bevorzugte Art des Uchiha. Meist waren seine Wege nicht lang, oft nur von seinem Apartment zum Büro, doch heute führte ihn sein Weg in ein kleines Restaurant, außerhalb seines gewohnten Umfeldes. Der Anlass machte dem Uchiha nichts aus, auf diesen Termin hatte er sich seit Wochen vorbereitet.
 

Als er das Restaurant betrat, erblickte er die junge Frau sofort. Ihr helles blondes Haar war jetzt zwar zusammengebunden und einzelne Locken fielen ihr ins Gesicht, doch ansonsten hatte sie sich in den zwei Jahren nicht verändert. Wie beim letzten Treffen trug sie ein dunkles Kostüm und wirkte gleichermaßen erfolgreich und schön. So und nicht anders kannte er sie. Als sie ihn erblickte, stand sie lächelnd auf und ging auf ihn zu. „Itachi! Du hast dich kein Stück verändert“, begrüßte sie und umarmte ihn glücklich. „Du auch nicht Temari, schön wie eh und je“. Freundschaftlich knuffte sie ihm auf den Oberarm. „Schleimer! Ich hoffe du hast Hunger mitgebracht. Ich für meinen Teil habe einen riesigen“,lächelnd drehte sie sich um und setzte sich wieder auf ihren Platz.
 

Nach dem die Beiden, ausführlich die Mittagskarte studiert hatten, entschied sich Itachi für verschiedene Sorten Tempura und Temari wählte Yakitori sasami und bestellte zusätzlich eine Kanne grünen Tee. „Wie geht es dir?“, erkundigte sich der Uchiha dann und betrachtete die Frau genauer. Die vergangenen 2 Jahre sah er ihr nicht eine Sekunde lang an. Im Gegenteil, sie wirkte erholt, glücklich und wenn Itachi es nicht besser wüsste, könnte man glauben, sie kam direkt aus dem Urlaub.

„Ich kann mich nicht beklagen. Shikamaru hat sich an Osaka gewöhnt und spielt fröhlich weiter Polizist. Das Rauchen konnte ich ihm immer noch nicht abgewöhnen. Mitte September wollen wir dann endlich mal für ein paar Tage in den Urlaub, eigentlich muss ich nur diesen Werbeauftrag beenden, aber der Kunde ist zur Zeit mit nichts zufrieden“, sie rollte kurz mit den Augen und machte dann eine wegwerfende Geste über ihre Schulter.

„Aber den bekomme ich auch noch um den kleinen Finger gewickelt“, erklärte sie dann mit einem Augenzwinkern und betrachtete ihn neugierig. "Was ist mit dir? Von deinem Bruder kann man ja immer mal wieder was in der Zeitung lesen. Zurzeit tourt er in Amerika, oder?“

Itachi wollte gerade antworten, als der Kellner die bestellten Speisen brachte. Kaum waren die Teller abgestellt und der Kellner fort, stürzte Temari sich fast auf ihren Teller. „Himmel! Das sieht köstlich aus! Guten Appetit“, wünschte die Blondine und kümmerte sich um ihr Yakitori. Leicht kopfschüttelnd lächelte Itachi in sich hinein. Ja Temari hatte sich wirklich kein Stück geändert.
 

„Also? Bekomm ich eine Antwort?“, erkundigte sie sich nach der kurzen Unterbrechung und nahm einen Schluck Tee.

„Ja Sasuke ist mit der Band in Amerika unterwegs, wobei sie einen kleinen Schlenker durch Kanada machen werden“, erklärte er ihr ruhig.

„Wer hätte geahnt, dass der kleine Miesepeter mal so ein Mädchenschwarm und ernsthaft berühmt wird“, murmelte Temari zwischen zwei Bissen. „Jetzt ist er ein internationaler Mädchenschwarm, ich denke die Phase wo es ihm zu Kopf hätte steigen können, haben wir glaube ich überwunden“, mutmaßte der Schwarzhaarige und gönnte es seinem kleinen Bruder. Das Rockstarleben passte gut zu ihm. „In der Kanzlei ist zur Zeit viel los. Gelegentlich habe ich das Gefühl die Menschen verklagen sich aus Langeweile“, erklärte Itachi müde lächelnd und schmunzelte dann „Aber so kommen die Brötchen nun mal auf meinen Tisch“, seufzte der Uchiha und schmunzelte leicht.

„Sprach einer der gefragtesten Anwälte der Stadt. Mein Herr, es freut mich, dass ihre Familie ihre Nase noch nicht über den Wolken hat. Schließlich sind alle auf verschiedenen Gebieten berühmt“, erklärte die Blondine schmunzelnd.

Kurz zuckte Itachi mit den Schultern. „Ich bitte dich, Anwälte werden selten nach Autogrammen gefragt und wenn wir was unterschreiben sollen, sind es meist Dokumente für einen Mandanten“, erklärte er und gönnte sich einen Schluck des Tees. Temari lachte auf „Ja da hast du wohl recht“, stimmte sie ihm grinsend zu.
 

Den Rest des Essens redeten sie über Ereignisse der letzten zwei Jahre. Temari berichtete von ihrem Umzug und dem neuen Leben in Osaka, Itachi über den ein oder anderen interessanten Fall, wobei er darauf achtete die Identität seiner Mandanten zu wahren, schließlich war er Profi auf seinem Gebiet und würde nicht die Schweigepflicht ignorieren.
 

Doch schließlich kamen sie zum eigentlichen Grund ihres Treffens.

„Hast du etwas von ihr gehört?“, fragte er irgendwann mit einem ruhigen, nüchternen Ton, doch Temari wusste wie wichtig ihm diese Frage war. Sie seufzte leicht. „Weißt du Itachi, ich habe nie verstanden wie ihr beide es geschafft habt, euch zu bekommen und gleichzeitig nie zu haben“, sagte sie leise und blickte ihn dann fragend an.

Itachi blickte Gedankenverloren aus dem Fenster. „Temari, das ist eine Frage welche ich dir gerne beantworten würde, wenn ich selbst die Antwort wüsste“, murmelte er. Temari folgte seinem Blick auf die Straße und seufzte erneut. "Ich glaube dass es noch immer eine Chance für euch gibt. Auch wenn du es beim letzten Mal vermasselt hast. Sie hatte in den zwei Jahren keinen Partner. Vielleicht liegt es daran, dass sie viel um die Welt reist, aber Hinata und ich glauben auch, dass sie noch sehr an dir hängt“, erklärt die junge Frau nach einem Moment der Stille und nippte an ihrem Tee ohne den Blick von der Straße zu nehmen. „Vielleicht. Trotzdem hat sie sich in den letzten zwei Jahren nicht einmal bei mir gemeldet und glaub mir, ich habe mehr als einmal den Kontakt gesucht“
 

Jetzt nahm die Blondine doch den Blick von der Straße und blickte ihn direkt an. Hatte sie da einen bedauernden Ton in seiner Stimme gehört? Sie war sich fast sicher. „Ach Itach, was erwartest du? Ich meine ihr hattet so etwas wie eine Affäre und dann, von einer Sekunde auf die andere war es vorbei und es blieb nichts außer Chaos und gebrochene Herzen übrig“, warf sie ihm vor, wobei ihr Ton nicht Anklagend war, sie war immer noch entspannt und sah ihn mit einem milden Blick an. „Wir hatten nie die Absicht, dass ihr davon was mitbekommt…“, doch Temari fiel ihm ins Wort. „Klar, wir konnten das Knistern zwischen euch ja immer so gut ignorieren! Itachi, wenn ihr Beide im selben Raum wart da hat jeder sofort gewusst, dass ihr zueinander gehört und doch wart ihr kein Paar“, grummelte sie und seufzte dann.

„Aber ich kann auch verstehen, dass ihr eure Angelegenheit nicht an die große Glocken hängen wolltet“, gestand sie ihm dann zu.

Er bedachte sie mit einem dankbaren Blick und seufzte dann. „Für mich war es nicht nur eine Affäre. Ich hab eigentlich gehofft es wäre der Beginn von etwas größerem als Sex und irgendwann bin ich morgens aufgewacht und sie lag nicht neben mir. Seit dem habe ich nichts mehr von ihr gehört“, erklärte er ihr und sein Blick verdüsterte sich leicht.
 

Eine Zeit lang herschte Stille zwischen ihnen. Temari wurde bewusst, dass auch Itachi zwei Jahre später immer noch nicht über die Geschichte hinweg war. Sie gehörten zueinander, dessen war sich die junge Frau sicher. Wenn Shikamaru, damals ebenfalls einfach verschwunden wäre und jeder außer ihr, hätte etwas von ihr gehört. Sie hätte vermutlich bis zum heutigen Tag nichts anderes als Wut für ihn übrig, doch aus Itachi sprach eigentlich nur die Sehnsucht, nicht unbedingt aus seinen Worten, doch seine Augen sprachen Bände. Temari nahm sich fest vor, sobald sie aus dem Restaurant raus war, Shikamaru anzurufen, einfach nur um seine Stimme zu hören.
 

Nach einer weiteren Runde Tee und zahlreichen Anekdoten der Vergangenheit, seufzte Temari schließlich. „Itachi ich hab dir eine Kleinigkeit verschwiegen“, gestand die Blondine dann und sah ihn verzeihend an. Sein Blick fixierte sie sofort und eine Mischung aus Interesse, Argwohn und Neugierde huschte über sein Gesicht.

„Du und Shikamaru erwartet ein Kind? Würde zumindest deinen Hunger vorhin erklären“, riet er mit einem Lächeln. Nicht mal eine Sekunde später wusste er, dass er falsch lag. Temari starrte ihn mit offenem Mund an. „Bitte?“, hauchte sie und sah ihn böse an.

Schützend hob Itachi die Arme. „Temari, das meinte ich nicht so“, „Willst du mir damit sagen, ich esse für zwei und sehe am besten auch noch so aus?“, funkelte sie ihn an und Itachi wusste, dass ihre Reaktion nur eine Finte war um das Kommende zu mildern. „Du siehst bezaubernd aus!“, versicherte der Uchiha und erntete ein zufriedenes Lächeln, ehe sie ihn wieder ernst ansah. „Sag es halt Temari, ich bin Anwalt, es gibt kaum etwas was mich noch schockieren kann“, erklärte er ruhig. Temari holte kurz Luft ehe sie mit der Sprache rausrückte. „Sie ist wieder in Tokio“ Itachi sollte Recht behalten, schockiert war er nicht. Viel mehr spührte er einen kurzen Moment des Glücks...

Im Club

Seufzend schloss Itachi die Akte seines neuen Mandanten. Mit seinen Fingern massierte er kurz seinen Nasenrücken. Wieso gab es soviele dumme Menschen? Diese Frage stellte er sich häufig. Gerade hatte er einen jungen Mann zu vertreten, welcher betrunken mit dem Wagen seiner Mutter in die Garage des Nachbarn gefahren war.

Gelegentlich wünschte der Uchiha sich, dass man einigen seiner Mandanten zusätzlich Hehirn schenken könnte, doch so würde er sich mit allen Pateien auf eine außergerichtliche Einigung verständigen. Dieser Fall war keine Verhandlung wert, sofern der Garagenbesitzer und Nachbar sich darauf einließ.

Als der Uchiha auf die Uhr sah, stellte er fest, dass es höchste Zeit war eine Mittagspause einzulegen. Nicht dass er Hunger verspührte, viel mehr der Gedanke für einige Zeit nicht im Büro zusitzen, beflügelte den Wunsch nach zeitweiliger Erholung. Mit der Sprechanlage informierte er seine Sekretärin, dass diese für die nächste Stunde keine Anrufe entgegen nehmen durfe und er das Büro zum Essen verlassen würde.
 

Kaum hatte er das Gebäude verlassen, streckte Itachi sich kurz ausgiebig, streifte sein Sako ab und schob die Ärmel seines Hemdes nach oben. Obwohl schon mitte November war, ließen die Außentemperaturen eher auf Herbst als Winter schließen. Ihm war es recht. Gemütlich spazierte der junge Anwalt zu seinem Lieblingscafe und bestellte das Übliche. Als Kaffee und das Sandwich zu seinem Tisch gebracht wurden, schlug der Uchiha die Tageszeitung auf, welche ein vorheriger Kunde wohl liegen gelassen hatte und machte sich genüsslich über seinen Mittagslunch und die Schlagzeilen her.
 

Chaosmeldungen wo das Auge hinsah. Wenn nicht gerade irgendwer mit einer Waffe Mist gebaut hatte, machte sich woanders ein Virus breit oder ein Krieg forderte weitere Opfer. Bevor dem Uchiha der Appetit verflog, schlug der die Klatsch- und Tratschseite auf und verschluckte sich fast an seinem Kaffee, als ihn ein vertrautes Gesicht böse anblickte. Hustend stellte er den Kaffee weg und betrachtete mit wachsendem Interesse das Bild des jungen Models.
 

Eher hätte er damit gerechnet über seinen Bruder in dieser Zeitungsspalte zu stolpern. Doch hier blickten ihn zwei vertraute grüne Augen böse und müde an. Andächtig fuhr Itachi mit seinen Fingern über ihre blassen rosa Haare und nahm missbilligend zur Kenntnis, dass sie auf den Bildern nicht gesund aussah. Dunkle Augenringe und spröhde Haare zeugten davon, dass das Foto nicht gerade zu Sakuras besten Zeiten aufgenommen wurde. Itachi musste kein Hellseher sein um den Inhalt des Artikels zu erraten, das Bild sprach Bände. Sakura mit einem Sektglas in der Hand, gerötete Wangen, verrutschte Kleidung ohne Schuhe in irgendeinem Club.
 

Ungewollt erwachte sein Beschützerinstinkt. Wäre er dort gewesen, dieses Bild wäre nie entstanden, stattdessen hätte er noch vor Ort dem Paparazzi einen Check für eine neue Kamera ausgestellt. Leise fluchte der Uchiha. Sakura sah wirklich nicht gut aus. Nie hätte er sie so eingeschätzt, dass sie sich in der Öffentlichkeit betrank und nach der Schlagzeile, schien es in letzter Zeit nicht das erste Mal gewesen zu sein.
 

Mit einer Mischung aus Verärgerung, Besorgnis und Neugierde zahlte der Uchiha seine Rechnung, ließ wie sein Vorgänger die Zeitung liegen und angelte nach seinem Handy, als er das Lokal verlassen hatte.

Er musste nicht lange in seinem Telefonbuch suchen, ehe er die Nummer gefunden hatte und bereits wählte. Es klingelte nicht lange als eine vertraute Stimme den Anruf entgegennahm. "Herr Uchiha? Wie kann ich Ihnen helfen?" "Miss Hyuga, ich habe einen neuen Auftrag für Sie", teilte der Uchiha knapp mit und machte sich wieder auf den Weg ins Büro. "Dass sie mich nicht zu einem Essen einladen, war mir schon klar", antwortete die junge Frau und Itachi konnte das Schumzeln durch die Leitung hören. "Ich bin ganz Ohr. Wer ist die Zielperson? Welche Auftragsart?", erkundigte sie sich die junge Frau dann wieder professionell. "Sakura Haruno. Reine Informationsbeschaffung. Ich will wissen wo und mit wem sie wohnt und was sie die letzten 12 Monate gemacht hat", erklärte er knapp und blieb vor dem Kanzleigebäude stehen. Eine gute Privatdedektiven war ein muss für jeden Anwalt und Hinata Hyuga war die Beste ihrer Zunft. "Ist notiert. Zu wann?", erkundigte sich seine Gesprächspartnerin. "Am Besten gestern und Miss Hyuga, ich möchte wirklich alles aus den letzten 12 Monaten wissen. Jobs, Liebhaber, Partys, alles", verdeutlichte der Uchiha und legte nach einer kurzen Verabschiedung auf.
 

Die Tage verstrichen, ohne dass der Uchiha etwas von der Privatdedektiven hörte. Am Freitagmittag jedoch informierte ihn eine kurze E-Mail, dass die Ergebnisse per Expressschreiben zu ihm auf dem Weg waren und zwei Stunden später hielt er die gesammelten Ergebnisse in Händen.

Hyuga hatte sich wie immer Mühe gegeben. Sakuras Steckbrief überflog der Uchiha. Dort gab es keine Informationen die er nicht schon kannte. Was brauchte er die Daten ihres Körpers, wenn er doch wusste, wie dieser sich unter seinen Händen anfühlte?

Ergebnisse welche ihre Vergangenheit befassten übersprang Itachi somit und blätterte sofort zum Dezember des vergangenen Jahres. Der Monat an dem sie wortlos verschwunden war.
 

Dezember: New York. Hotelzimmer. Modenshow. Shoppingtouren. Neue Frisur. Keine weiteren Aktivitäten

Seufzend betrachtete er die Fotoaufnahme, welche Sakura auf dem Laufsteg mit neuer Frisur zeigte. Die zuvor langen glatten Haaren, waren zu sanften großen Locken verwandelt worden. Itachis Finger zuckten bei dem Gedanken diese in ihren weichen Haaren zu vergraben. Wie Seide würden sie seinen Fingern schmeicheln und nach Vanille duften, sofern sie ihre Shampoo Marke nicht gewechselt hatte.

Januar und Februar waren durchzogen von Arbeit. Keine Partys, lediglich eine Show nach der anderen. Hin und wieder Fernsehauftritte. Keine Abendlveranstaltungen und keine Männer.

Im März war sie kurz in Tokio gewesen, allerdings hatte sie nur Temari getroffen, ein Fotoshooting gehabt und war einen Tag später wieder abgereist.

April und Mai liefen ähnlich unspektakulär ab. Sie arbeitete, ging aber jetzt auch auf abendliche Events. Zudem hatte sie sich mit einem anderen jungen Model Namens TenTen angefreundet.
 

Kurz beschlich Itachi ein schlechtes Gewissen. Er schnüffelte hier in der Vergangenheit einer jungen Frau, die nichts von ihm wissen wollte. Erhielt Informationen, welche sie ihm freiwillig nicht geben würde und doch konnte der Uchiha nicht aufhören.

Juni und Juli verbrachte Sakura neben Fotoshootings für die kommende Wintermode vor allem auf großen Partys, Events und Jachten. Das Gerücht einer Affäre mit einem Millionär blieb unbestätigt.

Im August war Sakura dann wieder in Tokyo. Sie blieb hier. Zog wieder in ihre alte Wohnung, schien jedoch mehr Zeit auf Partys als auf der Arbeit zu verbringen.

Itachi wusste, dass sie auf Jobs nicht angewiesen war, dafür hatte sie genug Geld auf dem Konto, aber so kannte er die Haruno nicht. Sie hatte ihren Job immer gerne ausgeübt.

Im September und Oktober türmten sich die Fotoaufnahmen von ihr auf Partys. Die Gerüchteküche brodelte. Sie würde Drogen nehmen. Abtreibung. Unglückliche Beziehungen. Ausraster.

Seufzend legte er die Akte weg. Kurz betätigte er die Gegensprechanlage. "Karin, du hast Feierabend. Ich werde abschließen", erklärte der Uchiha knapp und wartete keine Antwort ab. Heute stand ihm nicht der Sinn nach Diskussionen.
 

Als er im Vorzimmer ein leises Klicken der Türe hörte, wusste der Schwarzhaarige, dass er nun alleine im Büro war. Seufzend stand der Uchiha auf und ging zum Fenster. Vom Büro hatte er schon immer eine schöne Aussicht auf Tokyo genießen können. Heute jedoch schien die sonst so lebendige und bunte Stadt, trostlos und grau. Sakura Haruno. Model, Schönheit und einzige Frau die ihn komplett in der Hand hatte.

Seufzend überlegte der junge Anwalt, was sie gerade tat. War sie alleine? Glücklich? Die Pressebilder huschten ihm durch den Kopf.

Sie sah nicht gut aus. Unglücklich und angeschlagen. Kurz überlegte er ob Temari ihm vielleicht reinen Wein einschenken würde. Verwarf den Gedanken jedoch wieder. Frauen hatten eine seltsame Form von Verhaltensknigge. Sie änderten ihre Meinung wie der Wind. Zum einen bestand die Möglichkeit, dass Temari ihm erzählen würde, was mit der Haruno los war. Zum anderen könnte es auch sein, dass er noch am Telefon als Idiot und Evolutionsbremse betitelt werden würde.

"Was mach ich nur mit dir?", murmelte der Anwalt bei einem weiteren Blick auf ihr Foto.
 

Am Abend saß Itachi in seinem Apartment bei einer guten Flasche Scotch und lauchte der ruhigen Jazz Musik. Freitagabend. Andere junge Menschen in seinem Alter betranken sich gerade mit Freunden, er saß hier wie ein Fünzigjähriger und reflektierte seine Vergangenheit. Hätte die Vergangenheit es besser mit ihm gemeint, würde er sich diese Wohnung mit Sakura teilen. Sie hätten gemeinsam gekocht und würden nun überlegen noch ins Kino oder in eine Bar zu gehen. Aber Nein. Das Schicksal hatte ihm ins Gesicht geschlagen und schwupps der Traum war dahin.
 

Wehmütig nahm er einen Schluck des guten Tropfens und zündete sich eine Zigarette an. Eigentlich rauchte der Uchiha nur selten. Bei Beerdigungen, großem Stress oder bei Feiern. In diesem Moment lag keiner dieser Fälle vor, aber Itachi verlangte es nach dem Nikotin. Genussvoll zog er an ihr. Inhalierte den schweren Rauch. Ließ ihn kurz in seiner Lunge verharren, ehe er den hellgrauen Rauch entließ und kleine Ringe in die Luft zauberte. Dabei ging er im Wohnzimmer auf und ab und hing seinen Gedanken und der Vergangenheit nach.

Kurz warf er einen letzten Blick auf die Akte auf seinem Wohnzimmertisch. Arbeit nahm er nie mit nach Hause, doch dieser Fall hatte auch nichts mit seiner Arbeit zu tun.

Auf dem Kurzinformationsblatt mit ihren allgemeinen Daten stand auch Sakuras derzeitige Adresse. Sie wohnte nur einen Steinwurf von seinem Apartment. Kopfschüttelnd schloss er die Akte. Itachi konnte sich ihre Reaktion auf ein unerwartetes Auftsauchen gut vorstellen. Sie würde kein Wort mit ihm sprechen und die Türe vor seiner Nase zuschlagen. Zu allem Überfluss hatte er keine Ahnung was ihren Groll auf ihn verursacht hatte.
 

Schwer ließ er sich auf das Sofa fallen, goss Scotch nach und ließ seine Gedanken in die Vergangenheit schweifen.

Damals vor einem Jahr. Sie waren auf einer Party von gemeinsamen Bekannten. Alle waren dort gewesen. Hidan, Kisame, Sasori, allesamt Studienfreunde von ihm. Klassenkameraden von Sakura, die sie ihm an dem Abend alle vorstellte. Da war Naruto gewesen, ein junger aufgekratzer Kerl, der eindeutig einen Narren an Sakura gefressen hatte. Gaara der Bruder Temaris, welcher in die selbe Klasse Sakuras ging. Natürlich Temari und Shikamaru welche den gemeinsamen Freunden von dem baldigen Umzug berichteten. Kiba und Shino, welche sich zufrieden über Büffet und Getränke her machten und Ino. Die blonde Frau war gerade von einem Modedesigner entdeckt worden und erzähte jedem der es hören wollte, wie berühmt sie werden würde.
 

Kurz schmunzelte der Uchiha. Von Ino dem angehenden Star am Modelhimmel, hatte er nach einem Monat nichts mehr gehört, stattdessen wurde Sakura kurz von Antritt ihres Medizinstudiums angesprochen und machte Karriere. Zumindest hatte Temari ihm die Ereignisse so geschildert. Er selbst hatte von Sakura nach dieser Party nichts mehr gehört.

Lange hatte er sich Gedanken gemacht, was damals an dem Abend vorgefallen war. Gut Ino hatte sich an ihn rangeschmissen wie Falschgeld, aber er war an dem Abend mit der Rosahharigen nach Hause gegangen. Er hatte für die Blonde nicht einen Blick übrig gehabt. Als er sich am Morgen aber in seinem Bett umdrehte und seine Hande nach der anderen Bettseite ausstreckte, lag diese verlassen dort. Kein Brief oder SMS erklärten Sakuras Verschwinden. In ihrer WG ließ sie sich von ihren Mitbewohnern verleugnen. Auf Anrufe, Briefe und E-Mails reagierte sie nicht. Nach zwei Monaten hatte er nach einem letzten Brief aufgegeben. Drei Tage später kam das Schreiben ungeöffnet zurück, darauf ein Aufkleber der erklärte, dass der Adressat unbekannt verzogen sei.
 

Außer der Tatsache, dass er ihr Gesicht gelegentlich auf Zeitschriftencovern oder im Fernsehn sah, hatte erst das Treffen mit Temari neue Informationen ans Licht gebracht. Damals aber sah sie noch glücklich, erfolgreich und gesund aus. Ein Grund warum er sich nicht bei ihr gemeldet hatte. Im Stillen hatte er befürchtet, dass sie in einer glücklichen Beziehung war. Damals hatte er nicht wissen wollen, mit welchem Mistkerl sie nun ihr Bett teilte. Wollte nicht erfahren, was er ihr nicht geben konnte. Doch das Blatt schien sich gewendet zu haben. Ihr Bild aus der Tageszeitung hatte sich in seinem Kopf eingebrannt und der Wunsch sie vor der Ungerechtigkeit der Welt zu schützen, war mit aller Wucht zurück gekommen.
 

Das Klingeln seines Handys riss ihn aus seinen Gedanken. Nach dem er es aus seiner Hosentasche gefischt hatte, blickte er kurz auf das Displey, eher er augenrollend dran ging. "Hidan, was gibts?"Im Hintergrund konnte er basslastige Musik und lautes Gemurmel hören. Scheinbar war sein Besterkumpel in irgendeinem Club. "Uchiha, beweg deinen Arsch hierhin! Alter du verpasst die Party deines Lebens", brüllte sein Gesprächspartner ihm entgegen. Wenn er nicht gewusst hätte, dass Hidan ein kompetenter Scheidungsanwalt war, hätte er gelaubt noch mitten im Studium zu sein.

"Mir steht nicht der Sinn nach einer Party", gefolgt von seinen Worten nahm der Uchiha einen großen Schluck seines Drinks und zündete sich eine weiter Zigarette an. "Alter Spießer. Sasori, Kisame und Deidara sind auch hier. Du bist der Einzige aus der Truppe der fehlt", berichtete Hidan und entlockte Itachi damit ein ungesehenes Schmunzeln. "In welchem Club seid ihr?", erkundigte der Uchiha sich und wusste, dass er Hidan somit Angriffsfläche für einen Überredungsversuch bot.

"Im Apollo. Wir erwarten dich hier", damit war die Unterhaltung unterbrochen. Seufzend legte der Uchiha das Handy weg. Ob er sich nun hier oder in einem Club betrank, war eigentlich nur eine Kostenfrage und Geld spielte keine Rolle. Nach einem letzten Zug an seiner Zigarette, drückte er diese aus, nahm sich seine Jacke und verließ seine Wohnung.
 

Zwanzig Minuten später stieg er aus dem Taxi aus und ging ohne Probleme an den beiden Türstehern in den Club. Der Geruch von Bier, Schnaps, Schweiß und Zigaretten bahnte sich einen Weg in seine Nase. Kurz blickte er in die alte Stammsitzecke und konnte Sasoris rote Haare ausmachen.

Mit dem Rücken zu ihm musste Deidara sitzen, kein anderer Anwalt hatte so lange blonde Haare. Hidan und Kisame konnte er nicht sehen, vermutlich waren sie entweder an der Bar oder auf der Tanzfläche. Mit der Hand zum Gruß erhoben, setzte er sich und hielt nach einer Bedienung ausschau.
 

"Hidan, hat die Wette also gewonnen", murmelte der Rothaarige und legte einen Geldschein auf den Tisch. "Es ist schön und ganz schön blöd, dass du da bist Uchiha", flötete Deidara und folgte Sasoris Beispiel in dem er ebenfalls einen Schein auf den Tisch legte. Mit einer erhobenen Augenbraue betrachtete Itachi das Geld und schüttelte leicht den Kopf. Sie wetteten also noch immer auf irgendwelche Ergebnisse um sich die Zeit zu vertreiben. "Auch schön euch zu sehen", schmunzelte er dann und orderte bei der jungen Bedienung die auf ihren Tisch zusteuerte einen doppelten Scotch. "Wieso feiern wir?", erkundigte sich der junge Anwalt dann und blickte seine Sitznachbarn fragend an.

"Hidan hat seine Freundin in den Wind geschossen", erklärte Sasori kurz und nippte an seinem Bier. "Wurde auch höchste Zeit, die Kleine hatte auch nicht mehr alle Latten am Zaun", kommentierte der Blonde und erntete ein zustimmendes Nicken.

Einen Moment später wurde Itachi stark auf die Schulter geklopft, was das Getränk in seiner Hand zum Wackeln brachte.

"Uchiha! Schön dich zu sehen. Die nächste Runde geht auf mich", brummte Hidan lächelnd und fischte das Geld vom Tisch, ehe er erwartungsvoll seine Hand Kisame entgegenstreckte. Auch dieser reichte ihm einen Geldschein, ehe er sich neben Deidara hinsetzte. Mit kräftigen Zügen leerte er seinen Whiskey ließ den hinterbliebenen Eiswürfel darin kreisen.

"Herzlichen Glückwunsch zum Singelleben", begrüßte Itachi den Silberhaarigen und rückte etwas auf, damit dieser sich setzen konnte.

Der Abend nahm seinen Lauf. Die fünf Freunde tranken, unterhielten sich und gelgentlich forderte einer von ihnen, eine junge Frau zum tanzen auf. Itachi blieb, wenn er nicht gerade pinkeln musste, sitzen und brachte seine Lippen abwechselnd mit seinem Getränk oder einer Kippe in berührung.
 

Als der Club sich nach und nach leerte, folgte der Uchiha als Erster der Runde dem Ruf des Schlafes. Knapp verabschiedete er sich von seinen Leuten, ehe er den Club verließ und die klare Nachtluft dankbar begrüßte. Anstatt mit dem Taxi zu fahren, entschied er sich zu Fuß nach Hause zu laufen.

Auf den Straßen tobte um diese Uhrzeit noch immer das Leben. Gruppen von jungen Menschen zogen zum nächsten Club oder aßen etwas an den Imbissbuden. Pärchen stritten oder küssten sich leidenschaftlich. Vereinzelte förderten in Seitengassen den Alkohol und ihr Essen wieder zu Tage.

Mit einer Mischung aus Abstoßung und Neid betrachtete der junge Anwalt sich das ihm gebotene Schauspiel. Auf den Part mit dem Erbrechen und Streit konnte er dankend verzichten. Diese glücklichen Pärchen beneidete er jedoch. Kurz genoss er die Erinnerung an ihre weichen, vollen Lippen. Sie hatten sich perfekt an seine geschmiegt, als wären sie für einander geschaffen worden.
 

Gerade in der Winterzeit vermisste er sie. Diese Jahreszeit strotze von feierlichen Anlässen die man mit seinen Liebsten verbrachte. Natürlich liebte er seine Familie, aber die Wärme und Geborgenheit die er bei ihr empfunden hatte, konnten sie ihm nicht geben.

Als er in seinen Wohnbezirk einbog geriet er kurz ins stocken. Im Augenwinkel erblickte er rosafarbene Haare. Wie vom Blitz getroffen blieb er stehen und fokusierte das Gesicht zu den auffälligen Haaren. Mit Enttäuschung registriete er, dass es blaue Augen waren und keine grünen die zu dem Gesicht gehörten. Das war sie nicht. Auf den zweiten Blick musste er feststellen, dass dieses Gesicht nicht einmal im Ansatz dem ihrem ähnelte. Keine reine Haut, hohen Wangenknochen, kein Grübchen beim Lächeln. Die Fremde bemerkte seinen Blick auf ihr und lächelte ihn schüchtern an. Itachi würdigte sie keines weiteren Blickes. Seinen schnellen Herzschlag bekam er erst einige hundert Meter wieder in den Griff. Er musste dringend ins Bett bevor sein Gehirn sich ganz verabschiedete.

Im Krankenhaus

Itachi Uchiha. Rechtsanwalt. Erfolgreich. Talentiert und komplett genervt. Für dieses Jahr hatte er es geschaft. Der letzte Arbeitstag war herangebrochen. Für dieses Jahr standen weder Termine mit Klienten, noch am Gericht an. Lediglich unzählige Formulare wollten von ihm gesichtet werden. Mal waren es Gesprächsprotokolle, mal Schreiben von anderen Anwälten, welche die Interessen der Gegenpartei vertraten. Bevor diese Vorschläge an seine Mandanten weiter gingen, überflog er sie. Das tat er einzig und alleine aus Präventionsgründen, nicht dass einer seiner Schützlinge sich auf irgend einen Kuhhandel einließ.

Karin seine Vorzimmerdame und treue Assistentin hatte bereits Feierabend. Gerade vor Silvester, wollte er niemanden im Weg stehen, wenn es darum ging das Jahr gebührend zu verabschieden.

Seufzend setzte er erneut eine Unterschrift auf ein offizielles Schreiben des Berichts, welches einen gewonnen Fall noch einmal bestätigte. Im neuen Jahr würden sie erst spät wieder die Türen öffnen.

Wie durch ein Wunder, war es in letzter Zeit ruhig. Scheinbar hatte die Weihnachtszeit die Menschen noch immer in ihren ruhigen und besinnlichen Bann gezogen. Ihm war es gleich. So hatte der Uchiha Zeit, seinen Bruder zu Besuchen und für ein paar Tage bei der Familie zu sein.
 

In letzter Zeit hatte er sich mehr mit seinen persönlichen Problemen beschäftigt, als ein offenes Ohr für seine Familie und Freunde zu haben. Seine persönlichen Probleme ließen sich auf sechs Buchstarben kürzen. Sakura. Sakura Haruno war nicht nur ein rosahhariges, erfolgreiches Model. Nein, zu allem Überfluss war sie sein persönliches Fegefeuer.

Ein Fegefeuer aus dem er weder heraus kam, noch verstand wie er hinein gelangt war.

Vor einem Jahr waren sie zusammen gewesen. Es war nie bis in die Öffentlichkeit gelangt, doch er hatte sie an seiner Seite gesehen. Wollte sie an seiner Seite haben, jedoch machte die Rosahaarige ihm einen Strich durch seine Lebensplanung. Von einem Tag auf den anderen war sie verschwunden. Bis Vorgestern. Vorgestern Abend hatte ein einziger Anruf, sie zurück in sein Leben gebracht und das mit voller Durchschlagskraft.

Abends hatte er in seinem Apartment gesessen, als auf einmal sein Handy klingelt. Die angezeigte Rufnummer war zwar nicht bekannt aber gehörte zu seinem Stadtteil, also ging er ran. Die sachliche Stimme einer Frau war am anderen Ende. "Spreche ich mir Itachi Uchiha?" "Korrekt, womit kann ich Helfen?". Sachlich und Professionell, bis zu dem Moment an dem die Fremde erklärte wer sie war. "Nihon-Universitäts Krankenhaus, als Notfall Kontakt von Sakura Haruno möchte ich Sie darüber informieren, dass Frau Haruno heute Nachmittag nach einem Unfall eingeliefert wurde“, sprach die Fremde routiniert aus. Er liebte diesen Namen. In diesem Augenblick wurde er sich der Tatsache mehr als deutlich bewusst. In Verbindung mit der Thematik Krankenhaus jedoch verursachte der Satz eine sofortige Übelkeit bei ihm.

„Herr Uchiha?“, Itachi ignorierte ihren fragenden Ton. Legte auf nur um gleich darauf eine andere Nummer in sein Handy zu tippen. Eigentlich hackte er die Ziffern mehr auf das Display.
 

„Das macht dann..“, weiter kam der Taxifahrer nicht, ehe ein viel zu großzügig bemesserner Geldschein auf seinen Schoß flog und die Beifahrertür ins Schloss fiehl. Auch wenn er gefahren wurde, kam der Uchiha völlig außeratem an der Information an.

„Sakura Haruno, Notfallkontakt Itachi Uchiha. Wo ist Sie?“

Die junge Blondine sah ihn über den Tisch hinweg skeptisch an. Dann schien sie sein Anliegen erfasst zu haben und blickte kurz auf ihren Rechner.

„Sie liegt in 3/19, da die Besuchszeit aber bereits vorbei ist, bitte ich Sie morgen ihr Besuchsrecht wahrzunehmen“, informierte sie und hätte genauso gut auf einen Esel einreden können.

Itachi hatte bereits bei der Zimmernummer aufgehört zuzuhören. Nickte der jungen Frau höfflich zu und wirkte kurz su wie ein Fünfklässler vor einer Kurvendiskussion. Ein wenig verloren und hilfebedürftig, dennoch mit einer Entschlossenheit im Blick, als müsste er sich nur genug anstrengen um das Thema zu verstehen.

Sie brachte es nicht übers Herz ihn aufzuhalten, als er an ihr vorbei ging und sich zu den Aufzügen begab.
 

Mit Erleichterung stellte der Uchiha fest, dass der dritte Stock nicht die Intensivstation war. Doch der Kloß in seinem Hals und Knoten im Magen wollten nicht verschwinden. Gut sie schwebte nicht in Lebensgefahr, aber was wäre wenn sie ihn nicht sehen wollte. Wenn sie ihn aus dem Zimmer werfen würde? Noch immer nahmen die wirren Gedankengänge kein Ende. Als er die Hand nach der Türklinke ausstreckte, ignorierte er das Zittern. Langsam und lautlos öffnete er die Tür und blickte ins Zimmer, welches komplett im Dunkeln lag.

Erst jetzt wurde ihm Bewusst, dass er zwei Optionen nicht bedacht hatte.

Was wäre gewesen, wenn sie nicht alleine gewesen wäre? Das Problem dabei wären nicht einmal andere Mitbewohner gewesen, viel mehr ein fremder Besucher? Seine persönliche Apokalypse wäre perfekt gewesen, wenn der Besucher männlich gewesen wäre. Erst die Erkenntnis, dass sie alleine und friedlich schlafend im Zimmer lag, ließ den Knoten in seinem Magen schwinden.

Diese Erkenntnis stellte ihn vor die nächste große Frage. Was jetzt?

Ergeben schloss Itachi die Augen. Eigentlich war es jetzt auch egal. Wenn sie wach werden würde und ihn im Zimmer sehen würde gab es so viele Optionen, dass es unmöglich war eine Strategie zu entwickeln.

Erschöpft und unendlich dankbar ging er ins Zimmer, mühsam darauf bedacht, keine Geräusche zu machen. Sie sollte schlafen, sicher brauchte sie den Schlaf. Als er vor ihrem Tisch stand und zum ersten mal nach Monaten ihr Gesicht sah, begann sein Herz zu rasen.

Selbst hier im Krankenhaus, wirkte Sakura atemberaubend schön. Friedlich lag sie vor ihm auf dem Rücken und ihre gleichmäßigen Atemzüge, beruhigten nach und nach sein aufgeregtes Herz.

Jetzt hier bei ihr zu sein, fühlte sich richtig an. Vorsichtig, als wäre sie eine Seifenblase die bei jeder unachtsamen Bewegung platzen würde, strich er ihr eine verirrte Haarsträhne von der Stirn und legte sie hinters Ohr.

Eine Zeit lang beobachtete er ihren friedlichen Schlaf, ehe er lautlos einen Besucherstuhl an ihr Bett schob und sich darauf niederließ.

Ihr Atem und die Gewissheit sie nun beschützen zu können, hatten eine gleichermaßen beruhigende und ermüdende Wirkung auf ihn so dass es nicht mehr lange dauerte bis er einschlief.
 

Ein sanftes Streichen auf seiner Haut ließ ihn wach werden. Kurz überlegte er wo er war und vor allem, warum ihm der Nacken so unendlich weh tat. Als er seine Augen öffnete, schloss er sie sofort wieder. Es war viel zu hell. Als er den Geruch von Desinfektionsmittel wahrnahm, schlugen alle Erinnerungen des Vortages wieder auf ihn ein. Sakura. Krankenhaus. Diese Schlagworte blieben hängen und animierten ihn seine Augen erneut zu öffnen und sich schnell zu orientieren. Zwei fragende grüne Augen blicktem ihm entgegen.

Ihr Gesicht war angespannt.

Sein Nacken auch.

Seufzend ließ er seine Hand dort verweilen und versuchte die Verspannungen zu lösen.

„Wie geht es dir?“, erkundigte er sich dann sofort und räusperte sich kurz darauf. Seine Stimme war auch noch nicht wirklich wach.

„Was machst du hier?“

Eine Gegenfrage. Natürlich. Eine berechtigte Gegenfrage.

„Das Krankenhaus hat mich über deinen Unfall informiert. Ich bin dein Notfallkontakt“, fasste er die Ereignisse des Vortages kurz zusammen und streckte sich kurz.

Seufzend schloss die Rosahaarige ihre Augen und fuhr sich über ihr Gesicht.

„Da hab ich wohl was vergessen“, murmmelte sie und blickte ihn dann wieder an. Diesesmal jedoch war ihr Blick kühl, die Neugierde darin verschwunden.

„Wie du siehst lebe ich, du kannst also gehen“, erklärte sie ihm und blickte dabei entschlossen in seine Augen.

Er nahm ihre Worte auf, ignorierte ihre Bitte jedoch entschlossen. Nach all den Monaten und diesem schrecklichen Abend, würde er sie nicht ohne ein Gespräch gehen lassen. Nicht erneut.

„Ich verschwinde erst, wenn du mir einige Fragen beantwortest hast. In diesem Moment, darfst du lediglich entscheiden ob du einen Kaffee haben möchtest oder nicht“

Ihre Augen verengten sich kurz ehe sie an seinem Blick sah dass sie diesen Kampf nicht gewinnen würde.

„Ich nehme keinen Zucker mehr“ informierte sie ihn, ehe sie sich seufzend durch die Haare fuhr.
 

Mit zwei dampfenden Kaffeebechern betrat der Uchiha nach kurzer Zeit erneut das Zimmer.

Auf dem Weg zum Kafeeautomaten, hatte er die Toiletten aufgesucht und sich gefühlt literweise kaltes Wasser ins Gesicht geschüttet.

Er war sich der jetzigen Situation und ihren Möglichkeiten mehr als bewusst.

Viele Fragen würden beantwortet werden und vielleicht gab es einen Silberstreifen am Horizont. Entweder das oder aber endlich einen sauberen Abschluss.

Als er sie in ihrem Bett liegen sah, atmete er tief ein. Einen Freispruch für einen Massenmörder zu erlangen erschien ihm viel einfacher.

„Bitte“, murmelte er und reichte ihr einen der Becher.

„Danke“, seufzte sie und vermied einen direkten Blickkontakt, während sie mit ihren schlanken Fingern die Papiermanschette umfasste und den Geruch dankbar inhalierte.

„Also Herr Staranwalt. Stell mir deine Fragen damit wir es hinter uns haben“, grummelte sie nach einem Schluck vom Kaffee.

Itachi der bis gerade gestanden hatte, ließ sich auf dem Stuhl nieder und blickte sie schwermütig an.

„Klären wir am Besten zunächst die gegenwertige Situation. Warum bist du im Krankenhaus?“

Augen verdrehend blickte die Haruno ihn an, ehe sie missbilligend den Kopf schüttelte.

„Uchiha, rede nicht mit mir als wäre ich ein Verdächtiger. Außerdem hast du bestimmt bessere Fragen drauf. Was macht man schon im Krankenhaus, krank sein!“, fluchte sie leise.

Das Feuer in ihren Augen ließ seine Gedanken kurz in die Vergangenheit driften. Auch heute noch funkelten sie, wenn sie sich aufregte. Ein Schmunzeln schlich sich in sein Gesicht.

„Und was hast du? Gestern erklärte man mir, du hättest einen Unfall gehabt“

Präzise Frage.

„Hatte ich auch. Ich bin eine Treppe runter gefallen. Ich musste nur über Nacht hier bleiben, weil der Verdacht einer Gehirnerschütterung im Raum stand. Außerdem bestand die Gefahr dass ich wegen meiner jetzigen Wohnsituation, vielleicht in meiner eingenen Kotze ersticke“, murmelte sie vor sich hin und trotz der Tatsache, dass sie sich mühe gab schnell und undeutlich zu sprechen, erhielt Itachi wertvolle Informationen.

Wenn sie wegen einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus bleiben wollte, dann nur weil der Artz fürchtete, dass sie im Fall der Fälle nicht rechtzeitig gefunden werden würde. Mit anderen Worten, Sakura lebte alleine. Kein Freund der eine Nacht lang ihren Schlaf überwachte.

Er verbot sich ein erleichtertes Lächeln.
 

„Hast du schlimme Schmerzen?“, begann er dann seinen langen Fragenkatalog weiter zu beantworten.

„Nein, war schon mal schlimmer“, antwortete sie seufend und trank einen großen Schluck von ihrem Kaffee. Kurz beneidete er den Kaffeebecher, er durfte ihre weichen Lippen berühren, welche ihm seit Wochen wieder die Nächte raubten.

Trotz seines Neides war das Gefühl der Erleichterung über ihre bestehende Gesundheit größer.

„Ich habe vor einigen Wochen dein Bild in der Zeitung gesehen. Du wirktest ziemlich fertig“, startete er seinen Angriff auf ihre private Ebene.

Ihr Augenrollen war ein Bild für die Götter. „Das geht dich nichts an und eine Frage hast du damit auch nicht gestellt“, erklärte sie trocken und blickte ihn böse an.

Dieses mal erlaubte Itachi sich ein Seufzen und blickte auf den Boden seines Kaffeebechers.

Sorgsam legte er sich seine Worte zurecht.

„Sakura... selbst in 10 Jahren würde ich mich noch um dich Sorgen. Ich wollte nur wissen was bei dir los ist, so wie auf dem Foto hab ich dich noch nie gesehen“, seufzte er und sein ruhiger Ton hatte eine entwaffnende Ehrlichkeit. So schwer es ihr auch fiehl, zweifeln konnte sie an seinen Worten nicht und zu allem Überfluss hatte er recht. So neben der Spur wie in den letzten Wochen war sie noch nie gewesen.

„Dennoch ist es meine Entscheidung was du wissen darfst und was nicht. Lebe mit der Ungewissheit“

„Damit lebe ich seit einem verdammten Jahr Sakura! Ungewissheit in Verbindung mit dir ist mein täglicher Wegbegleiter. Es wäre nur fair mir einmal Informationen zu schenken“. Der Blick mit dem er sie bedachte war eine Mischung aus aufwallendem Zorn, verletzten Gefühlen und Enttäuschung. Sakura konnte jeden Gesichtsausdruck identifizieren und wendete beschämt den Blick ab.
 

Eine Zeit lang schwiegen sie sich an, dann ballte Sakura ihre Hände zu Fäusten und richtete sich im Bett auf. Mit einem kurzen schmerzverzehrten Gesicht, wendete sie ihren Körper ihm ganz zu und saß nun im Schneidersitz vor Itachi auf dem Bett. Ihr Blick hätte jedem anderen einen Schauer über den Rücken laufen lassen, Itachi begegnete ihm aber gelassen. Er wusste dass er am Ziel angekommen war.

Sakura war sauer. Richtig sauer und immer wenn sie sauer wurde kotzte sie sich aus. Nahm keine Rücksicht auf niemanden und schleuderte einem ihre Wahrheit ins Gesicht. Stand man nach ihrem Ausbruch noch, konnte man beginnen sich zu rechtfertigen. Für diese leidenschaftlichen Ausbrüche hatte er sie schon immer bewundert.

„Ich hasse dich Itachi Uchiha. Die Ungewissheit die dich quält ist noch viel zu mild für dich. Noch nie wurde ich so verraten wie von dir und wenn ich die Stärke und die fehlende Selbstachtung hätte, würde ich dich am liebsten Schlagen. Nach all den Monaten verachte ich dich wie am ersten Tag“, sie schnappte kurz nach Luft. Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete er ihr wütendes Gesicht, doch die Wut erreichte ihre Augen nicht. Das Grün in ihnen sah traurig und verzweifelt aus.

„Die Tatsache dass du hier so arrogant und selbstverliebt sitzt, so als hättest du nicht massgeblich Schuld an deinem selbstgewählten Leid ist das Letzte!“

Skeptisch betrachtete er sie und ihre vor Wut geröteten Wangen.

„Ich bin also Schuld an der Tatsache, dass du dich über 10 Monate nicht bei mir gemeldet hast?“, harkte er nach und duckte sich, als der leere Kaffeebecher nach ihm geschmissen wurde.

„Willst du mich verarschen?“, fauchte die Haruno. Wenn er gelaubt hatte, Sakura schon einmal böse gesehen zu haben, dann musste er seine Aussage berichtigen. Jetzt kochte sie vor Wut.

„Du hast hier fremd gevögelt nicht ich!“

„Bitte was?“, diese Anschuldigung hörte er zum ersten Mal. Verwirrt schüttelte er den leichten Kopf und betrachtete Sakura aus großen Augen.

„Ich habe dich nie betrogen Sakura“

Ihre Hände verkrampfen sich in der Decke, welche ihren Schoß verdeckte.

„Lügner“, zischte sie und starrte ihre Hände an.

„Ich Lüge dich nicht an“, erklärte er äußerlich ruhig, spührte jedoch eine aufkeimende Unruhe. Hier lief irgendetwas gewaltig schief, irgendetwas übersah er und er wusste nicht was.

Als er seinen Blick von ihren verkrampften Händen löste und zu ihrem Gesicht wanderte, stockte sein Atem.

Vereinzelt flossen Tränen über ihre Wangen. Sie weinte. Er war der Grund. „Scheiße Sakura...“, flüsterte er erschrocken und wusste nicht was er tun sollten. Sie würde sich nicht von ihm trösten lassen. Verzweifelt fuhr er sich durchs Gesicht.
 

„Scheiße trifft es“, zischte sie und wischte sich die Tränen fort. Dann sah sie ihn verbittert an.

„War auch mein erster Gedanke als ich die SMS von Ino gelesen habe“

Jetzt verstand er gar nichts mehr. Ungläubig betrachtete er sie.

„Was hat Ino damit zu tun?“

Früher hätte Sakura ihm seine Verwirrung abgekauft, doch nach all der Zeit empfand sie nur Wut. Als sie den Mund für eine Erklärung öffnete, wurde die Zimmertüre aufgerissen und die Oberschwester brachte das Frühstück.

Irritiert blieb sie im Raum stehen und betrachtete zunächst die sichtlich aufgebrachte Haruno bevor ihr erzürnter Blick auf Itachi verweilte.

„Belästigt Sie der Mann Frau Haruno?“, auch wenn sie Sakura fragte, blickte sie die Rosahharige jedoch keine Sekunde mehr an. Viel lieber schien sie den Uchiha in den Boden starren zu wollen. Genervt rollte dieser nur die Augen. Gott er saß hier in Hemd und Anzughose und nicht nackt vor Sakura.

Leicht schüttelte Sakura den Kopf. "Nein", das musste Itachi ihr lassen. Sakura spielte fair und stellte sich der Situation. Zog nicht den Kopf ein, sondern verschenkte die Möglichkeit ihn unkopliziert los zu werden. "Sicher?", harkte sie nach und schien abzuschätzen ob der Anwalt wirklich keine Gefahr war.

"Sicher. Wann werde ich entlassen?", erkundigte sich die Haruno dann genervt.

Während die Schwester das Frühstück zu Sakura schob, gab sie Sakura einen schnellen Tagesüberblick.

In zwei Stunden würde ihr behandelnder Arzt noch ein letztes mal nach ihr sehen. Wenn er keine Bedenken hatte, wäre sie noch vor dem Mittagessen zu Hause.
 

Erst als die Schwester wieder verschwunden war, nicht ohne Itachi einen letzten strengen Blick zuzuwerfen, sahen sich die Beiden wieder an.

"Sakura... was hat Ino mit uns zu tun?", seine Stimme war leise und einfühlsam. Er wollte Sakura nicht erneut unbeabsichtigt zum weinen bringen.

Traurig lächelnd schüttelte die Rosahaarige ihren Kopf.

"Es gibt kein uns Itachi, gab es nie. Nur ein Du und ein Ich", flüsterte sie und versetzte Itachi damit einen Schlag in den Magen. Diese Worte aus ihrem Mund hatten die gleiche zerstörerische Kraft wie eine Abrissbirne. All seine Hoffnungen und Wünsche für die Zukunft lagen nun zu seinen Füßen. Anmerken ließ er sich nichts. Mit dieser Option hatte er gerechnet, dennoch schmerzte die Gewissheit, dass sie keine positiven Gefühle mehr für ihn hatte.

"Irrelevant. Beantworte bitte meine Frage"

Kühl erwiederte sie seinen Blickkontakt.

"Sadistisch bist du also auch noch. Nur ein Sadist würde mich zwingen, die traurige Wahrheit noch einmal auszusprechen. Erfreust du mich an meinem Leid aus vergangenen Tagen?", traurig lächelnd sah sie ihn an und seufzte.

"Egal, wie du willst. Dann eben noch einmal von Angesicht zu Angesicht. Damals nach der Feier...", kurz geriet sie ins stocken, als würde die Erinnerung schmerzen, doch Itachi konnte das Gefühl nicht schnell genug in ihren Augen lesen. Nun lag nur noch Resignation darin.

"In der Nacht wurde ich durch eine SMS von Ino geweckt. Sie gestand mir eurer kleines Geheimnis. Ich war damals so verliebt in dich. Das du mich außgerechnet mit jemandem wie Ino betrügst, hätte ich nie für möglich gehalten. Ausgerechnet mit einer Nutte wie Ino", das Lächeln welches ihre Lippen umspielte war das erste Lächeln, das der jungen Anwalt nicht an ihr mochte. Verbitterung und Aufgabe, etwas anderes sagte es nicht aus.
 

Nach dem Itachi die Aussage mehrmals durchgegangen war und von allen Seiten beleuchtet hatte, formten sich die Puzzelteile endlich zu einem vollständigen Bild.

Ino, dieses Miststück hatte es geschafft, nach dem sie bei ihm abgeblitzt war, alles zwischen ihm und Sakura zu ruinieren.

Wegen Ino. Ungläubig schüttelte er den Kopf. Sie hatte mit den Beiden gespielt wie mir Puppen. Wenn er gewusst hätte wo sie zur Zeit war, es hätte all seine gute Erziehung über Bord geworfen. Kurz stolperte der Uchiha über seine Gedanken. Nein hätte er nicht, aber er hätte alle Hebel in Bewegung gesetzt um ihr das Leben zur Hölle zu machen.

"Sakura bei allem was mir Heilig ist, ich hatte nie etwas mit einer anderen als wir zusammen waren. Bei Gott am aller wenigsten mit Ino", versuchte er ihr begreiflich zu machen.

Vielleicht würde er es schaffen dieses Missverständnis zu beseitigen. Vielleicht würde er es schaffen, dass sie dieses mal im Guten auseinander gingen.

"Der Zug mit dem Vertrauen an Bord, ist schon vor langer Zeit abgefahren, Itachi"

"Wieso hast du mich damals nicht zur Rede gestellt? Anstatt dir auch meine Version anzuhören bist du einfach abgehauen"

Erschöpft blickte sie ihn an.

"Damals hat mir jede Sekunde mit dir im selben Raum hörperliche Schmerzen zugeführt. Ich ertrage es ja heute noch schwer dich zu sehen, an reden war damals nicht einmal zu denken"

"Aber bis heute glaubst du, dass ich mit Ino geschlafen habe?", harkte er nach und erntete ein entschlossenes Nicken.

"Sakura Haruno, ich hatte und werde nie etwas mit Ino haben, was macht dich nur so unfähig etwas anderes zu glauben?", fluchte er leise und fuhr sich verzweifelt durch die zerwühlten Haare.

"Das Foto auf dem du sie küsst"
 

Itachi hatte schon vielen Gerichtsverhandlungen beigewohnt, aber nichts auf der Welt kam dieser hier gleich. Anschuldigungen und Beweise wurden auf den Tisch geschmissen und er fühlte sich wie Don Quichotte der gegen rosa Windmühlen kämpfte.

Was würde sie wohl als nächstes aus dem Hut zaubern? Ein uneheliches Kind? Langsam aber sicher wurde er wahnsinnig.

"Welches gottverdammte Foto?", schimpfte er leise.

"Ino hat es mir in der Nacht geschickt. Es zeigt sie, wie sie dich küsst. Es gab zwar nur deinen Rücken zu sehen, aber deine Haare haben dich verraten", erklärte sie und mit einem leisen Klick verabschiedete sich Itachis Restverstand.

Zunächst zuckte nur ein Mundwinkel, Sekunden später brach er in Gelächter aus.

Böse und eine Spur eingeschnappt blickte Sakura ihn an.

"Lachst du mich gerade aus?", fauchte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.

Unfähig etwas anderes zu tun, schüttelte der Gefragte den Kopf.

Er brauchte noch kurz um sich zu beruhigen, ehe er sie erheitert anbickte.

"Ich lache dich nicht aus. Ich lache mich aus", seufzte er und angelte nach dem Pudding vom unberührten Frühstückstisch.

Kommentarlos ließ die Haruno ihn gewähren und wartete auf eine Erklärung.
 

Nach dem sich Itachi den ersten Löffel, gegessen hatte und die entspannende Wirkung des Puddings registrierte blickte er Sakura, welche von Sekunde zu Sekunde böser guckte, verzeihend an.

"Das war nicht nett, verzeih meinen kleinen Ausbruch", entschuldigte er sich.

"Hast du dir mal Gedanken gemacht, wer das Foto von Ino und meinem angeblichen Rücken gemacht hat? Sakura, wenn du das Bild noch hast, untersuch es doch bitte nach meinem Muttermal. Wenn es wirklich mein Rücken ist, dann müsstest du es ja schnell finden", forderte er und genehmigte sich einen zweiten Löffel.

Schluss mit Verteidigung, er musste angreifen um hier mit heiler Haut raus zukommen.

Irritiert blinzelte die Rosahaarige ihn an, dann schien sie zu verstehen.

Beschämt blickte sie weg. Daran hatte sie selbst nie gedacht. Natürlich hatte sie das Foto noch. Immer wenn sie schwach wurde, sah sie es sich an und hielt an ihrer Entscheidung fest.

"Sakura, wenn du auf der Schulter das Muttermal siehst, dann geb ich auf dich von meiner Unschuld zu überzeugen. Dann soll Ino wegen mir glücklich mit dieser Lüge werden.", begann er müde Lächelnd. "Wenn du es aber nicht findest. Versprich mir, dir die Möglichkeit wenigstens durch den Kopf gehen zu lassen, dass ich die Wahrheit sage", endete er und erhob sich aus dem Stuhl.

Wortlos verfolgte Sakura jede seiner Bewegungen. Er nahm seine Jacke von der Lehne, fischte seine Geldbörse heraus und entnahm eine kleine Visitenkarte. Das Stück Papier, legte er auf den Frühstückstisch.

"Auf der Karte befinden sich alle meine Kontaktdaten. Wenn du feststellst, dass du dich geirrt hast und noch einmal mit mir reden willst kannst du mich so immer erreichen", erklärte er während er seine Jacke überstreifte.

"Warum sollte ich anrufen Itachi? Es gibt nichts mehr zu sagen"

Seufzent atmete er aus. "Du vielleicht nicht, ich habe dir noch so viel zu sagen. Ich habe Fragen an dich Sakura, mehr als je zuvor. Jetzt jedoch hat deine Gesundheit vorrang. Dein Arzt kommt gleich und ich bezweifle, dass du mich bei einer Untersuchung dabei haben willst"

"Worauf du Gift nehmen kannst", grummelte die Haruno und entlockte dem Schwarzhaarigen ein Lächeln.

"Dachte ich mir. Außerdem muss ich dieses Gespräch erst einmal richtig verdauen", seufzend blickte Itachi die Rosahaarige ein letztes mal an "Wie dem auch sei. Ich bin froh, dass es dir ansonsten gut geht. Ich hab dich vermisst Sakura und hoffe, dass bis zu unserem nächsten Treffen nicht wieder Monate ins Land ziehen müssen", sagte er lächelnd zu ihr, ehe er sich ohne Verabschiedung aus dem Krankenzimmer begab und eine verwirrte Rosahaarige zurück ließ.



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Kommentare zu dieser Fanfic (21)
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Von:  Annasche
2019-05-14T19:41:42+00:00 14.05.2019 21:41
Ohhh diese Geschichte macht mich soooo neugierig! Schade, dass du schon lange nicht mehr geschrieben hast! Hoffentlich entscheidest du dich nochmal weiter zu schreiben. Wäre sonst schade um die Story!
Antwort von:  Desiree92
15.08.2019 22:54
Bin ganz deiner Meinung 👍🏻👍🏻
Von:  Desiree92
2018-02-12T13:38:36+00:00 12.02.2018 14:38
Eine ganz ganz tolle Geschichte. Bitte schreibe weiter
Von:  solty004
2015-01-16T12:16:29+00:00 16.01.2015 13:16
Hey,
Sorry das ich mich wider erst jetzt schreibe.

Es waren echt super Kapitel.

Klingt nach erst super Story. Sie macht neugierig auf mehr weil sie mit so viel Gefühl geschrieben ist.

Bin schon gespannt wie es weiter geht, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty

Antwort von:  -Kassiopeia-
16.01.2015 19:24
Ich werde mir mühe geben und danke für deinen lieben Kommentar, ich freu mich sehr dass es dir gefällt :-)
Von:  XxGirlyxX
2015-01-11T20:45:18+00:00 11.01.2015 21:45
Ein Super tolles Kapitel!
Itachi Angst um Sakura hast du echt gut dargestellt und auch beschrieben.
Das Ino sowas gemacht hat! Krass. Aber Sakura hätte sich zumindest seine Version anhören sollen bevor sie verschwindet :(
Bin schon aufs nächste Kapitel gespannt :D
Lg XxGirlyxX
Antwort von:  -Kassiopeia-
12.01.2015 00:10
Danke für die schöne Rückmeldung:-) freut mich immer sehr, wenn jemand bei einem Kommentar nochmal kurz den Inhalt reflektiert und zurückmeldet. Dankeschön :-)
Von:  Rinnava
2015-01-10T01:03:37+00:00 10.01.2015 02:03
gutes Kapi
Lg Rin
Von:  DarkBloodyKiss
2015-01-09T19:24:50+00:00 09.01.2015 20:24
Hi Nabend ^^

Super mega Hammer tolles Kappi !!!!!!
bin wirklich sehr gespannt wie es weiter geht !!!!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!!!!


glg & ein sehr tolles Wochenende DarkBloodyKiss ^^
Von:  Cosplay-Girl91
2015-01-09T19:23:16+00:00 09.01.2015 20:23
Cooles Kapitel.
Mach weiter so.
Schreib schnell weiter, ja? ?
LG
Von:  Anitasan
2015-01-09T18:50:02+00:00 09.01.2015 19:50
DAs war ein super KApitel bin schon gespannt wie es weiter geht. Bitte schreib schnell weiter. Gruß Anitasan
Von:  XxGirlyxX
2015-01-05T00:00:39+00:00 05.01.2015 01:00
Tolles Kapitel :) mir gefällt sein Schreibstil :)
Ich hoffe, das er itachi seine Sakura bald findet :D mich würde auch interessieren, warum sie damals gegangen ist und sich verleugnen lassen hat :-/
Freue mich schon aufs nächste kapi :D
Lg XxGirlyxX
Von:  Rinnava
2015-01-01T19:16:18+00:00 01.01.2015 20:16
Hi tolles Kapi :)


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