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Verlust und Erkenntnis

von

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Im Club

Seufzend schloss Itachi die Akte seines neuen Mandanten. Mit seinen Fingern massierte er kurz seinen Nasenrücken. Wieso gab es soviele dumme Menschen? Diese Frage stellte er sich häufig. Gerade hatte er einen jungen Mann zu vertreten, welcher betrunken mit dem Wagen seiner Mutter in die Garage des Nachbarn gefahren war.

Gelegentlich wünschte der Uchiha sich, dass man einigen seiner Mandanten zusätzlich Hehirn schenken könnte, doch so würde er sich mit allen Pateien auf eine außergerichtliche Einigung verständigen. Dieser Fall war keine Verhandlung wert, sofern der Garagenbesitzer und Nachbar sich darauf einließ.

Als der Uchiha auf die Uhr sah, stellte er fest, dass es höchste Zeit war eine Mittagspause einzulegen. Nicht dass er Hunger verspührte, viel mehr der Gedanke für einige Zeit nicht im Büro zusitzen, beflügelte den Wunsch nach zeitweiliger Erholung. Mit der Sprechanlage informierte er seine Sekretärin, dass diese für die nächste Stunde keine Anrufe entgegen nehmen durfe und er das Büro zum Essen verlassen würde.
 

Kaum hatte er das Gebäude verlassen, streckte Itachi sich kurz ausgiebig, streifte sein Sako ab und schob die Ärmel seines Hemdes nach oben. Obwohl schon mitte November war, ließen die Außentemperaturen eher auf Herbst als Winter schließen. Ihm war es recht. Gemütlich spazierte der junge Anwalt zu seinem Lieblingscafe und bestellte das Übliche. Als Kaffee und das Sandwich zu seinem Tisch gebracht wurden, schlug der Uchiha die Tageszeitung auf, welche ein vorheriger Kunde wohl liegen gelassen hatte und machte sich genüsslich über seinen Mittagslunch und die Schlagzeilen her.
 

Chaosmeldungen wo das Auge hinsah. Wenn nicht gerade irgendwer mit einer Waffe Mist gebaut hatte, machte sich woanders ein Virus breit oder ein Krieg forderte weitere Opfer. Bevor dem Uchiha der Appetit verflog, schlug der die Klatsch- und Tratschseite auf und verschluckte sich fast an seinem Kaffee, als ihn ein vertrautes Gesicht böse anblickte. Hustend stellte er den Kaffee weg und betrachtete mit wachsendem Interesse das Bild des jungen Models.
 

Eher hätte er damit gerechnet über seinen Bruder in dieser Zeitungsspalte zu stolpern. Doch hier blickten ihn zwei vertraute grüne Augen böse und müde an. Andächtig fuhr Itachi mit seinen Fingern über ihre blassen rosa Haare und nahm missbilligend zur Kenntnis, dass sie auf den Bildern nicht gesund aussah. Dunkle Augenringe und spröhde Haare zeugten davon, dass das Foto nicht gerade zu Sakuras besten Zeiten aufgenommen wurde. Itachi musste kein Hellseher sein um den Inhalt des Artikels zu erraten, das Bild sprach Bände. Sakura mit einem Sektglas in der Hand, gerötete Wangen, verrutschte Kleidung ohne Schuhe in irgendeinem Club.
 

Ungewollt erwachte sein Beschützerinstinkt. Wäre er dort gewesen, dieses Bild wäre nie entstanden, stattdessen hätte er noch vor Ort dem Paparazzi einen Check für eine neue Kamera ausgestellt. Leise fluchte der Uchiha. Sakura sah wirklich nicht gut aus. Nie hätte er sie so eingeschätzt, dass sie sich in der Öffentlichkeit betrank und nach der Schlagzeile, schien es in letzter Zeit nicht das erste Mal gewesen zu sein.
 

Mit einer Mischung aus Verärgerung, Besorgnis und Neugierde zahlte der Uchiha seine Rechnung, ließ wie sein Vorgänger die Zeitung liegen und angelte nach seinem Handy, als er das Lokal verlassen hatte.

Er musste nicht lange in seinem Telefonbuch suchen, ehe er die Nummer gefunden hatte und bereits wählte. Es klingelte nicht lange als eine vertraute Stimme den Anruf entgegennahm. "Herr Uchiha? Wie kann ich Ihnen helfen?" "Miss Hyuga, ich habe einen neuen Auftrag für Sie", teilte der Uchiha knapp mit und machte sich wieder auf den Weg ins Büro. "Dass sie mich nicht zu einem Essen einladen, war mir schon klar", antwortete die junge Frau und Itachi konnte das Schumzeln durch die Leitung hören. "Ich bin ganz Ohr. Wer ist die Zielperson? Welche Auftragsart?", erkundigte sie sich die junge Frau dann wieder professionell. "Sakura Haruno. Reine Informationsbeschaffung. Ich will wissen wo und mit wem sie wohnt und was sie die letzten 12 Monate gemacht hat", erklärte er knapp und blieb vor dem Kanzleigebäude stehen. Eine gute Privatdedektiven war ein muss für jeden Anwalt und Hinata Hyuga war die Beste ihrer Zunft. "Ist notiert. Zu wann?", erkundigte sich seine Gesprächspartnerin. "Am Besten gestern und Miss Hyuga, ich möchte wirklich alles aus den letzten 12 Monaten wissen. Jobs, Liebhaber, Partys, alles", verdeutlichte der Uchiha und legte nach einer kurzen Verabschiedung auf.
 

Die Tage verstrichen, ohne dass der Uchiha etwas von der Privatdedektiven hörte. Am Freitagmittag jedoch informierte ihn eine kurze E-Mail, dass die Ergebnisse per Expressschreiben zu ihm auf dem Weg waren und zwei Stunden später hielt er die gesammelten Ergebnisse in Händen.

Hyuga hatte sich wie immer Mühe gegeben. Sakuras Steckbrief überflog der Uchiha. Dort gab es keine Informationen die er nicht schon kannte. Was brauchte er die Daten ihres Körpers, wenn er doch wusste, wie dieser sich unter seinen Händen anfühlte?

Ergebnisse welche ihre Vergangenheit befassten übersprang Itachi somit und blätterte sofort zum Dezember des vergangenen Jahres. Der Monat an dem sie wortlos verschwunden war.
 

Dezember: New York. Hotelzimmer. Modenshow. Shoppingtouren. Neue Frisur. Keine weiteren Aktivitäten

Seufzend betrachtete er die Fotoaufnahme, welche Sakura auf dem Laufsteg mit neuer Frisur zeigte. Die zuvor langen glatten Haaren, waren zu sanften großen Locken verwandelt worden. Itachis Finger zuckten bei dem Gedanken diese in ihren weichen Haaren zu vergraben. Wie Seide würden sie seinen Fingern schmeicheln und nach Vanille duften, sofern sie ihre Shampoo Marke nicht gewechselt hatte.

Januar und Februar waren durchzogen von Arbeit. Keine Partys, lediglich eine Show nach der anderen. Hin und wieder Fernsehauftritte. Keine Abendlveranstaltungen und keine Männer.

Im März war sie kurz in Tokio gewesen, allerdings hatte sie nur Temari getroffen, ein Fotoshooting gehabt und war einen Tag später wieder abgereist.

April und Mai liefen ähnlich unspektakulär ab. Sie arbeitete, ging aber jetzt auch auf abendliche Events. Zudem hatte sie sich mit einem anderen jungen Model Namens TenTen angefreundet.
 

Kurz beschlich Itachi ein schlechtes Gewissen. Er schnüffelte hier in der Vergangenheit einer jungen Frau, die nichts von ihm wissen wollte. Erhielt Informationen, welche sie ihm freiwillig nicht geben würde und doch konnte der Uchiha nicht aufhören.

Juni und Juli verbrachte Sakura neben Fotoshootings für die kommende Wintermode vor allem auf großen Partys, Events und Jachten. Das Gerücht einer Affäre mit einem Millionär blieb unbestätigt.

Im August war Sakura dann wieder in Tokyo. Sie blieb hier. Zog wieder in ihre alte Wohnung, schien jedoch mehr Zeit auf Partys als auf der Arbeit zu verbringen.

Itachi wusste, dass sie auf Jobs nicht angewiesen war, dafür hatte sie genug Geld auf dem Konto, aber so kannte er die Haruno nicht. Sie hatte ihren Job immer gerne ausgeübt.

Im September und Oktober türmten sich die Fotoaufnahmen von ihr auf Partys. Die Gerüchteküche brodelte. Sie würde Drogen nehmen. Abtreibung. Unglückliche Beziehungen. Ausraster.

Seufzend legte er die Akte weg. Kurz betätigte er die Gegensprechanlage. "Karin, du hast Feierabend. Ich werde abschließen", erklärte der Uchiha knapp und wartete keine Antwort ab. Heute stand ihm nicht der Sinn nach Diskussionen.
 

Als er im Vorzimmer ein leises Klicken der Türe hörte, wusste der Schwarzhaarige, dass er nun alleine im Büro war. Seufzend stand der Uchiha auf und ging zum Fenster. Vom Büro hatte er schon immer eine schöne Aussicht auf Tokyo genießen können. Heute jedoch schien die sonst so lebendige und bunte Stadt, trostlos und grau. Sakura Haruno. Model, Schönheit und einzige Frau die ihn komplett in der Hand hatte.

Seufzend überlegte der junge Anwalt, was sie gerade tat. War sie alleine? Glücklich? Die Pressebilder huschten ihm durch den Kopf.

Sie sah nicht gut aus. Unglücklich und angeschlagen. Kurz überlegte er ob Temari ihm vielleicht reinen Wein einschenken würde. Verwarf den Gedanken jedoch wieder. Frauen hatten eine seltsame Form von Verhaltensknigge. Sie änderten ihre Meinung wie der Wind. Zum einen bestand die Möglichkeit, dass Temari ihm erzählen würde, was mit der Haruno los war. Zum anderen könnte es auch sein, dass er noch am Telefon als Idiot und Evolutionsbremse betitelt werden würde.

"Was mach ich nur mit dir?", murmelte der Anwalt bei einem weiteren Blick auf ihr Foto.
 

Am Abend saß Itachi in seinem Apartment bei einer guten Flasche Scotch und lauchte der ruhigen Jazz Musik. Freitagabend. Andere junge Menschen in seinem Alter betranken sich gerade mit Freunden, er saß hier wie ein Fünzigjähriger und reflektierte seine Vergangenheit. Hätte die Vergangenheit es besser mit ihm gemeint, würde er sich diese Wohnung mit Sakura teilen. Sie hätten gemeinsam gekocht und würden nun überlegen noch ins Kino oder in eine Bar zu gehen. Aber Nein. Das Schicksal hatte ihm ins Gesicht geschlagen und schwupps der Traum war dahin.
 

Wehmütig nahm er einen Schluck des guten Tropfens und zündete sich eine Zigarette an. Eigentlich rauchte der Uchiha nur selten. Bei Beerdigungen, großem Stress oder bei Feiern. In diesem Moment lag keiner dieser Fälle vor, aber Itachi verlangte es nach dem Nikotin. Genussvoll zog er an ihr. Inhalierte den schweren Rauch. Ließ ihn kurz in seiner Lunge verharren, ehe er den hellgrauen Rauch entließ und kleine Ringe in die Luft zauberte. Dabei ging er im Wohnzimmer auf und ab und hing seinen Gedanken und der Vergangenheit nach.

Kurz warf er einen letzten Blick auf die Akte auf seinem Wohnzimmertisch. Arbeit nahm er nie mit nach Hause, doch dieser Fall hatte auch nichts mit seiner Arbeit zu tun.

Auf dem Kurzinformationsblatt mit ihren allgemeinen Daten stand auch Sakuras derzeitige Adresse. Sie wohnte nur einen Steinwurf von seinem Apartment. Kopfschüttelnd schloss er die Akte. Itachi konnte sich ihre Reaktion auf ein unerwartetes Auftsauchen gut vorstellen. Sie würde kein Wort mit ihm sprechen und die Türe vor seiner Nase zuschlagen. Zu allem Überfluss hatte er keine Ahnung was ihren Groll auf ihn verursacht hatte.
 

Schwer ließ er sich auf das Sofa fallen, goss Scotch nach und ließ seine Gedanken in die Vergangenheit schweifen.

Damals vor einem Jahr. Sie waren auf einer Party von gemeinsamen Bekannten. Alle waren dort gewesen. Hidan, Kisame, Sasori, allesamt Studienfreunde von ihm. Klassenkameraden von Sakura, die sie ihm an dem Abend alle vorstellte. Da war Naruto gewesen, ein junger aufgekratzer Kerl, der eindeutig einen Narren an Sakura gefressen hatte. Gaara der Bruder Temaris, welcher in die selbe Klasse Sakuras ging. Natürlich Temari und Shikamaru welche den gemeinsamen Freunden von dem baldigen Umzug berichteten. Kiba und Shino, welche sich zufrieden über Büffet und Getränke her machten und Ino. Die blonde Frau war gerade von einem Modedesigner entdeckt worden und erzähte jedem der es hören wollte, wie berühmt sie werden würde.
 

Kurz schmunzelte der Uchiha. Von Ino dem angehenden Star am Modelhimmel, hatte er nach einem Monat nichts mehr gehört, stattdessen wurde Sakura kurz von Antritt ihres Medizinstudiums angesprochen und machte Karriere. Zumindest hatte Temari ihm die Ereignisse so geschildert. Er selbst hatte von Sakura nach dieser Party nichts mehr gehört.

Lange hatte er sich Gedanken gemacht, was damals an dem Abend vorgefallen war. Gut Ino hatte sich an ihn rangeschmissen wie Falschgeld, aber er war an dem Abend mit der Rosahharigen nach Hause gegangen. Er hatte für die Blonde nicht einen Blick übrig gehabt. Als er sich am Morgen aber in seinem Bett umdrehte und seine Hande nach der anderen Bettseite ausstreckte, lag diese verlassen dort. Kein Brief oder SMS erklärten Sakuras Verschwinden. In ihrer WG ließ sie sich von ihren Mitbewohnern verleugnen. Auf Anrufe, Briefe und E-Mails reagierte sie nicht. Nach zwei Monaten hatte er nach einem letzten Brief aufgegeben. Drei Tage später kam das Schreiben ungeöffnet zurück, darauf ein Aufkleber der erklärte, dass der Adressat unbekannt verzogen sei.
 

Außer der Tatsache, dass er ihr Gesicht gelegentlich auf Zeitschriftencovern oder im Fernsehn sah, hatte erst das Treffen mit Temari neue Informationen ans Licht gebracht. Damals aber sah sie noch glücklich, erfolgreich und gesund aus. Ein Grund warum er sich nicht bei ihr gemeldet hatte. Im Stillen hatte er befürchtet, dass sie in einer glücklichen Beziehung war. Damals hatte er nicht wissen wollen, mit welchem Mistkerl sie nun ihr Bett teilte. Wollte nicht erfahren, was er ihr nicht geben konnte. Doch das Blatt schien sich gewendet zu haben. Ihr Bild aus der Tageszeitung hatte sich in seinem Kopf eingebrannt und der Wunsch sie vor der Ungerechtigkeit der Welt zu schützen, war mit aller Wucht zurück gekommen.
 

Das Klingeln seines Handys riss ihn aus seinen Gedanken. Nach dem er es aus seiner Hosentasche gefischt hatte, blickte er kurz auf das Displey, eher er augenrollend dran ging. "Hidan, was gibts?"Im Hintergrund konnte er basslastige Musik und lautes Gemurmel hören. Scheinbar war sein Besterkumpel in irgendeinem Club. "Uchiha, beweg deinen Arsch hierhin! Alter du verpasst die Party deines Lebens", brüllte sein Gesprächspartner ihm entgegen. Wenn er nicht gewusst hätte, dass Hidan ein kompetenter Scheidungsanwalt war, hätte er gelaubt noch mitten im Studium zu sein.

"Mir steht nicht der Sinn nach einer Party", gefolgt von seinen Worten nahm der Uchiha einen großen Schluck seines Drinks und zündete sich eine weiter Zigarette an. "Alter Spießer. Sasori, Kisame und Deidara sind auch hier. Du bist der Einzige aus der Truppe der fehlt", berichtete Hidan und entlockte Itachi damit ein ungesehenes Schmunzeln. "In welchem Club seid ihr?", erkundigte der Uchiha sich und wusste, dass er Hidan somit Angriffsfläche für einen Überredungsversuch bot.

"Im Apollo. Wir erwarten dich hier", damit war die Unterhaltung unterbrochen. Seufzend legte der Uchiha das Handy weg. Ob er sich nun hier oder in einem Club betrank, war eigentlich nur eine Kostenfrage und Geld spielte keine Rolle. Nach einem letzten Zug an seiner Zigarette, drückte er diese aus, nahm sich seine Jacke und verließ seine Wohnung.
 

Zwanzig Minuten später stieg er aus dem Taxi aus und ging ohne Probleme an den beiden Türstehern in den Club. Der Geruch von Bier, Schnaps, Schweiß und Zigaretten bahnte sich einen Weg in seine Nase. Kurz blickte er in die alte Stammsitzecke und konnte Sasoris rote Haare ausmachen.

Mit dem Rücken zu ihm musste Deidara sitzen, kein anderer Anwalt hatte so lange blonde Haare. Hidan und Kisame konnte er nicht sehen, vermutlich waren sie entweder an der Bar oder auf der Tanzfläche. Mit der Hand zum Gruß erhoben, setzte er sich und hielt nach einer Bedienung ausschau.
 

"Hidan, hat die Wette also gewonnen", murmelte der Rothaarige und legte einen Geldschein auf den Tisch. "Es ist schön und ganz schön blöd, dass du da bist Uchiha", flötete Deidara und folgte Sasoris Beispiel in dem er ebenfalls einen Schein auf den Tisch legte. Mit einer erhobenen Augenbraue betrachtete Itachi das Geld und schüttelte leicht den Kopf. Sie wetteten also noch immer auf irgendwelche Ergebnisse um sich die Zeit zu vertreiben. "Auch schön euch zu sehen", schmunzelte er dann und orderte bei der jungen Bedienung die auf ihren Tisch zusteuerte einen doppelten Scotch. "Wieso feiern wir?", erkundigte sich der junge Anwalt dann und blickte seine Sitznachbarn fragend an.

"Hidan hat seine Freundin in den Wind geschossen", erklärte Sasori kurz und nippte an seinem Bier. "Wurde auch höchste Zeit, die Kleine hatte auch nicht mehr alle Latten am Zaun", kommentierte der Blonde und erntete ein zustimmendes Nicken.

Einen Moment später wurde Itachi stark auf die Schulter geklopft, was das Getränk in seiner Hand zum Wackeln brachte.

"Uchiha! Schön dich zu sehen. Die nächste Runde geht auf mich", brummte Hidan lächelnd und fischte das Geld vom Tisch, ehe er erwartungsvoll seine Hand Kisame entgegenstreckte. Auch dieser reichte ihm einen Geldschein, ehe er sich neben Deidara hinsetzte. Mit kräftigen Zügen leerte er seinen Whiskey ließ den hinterbliebenen Eiswürfel darin kreisen.

"Herzlichen Glückwunsch zum Singelleben", begrüßte Itachi den Silberhaarigen und rückte etwas auf, damit dieser sich setzen konnte.

Der Abend nahm seinen Lauf. Die fünf Freunde tranken, unterhielten sich und gelgentlich forderte einer von ihnen, eine junge Frau zum tanzen auf. Itachi blieb, wenn er nicht gerade pinkeln musste, sitzen und brachte seine Lippen abwechselnd mit seinem Getränk oder einer Kippe in berührung.
 

Als der Club sich nach und nach leerte, folgte der Uchiha als Erster der Runde dem Ruf des Schlafes. Knapp verabschiedete er sich von seinen Leuten, ehe er den Club verließ und die klare Nachtluft dankbar begrüßte. Anstatt mit dem Taxi zu fahren, entschied er sich zu Fuß nach Hause zu laufen.

Auf den Straßen tobte um diese Uhrzeit noch immer das Leben. Gruppen von jungen Menschen zogen zum nächsten Club oder aßen etwas an den Imbissbuden. Pärchen stritten oder küssten sich leidenschaftlich. Vereinzelte förderten in Seitengassen den Alkohol und ihr Essen wieder zu Tage.

Mit einer Mischung aus Abstoßung und Neid betrachtete der junge Anwalt sich das ihm gebotene Schauspiel. Auf den Part mit dem Erbrechen und Streit konnte er dankend verzichten. Diese glücklichen Pärchen beneidete er jedoch. Kurz genoss er die Erinnerung an ihre weichen, vollen Lippen. Sie hatten sich perfekt an seine geschmiegt, als wären sie für einander geschaffen worden.
 

Gerade in der Winterzeit vermisste er sie. Diese Jahreszeit strotze von feierlichen Anlässen die man mit seinen Liebsten verbrachte. Natürlich liebte er seine Familie, aber die Wärme und Geborgenheit die er bei ihr empfunden hatte, konnten sie ihm nicht geben.

Als er in seinen Wohnbezirk einbog geriet er kurz ins stocken. Im Augenwinkel erblickte er rosafarbene Haare. Wie vom Blitz getroffen blieb er stehen und fokusierte das Gesicht zu den auffälligen Haaren. Mit Enttäuschung registriete er, dass es blaue Augen waren und keine grünen die zu dem Gesicht gehörten. Das war sie nicht. Auf den zweiten Blick musste er feststellen, dass dieses Gesicht nicht einmal im Ansatz dem ihrem ähnelte. Keine reine Haut, hohen Wangenknochen, kein Grübchen beim Lächeln. Die Fremde bemerkte seinen Blick auf ihr und lächelte ihn schüchtern an. Itachi würdigte sie keines weiteren Blickes. Seinen schnellen Herzschlag bekam er erst einige hundert Meter wieder in den Griff. Er musste dringend ins Bett bevor sein Gehirn sich ganz verabschiedete.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  XxGirlyxX
2015-01-05T00:00:39+00:00 05.01.2015 01:00
Tolles Kapitel :) mir gefällt sein Schreibstil :)
Ich hoffe, das er itachi seine Sakura bald findet :D mich würde auch interessieren, warum sie damals gegangen ist und sich verleugnen lassen hat :-/
Freue mich schon aufs nächste kapi :D
Lg XxGirlyxX
Von:  Rinnava
2015-01-01T19:16:18+00:00 01.01.2015 20:16
Hi tolles Kapi :)
Von:  DarkBloodyKiss
2015-01-01T16:43:46+00:00 01.01.2015 17:43
Hi Tagchen ^^

Sehr sehr tolles Kappi !!!!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!!

glg & Frohes Neues Jahr !!!! DarkBloodyKiss ^^
Von:  RinHaruno
2015-01-01T15:52:48+00:00 01.01.2015 16:52
Das war echt ein schönes Kapi. :) Ich freu mich schon wie es weiter geht. ;)
Hoffentlich findet Itachi seine Sakura wieder. :)

Ich bin schon sehr gespannt darauf.

LG

RinHaruno
Von:  Anitasan
2015-01-01T15:48:32+00:00 01.01.2015 16:48
Sehr schö geschrieben. Armer Itachi, ob sich für ihn das Blatt noch wendet. Bin schon gespannt wie es weiter geht. Gruß Anitasan
Von:  Cosplay-Girl91
2015-01-01T15:44:26+00:00 01.01.2015 16:44
Cooles Kapitel.
Mach weiter so.
Schreib schnell weiter, ja? ?
LG


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