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Stille Nacht

Lasst uns gemeinsam singen
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Tja, mein Interesse für den Ersten Weltkrieg schlägt mal wieder durch. Ich bin zwar kein Experte und behaupte auch nicht, das zu sein, aber ich hoffe doch, dass diese fanfic, als Hetalia-fanfic, einigermaßen historisch akurat geraten ist.
Auch hierbei handelt es sich um eine älteres Werk von mir.

Ich hoffe, ihr könnt mir auch gröbere Fehler verzeihen,
sollte es welche enthalten.

Oh, und dass ich keinerlei Rechte an den zum Hetalia-Universum gehörenden Figuren und sowieso Hetalia allgemein habe, dürfte ja wohl klärchen sein^^ Komplett anzeigen

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Die Welt in Flammen

"Bajonett auf !", rief Ludwig mit lauter Stimme.

Wieder zogen die Soldaten mit einem metallischen Schleifen die Klingen aus den Scheiden und pflanzten sie auf die Mündung ihrer Gewehre auf.

Ludwig stellte seinen rechten Fuß auf der untersten Sprosse der Sturmleiter an der Grabenwand ab und machte sich bereit. Er zog seine Pistole aus dem Holster an der Hüfte und entsicherte den Kniegelenkverschluss. Wieder ergriff er seine Signalpfeife an dem Band um seinen Hals mit Daumen und Zeigefinger. Er hob sie an den Mund. Er hielt noch kurz inne und atmete ein letztes Mal tief durch.

"Mit Gott für Kaiser und Vaterland! Hurra!", brüllte er und blies mit aller Kraft in die Signalpfeife. Sofort wurde das Pfeifsignal aufgenommen. Wieder dieser markdurchdringende Lärm aus den lauten Rufen der Soldaten, dem Feuer der Maschinengewehre, den Explosionen der Granaten und den Sturmpfeifen.

Ludwig klemmte die Signalpfeife zwischen seinen Lippen ein und zog sich mit seiner freien linken Hand die Sturmleiter hinauf. Kaum war er mit dem Kopf über der Grabenwand, wurde er auch schon sofort mit einem Regen aus dunklem Dreck bedeckt. Die Granate war nur unweit von ihm eingeschlagen, hatte aber zwei andere Soldaten umgerissen. Die nachrückenden Männer schoben die Leichen ihrer toten Kameraden beiseite und stolperten aus dem schützenden Graben hinaus, wieder herauf auf das Niemandsland.

Ludwig schob sich über die beigen Sandsäcke und stürmte geduckt vorwärts. Was blieb ihm auch anderes übrig. Würde er sich in einen der unzähligen Granattrichter kauern, er könnte genauso sterben. Der Deutsche blies immer wieder verbissen die Pfeife.

Er achtete nicht mehr wirklich auf die vielen Einschläge und vorbeipfeifenden Kugeln. Er achtete nicht auf die Soldaten um ihm herum, die mit dem Gewehr in den rauen Händen rannten, die durchschossen und zerfetzt wurden, starben und fielen.

Er achtete nur darauf, geduckt zu rennen. Schnell zu rennen.

Ehe er es sich versah, war Ludwig an den eisengrauen Stacheldrahtverhauen. Vor ihm blitzen dicht über dem Boden pausenlos, in einer langen Reihe nebeneinander, die Mündungsfeuer der Gewehre auf. Sie gerieten ins ratternde Kreuzfeuer zweier Maschinengewehre. Er warf sich nieder. Die Männer wurden wieder niedergemäht wie Zinnsoldaten. Dicht neben ihm schrie jemand schmerzerfüllt auf, fiel vornüber mitten in den Stacheldraht und blieb blutend und regungslos darin hängen. Ob er noch lebte, atmete, stöhnte, Ludwig hörte es nicht.

Er kroch auf dem Boden entlang. Die Kugeln einer Mg-Salve bohrten sich vor ihm in die nackte, zernarbte Erde. Die braunen Erdspritzer landeten direkt in seinem Gesicht. Dann fand er eine Lücke in den Stacheldrahtverhauen. Er löste den Feldspaten von seinem Koppel, dann riss er eine Handgranate ab. Er zog die Sicherungsschnur aus dem Holzstiel und schleuderte sie auf das französische Mg vor ihm. Die verschreckten, entsetzten Gesichter der Mg-Besatzung waren noch zu erkennen, bevor sie von der grell aufblitzenden Explosion weggerissen wurden.

"Vorwärts! Auf geht's! Hurra!", brüllte Ludwig heiser mit weit aufgerissenem Mund, als er sich wieder aufrichtete und los stolperte. Die einzelne blonde, schmutzige Strähne, die ihm ins Gesicht hing bemerkte er nicht. Er schlug eins der ihm entgegen gerichteten Bajonette mit dem Spaten beiseite, schoss einen der Franzosen nieder und sprang in den Graben.

Wieder erhob sich Geschrei, als die deutschen Soldaten den Graben stürmten. Wieder mischte es sich mit Schmerzensschreien, Schüssen und Explosionen. Ludwig feuerte auf jede blauen Rock, der in seinen Blick geriet.

Einem zog er die Schneide seines Spatens durchs Gesicht. Der Mann schrie entsetzlich auf und schlug noch die Hände vor sein blutiges, aufgerissenes Gesicht, bevor er zu Boden ging. Einem anderen Franzosen hackte er schräg in den Halsansatz auf dem Rumpf. Es ertönten gurgelnde Schreie, das rote Blut quoll aus seinem Hals und färbte den blauen Kragen seines Mantels rot.

Ein Franzose stürzte sich schreiend auf ihn, Ludwig packte ihn und drückte ihm die Pistole in die Magengrube. Leer. Er riss die Augen auf. Ludwig ließ die Pistole fallen, packte den Franzosen noch mit der anderen Hand und rang ihn nieder. Ihre verschwitzten Gesichter berührten sich fast, grimmige Augen, gebleckte Zähne und dreckverschmierte Wangen. Ludwig hielt den Mann mit all seinem Körpergewicht nieder und griff mit zittrigen Fingern nach seinem Messer am Koppel. Er bekam es zu fassen, zog es und drückte dem Mann die Klinge in den Bauch, spürte Blut über seinen Handrücken laufen. Die Augen seines Gegners weiteten sich, er öffnete stockend den Mund und gab ein Röcheln tief aus seiner Kehle von sich. Ludwig stand sofort wieder auf, ließ den Mann am Boden sterben und wandte sich um. Ein weiterer Franzose riss gerade seine Faust in die Luft, um ihm sein Bajonett in die Brust zu rammen. Ludwig konnte gerade noch seinen Unterarm fassen. Die beiden rangen mit einander, wurden von der wogenden Masse im engen Graben hin und her geschoben. Dann erkannte er sein Gegenüber. "Frankreich!", stieß er zwischen seine Zähnen hervor. "Allemagne!", erwiderte Francis ebenso verbissen.
 

Arthur Kirkland fuhr mit seinem Finger die Linie nach. Kaum zu glauben, dass dieser fast schon banal wirkende, schwarze Strich von so großer Wichtigkeit war. Natürlich war es nicht der Strich selbst, aber dass, was er so harmlos scheinend symbolisierte: der Frontverlauf.

Seit Wochen, Monaten lagen sie jetzt schon in den Schützengräben und nichts rührte sich. Dabei würde dieses erste Kriegsjahr bald zu Ende sein. Durch den anbrechenden Winter würden jegliche Bewegungen sowieso erstarren. Arthur fragte sich, wie gut er wohl diesen Krieg überstehen würde. Das war bei jedem von ihnen so. Auch bei Ludwig, Gilbert, Francis, Ivan und Roderich und Elizabeta. Man nannte sie schließlich nicht umsonst Vater- bzw. Mutterländer. Durch den vielen Tod und die endlose Verwüstung verschlechterte sich ihr gesundheitlicher Zustand nach Kriegen meist. Er musste an den Hundred Years War denken, den er einst mit diesem France, mit dem er nunmehr verbündet war, geführt hatte. Aber das hier war etwas noch nie dagewesenes. Ein Anflug von Schauer lief seinen Rücken herunter.

Es krachte ohrenbetäubend. Der ganze Unterstand wurde erschüttert. Arthur schrie auf, warf sich zu Boden, versuchte seinen Kopf mit den Armen zu schützen. Es knarzte und knirschte, Erde fiel von der Decke.

Dann war es auch schon wieder vorbei. Langsam, mit klopfendem Herzen hob er wieder den Kopf und schaute sich unsicher um. Staub erfüllte den Raum, einer der Stützbalken unter der Decke war entzwei gebrochen und auf den Tisch gefallen. Hätte er nur wenig weiter links gestanden, er wäre erschlagen worden. Überall türmten sich Erdhaufen.

"England! England! Sir, Geht es ihnen gut?", hörte er seinen Adjutanten rufen, als dieser in den Unterstand hinein stürmte. "Bitte verzeihen Sie mir, dass ich nicht bei Ihnen war, sir", sagte er, als er sich zu ihm herunter beugte um ihm aufzuhelfen. "Well, well, noch ist es nicht soweit gekommen, dass ich begraben werden müsste", murmelte Arthur schweratmend und klopfte sich den Dreck von der braunen Uniform. Dann fuhr er sich müde mit der Hand durch sein strohblondes, struppiges Haar. "Ich werde nach draußen gehen, um mir ein Bild von dem Zustand der Gräben zu machen", sagte er zu seinem Adjutanten.

Als er heraustrat und sich umsah, merkte er, dass er noch einigermaßen glimpflich davon gekommen war. Direkt neben seinem war ein Unterstand von einem direkten Treffer komplett eingedrückt worden. Einige Männer waren gerade dabei, verzweifelt mit Schaufeln und bloßen Händen nach Verschütteten zu graben.

"Wir sind viel zu weit vorne. Veranlassen sie, dass man mit weiter hinten einen neuen Bunker einrichtet", ordnete er an, den Blick stur geradeaus über den Grabenrand gerichtet. Dort sah er gerade die Rauchwolke und Dreckfontäne einer weiteren Granate hochgehen.

Er werde einen kleine Inspektionsrundgang machen, sagte er. Arthur Kirkland bog in einen Seitengraben ein. Obwohl er sich stets zwischen den Männern, die mit ihrem Rücken an der Grabenwand standen, seitlich hindurchzwängen musste, salutierten sie jedes Mal. Wer gerade saß, erhob sich langsam und salutierte ebenfalls.

Ein Soldat, der gerade seinen Kopf aus dem Loch des Bunker, in dem er und seine Kameraden seit Monaten lebten, steckte, sah erst verwundert auf, als er Arthur erblickte. Dann hob er ebenfalls die Hand zum Gruß an die Stirn.

Arthur Kirkland ließ nur flüchtig seine Blicke über die Männer, seine Männer, gleiten. Er kannte diese Soldatengesichter sowieso zur Genüge. Kannte man eines, kannte man alle: Schmutzige, eingefallene Wangen, ausdruckslose Augen und verzogene Mundwinkel ohne Aussage.

Arthur duckte sich wegen eines nahen Granatenscheinschlags, dann erreichte er einen breiteren Grabenabschnitt.

Die Holzbretter, mit denen der Grabenboden ausgelegt war, knarzten unter seinen schweren Stiefeln. Zwei Ratten mit verdrecktem Fell huschten an ihnen vorbei. Auch an der Wand waren längs Bretter mithilfe von Pfosten angebracht, um den tiefen Graben am Einbrechen zu hindern und zu stabilisieren. Ein paar Soldaten saßen auf dem nackten Boden oder auf Holzkisten und löffelten monoton und schweigend ihre Ration aus dem blechernen Henkelmann. Ihre erdverschmierten Gesichter, Hände und ohnehin schon braunen Jacken und Mäntel glichen sich immer mehr der Erde des Grabens an. Die Gewehre standen schräg gegen die Grabenwand gelehnt. An einer Stelle hatten sie aus einem großen Leinentuch und grob geschnittenen, dicken Ästen eine Plane aufgestellt, um bei Regen, wenn die ganzen Gräben in Schlamm und Wasser ertranken, zumindest das Gröbste von oben abzuhalten.

Über ihren Köpfen erstreckte sich der blaue Himmel, vom Grabenrand eingerahmt wie ein Bild. Einige weiße Wolken zogen vorüber. Der Ausblick wurde nur von den Sandsäcken und Stacheldrähten gestört, die in dieses Bild hineinragten. Arthur zog die buschigen Augenbrauen zusammen.

"Very well then", wandte er sich an seinen Adjutanten "Ich denke, das genügt. Gehen wir wieder zurück." Es sah doch sowieso überall gleich aus.
 

"Legt an!" Francis Bonnefoy machte eine kurze Pause, dann rief er laut: "Tirez!" Die Gewehre krachten, der Mann im blauen Uniformmantel brach zusammen. Die Soldaten stellten ihre Gewehre wieder neben ihren Füßen ab. Francis wartete erneut kurz, dann rief er ihnen zu: "Also gut, abtreten."

Wieder ein Deserteur weniger.

Er wandte sich um und ging zurück in das provisorische Hauptquartier. Es war in einem alten Gehöft eingerichtet worden, dass wundersamerweise noch nicht zerschossen worden war. Eine der großen, grauen Mauern hatte sich schnell zur Exekutionsstelle gemausert.

Als er durch die breite, hölzerne Flügeltür eintrat nahm er das blau-rotes Képi ab und strich sich gedankenverloren durch sein leicht welliges, goldblondes Haar. Er wurde dafür immer wieder bewundert, dieser imbécile Angleterre hatte sogar einmal versucht, ihn nachzuahmen. Zwar war es gelungen, den Vormarsch der deutschen Brüder aufzuhalten und sie zurückzudrängen, aber jetzt saßen sie alle fest.. Francis seufzte. Wo war er da nur wieder reingeraten?

Er hängte sein képi auf einem alten, hölzernen Kleiderständer auf und schritt den Gang hinunter, weiter in das Haus hinein. Die Holzdielen unter seinen Füßen knarzten hin und wieder leise, als er den Gang hinunter lief. Die Wache neben der offenen Tür zum großen Esszimmer schlug die Hacken zusammen und nahm Haltung an, als er herantrat.

Wie alle Räume im Gehöft waren auch in diesem die Wände weiß verputzt, mit Bildern daran, die Bodendielen aus dunklem, fast schwarzem Holz. Hier stand ein großer, erhabener Schrank, dessen Türen mit Schnitzereien verziert waren, dort stand ein hölzernes Tischchen mit filigranen Beinen, bedeckt mit einem weißen Spitzentuch. Darauf eine blaue Vase, gefüllt mit farbenfrohen, teilweise etwas verwelkten Blumen.

In seiner Funktion als Hauptquartier war die Einrichtung freilich etwas verändert worden. Größtenteils bedeckten Karten, Pläne und Berichte die Wände, genauso wie die zusätzlichen Tische. An der Wand rechts von Francis waren auf mehreren Tischen Telefone und Funkgeräte aufgebaut, auf dem großen Esstisch vor ihm, in der Mitte des Raumes, waren ebenfalls verschiedenste Materialen verteilt. Insgesamt waren, ausgenommen Francis selbst, acht Personen im Raum, davon sechs hochrangige Offiziere.

"France, wir haben hier gerade einen kurzen Bericht aus den vorderen Stellungen", sprach ihn gleich einer der beiden Generalleutnants am Tisch an, als Francis den Raum betrat. "Es geht um die Versorgungslage", fuhr er fort, "es kommt noch kaum etwas bis ganz nach vorne durch. Bis auf ein paar Rationen und das Wasserloch sind sie ohne jede Versorgung."

Konnte man es den Versorgungszügen verübeln? Wer würde schon gerne streckenweise hin und her über das Niemandsland ziehen, in dem es unendlich Granaten hagelte und Kugeln peitschte.

Francis starrte durch das große Fenster, dass sich in der ihm gegenüberliegenden Wand befand. Da draußen erstreckte sich die Landschaft, grün wie das Gras, dass sie bedeckte, über ihr, durch den Horizont scharf getrennt, der endlos wirkende blaue Himmel. Und da draußen tobte jetzt der Stellungskrieg.

"Excusez-moi, ist ihnen nicht gut?", wurde Francis von einem der anderen Stabsoffiziere am Tisch plötzlich gefragt. "Nein, nein, es ist nichts", murmelte er. "Möchten sie vielleicht ein Glas Wein?", wurde er weiter gefragt. Francis nickte kurz und ihm wurde von der Ordonnanz ein Glas Bordeaux-Wein eingeschenkt und an seinen Platz gestellt.

"Gibt es sonst irgendetwas? Quelque-chose nouveau, meine ich?", fragte Francis, als er sich auf den gepolsterten Stuhl setzte. Der Generalleutnant strich sich kurz mit Daumen und Zeigefinger über seinen gepflegten, geschwungenen Schnurrbart, dann erwiderte er: "Nun ja, ein Melder, der gerade hier war, hatte diese message überbracht." Damit reichte er Francis ein schmutziges, zusammengefaltetes Papierchen herüber. Francis nahm es an, öffnete es und las.

"Wie alt ist diese Meldung?", fragte er dann. Der Offizier antwortete ihm, der Melder habe sie bei einem anderen, gefallenem Melder gefunden, als er Schutz in einem Granattrichter gesucht hatte. Francis faltete das Papierchen wieder zusammen und ließ es neben sich auf den Boden fallen. "Dann können wir diese Meldung wohl vergessen, es ist wahrscheinlich sowieso schon zu spät für sie", erklärte er.

Ein Stabsoffizier nahm ein Blatt in die Hand. "Ich denke dies hier ist ganz besonders wichtig. Es handelt sich um die geplante Verstärkung unserer Artilleriestellungen im Norden und die Versorgung mit ausreichend Granaten", sagte er. " Es ist außerordentlich nötig, da auch Allemagne Beobachtungen zufolge, seine Artillerie ausgebaut haben soll", fuhr er fort.

"Veranlassen sie das", sagte Francis beiläufig.
 

"Aux armes, citoyens! Formez vos battaillions! Allez..."

Francis erinnerte sich noch gut daran, wie sie im August in prächtig herausgeputzen, neuen Uniformen im Gleichschritt zur Marschmusik unter wehenden Fahnen und Jubel der Menschenmassen durch die Chausseen der Stadt zur Front paradiert waren.

Allemagne war schnell vorgerückt, aber sie hatten ihn zurückgeworfen.

Und jetzt saßen sie hier und wussten nicht, wie sie ausbrechen könnten, ohne fürchten zu müssen, selbst einzubrechen.

Francis kratzte sich in Gedanken versunken an seinem Dreitagebart. Er erinnerte sich noch daran, als er im Graben d'Allemagne gegenübergestanden hatte. Letztlich hatte der Angriff abgewehrt werden können. Doch keine drei Tage später war eine Stellung weiter östlich an diese barbares allemands gefallen.

"Kommen wir nun zu dem aktuellen Frontverlauf in...", begann einer der Generalmajore und trat an die große Karte an der Wand heran.

Wie es wohl weitergehen würde?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  KageyamaTobio
2015-12-31T10:55:38+00:00 31.12.2015 11:55
Wow! Obwohl ich eigentlich unvoreingenommen an dieses Kapitel herangegangen bin, habe ich das Gefühl, dass du meine nicht vorhandenen Erwartungen vollkommen übertroffen hast. Leider habe ich mich bisher nie mit Hetalia auseinander gesetzt, obwohl ich schon einige Bilder dazu gesehen habe. Ich weiß grob worum es geht, bekomme durch deine Geschichte aber gerade sehr viel mehr Lust, mich diesem Fandom einmal zu widmen.
Kurz gesagt, dein Schreibstil ist packend (auch wenn ich über einige kleine Schreibfehler gestolpert bin und hier und da ein Wortdreher drin ist, wie zum Beispiel: "es kommt noch kaum etwas bis ganz nach vorne durch" // besser: es kommt kaum noch ...) und die Szenerie absolut fesselnd.
Krieg ist nicht schön und es gelingt dir ganz ausgezeichnet eine absolut beklemmende Atomsphäre zu schaffen. Am Anfang hat es mich direkt kalt gepackt, als die ersten Leichen so unverblümt zur Seite geschoben werden müssen, damit man weiterkommt. Obwohl nachfolgend viele Männer den Tod finden, hat man keine Zeit ihnen auch nur eine Träne nachzuweinen. Dafür ist in der Schlacht einfach kein Platz. Die Anführer haben nur ein Ziel: Weiterkommen. Das dabei Zinnsoldaten (ein von dir treffend genutzter Begriff) auf der Strecke bleiben ist nun mal das Los der Schwachen und Unglücklichen.
Ich mochte die Beschreibungen, die genau das richtige Maß an Informationen bereit hielten, um mich in den Krieg zu integrieren! Ich habe mit Deutschland gefiebert, als seine Waffe plötzlich keine Munition hatte und er dann auch noch seinem direkten Feind begegnet. Positiv erschreckend fand ich die vielen Details und Begriffe die du verwendet hast (in etwa den: Kniegelenkverschluss! Beeindruckendes Wort).
Ganz fasziniert war ich auch von dem stilistischen Sprachgebrauch, mit dem du dich an die unterschiedlichen Länder angepasst hast. Ich musste beim Franzosen kurz die Stirn krausziehen, fand den Einsatz der Vokabeln aber doch ziemlich passend. Ein Hoch auf meine Schuldbildung und das wohl doch genügend hängen geblieben ist, um hier nicht nach dem Wörterbuch greifen zu müssen. Es passt. Und das gefällt mir auch sehr gut an deinem Werk!
Rückblickend möchte ich sagen, dass du mir die Charaktere -obwohl ich sie ja nicht kenne- sehr nah gebracht hast. Die Härte in ihren Entscheidungen und ihr Weg auf dem Feld ist wirklich toll von dir beschrieben! Ich bin absolut hin und weg und werde wohl demnächst auch die nachfolgenden Kapitel lesen müssen!
Großartige Leistung!
Von: abgemeldet
2015-12-01T16:29:14+00:00 01.12.2015 17:29
Hallo!

Hetalia ist wirklich nicht mein Bereich, daher war ich überrascht, wie leicht es mir fällt, die fremden Charaktere auseinanderzuhalten und in der Art, wie du ihre Dialoge beginnst, auch wiedererkennen zu können. Obwohl sich in vielen Feinheiten noch die Entschlossenheit finden lässt, die das Kriegsgeschehen vorantreibt, gibt es zunehmend die spürbare Kriegsmüdigkeit. Wenn man bedenkt, dass sie noch drei Jahre überstehen müssen, schüttelt man umso stärker den Kopf über die ganze Sinnlosigkeit.
Ich finde es ausgezeichnet, dass du dich an dieses schwere Thema heranwagst - nicht nur, dass du auf die Bezeichnungen wie Koppel, Verhaue o.ä. achtest und akkurat nutzt, sodass die Zeitepoche des vergangenen Jahrhunderts greifbar wird, nein, obendrein zeigst du schonungslos auf, wie schnell die Beteiligten abstumpfen. Abstumpfen müssen, und dass es wie bei der Erstürmung genug Momente gibt, in denen einen das andere Leben nur solange schert, bis es beiseite geräumt wurde.
Gerade das Ringen oder der Einsatz des Spatens ist unfassbar brutal, allerdings ist und bleibt das nun einmal die Facette, die einem als Leser bewusst macht, dass es in so einer Situation kein Zaudern geben kann. Gerade dadurch, dass der Feind bis zum Auftauchen Francis völlig anonymisiert ist, läuft es einem eiskalt den Rücken herunter.
Ob es später um einen Deserteur geht oder ein simples Glas Wein und trocken-nüchterne Entscheidungen sich aus der Beschußlinie zurückzuziehen, während die eigenen Männer verheizt werden und sich einer dem anderen ähnelt ... das ist so makaber.
Übrigens: Zwischendurch typische Spracheigenheiten zu wählen, gibt der Atmosphäre unheimlichen Schliff.

Einige Tippfehler sind mir zwischendurch aufgefallen, z.B.
- "Granatenscheinschlags" (ohne 'sch')
- "... ist ihnen nicht gut (... ist Ihnen nicht gut)
- "Sir, Geht es ihnen gut?" (Sir, geht es Ihnen gut?), aber im Großen und Ganzen sieht es nach einer packenden, fesselnden YUAL aus.

Nun, ich bin neugierig darauf, wie es allen ergehen wird. Wenn ich mir die Darstellung ansehe, rechne ich mit vielen, weiteren Opfern. Im Krieg liegt nichts Schönes, das zeigt deine Geschichte deutlich.

Viele Grüße, Morgi


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