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Adventskalender 2013

by Rajani & Tamanna
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
by Tamanna
Serie: One Piece
Info:
Der fremde Mann, den Ruffy vor sechs Tagen aufgelesen hatte, liegt immer noch bewusstlos beim Arzt. Ruffy würde nur zu gern wissen, wer der Mann ist und warum er verletzt war.
Doch auch sein reges Interesse an ihm macht dem Strohhut-Jungen zu schaffen. Rika ist davon überzeugt, dass Ruffy und dieser Mann füreinander bestimmt sind, was dieser aber für Unsinn hält.
Dann verschwindet der fremde Mann... Komplett anzeigen

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Der Fremde

Sechs Tage war es mittlerweile her, dass Ruffy den fremden Mann am Wegesrand aufgelesen hatte. Der junge Polizist hatte den offenbar Verletzten sofort zu Chopper gebracht.

Chopper war der Arzt der Stadt und trotz der Tatsache, dass er ein kleines Rentier war, sogar ein ziemlich guter Arzt. Wie ein Rentier Arzt werden konnte? Nun, Chopper hatte, genau wie Ruffy, von einer Teufelsfrucht gegessen – von der so genannten Mensch-Mensch-Frucht, die ihm die unter anderem die Fähigkeit zu sprechen verlieh.

Chopper hatte sich sofort des verletzten Mannes angenommen und ihn so gut es ging versorgt. Doch obwohl seine Wunden allmählich verheilten, wachte der Mann einfach nicht auf.

Ruffy machte sich Sorgen.

Chopper hatte ihm nämlich erklärt, dass es durchaus möglich wäre, dass der Mann nie wieder aufwachen würde.

Der Strohhut-Junge würde ihm so gerne helfen, doch was konnte er schon tun?

Nachdenklich machte er sich auch heute wieder auf den Weg zu Chopper, um nach dem Mann zu sehen. Unterwegs kamen ihm vier kleine Kinder entgegen; drei Jungs und ein Mädchen.

Ruffy lächelte. Er war mit ihnen befreundet und sie spielten oft etwas zusammen.

„Hallo, Ruffy!“, riefen sie und rannten fröhlich auf ihn zu.

„Ninjin, Tamanegi, Peman, Rika, wie geht’s euch?“

„Bist du wieder unterwegs, um den Mann zu besuchen?“, fragte Ninjin, der Junge, dessen Frisur einer Möhre ähnelte.

Ruffy nickte. „Ja, ich will wissen, ob sich sein Zustand vielleicht verändert hat.“

Peman, dessen Kopf an eine grüne Paprika erinnerte, verschränkte die Hände hinterm Kopf und meinte: „Was hat er eigentlich da im Wald gemacht?“

„Ich weiß nicht“, murmelte Ruffy. „Ich hoffe, er kann es mir sagen, wenn er endlich aufwacht.“

„Wenn er aufwacht.“

„Peman!“, schimpfte Rika böse.

„Ich versteh nicht, wie ihr alle nur so ruhig bleiben könnt!“, kreischte Tamanegi hysterisch. Der Junge, dessen Kopf an eine Zwiebel erinnerte, war in vielerlei Hinsicht Lysop sehr ähnlich. Immer sah er alles nur negativ. So auch das Auftauchen dieses Mannes. „Vielleicht ist dieser Mann ja in böser Absicht hergekommen! Wir sollten ihm keinesfalls trauen.“

„Ach, was du wieder für einen Unsinn redest“, beschwerte sich Rika. „Für mich ist dieser Mann einfach nur jemand, der dringend Hilfe braucht. Bestimmt wurde er angegriffen und dabei schwer verletzt. Mit letzter Kraft hat er sich dann in den Wald geschleppt, wo er dann von Ruffy gefunden und gerettet wurde.“

Ruffy lächelte. „Sehe ich auch so. Also, ihr vier. Ich geh dann mal. Wir spielen ein andermal wieder was, ja?“

Mit einem letzten, kurzen Wink verabschiedete sich Ruffy von den Kindern und lief zu Chopper.
 

Als Ruffy Chopper’s Haus betrat, musste er feststellen, dass der kleine Rentier-Arzt nicht da war. Wahrscheinlich besorgte er gerade etwas Medizin.

Leise schloss Ruffy die Schiebetür und setzte sich neben den Futon, auf dem der Mann lag und einfach nicht aufwachen wollte.

Der schwarzhaarige Junge betrachtete den Mann genau. Er hatte ihn zwar schon so oft angesehen, aber jedes Mal, wenn er ihn besuchte, musste er ihn erneut anstarren. Er konnte es nicht richtig erklären… aber sein Anblick übte einfach eine ungeheure Faszination auf ihn aus. Und irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass sie… zusammengehörten.

„Woran denkst du?“, fragte plötzlich eine Stimme hinter ihm.

Ruffy erschrak und wirbelte herum. Hinter ihm stand eine breit grinsende Rika.

„Rika?! Was tust du denn hier?“

Ohne seine Frage zu beantworten, stellte sich das kleine braunhaarige Mädchen neben den Gummimenschen und warf einen Blick auf den fremden Mann.

„Er sieht wirklich toll aus“, flüsterte sie andächtig. „Ich bin sicher, dass es kein Zufall war, dass ausgerechnet du ihn gefunden hast, als er verletzt und auf Hilfe angewiesen im Wald lag. Das Schicksal hat euch beide zusammengeführt.“

Ruffy hob eine Augenbraue. „Äh… das Schicksal?“

„Eh-hu, ja, davon bin ich überzeugt. Ihr musstet euch in diesem Augenblick einfach treffen… weil ihr füreinander bestimmt seit!“

Ruffy lächelte schief. Rika war manchmal wirklich ein richtiges BL-Fangirl. Das sie so einen Vorfall romantisierte, war so typisch für sie.

„Was willst du eigentlich mit dem Buch?“, versuchte Ruffy von dem unangenehmen Thema abzulenken.

„Das ist eine wunderschöne Liebesgeschichte, die mir meine Mama mal vorgelesen hat“, erklärte Rika fröhlich und hielt dem Älteren das Buch vor die Nase.

Irritiert starrte Ruffy es nur an. „Und was soll ich damit?“

„Du sollst ihm die Geschichte vorlesen!“

„Warum das denn?“

„Damit er aufwacht, ist doch klar! In dieser Geschichte geht es um zwei Menschen, die ebenfalls vom Schicksal füreinander bestimmt sind. Wenn der Mann sie hört, wird ihm klar werden, dass er für dich bestimmt ist und aufwachen!“

Ruffy stieß ein nachsichtiges Lachen hervor. „Ach Rika…“

„Versuch es doch einfach!“, bettelte Rika und drückte ihm das Buch in die Hand.

Der Strohhut-Junge seufzte und nahm es. „Na schön, ich lese ihm daraus vor. Aber nur, um dir zu zeigen, dass rein gar nichts passieren wird, wenn ich das tue.“ Er warf einen Blick auf den Einband. „»Als wir uns trafen«… wie passend.“

So schlug Ruffy das Buch auf und las dem Mann daraus vor, auch wenn er sich albern dabei vorkam. Rika setzte sich neben ihn und hörte aufmerksam zu, beobachtete, was passierte.

Eine ganze Weile geschah nichts – doch dann…

Als Ruffy gerade dabei war zu schildern, wie sich die beiden Liebenden zum ersten Mal in die Augen sahen, schnellte die linke Hand des Mannes unter der Decke hervor und packte Ruffy am Arm. Der ließ vor lauter Schreck das Buch fallen. Fassungslos starrte er auf die Hand, die ihn umklammert hielt.

Rika jauchzte laut auf. „Siehst du?! Es klappt!!“

„Das fasse ich nicht. Er reagiert ja wirklich auf mich!“

In diesem Augenblick kam Chopper zurück, wie vermutet mit vielen Medikamenten auf dem Arm.

„Chopper, sieh nur! Der Mann hat sich bewegt!“, rief Rika freudig und deutete auf die Hand.

Mit großen Augen registrierte das kleine Rentier den Vorfall, stellte schnell die Medikamente ab und rannte sofort zu dem Mann, um ihn zu untersuchen.

„Hm… es tut mir leid, aber… ich kann keine Veränderung an ihm feststellen. Anscheinend war das nur ein Reflex.“

„Aber… das kann doch nicht sein“, hauchte Rika verzweifelt. Sie war sich so sicher, dass dies der Beginn einer schönen Liebesgeschichte gewesen wäre.

Tröstend legte Ruffy eine Hand auf ihre Schulter. „Mach dir nichts draus. Es hätte ja klappen können.“ Behutsam löste Ruffy den Griff des Mannes und legte die Hand auf der Decke ab. Dann stand er auf, nahm das Buch und schob Rika sanft in Richtung Tür.

Bevor er hinaus ging, warf er noch einen kurzen Blick über die Schulter zu dem Mann, der immer noch bewusstlos da lag.

War das wirklich nur ein Reflex gewesen oder hatte er vielleicht doch auf seine Stimme reagiert und hatte versucht, aufzuwachen?
 

Nachdem er Rika zu Hause abgeladen hatte, ging Ruffy ganz normal seiner täglichen Arbeit nach. Gegen Abend besuchte er wie üblich das Restaurant von Nami und Sanji.

Beim Abendessen blätterte der Gummimensch nachdenklich in dem Buch, das er sich von Rika geliehen hatte. Mit einem Augenzwinkern hatte sie gemeint, er könne es so lange behalten, wie er wolle.

Trotz seiner Skepsis bezüglich dieser Thematik musste Ruffy zugeben, dass die Geschichte wirklich sehr schön war. Ein Mann, der seinen Lebensmut verloren hatte, traf eines Tages ein junges Mädchen. Mit ihrer fröhlichen und liebevollen Art schubste sie den Mann spielend leicht ins Leben zurück. Letztendlich kamen sie zusammen.

Ruffy konnte nicht anders, als sich mit dem Mann in dem Buch zu identifizieren. Auch er schien seinen Lebensmut verloren zu haben. Für einen kurzen Augenblick flackerte der Gedanke in ihm auf, dass der bewusstlose Mann ihn vielleicht auch wieder ins Leben zurück stoßen würde. Und dann… ja, was dann? Es war ein Ding der Unmöglichkeit, dass ein Mann mit einem anderen Mann zusammenleben konnte, wie mit einer Frau. Selbst, wenn dies der Beginn einer Liebesgeschichte war, würde sie sicher kein Happy End haben. Es wäre besser, wenn sie gar nicht erst anfing.

In diesem Moment beschloss Ruffy, den Mann in Zukunft nicht mehr zu besuchen. Chopper würde sich schon um ihn kümmern und wenn er aufwachte, konnte Lysop ihn ja befragen. Um seinen Entschluss zu unterstreichen, klappte Ruffy das Buch zu und legte es weg.

In diesem Augenblick platzte Chopper aufgeregt ins Lokal, gefolgt von Rika.

„Es ist etwas Schreckliches passiert!“, rief Chopper aufgeregt.

„Was ist los, Chopper?“, erkundigte sich Nami besorgt.

„Der Mann… der Mann ist verschwunden! Er ist einfach weg!“

Ruffy sprang auf. „Was?! Wie ist das passiert?“

„Ich weiß nicht“, jammerte Chopper verzweifelt. „Ich war für ein paar Minuten weg, um bei einem Patienten einen Hausbesuch zu machen. Und als ich zurückkam, war der Mann weg.“

„Aber Chopper“, mischte sich Sanji fassungslos ein, „dieser Mann kann doch nicht einfach so aufstehen und durch die Gegend laufen!“

„Wo will er überhaupt hin? Sucht er vielleicht nach Etwas?“, überlegte Nami.

„Nicht nach Etwas. Nach Jemandem“, schaltete sich nun Rika ein.

Die Anderen sahen sie nur fragend an.

„Versteht ihr denn nicht? Der Mann hat Ruffy’s Stimme gehört und jetzt sucht er nach ihm!“

„Das ist doch Unsinn“, widersprach Ruffy, war sich wegen dem Vorfall mit dem Buch nicht ganz sicher, ob es nicht doch stimmte.

„Wie auch immer, wir müssen ihn schnell finden!“, unterbrach sie Chopper. „Dieser Mann ist längst nicht gesund genug, um schon aufzustehen und herumzulaufen! Zudem ist es bitterkalt draußen. Er wird sich noch den Tod holen!“
 

Die Freunde beschlossen, sich aufzuteilen, und die Gegend nach ihm abzusuchen.

Nachdem Ruffy ihnen eine kurze Beschreibung des Mannes gab, liefen Nami und Sanji nach Osten, Lysop nach Westen. Peman, Tamanegi und Ninjin, die auch im Restaurant waren, nahmen sich den Norden vor; Ruffy, Chopper und Rika den Süden, Richtung Hafen und Wald.

Die Zeit verstrich, doch die drei konnten den Mann nirgendwo finden.

Als sie am Hafen ankamen, war es bereits tiefste Nacht.

Ruffy war kurz vorm Verzweifeln. Wo war der Mann nur abgeblieben? Wo wollte er bloß hin? Dann fielen ihm Rika’s Worte ein. Dass er nach ihm suchte. Könnte es sein, dass…?

„Chopper! Wäre es möglich, dass der Mann sich an den Ort erinnert, an dem er zusammengebrochen ist?“, fragte er sofort.

Chopper überlegte kurz. „Vielleicht. Ich weiß nicht genau. Bei so einer schweren Verletzung ist es eigentlich üblich, dass der Betroffene sich an den Unfall und alles, was danach geschah, nicht mehr erinnert.“

„Aber einen Versuch ist es Wert“, entschied Ruffy, und rannte in Richtung Wald, zu der Stelle, an dem er den Mann aufgelesen hatte.

Die Drei suchten die Gegend nach dem Mann ab, aber auch hier schien er nicht zu sein.

Plötzlich stieß Rika einen Schrei aus.

Schnell liefen Ruffy und Chopper zu ihr und sahen auch gleich, was sie so erschreckt hatte: an einem Zweig hing ein Stück vom Dotera, den Chopper dem Mann angezogen hatte – und er war ganz blutig! Die Wunde des Mannes war offenbar wieder aufgegangen!

Doch wo war er bloß abgeblieben?

Ruffy schüttelte energisch den Kopf und rannte den Weg entlang, den er vor sechs Tagen gegangen war, um den Mann so schneller in die Stadt zurückzubringen. Er wusste nicht wirklich, was ihm das bringen sollte, aber irgendetwas in ihm war davon überzeugt, dass der Mann diesen Weg benutzt hatte.

Unterwegs kam er an einer alten, maroden Brücke vorbei, unter der ein kleiner Fluss hindurch floss. Er mündete irgendwann im Meer.

Am Ufer des Flusses sah Ruffy schließlich etwas liegen. Sofort stürzte er darauf zu. Je näher er kam, desto deutlicher konnte er es sehen: es war der Mann. Er lag mit dem Gesicht im Wasser und rührte sich nicht.

Ruffy fiel neben ihm auf die Knie, drehte ihn herum, legte seinen Kopf auf dessen Brust und lauschte. Er hörte gar keinen Herzschlag! Und er atmete auch nicht!

„Chopper! Er atmet nicht! Was soll ich tun?!“, rief er panisch.

Chopper, der mit Rika angerannt kam, antwortete: „Du musst seine Nase verschließen und sein Kinn leicht anheben. Öffne dabei etwas seinen Mund. Dann beatmest du zweimal kräftig. Als nächstes legst du beide Hände übereinander und beginnst aus der Hüfte heraus in der Brustmitte des Mannes mit einer Herz-Druck-Massage. Dabei drückst du 30-mal mit einer Frequenz von 100/min. Dann beginnst du wieder von vorn.“

Ruffy folgte Chopper’s Anweisungen. Er hatte schon Angst, dass es nicht funktionieren würde, doch dann spuckte der Mann etwas Wasser aus und schnappte nach Luft.

Erleichtert beugte sich Ruffy über den Mann. Der schwarzhaarige Mann öffnete leicht die Augen. Als er den Strohhut-Jungen sah, lächelte er schwach.

„Ich hab dich gefunden“, flüsterte er.

Ruffy stockte der Atem. Er hatte also wirklich nach ihm gesucht!

„Äh… mein Name ist Monkey D. Ruffy. Und wie ist dein Name?“

Das Lächeln des Mannes erstarb und wich Unsicherheit. „Ich… weiß es nicht. Ich kann mich nicht mehr erinnern. Tut mir leid.“

„Das macht nichts“, beruhigte Ruffy ihn und griff nach seiner Hand. „Wir finden schon noch heraus, wer du bist. Keine Angst.“

Rika beobachtete die Beiden lächelnd.

„Ruffy, wir müssen ihn zurückbringen, sonst…“, mischte sich Chopper ein.

Ruffy nickte, hievte den Mann auf seinen Rücken und machte sich dann auf den Weg zurück in die Stadt. Rika und Chopper folgten ihm.


Nachwort zu diesem Kapitel:
- to be continued
~owari~ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Shikiluna
2013-12-24T18:28:04+00:00 24.12.2013 19:28
Das war sehr Romantick ,mein Herz hat gebebt vor lauter Klopfen .
Wie süß dieses Kapitel doch ist .^-^
Auch wenn ich immer noch nicht kapiert habe wie man jemanden beatmen soll.
^-^
Von:  Kaguya
2013-12-23T21:00:41+00:00 23.12.2013 22:00
Richtig knuffig *.*
Ich fand es süß wie Rika Ruffy dazu ermutigte, dass der Fremde Mann den er gefunden hatte für ihn bestimmt ist. Jedoch frag ich mich immer noch um wem es sich hierbei handelt? Ich bin gespannt wie sich die Geschichte weiter entwickelt. Den Schluss fand ich ja mal richtig süß ;)
Von:  Rajani
2013-12-19T20:35:16+00:00 19.12.2013 21:35
*.* ooooooh das ist ja süß...


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