Zum Inhalt der Seite

Wer Hätte Gedacht....

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wer hätte Gedacht...

Wer Hätte gedacht...
 


 

Wie oft habe ich jetzt schon an diesem Teich gesessen und nachgedacht...
 

Über Gott , die Welt , den Sinn des Lebens und den Glauben und jedesmal kam ich zu dem Entschluss das es doch sowieso nichts ändern würde darüber nachzudenken denn die Dinge sind wie sie sind und wenn ich zu viel darüber nachdenke schade ich mir nur...doch diesesmal war es anders...
 

Schon das Gefühl...das Gefühl zu dem Teich zu gehen...mich zu setzten...die Beine , so wie ich es immer tat , übereinander zu schlagen und auf das Wasser zu sehen....alles war anders...mein Herz war schwer...und meine Gedanken waren irgendwie...leer....
 

Der Seufzer der über meine Lippen kam wollte soviel aussagen
 

"Was ist los?Wieso ist mir so komisch zumute?"waren nur zwei der Dinge die mir durch den Kopf gingen...anders als sonst...ließ ich mich zurückfallen und wandte den Blick vom kühlen Nass weg gen Himmel...es sah lustig aus wie sich die Form der Puffwolken langsam veränderten....wie sie eben noch aussahen wie ein Blitz und im nächsten Moment einem Hund ähnelten...aber sah jeder die Wolken wie ich sie sah? Nein wohl kaum...aber wieso gab es Individualität wenn sie so viele Probleme schuf?
 

Wieso war der Glauben an einen Selbst so wichtig? Was bedeutet Glauben eigentlich? Worin liegt der Sinn?
 

Glaubt man an etwas und findet raus das man daneben lag ist man enttäuscht oder gar verletzt...wieso sollte man dann glauben? Wieso sollte man überhaupt denken?
 

Bei diesem Gedanken durchfuhr mich eine Gänsehaut...ich konnte mir nicht vorstellen wie es wäre nicht zu denken....was sollte ich dann sonst hier...auf das Wasser starren wie ein Toter...ja...der Tod.....wie es wohl war....wie es wohl sein mochte nichts mehr zu denken...oder gibt es ein Leben danach? Denkt man dann? Oder tut man es nicht....in diesem Augenblick wünschte ich mir tot zu sein...nur einen Moment...um zu sehen wie es wäre...ob ich denken würde...welche Möglichkeit hätte ich würde ich nicht denken? Was wäre wenn niemand denken würde?
 

Der Mensch. So komplex und doch einfach , fast einfältig
 

Man denkt , spricht den Gedanken aus und handelt. Über die Folgen denkt man danach nach , oder schon davor? Was wenn ich davor nachdenke und dann dennoch handle?
 

Was heißt "Zu dumm zum denken?" Ist denken etwas das nicht jeder kann?
 

Oder liegt es an der Logik?
 

Logisches denken - was ist aber denn logisch?
 

Im Auge des Betrachters. Würde man es aus der Perspektive sehen wäre alles logisch , aber wieso gibt es Menschen die bestimmen was logisch ist und was nicht?

Was wäre wenn es jeder Selbst bestimmen würde?
 

Wäre dann die Menschheit zu einem Leben in Chaos verurteilt?
 

Urteil...- jedes Wort ergibt ein Neues über das es viel nachzudenken gibt , aber denken fördert Probleme , wäre es da nicht besser nicht zu denken?
 

Ich hielt mir den Kopf und setzte mich auf....Plötzlich war mir...als ob ich fiel...tiefer immer tiefer.....Ich stand auf und rannte...rannte so schnell ich konnte....schneller und schneller...fast wäre ich hingefallen....selbst im rennen dachte ich...wieso rannte ich? Wieso war mir plötzlich so unwohl..? Und ich bekam eine Antwort.
 

Der lange Wagen stand vor unsere Haustür...die Nachbarn hatten sich schon wie geifernde Zuschauer um unseren Zaun gescharrt...nein...nein...das durfte nicht sein....in Panik rannte ich ins Haus...mein Vater hielt mich fest..

"Sieh dir das nicht an.." sagte er...
 

Er dachte es wäre besser...schon wieder...doch ich ich wollte nicht denken...ich riss mich los...rannte hinein.....ich sah gerade noch wie sie den weißen Sack zuzogen...ratsch...das Geräusch vom Reißverschluss...wie ihre Haare...ihr ganzer Körper...in diesem Ding verschwand.....ich rannte zu ihr...riss ihn förmlich wieder auf..

"Sie bekommt keine Luft....ihr bringt sie um!"Ich schrie so laut....dachte ich...schon wieder dachte ich....das ist alles ein Traum...aber denke ich in einem Traum...?
 

Dann...dachte ich nichts mehr....ich schlief...doch auch im Schlaf dachte ich...das Geräusch des Reißverschlusses...immer wieder wiederholte es sich...ratsch ratsch....als ob es mich verfolgte....ich schlug die Augen auf...mein Vater sah mich an...so traurig...hatte ich ihn noch nie gesehen....ich wusste was er sagen wollte...wollte es aber nicht hören...ich konnte es mir denken......
 

"Es tut mir Leid Kleines....es war das Herz..." Aber wie konnte das sein..? So alt war sie doch gar nicht...? Logischerweise passiert sowas doch nicht einfach so? Wo war die verdammte Logik wenn ich sie brauchte?? Wieso hatte keiner früher erkannt das was nicht stimmte...?
 

Sie war krank...wir wussten es alle...-eine leichte Grippe hatte der Arzt gesagt den wir extra nach Hause bestellt hatten...und jetzt....war sie weg....einfach so...und ich war nicht da gewesen....ich konnte sie nicht mehr sehen...sie berühren...
 

Ich war umgekippt...die Tränen die über meine Wangen ronnen bemerkte ich gar nicht...ich war zu sehr in meine Gedanken versunken....am nächsten Tag...sollte ich Abschied nehmen....
 

Ich dachte viel darüber nach...wie es sein würde...rief mir die schrecklichsten Bilder in den Kopf damit ich stark sein könnte....doch...meine Vorstellung reichte nicht aus....
 

Ich schrie...tobte....und das Schlimmste war...eine dicke Scheibe trennte uns....ich konnte nicht zu ihr...ich sah sie da liegen...so weit weg von mir...konnte sie nicht berühren..

"Ich will zu ihr...bitte...bitte...keine Scheibe.."rief ich immer wieder,...wie eine Beschwörungsformel in der Hoffnung die Scheibe würde verschwinden...doch wohlwissend dass sie es nicht würde....dann...brach ich erneut zusammen...ich bemerkte zwar alles was geschah...aber ich konnte nicht reagieren....ich wollte nicht...ich war gefangen in einer Welt mit Bildern von dieser Scheibe...immer wieder mit dem Geräusch des Reißverschlusses....
 

Trauerfeier...Beerdigung....Schule...alles schien so viel...so viele Dinge über die ich nachdenken musste...aber es nicht konnte....
 

Dann drei Tage später...Papa hatte mit dem Arzt geredet...ich hätte nicht gedacht...da...da...war es schon wieder...ich ging von der Logik aus...wieso sollte es jetzt gehen wo es doch beim ersten Mal nicht ging?
 

Aber..es...ging....ich durfte mich verabscheiden....Leb Wohl sagen...ganz für mich...ihr noch einen Kuss geben....ich zuckte zusammen als ich die kalte Haut spürte....ich weinte...aber nicht wie beim ersten Mal...sie hörte mir zu...sie war bei mir....sie war auch bei der Trauerfeier bei mir....oder die Tage danach...ich spürte es...aber würde ich von der Logik ausgehen...wäre das unmöglich...also...was sollte ich glauben..?
 

Da stand ich nun....an ihrem Grab...alleine...ich wollte es so...hatte alle vorgeschickt....wieso...wieso...fragte ich mich immer wieder....was wäre wenn...hätte ich es verhindern können...? Ich hielt mir den Kopf....diese Gedanken sollten verschwinden....ich wollte nicht mehr denken....es tat zu sehr weh....sollte ich denken oder fühlen..? Oder konnte ich es kombinieren? Oder gar kontrollieren?
 

Was war wahr und was war eine Lüge?
 

Was sollte nun passieren? Würde ich darüber nachdenken , hätte ich eine Antwort...aber was wäre wenn ich mich zu sehr von meinem Herz leiten ließ?
 

Mein Kopf tat so weh...ich fiel auf die Knie...das schwarze Kleid rutschte ein Stück....die Blumen sahen noch so frisch aus...doch bald sollten sie welken....ich war nicht fähig zu denken...und ein Teil meines Herzens war mir entrissen worden...der größte...wie sollte ich also weiterleben..?
 

War alles nur ein Traum aus dem man irgendwann erwachen durfte..?
 

Wozu lebt man wenn man doch sowieso stirbt?
 

Sich an nichts mehr erinnert und anderen mit seinem Tod weh tut?
 

Wieso nicht alles beschleunigen vergeht der Schmerz? War das logisch?
 

Wieso , wenn es einen Gott gibt , tut er sowas?
 

"Aus Asche sind wir entstanden und zu Asche werden wir wieder werden"
 

Wo liegt die Logik in diesem Satz?
 

War alles woran ich glaubte Mist?
 

Ich ging zu meinem Teich....ging einfach los und fand mich dort wieder...Schicksal...gab es das? Oder war alles ein Zufall...vielleicht wollte ich es gar nicht erfahren...vielleicht wollte ich einfach nur aufhören zu denken...nur der Schmerz...tief in mir drin ließ mich spüren das ich noch am Leben bin....ich wollte dass er aufhört...die logische Konsequenz wusste ich...und trotz dem dass ich die Folge kannte handelte ich...vielleicht wollte ich auch herausfinden...wie es war nicht mehr zu denken...aber ob ich das dann noch konnte..?Jedenfalls...wenn ich es konnte...wusste ich das es ein Leben nach dem Tod gab...doch ich hoffte nur...dass es aufhörte...ich legte mich ins leichte Gras...der Wind...wehte durch dieses und erfasste einige meiner Haarsträhnen....die Tränen flogen mit ihm und mit ihnen mein Wille zu leben...
 

Am Morgen des 23. fand man ein Mädchen tot auf einer Wiese liegen...in ihrer Hand nur ein kleines Tablettenröllchen...und es gibt Menschen die behaupten...der Wind sprach ihre letzten Worte..
 

"Wer hätte gedacht.............."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-01-05T17:39:35+00:00 05.01.2004 18:39
Oooh, sehr nachdenklich. Wie Aria schon gesagt hat, weniger "..." wären übersichtlicher. Aber alles in allem: Nicht schlecht ^^
Von: abgemeldet
2003-06-25T17:51:44+00:00 25.06.2003 19:51
Erstmal vorweg: tu mir bitte, bitte den gefallen und geh in den nächsten Tagen im Icq mal online... (ich habe Angst um dich... . Das soll kein Vorwurf sein, sondern ist lediglich eine Feststellung)

So... nun zur Geschichte:
Sie beschreibt die Gefühle und alles total gut. Einige Stellen sind schon extrem "Psycho", hätte ich aber auch so gemacht (bzw. es versucht, so zu machen).
Dazu sind es wohl alles erlebte Sachen, die im Text verarbeitet werden.

Nunja... zu dem toten Mädchen am Schluss sag ich lieber nichts. Du weißt, was ich denke, und du weißt, dass es auch Problemlos weitergehen könnte, dieses Leben.
Viele Leute überleben ihre Eltern, auch, wenn nicht unbedingt so früh. Ich habe schon irgendwo mitleid, es tut mir weh, darüber nachzudenken, wie unglücklich du sein musst, aber das ist kein Grund, sich umzubringen.
So vertust du nur deine Chance auf eine glückliche Fortsetzung deines Lebens.

(sry, wenn ich zu hart klang...).
Von:  -K-
2003-06-23T23:15:46+00:00 24.06.2003 01:15
Hmm.. da du ja eine geschichte von mir bereits gelesen hast, weißt du das ich mich genau mit diesem thema und diesen fragen auch schon auseinander gesetzt hab. ich kann dich gut verstehn. du hast eine schöne schreibweise und ich hoffe die geschichte hilft dir das ganze zu verarbeiten.
*ganz doll knuddälz*
was das "stocken" angeht... ich find das nicht schlecht.. es verdeutlicht wie du gedacht hast.. oder denkst.. wenn man einen inneren monolog führt läufts meistens auch so ab
soo.. das wars vorerst ^.^

Kiumi
Von: abgemeldet
2003-06-21T06:18:33+00:00 21.06.2003 08:18
Was soll ich dazu sgen? Es beschreibt die Situation sehr gut, denke ich. Und es beinhaltet wirklich sehr viel Emotion. Wie könnte es auch anders sein. Aber es ist nicht gerade der Lesestoff, den man morgens um 8 mit einer dicken Erkältung verträgt ^^
Von:  Aria
2003-06-20T20:04:34+00:00 20.06.2003 22:04
Ich finds immer noch sehr schön, aber auch unendlich traurig =(
Den Scjreibstil find ich sehr schön, nur was ich jetzt nachm zweiten Mal lesen vielleicht zu bemängeln hätte wären die vielen "...." zwischen den Sätzen, die lassen einen manchma beim lesen etwas stocken.
^^


Zurück