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Love and Pain goes Hand in Hand

Mamoru & Bunny
von

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„Sie haben Bunny, Motoki. Hörst du? Sie haben sie einfach mitgenommen und ich konnte sie nicht aufhalten. Ich habe versagt und konnte Bunny nicht beschützen…“ brachte Mamoru gepresst hervor und schlug mit der Faust mehrfach auf den Boden, während Tränen der Verzweiflung über seine Wangen liefen.
 

So hatte Motoki seinen Freund noch nie gesehen und erlebt…
 

Nur unter heftigen Schmerzen und mit verzerrtem Gesicht gelang es ihm sich mit Motoki’s Hilfe kurz darauf auf die Couch zu setzen. Von der Anstrengung hatten sich Schweißperlen auf seiner Stirn gebildet und er atmete schwer.

„Warum? Warum haben sie sie mir genommen?“ es war kaum mehr als ein Flüstern und seine Stimme brach bei seinen letzten Worten. Immer wieder kreisten seine Gedanken um den Moment, als man sie von ihm wegzerrte. Wieso nahm man ihm das Liebste was er in seinem Leben besaß? Seine geliebte Bunny… es war als hätte man ihm ein Stück von seinem Herz heraus gerissen und mitgenommen. Er spürte die Tränen über sein Gesicht laufen, nahm aber nur am Rande war, dass Motoki ihn besorgt anschaute und dann in die Küche ging. Als er mit einem nassen Tuch kam, um das Blut von seinem Gesicht zu wischen, klingelte es jedoch an der Tür.
 

Mamoru blickte erst auf, als Motoki mit Kommissar Takagi und einem weiteren Polizisten zu ihm trat. „Mister Chiba? Sie sollten sich besser von einem Arzt durchchecken lassen, Sie haben ganz schön was abbekommen.“ Entgegnete der Kommissar mit versteinerter Miene und setzte sich gegenüber von Mamoru in den Sessel.
 

„Es ist egal was mit mir ist. Bitte finden Sie Bunny… “ ein verzweifelter Ausdruck lag in Mamoru’s Blick. „Ich flehe sie an, bitte unternehmen Sie umgehend etwas und bringen mir meine Bunny zurück.“ Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er aus diesem Albtraum endlich aufwachen würde. Doch was würde sein, wenn man sie nicht fand und er sie nie wiedersehen würde? Diese Vorstellung war für Mamoru nicht zu ertragen und er ballte seine Hände zu Fäusten.
 

Stumm und mit zusammengepressten Lippen hatte Motoki seinen Freund beobachtet. Ihm war bisher nicht mal ansatzweise gewusst gewesen, wie sehr Mamoru Bunny tatsächlich liebte und auch wenn es ihm selbst einen Stich ins Herz versetzte, so wollte er alles unternehmen, um Bunny zu retten und wieder zurückzubringen. Koste es, was es wolle! Er legte Mamoru aufmunternd eine Hand auf die Schulter, um ihm zu zeigen, dass er sich auf ihn verlassen konnte und ihn unterstützte.
 

Nachdem sich Mamoru ein wenig gefangen hatte, stellte ihm Kommissar Takagi unzählige Fragen zum heutigen Geschehen, zu den beteiligten Personen und auch zu Bunny’s und seiner Vergangenheit im Waisenhaus.
 

„Frau Watanabe, sie war… nein, sie ist eine schreckliche und vor allem skrupellose Frau. Eine Tyrannin, die es liebt Menschen zu quälen und zu unterwerfen. Leider gibt es auch genug Leute, die sie manipuliert und um sich geschert hat. Sie werden sicher noch feststellen, dass man nichts zu ihr zurückverfolgen kann, denn schon immer hatte sie ihre Lakaien, die die Schmutzarbeit für sie verrichtet haben. So auch wie die drei Männer, die uns aufgelauert haben…“ Mamoru’s Stimme zitterte, während er sprach und immer wieder rieb er sich seine schmerzende Schulter und hielt sich die Rippen. Die Schmerzen waren für ihn unterdessen fast unerträglich und auch das Gespräch mit dem Kommissar verbrauchte seine letzten Kraftreserven, sodass er kaum noch aufrecht sitzen konnte. Ächzend kippte er kurz darauf zur Seite und sofort war Motoki aufgesprungen. „Mamoru? Soll ich nicht doch einen Arzt rufen?“
 

Mit zusammengebissenen Zähnen schüttelte Mamoru vehement den Kopf. „Nein, es geht schon, Motoki. Aber bitte hol mir aus dem Medikamentenschrank im Badezimmer die Packung Schmerztabletten und ein Glas Wasser.“ Bat er ihn und schloss für einen Moment die Augen.
 

Motoki kannte Mamoru nun schon eine ganze Weile und wusste, wie stur und verbissen er sein konnte. Deshalb widersprach er nicht und versuchte ihn auch nicht weiter zu überreden doch noch ins Krankenhaus zu fahren. Wahrscheinlich hätte er an seiner Stelle sogar genauso gehandelt und es abgelehnt. Zudem war ihm es ihm durchaus bewusst, dass sein Freund gerade auch nur von einem Gedanken beherrscht wurde – Bunny zu retten.
 

Als er wieder zurückkam, machten sich der Kommissar Takagi und sein Kollege gerade auf. Wortlos nickte ihm der andere Polizist kurz zu und verließ bereits das Haus, doch der Kommissar blieb noch einen Moment, um sich erneut an Mamoru und Motoki zu wenden.

„Ich werde noch heute alles in die Wege leiten und die von Ihnen genannten Personen zur Fahndung ausschreiben. Zusätzlich wird im Zuge einer weitreichenden Suchaktion auch eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Personen an die umliegenden Reviere geschickt. Sobald es Neuigkeiten oder Anhaltspunkte zum Verbleib von Miss Tsukino und ihren Entführer gibt, werde ich mich mit Ihnen in Verbindung setzen. Bitte zögern sich aber auch nicht mich zu kontaktieren, wenn Ihnen noch etwas einfällt, was für die Fahndung relevant sein könnte.“

Bevor er die Tür erreicht hatte, drehte er sich noch ein letztes Mal zu den Beiden um. „Ach und Mister Chiba… bitte keine Alleingänge. Ruhen Sie sich lieber etwas aus und erholen sich. Auf Wiedersehen.“
 

Motoki hatte sich wieder zu Mamoru gesetzt und hielt ihm nun Schmerztabletten und das Glas Wasser hin. „Er hat Recht, Mamoru. Lass die Polizei in Ruhe ihre Arbeit machen, ohne auf eigene Faust zu handeln und damit alles nur schlimmer zu machen. Ich bin mir sicher, die Polizei wird Bunny sehr bald finden und zurückbringen.“
 

Überrascht schaute Mamoru auf. „Woher weißt du, dass ich…!?“
 

Grinsend schüttelte Motoki kurz den Kopf. „Glaubst du wirklich, ich wüsste nicht, was in dir vorgeht? Zudem kenne ich dich ja nun doch schon eine ganze Weile… Und außerdem hätte ich wohl an der Stelle die gleichen Gedanken.“
 

„Dir kann man auch gar nichts vormachen, was?“
 

„Nein, und bevor du doch noch irgendwelche Dummheiten machst, werde ich jetzt noch einen Arzt rufen, der dich einmal komplett durchcheckt. Und keine Diskussionen, schließlich willst du doch wieder fit sein, wenn du Bunny bald wieder in deine Arme schließen kannst.“
 

Mamoru zuckte unter Motoki’s leichtem Schulterklopfer zusammen und verzog das Gesicht.

„Oh Gott, entschuldige bitte…“ über sein Versehen selbst erschrocken, sprang Motoki auf und rieb sich den Hinterkopf. „Ich bin wirklich ein Depp. Soll ich dir noch was zum Kühlen holen?“
 

„Nein nein, es geht schon – wirklich!“ Motoki wollte gerade das Telefon holen gehen, um einen Arzt zu rufen, als Mamoru sagte „Motoki? Danke…!“
 

„Ist doch kein Ding… Wofür sind Freunde da?“
 

„Ich weiß, dass es für dich ein wenig seltsam sein muss, gerade weil du scheinbar auch etwas mehr für Bunny empfindest. Und trotzdem bist du hier und hilfst mir… Nicht jeder hätte das in dieser Situation gemacht! Gerade deshalb seh‘ ich es halt nicht als selbstverständlich an und bin ich dir wirklich sehr dankbar.“
 

„Wirst du gerade sentimental, Mamoru Chiba? Ich sollte wohl doch dringend einen Arzt rufen…“
 

Am liebsten hätte Mamoru gerade ein Kissen nach seinem besten Freund geworfen, doch jede ach so kleine Bewegung trieb ihm die Tränen in die Augen und ließ Sterne vor seinen Augen tanzen. Wahrscheinlich hatte Motoki Recht und er sollte sich von einem Arzt behandeln und für die nächsten Tage krankschreiben lassen, um wieder zu Kräften zu kommen. Denn je eher er wieder fit war, umso schneller konnte er mit der Suche nach Bunny beginnen. Es war ihm egal, ob er dadurch vielleicht Ärger bekam; doch der Gedanke, untätig rumsitzen und darauf warten zu müssen, dass die Polizei Fortschritte machte, war schier unerträglich.

Leider waren seine Erinnerungen an das Waisenhaus, in dem sie aufgewachsen waren, nur noch sehr Lückenhaft. Solange er sich jedoch nicht wirklich viel bewegen konnte, wollte er zumindest im Internet recherchieren, ob er nicht doch noch etwas über Frau Watanabe in Erfahrung bringen konnte.
 

„In circa 10 Minuten wird ein Notarzt hier sein und sich deine Verletzungen anschauen. Brauchst gerade noch etwas? “ Motoki war wieder neben Mamoru getreten und hielt noch immer das Telefon in der Hand.
 

Die nächsten 2 Tage zogen sich wie ein alter Kaugummi extrem in die Länge und Mamoru fiel bereits jetzt die Decke auf den Kopf. Nachdem ihn der Notarzt von Kopf bis Fuß untersucht hatte, hatte er ihn für die nächsten 2 Wochen von sämtlicher körperlich anstrengender Arbeit freigestellt und zum Nichtstun verdonnert. Anfangs hatte er die Zeit genutzt, um im Internet zu recherchieren und diverse Möglichkeiten auszuloten, auf eigene Faust ermitteln und etwas unternehmen zu können. Er zapfte alle seine alten Kontakte an, erkundigte sich bei anderen Waisenkindern von damals nach Frau Watanabe, doch nachdem er alles zusammengetragen und notiert hatte, stellte er ernüchternd fest, dass tatsächlich nichts Brauchbares dabei war. Frustriert schlug er den Deckel vom Laptop zu und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

Gedankenverloren blickte er über seinen Schreibtisch hinweg durch das Fenster nach draußen. Keine Stunde und keine Minute verging, wo er nicht an Bunny dachte und sich fragte, wie es ihr wohl gerade gehen würde. Die Sehnsucht die er spürte, war kaum zu ertragen und ließ ihm wieder bewusst werden, wie trostlos und einsam sein Leben ohne Bunny wäre.
 

„Wieder kein Glück gehabt?“
 

Überrascht drehte sich Mamoru um und entdeckte seinen besten Freund mit verschränkten Armen im Türrahmen stehen. „Mein Gott Motoki, musst du dich so anschleichen? …Nein, irgendwie bringt mich nichts weiter. Es ist wie ich bereits sagte, man kann ihr einfach nichts nachweisen. Sämtliche Anhaltspunkte, die ich hatte, verlaufen irgendwann und irgendwo im Sande.“
 

„Ich weiß, es ist schwer und du bist voller Tatendrang und willst etwas unternehmen. Doch vertrau auf die Polizei und gib ihnen die Gelegenheit, alles Erdenkliche zu unternehmen, um Bunny zu retten.“
 

„Verdammt, ich kann einfach nicht tatenlos rumsitzen, Motoki..... Ich kann nicht nur darauf warten und darauf vertrauen, dass die Polizei irgendwann mal etwas unternimmt. Du kennst ihren Ruf…“
 

„Mamoru, es ist…“
 

„Nein, bitte… lass mich ausreden! Weißt du, ich war für Bunny verantwortlich und hätte sie beschützen müssen. Ich hab es ihr damals im Waisenhaus versprochen, immer für sie da zu sein. Doch ich habe versagt und genau das lässt mir keine Ruhe. Manchmal muss man die Stimme der Vernunft einfach ausblenden und seinem Herzen folgen. Und ungewöhnliche Situationen erfordern eben ungewöhnliche Maßnahmen. Bringst du mir bitte mal das Telefon? Ich muss einen Anruf tätigen, damit endlich Bewegung reinkommt…“
 

Motoki blinzelte kurz, als ihm klar wurde, wen Mamoru imstande war, anzurufen. „Denkst du wirklich, du kannst dein Gewissen beruhigen, indem du irgendwelche Syndikate hinzuziehst? Indem du Hilfe bei Verbrechern suchst? Du weißt, dass du damit indirekt deine Seele verkaufst…“
 

Nachdem Motoki ihm das Telefon gebracht hatte, hielt Mamoru es noch einige Minuten in der Hand und ließ sich deren Einwände durch den Kopf gehen. Sollte er diesen Schritt wirklich gehen?



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