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Love and Pain goes Hand in Hand

Mamoru & Bunny
von

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Erschöpft ließ sich Bunny auf der Couch nieder, nachdem sie ihre Sachen in die Ecke geschmissen hatte. Seufzend griff sie nach der Fernbedienung für ihre Musikanlage und wollte sich gerade lang machen, als es an der Tür klingelte. „Gehst du bitte mal an die Tür, Usako?“ hörte sie Mamoru aus seinem Zimmer rufen.

Stöhnend erhob sie sich und lief zur Haustür.

Keine Sekunde später wünschte sie sich, die Tür nie geöffnet zu haben…
 

Mit vor Schock weit aufgerissenen Augen blickte sie ihr Gegenüber an. Fast angstvoll umklammerte Bunny krampfhaft die Tür und konnte sich weder nicht rühren, noch brachte sie ein Wort heraus. Das konnte doch nicht wahr sein, wieso holte sie ausgerechnet jetzt ihre Vergangenheit wieder ein? Wieso ausgerechnet jetzt? Wollte man sie prüfen oder bestrafen?
 

Sekunden vergingen, ehe sich ihr Gegenüber rührte. „Willst du mich nicht herein bitten, Bunny?“
 

Fluchtartig wollte Bunny die Tür zuschlagen, doch ihr Gegenüber schob im letzten Moment noch den Regenschirm dazwischen und hinderte sie so am Schließen.
 

„Nein, nein… gehen sie weg!“ kreischte Bunny und versuchte verzweifelt, die Tür zuzudrücken und gleichzeitig ihre Tränen zurückzuhalten.
 

Mamoru musste sie gehört haben und kam mit besorgtem Blick sofort aus seinem Zimmer gelaufen. „Usako…? Usako, was ist denn pa…“ mitten im Satz brach er ab, als erkannte wer der Grund für Bunnys Panikattacke war und wer sich gerade Zutritt in ihr Heim verschaffen wollte. Wut keimte in ihm auf; rasend loderte sie in ihm beim Anblick ihrer alten Heimleiterin. All die Pein, die Grausamkeiten und das Leid… alles was ihnen in ihren jungen Jahren angetan wurde, hatte er jahrelang tief in seinem Inneren verschlossen… hatte sich dagegen verwehrt, dass das Erlebte sein Tun und Handeln bestimmte und ihn zerstörte.

Und nun schaffte es diese Person mit ihrer bloßen Anwesenheit, dass sich wieder alles seinen Weg nach oben bahnte… Erinnerungen an vergangene Tage, gewaltsam brachen sie hervor. Er ballte seine Hände zu Fäusten und zog Bunny dann von der Tür weg. Sein Blick… eiskalt – war auf Frau Watanabe gerichtet
 

„Ich wusste, dass du bei dieser kleinen Göre sein würdest. Ihr ward schon damals unzertrennlich... Aber nun hab ich euch -Dank eines kleinen Zeitungsartikels, in dem dieses kleines Biest verwickelt war- endlich wieder gefunden.“ sagte diese mit tiefer Stimme und ein unheimliches Grinsen auf ihrem Gesicht verriet ihm, dass sie nichts Gutes im Schilde führte. Ihm war bewusst, dass sie nicht wegen ihm hier war, denn er war bereits volljährig. Er folgte ihrem Blick bis zu seiner geliebten Bunny, die auf dem Boden kauerte und still vor sich hin weinte. Sie würde doch nicht etwa…!?
 

„Was wollen Sie?“ knurrte er und stellte sich schützend vor Bunny.
 

„Du interessierst mich nicht. Aber die Mutter der Kleinen hier…“ sie zeigte mit dem Finger auf Bunny. „…sie hat sich gemeldet und will ihre Tochter wieder zurück. Jedenfalls haben wir die Suche nach euch nie aufgegeben und nun hab ich euch ja gefunden. Wobei ich wirklich zugeben muss, dass ich euch nicht zugetraut hätte, dass Ihr euch so etwas aufbaut; ward Ihr Beiden doch damals ziemliche Taugenichtse und Unruhestifter.“
 

Starr stand er da und blickte ihr völlig entsetzt ins Gesicht. „Sie bekommen uns nicht von hier weg!“
 

„Ich habe dir eben schon gesagt, dass du mich nicht interessierst Mamoru. Aber Bunny ist noch nicht volljährig und untersteht damit der Zuständigkeit und Verantwortung vom Heim, bzw. nachdem sich ihre Mutter gemeldet hat, geht das Sorgerecht wieder auf sie über.“ Frau Watanabe wollte an Mamoru vorbei treten und nach Bunnys Arm greifen, doch er schlug ihren Arm weg und drängte sie wieder zur Tür.
 

„Sie haben kein Recht, hier einfach wieder aufzutauchen. Verschwinden Sie!“ hart schubste er sie aus dem Haus und schloss schnell die Tür. „Ich komme wieder, das verspreche ich dir. Und dann werde ich Bunny mit mir nehmen.“ hörte er Frau Watanabe durch die geschlossene Tür noch rufen. Oh Gott, was ein Alptraum...
 

Mamoru kniete sich neben Bunny und zog sie an sich. Beschützend und Trostspendend hielt er sie minutenlang fest in seinem Arm und versuchte ebenfalls wieder Herr über sich zu werden. Der Schrecken und der Schock über das Wiedersehen mit dieser Frau und die damit verbundenen Erinnerungen steckten schwer in ihren Knochen. Er spürte, wie Bunny fröstelte und nahm sie auf den Arm um sie zur Couch zu tragen.
 

<Erinnerungen…>
 

Sie waren in einem kleinen Waisenhaus in einer Provinz weit ab der Großstadt Tokyo aufgewachsen. Als Mamoru mit 6 Jahren als Vollwaise ins Heim kam, nachdem seine Eltern einen tödlichen Autounfall hatten, war Bunny bereits da. Er hatte dieses kleine Mädchen mit den süßen blonden Locken und den strahlend blauen Augen mit der Zeit immer mehr ins Herz geschlossen, doch es begann damit, dass sie zu ihm ging, um ihn zu trösten... Gerade erst hatte er erfahren, dass seine Eltern bei dem Unfall ums Leben gekommen waren und realisiert, dass er ab nun allein war… Als er dann auch noch in diese fremde Umgebung kam, war es einfach alles zu viel. Er ließ niemanden an sich ran, schrie und schlug wild um sich, sobald sich ein anderes Kind oder ein Pfleger näherte.
 

„Die Einsamkeit eines Menschen ist die Unantastbarkeit seiner selbst.

Denn er fürchtet die Zweisamkeit aus Angst wieder einsam zu sein.“

(Unbekannt)
 

Er fühlte sich so schrecklich allein und verloren und doch schaffte es dieses kleine blonde Mädchen, dass er mit der Zeit wieder aus seinem Schneckenhaus raus kam und den Kontakt zu anderen zuließ. Er fühlte dieses tiefe Band, was zwischen Ihnen entstand und wuchs… fühlte den Beschützerinstinkt in sich wachsen, wenn ein anderes Kind seine Bunny ärgerte. Und er beschützte sie vor den Schläger und Bestrafungen der Erzieher, jedoch in erster Linie die der Heimleiterin Frau Watanabe. Des Öfteren benutzten die älteren Kinder die Jüngeren als Sündenbock um ihrer gerechten Strafe zu entgehen und leider war es auch sehr oft Bunny, die alles abbekam. Nur war er es dann, der die Strafe auf sich nahm, um Bunny zu schützen.
 

Er erinnerte sich noch an das eine Mal, wo er schlimme Prügel und Hiebe mit dem Gürtel über sich ergehen ließ und wie sie hinterher mit Tränen in den Augen vor ihm stand. „Warum hast du das gemacht?“ hatte sie ihn damals gefragt, als ihr bewusst geworden war, dass er sie damit vor dieser Strafe bewahrt hatte.
 

Es sollte leider nicht das letzte Mal bleiben…
 

Je älter sie wurden, umso härter wurden sie rangenommen, ihnen aber im Gegenzug auch mehr Freiheiten eingeräumt … denn im Waisenhaus regierte das Prinzip „Zuckerbrot und Peitsche“. Erst im Nachhinein war Mamoru bewusst geworden, dass gerade die Heimleiterin das Motto „Gehorche mir und ich werde dir Gutes tun; widersetzt du dich mir, dann wird dir Böses widerfahren.“ Tagtäglich lebte. Wie oft sie negative Gefühle in ihnen ausgelöst hatte… er konnte es irgendwann nicht mehr zählen und irgendwann hielt er es einfach nicht mehr aus…
 

Es war einer der Abende, den er gemeinsam Bunny verbrachte und sich von der Strafe erholte … ein Abend, an denen sie durch das Fenstergitter hinauf zum Mond schauten und sich nach Freiheit und Sorglosigkeit sehnten. „Ich möchte und kann so einfach nicht weiter leben. Lass uns von hier verschwinden Bunny…“ hatte er damals in die Stille hinein gesagt.
 

Mamoru fuhr erschrocken hoch, als Bunny im Schlaf um sich schlug und ihn dabei traf. Sie waren wohl beide auf der Couch eingeschlafen und sein Nacken schmerzte schon heftig. Vorsichtig schob er seine schlafende Schönheit von sich, um sich zu erheben und sich zu strecken. Seine Knochen knackten, als er sich erhob um zur Küche zu gehen und seinen Durst zu stillen.
 

Er trank gerade einen Schluck Wasser, als ein Schatten vor ihm auftauchte und er sich vor Schreck verschluckte. „Mein Gott Bunny, warum schleichst du dich an? Du hast mich zu Tode erschreckt…“
 

Ihr zaghaftes Lächeln ließen ihn verstummen, doch es konnte nicht über ihre traurigen Augen hinwegtäuschen. Nachdem er das leere Glas weggestellt hatte, lief er auf sie zu, ergriff ihre Hand und zog sie mir sich in sein Zimmer. Völlig erschöpft schliefen sie Arm in Arm ein.
 

Am nächsten Morgen erwachte Mamoru, als er weiche Lippen auf seinen spürten, während warme Hände sanft über seinen Oberkörper strichen. Zufrieden seufzte er und genoss einfach für einen Moment ihre Zärtlichkeit. Ihr Kuss wurde begieriger, intensiver und verlangender... er spürte ihre Hände… ihre Finger, die sich Stück für Stück ihren Weg über seine Oberkörper, seinen Bauch bis zum Bund seiner Boxershorts bahnten. Seine Erektion spannte und pulsierte bereits in seiner Hose, so dass es ihm schon fast unerträglich schien, doch er stoppte sie, als sie ihre Hand in seine Shorts schob. „Bunny, ich kann das gerade nicht…“ entschuldigend schaute er sie an, sah ihren irritierten Blick, nahm ihre Hand und küsste sanft ihre Fingerknöchel. „Bitte sei nicht böse.“ sagte er und hauchte ihr dann einen Kuss auf die Nasenspitze. „Ich liebe Dich, Häschen“ murmelte er, während er sein Gesicht in ihren langen goldblonden Haaren vergrub und ihren sinnlichen Duft inhalierte.
 

Ihre Arme schlangen sich um seinen Körper, seine Nähe und Wärme suchend, presste sie ihn an sich. „Ich liebe Dich auch, Mamo-Chan.“ flüsterte sie und holte einmal tief Luft, ehe sie weitersprach. „Bitte versprich mir, dass du mich niemals allein lässt… dass du immer bei mir bleibst!“
 

Er hob seinen Kopf und blickte ihr in die klaren blauen Augen. „Niemals werde ich dich allein lassen, Usako. Niemals! Das verspreche ich dir… und ich werde dich immer beschützen – bei meinem Leben.“ In seiner Stimme klang so viel Entschlossenheit und sie war so Dankbar, dass er immer an ihrer Seite war.
 

Der Tag verging ohne besondere Vorkommnisse, doch Mamoru war auf der Hut, weswegen er Bunny auch zur Schule begleitet und sie von dort wieder abholte. Auf ihren Wunsch hin besuchten sie Minako noch im Krankenhaus, bevor er auf den Heimweg drängte.
 

Es war bereits dunkel geworden, als sie sich zu Fuß nach Hause begaben. Er spürte Bunnys Unbehagen und auch ihm ging es nach dem gestrigen Erlebnis nicht anders.
 

Mamoru wollte gerade die Haustür aufschließen, als er hinter sich und Bunny Schritte vernahm… laute und eilige Schritte. Ängstlich drückte sich Bunny an ihn, als er sich langsam umdrehte und in die Dunkelheit blickte. Erst konnte er nur die Schatten von drei Gestalten ausmachen, bis sie in das Licht der Straßenlaterne traten.
 

„N’abend Mamoru. Na erinnerst du dich noch an uns?“ fragte der Mittlere der drei Gestalten und trat einen Schritt vor. Ein zynisches Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, ehe sein Blick zu Bunny glitt. „Wow… Bunny! Schön wie eh und je...“
 

Wütend und empört ballte Bunny die Fäuste. Wie konnte dieser widerliche Typ es wagen?



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