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Red bleeding news

von

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Love even in death

POV J

 

Das Verlassen des Flughafens glich einem Spießrutenlauf. Die Polizei versuchte uns vergebens an, die mittlerweile eingetroffenen Reporter vorbei zuführen. Wir hatten Yu-chan durch ein Tuch verdeckt, schützten ihn so vor den Kameras. Uns war bewusst, dass es dadurch noch mehr Gerüchte geben würde. Alex und Luna trugen übergroßen Sonnenbrillen, die  jedoch nicht die Tatsache verheimlichen konnten das noch immer Tränen ihr Gesicht hinab rannen. Luna drückte sich eng an mich, wollte mir einfach nicht von der Seite weichen. Sie hatte die doch eigentlich Schutzgebende Umarmung ihrer Mutter abgelehnt und sich stattdessen an mich angelehnt.

Der Zorn würde nach der ersten Trauerphase kommen. Sie würde realisieren dass Kiyonobu und ich versagt hatten. Ich scholl mich selbst einen Narren, denn die Schuld an seinem Tod lag nicht bei uns und doch fühlte es sich genauso an. Wir hatten versagt auf Yuune zu achten.

 

Die Fahrt über war nichts außer den Schluchzern von Luna und Yu im Wagen zu vernehmen. Alex fuhr mit Yamamoto in einem separaten Wagen mit. Sie und Kumi, die sie begleitete, würden erst später wieder zu uns stoßen. Ihr Weg führte sie zuerst ins Krankenhaus. Auch wenn die Identität Yuunes zweifelsfrei feststand, musste Alex ihn identifizieren. Eine Aufgabe um die sie niemand beneidete.

Wir sollten es Yu-chan noch nicht sagen. Alex hatte uns mit gebrochener Stimme darum gebeten.

Sie hatte die leise Hoffnung das Shinya genug Ablenkung für den Kleinen bieten würde. Sie meinte, dass er Shinya schon immer mal kennenlernen wollte. Kumi und ich hofften das wir ihn wirklich genug ablenken konnten.

 

Die Wagenkolonne hielt vor Shinyas Anwesen und wie ich es erwartet hatte ging just in den Moment die Tür auf, als die Motoren ausgeschaltet wurden. Aya zog Luna in eine innige Umarmung, bedachte Yu-chan nur eines kurzen, überraschten Blickes. Der Kleine weinte noch immer, wollte von seiner großen Schwester getröstet werden, die ihm jedoch keine Aufmerksamkeit schenkte. Er fühlte sich verlassen in einer fremden Umgebung. Seine Schwester die in ihrem eigenen Schmerz versunken war und ohne Mutter die ihm hätte Sicherheit geben können. Er verstand die Welt nicht mehr.

Dass er nun dem großen dicken Onkel gegenüberstand den er vorhin erwähnt hatte bemerkte er gar nicht. Shinya warf mir einen fragenden Blick zu, doch ich schüttelte nur den Kopf. Mein Blick glitt hoch zu dem Fenster hinter dem Kiyonobu hoffentlich noch immer schlief. Wie lange würde er dem Anblick des Miniaturebenbildes von Yuune ausweichen können? „Kleiner Mann, warum weinst du denn?“ Shinya versuchte  nun den Kleinen direkt anzusprechen, was nach mehreren Versuchen von Erfolg gekrönt wurde. Noch immer liefen ihm die Tränen über die Wangen, jedoch hörte das herzzerreisende Schluchzen schlagartig auf. Stattdessen blieb ein vereinzelter Schluckauf. Die Augen des Jungen waren geweitet.

 

Er blickte ungläubig Shinya an, welcher ihn nur aufmunternd anlächelte. Die kleinen Ärmchen gaben mich frei, streckten sich hin zu dem Drummer der ihn noch immer lächelnd in die Arme nahm. „Ah, na endlich hörst du auf zu weinen. Wollen wir ins Haus gehen? Du hast doch sicherlich viel zu erzählen oder?“ wie hypnotisiert nickte der Kleine, berührte Shinya immer wieder im Gesicht als würde er nicht glauben können statt der Fotografie den leibhaftigen Shinya vor sich zu haben. „Großer, dicker Onkel! Du bist mit Papa auf dem Bild drauf!“ juchzte er erfreut und lächelte den Drummer nun freudestrahlend an. Seine Tränen waren für den Moment versiegt und ich schüttelte auf Shinyas fragenden Blick hin nur den Kopf. Wir würden es ihm später erklären. Wenn er nicht das Puzzle alleine zusammensetze.  Aya hatte Luna schon vor ein paar Minuten in das Haus geführt, sodass wir ihnen nun langsam folgten. „Dicker Onkel? Ich bin nicht dick, Kleiner.“

 

 

Skeptisch betrachtete er ihn. „Du bist dick! Und lachst immer so laut! Aber ich bin nicht “Kleiner“! Ich heiße Yu!“ Shinyas Schultern bebten vor unterdrücktem lachen. Er setzte den Jungen auf die Arbeitsfläche der Küche und goss ihm ein Glas Limonade ein. „Okay, Kleiner. Können wir uns darauf einigen dass ich dich Yu-chan nenne und du mich Onkel? Von mir aus auch Shinya.“ Der Junge verzog seine Lippen zu einem Schmollmund. Es war schwierig nicht laut loszulachen, da beide versuchten einen ernsten Blick aufzusetzen. Sie blickten sich eine ganze Weile schweigend an. Der Junge drehte das Glas in seinen Händen hin und her, drang ab und an einen kleinen Schluck bevor er kräftig nickte.

„Einverstanden, Teddy-Onkel! Du darfst mich Yu nennen. Wo hast du meinen Papa versteckt?“ mit dieser Frage verflog schlagartig die leichte Fröhlichkeit die dieses Geplänkel zwischen den beiden bei mir ausgelöst hatte. „Tut mir leid Yu-chan. Du hast mir noch gar nicht verraten wer dein Papa ist. Und deine Mama? Hat dich der Onkel da drüben einfach von Flughafen mitgenommen?“  Shinya stand noch immer vor dem Jungen und strahlte ihn an.

 

Es musste ihm doch förmlich entgegen schreien wer der Vater war. „Shin-chan… das ist mein kleiner Bruder. Papa wollte ihn euch immer vorstellen.“ Lunas Worte waren leise. Shinya nickte verstehend, hob den kleinen Mann auf seine Arme und zog Luna in eine Umarmung. Sie schien sich etwas beruhigt zu haben, obwohl ihr gesamter Körper noch immer zitterte. „Schwesterchen, was ist denn los? Warum bist du so traurig, seit der falsche Onkel uns abgeholt hat?“ Yu strich seiner Schwester über das Haar, welche ihren Kopf aber nur noch tiefer an Shinyas Brust vergrub. „Weißt du, Arti wird einfach nur müde sein von eurem Flug. Wie wäre es wenn Artemis sich ein wenig ausruht, während ich dich mit meinen Kindern bekannt mache. Ihr werdet euch super verstehen. Genauso wie dein Papa und ich. Weißt du ich kenne deinen Papa schon seit unserer Kindheit.“ Die Augen des jungen begannen zu strahlen, was mich ungemein erleichterte. Artemis löste sich von Shinya und nickte ihrem Bruder zu. Sie versuchte zu lächeln, scheiterte aber kläglich. „Wo ist Kiyo?“ fragte ich Shinya bevor jener den Raum verlassen tat.

„Noch immer unter den Beruhigungsmitteln im Bett.“ Ich nickte ihm kurz zu und wandte mich dann an das Mädchen was so unglaublich viel von ihrem Vater besaß.

 

„Möchtest du dich auch etwas hinlegen, Arti? Es wird sicherlich noch dauern bis deine Mutter wieder hier ist. Du kannst dich mit zu Kiyonobu legen. Allein zu sein ist momentan keine gute Idee.“ Und dies in zweierlei Hinsicht, dachte ich bei mir. Einerseits war es für ihre Verfassung nicht gut, und auch wenn Kiyo durch das Medikament außer Gefecht gesetzt war, so war er dennoch da und gab ihr die Gewissheit nicht allein zu sein und andererseits wussten wir noch immer nicht wie dieser Irre hier ins Haus gekommen war. Der Gedanke ließ mich einfach nicht los, dass er es nun auf Luna oder ihren Bruder abgesehen haben könnte. Sie waren Yuunes Fleisch und Blut und das konnten beide nicht leugnen. „Ich weiß nicht, Jun. Es fühlt sich so vollkommen falsch an. Pa… Papa kann nicht weg sein. Das ist einfach unmöglich. Wie kann er einfach…“ sie schüttelte den Kopf, nun wieder Tränen in den Augen. „Kleines, er wollte euch nicht verlassen. So etwas hätte er nie in Erwägung gezogen. Glaube mir! Yuune liebt euch. Er hat gekämpft bis zum Schluss. Sein Lebenswille war ungebrochen. Er hat nur einen Fehler begangen und den hat er teuer bezahlen müssen.“ Bevor ihr die Beine versagen konnten, führte ich sie in das Wohnzimmer wo sie sich auf einen der Sessel setzen konnte die Shinya erst vor wenigen Monaten gekauft hatte.

 

Shinya trat kurze Zeit später ebenfalls leise ein, bedeutete mir das Aya und einige der Polizisten bei den Kindern blieben. Hier im Wohnzimmer befanden sich derzeit nur wir drei. Jedoch wusste ich, dass sie das Haus von Innen wie von außen akribisch bewachten. 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kaylien
2017-05-02T11:39:35+00:00 02.05.2017 13:39
Yay! Endlich neue Kapis *w*

Nach dem Lesen aber nicht mehr so yay...
Eher traurig und hab Angst um die Lieben... Vor allem der letzte Satz ist... BÖSE 0.0 das schreit Grade danach das der Irre sich da rein geschleust hat! O_O bitte nicht TTATT

Super spannend geschrieben :3 freu mich sehr das es weitergeht :3

LG Kay


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