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Ein Lied für uns

meine Liebe für dich
von

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Rebell

Was für ein Schelm, dachte Lindsey vergnügt und probierte jeden Bikini an, den sie besaß. Sollte sie sich sexy kleiden oder züchtig geben? Er hat dich nicht zu einem Paarungsritual eingeladen, mahnte sie sich und legte ein allzu freizügiges Exemplar zur Seite. Wer brauchte so viele verschiedene Bikinis? Da konnte man doch im Leben nicht vernünftig auswählen. Auf die harmlose Mädchen von nebenan Tour würde er nicht reinfallen, dazu durchschaute er sie zu gut.

Sie trafen sich nur als Freunde bisher und sie wollte seine süßen Grenzen nicht überschreiten. Aber andererseits wäre sie auf seine Reaktion gespannt. Schwarz war zu vorhersehbar und rot zu billig. Am Ende entschied sie sich für ein dunkelgrünes Stück mit Hammerdekolleté, dass ihren Kurven mehr als schmeichelte. Rasch schlüpfte sie wieder in ihre Kleider, warf einen letzten Blick auf ihre Frisur und huschte dann den Gang zum Gemeinschaftsraum entlang.
 

Ihre Jungs hockten dort, vermutlich um Albus und seiner Maid ein wenig Privatsphäre zu gönnen. Obwohl sie sich nie abmeldete, wenn sie ging, warf Earl ihr einen höchst misstrauischen Blick zu, den sie gekonnt ignorierte. Im Vertrauensschülerbad war sie noch nie gewesen, aber das war nicht der Grund, weshalb ihr etwas mulmig im Magen war. Nun unterwegs war sie sich der ganzen Situation nicht so sicher. Trug sie doch die falsche Badebekleidung?

Zweifel breitete sich in ihr aus. Was, wenn sie ihn falsch gedeutet hatte und er gar nicht gerade jetzt auf sie wartete? Vielleicht hatte er einen Termin für einen anderen Tag ausmachen wollen? Sollte er nicht da sein, konnte sie allerdings auch einfach umkehren und ihre peinlichen Vermutungen für sich behalten. Jetzt war Selbstbewusstsein angesagt. Das beherrschte sie besser als jeder andere auf der Schule, selbst wenn es gespielt war.
 

Diese Eigenschaft geriet jedoch erneut ins Wanken, nachdem sie die restaurierte Statue von Boris dem Verrückten hinter sich gelassen hatte und definitiv vor der richtigen Tür stand, aber kein Passwort hatte. Darüber hatte sie sich natürlich gar keine Gedanken gemacht und Carl, das Genie, auch nicht.

“Carl.”, grummelte sie nervös. Jederzeit konnte sie jemand erwischen. Wie auf Kommando öffnete sich die Tür und ohne zu fragen, glitt sie durch den schmalen Spalt. Der Hufflepuff hockte am Rand des riesigen Beckens und lächelte zu ihr hoch.

“Hey.”, sagte sie unvermittelt und er antwortete “Hey.” Dann mussten sie beide lachen und die eigenartige Spannung im Raum verflog.
 

Neugierig trat sie an das Becken heran.

“Wow, ganz schön riesig. Aber leer.” Verwundert sah sie hoch zu ihm, da er sich wieder aufgerichtet hatte.

“Ich wollte dir den Spaß lassen.” Er deutete auf die zahllosen goldenen Wasserhähne, die in den steinernen Rand der monströsen Badewanne eingelassen war. Überwältigt drehte sie an einem und klitzekleine rote Blasen stoben so schnell aus der Öffnung, dass Lindsey erschrocken auf den Hosenboden plumpste. Carl lachte ausgelassen.

“Irgendeine bevorzugte Farbe?”, erkundigte er sich und sie sagte nach kurzem Überlegen: “Regenbogen?”
 

Ihr Wunsch war ihm Befehl und dampfendes Wasser in allen Farben schoss aus den goldenen Hähnen, sodass Lindsey begeistert jauchzte. Sogleich schlug sie sich auf den Mund ob des unerwarteten Lauts, doch Carl forderte sie dazu auf, sich um den Schaum zu kümmern und so war alle Scham vergessen. Eine Seifenblase wurde so groß, dass Lindsey locker hinein gepasst hätte. Bald glitzerte das gesamte Becken und ein buntes Blasengebirge türmte sich in mitten des Badezimmers auf. Alle Spiegel im Raum waren längst beschlagen und die Wärme des Wassers hatte sich auf den beiden ungleichen Schülern abgelegt.
 

Ohne zu sprechen zog Carl sich mit einem Ruck sein Tshirt über den Kopf, als wolle er die Sache schnell über sich bringen. Lindsey versuchte angestrengt an die frühere Zeit zu denken, in der sie die Gespräche zwischen ihnen dominiert hatte und nun entkleidete er sich einfach so vor ihr. Nur bis zur blauen Badehose natürlich.

So entblößt schien er sich vielleicht doch nicht ganz wohl zu fühlen, doch sie war in ihrem Element. Mit ein paar Bewegungen hatte auch sie sich elegant ihrer Kleidung entledigt und sah ihn herausfordernd an. Deutlich musterte er ihren Badeaufzug, dann brach er in schallendes Gelächter aus, sodass sie eine schmollende Schnute zog. Sie hatte ja gewusst, dass sie damit nichts bei ihm bewirken konnte.

“Soll mich das beeindrucken?”, gluckste er.

“Tut es das denn?” Er zuckte mit den Schultern, während er lässig auf sie zu schlenderte.

“Sieht nicht so praktisch aus. Wer weiß ob der Bikini es überhaupt taugt.”
 

Unverständnis und Verwirrung lag in ihren Augen, als er ihr eine Hand in die Seite legte. Jegliche Worte blieben ihr im Halse stecken und so sah sie nur stumm hinauf in seine amüsierten Augen. Dann, ohne Vorwarnung, übte er heftigen Druck gegen sie aus und katapultierte sie dadurch ohne mit der Wimper zu zucken über den Beckenrand.

Erst spürte sie, wie sie die weichen Blubberblasenberge durchschnitt ehe sie platschend im heißen Wasser landete. Beinahe schmerzhaft traf sie die hohe Temperatur und Panik ergriff sie. Konnte sie beim Auftauchen zwischen den Seifenblasen überhaupt atmen?
 

Bevor ihr die Angst peinlich werden konnte, griff eine Hand nach ihrem Arm und zog sie mit sich, sodass ihr Kopf ungestört durch die Wasseroberfläche schnitt. Befestigt an der rettenden Hand war ein schelmisch grinsender Carl, dem sie einen Fausthieb gegen die Bauchmuskeln verpasste. Der Schaum türmte zwar um sie herum auf, ließ aber Raum und Luft wo sie sich befanden.

“Ganz schöner Luxus, den ihr euch hier gönnen könnt.”, kommentierte Lindsey zufrieden. “Da könnte man glatt meinen, ihr seiet wichtiger als wir.”

“Schön, dass du das einsiehst.”

“Ja, auch schön, dass ich ihn noch erleben darf, nachdem du versucht hast mich zu ertränken.”, beschwerte sie sich gespielt.

“Das war die einzig ersichtliche Möglichkeit, dich ganz für mich allein zu haben.”

Was das ein Flirt? Ihre Augenbrauen zuckten leicht in die Höhe und sie wollte sich ihm nähern, doch er tauchte unter den Schaum ab und sie folgte.
 

Es war das fantastischste Bad, dass sie im Leben je genommen hatte. Fantastischer als alle ihre bisherigen Badewannenbesuche zusammen und mit Carl machte es dreifach Spaß. Er probierte wirklich jeden Hahn mit ihr aus und wartete sogar geduldig ab, während sie den gleichen mehrfach aufdrehte. Er präsentierte ihr verschiedene Badesalze und empfahl ihr eine Lotion, die ihren gesamten Körper wie die Edelsteine am Wannenrand funkeln ließ, bis sie mit einem reinigenden Shampoo darüber wusch. Er zögerte auch nicht einzelne Kuren sorgfältig in ihre Haare einzumassieren, um den bestmöglichen Effekt zu erzielen.

Einige der Hähne spuckten sogar Spielzeuge aus und so donnerten sie mit Schwimmnudeln auf einander ein, veranstalteten Bootsrennen und Tauchwettbewerbe. Sie tobten so lange umher, bis ihre Finger und Zehen ganz verschrumpelt waren. Es war ein ungewohntes Gefühl für Lindsey ihre kalte, arrogante Fassade zu reduzieren und mit jemand anderem als ihren engsten Freunden herum zu albern.

Einmal schluckte sie schwer beim Gedanken daran, was diese zu ihrem aktuellen Spielgenossen sagen würden. Beim Silvesterball hatten sie ihn als gewollte Provokation gesehen, nicht als ernsthaften Begleiter.
 

Carl lockte sie aus den Tiefen ihrer Gedanken hervor, indem er begann mit festen Seifenblasen zu bauen.

“Was machst du?”

“Eine Liege basteln.”, antwortete er und ließ eine zu ihr herüber treiben. Misstrauisch betrachtete sie das eigenartige Blasengebilde, bis Carl sich auf seine eigene Liege hob, die ihn wie festes Material hielt. Begeistert tat sie es ihm nach. Auf den Seifenblasen schwebten sie über das dampfende Wasser.

“Ich habe dein Tattoo entdeckt.”, verriet Carl.

“Ach, das war also der Sinn dieses Treffens. Ich hatte es schon ganz vergessen.”, antwortete sie ehrlich und betrachtete genau wie Carl das dunkle Zeichen an ihrer Seite gerade unterhalb der Brust.

“Ein Symbol aus der Alchemie.”, stellte Carl fest.

“Für Silber.”, sagten sie gleichzeitig und sie lächelte. “Natürlich fällt dir das sofort auf.”

“Es steht für innere Weisheit und Einkehr.”

“Oder für Betrachtung, weil man mich gerne ansieht, und die Eigenheiten der weiblichen Überzeugungskünste, sowie Intuition.”, konterte sie.
 

Nachdenklich blickte er sie an.

“Woher kommt dieses Bild, das du von dir hast?”, fragte er dann. Stutzig blinzelte sie und er fuhr fort. “Du scheinst Worte wie Weisheit per se nicht mit dir selbst verbinden zu wollen.”

“Ich bin ja auch kein Streber.”, wehrte sie ab. Daraufhin wandte er den Blick ab und sie bemerkte, dass sie ihn immer als solchen gesehen hatte. Verdammt.

“Tut mir leid.”, war alles, was sie dazu sagen konnte. Es gab keine Ausrede oder Entschuldigung.

“Nein, das ist schon in Ordnung.” Doch als Carls Seifenblasenliege gegen den Beckenrand stieß, hievte er sich hinaus.

“Ganz schön spät.”, verkündete er zur Begründung mit einer alten Distanz in der Stimme. Zielstrebig hielt er auf die Wand zu und zog ein großes Handtuch vom Haken, mit dem er sich zuerst die Haare abrubbelte.
 

Als er sich umdrehte, stand Lindsey vor ihm, die Hände hinter dem Rücken. Während er erst nicht merkte, was sie tat, sah er bald die Bänder ihres Bikinioberteils an ihren Seiten hinunter baumeln. Rasch unterbrach er sie.

“Lindsey, ich brauche keine Entschädigung. Es ist kein Problem, wirklich. Du musst das nicht für mich tun.”

“Für mich aber.”, sagte sie mit fester Stimme und zog sich das Oberteil über den Kopf. So sehr Carl wegsehen wollte, er konnte nicht. Vollkommen sprachlos, mit trockenem Hals und offenem Mund starrte er auf ihren Oberkörper, dann in ihre blitzenden Augen. Zuversicht und Zufriedenheit sprühten aus ihnen. Mit den Händen raufte er sich durch das feuchte Haar, machte ein eigenartig verzweifeltes Stöhngeräusch und drehte sich einmal im Kreis. Bei den 360º angekommen schlang er ihr einen Arm um die Taille und zog sie fest an sich.
 


 


 


 


 

“Wow.”, stieß Roxanne aus, nachdem sie und Dominique den Absatz der Treppe erreicht hatten, die sie gerade hinab gestiegen waren. Beim ersten Fenstersims ließen sie sich nieder und starrten hinaus auf die Ländereien.

“Wow.”, stimmte Dominique zu. “Das ist das Ende.”

“Ganz genau. Nie wieder Hausaufgaben.”

“Nie wieder Strafarbeiten.”

“Nie wieder Professor Margs.”

“Nie wieder stinkige Tränke brauen.”

“Nie wieder Teenager Drama!”
 

Die letzte Klausur war geschrieben und nun verblieben wenige Wochen zum Schulende und nichts war mehr zu tun. Die Würfel waren gefallen und es hieß abwarten.

“Du, Dome?”, fragte Roxanne nach einer kurzen Pause.

“Hm?”

“Beim ganzen Trubel um Amy und vor allem Rose, hat mich eine Sache nicht losgelassen.” Abwartend schwieg Dominique, doch sie hatte eine Vorahnung, worum es ging.

“Wegen Fred...”, begann Roxanne erneut und Dominique entschied, sie hatte doch ein Talent für Wahrsagen und hätte es nicht abwählen sollen. Sie konnte Roxannes Interesse nachvollziehen, jedoch würde sie nichts freiwillig ausplaudern.

“Cousin und Cousine, ist das nicht eigenartig?”

“Jedenfalls ist es erlaubt.”, bedeutete Dominique.

“Ja, schon, aber-”
 

“Sieh mal,”, unterbrach Dominique nun doch, um der quälend langsamen Fragerei zu entgehen, “Fred war nie wie ein Bruder für mich, anders als Albus für Rose oder Hugo für Lily. Wir kamen gut aus, keine Frage, mit meiner guten Laune und seiner lustigen Gelassenheit. Wir waren gute, vielleicht sogar beste Freunde. Aber es blieb immer auf dieser Basis. Als wir klein waren, wollte er sich ja nun wirklich nicht mit uns abgeben. Es ist also eigentlich nicht komisch. Er ist für mich auf Lorcanebene.”

Eine weitere Pause entstand.

“Zumindest erklärt das einiges.”, stellte Roxanne fest.

“Nämlich?”

“Warum du dich am Valentinstag so freiwillig betrunken hast.”

“Wieso das?”, empörte Dominique sich.

“Na, wegen Männerstress.”

“Was für ein Stress? Es ist doch alles ok bei uns.” Roxanne runzelte die Stirn in ihre Richtung

“Ich dachte, ihr habt nichts mehr miteinander.” Ihr Gegenüber nickte. “Und weshalb, wenn alles so gut ist?”

“Es wurde irgendwann langweilig.”, log Dominique mit Unbehagen.
 

“Hättest du Lust dich noch mal zu betrinken?”, kam eine beiläufige Frage.

“Wieso, wurdest du etwa auch verarscht?”, fragte sie abrupt.

“Nein, aber was heißt auch? Ist also doch nicht alles so gut mit meinem Bruder?” Roxanne sah zufrieden aus, da ihre Falle zugeschnappt war.

“Doch, doch! Ich habe ja von Rose gesprochen.”, wehrte die Ravenclaw ab. “Fred und ich sind Freunde, ganz normal. Alles wie gehabt.” Sie verzog das Gesicht, weil sie es hasset lügen zu müssen. Es war keineswegs alles wie zuvor. Da war eine Verhaltenheit, eine Distanz, die zwischen ihnen schwebte. Es hatte keine Streits mehr gegeben. Irgendwann war es einfach vorbei gewesen und leise, schleichend hatte das Distanz nehmen ihre Freundschaft verschluckt. Sie hatten einander verloren, auch wenn sie beide so taten, als sei alles normal.

“Weißt du Rox, wenn ich darüber nachdenke, klingt Trinken gar nicht so schlecht. Wir sollten auf nie wieder Hausaufgaben und nie wieder Stress anstoßen.”

“Cheers Brosnan, was für Worte!”
 


 


 


 


 

Jetzt, da alles vorbei war, konzentrierte sich die Schülerschaft auf das letzte Spiel des Jahres - Gryffindor gegen Slytherin. Letztere eiferten mit arroganter Sicherheit dem entscheidenden Tag entgegen, da sie bereits zwei Siege in der Tasche hatten, während Gryffindor sich nur mit einem behaupten konnte.

“Aufgeregt?” Die Quelle dieser unverkennbaren Stimme war viel zu nah und damit auch ihr Besitzer. Gewappnet wandte Lily sich um.


“Was machst du hier?”, stellte sie die Gegenfrage und sah Scamander unverwandt in die Augen. “Das hier sind die Umkleiden und du spielst nicht mit.”
Desinteressiert zuckte er mit den Schultern, ohne sein gespieltes Mitgefühl zu verbergen.


“Ich wollte dich nur daran erinnern, dass Gryffindor mit 230 Punkten Abstand gewinnen müsste, damit ihr den Quidditchpokal gewinnt.”


“Als ob du gekommen wärst, um mir Glück zu wünschen.”, höhnte sie.


Bedauernd schüttelte er den Kopf. “Natürlich nicht. Eher mein Beileid. Aber hör mal, wir könnten eine Wette drauf abschließen, wenn du den Ansporn brauchst.”

“Danke, aber ich schließe keinen Pakt mit dem Teufel.”


“Angst, dich zu verbrennen?”


Genervt verdrehte sie die Augen. “Du wirst langsam langweilig.”

 

Die Tür zur Umkleide ging erneut auf und Hugo blieb verdattert in der Tür stehen. Erleichtert lächelte Lily ihn an und Lysander trat bitterlich einen Schritt zurück.

“Weasley.”, grüßte er und Hugo verengte die Augen, sodass Lysander mit einem letzten Blick auf Lily verschwand.
“Was wollte der hier? Hat er dich verletzt, damit du nicht spielen kannst?”, fragte ihr bester Freund sofort und sie schüttelte rasch den Kopf.
“Nein, keine Sorge. Er wollte mir nur Angst einjagen. Wieso bist du hier?”


“Um dir viel Erfolg zu wünschen.” Die Sorge war wie davon gefegt und er klopfte ihr motivierend auf die Schulter.

“Danke.” Eine ungewohnte Stille trat auf zwischen ihnen. Es hatte sie dieser Art gegeben, seit sie diese Auseinandersetzung vor längerer Zeit gehabt hatten. Nachdem sie eine Weile dort standen, nickte Hugo ihr zu und eilte zu den Tribüne, sodass Lily alleine und geknickt zurück blieb. Der Besuch ihres ältesten Freundes hatte ihr einen größeren Knoten in den Magen getrieben, als der ihres neuesten Feindes.
 


 


 

So sehr die Gryffindors sich um Stimmung bemühten, konnten sie vor sich selbst und vor dem Rest der Schule nur schwer verbergen, dass ihre Hoffnungen nicht allzu hoch waren. Rose knetete nervös ihre Hände, bis Dominique sie neben sich ergriff. Earl, Lindsey und Scorpius gegen Fred, Roxanne und Lily mit Albus zwischen den Fronten. Es erinnerte sie an eine mehrere Monate zurückliegende Situation, in der die Auseinandersetzung in einer weniger sportlichen Weise ausgespielt hatte.

Vielleicht war es egozentrisch von ihr, doch sie hatte Angst, dass ihre Freunde sich an Scorpius rächen würden wollen, für den Schmerz den er ihr angetan hatte, während Scorpius beste Freunde die beiden brutalen Positionen ihres Teams besetzten und Roses Ex-Freund ohne zu zögern verteidigen würden. Hinzu kam der Fakt, dass Rose besagten Ex-Freund am liebsten nicht ansehen wollte.
 

Seit der Prüfungsstress vorbei war tauchte er wieder ununterbrochen in ihrem Blickfeld auf. Aber sein Auftreten hatte sich verändert. Er sah sie nicht mehr flehend oder entschuldigend an, er sah sie gar nicht mehr an und es versetzte ihr noch schmerzhaftere Stiche. Diese Taktik hatte sie auch versucht anzuwenden, doch spätestens jetzt war sie gezwungen, ihm zu zu schauen.

Was würde sie geben für einen Zauberspruch, einen Trank, der ihre gemeinsame Vergangenheit aus ihrem Hirn löschen konnte? Wenn jemand ihre Erinnerungen nähme, dann auch ihren Schmerz, ihre Reue, ihre Scham. Ohne diese Möglichkeit musste sie tapfer sein und versuchen zu dem Punkt in ihrem Leben zurück zu kehren, als er ihr noch egal gewesen war.
 

Amy gesellte sich zu ihnen und unterbrach so Roses Selbsttrauer. An ihrem Arm hing ihr Bruder Carl, den sie scheinbar gegen seinen Willen in die rot-goldene Masse gezerrt hatte.

“Hey, Carl!”, grüßte Dominique strahlend und knuffte ihn in die Seite, was das Unbehagen auf seinem Gesicht jedoch nicht vertrieb. Fragend sahen die beiden Freundinnen die Geschwister an.

“Er scheint sich nicht so wohl zu fühlen.”, wisperte Dominique in Amys Richtung, welche mit den Achseln zuckte.

“Ich wollte eben nicht die Einzige sein, die hin und her gerissen ist darüber, wen sie bejubeln sollte.”
 

“Du bist für Slytherin?”, schnaubte Rose entgeistert und Amy warf die Arme in die Luft.


“Nein?! Aber mein Freund spielt dort mit? Zufällig? Ich erinnere mich daran, dass du auch nicht ganz richtig gepolt warst, als Slytherin gegen Ravenclaw gespielt hat.”
Dominique ignorierte die Miniauseinandersetzung und nickte wieder in Richtung Carl.
“Was hat er damit zu tun?”

“Nichts!”, beteuerte dieser rasch und versuchte sich zwischen seine Schwester und deren Freundinnen zu drängen. “Sie brauchte bloß seelische Unterstützung.”


“So ein Unsinn.”, wehrte Amy ab und schob ihn wieder zur Seite. “Carl hat was mit Lindsey am Start, wozu er mal stehen könnte.”


“WAS?!” Entgeistert starrten die beiden Weasleys den Longbottom an und er brachte lediglich ein unbeholfenes, entschuldigendes Handwedeln zustande, bevor der Pfiff den Spielstart markierte. Es dauerte nicht lange, bis Carl und sein fragwürdiges Liebesleben in den Hintergrund rückten.
 


 


 

Das Quidditchfeld war ein Schlachtfeld geworden. Regelmäßig versteckte Mädchen ihre Gesichter in ihren Händen, während die männlichen Zuschauer ein mitfühlendes “UHH!” von sich gaben und unglücklich das Gesicht verzogen.

“Was ist falsch mit all diesen Leuten?”, kreischte Rose, die den Tränen nahe war, als Madam Hooch zum zwölften Mal erbost in ihre Pfeife blies. Es war schwer zu sagen, von wem die Aggression ausgegangen war, doch Rose könnte schwören, es wären Flint und Rockwood gewesen. Ihre Klatscher flogen wahllos durch die Gegend, da sie ihre Manöver nicht im geringsten auf einander abstimmten. Gryffindor wiederum nahm dies viel zu schnell als Kriegserklärung auf und konterte mit allem, was sie hatten. Albus und Lily, welche weder Quidditchtechnisch noch privat in irgendeinem Konflikt standen, krachten beinahe ineinander.
 

Überhaupt war es nicht ersichtlich, weshalb der Teil des roten Teams, der nicht mit Rose befreundet war, sich auf das wütende Spiel einließ, doch es schien als hätte man zwei Tiger, die seit eh und je miteinander konkurrierten, freie Fahrt aufeinander gegeben hätte. Albus sauste um das Spielfeld herum in dem verzweifelten Versuch, den Schnatz augenblicklich zu fangen, ohne auf die unstrukturiert fallenden Tore zu achten - Hauptsache das Chaos würde enden.


Die Zuschauer kreischten und buhten und es war das traurigste Spiel in sieben Jahren Hogwarts, das Dominique je gesehen hatte. Der Sport war eher ein Nebenprodukt des Treibens vor ihr und jeder Quaffel, der auf Fred zuschoss, schien eher ihn als die Torringe als Ziel zu haben. Leider landeten dennoch einige von ihnen wichtige Treffer.
 

“Unschön, sehr unschön.”, kommentierte Bradley. “Haben wir Karneval? Diese Klatscher werden ausgeteilt wie Bonbons! Ahh, Flint verfehlt mit ihrem Schlag knapp Gryffindors Torhüter, Weasley. Und da! Im Versuch Gryffindors Jägerin, auch Weasley, den Quaffel abzunehmen, fällt Kapitän Marling beinahe selbst vom Besen. Was ein Schauspiel! Für alle, die den Faden verloren haben, wie mich, momentan steht es 50 zu 40 für Slytherin und meiner Meinung nach, hätte man die Tore auch würfeln kön - Aber was ist das? Albus Potter nimmt an Geschwindigkeit auf, hat er den Schnatz gesehen?”


Jedermanns Augenpaar suchte nach der Rakete mit dem schwarzen Haarschopf. Mit ausgestreckter Hand düste Potter auf den golden blitzenden Flecken in der Luft zu. Der Triumph war ihm ins Gesicht geschrieben, während er immer näher an das Ende des Spiels rückte - genauso wie jeder andere Spieler auf dem Feld.
 

Aus irgendeiner unerklärlichen Neigung, als habe Bradley einen Knopf gedrückt, düsten beide gesamten Teams auf den selben Fleck zu, wenn auch mit Verzögerung. Das Stadion hielt die Luft an, es war als sähen sie die Ereignisse in Zeitlupe.


“Ich verstehe Quidditch nicht, aber was??!”, hauchte Dominique, ohne dass jemand sich die Mühe machte zu antworten, denn gerade, als Albus den Mund zu einem Grinsen verzog und eine Schnappbewegung nach der Erlösung machte, zersplitterte sein Besen unter ihm. Seine Miene verwandelte sich in Überraschung, Schock, dann Entsetzen. Glücklicherweise waren seine Teamkameraden bei ihm, um ihn zu halten, doch sonst geschah nichts.

Madame Hooch pfiff ab und alle sahen sie verwirrt an, denn Albus hielt den Ball nicht in den Händen. Nein, er hatte ihn auch nicht verschluckt wie sein Vater vor ihm.

Selbst Bradley brauchte eine Sekunde bis er begriff. “Der Klatscher stammte aus dem eigenen Team! Rockwood schlägt seinen Sucher aus der Bahn und damit das Spiel zum Ende. Hooch bricht das Spektakel ab. Es ist vorbei. Aber, aber es gibt keinen Sieger, Madame Hooch!”
 


 


 


 


 


Entschlossen setzte Rose sich ihren Spitzhut aufs Haupt und pinnte das Schulsprecherabzeichen an ihre schwarze Robe. Nur ein letzter Tag und sie hatte es geschafft. Mit dem nächsten Morgen würde eine unberechenbare, Scorpiusfreie Zukunft anbrechen.

“Na, du Streber. Bist du bereit?”, neckte Roxanne, welche den Kopf zur Tür herein gesteckt hatte. Trotz des Dramas hatte Rose überdurchschnittlich gut abgeschnitten, sehr zur Freude ihrer Mutter, welche mit einem schlechten Ergebnis auch von Scorpius hätte erfahren müssen.

“Klar!”, sagte Rose überenthusiastisch und lächelte so authentisch wie möglich. Vielleicht würde die gute Laune automatisch kommen, wenn sie sie sich einredete.
 

Unter Dominiques Umhang schauten elegante rosa Pumps hervor und sie trat Freude strahlend von einem Fuß auf den anderen.

“Los geht’s!”, flötete sie und sie fanden sich vor dem Portrait mit Fred, Lorcan, Amy und Carl zusammen.

“Was ein Tag!”, kam es überschwänglich von Fred. “Endlich schaffe auch ich es, mich von dieser Schule loszureißen.”

“Au ja!”, stimmte Lorcan zu, bis ihn alle darauf hinwiesen, dass er noch ein Jahr vor sich hatte. Gespielt brach er in Tränen aus.

“Fred! Oh, Fred, meine einzig wahre Liebe, mein treuester Freund, was soll ich ohne dich tun?”

“Lorcan.”, sagte Fred eindringlich und legte seinem Freund die Hände auf die Schultern. “Die Verantwortung, unser Vermächtnis, liegt nun auf deinen Schultern. Es ist an dir, unsere Träume zu verwirklichen, während mich die Grausamkeit des Erwachsenseins in eine reale Welt saugt und verschluckt und -”

“Hört auf zu albern.”, kicherte Roxanne und stupste die beiden vorwärts.
 

Amy kaute neben ihr nervös auf ihren Fingern. Sie würde mit Lorcan zurück bleiben und obendrauf an diesem letzten Schultag die vierte Ausgabe ihrer Zeitung herausbringen.

“Ich hoffe, alle werden mit ihren Abschlussfotos zufrieden sein und mit den kurzen Texten darunter! Dieses Jahr sind es nur 60, die es schaffen, da konnte man ein bisschen mehr zu allen schreiben. Eure sind so schön geworden und du, Rose, hast ja eh eine ganze Seite für dich.”


“Oh, komm her.” Mütterlich zog Dominique ihre Freundin an sich, der jetzt Tränen in den Augen standen.

“Ihr werdet mir so fehlen.”, murmelte Amy und sie alle kuschelten sich in einen großen Haufen und verweilten ein paar Minuten so, bevor sie durch die hölzernen Türen die Große Halle betraten.
 

In dem riesigen Saal strahlte die orangene Abendsonne passend zu den gelb und schwarzen Bannern, die die Steinwände verzierten und den von Hufflepuff gewonnenen Hauspokal ehrten. Die Freunde klopften Carl auf die Schulter, der zufrieden grinste und sich seinem eigenen fröhlich tratschendem und jubelnden Haus anschloss. Amy und Lorcan weigerten sich strikt, sich ihren eigenen Haustischen zu nähern. Das könnten sie ja auch nächstes Jahr noch, behaupteten sie stur.

“Wir haben noch den ganzen Sommer zusammen.”, beruhigte Rose lächelnd. Ihr war es allerdings auch lieber, wenn Amy bei ihr blieb. Beim Aufschauen erspähte sie Albus, der zügig auf sie zuhielt, bevor die Abschlusszeremonie begann.

“Juhuu!”, rief er überschwänglich und drückte sie alle fest. Dann zog er Amys Gesicht mit beiden Händen an sich heran und küsste sie zärtlich. “Hey, Süße, deine Zeitung ist klasse. Du bist wunderbar.” Die Röte schoss augenblicklich in Amys Wangen und zum Dankeschön küsste sie ihm seine.
 

“Ich wünschte, wir könnten die Zeremonie ausfallen lassen, damit ich dich den ganzen Abend halten kann.”, verriet er mit dem breitesten Grinsen, dass sein Mund zustande brachte. Träumerisch starrte sie ihn seine Augen.

“Das wünschte ich auch. Solche Abende wird es aber wohl nicht mehr oft geben.”

Wie sonst verließ die Zuversicht nicht sein Gesicht.

“Erstmal dürfen wir noch ein paar Monate gemeinsam verbringen.”

“Jaaa, das hat Rose auch gesagt.”

“Ab September werde ich dir jede Woche schreiben.”, versprach Albus. “Und ich kann zu den Hogsmeadwochenenden hochfliegen.”

“Ich will nicht, dass du dein Leben nach mir richtest, Al. Du musst an dich selbst denken.”

“Tu ich doch.”, sagte er begleitet von einem schelmischen Grinsen. “Ich muss sicher gehen, dass diese Kerle nicht vergessen, dass die süße Chefredakteurin schon einen ganz gefährlichen Freund hat.” Zur Demonstration ließ er seine Muskeln spielen und zauberte ihr damit ein Lachen auf die Lippen.
 

“Ich muss los.”, bemerkte er dann, als McGonagall sich am Lehrertisch erhob und nach einem letzten flüchtigen Kuss huschte er quer durch die Halle, bis er neben Scorpius anhielt.

“Rutsch rüber.”

“Ihr zwei seid nicht auszuhalten.”, beschwerte sich Earl grimmig. Verwirrt sah Albus auf.

“Wir waren auf der anderen Seite der Halle.”

“Ja, eben. Ich konnte dein geraspeltes Süßholz bis hier riechen.”

“Hör einmal auf zu jammern.”, tadelte Lindsey und Lysander rubbelte sich frustriert durch die Haare. Dieses einst perfekt eingespielte Team schien sich mittlerweile nur noch zu nerven. Lindsey und Earl sagten kaum freundliche Worte zueinander, Earl hasste ohnehin alles und jeden und Scorpius war so unglaublich unlustig geworden, dass man ihn gegen einen gruseligen Clown eintauschen könnte. Albus Leben hingegen lief perfekt und Lysander war sich nicht sicher, wo er selbst stand. Sein Abschluss ließ wie erwartet nicht zu Wünschen übrig und selbst, wenn er nicht sicher wusste, was sein nächster Schritt war, wusste er dass sein Weg eine steile Karriere beschreiben würde.
 


 


 

“Du bist so ein aufgeblasener Schnösel.”, hatte die kleine Potter ihm vorgeworfen und ihre Augenbrauen gefährlich süß zusammen gezogen, obwohl er vermutete, dass sie es wütend gemeint hatte.

“Und?”, fragte er unbeeindruckt.

“Und es macht dich unausstehlich.”, tobte sie.

Schulterzuckend drehte er sich zu ihr. “Warum bist du dann hier, Hexe?”

“Weil ich will, dass du mich in Ruhe lässt.”

“Ich lasse dich in Ruhe.”

“Tust du nicht!”, sagte sie mit so schriller Stimme, dass sie rasch schluckte und sich sammelte. “Ständig hast du blöde Kommentare, oder bedrängst mich, oder -”

“Ich bedränge dich?”, fragte er belustigt. “Du meinst, ich trieze dich. Ich zeige dir die Wahrheit, die du so angestrengt zu verdrängen versuchst. Ich bin es leid, dass ihr euch als perfekt seht, denn in deinen Augen bin ich natürlich unausstehlich. Du magst mich natürlich gar nicht und natürlich hast du mich nie darum gebeten, mit dir zu -”

“SCHT!”, unterbrach sie ihn nun ihrerseits. Nervosität stand in ihrem Gesicht und er fragte sich, warum sie die Konfrontation suchte, wenn sie sie eindeutig verlieren würde.

“Du willst, dass ich an dich denke.”, zischte sie und ihre Augen sprühten feurig. “Deswegen kommst du mir nahe, weil du dir nicht eingestehen kannst, dass du einen Fehler gemacht hast.” Gelangweilt drehte er sich fort, doch eine kleine Hand schloss sich fest um seine Krawatte und riss seinen Kopf zurück in die andere Richtung, wo ihre Lippen seine einnahmen. Ihr blitzschnelles Handeln brachte ihn aus der Fassung, doch keine Frau brachte ihn aus der Fassung. Er packte die Handgelenke des Mädchens und entfernte sich von ihr.

“Du verstehst nicht, dass ich dir etwas gutes tue, oder?”
 


 


 

Der donnernde Applaus für die Hufflepuffs, der nach erneuter Ankündigung des Haussiegs aufbrannte, holte Lysander zurück in die Gegenwart. Lily Potter war ein verwirrtes, pubertierendes Mädchen. Er konnte nicht glauben, sich das eine Mal auf sie eingelassen zu haben. Ihr Auftreten hatte ihn über ihre Jugend hinweggetäuscht. Sie war naiv, impulsiv und anhänglich - eine Kombination, die zu einer wahren Last werden konnte.

“Aufgrund des jahresabschließenden Quidditchspiels zwischen Gryffindor und Slytherin, im Zuge welches beide Häuser disqualifiziert wurden, geht auch der Quidditchpokal an Hufflepuff. Herzlichen Glückwunsch!”

Diesmal war der Applaus weniger enthusiastisch, wobei sich das böse Blut zwischen beiden Häusern wieder etwas gelegt hatte. Scorpius mahlender Kiefer und nervös aufgeblähte Nasenflügel jedoch zogen Lysanders Blick auf sich. Bald darauf verstand er, nun wieder aufmerksam, woher diese Anspannung rührte.

“Für viel Aufregung im Schulalltag haben unsere fleißigen Schulsprecher, Rose Weasley und Scorpius Malfoy, gesorgt. Darf ich Sie beide zu mir bitten.”

Kurz legte Lysander Scorpius eine Hand auf die Schulter und drückte diese, um ihm Mut zu geben, dann erhob der Malfoy sich und schritt nach vorne.
 

Je näher er Rose kam, desto heftiger hämmerte sein Herz. Ihr rotes Haar wippte mit jedem Meter, den sie überbrückte und als sie auf einander zu traten mied sie strikt seinen Blick. Sie positionierten sich nebeneinander und lächelten steif, während in Scorpius Monster brüllten und Kater schnurrten und er am liebsten in ein Badezimmer verschwinden würde.

“Diese beiden ausgezeichneten Schüler organisierten mit Tatendrang und Elan unter anderem den Halloween- und spektakulären Silvesterball, sowie sie durch die Tanz-AG das Angebot unserer Schule erweiterten.”, sprach McGonagall über sie und er hielt es nicht aus. Aus den Augenwinkeln sah er sie an und für einen klitzekleinen Moment huschten auch ihre zu ihm herüber, nur um gleich darauf verletzt und stark wieder nach vorne zu blicken.

“Ich bin besonders stolz auf Sie und ihre Initiative und danke Ihnen für den Dienst, den sie unserer Schule geleistet haben.” Zwei Vertrauensschüler kamen auf sie zu. Sie trugen die Auszeichnungen, die bald im Pokalzimmer für jeden von ihnen zu finden sein würden.
 

Mühsam lächelnd nahm Rose ihre Auszeichnung entgegen und schüttelte die Hand ihrer Schulleiterin, die sich daraufhin daran machte, ihre kurze Rede über Rose und Malfoy abzuschließen. Der heftige Drang fortzurennen brannte in Rose, doch sie blieb an Ort und Stelle, wobei sie sich an das Stück Metall in ihrer Hand klammerte, welches strahlend ihren Namen trug.

Ihr Blick wanderte über die gefüllte Halle und die vielen Augenpaare, die auf sie gerichtet waren. Augenpaare von Menschen, von denen die wenigsten wussten, was zwischen ihr und Scorpius geschehen war und wie qualvoll die Minuten nebeneinander zumindest für sie waren.

Schüler, die eine Weasley und einen Malfoy sahen, eine Gryffindor und einen Slytherin, die sich keines Blickes würdigten und die trotz der heimlichen Treffen immer eine distanzierte Maske in der Öffentlichkeit behalten hatten. Bei keinem Vertrauensschülertreffen hatten sie sich mit Vornamen angesprochen.

Sie waren bloß ein weiteres Stereotyp für all diese Menschen und plötzlich wurde ihr bewusst, was ihr Job als Schulsprecher war. Bevor sie dieses Amt ablegte, musste sie etwas ändern. Tat sie es nicht, würde sie grundlose Streits und Rivalitäten anfeuern, wie das wenige Wochen vergangene schreckliche Quidditchspiel. Sie würde uralte Fehden unterstützen und als Dienstleister für ihre Schule, durfte sie das nicht. Es war ihre Aufgabe, an all die jungen Menschen vor ihr zu denken.
 

Als sie und Malfoy nach vorne traten, um einmal jeweils Danke zu sagen, nahm sie seine Hand. Nur für die zehn Sekunden in denen sie Hand in Hand dort standen, die Arme in die Luft gereckt und lächelten, war alles was geschehen war egal und wichtig nur, was in ihren Mitschülern vorging. Dass diese eine Geste alles ändern konnte, was Jahrhunderte die Hogwartsschule beherrscht hatte. Sie sah die Überraschung in einigen Gesichtern, nicht nur denen ihrer Freunde und sie entschied sich dafür, dass es eine gute Art Überraschung war.

“Viel Glück.”, wünschte Rose den Schülern der vier Häuser, dann traten sie und der Slytherin auseinander, ihre Arme sanken hinunter und Rose wandte sich ab. Bevor ihr Gehirn auch nur registrieren konnte, dass sie ihrem Ex-Freund gerade entsetzlich nahe gewesen war, löschte sie die Erinnerung und verbat sich jeden Gedanken daran.

Es war Zeit ein letztes Abendessen in Hogwarts zu genießen. Ein letztes Mal mit all ihren Freunden in bekannter Umgebung herum zu albern, ein letztes Mal mit den Geistern ihrer Kindheit plaudern, ein letztes Mal Witze über die verschiedenen Häuser der Schule zu hören. An ihrem siebzehnten Geburtstag war sie volljährig geworden, aber bis sie diese Mauern hinter sich lassen würde, durfte sie noch ein alberner, versorgter Teenager sein, der im Ruhm des Augenblicks schwelgte, bevor die nächsten Herausforderungen ihn einholten.
 


 


 


 


 


 

Vom Bett aus schwang Scorpius energielos seinen Zauberstab, welcher gefaltete Kleidungsstücke in einen kleinen Reisekoffer dirigierte. Es hatte ein rasanter, kopfloser Sommer werden sollen. Ein letztes Mal jung sein, hatten sie sich gesagt. Aber die Strahlen der Sonne waren matt, die Tage trostlos und lang und von seinen Freunden hatte er nur selten gehört. Denn sie waren alle beschäftigt damit, das zu tun, was sie sich vorgenommen hatten. Nur eben nicht mit ihm. Weil er zu tun gehabt hatte, als sie gefragt hatten und sie schon beschäftigt gewesen waren, wenn er Zeit hatte.

Albus hatte sich entschuldigend mit Longbottom nach Italien verzogen, weil er jede Sekunde ihre Hand halten wollte, bis sie im September für ihr letztes Jahr nach Hogwarts musste und ihm sicherlich das Herz in der Brust zerspringen würde, bei der dadurch entstehenden Distanz zu ihr. Schön für ihn, hatte Scorpius bitter gedacht und dann den Brief verbrannt, weil er auch seine Frage beantwortete, was Albus Cousine anging. Albus’ offensichtlich wiederwillige Antwort verriet, dass Rose den ganzen Sommer mit Übernachtungsparties verbrachte und ab August mit ihren Freundinnen durch England trampen würde. Das war’s. Kein Herzschmerz mehr. Ein weiterer Beweis dafür, dass ihre halbe Umarmung am letzten Schultag nichts bedeutet hatte.
 

Mit einem Ruck zog Scorpius seinen Pullover Ärmel über den linken Unterarm, um das verfluchte Mal zu bedecken. Dabei stürzte sein Wecker auf halbem Wege zum Koffer ab und zerbarst. Knurrend sprang Scorpius vom Bett und kickte ihn heftig gegen die Wand, als die Zimmertür aufschwang. Grimmig blickte er zu seiner Mutter, deren Augenbrauen missbilligend gefurcht waren.

“Es gibt Essen.”

“Ich habe keinen Hunger.”, entgegnete er.

“Es gibt Essen.”, wiederholte sie nur und entfernte sich von der offen bleibenden Tür. Automatisch ballten sich seine Hände zu Fäusten und er atmete mehrmals tief durch, um nicht sein ganzes Zimmer zu zerstören. Stattdessen fragte er sich, wieso er überhaupt einen Wecker hatte mitnehmen wollen.
 

Sein Vater und seine Mutter saßen beide bereits am Tisch und warteten auf ihn, als er endlich hinunter kam. Schweigen herrschte, solange sie sich Essen auftaten.

“Wozu brauchst du einen Koffer?”, fragte sein Vater schließlich.

“Zum Reisen.”

“Das ist kein ganzer Satz.”

“Ich bin sicher, du hast ihn auch so verstanden.”, maulte Scorpius. Dracos Miene regte sich nicht, er starrte seinen Sohn nur über die Gabel hinweg an.
 

“Ich brauche ihn zum Verreisen.”, gab Scorpius nach.

“Weshalb willst du verreisen?”, fragte seine Mutter.

“Ich will reisen, um den Sommer ein bisschen zu nutzen.”


“Du hast den Sommer schon sehr viel genutzt.”, stellte Draco zwischen zwei Bissen klar.

“Ganz genau, ich habe ihn schon sehr sinnvoll genutzt. Jetzt würde ich ihn gerne genießen.”

“Es ist wichtig, dass du Erfahrung auf dem Job sammelst.”

“Vater, ich war jetzt zwei Monate mit dir auf der Arbeit. Ich habe genug Erfahrung gesammelt und würde jetzt gerne Urlaub machen, so wie jeder andere in meinem Alter.”

“Von welchem Geld gedenkst du das zu tun?”

“Dem Geld, dass ich in den zwei Monaten hätte verdienen sollen.”, sagte Scorpius nun zwischen zusammen gebissenen Zähne. Was an ihm nagte, war nicht einmal, was sein Vater sagte. Es war das wie. Die Monotonie seiner Aussagen, ihre Endgültigkeit.

“Du hast nicht gearbeitet.”
 

“Ich wäre gerne mit meinen Freunden gereist, bin aber stattdessen hier geblieben, um dir zu helfen. Jetzt reise ich eben alleine.”

“Es scheint, als habest du etwas falsch verstanden. Ich habe dir geholfen. Du hast Qualifikationen für deinen Job erworben, den du an meiner Seite antreten wirst, damit du so wie ich, dazu beitragen kannst, den guten Ruf und hohen Standard unserer Familie wieder herzustellen, welche beide von deinen Freunden zunichte gemacht wurden.”


“Bitte?” Scorpius war zu wütend, um seine Stimme zu kontrollieren. “Das hier, das hier auf meinem Arm hat unseren Ruf zerstört. Todesser zu sein, hat euren Ruf zerstört. Meine Freunde sind die, die darüber hinweg sehen. Ich hätte ohne Probleme mit Albus in den Urlaub fliegen können, aber für dich bin ich hier geblieben!” Dass Longbottom ihrem Freund ihre Liebe gekündigt hätte, wenn der auf die Idee käme Scorpius mitzunehmen, verschwieg er lieber.
 

“Sprich so nicht zu deinem Vater.”, mahnte seine Mutter. “Du wirst nicht verreisen, deine Großeltern kommen dieses Wochenende.”

“Das ist ja prima! Da freue ich mich richtig drauf. Wie schön, dass wir die Leute einladen, die natürlich nichts mit unserem anscheinend schrecklichen Leben zu tun haben. Es war mit Sicherheit nicht deren Schuld, dass sie Todesser geworden sind. Todesser zu sein hat auch auf gar keinen Fall etwas damit zu tun, dass niemand auf der Welt uns leiden kann.”

Durch das violette Licht sah Scorpius gerade noch den Zauberstab seines Vaters, dann traf ihn die Wucht des Fluch, die ihn seitlich vom Stuhl hieb. Sein Knie knallte gegen den Tisch und und er riss den Stuhl mit sich, sodass dessen Lehne auf seinen Arm fiel. Der Aufschlag seines Kopfes wurde durch den Teppich etwas gedämpft. Sein Vater stand mit unbewegter Miene über ihm.

“Pack deinen Koffer aus. Du wirst ihn nicht brauchen.”
 


 


 

In seinem Leben war Scorpius nicht so wütend gewesen. Ironischerweise hatte er sich jeden einzelnen Sommer so gefühlt, aber es hatte zumindest mal eine Zeit gegeben in der er mit diesem Mann übereingestimmt hatte. In der er stolz auf seine Familie gewesen war. Schlaf war unmöglich zu finden, dennoch hatte er seinen Koffer nicht ausgepackt. Aus Trotz und Stolz würde er ihn gar nicht auspacken, stattdessen reparierte er schnell den Wecker und warf ihn zu den Kleidungsstücken im alten Leder.

Ruhelos wanderte er durch das Zimmer. Vor dem Familienportrait an der Wand hielt er Inne. Seine Mutter hatte damals noch Lächeln können. Sie sah schön aus und glücklich. Sie war stolz auf ihren Mann und auf ihren gerade eingeschulten Sohn.
 

Scorpius hatte sich immer schlecht gefühlt, weil er das Gefühl gehabt hatte, mit seiner Freundschaft zu einem Potter habe er seine Familie zerstört. Aber mittlerweile wusste er, dass es sein Vater war. Ein Mann so besessen mit seinem Ruf und seinem Auftreten in der Öffentlichkeit, dass er immer mehr Menschen gegen ihn stimmte. Ein Mann, der seine Familie kein Glück gönnen konnte, dass außerhalb seiner exakten Planung lag.

Zitternd vor Abneigung stand Scorpius vor dem großen Portrait und starrte auf seine eigene zufrieden lächelnde Abbildung. Der Junge sah seinem Vater so erschreckend ähnlich. Er war ihm wie aus dem Gesicht geschnitten und die hässliche Wahrheit war, dass mit Scorpius mit jedem Jahr mehr aussah wie Draco Malfoy. Dieser sah wiederum aus wie sein Vater, als sei es ein Fluch, der auf ihnen lag. Seine Großeltern waren Scorpius schon immer zuwider gewesen.
 

Er kannte ihre Vergangenheit, ihre Feigheit und Lügen und da er seinen Vater geliebt hatte, hatte er nie verstanden was dieser an Lucius Malfoy fand. Jetzt verstand er es, denn sein Vater war zu jenem geworden. Vielleicht schlimmer. Bitter legte Scorpius sich schließlich ins Bett. Dies war nicht sein Leben. Er wollte nicht dieser Mensch sein, wollte nicht kalt werden, wie seine Familie. Obwohl er es immer vermied, wanderten seine Gedanken wie so oft zurück zu Rose, die so anders war und ein so anderes Leben führte. Sie war lebendig und fröhlich und warm und hatte auch Scorpius geändert. Rose hatte ihn für den Teil in ihm geöffnet, der ihn von seiner Familie unterschied. Mit ihrem kranken Wahn hatte diese Familie ihm auch Rose genommen. Dafür hasste er seinen Vater am meisten. Dafür hasste er sich selbst am meisten.
 


 


 


 


 

Scorpius hörte die Stimmen im Wohnzimmer und ließ sich Zeit beim Heruntergehen. Nur er wusste, dass die Ruhe vor dem Sturm herrschte. Denn er hatte eine Entscheidung getroffen, die längst fällig gewesen war. Es war Zeit, der Mann zu werden, der er sein wollte. Das Mal, welches seine männlichen Vorfahren stolz im Haus trugen, verdeckte er wieder durch lange Ärmel. Adrenalin pumpte durch seine Adern und er fuhr sich nervös durch die Haare. Zeit zu reden, Zeit etwas zu ändern. Zeit sich Respekt zu verdienen.

Er betrat das in der Abendsonne stehende Wohnzimmer. Seine Großeltern waren erst vor einer halben Stunde eingetroffen, doch schon hörte er Wortfetzen in ihrer Konversation, die von Bewegungen und Organisationen sprachen, die das Feuer in ihm entfachten.
 

“Scorpius.”, grüßte sein Großvater und seine Großmutter stand auf, um ihn in den Arm zu nehmen, doch er wich ihr aus.

“Wir haben gerade über dich gesprochen. Wir denken, du solltest mit ein paar anderen unserer alten Freunde zusammen kommen, wir haben einige Ideen. Warum nimmst du nicht die Kapuze ab und setzt dich zu uns?”

Ich bin dagegen.”, erwiderte Scorpius ruhig.

“Hm?”, machte sein Großvater, als habe er ihn nicht verstanden.

Ich bin dagegen, egal worum es geht. Ich bin dagegen, weil ihr nichts davon versteht.

Seine Mutter rutschte unruhig auf ihrem Stuhl herum, denn sie tat vor seinen Großeltern gerne so, als sei er der Musterknabe, zu dem sie ihn erzogen hatten und der er gewesen war.

“Wovon sprichst du?”, fragte Lucius sichtlich unamüsiert.

Ich bin dagegen, warum ist doch egal. Ich bin dagegen, denn ich bin nicht so wie ihr. Ich bin dagegen, denn ihr seid dafür.

“Scorpius, nimm deine Kapuze ab und hör auf so einen Unsinn zu erzählen.”, befahl sein Vater streng.

“Nein. Ich nenne es Freiheit, ihr nennt es Mangel an Respekt.

“Es ist in der Tat sehr respektlos. Setz dich jetzt und komm zu dir.”
 

Das Adrenalin feuerte ihn von Innen an. Noch nie hatte er sich seinem Vater so direkt entgegen gesetzt und seine Familie fühlte sich unwohl bei seinem unerklärlichem Verhalten, was ihm eine euphorische Zufriedenheit verschaffte.

“Was soll das, Junge?”, selbst seine Großmutter, die sich normal im Hintergrund hielt, wurde nun forscher.

Bitte versteht mein Verhalten als Zeichen der Ablehnung, mit der ich euch gegenüber stehe und wenn ihr schon dabei seid, dann betrachtet auch mein Aussehen als Symbol der Nicht-Identifikation mit euren Werten.” In einer flüssigen Bewegung schob er sich die Kapuze vom Haupt und war überrascht, dass seine Großmutter keinen Herzinfarkt erlitt, bei dem Schock der sich auf ihrer aller Gesichtern widerspiegelte. Wut verzerrte die kalte Miene seines Vaters etwas und ihre Empörung erfüllte Scorpius mit einem beinahe kindlichen Vergnügen.

“Scorpius.”, zischte sein Vater, “Was hast du getan?”

“Diese hässliche Farbe, woher -” Sein kürzlich braun gefärbter Schopf verschlug seiner Mutter die Sprache.
 

“Scorpius, ich rede mit dir.” Eine bedrohliche Note schwang nun in Dracos Worten mit.

Ich bin nicht stumm, ich halte nur den Mund. Was soll ich sagen? Ich hab doch keinen Grund.

“Ich glaube, du verstehst nicht ganz, dass wir auf eine Erklärung warten.”, sagte Lucius nachdrücklich.

Ich bin nicht blöde, auch wenn du gern so tust. Ich bin nicht faul, ich hab nur einfach keine Lust. Was ist das Problem mit meinen Haaren? Ich bin nicht hässlich, ich seh nur anders aus als du.” In Scorpius kribbelte alles. Nie hatte er gewusst, wie viel Genugtuung es ihm bereiten würde, die Dinge so zu nennen, wie sie für ihn waren oder das anzusprechen, was seit jeher an ihm kritisiert worden war, wenn er sich nicht rechtmäßig verhalten hatte.
 

“Wasch sofort deine Haare und überlege dir währenddessen besser eine sehr gute Entschuldigung für dein Verhalten.”

Es belustigte Scorpius auf eine paradoxe Art und Weise, dass sein Vater lieber so tat, als leide Scorpius an einer Verwirrung anstatt zu akzeptieren, dass sein Sohn sich ihm mit voller Absicht entgegen stellte.

“Nein.”, sagte Scorpius ruhig und endlich sah er den Zorn in seinem Vater auf brodeln.

Keiner -”

“Keiner?”

“Keiner hat das Recht mir zu befehlen, was ich zu tun hab. Wirklich niemand.

“Ach, niemand?” Draco war aufgestanden und sprach bedrohlich gelassen, doch Scorpius ließ sich nicht einschüchtern. Nicht mehr.

Einfach keiner, das ist ganz allein meine freie Entscheidung, sowie Meinung, oder Kleidung und die innere und äußere Erscheinung. Deshalb werde ich morgen früh verreisen.”
 

Sein Vater trat einen Schritt vor, sodass nur der Couchtisch sie von einander trennte.

“Darum geht es also? Ich kann nicht glauben, dass du immer noch auf diesem Thema beharrst, du undankbarer -”


“Ich bin nicht taub, du brauchst nicht so zu schreien.”, unterbrach Scorpius kalt. “Ich bin nicht blind, ich seh es nur nicht ein. Du hast verloren, du gibst es nur nicht zu, weil du lieber so tust als seien andere an deinem vermeintlichen Elend Schuld, damit du nicht zugeben musst, dass du versagt hast. Dass ihr alle versagt habt.” Er hatte den Nerv getroffen und sein Vater langte nach vorne, um ihn zu packen, doch Scorpius war vorbereitet gewesen und wich zurück.

Wenn du dann durchdrehst und mich wieder verhaust, stellst du dir selber dein Armutszeugnis aus. Du kannst mir leidtun, die Wut, sie macht dich blind. Du hast verloren, ich bin nicht mehr dein Kind!
 

Seine Mutter schlug die Hände vor den Mund. Wie am vorherigen Abend schoss ein Fluch in seine Richtung, gefolgt von weiteren, doch Scorpius war zu schnell. Er hatte gesagt, was er sagen wollte. Er hatte es endlich rausgelassen und innerhalb eines Wimpernschlags stand er in seinem Zimmer neben dem gepackten Koffer. Er griff nach diesem und seinem treuen Besen und disapparierte in dem Augenblick, in dem seine Eltern mit rasendem Ausdruck auf den Gesichtern am Ende seines Bettes erschienen.



Nachwort zu diesem Kapitel:
Liebe Leser,

die langen Pausen tun mir sehr leid, Zwar wusste ich schon lange, wie diese Fanfiction enden sollte, allerdings lassen Zeit und Muse einen gerne mal im Stich. Im Endeffekt bin ich glücklich mit dem Ergebnis, dies ist das letzte Kapitel, es folgt allerdings noch ein kurzer Epilog, den ich sobald wie möglich hoch laden werde. Und für alle neugierigen: Es folgt ein zweiter Teil! Falls ihr per ENS benachrichtigt werden möchtet, wann es mit ihm losgeht (sollte auch nicht mehr allzu lange dauern), sagt mir einfach Bescheid :)
Ich bin denen, die diese Fanfiktion von Anfang bis Ende verfolgt haben sehr dankbar, ihr habt mich mit euren Kommentaren angetrieben, etwas fertig zu stellen, was mir selbst sehr am Herzen lag.

Ein großes Dankeschön und liebe Grüße,
Petulia Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Farbwolke
2017-11-06T18:39:59+00:00 06.11.2017 19:39
Hallöchen
Ein unglaublich gutes Kapitel.
Ich fand es sehr schön, was du da geschrieben hast. Besonders fand ich gut, wie scorp seine Meinug gesagt hat und vor allem die Reaktionen der Familie. Das Quidditch Spiel war ja mal ordentlich aufregend.

Du hast wieder mal alles gegeben und gezeigt, wie gut du schreiben kannst. Ich war hin und weg

Liebe Grüße
Farbwolke
Von:  LilyProngs
2014-10-12T19:52:30+00:00 12.10.2014 21:52
Wieder mal ein atemberaubend gutes Kapitel! Zwar ist da immer noch die Sache mit Rose und Scorpius, aber das Kapitel war trotzdem der Hammer! Ich fand es so mutig und super, wie Scorpius sich seiner Familie widersetzt hat! Und dass er sich die haare gefärbt hat! Unglaublich :) mach weiter so, wieder einmal ein ei sehr gelungenes Kapitel :) ich finde das Lindsey-Carl ding so süß, ich hab die eh von Anfang an geshipt, war dann so begeistert, als es die ersten Anzeichen eines Lindsey-Carl-Ships gab ^^ WEEEEEEITER SO <3


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