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Das Blut der schwarzen Rose

von

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Kapitel 7

Langsam ging Black Rose zum Leichnam und nahm das rötliche Obststück an sich.

"Lukas, komm raus! Das ist nicht lustig!", hörte sie hinter sich den Ruf des Schupo. Er klang verzweifelt.

Vorsichtig lehnte sie sich hinter der Kiste hervor, zielte und warf den Apfel genau auf den Kistenturm, welcher davon schon anfing bedrohlich zu wanken, bis die Obersten hinab fielen und auf dem Boden zerbarsten. Heraus kamen neben ein paar Uniformen und Munitionsverpackungen. Ein paar der silbrig schimmernde Munitionshülsen rollten über den Boden.

Der Schupo sprang vor Schreck fast einen Meter nach hinten und blickte zu den Resten, die vom Holz übrig geblieben waren. Eine der Eichenholzkisten hatte ihn nur um wenige Zentimeter verfehlt.

"Lukas, das ist kein Spaß mehr! Hör zu, es tut mir leid, dass mit dem Auge, aber hör auf!", aufsteigende Panik war aus seiner Stimme herauszuhören.

Black Rose hatte die Leiche inzwischen auf einer der Kisten platziert. Sie lief so laut sie konnte vor dieser auf und ab, um die Aufmerksamkeit des Schupo auf sich zu lenken

und schon kam er angelaufen, während sie auf die andere Seite lief.

"Hab ich dich, Lukas!", hörte sie dann den Ruf des Schupo. Kurz darauf stockte dieser aber als schien er nicht glauben zu wollen, was er da sah.

"Lukas? Lukas!", kaum rief er das, stieß Black Rose die Holzkiste mit aller Kraft in seine Richtung.

Dann sprang sie auf die verbleibende und von dort auf jene, unter welcher der Schupo fast vollständig begraben lag. Seine Nase blutete und er wirkte benommen. Außerdem zierte eine Platzwunde seine Stirn. Neben ihm lag die Leiche seines Freundes und Black Rose blickte in sein Gesicht.

Der Schupo schien langsam zu begreifen, dass jemand auf der Kiste stand.

"M-Marie?", kam es leise aus seinem Mund. "W-Was tust du hier? Hast-Hast du Lukas getötet?"

Black Rose antwortete ihm nicht. Stattdessen zog sie ihr Messer, welches leicht aufblitzte. Nun weiteten sich auch seine Augen vor Schreck - wie die seines Kollegen. Jedoch schien er nicht zu verstehen, das vor ihm nicht Marie stand.

"Marie, hör auf!", rief der Schupo nun verzweifelt, während er die Klinge voller Angst betrachtete: "Ich bin's, Kevin!"

Lange sah Black Rose in Kevins Gesicht und blickte in seine blauen Augen, die sich vor Angst geweitet hatten. Sie hockte sich langsam hin, sodass sie den Schupo näher betrachten konnte. Sie bemerkte wie sich die Gesichtzüge des Mannes langsam entspannte und nun wiederholte er hoffnungsvoll: "Genau, Marie! Ich bin's, Kevin! Wir sind Freunde!"

Kaum hatte er ausgesprochen sprang Black Rose auch schon elegant von der Kiste - genau neben den Kopf des Schupos. Er schien sich nicht selbstständig befreien zu können und auf ihre Hilfe zu hoffen.

Sie richtete den Blick langsam wieder auf die blauen Augen des Schupo und lächelte leicht. Das Messer behielt sie in der Hand und es warf einen kleinen Lichtreflex an die Wand hinter ihr. Während sie ihn weiterhin ansah, kniete sie sich neben ihn und bemerkte den hoffnungsvollen Schimmer in seinen Augen. Er befand sich in Gesellschaft der Angst, die den Körper des Schupos unter Adrenalin setzte.

Hoffnung, ein so wundervolles Gefühl - zumindest solange man es nicht zerstörte.

Black Rose legte die Klinge des Messers an den Hals von Kevin und begann langsam zu sprechen, wobei sie jedes einzelne Wort gekonnt betonte: "Ich bin nicht Marie."

Angst und Panik ersetzten zeitgleich den Hoffnungsschimmer in den Augen des jungen Mannes und er wollte noch etwas sagen. Doch bevor auch nur ein Wort aus seinem Mund dringen konnte, hatte sie ihm schon den Dolch in den Hals gerammt.

"Keine Sorge, im Jenseits siehst du sie wieder.", sprach Black Rose zu dem Sterbenden. Danach stand sie auf und zog das Messer aus der Wunde, welche das Blut daraufhin fast ausspuckte.

Der Glanz verschwand immer mehr aus den blauen Augen, die auf sie gerichtet waren. Immer noch voller Angst - Angst vor dem Tod. Der Schupo versuchte etwas zu sagen, doch neben einem gurgelnden Geräusch kam nur ein Schwall Blut aus seinem Mund.

Währenddessen war Black Rose schon zur Leiche von Markus geschritten, wo sie abermals ihre Klinge säuberte.

Dann ließ sie den sterbenden Kevin allein zurück und begab sich schnellen Schrittes zur Tür, die ihrer Kenntnis nach zur 'Eingangshalle' führen müsste. Kurz musterte sie die dunkle Tür, welche sich kaum vom Rest der Wand abheben wollte. Danach drückte sie die Klinge langsam nach unten und ließ die Tür einen Spalt breit ausschwingen.

Ein prüfender Blick nach draußen verriet ihr daraufhin, das vor den einzelnen Türen keine Wachen standen, dafür patrouillierten sie durch den weitläufigen Raum. Diese Halle war an einigen Stellen mit Kisten bespickt, was wohl dazu diente Unwissenden den Eindruck einer einfachen Lagerhalle zu vermitteln.

Ihr Blick glitt nach oben zur Brücke, die etwa in der Mitte des Raumes über den Kisten thronte. Auf ihr standen vier bewaffnete Wachen und es gab praktisch keinen Winkel, den sie nicht einsehen konnten. Das erschwerte die Ganze Sache um einiges, doch bis jetzt gab es noch kein Problem, welches sie nicht lösen konnte. Dieses hier würde auch nicht das erste werden - ganz sicher.

Lautlos zog sich Black Rose in den Vorratsraum zurück und schritt zur 'Lichtung'. Dort lehnte sie sich an eines der Weinfässer und kramte aus ihrer Hosentasche das unscheinbare Funkgerät. Es hatte trotz seiner geringen Größe eine unglaubliche Reichweite und auch die dicken Wände des Karzers sollten kein Hindernis darstellen.

Sie musste mit den anderen unbedingt das weitere vorgehen besprechen, es war viel zu riskant sie blind in diese Situation zu schicken. Außerdem konnte ein einziger Fehler Bloody Pearls Tod bedeuten, denn sie wurde - soweit Black Rose den Worten der beiden Wächter entnehmen konnte - noch verhört oder es war gleich soweit.

Sie entwirrte mit ein paar kleinen Handgriffen den Kabelsalat und befestigte eines der Kopfhörer an ihrem linken Ohr. Mit dem rechten horchte sie, ob sich auch niemand mehr hier befand, oder sich genährt hatte. Dann schaltete sie das Funkgerät ein.

Zuerst hörte sie nur ein undefinierbares Rausches, bis sie durch einen kleinen Klick-Ton darauf aufmerksam gemacht wurde, das sie nun mit den Anderen verbunden war.

"Jess, geht es dir gut?!"; war das erste was Black Rose zu hören bekam. Es war Mondscheins Stimme, sie klang besorgt.

"Ja, es ist alles gut, Mondschein. Ich mache so was schließlich nicht zum ersten Mal.", antwortete sie ihr und blieb bemüht ruhig. Dann meldete sich Schattenprinz zu Wort: "Du hast dir dafür aber ganz schön viel Zeit gelassen. Wir dachten fast schon sie hätten dich erwischt."

Black Rose wusste, das er wieder einmal maßlos übertrieb, doch daran störte sie sich nicht und antwortete auch ihm: "Sehr lustig. Ich wurde nun mal etwas 'aufgehalten'"

Die dachten doch wohl nicht etwa, dass sie hier einfach so reinspazieren kann, ohne vorher ein paar Feinde aus dem Weg zu schaffen, dachte sich Black Rose und verdrehte leicht die Augen. Nein, so dumm konnten ihre Kameraden nicht sein.

"Du kannst sie nicht alle töten.", drang es nun aus dem Kopfhörer. Schattenprinz hatte es gesagt und Black Rose sah das kleine Gerät an: "Ich weiß.", sie fügte dennoch flüsternd hinzu: "Leider."

"Also, wie sieht es nun drinnen aus? Hast du einen Plan, Black Rose?", fragte nun Kreuz-König.

"Drinnen patrouillieren ein paar Wachen zwischen einer Hand voll Kisten. Vier von ihnen stehen aber auf einer Brücke und haben alles im Blick. Ungesehen kommen wir also nicht hinein. Aber soweit ich mitbekommen habe ist in ein paar Minuten Essenszeit und es werden einige Wache abwesend sein.", berichtete Black Rose nun den anderen.

"Also gut, das wir uns alle bereits passend eingekleidet haben.", ließ Schattenprinz nun verlauten und Black Rose konnte sein grinsen bereits vor sich sehen.

"Gut, so werden wir wenigstens nicht auffallen. Ich werde euch gleich rein lassen, ich melde mich dann noch mal.", meinte sie daraufhin und schaltete das Funkgerät aus.

Dann hörte die plötzlich eine Jungenstimme von der anderen Seite des Raumes: "Hallo? Ist hier wer?"

Sofort stopfte Black Rose das kleine Elektrogerät in ihre Hosentasche und zog die Jacke zurecht. Solange der Junge nicht den Raum betrat war alles gut - niemand sollte die Leichen sehen, nicht bevor sie Bloody Pearl befreit hatten!

Schnellen Schrittes ging Black Rose zur Tür und kam gerade an, als der Kadett den Raum betreten wollte. Doch als er sie sah, trat er schnell zurück und versuchte nicht einmal ihrem Blick standzuhalten, sondern starrte auf seine Schuhspitzen.

Black Rose musterte den Jungen - er konnte kaum älter wie 12 sein. Er besaß weder irgendwelche Waffen, noch trug er die richtige Kadettenuniform.

Der Junge sah auf, als sie ihn ansprach: "Was willst du hier?"

"Ich-Ich wollte nach einem Apfel fragen.", meinte der Junge leicht stotternd und eingeschüchtert. Es war offensichtlich, dass er noch nicht lange hier war.

"Es gibt gleich Essen, also kannst du auch so lange warten.", meinte sie und blickte den Jungen an. Dieser verschränkte schüchtern die Hände hinter seinem Rücken und blickte stur an ihr vorbei.

"Glaubst du, du bekommst Ärger, nur wenn du mich anschaust? Du bekommst wesentlich mehr, wenn du es nicht tust."

Daraufhin blickte der Junge zu ihr hoch und zum ersten Mal sah sie seine großen, braunen Augen. Sie passten sich seinen haselnussbraunen Haaren fast perfekt an.

"Warte hier und wehe du kommst hier rein, dann bekommst du Ärger, Junge.", mit diesen Worten ging Black Rose gezielt in den Raum und holte ihm einen der Äpfel. Hauptsache er war endlich weg - ohne viel Aufsehen zu erregen.

Kaum hielt der Junge das rote Obststück in seinen Händen verschwand er auch schon glücklich um die nächste Ecke und Black Rose schloss die Tür. Hoffentlich kamen jetzt nicht noch mehr Schupo hierher um sich eine Vorspeise zu gönnen.

Sie lief wieder zur zweiten Tür und warf einen Blick nach draußen und kaum ertönte ein leiser Glockenton, machten sich auch schon die Patrouillen auf den Weg zum Speiseraum. Doch von ihrem Standpunkt aus, sah Black Rose auch, wie zwei Schupos durch eine Tür in eine Art Treppenhaus verschwanden, während ein anderer durch eine neben liegende Tür in ein Büro ging.

Langsam schlich sich Black Rose aus der Vorratskammer, schloss die Tür hinter sich und begab sich schnell zur ersten Tür auf der östlichen Seite. Dort müssten Schattenprinz und Mondschein bereits auf sie warten.

Mit einer schnellen Handbewegung löste sie den Riegel und öffnete die Tür ein Stück weit, sodass die beiden hindurchschlüpfen konnten.

Mondschein hatte die Uniform eines Wachposten abgegriffen und trug die Mütze so tief, das man ihre roten Augen kaum erkennen konnte. Auch Schattenprinz hatte sich die Kleidung eines Wachposten angeeignet und laut dem schwarzen Stern auf seiner Schulter war die Wache ehemals ein Unteroffizier gewesen.

Black Rose schloss das Eingangstor wieder und sah die beiden an. Zum Glück standen sie unter der Brücke und konnten sich ungestört unterhalten.

"Mondschein, Schattenprinz, kümmert euch um die Wächter auf der Brücke, ich gehe zum Westtor.", flüsterte sie leise und ging erst einmal unter der Brücke entlang zur östlichen Wand. Die Tür lag, versetzt zur anderen, etwa in der Nähe der Waffenkammer.

Sie beobachtete wie sich Mondschein und Schattenprinz unbemerkt den Zutritt nach oben verschafften und machte sich schnell auf den Weg zur Westtür. Dabei ging sie an der Wand entlang, um so gut es ging unter den Blicken der Wachen hindurchzuhuschen.

Kaum war sie am Ziel angekommen warf sie einen kurzen, prüfenden Blick zurück zur Brücke, wo gerade der letzte Schupo von Schattenprinz ein Messer in den Rücken bekam. Augenblicklich begann er sich zu krümmen und Schattenprinz stach ihm die Klinge in den Hals, um ihn am schreien zu hindern.

Black Rose richtete ihre Aufmerksamkeit aber wieder auf die Tür, welche mit einem Riegel versperrt war. Sie zog einen Schalthebel nach unten und mit einem Klacken löste sich die Verriegelung. Die Tür schwang aber schon von selbst ein Stück weit auf, sodass Nachtfalke und Kreuz-König sich nun auch in das Karzer begeben konnten.

Auf der Mütze von Nachtfalkes Kadettenuniform hatte sich Schnee angesammelt und ein Windzug pfiff durch die Torspalte, welcher ihm ein paar Schneeflocken von Mütze und Schultern wehte. Genervt zog Nachtfalke seine Mütze vom Kopf und klopfte den Schnee ab. Seine roten Haare glichen sich zum Glück an seine jetzige Kleidung an.

Kreuz-König lehnte das Gewehr seiner abgegriffenen Uniform an sie Wand und schob sich Schnee von den Schultern. An seiner Brust glänzte ein kleines Abzeichen, für das Black Rose aber keine Bedeutung wusste.

"Gut, jetzt müssen wir nur noch herausfinden wo das Verhör stattfindet.", flüsterte Black Rose leise und sah aus den Augenwinkeln wie sich Schattenprinz und Mondschein zu ihnen gesellten. Kreuz-König nickte bestätigend und Nachtfalke zog wieder seine Mütze über.

"Und wo sollen wir das herausfinden?", fragte Mondschein und zog sich das Oberteil zurecht.

"Da vorn ist ein Büro, da müssten wir etwas finden.", antwortete Black Rose ihr und deutete auf die Tür, wo sie vorhin noch einen der Schupo reingehen sah.

Alle wollten sich gleichzeitig dorthin begeben doch sie hielt die anderen auf: "Wartet. Kreuz-König, geh du auf die Brücke, gemeinsam mit Mondschein. Wenn es ernst wird, könnt ihr von dort eine bessere Deckung liefern. Schattenprinz, Nachtfalke, ihr kommt mit mir mit."

Keiner wagte es zu widersprechen und während sich Mondschein und Kreuz-König auf die Brücke begaben, wandte sich Black Rose mit ihren Begleitern der Bürotür zu.

Dort horchte sie an der Tür, hinter welcher anscheinend gerade ein Telefonat im vollen Gange war und was sie da hörte, gefiel ihr überhaupt nicht: "Ja, natürlich haben wir sie gefangen, das war gar kein Problem! … Wie bitte? … Elektroschocks? … Ja, ja natürlich Sir. …Sie wird jeden Moment verhört. ..Ja natürlich schicke ich ihnen das Protokoll zu … Nein, nein, Sir, es wird keinerlei Probleme geben. … Ja, natürlich, Sir. Das machen wir …"

Nun hatte sie eindeutig genug gehört!

Sie lehnte sich langsam zurück und blickte in die Gesichter von Schattenprinz und Nachtfalke. In ihren Augen funkelte die Neugier, doch Black Rose streckte die Hand aus.

"Gib mir eine deiner Klingen.", meinte sie an Schattenprinz gewandt.

Mit den Worten: ,"Das war keine Bitte, oder?", reichte ihr der Angesprochene eine seiner grünlich schimmernden Klingen.

"Was hast du vor?", fragte Nachtfalke und Black Rose schenkte ihm nur einen kurzen Blick, bevor er begriff, nickte und sich neben die Tür stellte. Schattenprinz nahm seine Position auf der anderen Seite der Tür ein und beide beobachteten, wie Black Rose in Stellung ging.

Ein kurzer, aber dennoch starker Tritt genügte, um die Bürotür fast aus den Angeln zu heben.

Der Schupo hinter dem Schreibtisch hatte gerade noch genug Zeit überrascht den Kopf zu heben, bevor ihn die grüne Klinge mitten ins Herz traf.

Während er noch umfiel, wurde Black Rose am Arm gepackt und von einem zweiten Wächter, welcher neben der Tür stand, an die Wand gedrückt. Sie trat ihn mit ihrer Stiefelsohle in die Magengegend, sodass er sich krümmte, aber kurz darauf schon von Nachtfalke ein Messer in den Hals bekam.

Um den dritten im Bunde hatte sich Schattenprinz derzeit schon gekümmert, denn er lag reglos in seiner Ecke.

Black Rose trat einen Schritt zur Seite, bevor Nachtfalke den leblosen Körper losließ, sodass dessen Kopf gegen die Wand schlug und er zu Boden sank, daraufhin schloss er die Tür, vor der Schattenprinz nun Schmiere stand.

Black Rose musterte Nachtfalke, wie er da in der Kadettenuniform vor ihr stand. Sie vertraute ihm immer noch nicht, aber er beherrschte nun einmal sein Werk, auch wenn man es ihm manchmal gar nicht abkaufen konnte, das er ein Killer war.

Während sie versuchte die Bilder von Nachtfalkes bereits vollendeten Aufträgen aus dem Kopf zu bekommen, schritt sie zum Schreibtisch und musterte den Blätterhaufen, welcher über den ganzen Tisch verteilt war.

Von Ordnung hielten sie hier wohl nicht viel.

Sie kramte einen Teil der Blätter zusammen und begann ihn zu durchsuchen. Ohne das sie etwas erwähnen musste, nahm sich Nachtfalke den zweiten Stapel vor. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bevor sie etwas in ihrer Blättersammlung entdeckte. Sie zog das Papier hervor und betrachtete es genauestens, es stand nicht viel darauf, offenbar war es die Vorlage zu einem Verhörsprotokoll.

"Hast du was?", fragte nun Nachtfalke, welcher gerade mit seinem Haufen fertig geworden war. Black Rose nickte nur, räumte die Mitte frei und legte ihm die Seite vor.

"Hier steht, dass man sie im Hochsicherheitstrakt B festhält.", meinte sie, bevor er anfangen konnte zu lesen. "Jetzt müssen wir nur noch wissen, wo das liegt."

"Das kann ich dir zeigen.", antwortete er und zog sie zu einem Gebäudeplan, welcher an der linken Wand fast unübersehbar hing. Dort war aber nur die Einteilung des Erdgeschosses zu sehen, aber das war wahrscheinlich nicht alles.

Nachtfalke ging zur Leiche des Mannes, dessen Haut sich inzwischen gräulich verfärbt hatte und zog einen kleinen Schlüssel hervor. Black Rose war inzwischen das kleine Schlüsselloch aufgefallen, welches sich unten Links am Rahmen des beleuchteten Plans befand.

Offenbar konnte man die Karte mit einem Screen einstellen, dies bestätigte sich, als Nachtfalke des Schlüssel einsteckte und umdrehte.

Etwa auf Hüfthöhe öffnete sich in der Mitte des Rahmes ein kleiner, rechteckiger Schacht und eine kleine Tastatur fuhr heraus. Nachtfalke schien unbeeindruckt, dennoch meinte er: "Ziemlich modern eingerichtet."

Black Rose erwiderte nichts und begann mit der Tastatur durch die einzelnen Pläne zu blättern, bis sie etwa beim 6ten Untergeschoss stoppte. Es war anscheinend die bisher tiefste Ebene des Karzers, da auf der Seite danach in großen, schwarzen Lettern 'In Bearbeitung' stand.

"Gut, jetzt wissen wir wo sie ist, also los.", gerade wollte sie mit Nachtfalke den Raum verlassen, als eine Durchsage ertönte: "Alle Offiziere haben sich nach dem Essen - in einer halben Stunde im Konferenzraum einzufinden."

Also hatten sie noch 30 Minuten zeit um ins 6te Untergeschoss und in den Hochsicherheitstrakt zu gelangen - na super!
 

Nachtfalke: Angst ist ein mächtiges Werkzeug - welches nur wenige Menschen einzusetzen wissen, aber noch weniger wissen, wie sie sich davor schützen können. Also keine Angst mein Freund - ich bin nur hier um dir die helfende Hand zum Tod zu reichen. Also - weshalb schaust du mich so an - hast du Angst?



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