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Resident Evil 4

von

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Vom selben Blut?

„Na super!“ meinte Leon und begann sich umzusehen. „Wir sitzen wohl in der Falle.“

Ich sah mich um. Irgendwie glaubte ich nicht, dass dies der einzige Weg in diesen Krater war. Es musste noch einen zweiten Zugang geben, denn wenn auch zu Beginn viele von diesen Freaks hier drin gewesen waren, so waren es doch nicht so viele gewesen wie uns letztendlich angegriffen hatten.

Plötzlich fiel mein Blick auf ein Tor, ein Stück weiter oben.

„Leon!“ sagte ich und deutete darauf.

Sein Blick folgte meiner Geste.

„Ein Versuch ist es wert.“ meinte er und lief darauf zu.

Doch auch dieses Tor war verriegelt. Allerdings war es nicht so groß wie das andere.

„Leon, hilf mir hoch.“ sagte ich und machte eine auffordernde Geste.

Er verstand sofort und machte eine Räuberleiter. Ich trat in seine Handfläche und er hiefte mich hoch, so dass ich über das Tor sehen konnte.

Hinter dem Tor schlängelte sich ein schmaler Pfad durch die Felsen. Wohin konnte ich jedoch nicht erkennen. Dann sah ich mir das Tor näher an. Es war tatsächlich von der anderen Seite versperrt, mit einem einfachen Holzriegel.

„Alles klar, ich kriege es von der anderen Seite auf!“ rief ich und zog mich über die Torkante.

Schnell entriegelte ich das Tor und wir folgten dem Pfad durch die Felsen. Nach nur wenigen Metern fanden die Felswände ein Ende und der Weg schlängelte sich eine Anhöhe hoch zu einem Haus. Bei dem konnte man zumindest mal von einem Haus sprechen, denn dieses bestand aus Stein und war wesentlich ordentlicher und sauberer gebaut als die Hütten in dem Dorf. Es war auch deutlich größer, zumindest schien es so. Langsam bewegten wir uns darauf zu. Doch es war alles ruhig. Nirgendwo war einer dieser Freaks zu sehen. Schließlich erreichten wir das Haus und gingen einen aus Holz gezimmerten Aufgang rauf. Scheinbar so eine Art Hintereingang. Nicht sehr einladend. Und stoppten vor einer Tür.

Die natürlich, wie sollte es anders sein, verschlossen war. Ein Schlüsselloch gab es seltsamerweise nicht. Dafür war eine merkwürdige grüne Kugel in die Tür eingelassen. Irgendwas war in ihr eingeschlossen. Beinahe wie ein Insekt in einem grünen Berstein.

„Was soll denn das bitte sein?“ fragte Leon mehr zu sich selbst.

„Keine Ahnung.“ antwortete ich dennoch. „Vielleicht ist sie nur von drinnen zu öffnen.“

Ich betrachtete die merkwürdige grüne Kugel und versuchte zu erkennen, was darin war. Irgendwas musste es sich ja mit dem Ding auf sich haben, zum Spaß oder zur Deko war es bestimmt nicht da. Vorsichtig legte ich meine Hand daran und zuckte zusammen, als ich merkte, dass sich das Ding bewegen lies.

„Merkwürdig.“ murmelte Leon und betrachtete nun seinerseits die Kugel genauer.„Was ist denn da drin?“

„Sieht fast wie ein riesiges Insekt aus.“ meinte ich dann, während ich dann vorsichtig weiter an der Kugel drehte. Sie ließ sich ganz leicht drehen, ohne jeden Widerstand. Das Ding im Inneren war nun, da es scheinbar aufrecht stand deutlicher zu erkennen. Es sah wirklich wie ein groteskes Insekt aus. Irgendwie, wie ein Wurm mit vier Beinen oder Tentakeln oder sowas. Ich drehte die Kugel seitlich und nun sah es eher aus wie ein Wurm, der nur am oberen Ende Arme oder Tentakeln hatte. Es lies sich schwer beschreiben. Aber irgendwie kam es mir auch bekannt vor. Ich war mir sogar sicher das schon einmal gesehen zu haben.

Doch ich kam nicht dazu mich weiter darüber zu wundern, denn in diesem Moment klackte die Tür und glitt beiseite.

„Komische Art ne Tür abzuschließen.“ meinte ich.

Leon sprang in den Raum, die Waffe im Anschlag und schwenkte sie hin und her. Es schien jedoch niemand da zu sein. Wir betraten eine Art Schlafzimmer. Ein relativ sauberes Bett stand in der Mitte des Raumes und die Wände waren gesäumt mit Regalen und Schränken. Gleichzeitig schien es aber auch eine Art Bibliothek zu sein, denn in den Regalen standen unheimlich viele Bücher.

Allerdings schien es ansonsten in diesem Raum auch nichts zu geben, was für uns von Interesse wäre.

Auf der anderen Seite des Raumes gab es eine weitere Tür, die wenigstens wohl ganz konventionell mit einer Klinke zu öffnen war. Wir traten näher und konnten Stimmen hören. Es war also doch jemand in dem Haus, zwei Männer. Zumindest klang es so. Sie sprachen spanisch und ich versuchte verzweifelt ein paar Worte zu verstehen. Ich verstand nicht viel, aber es vielen Wörter wie „etwas Mächtiges“ und „Meister“ und „Welt...herrschen“?

Ich sah aus den Augenwinkeln, wie Leon dazu ansetzte etwas zu sagen. Aber er kam nicht dazu.

Denn gleichzeitig sah ich auch die riesige Gestalt, die plötzlich hinter uns stand und noch ehe ich Leon warnen konnte, pfefferte sie mir die Hand ins Gesicht, so dass ich gegen die nächste Wand flog und benommen liegen blieb. Ich konnte hören, wie Leon ebenfalls ein schmerzhaftes Keuchen von sich gab und plötzlich Würgelaute.

Ich versuchte die Benommenheit niederzukämpfen und richtete mich auf.

Die riesige Gestalt war niemand anderes als dieser riesige Wahnsinn-Nikolaus, der Leon unten in der Hütte bewusstlos geschlagen hatte. Er hatte Leon am Hals gepackt und ließ ihn etwa ein Meter über dem Boden in der Luft schweben. Dabei fixierte er ihn böse.

„Leon!“ keuchte ich und versuchte mich aufzurappeln.

Doch in diesem Moment schleuderte der Riese Leon ebenfalls gegen die Wand.

„Sieht so aus, als wenn du von unserem Blut wärest.“ knurrte der Riese dann auf Englisch.

Dann schwenkte sein Blick zu mir rum.

„Nichtsdestotrotz seit ihr zwei Fremde!“

Dann hob er drohend den Finger und schwenkte ihn zwischen uns hin und her.

„Lasst euch das nur eine Warnung sein! Wenn ihr uns in die Quere kommt, dann habt ihr die Konsequenzen zu tragen!“

Dann wandte er sich um und ging durch die Tür zurück in das Schlafzimmer.

Schließlich kamen wir wieder auf die Beine.

„Was?“ keuchte Leon dann. „Selbes Blut?“

„Was war dass denn für ne Ansprache?“ fragte auch ich.

„Keine Ahnung.“ meinte Leon, hob seine Pistole und ging wieder auf die Tür zu. „Das werde ich ihn jetzt mal genauer fragen.“

Mit diesen Worten betrat er das Schlafzimmer erneut.

Keine gute Idee, wie er schnell feststellen musste, denn scheinbar war der Riese nun doch ziemlich genervt. Ich konnte lautes Poltern hören und ein schmerzerfülltes Keuchen von Leon.

Immer noch benommen von dem Schlag des Riesen wankte ich zur Tür. Leon lag am Boden und der Riese hatte einen von seinen gewaltigen Füßen auf seine Brust gestellt. Mit dem er nun scheinbar unbarmherzig zudrückte.

„Lass ihn los!“ schrie ich und riss die Schrotflinte in den Anschlag.

Doch ich kam gar nicht dazu zu schießen. Denn in diesem Moment erklangen zwei Pistolenschüsse und ich sah, wie aus dem schweren Ledermantel des Riesen Fetzen und Blutspritzer aufflogen.

Doch wirklich zu stören schien ihn das irgendwie nicht. Jeder andere hätte nun am Boden gelegen. Doch er drehte sich nur betont langsam um – ich schien ihn gar nicht zu interessieren – und wandte sich dem einzigen Fenster zu, von dem die Schüsse auch gekommen waren. Die Scheiben waren an mehreren Stellen geborsten und somit durchzogen von Rissen. Nur verschwommen konnte man dahinter eine schlanke Gestalt in einem roten langen Kleid erkennen. Eine Frau?

Doch noch ehe ich dazu kam mich wirklich zu wundern schoß der Horror-Nikolaus auf das Fenster zu und einfach hindurch. Nur einen Sekundenbruchtei, zuvor war die Frau nach oben verschwunden.

„Was zum Teufel war denn das?“ fragte ich schließlich schleppend. „Oder wer war das?“

„Ich weiß es nicht, aber glücklicherweise war er oder vielmehr sie da.“ keuchte Leon und arbeitete sich wieder auf die Beine.

„Reizend.“ knurrte ich ihn an. „Ich hätte dir auch schon geholfen.“

Leon sah mich nur mit einem schiefen Grinsen an. Zumindest schien ihn dieser unheimliche Riese nicht verletzt zu haben.

Ich sah wieder zu dem Fenster. „Was ist das nur für ein Freak?“ fragte ich dann leise.

„Luis nannte ihn das „hohe Tier“.“ meinte Leon gedankenverloren.

Da brachte er mich direkt auf das nächste Thema.

„Wer ist dieser Spanier eigentlich?“ fragte ich ihn. „Und wo ist er überhaupt?“

Leon zuckte mit den Achseln.

„Er behauptet mal ein Polizist in Madrid gewesen zu sein und jetzt nur noch ein Rumtreiber.“ sagte er dann. „Er ist abgehauen, als wir uns befreit haben.“

„Und das glaubst du ihm? Also wie ein Polizist hat der bestimmt nicht ausgesehen. Und was bitte sollte ein Rumtreiber hier machen? Da gäbe es bestimmt schönere Orte für.“ meinte ich dann trocken.

Leon sah mich wieder grinsend an und schüttelte den Kopf.

„Nein, ich glaube ihm nicht. Ich bin mir sicher, dass er hier irgendwie drinhängt. Aber wie...ich weiß es nicht.“

Wir gingen durch die Holztür zurück in den Flur.

„In jedem Falle scheint er aber eher auf unserer Seite zu sein. Zumindest ist er nicht unser Feind.“ setzte er noch nach.

„Na immerhin etwas.“ murmelte ich. „Freunde haben wir hier ja nicht unbedingt viele.“

Wir gingen durch einen kurzen Korridor, der an einer Holztreppe, die nach unten führte endete.

Es war nichts mehr von unten zu hören. Die Stimmen von vorhin waren verstummt. Was nicht heißen musste, dass nicht doch jemand da unten war.

Entsprechend vorsichtig schlichen wir runter.

Wir kamen in ein großes Esszimmer, in dem eine lange Tafel stand mit mehreren Stühlen. Der Tisch war zwar gedeckt, Essen war allerdings nicht zu sehen. Doch alles war viel sauberer und ordentlicher, als in dem Dorf. Wahrscheinlich war dieser Horror-Nikolaus der Besitzer des Hauses und so eine Art...Bürgermeister.

Wir beschlossen uns nicht länger als unnötig hier aufzuhalten und verließen das Haus wieder durch eine Tür unten im Esszimmer. Ein kurzer Weg runter führte zu einem großen Tor, welches uns wiederum ins Dorf zurück brachte.

„Und was jetzt?“ fragte ich.

„Wir müssen diese Kirche finden.“ meinte Leon. „Luis hat behauptet, er hätte einen von diesen Typen was davon erzählen hören, dass Ashley dort gefangen gehalten wird.“

Er steuerte das kirchenähnliche Gebäude im Zentrum des Dorfes an. Als wir hier gegen die Dorfbewohner gekämpft hatten, waren sie alle dadurch verschwunden. Als Kirchenglocken läuteten. Vielleicht war das ja der Weg dorthin. Leon öffnete vorsichtig die Tür. Doch es war niemand da. Scheinbar war das wirklich nur so eine Art Durchgang. Jedenfalls war die Einrichtung nur sehr spärlich und die Tür auf der anderen Seite des Raumes schien auch wieder ins Freie zu führen. Leon durchquerte den Raum schnell und öffnete dann ebenfalls sehr vorsichtig die andere Tür. Dahinter lag ein schmaler Weg, der eine Anhöhe hochführte.

Wortlos verließen wir den Raum und folgten dem Weg. Nach vielleicht 100 Metern erreichten wir tatsächlich einen kleinen Friedhof. Genau wie das ganze Dorf, so sah auch er sehr schäbig aus. Auf Grabpflege schienen die Typen zumindest auch nicht den meisten Wert zu legen. Blumen oder dergleichen suchte man vergeblich, viele der Grabsteine waren unleserlich und schon schief und verwittert. Aber das war auch zweitrangig. Viel wichtiger war, dass wir oben auf der Hügelkuppe die Kirche erkennen konnten.

„Endlich!“ rief Leon und eilte den Hang hoch. Ich versuchte mit ihm Schritt zu halten.

An der Kirche angekommen rüttelte Leon an der Tür. Vergeblich.

„Mmph! Normalerweise steht das Haus Gottes doch jedem offen, oder nicht?“ meinte ich dann etwas frustriert.

„Bei deren Gott wohl eher nicht.“ meinte Leon dann genauso frustriert zurück und sah sich ratlos um.

Ich betrachtete die Tür. In das Holz war etwas eingeätzt worden. Genau das gleiche Zeichen, wie in der grünen Glaskugel an der einen Tür.

„Leon, siehst du dieses Zeichen?“ fragte ich und deutete darauf. „Genau dasselbe wie in dieser Glaskugel in der Tür.“

Er betrachtete das Zeichen und nickte dann.

„Ja, sieht so aus.“

„Was soll das eigentlich bedeuten?“ fragte ich dann. „Es scheint ja ne ziemliche Bedeutung zu haben für diese Typen.“

„Vielleicht so eine Art...Sekte.“ antwortete Leon langsam. „Zumindest wäre das eine mögliche Erklärung für einiges.“

„Glaubst du, die drehen deswegen so durch weil die ne Sektengehirnwäsche gekriegt haben?“ fragte ich ihn. Für mich klang das doch etwas sehr weit hergeholt.

„Möglich wäre es.“

Leon wirkte ratlos. Ich konnte es ihm nicht verdenken. Das alles hier ergab einfach irgendwie keinen Sinn. Plötzlich musste ich wieder an diese Ansprache von dem „Bürgermeister“ denken. Was hatte er gesagt? Vom selben Blut?

„Was hat dieser Riese in dem Haus noch gesagt? Du wärst vom selben Blut wie die?“ fragte ich Leon dann.

Er sah mich erst verwirrt an, aber dann schien auch er sich zu erinnern.

„Ja, irgendwie sowas.“

„Was könnte er damit gemeint haben?“ fragte ich weiter.

„Tja,...wenn ich das wüsste.“ sagte Leon nur.

Fragen über Fragen. Aber die wichtigste war wohl, wie kommen wir in diese Kirche rein.



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