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Kinder der Welt

von

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Drei Tage später kamen dann vier der Ordensschwestern und nahmen alles in Augenschein. Die kleine Lichtung, die vorgesehen war, schien auch in Natura Gefallen zu finden. Von dem angrenzenden Wald waren einige nicht begeistert, einfach weil er zu dicht war, dem konnte Harry aber diplomatisch entgegenwirken.
 

„Die Natürlichkeit wurde hier nicht durch den Menschen verändert. In den nächsten dreihundert Jahren kann noch eine Menge passieren und wenn man es vorsichtig anstellt, auch etwas in die richtige Richtung schubsen. Das ist also etwas, was man nicht übers Knie brechen muss.“
 

Die einzige Novizin zog erschrocken die Luft ein, hatte sie doch bis jetzt gelernt, dass ihnen nicht widersprochen wird.

„Die Damen sind auf dem Gebiet, das die Familie Potter verwaltet, deshalb werde ich euch nicht dahin kriechen, wo die Sonne nicht hinkommt.“

Der Jüngere hatte wohl die Reaktion der Frauen mitbekommen, aber dass er ein Mann war und er um eine große Bitte bat, hieß nicht, dass er buckelte. So langsam entwickelte er etwas wie einen eigenen festen Sinn, wie sein Leben sein sollte.
 

Der PriesterinMutter hatte das Verhalten imponiert und ihren Schülerinnen tat es gut, etwas Paroli zu bekommen. Einige saßen auf einem ziemlich hohen Pferd.
 

„Seht euch in Ruhe um, ich werde derzeit meinen Aufgaben nachgehen.“ Sprachs und wandte sich um. Mit Runku wollte er eines der Außenbeete in Ordnung bringen, und sehen, ob die Samen der letzten Sammelaktion gut geworden waren. Nach einigen Fehlschlägen wurde es langsam Zeit, dass das neue Verfahren funktionierte.
 

Es dauerte fast vier Stunden, bis die Frauen zum Haus zurück kamen. Eine von ihnen trug einen Korb mit Kräutern, was Harry schwer aufstoßen ließ.
 

„Ich danke Ihnen, dass Sie für mich ein paar Kräuter gesammelt haben, das hilft TränkeMeister Snape bestimmt bei seinen Forschungen.“
 

Die Priesterin konnte nichts anderes machen als ihre Beute abzugeben, schließlich hatte sie nicht um Erlaubnis gebeten, aber stinken tat es ihr sichtlich. Kein anderer Mensch im Umkreis von Tagen hätte das Gesammelte eingefordert und hier auf diesem Grundstück verbargen sich wahre Kostbarkeiten, an die man sonst nicht herankam. „Ich werde der PriesterinMutter mitteilen, dass Sie mir und Severus sehr geholfen haben.“

Mit weiteren freundlichen Worten komplimentierte Harry die kleine Gruppe vom Grundstück, verschloss es danach wieder für ungebetenen Besuch und ging ins Haus zurück.
 

„Ist das zu glauben? Da wildern diese sogenannten Priesterinnen ungefragt und haben dennoch die Frechheit pikiert zu sein, wenn ich die Kräuter zurück fordere. Ich will gar nicht wissen, was sie alles in ihren Roben versteckt haben.“

Severus lächelte und legte dem aufgebrachten Jungen seine quengelnde Tochter in den Arm.

„Was dachtest du denn, was sie tun, du hast ihnen selber die Liste gegeben, was es bei uns alles zu holen gibt, da werden sie wohl nicht widerstehen können.“
 

„Es ist trotzdem eine Frechheit, zum Glück hab ich die Kopien mit diversen Flüchen belegt. Ein Wort von mir und auf den Seiten steht nicht das geringste und nochmals kopieren geht schon mal gar nicht.“

„Das war sehr slytherin von dir.“, schmunzelte Sev.

„Ja, ich bin nicht umsonst eine halbe Schlange.“ ::Und das werde ich auch bleiben.::
 

Dem ehemaligen Professor jagten die Worte eine leichte Gänsehaut über den Rücken. Mochte er das schon bei Voldemort nicht, so war es ihm bei Harry unheimlich und bei Lore würde es ihn furchtbar ärgern, wenn auch sie dieses Erbe haben würde.
 

„Und wehe, die kommen noch und wollen freien Zugang zu dem Gebiet, dann werde ich zu Furie, ich will diesen Setzling für Lore, aber nicht um jeden Preis.“
 

Die schlechte Laune und die beinhaltende Wut war verständlich, aber gerade jetzt wollte das kleine Mädchen Aufmerksamkeit.

„Still erst mal Lore, komm runter und dann werden wir weiter sehen.“

Harry nickte und zog sich in den Wintergarten zurück. Auf dem neuen Schaukelstuhl würde er sich schnell beruhigen und alles Stressige für kurze Zeit vergessen können.
 

„Wir werden bald von hier weg gehen, egal wie die Priesterinnen entscheiden, das ganze Klima hier muss ich mir derzeit nicht antun.“
 

~~~~~~~~~~~~
 

Es dauerte mehr als einen viertel Mond bis überhaupt etwas von den heiligen Frauen zu hören war. Eine Einladung zum Nachmittagstee.
 

„Ich will da nicht hin.“, moserte Harry.

„Wie alt bist du? Wir werden hingehen und uns anhören, was sie zu sagen haben. Deine Entscheidung steht doch schon fest. Der Setzling darf gepflanzt werden, Grund und Boden bleiben in Familienbesitz und das Sammeln von Rohstoffen ist bis auf wenige erlaubte Ausnahmen untersagt.“

„Ja schon, aber ...“

„Aber was?“

„Ich will dort nicht hin.“, bockte er.

„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass du deine Tage hast.“

„Sehr witzig, nein, ich habe meine Tage nicht.“

„Dennoch geht es dir nicht gut. Was ist es?“

„Ich weiß nicht.“, druckste der Jüngere herum. „Ich fühle mich aufgedunsen, schläfrig, habe leichte Kopfschmerzen, meine Brust tut weh und mein unterer Rücken meint, bei jedem Schritt in die Luft zu gehen.“

Vorsichtig setzte er sich in seinen Sessel und nippte an seinem Tee.
 

„Ja, warum hast du nichts gesagt, ich hätte dich schon längst untersuchen haben können? Was ist, wenn es etwas mit deinem veränderten Haushalt zu tun hat, oder du dir sonst was eingefangen hast?“

„Beruhige dich, ich hab das schon länger und es ist nichts passiert, heute kommt nur alles auf einmal.“

„Beruhigen?“, fragte der ehemalige Professor und war im nächsten Moment vor seinem Schüler. „Ich beruhige mich, wenn ich weiß, dass alles in Ordnung ist.“
 

Zwei Schwünge mit dem Zauberstab und drei Diagnosesprüche, wusste Severus Snape besser Bescheid. Es waren viele Kleinigkeiten, die aufeinander trafen und sich gegenseitig hoch puschten.

Da war erste Mal, dass sich in Harrys Unterleib eine Muskelverspannung befand, die wohl mit Verheben begonnen hatte, dann kam eine leichte Unterversorgung dazu. Anscheinend konnte er zeitweilig bestimmte Stoffe weder speichern oder bilden und dann schüttete seine Bauchspeicheldrüse zu viel Insulin aus, was wohl die Schlappheit erklären würde.
 

„Du legst dich bis zum Mittag noch einmal hin und ich suche die entsprechenden Tränke raus. Das bekommen wir schnell hin. Lore kann in der Zeit mit Marry spielen, dann ist sie beschäftigt und zum Mittag sehen wir uns wieder.“
 

Widerwillig nickte der Lockenkopf, küsste seine Tochter auf den Schopf und machte sich von dannen. Schneller als gedacht schlief Harry, er brauchte wohl wirklich Ruhe und Entspannung.
 

„Harry, komm ausgeschlafen, gleich gibt es Mittag und deine Tochter quengelt schon seit einigen Minuten.“ Severus strich ihm sanft über die Wange und zog die Decke bis auf den Bauch zurück.

„Will noch schlafen.“, nuschelte die junge Mutter und drehte sich auf die andere Seite.

„Nix da, du stehst jetzt auf und siehst zu, dass deine Tochter mit dem quengeln aufhört.“

„Du bist doch bloß genervt, dass sie an die Milchbar will und du ihr in dieser Hinsicht nicht helfen kannst.“

„Und wenn schon, raus aus den Federn, ich werde mich nicht wiederholen.“
 

Mit einem Ruck, war die Decke ganz vom Bett und der Junge auf die Beine gezogen.

„Ist ja gut, ich bin wach und meine Tochter ist wohl schon länger leidlich, als du mir gesagt hast.“
 

Nach einem kurzen Besuch im Bad war der Jugendliche wieder herzeigbar und ging hinunter in die Küche. Lore saß nicht in ihrem Hochstuhl, sondern in einem provisorischen Laufstall. Sie bockte und brüllte munter vor sich hin und schien Gefallen daran gefunden zu haben zu motzen. Das kam in letzter Zeit verstärkt vor.
 

„LoreLei Sivara Potter! Jetzt ist aber genug, du bist wohl ein verwöhntes Einzelkind geworden. Dein Wille ist nicht das Erste, was erledigt wird, langsam bist du ein großes Mädchen.“

Die Kleine wurde schlagartig ruhig und sah auf ihre Hände runter, ganz so als würde sie sich schämen.

„Jetzt sei wieder ein liebes Kind und dann können wir was essen.“
 

Lore war mittlerweile in einem Alter, wo Muttermilch eher eine Zwischenmahlzeit war, als eine Hauptmahlzeit. Das Gefühl, bei Mama zu trinken war beruhigend und Sicherheit, die man nicht missen wollte.

„Wir sitzen gleich am Tisch und dann bekommst du erst etwas Gemüse und dann darfst du trinken.“
 

Harry hatte seine Meinung zum Stillen seiner Tochter schnell noch mal revidieren müssen, als er merkte, dass die Produktion immer länger brauchte und immer weniger war. Sein Körper zeigte ihm, dass er langsam genug hatte und stoppte einfach die Produktion.
 

Lore quengelte immer noch, als sie zwei Streifen Gurke gegessen hatte und zupfte ihrer Mama am Shirt.

„Ja Mausy, mal sehen, ob was zu haben ist.“
 

Severus hörte das erstaunt und sah, dass das Kind wirklich auf der Brust herum drückte, als versuchte sie, mehr heraus zu bekommen.
 

„Deine Milch versiegt, das kann auch zu deinem Unwohlsein beitragen. Da werde ich noch einen anderen Trank in die Mischung tun, dann geht es dir noch besser, bis alles vorbei ist.“

„Vielleicht ist es besser, wenn ich sie ganz abstille, dann kann ich vielleicht besser schlafen.“

„Wir können sie auf Ziegenmilch umstellen, dann ist der Entzug für sie leichter.“

„Ja, Marry.“, rief Harry und die junge Hauselfe kam angelaufen.

„Ja Harry, was darf ich machen?“

„Kannst du bitte nachsehen, ob wir in der Küche eine NuckelTasse haben. Ich möchte Lore Ziegenmilch zum trinken geben, das mag sie bestimmt trinken.“

„Hat Mama bestimmt. James Potter war als Baby oft hier, da musste er ja auch was trinken. Hat Mama immer erzählt.“ Und schon war die kleine Frohnatur wieder verschwunden.
 

Lore mühte sich an der Brust und wurde immer frustrierter. „Gleich werden wir was neues probieren.“, versicherte Harry und strich seinem Kind über die roten Wangen.

„Hier ist die Tasse für kleine Miss.“, strahlte Marry und reichte sie in wartende Hände. „Die Temperatur sollte sich auf deinem Puls richtig anfühlen, nicht zu kalt und auf keinem Fall zu heiß.“

Harry nickte und legte sich Lore in die Beuge und schob ihr nach dem Test den Sauger in den Mund.

Erst mochte sie nicht und biss auf dem Ding herum, nur um festzustellen, dass da was raus kam, was dann auch noch schmeckte. Nicht wie sonst, aber lecker.

„Na, das wäre geschafft.“ Severus goss sich seinen Tee nach und genoss den würzigen Geschmack, bevor er auch Harry eine Tasse hinstellte.
 

Die NuckelTasse war schon halb geleert und Lore hatte sich schon zweimal verschluckt, bevor der Dreh raus war. Jetzt konnte sie auch selber halten und sich dabei gemütlich umsehen.
 

„Sie scheint den Dreh raus zu haben, jetzt dürfte sie es auch im Sitzen verstehen.“

Harry nickte nur und setzte sie auf sein linkes Bein und nahm sich einige Trauben aus der Schale. Und wirklich, das Mädchen machte zwischen den Positionen keinen Unterschied und trank gierig weiter, solange sie den direkten Griff zur Mamabrust hatte.
 

Das Mittagessen war schneller vorbei, als Harry wollte, jetzt stand der Weg zu den Priesterinnen an, den er schon gar nicht mehr machen wollte. Schon allein diesen Frauen gegenüber zu stehen war ihm suspekt, einfach Gastfreundschaft ausnutzen, war unter aller Sau.
 

„Mach dich fertig, Junge, je schneller wir da sind, je schneller sind wir wieder weg.“

„Du als Zauberer mit Meistertitel müsstest wissen, dass Zeit nicht Zeit nicht Zeit ist.“

„Richtig und wehe, du versuchst sie zu schinden.“

Severus nahm sich sein PatenKind auf den Arm und klopfte ihr leicht auf den Rücken. Ein kleiner, frecher Rülpser war zu hören und dann ging es zum Ausgehfein machen.

„Trödel nicht.“, mahnte der TränkeMeister noch einmal.

„Ja, ja olle Fledermaus.“, nuschelte Harry und machte sich auf in sein Zimmer. Einfach zum Trotz packte Harry seinen uralten Klamotten ein, die, die noch aus den Zeiten der Dursleys waren, entsprechend abgetragen. Es sollte eigentlich ein Mahnmal für ihn selbst sein, nie so zu werden wie seine Verwandten, aber jetzt wollte er sie den Priesterinnen vermachen, mit kleinen fiesen Zaubern darauf. Jeder, der sie berühren würde, würde die Erfahrung machen, sein wirklich schmerzendes Leben zu sehen und zu erfahren, was es hieß, bestohlen und verkauft zu werden, das würde diesen Frauen mal ganz gut tun.
 

Noch einmal versicherte Harry sich, dass er annehmbar aussah und machte sich dann auf nach unten zu seiner Tochter und seinen Lebensbegleiter.

„Lass uns aufbrechen, bevor ich es mir wieder anders überlege.“

Severus nickte und hielt einen Portschlüssel hoch.

„Ich hasse diese Art zu reisen und für Lore wird es das erste Mal sein. Mal sehen, ob sie nach mir kommt oder nach dir?“ Er kicherte leicht.
 

„Ich hab mit ihrer Entstehung nun am wenigsten zu tun.“

„Schon wahr, aber ohne dich wäre sie mit der höchsten Wahrscheinlichkeit nicht mal geboren worden, oder denkst du, Dumbles hätte sie am Leben gelassen?“

„Nein, aber das ist alles Vergangenheit, jetzt ist die Zukunft.“
 

Damit löste er den Port aus und sie landeten vor dem Bereich, der den Priesterinnen gehörte. Lore riss erst mal die Augen auf, um gleich darauf protestierend zu schreien. Das gerade war kein schönes Gefühl in ihrem Bauch und es war ganz kalt auf einmal.
 

„Ist gut, meine Princess, du musst nicht weinen.“ Harry wiegte sie leicht hin und her, strich ihr über ihren Rücken und küsste ihr die Tränen weg.

„Es ist alles wieder gut.“

„Ah, sie sind schon da.“, rief eine junge Schülerin von weitem. „Die PriesterinMutter erwartet Sie schon, ich soll Sie zu ihr bringen.“

Die Schülerin war sehr sehr aufgeregt und hippelig. Es war wahrscheinlich ihre erste Handlung in ihrer neuen Position und überforderte sie sichtlich. Wie alt mochte sie sein? Vierzehn, fünfzehn, nicht älter.

„Wir folgen dir, bring uns zu ihr.“, sagte Severus im neutralen Ton.
 

Der Weg führte sie an den Gärten vorbei und ließ sie sehen, was die Winterarbeit alles brachte. Eine der Priesterinnen erkannte Harry vom Waldbesuch und schickte ihr abschätzende Blicke.

„Bitte tretet ein.“ Damit hob sie einen unscheinbaren Vorhang und ließ den Gästen den Vortritt.
 

„Seid willkommen.“

Überall waren kleine Setzlinge in Pflanzgefässen und warteten darauf in die freie Natur zu kommen. Ein Setzling im roten Topf zog Harry an und er wusste sofort, dass das der war, dem er ein Zuhause geben wollte.

Er ging auf ihn zu und fuhr einige Zentimeter Entfernung das Blattgrün nach. Magie war zu spüren und knisterte merklich unter den Fingern. Sie pickte ihn manchmal in die Handfläche und stellte die Haare auf den Unterarm auf.
 

„Harry?“, fragte Sev. „Was fühlst du gerade?“

„Es geht angenehm, ein bisschen so wie bei einer Blitzkugel, es kribbelt.“

Auch Lore griff nach der Pflanze, kam aber nicht heran, aber sie spürte die Magie. In ihrem Gesicht konnte man Erstaunen sehen und irgendwie auch Verständnis.
 

„Ihr habt den Setzling also schon gefunden.“, erklang die rauchige Stimme der Mutter Paroma.

„Wir haben ihn nicht gefunden, er hat uns gerufen.“

Harrys Stimme klang neutral, aber er musste sich stark zusammen reißen, als er neben der starken Frau die Schwestern sah, die ihn beklaut hatten.

„Es ist schon dich wieder zu sehen.“ Sie strich Lore über ihre Wange. „Die Aufzeichnungen waren sehr aufschlussreich und vor allem erstaunlich. Auf dem Gut deiner Familie befinden sich wahre Schätze.“ Ihre Augen leuchteten vor Begeisterung.

„Das ist mir bekannt. Ich wusste aber nicht, dass sie so begehrt sind, dass man sie an sich nimmt ohne zu fragen.“ Sein Blick ging zu der Schwester, die nicht einmal den Anstand besaß, irgend ein Gefühl von Schuld zu zeigen.
 

„Ich verstehe nicht, Schwester Beate hier versicherte mir, dass die mitgebrachten Kräuter zu Ehren der Mutter gespendet wurde.“ Ihr Gesicht zeigte wirklich Überraschung und ihre Stimme verriet einen Ausdruck des Unglaubens.
 

„Dem wäre wohl so gewesen, wenn ich die Bitte erhalten hätte, sie ernten zu dürfen. Ich habe den Schwestern einen Korb mit, sagen wir mal zu vorschnell geernteten Kräutern abgenommen und mich bedankt, dass sie Meister Snape etwas die Arbeit erleichtert haben. Ich hatte sie wohl auch bitten sollen, die Taschen zu leeren. Dieses Missgeschick wird mir nicht mehr vorkommen. Gastfreundschaft gut und schön, aber sie hat Grenzen.“
 

Der PriesterinMutter fielen fast die Augen aus, das, was sie da hörte, war nun wirklich nichts, was in ihrem Orden gelehrt wurde und widersprach der guten Erziehung.

„Ist das wahr, Schwester Beate?“

„Mutter, ich habe nur genommen was dem Orden zustand.“, beharrte sie.

„Nein, du hast uns von diesem Reichtum abgeschnitten. Du glaubst doch wohl nicht allen Ernstes, dass uns der Zugang jetzt noch gestattet wird.“

„Er hat uns genauso Respekt zu zollen wie alle anderen auch.“

„Respekt? Respekt muss man sich verdienen, nicht fordern.“ Entsetzen war auf dem Gesicht der stolzen Frau zu sehen und pure Entschlossenheit.

„Ich werde noch heute sehen, wie weit dein Irrsinn bei den anderen verbreitet ist und dann dafür sorgen, dass ihr wieder auf den rechten Pfad kommt, wenn es sein muss mit vielen Ordensschwestern weniger.“
 

Eine befehlende Geste hieß Beate ihren Weg und gleichzeitig eine andere Schwester ihr hinterher.

„Es war schon länger an der Zeit etwas zu ändern.“

Severus nickte ihr anerkennend zu. „Es fordert viel Stärke Fehler zu sehen und noch mehr etwas gegen sie zu unternehmen.“
 

Sie nickte und bedachte die jetzige Situation. „Ich habe lange nachgedacht und viel meditiert, die Mutter um Rat gebeten und in den chronologischen Aufzeichnungen des Ordens nachgelesen. Die Entscheidung, wo der Setzling seine Zukunft erlebt, war nicht leicht zu fällen. Und gerade, wo ich das Richtige gefunden zu haben schien, wirft ein anderer alles über den Haufen.“ Die oberste Priesterin holte tief Luft und sah Harry direkt in die Augen.

„Der Setzling wird zum Wohle der Mutter in die Obhut deiner Familie gelegt und deine Tochter wird die Ehre haben, der PflanzPate zu sein.“ Sie schluckte schwer. „Ich werde jeden Anspruch des Ordens auf das Land, das die Pflanzstelle umgibt, für nichtig erklären und lediglich ein Besuchsrecht alle fünfzig Jahre wünschen. Natürlich wird dieser Setzling in fünfhundert Jahren einen Abkömmling hervor bringen und genau diesen möchte ich dann wieder in die Gegenwart der Schwestern bitten.“

„Es wird nicht nötig sein weiter zu sprechen. Ich nehme im Namen meiner Familie Potter die Ehre an, einen zukünftigen Mutterbaum zu betreuen.“
 

Harry drehte sich dem Setzling zu. „Unter bestimmten Bedingungen und unter strenger Kontrolle erlaube ich bestimmten OrdensSchwestern auf den Ländereien zu ernten, aber ich erwarte, dass alles nach den Regeln meiner Familie abläuft.“
 

Mutter Paroma atmete erleichtert auf und umarmte spontan den jungen Mann. „Danke.“
 

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Zwei Wochen später, zu einer Mondfinsternis, wurde der Setzling in die Erde gebracht. Lore durfte einige Blüten in das Setzbett werfen und etwas Sand für das neue Leben mit dazu.

„Möge die Mutter dem neuen Platz des Mutterbaumes segnen, ihm dem bestmöglichen Schutz zu teil werden. Die Zukunft mit allem ausstatten, was zum Leben gebraucht wird und allen Schaden von diesem Ort abwenden.“
 

Der Setzling wurde mit Erde fest zugedeckt und bekam eine ordentliche Portion Wasser.

Jetzt hieß es warten und zusehen, wie alles ineinander passte. In ein paar Tagen würde alles so aussehen, als wäre hier niemals etwas geschehen. Die Tiere würden damit beginnen, den neuen Baum als Teil ihrer Welt zu sehen und die Pflanzen würden mit Rasen und Gräsern über die aufgeworfene Erde herfallen und sie unter sich begraben.
 

ENDE



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