klare Verhältnisse
Es war ein anstrengender Tag gewesen bisher.
Erst eröffnete sein bester Freund ihm, dass seine Sandkastenfreundin von einem fanatischen Verehrer terrorisiert wird, dann der Anruf, das grauenhafte Paket mit Brief und als wenn das nicht schon reichen würde, auch noch das Gespräch mit dem Admiral.
Naruto seufzte, als er die Veranda mit zwei riesigen Reisetaschen beladen, überquerte.
Jiraiya war regelrecht ausgeflippt, als er die Geschichte mit dem Paket gehört hatte.
In seiner Bürowand klaffte jetzt jedenfalls ein dickes Loch. Vor lauter Wut hatte sein sonst so ruhiger und besonnener Großonkel das schwere Namensschild aus Messing geworfen. Zum Glück war nicht gerade das Fenster im Weg.
Erst nach ca. 30min beruhigte sich Jiraiya wieder und er konnte ihm die komplette Geschichte und ihrem Plan, Sakura zu sich zu holen erläutern.
Es hatte ihn einiges an Überredungskunst gekostet, denn Jiraiya war anfangs überhaupt nicht damit einverstanden gewesen. Er beharrte fest darauf, dass Sakura bei ihm zu Hause sicher wäre, was Naruto nie bezweifelt hatte, aber so wäre jedenfalls immer jemand bei ihr. Zumal sie die nächsten Tage vom Dienst im Krankenhaus erstmal freigestellt war.
Die schweren Taschen in der Hand, kramte er mit der anderen in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel.
Er steckte ihn ins Schloss und verharrte. Irgendwie hatte er das Gefühl im falschen Moment zu kommen. Die verwirrenden Gedanken von sich abschüttelnd, öffnete er schließlich die Tür. Er lies die Taschen zu Boden sinken, schlüpfte aus seinen Schuhen und machte sich auf den Weg seine beiden Freunde zu suchen.
Er dachte sich schon, dass er sie im Wohnzimmer antreffen würde, doch er hätte nicht damit gerechnet in welcher Position. Eng aneinander geschmiegt saß das einstige Liebespaar da und schauten ihn nach einer kurzen Begrüßung erwartungsvoll an.
War er wohl doch etwas ungelegen gekommen. Waren die zwei nun wieder zusammen oder hatte sein bester Freund sie einfach nur die gesamte Zeit welche jetzt bestimmt 2 Stunden betrug, gehalten?
Ein Blick in Sasukes Augen verriet ihm die Antwort. Die schwarzen Seelenspiegel seines Teamkameraden sagten soviel wie „Ein Wort und ich mach Hackfleisch aus dir.“
Naruto grinste. Sollte er es darauf ankommen lassen? Doch dann schaute er zu Sakura, die die Umarmung zwar sichtlich genoss, aber sonst einfach nur unheimlich erschöpft wirkte.
„Also?“ riss ihn Sasuke schließlich aus seinen Gedanken.
„Sakura wird bei uns wohnen. Jiraiya war nicht begeistert, aber er sieht ein, dass es in Anbetracht der Umstände wohl das Beste ist.“
An Sakura gewannt fuhr er fort: „Ich habe deine beiden Taschen geholt, falls etwas fehlen sollte, sag mir Bescheid. Du hast die freie Auswahl. Wir haben im 2. Stock 4 Gästezimmer. 2 davon mit eigenem Bad. Der 3. Stock ist Sasukes Bereich und der 1. meiner. Damit bist du praktisch zwischen uns. Wenn etwas sein sollte sind wir schnell da. Wahrscheinlich ist Sasuke noch nicht dazu gekommen, dir dieses riesige Haus zu zeigen hm?“
Die schöne Chirurgin schüttelte nur mit dem Kopf.
„Gut also der Keller ist ausgebaut und sowas wie ein Fitnessbereich. Wir haben da unten einen kleinen Pool, einen Fitnessraum und eine kleine Sauna. Du kannst gerne alles benutzen. Der Rest des Hauses ist nicht sonderlich interessant, fühle dich einfach wie zu Hause.“
„Ok. Danke Naruto. Ich werde dann mal ein Zimmer mit Bad beziehen und duschen gehen.“ antwortete sie leise und erhob sich. Sasuke folgte ihr schweigend und stütze sie leicht. Ihre Knie wollten wohl nicht ganz so wie sie.
Naruto verzog sich derweil in die Küche und setze Kaffee auf. Er brauchte jetzt dringend einen Schluck von der schwarzen Flüssigkeit.
„Sag mal was hast du da drin? Steine?“ fragte Sasuke, als er die schweren Taschen schulterte und Sakura den Weg zu den Gästezimmern zeigte.
„Abgesehen von meinem Zeug, ein paar dicke Bücher über neuere Erkenntnisse in der Medizin.“ Sie blieb stehen „ Sasuke?“ Auch er blieb stehen und drehte sich leicht zu ihr um „Hn?“ „Das vorhin...Ich meine wir...Ach verdammt....Ich weiß ich sagte nur eine Nacht, aber mir hat das viel bedeutet und ich dachte....“
Sasuke seufzte diese Frau hörte irgendwie nie richtig zu. Hatte er ihr nicht bereits gesagt, dass sie noch nicht miteinander fertig waren? Warum nur musste er bei dieser wunderschönen Frau alles aussprechen? „Was dachtest du?“ Sie lächelte leicht verlegen und fragte dann unsicher „Du hast gerade niemand anderen oder?“
Diese Frage ärgerte ihn. Gut sein Ruf in Bezug auf Frauen war nicht gerade der Beste aber sie war nicht irgendeine Frau.Er hätte sie nicht geküsst wenn es jemanden in seinem Leben geben würde. Das musste ihr doch klar sein oder etwa nicht?
„Hör zu Baby. Wir beide haben viel zu bereden, aber nicht jetzt. Erst will ich, dass dieser Bastard der hinter dir her ist entweder tot oder hinter Schloss und Riegel sitzt. Bis dahin kann ich dir sagen, dass du jetzt wieder einen Mann in deinem Leben hast und dieser Mann bin ich. Du gehörst jetzt wieder zu mir. Ich will dich Baby, ich will Alles von dir. So war es schon immer. Wir haben da gerade etwas begonnen, was auch wenn du es so wolltest nicht mit einer Nacht gegeben ist. Das meine Süße sollte dir klar sein.“
Es kam für ihn nicht überraschend, dass Sakura die Arme um ihn schlang und ihm einen innigen Kuss aufdrückte, denn während seiner kleinen Rede hatte sich ihr Gesicht von Wort zu Wort aufgehellt. Nun strahle sie regelrecht und flüsterte an seinen Lippen „Ich habe nie aufgehört dich zu wollen.“
Er grinste als sie sich von ihm löste, küsste sie auf die Stirn und sagte „Scheißen wir auf den 2. Stock. Mein Bett ist ziemlich groß.“
Sie an die Hand nehmend zog er sie die Treppen hoch zu seinem Bereich des Hauses. Es waren 4 Zimmer. Ein riesiges Bad mit großer Badewanne und externer Dusche. Ein Büro, ein großes Schlafzimmer mit einem Bett wo locker 3 Personen drin schlafen könnten und einem eigenen Wohnzimmer ausgerüstet mit teuren technischen Geräten und gemütlicher schwarzer Ledercouch.
Im Schlafzimmer ließ er ihre Taschen fallen und schlenderte ins Bad.
Er ließ ihr Wasser für die Badewanne ein. Seiner Meinung nach brauchte Sakura jetzt eher eine entspannende Badewanne als eine heiße Dusche.
Er ging zurück ins Schlafzimmer, wo Sakura in ihren Taschen nach frischen Sachen kramte.
„Du solltest ein Bad nehmen Baby. Entspann dich ein bischen. Das Wasser läuft schon. Handtücher sind im Schrank rechts im Bad.“
Sie richtete sich auf und schmiegte sich an ihn. „Danke. Weißt du, auch wenn die Situation echt beschissen ist, bin ich doch froh dass du mich gefunden hast und du jetzt da bist. Ist das Schicksal?“ Er küsste sie und strich ihr leicht über den Rücken. „Ich glaube nicht wirklich an Schicksal, aber wenn es so etwas tatsächlich geben sollte, dann denke ich dass es uns wieder zusammengeführt hat. Und jetzt geh baden. Ich bin unten wenn was sein sollte.“
Damit ließ er sie alleine.
Er war froh wieder etwas Zeit für sich und seine Gedanken zu haben. Er musste noch mit Naruto reden, aber danach würde er sich für ein paar Stunden im Keller abreagieren. Es war lange her, dass er so gefühlsbetont war. Er war es einfach nicht mehr gewohnt. Normalerweise schlief er mit den Frauen, hatte vielleicht ein Date und führte normale Konversation ohne von sich auch nur annähernd viel preis zugeben. Das hier war was völlig anders.
Er musste sich erst wieder darauf einstellen eine Beziehung zu führen. Denn genau das war es jetzt für ihn. Er war wieder in einer festen Beziehung. Amüsanter Weise mit genau der selben Frau, mit der er die letzte Beziehung führte.
Sie hatten noch viel Zeit zu überlegen wie es mit ihnen weitergehen sollte. Ob sie mit seinen Beruf überhaupt klar kam, wie sie es mit ihrem machen wollte. Sie könnte ganz sicher bleiben und in der Klinik arbeiten, aber erst gab es Wichtigeres zu erledigen.
In der Küche saß bereits Naruto am Tisch und hielt ihm eine Tasse dampfenden Kaffee hin. „Ihr seid also wieder zusammen.“ Es war keine Frage, die der blonde SEAL da stellte. „Hast du gelauscht?“ eine Augenbraue in die Höhe ziehend wartete Sasuke auf die Antwort. Sein Gegenüber machte eine wegwerfende Handbewegung und stellte eine Gegenfrage „Hast du noch nie mitbekommen, dass man hier unten die Worte hören kann wenn man im Treppenhaus redet?“ Darauf war nichts zu erwidern. Es stimmte das Treppenhaus schallte wie eine große Halle. Er griff nach der Tasse und nahm ein paar kräftige Schlucke, bevor er sich ebenfalls an den Tisch setzte.
„Irgendwie meine ich mich daran zu erinnern, dass du auf keinen Fall wieder eine Beziehung wolltest. Schon garnicht mit Sakura.“ Das dicke Grinsen im Gesicht des Blonden hob nicht gerade seine Laune. Es war klar, dass Naruto darauf herumreiten würde. Er zuckte darauf nur mit seinen Schultern. Was sollte er auch sagen? Sakura hatte ihn einfach überrumpelt und seine Schutzmauer mit einer Geste eingerissen.
„Es war eh nur eine Frage der Zeit. So wie ihr euch in Somalia angesehen habt.
Wie auch immer. Was hat Tenten gesagt?“
Der schwarzhaarige Mann lehnte sich zurück und fing an zu erzählen: „Sie wird dem nachgehen, wenn sie die Genehmigung ihres Vorgesetzen hat. Morgen kommt sie und will mit Sakura sprechen. Bisher hab ich noch keine Rückmeldung von ihr. Sie meinte sie wird sich sofort darum kümmern die vermeintliche Leiche von dem Kellner zu finden. Wahrscheinlich hat sie nun eine Menge zu tun.“
„Gut. Sie ist die Beste. Wenn einer diesen Psychopathen findet dann sie. Jiraiya hatte da eine ganz gute Idee. Wenn wir die Kette von ihr wiederbekommen, dann statten wir sie mit einem Peilsender aus. Du weißt wir können sie nicht einsperren und wenn sie arbeitet...tja sagen wir so. Die Klinik ist nicht gerade ein sicherer Ort. Die Menschen gehen da ein und aus. Was hältst du davon?“
„Ansich keine schlechte Idee, aber ich bin mir nicht sicher ob sie diese Kette jemals wieder tragen wird.“
Ein kleines warmes Lächeln zierte nun die Lippen des Uzumakis. „Das wird sie glaub mir.“ „Warum bist du dir da so sicher?“ „Beantworte mir eine Frage Sasuke. Was würdest du tun, wenn es deine Kette wäre? Würdest du sie weiter tragen?“
Überlegend strich er sich durch die Haare mit der anderen Hand berührte er die Kette an seinem Hals. Ja was würde er tun? Konnte man das überhaupt vergleichen? Er hatte rein beruflich schon mit dem Tod zu tun. Er hatte schon soviel gesehen. Würde ihn dann das noch so abschrecken? Wenn er allerdings so überlegte, hatte auch Sakura in ihrem Beruf viel mit dem Tod zu tun. Sie war Ärztin in der Unfallchirurgie. Es kam sicherlich nicht selten vor, dass die Patienten unter ihrer Hand im OP einfach starben ohne, dass sie es verhindern konnte.
Ja er würde die Kette weiter tragen. Die guten Erinnerungen überwogen nunmal bei weitem.
Er wollte gerade antworten, da klingelte sein Handy. Ein Blick auf das Display sagte ihm, dass es seine Mutter war. „Hallo Mom“ begrüßte er die Frau, die ihm als Kind immer vorgesungen hatte.
„Hallo mein Schatz. Was ist da los bei dir und wie geht es Sakura?“
„Woher weißt du das denn?“
„Itachi hat bei deinem Vater Urlaub eingereicht. Er trifft übrigens morgen bei euch ein und wird ein paar Tage bleiben. Hör zu Schatz. Wir machen uns alle Sorgen zumal irgendjemand an Kenjis Auto gepfuscht hat. Seine Bremsleitungen wurden durchgeschnitten, aber keine Sorge es gab keinen Unfall und niemanden ist was passiert. Auf seiner Fußmatte fand er dann diese verdammte Blume.“
Sasuke sprang auf. Sein Stuhl viel scheppernd zu Boden.
„Was sagst du da? Was für eine Blume etwa eine weiße Calla?“
„Ja genau. Eigentlich eine sehr hübsche Blume aber...“
„Mom! Wann war das?“
„Schon gut Schatz. Es war vorgestern. Ich hoffe Sakura ist bei dir.“
„Sie ist hier Mom. Es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Wir haben das FBI eingeschaltet eine Freundin von uns. Mach dir keine Sorgen ich passe schon auf sie auf.“
„Ok wenn es was Neues gibt..“
„Dann rufe ich dich an.“ schnitt er ihr das Wort ab und verabschiedete sich. Ernst schaute er seinen besten Freund an, der den Blick nicht weniger ernst erwiderte.
„Jemand hat bei Kenji die Bremsleitungen durchgeschnitten.Es ging gut aus. Keine Verletzen.“ berichtete er.
„Und hat eine weiße Calla hinterlassen nicht wahr?“ Sasuke nickte.
„Verdammt. Wie kann dieser Typ hier und gleichzeitig in Kalifornien sein?“
„Entweder er hat ein Flugzeug mit dem er hin und her fliegt oder aber wir reden hier nicht von einem sondern von mindestens 2 Typen.“
Anmerkung: Ich weiß es geht mit Sasuke und Sakura ziemlich schnell, ich hab allerdings noch einiges mit ihnen vor. Die Beziehung hat ja erst angefangen ;-) Erstmal konzentriere ich mich jetzt wieder nach den ruhigen Kapiteln auf meinen Psychopathen und was der noch so alles „anstellt“
Ihr könnt gespannt sein.
LG
Vanny
