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Imaimashi temapaku

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Wo bleiben die Eltern?

16:35 Uhr, Paris

„Puh...Ein Glück, dass wir's doch noch geschafft haben...“, atmete Dallian nach dem Klingeln der Schulglocke aus. „Ja, sonst hätten wir echt Ärger bekommen, aber warum haben sie uns die Tür nicht aufgeschlossen, als sie gegangen sind?“, wollte Josephine wissen. „Ja, das kommt mir auch Spanisch vor. Sonst machen die das immer...“, die beiden überlegten scharf nach, bis die Französischlehrerin die beiden aus dem Klassenzimmer scheuchte. Die Lehrerin schloss ab und ging in die entgegengesetzte Richtung der beiden Zwillinge. Die Chance nutzte Dallian gleich aus, drehte sich zu der Lehrerin und streckte ihr die Zunge heraus. „Was für eine alte Scheuche. Ich hasse sie.“, „Du hasst alle Lehrer Dallian...“, seufzte Josephine. „Gar nicht war!“, „Na gut, auch alle Lehrerinnen...“, „Falsch! Ich finde Monsieur Cygne ganz gut!“, schmollte Dallian und schob die Lippe vor. Josephine lachte. „Ja, da hast du Recht. Aber eben nur ,ganz gut'.“
 

Auf dem Weg nach Hause plauderten die Zwei gemütlich weiter und verwarfen den Gedanken, dass ihre Eltern am Morgen nicht da war. Immerhin war es ihr Glück. Sie konnten sich frei bewegen, solange ihre Eltern noch nicht da waren und würden die beiden ausnutzen, wenn dies der Fall war. Dallian und Josephine waren inzwischen bei ihrem Haus angekommen und nach einer halben Stunde diskutieren, wer jetzt den Schlüssel habe fand ihn schließlich Josephine in der hintersten Ecke ihrer Schultasche, was Dallian triumphierend grinsen lies. Doch als es dann um das aufgehen der Tür kam, hatten die beiden Bange. „Was ist, wenn unsere Eltern wieder da sind und die kaputte Tür sehen?“, flüsterten sich die beiden synchron zu und schluckten. Langsam näherte sich der Schlüssel zitternd dem Schlüsselloch und Josephine traute sich gar nicht den Schlüssel erst reinzustecken, doch wenn sie zu spät kamen, würde dies noch zusätzlich Ärger geben. Mit diesem Gedanken steckte Josephine den Schlüssel blitzschnell ins Schlüsselloch und drehte ihn, bis ein Klicken ertönte und die Tür einen kleinen Spalt aufging, als Dallian dagegen drückte. Es wirkte alles so, wie die beiden Zwillinge das Haus verlassen hatten. Etwas unordentlich von ihrer Hektik, noch zur Schule zu kommen und dunkel. „Sind wieder da!“, riefen beide gleichzeitig. Keine Antwort. Die Zwillinge schauten erst in die Wohnung, dann sich gegenseitig an, wieder zur Wohnung und fingen an zu grinsen. Fröhlich betraten die beiden selbstbewusst das Haus und zogen ihre Schuhe aus, nachdem sie die Tür geschlossen hatten. Es war normalerweise nie so, dass ihre Eltern noch nicht zu Hause waren, aber umso besser für Dallian und Josephine, welche sich wie ein Kind an seinem Geburtstag freute. Die Taschen räumten die beide in ihr Zimmer und achteten dabei darauf, nicht die dunkelbraune Tür um zuschmeißen, welche aus den Angeln gerissen an der Wand vor dem Kinderzimmer stand. „Dann lass uns mal Mittagessen machen!“, schlug Josephine vor und rieb sich die Hände, als Dallian schon aus der nicht vorhandenen Tür huschte.
 

16:38 Uhr, Bretagne

Lucas und Maxime gingen den Weg neben dem Kanal entlang, während sie über den Alltag redeten, besser gesagt der blonde mit den dunkelblauen Augen hörte seinem Cousin mit ausdrucksloser Mine zu, während der Jüngere ununterbrochen davon redete, dass er einen Schlag von Amber -ein hübsches aufbrausendes Mädchen aus der Parallelklasse- kassiert hatte, als er ihr unter den Rock schauen wollte. Seine Wange zierte immer noch ein Handabdruck, welcher sich durch den Rotton deutlich von seiner leicht blassen Haut abhob. „Du solltest einfach aufhören die Mädchen zu bespannen, Lucas“, riet ihm Maxime. „Aber Max, du weißt gar nicht wie geil der Ausblick war! Ihre Unterwä-“, „Ich will's gar nicht hören.“, unterbrach Maxime seinen Cousin. Maxime war einer der ernstesten Personen in seiner Familie, was wohl an seinem angeheirateten Vater lag. Nach einer Weile bogen die beiden in eine Straße ein, die vom Kanal wegführte. „Was meinst du, warum unsere Eltern heute Morgen nicht da waren? Sie sind ja meistens lange weg, aber früh Morgens sind sie doch immer da und wecken Chloé und mich...“, wollte Lucas wissen und Maxime schaute in den Himmel, wo sich schon mehrere dichte Wolken gebildet hatten. Es würde wahrscheinlich bald anfangen zu regnen. „Lucas, lass uns beeilen, deine Schwester abzuholen, sonst werden wir nass“, schlug Maxime vor und war so Lucas Fragen ausgewichen, denn auch er schaute in den Himmel und stimmte seinem Cousin zu.
 

Die beiden waren endlich an der Grundschule von Chloé angekommen. Chloé stand wie immer alleine und ruhig vor dem Eingangstor. Lupin war ebenfalls bei ihr und als sie ihren Bruder entdeckte sagte Lupin: „Chloé, da ist er!“ und deutete auf den dunkelhaarigen. Chloé lächelte schwach und ging ihrem Bruder entgegen.“Hey Chloé! Tut mir Leid, dass du wieder warten musstest!“, entschuldigte sich Lucas mit einem schuldbewussten Grinsen, streckte jedoch gleich die Arme nach vorne und ging in die Knie. Chloé hatte ihre Arme ebenfalls nach vorne gestreckte und wurde von ihrem Bruder durch die Luft gewirbelt, als sie bei ihm ankam. Sie kicherte und landete schließlich wieder sanft auf dem Boden. Lucas strecke ihr seine vertraute Hand entgegen und die Kleine ergriff sie hemmungslos und fest, als würde sie Angst haben, dass ihm irgendetwas passieren. Zusammen gingen sie den Weg weiter nach Hause. „Na, hast du gute Neuigkeiten?“, fragte Lucas freundlich und Chloé brachte Lupin in den Vordergrund: „Wir haben heute einen Mathetest geschrieben. Chloé bekommt bestimmt eine eins. Immerhin habe ich ihr geholfen!“, strotzte der Hase und hielt sich ehrenvoll die Hand auf sein Herz. „Na wenn du dabei warst, dann kann sie ja nur eine eins bekommen!“; witzelte Lucas und Chloé lächelte. Den Rest des Weges gingen die drei in zügigen Schritten, da Maxime sie immer darauf hinwies, dass es bald regnen würde und zum Schluss rannte die Truppe mit den Schultaschen über den Köpfen durch den Regen zu ihren Wohnungen. „Manne , mann, mann! Das schüttet ja aus Eimern und hört nicht mehr auf!“, beschwerte sich Lucas, als sie bis auf die Unterwäsche nass im Treppenhaus standen und nach draußen guckten. Chloé nickte zustimmend und Maximes Mimik änderte sich nicht. Er war nicht gut im Umgang mit seiner Mimik und hatte oft einen ernsten Gesichtsausdruck auf. Es scheint als würde ihn nichts aus der Ruhe bringen, er war sportlich und einer der klügsten Köpfe in Bretagne, weshalb ihn die Mädchen oft auf die Nerven gingen mit der ewigen Schwärmerei. Lucas war genau das Gegenteil von Maxime und wünscht sich oft genauso beliebt wie Max zu sein. Viele verstanden nicht, wie die beiden befreundet, geschweige denn verwandt sein konnten, doch da steckte schon viel dahinter.

Die Türen zu den verschiedenen Wohnungen wurden aufgeschlossen und es wurde aufgepasst nicht zu viel in den Räumen schmutzig zu machen.
 

Maxime schaute sich verwundert in der Wohnung um und fragte sich, wo seine Eltern waren. Sonst waren sie um diese Uhrzeit immer schon zu Hause. Seine nasse Tasche stellte er einfach in das Waschbecken und zog sich aus, um seine Sachen auf die Heizung zu legen, worauf er dann duschen ging. Nachdem er sich genügend aufgewärmt hatte und der Geruch vom Regen nicht mehr auf seiner Haut zu riechen war, schnappte er sich eine dunkle Jeans und ein braunes T-Shirt über das er eine schwarze Weste anzog. Schon gleich war ihm viel wärmer als vorher mit seinen nassen Schulklamotten und holte seine trockenen Schulsachen aus seiner Tasche, bevor er sich an den Schreibtisch setzte und anfing seine Hausaufgaben zu machen.

Währenddessen half Lucas seiner Schwester beim anziehen ihrer dunkelblauen Latzhose mit kurzen Beinen und beim Schnüren der weißen Schleife mit einem dünnen blauen und einen dünnen roten Strich drauf. „Danke“, bedankte sich Chloé und ihr Magen meldete sich laut, was Lucas grinsen lies. Er streckte ihr die Hand hin und meinte: „Komm, lass uns mal zusammen was kochen und warten, bis Mama und Papa kommen.“, „Kommen sie denn noch? Es ist so spät...“, flüsterte Chloé und Lupin nickte. „Sicher kommen sie!“, versicherte Lucas. „Wenn ihnen nichts zugestoßen ist...“, fügte er in Gedanken hinzu.
 

20:17 Uhr, Irgendwo in Frankreich

Ein Schrei ertönte. „Nein! Lass mich in Ruhe!“, kreischte eine weibliche Stimme verängstigt. Eine Frau rannte hektisch durch ein ein großes Gerüst, was sich als Fehler herausstellte. „Hihihi!“, kicherte eine Stimme hinter der Frau, welche sich erschrocken umdrehte und kreischend auf den Boden fiel. Ein Stück einer Schiene durchbohrte ihre Rücken und verzweifelt schaute die Frau nach oben. „B-Bitte, lass mich am Leben...“, wimmerte sie, doch als Antwort starrten sie zwei dunkelblaue Augen belustigt an, als die Frau den Kopf leblos zu Boden fallen lies und sich die Blutlache unter ihr ausbreitete. „Hihi, man ihr macht ja eine größere Sauerei, als ein Kleinkind!“



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