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Dissect and Love

von

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-Steins Alpträume-

Nach vielen Stunden harter Arbeit konnte Stein endlich nach hause gehen. Er hatte sich durch die letzten Unterrichtsstunden durch gequält und ständig war er geistig nicht ganz anwesend gewesen. Selbst seine Schüler hatten das bemerkst und ihm verordnet sich doch endlich mal aus zu schlafen. An Spirit dachte er fast durchgehend und das war, seiner Meinung nach, viel schlimmer als die Müdigkeit an sich, auch wenn sich das wohl gegenseitig bedingte.

Am Flickeninstitut angekommen erwartete ihn gespenstische stille, eine dunkle Atmosphäre und Einsamkeit. Trotz all der Jahre, die vergangen waren viel es Stein immer noch schwer nach hause zu kommen, da verließ er sein Haus lieber gar nicht erst. Eingestehen würde er sich das aber nie! So öffnete er die Türe in das leere Haus und die Rollen seines Schreibtischstuhles quietschten laut in der erdrückenden stille der Einsamkeit.

Als Stein merkte, wie melancholisch ihm zumute war beschloss der den Rat seiner Schüler lieber direkt zu befolgen und begab sich in Bett um zu schlafen.. Er hoffte, wenn er geistig wieder Fit war, dann würde er auch die störenden Gedanken vertreiben können.

Doch der erhofft erholsame Schlaf stellte sich als Falle heraus. Er träumt, träumte sich etwa 18 Jahre in die Vergangenheit, als er noch 16 gewesen war. Damals war er noch Spirits Partner gewesen und zwar schon seid vier Jahren, bald seid fünf. Heute konnte er es kaum noch Nachvollziehen, aber damals war er jede Nacht in Spirits Zimmer geschlichen, hatte ihn betäubt und dann aufgeschnitten So hatte er als Teenie mehrere Ziele gleichzeitig erreicht. Er konnte seine nahezu unstillbare Neugierde stillen und er konnte Spirit nah sein, näher, als er es Tagsüber jemals hätte wagen können, ohne sich schämen zu müssen.

Es war sein Paradies gewesen und auch, wenn er das als 34 Jähriger, verbitterter Mann icht zugab, damals war er sehr glücklich gewesen. Doch das änderte sich schlagartig, als Spirit Kami kennen lernte. Er fing an mehr Zeit mit ihr zu verbringen, als Stein lieb war, vor allem aber verbrachte er die Nächte bei ihr, was es ihm zusehends seltener ermöglichte ihn zu untersuchen. Kami wurde bald darauf schwanger von Spirit und dieser verbrachte dann nur noch mehr Zeit mit ihr!

Es wäre gelogen, wenn er behauptet hätte das anfangs nicht zu genießen, aber bald verging die erste Zeit und er fing an.. ja er fing an ihn zu vermissen.

Er konnte zwar endlich aufschneiden, was er wollte, ohne sich auch nur vor einer Person dafür rechtfertigen zu müssen, aber der Wahnsinn hatte jetzt keinen Bremsklotz mehr. Wenn Spirit mal zu hause war, dann wurden die Eskapaden an seinem Körper grausiger uns zusehends war er weniger darum bemüht sie zu verstecken. (Nicht, dass Spirit sie nicht immer gesehen hätte, aber er hatte immer darauf geachtet, dass man sie z.B. nicht im Sportunterricht sah, um bohrende Fragen zu vermeiden)

Es kam, wie es kommen musste. Eines Tages hatte Kami die Wunden wohl entdeckt und Spirit darauf hingewiesen. Dieser erachtete das als Vertrauensbruch zu Stein und zettelte einen riesen Streit an.

Stein hatte Spirit im laufe der Jahre oft Gelegenheiten gegeben ihn zu bestrafen, weil er Fehler gemacht hatte, daher wusste er auch, dass er eine Strafe erhalten würde, aber die Brutalität der Strafe und der Schmerz, den sie verursacht hatte war nicht im geringsten zu rechtfertigen.

Als Stein träumte, wie er nach dem Streit alleine im Institut zurückblieb wachte er auf. Obgleich er nie sonderlich sentimental gewesen war, oder gar Emotional, dieser Traum hatte ihn mitgenommen. Selbst sein Gesicht fühlte sich feucht an. Nicht, dass er nicht normal, wie jeder andere auch jedes Gefühl verspürte, aber er zeigte es normalerweise einfach nicht und das lies ihn auf andere schnell unterkühlt oder gar unbekümmert wirken.

In der endlosen Stille des Institutes hörte er seinen eigenen Atem laut. Er fühlte sich kein Stückchen erholt oder besser, obwohl sein Wecker ihm anzeigte, dass er fast zehn Stunden geschlafen hatte.

Es war also fünf Uhr morgens und Stein rollte auf seinem geliebten Stuhl in die Küche um sich seine morgentliche Dosis Koffein zu holen und sich dann langsam auf die Schule vorzubereiten.

Doch seine Gedanken ließen sich nicht so schnell und nüchtern wieder in die Wirklichkeit holen und Plagten ihn mit Bildern und Errinerungen der Träume der vergangenen Nacht.

Erst nachdem er sich mit heißem Kaffeewasser leicht verbrüht hatte schaffte er es sich zusammen zu reißen und dann Duschen zu gehen, nachdem er getrunken hatte.

Zwar half die Dusche kaum seine Spiritbezogenen Gedanken zu sortieren, aber zumindest ordnete sie etwas sein Erscheinungsbild, sodass er seinen Schülern kein ganz so schlimmes Bild mehr bieten würde. Abgetrocknet und angezogen machte er sich auf den Weg zur Schule.

Auf dem Weg zur Arbeit viel ihm etwas ein, das er fast vergessen hätte, heute würde er Spirit noch bestrafen, weil er ihn gestern so rüde gestört hatte! Jetzt, wo sein Kopf etwas klarer war viel das denken tatsächlich leichter.

Als er aber an der Schule ankam war niemand zu sehen. Nicht ein einziger Mensch war da, natürlich auch kein Spirit, den man hätte bestrafen können. Verwirrt schaute Stein auf die Uhr. Um Fünf war er aufgestanden, hatte Kaffee getrunken und geduscht... er war viel zu früh hier! Es war gerade erst viertel nach sechs und so entschied er sich doch noch einmal in sein Büro zu gehen und etwas für den Unterricht zu holen. Er wollte jetzt schnell die Anweisung des Shinigammis umsetzen und die Noten der Schüler auf ein Papier schreiben.

Irritiert hielt er inne, als er sah, das die Türe zu seinem Büro nur angelehnt war. Das konnte nur heißen, dass er gestern nicht abgeschlossen hatte, oder, dass Medusa da drin war, denn neben dem Shinigammi was sie die einzige, die einen Ersatzschlüssel hatte (nicht, dass der Shinigammi ihn jemals gebraucht hätte, aber er besaß einen für wichtige Notfälle). Aber eigentlich, selbst wenn er das abschließen wirklich verschlafen hatte, dann hatte Medusa sicher abgeschlossen und warum sollte sie in sein Büro gehen? Der Behandlungsraum in welchem sie Arbeitete war gleich nebenan, sie waren ja sogar verbunden, durch den Medikamentenraum, dafür musste sie nicht in sein Büro...

Sehr leise und vorsichtig schob er die Türe weiter auf und betrat sein Büro. Es war dunkel, kein Licht brannte, nur aus dem Flur viel fahles Licht hinein, aber auch das nur in einem schmalen streifen. Stein wartete kurz, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewohnt hatten. Hier war niemand, aber seine Seelensicht verriet ihm, dass jemand im Behandlungsraum war. So schlich er auf den kleinen Flur zwischen den Zimmern zu, dieser war zur Medikamentenlagerstätte umfunktioniert worden und war zwar ebenfalls offen, aber auch nicht erleuchtet. Gerade, als er den Medikamentenraum betreten wollte öffnete sich die Türe auf der anderen Seite, zum Behandlungsraum und grelles Licht blendete Stein, sodass er kurz die Orientierung verlor und nach hinten taumelte. Als er seinen Schreibtisch hinter sich fühlte wollte er sich abstützen und griff in etwas scharfes. Schmerz zuckte seinen Arm hinauf und etwas flüssiges und heißes quoll auf seinen Mantel und den Boden. Er hatte in eines seiner Seziermesser gegriffen, welches er am Vortag wohl nicht richtig weggeräumt hatte. So ein Mist! Und das Licht blendete immer noch so sehr, dass er kaum etwas erkennen konnte.

Zwei kräftige aber zierliche Hände wurden auf seine Brust gedrückt und Medusas bekannte Stimme drang zu ihm durch. „Oh nein, was machst du denn? Stein, immer erschreckst du mich, lass mich das mal sehen!“ an seiner schmerzenden Hand wurde rumgewerkelt „Das muss ich nähen, halt still!“ Sie entfernte sich von ihm. Stein wusste aus eigener Erfahrung, dass sie recht hatte, der Schnitt war tief und wenn er nicht genäht werden würde gäbe es nur Probleme.

„Vorsicht Licht!“ sagte Medusa von der Türe aus und es wurde grell in seinem Büro. „Was schleichen sie auch so klammheimlich im dunklen hier herum? Also wirklich!“ ermahnte sie ihn, als sie seine Hand verband, nachdem sie den Schnitt schnell und sauber genäht hatte. Als sie fertig war wusch sie sich die Hände und reichte ihm eine Tasse Kaffee, welche er dankend entgegen nahm. Als er einen Schluck zu sich nahm hatte er kurz das Gefühl Medusa grinsen zu sehen, aber als er genauer hinschaute stand sie einfach da und musterte ihn kritisch lächelnd. „Warum bist du durch mein Büro gekommen?“ fragte er sie, als er die Tasse nach dem einen Schluck abgesetzt hatte. „Ich hab meinen Schlüssel vergessen, Doktor, darum bin ich durch ihr Büro gekommen, denn sie haben es gestern anscheinend nicht mehr abgeriegelt.“ Das sie log konnte Stein nicht wissen, denn er war schon weg gewesen, als sie abgeschlossen hatte.

Als es jetzt klingelte, er war jetzt tatsächlich spät dran, stand er auf um sich zum Unterricht zu begeben, aber Medusa kam auf ihn zu und drückte ihn wieder nach hinten. Weil er sich aber nicht setzen wollte wich er zurück, bis er wieder mit dem Rücken am Schreibtisch lehnte und sie fixierte ihn da, indem sie ihm beide Hände auf die Brust legte. „Nicht so schnell, Doktor. Sie haben viel Blut verloren, sie sollten das ganze etwas langsamer angehen, ja?“

In diesem Moment öffnete sich die Tür und jemand kam herrein.



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