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Der Meisterdieb und seine Feinde

von

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16.
 

Zwei Wochen später, saß Sakura grade mit Temari in einer Vorlesung über die Pharmakodynamik verschiedener Arzneimittel und langweilte sich zu Tode.

Sie wusste seit sie drei war, dass Morphinderivate stark wirksame Schmerzmittel waren. Damals hatte ihre Mutter immer diese und ähnliche Wirkstoffe zu sich genommen. Sie hatte damals unter Brustkrebs gelitten und die Schmerzmittel waren neben der Chemotherapie das einzige, was ihr half. Allerdings war sie teilweise so weggetreten von den Schmerzmitteln, dass sie Sakura einfach sich selbst überlassen hatte.

Obwohl Sakura sich nicht an viel aus ihrer frühen Kindheit erinnern konnte, hatte sich der Anblick ihrer Mutter, wie sie völlig weggetreten auf der Couch gelegen hatte und Sakuras Bitten nach etwas zu Essen einfach ignoriert hatte, in ihr Gehirn eingebrannt und erschienen jetzt wieder klar vor ihren Augen.
 

Keine schöne Erinnerung. Ihre Mutter hatte den Krebs zwar besiegt, kam jedoch nicht mehr von den Schmerzmitteln herunter und driftete immer weiter in die Abhängigkeit.

Bis Sakura 9 war hatte ihre Mutter regelmäßig Entzüge gemacht, war aber immer rückfällig geworden. Sie war zu 90% der Zeit geistig abwesend und nahm fast nichts um sie herum wahr. In den seltenen Fällen, in denen sie geistig völlig klar war, bat sie Sakura meist unter zahllosen Tränen um Verzeihung und das war für Sakura fast noch unerträglicher gewesen, als die ständige Ignoranz.

Als ihre Tochter 11 Jahre alt war, hatte sich Sakuras Mutter dann entschlossen ihr Leben nach der 9. erfolglosen Entziehungskur zu beenden.

Sie hatte einen Brief hinterlassen, in dem sie erklärte, dass ihr Leben so keinen Sinn mehr habe, es ihr schrecklich leid täte und sie Sakura und auch ihrem Mann alles Gute für die Zukunft wünschte, die beiden wären ohne sie sowieso besser dran.

Dann hatte sich Yuna Haruno in ihr Auto gesetzt und auf einer Landstraße außerhalb der Stadt mit 110km/h gegen einen Baum gefahren. Sie war sofort tot gewesen.
 

Sakuras Vater hatte sich daraufhin noch mehr in seine Arbeit gestürzt. Er war über den Freitod seiner Frau nie hinweg gekommen und Sakura konnte er nicht einmal mehr in die Augen schauen. Sie sah ihrer Mutter so ähnlich, dass er sich jedes Mal, wenn er seine Tochter ansah, wieder unendliche Vorwürfe machte, ihr nicht besser geholfen zu haben.

Er stellte eine Haushälterin ein, damit Sakura nicht allein zu Hause war, verbrachte aber selbst immer mehr Zeit auf Geschäftsreisen oder anderen Terminen.
 

Dann kam der Tag, an dem Sakura 16 Jahre alt geworden war.

Sie hatte den Vormittag in der Schule verbracht, von ihrer besten Freundin Ino ein wunderschönes Armband geschenkt bekommen und hatte im Bus nach Hause Naruto und Sasuke getroffen, von denen sie sich seit ein paar Jahren recht weit entfernt hatte.

Die beiden besuchten eine andere Schule als sie und der Kontakt war, obwohl sie räumlich nur weniger Meter auseinander wohnten, fast abgerissen.

Die drei hatten auf dem Heimweg gelacht und waren bester Dinge, bis sie in ihre Straße einbogen.

Vor Sakuras Haus hatten mehrere Wagen, teilweise Polizeiwagen, teilweise Zivilwagen, gestanden und grade als sie vor dem Haus ankamen wurde Sakuras Vater in Handschellen hinausgeführt, während ein gesichtsloser Polizeibeamter ihm verkündete, dass man ihn wegen Steuerhinterziehung festnehmen würde und dass alles was er sagen würde vor Gericht gegen ihn verwendet werden könnte.
 

Ihr Vater hatte viel Geld von Kunden unterschlagen und hatte für schwere Steuerhinterziehung 7 Jahre Gefängnis bekommen.

Sakura war nicht bei der Gerichtsverhandlung gewesen. Ihre Familie hatte zur sogenannten High-Society der Stadt gehört und sie hatte schon den Presserummel nach dem Tod ihrer Mutter abscheulich gefunden.

Dass ihr Vater jetzt auch noch wegen Steuerhinterziehung verurteilt wurde, machte es für sie nicht grade angenehmer. Ein Redakteur war sogar so dreist gewesen, sie später auf einer Party anzuflirten und in ein zunächst unverfängliches Gespräch allmählich Fragen über ihren Vater einzuflechten. Als Sakura dahinter gekommen war, hatte sie sich arg am Riemen reißen müssen, um nicht die Contenance zu verlieren. Sie war aufgestanden und hatte den Reporter einfach sitzen lassen. Im Nachhinein war sie fast schon stolz auf sich, nicht völlig ausgerastet zu sein, denn eine Schlagzeile à la 'Steuerhinterzieher-Tochter rastet aus und verprügelt Reporter, weil sie mit dem Tod ihrer Mutter nicht klar kommt' oder ähnliches hätten ihr vermutlich den Rest gegeben.
 

Nachdem ihr Vater im Gefängnis war und fast das ganze Vermögen der Familie gepfändet worden war, war Sakura nur noch das Geld geblieben, dass ihre Mutter ihr auf einem unabhängigen Konto vermacht hatte geblieben. Es war nicht übermäßig viel, doch Sakura hatte schon immer ein Händchen für Börsenkurse gehabt und das Geld innerhalb weniger Monate verdreifacht. Heute konnte sie sich das Studiengeld und die kleine Wohnung gut leisten.
 

Durch einen Stoß in die Seite wurde Sakura wieder aus ihren Gedanken geholt.

„Sakura, hör auf zu träumen! Die Vorlesung ist vorbei.“

Die Angesprochene sah sich erstaunt um und bemerkte wie alle um sie herum schon längst ihre Sachen zusammen gepackt hatten und nun den Hörsaal verließen.

„Oh...“ entwich es ihr nur und Temari grinste sie an.

„Na, du warst aber weit weg... kenn ich ihn?“

„Wen?“ fragte Sakura irritiert zurück.

„Na, deinen Tagtraum! War es der, der dich neulich abgeholt hat?“

„Tz, nein. Der hatte mein Rad zu Schrott gefahren und musste es ersetzen.“

„Achso. Aber ihr hättet gut zusammen gepasst.“

„Tatsächlich?“ murmelte Sakura mehr zu sich selbst, als zu Temari, hinter der sie nun auch den Saal verließ.
 

„Wollen wir noch was trinken gehen?“ fragte die Blonde sie und da Sakura nicht weiter zu tun hatte, saßen die beiden 10 Minuten später in ihrer Lieblingsbar vor zwei Cocktails. Es war schon fast 19.00, und die beiden beschwerten sich wieder einmal gegenseitig darüber, dass sie jeden Donnerstag so lange in der Uni hocken mussten. Dabei waren sie offenbar so laut gewesen, dass ein Kellner ihnen 5 Minuten später eine kleine 'Aufmunterung der Küche' brachte.

Die beiden machten sich mit freudigem Grinsen über die kostenlosen Pizzaschnecken her und waren knapp 15 Minuten später recht milde gestimmt.

Sie lästerten noch über einige aus ihrem Studiengang, dann über Professoren und schließlich über vorbeigehende Passanten.
 

Um 22.00 verabschiedeten sich die beiden vor der Bar voneinander und gingen in unterschiedliche Richtungen davon.
 

Sakura war am Morgen nicht mit ihrem neuen Rad gekommen, da es in Strömen gegossen hatte, sondern war mit dem Bus gekommen. Jetzt hatte sie noch einen kleinen Fußmarsch vor sich, bis sie schließlich an der Bushaltestelle ankam. Kurz darauf gesellten sich zwei Männer zu ihr, die den Anschein machten, als wären sie Bettler. Deine eine mit zerzausten roten Haaren, der andere mit langen Blonden.

„Entschuldigen Sie, Miss? Darf ich Ihnen eine Frage stellen?“

Sakura war etwas unwohl bei der Sache doch sie antwortete mit 'Ja.'

„Also, mein Freund und ich, wir kommen von 'Jesus Cares' und wir möchten Sie fragen, ob Sie getauft sind.“

Aha. Also keine Bettler sondern irgendwelche Sektenfutzies.

„Ja, bin ich.“ antwortete Sakura wahrheitsgemäß.

„Und hat Ihnen das etwas gebracht?“

„Nein.“ Wieder die Wahrheit. Sakura war nicht besonders gläubig und die Taufe war für sie nicht unbedingt das Highlight in ihrem Leben gewesen.

„Dann würde ich Sie einladen sich doch bei uns taufen zu lassen.“

Hä? Sie hatte ihm doch grade erzählt, dass sie bereits getauft war, war der dumm?! Der Rothaarige schaute seinen blonden Kollegen ebenfalls etwas verwirrt an, doch da kam zu Sakuras Rettung endlich ihr Bus.

„Ja, tut mir leid, ich hab jetzt keine Zeit mehr. Tschüss.“ verabschiedete sich Sakura schnell und flüchtete fast schon in den haltenden Bus.

Als sie sich auf einem der Sitze niederließ, schaute sie noch einmal nach draußen und sah, wie der Rothaarige aus seiner doch recht ramponierten Jacke ein brandneues Smartphone heraus holte und hinein sprach.

'Komisch, diese Sekten, laufen rum, wie die letzten Penner, aber haben die neueste Technik' war Sakuras letzter Gedanke, bevor sie sich die Ohrstöpsel ihres Handys in die Ohren steckte und die Musik anschaltete.
 

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„Und, ist sie in den Bus gestiegen?“

„Ja, wird vermutlich in 30 Minuten da sein. Ich hoffe ihr seid soweit.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  fahnm
2013-06-03T20:45:27+00:00 03.06.2013 22:45
Super Kapi^^
Von:  xXSakuraHarunoXx
2013-06-02T18:35:59+00:00 02.06.2013 20:35
tolles kapi freuhe mich auf die nächste.
Von:  Girly
2013-06-02T17:54:56+00:00 02.06.2013 19:54
Super Kapi^^
Ich glaub ich weiß schon wer die zwei Typen waren
Bin gespannt wie es weiter geht^^
Von:  LikeParadise
2013-06-02T09:15:57+00:00 02.06.2013 11:15
Oh jee, jetzt tauchen auch noch zwei skurrile Typen auf. Die gehören bestimmt zu den selben Leuten, die in ihrer Wohnung waren.
Aber was haben sie vor?? :/
Und warum sind sie hinter sakura her??

Sakura Vergangenheit war wirklich echt nicht besonders schön. Aber trotzdem hat sie sich wirklich gut entwickelt. :)

Ich bin schon gespannt, wie es weiter geht. :)
Von:  jyorie
2013-06-02T08:09:22+00:00 02.06.2013 10:09
Hallo ^.^

Das ist ganz schön tragisch, was Sakura da schon alles erlebt hat in ihrer Jugend, die arme.

Oh weh oh weh ... Die Typen waren sicher nur verkleidet! Aber es waren wohl nicht die, die in ihrer Wohnung waren, sonst hätte sie diese ja erkannt. Ich hoffe sie kann sich da was zusammen Reimen und kommt nicht in deren Fänge, wenn sie angepasst wird.

Liebe Grüße
Jyorie
Von:  DarkBloodyKiss
2013-06-02T07:43:22+00:00 02.06.2013 09:43
Sehr tolles Kappi ^^

glg & einen schönen Sonntag DarkBloodyKiss ^^


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