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Summer Ranch

von

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1. Date, Vergangenheit und Gegenwart

Nachdem der Blonde Ryou so gut es ging geholfen hatte, war er nun alleine mit seinem Freund. Dennoch war er im Moment nicht so nervös wie gestern, fing an es langsam zu verstehen und zu akzeptieren. Es hatte eine Weile gedauert, bis es in seinem Kopf Klick gemacht hatte, doch nun. Nun lag er hier am Strand, in den Armen des Älteren und genoss ein wenig mit ihm das warme Wetter. Trotzdem herrschte irgendwie Stille zwischen ihnen, was der Jüngere so nicht akzeptieren konnte.
 

„Du, sag mal. Können wir nicht was gemeinsam machen. Ich meine... Deine Zeit ist doch sicher sowieso knapp.“, äußerte sich Malik.
 

„Ja, da hast du natürlich recht. Viel Zeit habe ich wirklich nicht, aber... Na gut, hast du einen Vorschlag?“, erntete der Pensionsleiter ein Kopfschütteln zur Antwort.

„Na gut, dann weiß ich was. Leg dich hin und leg das Handtuch beiseite.“
 

Ein wenig skeptisch blickte er drein, war ein wenig rot um die Nase. Er vertraute seinem Freund zwar, aber es klang trotzdem seltsam zweideutig. Ihm war auch klar, dass der Ältere wusste, woran er dabei zunächst dachte und belächelte dies. Dennoch sagte dieser nichts, wartete, bis er sich hingelegt hatte. Anschließend nahm Mariku etwas von der Sonnencreme, verteilte sie sanft und in kreisenden Bewegungen auf dessen Rücken. Es fühlte sich gut, die weichen Hände seines Liebsten zu spüren. Beim Eincremen alleine blieb es auch nicht, denn kurz darauf begann er mit einer Massage, die sich wirklich mehr als gut anfühlte. Genießend schloss der Jüngere die Augen, ließ ihn machen und entspannte sich dabei deutlich.
 

„Du bist gut.“, kommentierte er genüsslich.
 

„Ich habe mal einen Lehrgang mitgemacht. Es ist gut, dass ich es nach all den Jahren doch noch anwenden kann. Es hat sich doch schon gelohnt, wenn ich dich damit verwöhnen kann.“, erzählte Mariku.
 

„Verwöhnen? Ja, es ist sehr schön.“, genoss er es weiterhin.
 

Am Ende seiner Massage bekam Malik von ihm auch noch ein Küsschen in den Nacken, war aber so entspannt, dass er kaum mehr mitbekam, wie sein Freund aufstand und ihn alleine lassen wollte. Augenblicklich sprang er auf, folgte ihm aber nicht und blieb unter dem Schirm stehen.
 

„Wo gehst du denn hin?“, klang der Jüngere etwas überrascht, hatte Zeit und die Situation völlig vergessen.
 

„Arbeiten. Du weißt schon, die Sache mit der Pension und den Tieren. Wenn du mehr willst, dann musst du es dir heute Abend holen. Komm einfach in die Mitarbeiterunterkunft, Süßer.“, verabschiedete er sich mit einem Handkuss.
 

Kurz darauf herrschte erneut Stille um ihn herum, Malik war erneut alleine und langweilte sich etwas. Kaum jemand in seinem Alter war hier, weshalb er sich letztlich entschloss, dass er ein wenig Kompromisse eingehen musste. Kurzerhand schloss er sich einem Team aus gemischten Leuten an, die gerade ein Volleyballspiel veranstalten wollten. Anfänglich war man skeptisch, da er einen doch recht sportlichen Eindruck machte, ob dies denn fair sei. Der Blonde versicherte den Anderen aber, dass er nicht besser oder schlechter wie jeder Andere im Volleyball war und sein Körper nichts damit zu tun hatte. Dieser kam eher vom Laufen und Aerobic als von irgendwelchen Ballspielen. Das er gut Laufen konnte bewies er schon in dem Spiel, behielt aber Recht, dass er nicht schlechter oder besser war und sich damit auch keinen Vorteil verschaffte. So spielte er eine Weile, vertrieb sich die Zeit und hatte ein wenig Spaß. Es war auch eine gute Ablenkung zu den Dingen, die heute um ihn herum passiert waren, was Ryou und Mariku betraf. Zwar empfand er beide nicht als unangenehm oder gar störend, doch keiner der Beiden war so leicht aus seinem Kopf zu bekommen. Da war Ryou, der mit dem Thema Sexualität überfordert zu sein schien und Mariku, der ihm gehörig den Kopf verdreht hatte. Nach einigen Runden des Spiels löste sich die muntere Gruppe nach und nach auf, bis es nicht mehr genug Mitspieler gab. Auch Malik bedankte sich bei den Anderen, verabschiedete sich höflich und kehrte zu seinem Platz zurück. Dort packte er seine Sachen zusammen und machte sich auf den Weg zurück in die Pension. Heute hatte er noch ein wenig was vor.
 

Zurück auf seinem Zimmer, hing er zunächst sein Handtuch zum trocknen auf den Balkon, räumte auch die anderen Dinge fein säuberlich weg. Erst danach machte er sich daran, dass er sich Kleidung für heute Abend heraus suchte. Mit dieser verschwand er dann im Bad, wollte den Geruch nach Seewasser und Sonnencreme aus seiner Haut bekommen. Auch seine Haare sollten anders riechen, weswegen er sich Zeit nahm und sich ausgiebig duschte. Zudem benutzte er ein Duschgel mit Vanilleextrakt, roch nach einer Weile dadurch richtig gut. Seine Haare letztlich auch befreit, begab er sich nach einer halben Stunde aus der Dusche, überprüfte noch einmal seine Kleiderauswahl. Da war zum einen die Hotpants, die er schon länger einmal hatte ausprobieren wollen und zum Anderen ein Shirt, dass er diesen Sommer noch nicht an gehabt hatte und lässig seinen Körper umspielte. Dieses war schwarz und ein wenig femininer geschnitten, jedoch nicht zu übertrieben, was in Kombination mit der blauen Hotpants echt gut aussah. Dazu legte er sich ein paar Sneaker zurecht, die er später kurz tragen wollte um in die Mitarbeiterunterkunft zu gehen.
 

Trotzdem kehrte er so noch einmal ins Bad zurück, zog dort den Kholstift nach, den er immer zum Schutz vor der Sonne trug und sprühte sich etwas mit einem nach tropischen Blumen und Sommerfrische riechenden Parfum ein. Kurz kümmerte er sich noch um das Nachstyling seiner Haare, bis er schließlich zufrieden in die Schuhe schlüpfte. Nach diesem Dusch- und Stylingmarathon, es war inzwischen früher Abend, ging der Blonde hinüber zur Mitarbeiterunterkunft und klingelte. Trotzdem war es nicht Mariku, der ihm aufmachte und herein ließ. Kurz darauf erfuhr er auch wieso, denn sein Freund war noch nicht zurück, hatte noch mindestens eine halbe Stunde Schicht übernehmen müssen. Entschlossen zu warten, setzte er sich auf die Couch und blätterte dort etwas in der Fernsehzeitschrift. Diesen schaltete er aber nicht ein, las stattdessen den Bericht über eine Filmproduktion. Eine Weile vertiefte er sich darin, war noch nicht ganz fertig, als er hörte, wie die Haustüre sich öffnete. Erwartungsvoll schaute er deswegen zum Eingang des Wohnzimmers, wo schließlich die erwartete Person auftauchte.
 

„Hi, Honey. Entschuldigung, ich habe dich warten lassen.“, kam Mariku auf ihn zu, zog ihn in einen kurzen Kuss.

„Du siehst heute noch umwerfender aus. Da fehlen mir fast die Worte. Aber lass uns erst mal hochgehen.“
 

Ohne etwas zu sagen, nahm der Jüngere Mariku's Hand und stieg mit ihm die Treppen hoch. Kurz darauf waren sie in seinem Zimmer verschwunden, wo der Blonde das erste Mal war. Neugierig blickte er sich um, wurde kurz von seinem Freund alleine gelassen, da dieser noch keine Zeit gefunden hatte etwas vorzubereiten. Interessiert ließ er seine Blicke schweifen, hatte sich das Zimmer so völlig anders vorgestellt. Doch das Zimmer sah sehr normal aus, gerade so genügend eingerichtet. Das einzig Auffällige waren die Reitsportpokale, von denen sich Malik einen genauer ansah und ihn zwecks dessen aus dem Regal nahm. Es stand allerdings nicht nur sein Name auf dem Pokal, sondern noch ein weiterer, den er nicht kannte – Belas. Kurz darauf kam der Ältere wieder in das Zimmer, teilte ihm mit, dass er ein paar Snacks und Getränke hätte und stellte diese auf den Schreibtisch. Kurz darauf wurde ihm der Pokal von diesem aus den Händen genommen und zurück in das Regal genommen. Um den Abend nicht direkt von Anfang an zu ruinieren, fragte der Blonde nicht, wer Belas war und kommentierte auch nicht den betrübten Blick, den er kurz auf dessen Gesicht gesehen hatte.
 

„Vielen Dank, du gibst dir echt Mühe. Das weiß ich sehr zu schätzen. Aber es wäre auch okay, wenn du dich kurz ausruhst. Du bist doch sicher schon sehr erschöpft von der heutigen Arbeit. Lass es langsam angehen. Ich kann auch helfen.“, bot Malik an.
 

„Wie könnte ich dir etwas abverlangen. Das ist doch meine Aufgabe als Gastgeber und zudem hast du doch Urlaub.“, entgegnete der Ältere.
 

„Aber... Das hat doch nichts damit zu tun. Es ist in Ordnung für mich, immerhin ist das hier sowas wie unser erster gemeinsamer Abend. Ich betrachte es als ein Date und bei einem Date macht doch nicht nur einer etwas.“, wand der Ägypter ein.
 

„Na gut, ausnahmsweise. Später aber, nicht jetzt. Fehlt sowieso nichts mehr im Moment. Mach es dir bequem.“, verwies sein Freund auf die Schlafcouch.
 

Ohne weiter zu fragen, setzte sich Malik dort hin, während sein Freund auf ihn wartete. Scheinbar versuchte der Ältere noch einen kleinen Tisch zu organisieren, auf der ein paar der Snacks platz hatten. Zumal er aber selbst am Abend nicht so viel aß, machte es ihm auch nichts aus darauf zu verzichten. Dennoch sagte er nichts, fand es immerhin positiv, dass er sich bemühte und wollte auch keine negative Stimmung riskieren. Kurzerhand ließ er ihn machen, war dann aber froh, als der Tisch organisiert war und er schließlich neben ihm saß. Sofort kuschelte er sich an seinen Freund, wollte einfach seine Nähe bei sich spüren. Seinen Hoffnungen zufolge blieb der Fernseher auch diesmal aus, denn scheinbar plante der Andere etwas, das nicht auf das typische Klischee hinaus zielte was Pärchen so machten.
 

„Es ist schon in Ordnung. Wenn du lieber ein wenig Zärtlichkeiten austauschen magst... Ich bin dem nicht abgeneigt.“, hatte sein Freund scheinbar auf einen passenden Moment gewartet.
 

„Dir entgeht aber auch gar nichts. Solange du nichts falsches von mir denkst. Es ist ja nicht so, dass ich dem typischen Paarabend abgeneigt wäre, aber da i-...“, wollte Mariku scheinbar etwas erklären, wurde aber dabei unterbrochen.
 

Zwei Lippen hatten sich just in dem Moment auf seine gelegt, sodass der Ältere schließlich aufgab und die Führung dabei übernahm. Ein leidenschaftliches Spiel entwickelte sich dabei und Mariku's Hände blieben nicht untätig. Eine wanderte unter sein Shirt, während sich die Andere langsam tiefer verflüchtigte. Als sie dann aber in die Hose des Gastes verschwand, erschreckte sich dieser und löste den Kuss. Instinktiv hatte er nach dessen Arm gegriffen, hielt sie fest, während der Ältere stoppte.
 

„Mariku, ich...“, wusste Malik nicht, was er sagen sollte.
 

„Schon gut. Es war mein Fehler. Ich wollte dich nicht drängen.“, gestand dieser.
 

„Verstehe schon. Es ist ja nicht so, dass ich gar nicht möchte. Aber wir sind doch erst sein ein paar Tagen richtig zusammen. Das geht mir etwas zu schnell.“, fühlte sich der Jüngere immer noch etwas überrumpelt.
 

„Geht schon klar. Wenn du meinen Arm los lässt, werde ich sie auch heraus holen.“, versprach Mariku.
 

Ein wenig mit einem Rotschimmer um die Nase, ließ er dann seinen Arm los und der Pensionsleiter hielt daraufhin sein Versprechen. Allerdings herrschte nun ein wenig dicke Luft, da keiner von ihnen so recht wusste, was sie nun sagen oder machen sollten. Da wollte der Ältere erneut die Chance seinem Liebsten überlassen, da er es bei seinem ersten Versuch verbockt hatte. Kurzerhand stand Malik schließlich auf und wanderte durch das Zimmer.
 

„Hm... Wie wäre es, wenn du mir ein wenig von dir zeigst. Damit ich dich besser kennen lerne. Alte Bilder oder so etwas. Oder du erzählst mir einfach etwas über dich. Was du vor dem hier gemacht hast zum Beispiel.“, schlug Malik nun vor.
 

„Klar. Dann möchte ich aber auch etwas über dich wissen.“, verlangte der Ältere um Gegenzug.
 

Kurz darauf saßen sie wieder etwas lockerer beieinander, Mariku hatte entgegen den Erwartungen des Jüngeren kein Fotoalbum hervorgeholt. Stattdessen schien er zu überlegen in welcher Reihenfolge er was erzählen sollte. Schließlich nickte er und entschied sich, dass er ganz von vorne anfing.
 

„Also angefangen hat alles, als ich 15 Jahre alt war. Damals nahm ich schon an Turnierreitwettbewerben teil und habe auch einige Male gesiegt, wie man unschwer an den Pokalen erkennen kann. Allerdings mit einem anderen Pferd, muss ich zugeben. Ich war aber schon damals recht eigen, wurde von meiner Familie immer weiter und weiter zum Erfolg gedrängt. Mit 17 Jahren litt ich dann schon ziemlich merklich an dem Erfolgsdruck meiner Eltern. Bis zu dem Punkt, wo ich übermüdet zusammen brach und nicht mehr am Rennen teilnehmen konnte. Nach einer Reha sollte es aber meinen Eltern nach sofort weiter gehen.“, erzählte der Ältere.
 

„Das ist ja furchtbar. Solche Eltern sind nicht das Wahre.“, fühlte Malik mit ihm.
 

„Naja, jedenfalls habe ich mich damals vehement dagegen gesperrt. Stattdessen ging ich erst einmal wieder zur Schule, die durch die Rennen immer öfter ausfiel. Es war auch das Schuljahr in dem man normalerweise ein Schülerpraktikum macht. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber durch den Zusammenbruch und die vielen Rennen keine Zeit gehabt etwas zu suchen. Jedenfalls bekam ich deswegen auch überall, wo ich hier in der Gegen nachfragte, immer nur Absagen. Es gibt hier halt nicht sonderlich viel.“, machte Mariku hier eine kurze Pause.

„Dennoch gab ich nicht auf, entschied mich letztlich mal bei Verwandten zu fragen. Meine Großmutter erzählte mir schließlich von meinem Onkel, der eine Ranch hatte. Ich kannte diesen Onkel schon, aber er war nicht sonderlich gut mit meinen Eltern klar gekommen. Letztlich war er aber meine einzige verbliebene Chance, also ging ich zu ihm auf die Ranch. Es war gerade Wochenende, also nahm er mich mit in die Kuhstallungen und setzte mich an eine Kuh. Erst schaute ich verdutzt, gestand dann aber, dass ich keine Ahnung vom Melken hatte. Ich gab aber nicht gleich auf und bat ihn es mir zu zeigen. Und es war gar nicht so schwer.“
 

„Und was ist dann passiert?“, wollte der Andere wissen.
 

„Er sagte 'Test bestanden' und nahm mich als sein Praktikant. Meine Eltern waren natürlich dagegen und außer sich, als sie davon erfuhren. Aber entgegen meines Bildes war mein Onkel wirklich nett. Er bot mir sogar an, dass ich hier schlafen konnte, damit ich nicht pendeln muss. Dennoch ließ ich mich nicht davon abbringen das Praktikum hier machen zu wollen. Meine Eltern sahen es aber partout nicht ein, wollten sogar nach einem Telefonat am Wochenende herkommen.“, berichtete der Ältere weiter.

„Als sie herkamen, erlebten sie gleich zwei Überraschungen. Zum Einen hatte ich mir entgegen ihres Willens meine Haare total punkig herrichten lassen und zum Anderen stieg ich nicht, wie sie verlangten in den Wagen. Nach einigen Diskussionen, die mein Onkel mich alleine übernehmen ließ, verschwanden sie wieder. Seither habe ich sie nicht mehr gesehen. Mein Onkel nahm mich anschließend hier auf, ich konnte die Schule beenden, das Praktikum machen und erwies mich auch vor rund einem Jahr sehr gut im Umgang mit der Zimmervergabe und den Gästen. Und weil mein Onkel nicht so gut mit Menschen kann, überließ er mir diesbezüglich das Feld, beförderte mich sogar zum Leiter der Pension. Solange die Einnahmen stimmen, so sagte er, sei es ihm sogar ganz recht. Mein Onkel lebt aber nicht hier, sondern im nächsten Dorf, kümmert sich von dort aus um die Buchhaltung und die Verwaltung.“
 

„Also ist deine Frisur ein Überbleibsel deiner erfolgreichen Rebellion gegen deine Eltern. Jetzt verstehe ich es auch. Naja, es hat dir ja auch einiges gebracht, wie ich finde.“, schmunzelte Malik über die Geschichte, war froh, dass es ihm nun gut ging.
 

„Dank meines Onkels ja. Und er hat auch nie was zu meiner Frisur gesagt, fand wohl alles im Endeffekt gut, was meine Eltern ärgerte. Inzwischen bin ich ja auch alt genug und sie können mich ab Oktober schon nicht mehr hier weg holen. Aber ich glaube das wollen sie auch gar nicht mehr.“, fügte der Ältere an.

„Nun gut, jetzt bist du dran etwas über dich zu erzählen.“
 

„Na gut, versprochen ist versprochen. Also mein Leben ist relativ in Ordnung, nicht so kompliziert. In jungen Jahren bin ich mit meinen Eltern nach Japan gezogen, weil mein Vater dort einen Job angenommen hat. Anfänglich war es etwas schwierig wegen der Sprache, aber ich war gut im Lernen und fand auch ein paar gute Freunde letztlich. Als Ausländer hat man es dort nicht so leicht, aber ich denke hier auf dem Land ist es nicht leichter. Ich bin also nicht wie du scheinbar hier geboren. Aber ich mag dieses Land auch sehr gern, könnte mir nicht mehr vorstellen zurück zu gehen. In Tokyo habe ich wie gesagt ein paar gute Freunde und studiere da jetzt auch nach den Sommerferien. Ryou und ich sind quasi seit der Oberschule befreundet, haben wohl das gleiche Schicksal nicht von hier zu kommen. Am Anfang haben wir uns nur auf Englisch unterhalten, haben uns aber auch gegenseitig in japanisch erprobt. So kamen letztlich noch ein paar Japaner mit als Freunde hinzu. Nach den Sommerferien wollen wir gemeinsam eine Kurzhochschule (*) besuchen, allerdings in verschiedenen Fächern. Und ich überlege, da Ryou schon alleine lebt, ob ich auch den Sprung wagen und mir eine eigene Wohnung suchen soll.“, fasste Malik damit seine Geschichte zusammen.
 

„Also relativ unspektakulär.“, hielt der Ältere fest, erntete ein Nicken.
 

„Ich weiß, aber... Sieh es mal von der Seite. Du bist das erste Außergewöhnliche, was mir passiert. Nach den Ferien muss ich das unbedingt meinen Eltern erzählen, dass ich nun einen Freund habe. Vorausgesetzt es ist dir recht.“, meinte Malik dazu.
 

„Deine Eltern. Solange sie mich nicht auf der Stelle kennen lernen wollen. Ich kann hier nicht mal so eben einfach weg.“, hatte er zwar nichts dagegen, aber auch Verpflichtungen.
 

„Nein, verstehe ich schon. Du musst zum Einen Geld verdienen und zum Anderen bist du hier einer der wichtigsten Angestellten. Frei nehmen ist da nicht mal eben drin ohne Ersatz. Aber... Das lässt trotzdem einige Fragen offen. Wie stellst du dir vor, dass wir nach den Ferien weiter machen?“, traf er damit den Nagel auf den Kopf, denn es war ein heikles Thema.
 

„Schlag du was vor. An mir soll es nicht liegen.“, entgegnete der Ältere.
 

„Naja, ich kann natürlich in jeden Ferien herkommen. Würde mir sogar Spaß machen. Aber ich vermisse dich sicher ganz schrecklich. Wir müssen auf jeden Fall Handynummern tauschen und ich will, dass wir so oft es geht telefonieren. Natürlich ohne uns dabei auf den Wecker zu fallen. Ich meine, wenn du damit einverstanden bist.“, stellte Malik sich das so vor.
 

„Und das sagst du so einfach? Ich meine... Du weißt, dass dann in der Zeit körperlich rein gar nichts laufen wird. Nicht, dass du mich da jetzt falsch verstehst, aber... Ich will nur, dass dir das auch wirklich zu hundert Prozent bewusst ist.“, war Mariku da etwas älter und wusste, dass manche in diesem Alter noch keine wahre Vorstellung einer Fernbeziehung hatten.
 

„Selbstverständlich weiß ich das. Aber... Das ändert nun doch nichts an meinen Gefühlen. Ich will wirklich mit dir zusammen sein, das habe ich ja bereits gesagt.“, wiederholte der Jüngere wie ernst es ihm war und besiegelte es mit einem Kuss.
 

„Na dann. Lass uns nicht mehr an nach den Ferien denken. Und verzeih mir noch mal, dass ich vorhin so unbeherrscht war. Ich wollte nun wirklich nicht, dass du annimmst ich wolle dich nur flachlegen.“, zog der Pensionsleiter ihn näher und verwickelte ihn daraufhin in einen zärtlichen Kuss.
 

Den Abend ließen die beiden dann mit etwas Fernseh und vertrauter Zweisamkeit mit den Snacks ausklingen. Irgendwann dann, es war bereits fast Mitternacht, war der Jüngere auf Mariku's Schoß eingeschlafen. Dieser kümmerte sich um den anderen Ägypter, legte ihn erst einmal in den bequemen Sessel. Indes bereitete er die Schlafcouch vor, in die er den jungen Ägypter hinein legte. Letztlich zog er sich noch um, legte sich dann mit einer eigenen Decke hinzu und schlief mit seinen Liebsten in den Armen ein...
 


 

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(*) die japanische Kurzhochschule nennt sich Tanki Daigaku



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2013-05-24T22:34:22+00:00 25.05.2013 00:34
Hallo ^.^

das ist schön Malik und Mariku sind jetzt richtig zusammen und ihr erster Abend war schön :D Find ich auch gut, das Malik offen ausspricht, was er will, bzw. noch nicht will und sie sich Gedanken um die Zukunft machen. Eine Fernbeziehung ist mit Sicherheit ganzschön kompliziert.

Liebe Grüße
Jyorie



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