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Summer Ranch

von

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Entzug und Sommerlaune

Es hatte mehr als eine Stunde Fahrt gedauert, bis sie endlich aus dem Zug gestiegen waren. Diese Zeit war für Ryou ohne irgendeine mediale Unterhaltung fast unerträglich gewesen und dass sie dann auch noch in einem Taxi weiterfahren mussten, machte das ganze nicht besser. Doch schließlich stiegen sie auch aus diesem Gefährt und erleichtert atmete der Weißhaarige die Landluft aus. Endlich waren sie da, hier irgendwo im nirgendwo. Fern von der Zivilisation und von dem ach so heiß geliebten Computer. Innerlich betete Ryou nun schon, dass die Zeit schnell herumgehen würde und er bald wieder nach Hause konnte, denn er hatte sowas von keine Lust auf das hier.
 

„Nun mach nicht so ein Gesicht. Am Ende wirst du es mir danken und ich bin mir sogar sicher, dass du am liebsten bleiben würdest.“, sah Malik den Gesichtsausdruck seines Freundes mit skeptischer Miene.
 

„Da halte ich gegen. Hier stinkt es nach Tier und alles ist dreckig. Was sollte mich hier begeistern?“, entgegnete dieser.
 

„Urlaubsverderber. Nun komm, wir beziehen unsere Zimmer.“, wechselte der Blonde das Thema.
 

Sie spazierten gemeinsam über den von Ryou so verhassten und schlammigen Boden, fanden sich schließlich in einem kleinen Raum mit einem noch kleineren Tresen wieder, der erst einmal nicht besetzt war. Der Ältere schaute sich um, denn hier war es nicht nur mehr als sauber, sondern auch stilvoll eingerichtet, sodass selbst der Andere darüber wohl gar nicht meckern können sollte. Malik's Blick wandte sich nun wieder dem Tresen zu auf dem eine Glocke stand, die er läuten ließ. Es dauerte auch nicht lange, da öffnete sich die Tür des Hinterzimmers und ein großer muskulöser und dunkelhäutiger junger Mann kam heraus. Dieser trug aber nicht, wie man es vielleicht erwartet hätte, einen schicken Wrack und hatte auch keine kurzen zurück gegelten Haare. Nein, es war ganz anders. Dieser junge Herr trug ein schwarzes Muskelshirt, eine sandfarbene Hose und seine Haare standen kerzengerade nach oben. Malik überlegte sich, ob er nun lauthals loslachen, etwas sagen oder einfach nur einchecken sollte. Letztlich entschied er sich seinem genervten Freund zuliebe für die dritte Option.
 

„Guten Tag. Mein Name ist Malik Ishtar und ich hatte zwei Einzelzimmer reserviert.“, teilte Malik mit.
 

Daraufhin bekam er von dem Rezeptionist einen skeptischen Blick zugeworfen, der ihm stillschweigend zwei Schlüssel gab. Die Zimmernummer verriet dabei bereits, dass sich ihre Zimmer im obersten, also dem zweiten, Stock des Landhauses befanden. Es gab keinen Aufzug und beide mussten mit den Koffern die Treppe hoch laufen. Dem Blonden machte es wenig, er war sportlich und fit genug. Der Andere hatte aber durch das viele Videospiele spielen mehr als nur Not, schaffte es schließlich nach Luft ringend oben anzukommen.
 

„Das will ich nicht jeden Tag machen. Lass uns bitte eine Pause machen.“, klagte dieser.
 

„Pause machen kannst du gleich. Hier sind unsere Zimmer. Also los!“, forderte Malik ihn auf.
 

Mit kurzer Verzögerung, die Ryou für die paar Schritte bis zur Zimmertür brauchte, wurden ihm die Schlüssel übergeben, bevor er nur noch sah, wie sich sein Freund zurückzog. Er selbst kämpfte mit seinem Kreislauf, öffnete die Tür und ließ sich auf das Bett fallen, nachdem er die Tür geschlossen hatte. Für einen Moment schloss er die Augen, atmete tief durch und bewegte sich kein Stück. Viel zu fertig war er für diesen Moment, ließ den Blick durch das Zimmer wandern. Wenig überraschend aber trotzdem bedauernd, stellte er fest, dass es hier weder einen Fernseher, noch ein Radio oder sonst etwas in diesem Zimmer gab mit dem man sich amüsieren konnte. Und es war bereits Mittag, zudem viel zu heiß für seinen Geschmack um draußen herum zu laufen. Wie er so da lag und nichts tat, knurrte sein Magen wie auf Kommando. Eigentlich war der Weißhaarige bereits etwas übergewichtig, dachte aber zur Zeit nicht weiter darüber nach, denn wenn er Hunger hatte, dann aß er. Besonders beim Spielen bekam er häufig Hunger, aber nahm mangels der Bewegung immer etwas mehr zu. Selbst jetzt viel es ihm nicht ein daran nun etwas zu ändern, wollte sich so wenig wie eben möglich bewegen. Als es an der Tür klopfte, erhob er sich aber doch und öffnete seinem Freund, der ihn perplex ansah.
 

„Wie? Noch nicht ausgepackt? Könntest du dich mal was beeilen?“, fragte Malik, der bereits bei sich im Zimmer fertig war.
 

„Das mache ich später. Jetzt habe ich Hunger. Lass uns was essen gehen.“, murrte Ryou zurück.
 

„Essen? Wie kannst du mit deinem Gewicht im Moment überhaupt noch hungrig sein. Du hast doch mindestens acht Kilo zu viel.“, wollte ihn dieser aufwecken.
 

„Das ist mein Problem! Ich brauche etwas zu essen, wegen der Anstrengung gerade eben. Sonst kippe ich beim Klamotten einräumen noch um.“, schlug er aber deutlich in Ärger um.
 

Seufzend gab der Ältere nach und gemeinsam suchten sie den Speisesaal auf. Malik, der Vegetarier war, nahm sich eins von drei fleischlosen Gerichten mit gebratenem Tofu. Ryou hingegen liebte Fleisch und griff nach dem Gericht mit paniertem Hühnchen. Die Erklärungsversuche seitens des Blonden, dass dies eigentlich im Moment Gift und viel zu kalorienreich für ihn sei, prallten dabei an ihm ab. Er aß sowas halt gerne und selten, wollte sich das deswegen von keinem ausreden lassen. Allerdings ließ er das Dessert aus, selbst wenn es Vanillepudding gab, den er liebte. Vielleicht hatte der Andere ja recht und er sollte wenigstens ein bisschen drauf achten was er aß. Trotzdem ließ er sich sonst nichts vorschreiben, nicht was er essen und auch nicht, was er diesen Sommer machen sollte. Und wenn es weiter so heiß war, würde er lieber im Hotelzimmer bleiben und schlafen. Auch egal!
 

Nach dem Mittagstisch trennten sich die beiden, denn da Malik etwas erleben wollte, ging er mit Ryou genau in die andere Richtung. Dieser begab sich erst einmal zurück auf sein Zimmer und packte seine Sachen aus dem Koffer in den Schrank. Anschließend sah er sich um, was es hier zu entdecken gab, denn der Raum war nicht groß. Aber es gab ein großes Bett, einen Schrank und eine Kommode sowie einen Schreibtisch mit Stuhl. Weiter ging er zum Bad, das wirklich ordentlich war, allerdings nur eine Dusche besaß, was aber nicht weiter schlimm war, denn wenigstens gab es hier überhaupt was zum Waschen und relaxen, dass er für sich alleine hatte. Über ein großes Fenster ging es hinaus auf den Balkon, den er sich mit seinem Zimmernachbarn Malik teilte. Dieser war allerdings im Moment nicht da und so genoss er den Ausblick, den er zumal als schön empfand. Von hier aus konnte man fast die gesamte Ranch überblicken und er sah selbst den See, den der Andere erwähnt hatte. Vielleicht würde Ryou ja später oder an einem anderen Tag wenigstens mal dort hin gehen, denn Schwimmsachen hatte er schon eingepackt. Langsam ließ er den Blick schweifen, entdeckte auch die Pferdekoppel, wo bereits reges Treiben herrschte und eben irgendwelche Leute das Reiten zu erlernen versuchten. Dabei stellten sich manche geschickter an als andere, was ihn jedoch nicht ermutigte es auch zu probieren. Er selbst vermisste eher den Fernseher oder seinen Computer, sodass die Sommerstimmung nicht wirklich auf ihn übergriff. Seufzend drehte der Weißhaarige sich nunmehr herum und verließ den Balkon sowie das Zimmer, überlegte, was er hier jetzt machen konnte. Es war Mittag und es war heiß, also wollte er nicht unbedingt herausgehen, es sei denn... Zu seiner Erleichterung entdeckte Ryou einen Eisautomaten, gab seine guten Vorsätze dadurch auf ein paar Kilo abzunehmen. Es war einfach viel zu heiß für eine Diät und wenn er nicht mal Eis haben durfte, würde er den Sommer wohl kaum überstehen. Sein Eis schleckend begab er sich auf die Veranda des Gebäudes, starrte irgendwo ins nirgendwo auf einen fixen Punkt. Was sein Freund nun trieb wusste er nicht, hatte ihn seit dem Mittagessen nicht mehr gesehen. So kam es, dass er sich aus der Information die Zettel mit den hiesigen Angeboten schnappte, sie studierte und dann feststellte, dass er in erster Linie gar nichts davon machen wollte. Weder Radfahren, noch wandern oder Kajak fahren und schon recht nicht reiten. Na das konnte ja ein heiterer Sommer werden, wenn es so weiter ging.
 

Indes war Malik nach dem Mittagstisch sofort losgegangen und hatte die Freizeitangebote studiert, war schließlich auf die Idee gekommen auf jeden Fall zum Strand zu gehen. Dieser bot eine Menge an Vergnügen in der Hitze und durch das Wasser war es auch nicht ganz so warm. Innerlich hoffte er, dass Ryou, der ja viel Hitze empfindlicher war als er, auch an den Strand kommen würde, rechnete aber nicht wirklich damit. Kurzerhand nahm er sich eines der Angebote hier vor und entschied sich, sich mit dem Schnellboot und einem Gleitschirm über das Wasser ziehen zu lassen. Dieses Angebot würde zwar nicht lange dauern, aber dort oben war die Luft sicher angenehmer als hier unten, sodass er etwas Abkühlung erhalten würde. Und der Blonde behielt recht, denn kaum war er oben, blies ihm der Wind um die Ohren. Es machte wirklich Spaß, sodass es für ihn viel zu schnell wieder um war. Dennoch wollte er noch nicht gehen, blieb bis zum Sonnenuntergang, bevor er in die Unterkunft und sein Zimmer zurückkehrte. Hier ruhte Malik sich erst einmal aus, entschloss sich aber doch noch einen Blick auf seinen Freund zu werfen und ging schließlich hinüber.
 

„Herein.“, ertönte es seitens des Jüngeren nach dem Klopfen.
 

„Oh, es ist offen. Und du sitzt auf dem Balkon. Hast du das etwa den ganzen Tag gemacht?“, fragte der Andere.
 

„Nein, ich bin auch mal unten gewesen. Ich brauchte eine Abkühlung.“, gestand dieser.
 

„Eine... Du hattest also Eis. Naja, ist deine Gesundheit. Wärst du zum Strand gekommen, dann wäre es dort angenehm genug gewesen. Ich hab mich wenigstens schon mit einem Gleitschirm übers Wasser ziehen lassen. Das war Spaß und genug Wind hatte man auch.“, erzählte der Blonde.
 

„Malik... Du weißt genau, dass ich nicht schwindelfrei bin. Wie hätte das gehen sollen?“, erwiderte Ryou daraufhin.
 

„Stimmt, hatte ich fast vergessen. Aber auch so war es dort kühl, glaub mir. Hach, wenn du den ganzen Sommer so bist, dann sehe ich dich ja kaum. Spaß macht es mir jedenfalls nicht, wenn ich daran denke, dass dich das alles hier kein bisschen interessiert. Würdest du denn wenigstens auf einen Vorschlag von mir eingehen? Was du sonst machst, ist mir egal, aber... Trag dich doch wenigstens für den Anfängerkurs zum Reiten ein. Er dauert auch nur eine Woche, ist am Vormittag, wo es noch nicht so heiß ist und wir können am Ferienende gemeinsam einen Ausritt machen. Nun komm schon.“, zog er Ryou aus dem Zimmer und die Treppe zur Anmeldung hinunter.
 

Seufzend folgte er seinem Freund, glaubte aber eigentlich gar nicht daran, dass jemand wie er überhaupt reiten können würde. Selbst wenn der Kurs am Vormittag war, hatte er eigentlich gar keine Lust, füllte das Formular ziemlich demotiviert und lustlos aus. Dies machte sich auch in seiner Schrift bemerkbar, was ihm herzlich egal war. Allerdings wollte er es Malik zuliebe wenigstens probieren, befürchtete, dass er sonst durch seine Haltung ihm gegenüber einen Freund verlieren würde. Und bis auf Malik hatte Ryou sonst nur noch Yugi, der aber meist auch nur spielte und keine richtige Zeit hatte. Deswegen willigte er ein und begab sich kurz darauf wieder hoch in sein Zimmer. Im Moment war alles zu viel - die Hitze, der Medienverlust, die Langeweile und die Tatsache, dass er mit sich selbst wenig zurecht kam. Begleitet wurde er zwar, aber die meiste Zeit unterhielt doch der Andere, was sie beide aber nicht wirklich störte. Am später Abend verabschiedete sich der Blonde letztlich aber um 22 Uhr, hatte am nächsten Tag immerhin einiges vor. Und so ging auch Ryou bald schlafen, war erschöpft und wusste ja, dass der morgige Kurs pünktlich um neun Uhr startete...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mimmy-chan
2012-09-10T11:12:37+00:00 10.09.2012 13:12
Yay, es geht weiter X3

So wie du die Ranch beschreibst, möchte ich da auch unbedingt mal hin. XD Da gibt es anscheinend so einige Dinge, die man mal ausprobieren sollte. *hehe*

Dass Ryou ein Problem mit Übergewicht hat, finde ich klasse! Das ist mal was ganz neues. In vielen anderen FFs wird er ja meist als eher schmächtig bis untergewichtig dargestellt. *breit grins*
Ich freue mich jetzt schon riesig auf den völlig geschafften Ryou, der von Bakura im Reitunterricht herum gegescht wird, sich mehr Mühe zu geben! *herum hibbel*

Und auch Marikus erster Auftritt war super. XD Zwar hat er nichts gesagt, aber so ein grimmiger Blick hat schließlich auch was. *hrhr*
Dass Malik über das Aussehen des Stachelkopfs beinahe lachen musste, war zum Schießen. XDDDDDD

So und nun hätte ich noch ein paar Tipps, wie du deiner Grammatik an den hohen Status deiner tollen Ideen angleichen kannst. X3
Zum einen setzt man keinen Punkt, wenn die wörtliche Rede mit einem Aussagesatz endet. Bsp.:
„Guten Tag. Mein Name ist Malik Ishtar und ich hatte zwei Einzelzimmer reserviert“, teilte Malik mit.
Und zum anderen habe ich manchmal das Gefühl, dass du statt einem 'und' oder 'denn' oder sonst einem einleitendem Wort für den Anfang von Teilsätzen (weil, jedoch, allerdings, schließlich, ... usw) gerne Kommas setzt. Bsp.:
Und so ging auch Ryou bald schlafen, immerhin war er erschöpft und wusste ja, dass der morgige Kurs pünktlich um neun Uhr startete...

Ich hoffe inständig, dass es bald weiter geht. *auf meinem Stuhl herum kippel*
*dich zu Word schieb* *Kulleraugen mach*
Wird‘s doch, oder? Oder? Biiiiitte!
*zur Bestechung Kekse hinstell*

chuchu Mimmy-chan


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