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Past, present and faith

We too do have a Future, bub.
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Joar, es geht endlich weiter ;)
Tsuki hat ihren Weg nach New York City gefunden und läuft da promt jemand über den Weg ;)


Liebes Mexx-Team ich weiß, Massenuploads sind nicht gern gesehen... aber sind zwei Kapitel ein Massenupload? Bitte, bitte nicht beanstanden, ich habe die nächste Zeit kein Internet und wollte diese Kapitel gern noch online stellen ><; Komplett anzeigen

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Glittering Sparkle World...??

Glitter Sparkle World...??
 


 

Knapp zwei Wochen waren nach dem Streit vergangen, seit Tsuki ihre Sachen einfach gepackt und sich in irgendeinen Zug gesetzt hatte. Es war nicht das erste Mal, dass sie schwarzgefahren war, im Gegenteil. Aber sie hatte gehofft es nie wieder tun zu müssen. Außerdem war es das erste Mal, dass sie von ihrem Vater weg wollte. Letztes Mal war sie auf der Suche nach ihm gewesen… Es war schon seltsam…

Mittlerweile war sie in New York City an und war bei den Fantastic Four untergekommen. Sie waren ziemlich nett, auch wenn sie nicht solche Mutanten waren wie sie oder die anderen Jugendlichen an der Schule. Dennoch waren sie freundlich und hatten sie aufgenommen, nachdem sie mit Susann zusammengestoßen war. Reed bastelte auch an einer Kleinigkeit mit der sie wieder sprechen könnte. Hatte er zumindest gemeint.

Dicke Schneeflocken fielen vom Himmel als Tsuki in dem Gästezimmer saß und hinausschaute. Überall blinkten Lichterketten und Neontafeln, die Menschen gingen dicht aneinander durch die Straßen und suchten wohl noch Weihnachtsgeschenke. Entgegen allem was sie eigentlich vorgehabt hatte, hatte sie auch welche gekauft und gleich vom Geschäft aus versendet. Scott bekam eins, der Professor, Ororo, Kitty, Jake… all ihre Freunde. Sogar ihrem Vater hatte sie etwas gekauft. Es war nicht viel was sie verschenken konnte, aber es kam von Herzen. Logan hatte einen Schal bekommen, seiner war irgendwann verloren gegangen in den letzten Monaten. Und natürlich hatte sie auch Johnny, Ben, Susann und Reed etwas gekauft, wovon die vier gar nicht begeistert waren. Warum konnte sie nicht einmal sagen, aber letztendlich hatten sie die Päckchen doch angenommen.

Bald war Heilig Abend…
 

„Hey Tsu? Alles klar bei dir?“

Johnny hatte in das Zimmer geschaut da Tsuki immer die Tür offen hatte. Sie sagte eine alte Angewohnheit aus der Schule, dort hatte sie die Tür erst geschlossen wenn sie schlafen gegangen war oder sie ihre Ruhe wollte. Da aber beides nicht der Fall war, war ihre Tür immer auf. Aber Johnny machte sich ehrlich gesagt etwas Sorgen um die Jüngere, da sie seit dem Morgen nur am Fenster saß. Sonst war sie oft bei Reed oben in seinem Labor oder unterhielt sich mit Herbie der ein Lippenleseprogramm heruntergeladen hatte und es jetzt konnte. Und die letzten Tage hatte sie mit Susann zusammen Kekse gebacken, die sie bei einer Wohltätigkeitsaktion verkauft hatten. Sie war sogar mitgekommen und hatte sie verpackt, sie lächelnd überreicht. Viele Leute waren ganz angetan von dem stummen Mädchen gewesen, das so freundlich und lieb war, dass sie sogar noch etwas extra gespendet oder Tsuki etwas zugesteckt hatten. Die Hälfte davon hatte die Schwarzhaarige sogar selbst gespendet. Obwohl sie das nicht gemusst hätte. Susann war einen Moment sogar böse gewesen, immerhin war es Tsukis verdientes Geld gewesen und sie hätte es nicht spenden müssen.
 

Tsuki sah auf, lächelte etwas und nickte, zeigte ein Handzeichen. ‚Okay‘. Das war das einzige Zeichen was sich Johnny hatte merken können. Na ja, nicht ganz.

Aber ihr ging es ganz gut, abgesehen davon dass sie sich fragte wie es den anderen ging. So schnell würde sie aber auch nicht zurückkehren, das konnte sich Logan abschminken.

Johnny kam in das Zimmer und setzte sich zu ihr auf die Fensterbank: „Sicher? Du bist so still heute. Also… Still im Sinn von, dass du nur im Zimmer hockst. Sonst fegst du immer im Gebäude rum, egal ob bei Sue oder Reed. Ben beschwert sich schon, dass du heute noch gar nicht mit ihm Football geseh’n hast. Oder Baseball.“ Das machte sie gern, wohl weil sie ein bisschen Ahnung von den beiden Sportarten hatte. Und Ben ein guter Gesprächspartner war, wenn Herbie ihre stummen Worte hörbar machte. „Wenn du nach Hause willst, ich frag Reed der macht dir sicher den Jet klar und setzt dich da ab. Oder ich fahr dich, ist ja nicht so weit.“

Doch Tsuki schüttelte den Kopf und Herbie übersetzte ihre Worte fast synchron: „Nein, ich will nicht nach Hause. Klar wüsste ich gern ob es allen gut geht und ob sie sich freuen, aber ich gehe nicht zurück. Noch nicht. Da muss schon mein Vater hier auftauchen.“

Sie war genauso dickköpfig wie besagter Vater. Und dazu stand sie auch. Das war eine der wenigen Gemeinsamkeiten, wie sie in letzter Zeit fand.

„Versteh schon“, meinte Johnny nickend und sah die Jüngere einen Moment einfach an. „Weißt du… wenn du willst kannst du heute Abend mit mir mitkommen. Da steigt eine ziemlich schnieke Party und wenn man schon so eine hübsche Lady bei sich wohnen hat, sollte man sie auch der Welt zeigen weißt du…?“ Er sah sie lautlos lachen und zog eine Schnute: „Hey…!“ Warum lachte sie denn? Hatte er was Falsches gesagt? Ging sie nicht auf Partys? Er verstand Frauen einfach nicht!
 

Die Schwarzhaarige schüttelte den Kopf und lächelte. Wieder übersetzte Herbie ihre Lippenbewegungen: „Ich würde gern mitkommen, aber ich hab für so was nich die passenden Klamotten. Und ich weiß was du vom Einkaufen mit ‘ner Frau hältst.“

„Sue kann dir bestimmt ein Kleid leihen“, mutmaßte der Blonde dann und maß Tsuki aufmerksam, „Könnte passen… Komm, fragen wir sie!“

Schon hatte er sie am Handgelenk genommen und zog sie mit sich zu seiner Schwester in die Küche: „SUE! Kannst du Tsuki ein Kleid leihen? Wenn du ihr eins leihst, kann sie nicht mehr Nein sagen heut Abend ein bisschen Feiern zu gehen. Tut ihr bestimmt gut, mal wieder raus zu kommen.“

Die ebenfalls Blonde, aber Ältere, sah zu ihrem kleinen Bruder. „Hast du Tsuki überhaupt gefragt ob sie überhaupt mitgehen will? Nicht dass du sie in eines meiner Kleider zwängst und sie das überhaupt nicht will.“ Doch als sie Tsuki nicken sah, seufzte die Blondine und stellte ihr Glas Wasser ab, von dem sie bis grade getrunken hatte. „Na dann komm, dann hört Johnny auf zu nerven. Sonst klebt er bis zum Abend an uns dran und lässt nicht locker“, meinte sie amüsiert und nahm die Jüngere mit sich.
 

In ihrem und Reeds gemeinsamen Schlafzimmer öffnete sie den begehbaren Kleiderschrank und öffnete eine der vielen Schranktüren. Dahinter waren viele Abendkleider verborgen. „Mal sehen… eigentlich müssten sie passen“, meinte die Ältere nachdenklich und sah die Kleider durch. Tsuki war ein hübsches Mädchen, ihr standen sicher all ihre Kleider. Sie nahm ein paar der Kleider von der Stange und hängte sie an die Außenseite des Schrankes. Anschließend ging sie zu Tsuki und lächelte, als sie mit ihr die Kleider ansah. „Welches gefällt dir? Sie passen dir sicher alle und du kannst dir auch ein ganz anderes aussuchen wenn dir die nicht gefallen. Dir soll es ja gefallen und du sollst dich wohlfühlen“, meinte die Ältere lächelnd und sah Tsuki dabei zu, wie sie auf die Kleider zuging und ganz vorsichtig über den Stoff von einem Strich. Es war ein schwarzes Kleid, grade und einfach geschnitten. Elegant und stilvoll, aber gleichzeitig schlicht.

„Das hier?“, wollte Sue wissen als sie neben Tsuki stehen blieb, „Das steht dir sicher gut. Es bringt deine hübschen Augen zum Leuchten.“

Bei dem Kompliment errötete die Schwarzhaarige jedoch. Hübsche Augen? Was hatten sie und Johnny nur mit ihren Augen? So großartig war doch da gar nichts dran… Sie entsprachen ihr viel zu sehr einem typischen Mädchen. Sie waren groß und blau, hübsch und mit langen Wimpern. Das typische Bild für ein Mädchen. Und sie war kein typisches Mädchen. Sie war weder normal noch typisch. War sie nie und würde sie nie sein. Wollte sie auch nie sein.

Susann lächelte nur als sie das Kleid abnahm und den Reißverschluss öffnete: „Probier es mal an, dann haben wir schon den Anfang.“ Das Kleid war nur der Anfang, denn danach wurde alles weitere ausgesucht. Schuhe, Schmuck, die Frisur... Das alles gab es noch zu entscheiden bevor Tsuki fertig war und mit Johnny mitgehen konnte. Eine Frisur hatte sich Sue schon ausgedacht, sie würde Tsuki die Haare einfach ein bisschen hochstecken, ein paar hübsche Accessoires hinein, sie hatte Curlies mit Perlen und Steinchen die wie Blumen und Sternchen aussahen. Hatte Reed ihr nicht erzählt, dass Tsuki Mond bedeutete? Würde also passen, dachte sie schmunzelnd, als Tsuki sich auszog und sie ihr in das Kleid half. Es saß gut, fast perfekt.
 

Zwei Stunden später verließ Susann das Schlafzimmer wieder und traf auf ihren Bruder, der bereits fertig war. Ein Smoking. Lächelnd maß sie ihren Bruder: „Schick. Willst du Tsuki damit beeindrucken? Denk nur dran dass du mit ihr weggehst und sie nicht für eine andere Frau stehen lässt. Ich glaube dann fängst du dir das erste Mal wirklich eine, Brüderchen“, meinte sie dann noch amüsiert. Denn dass Tsuki ihm vor versammelter Mannschaft eine scheuern würde, daran zweifelte die Blonde nicht.

„Also wirklich, was denkst du von mir?“, beschwerte sich Johnny beleidigt doch ihm verging aller Protest als er sah was für eine Lady aus dem Schlafzimmer kam. Das... wow... Ihm stand der Mund offen. Sue hatte Tsuki in eine Prinzessin verwandelt! Das schwarze, lange Haar hochgesteckt und mit Steinen verziert, um ihren Hals lag eine feine Silberkette die in einem kleinen mit Steinen besetzten Herz zusammenlief. Einfache mit einem einzelnen Stein besetzte Ohrstecker, schwarze Handschuhe die bis zur Armbeuge reichten und am rechten Handgelenk ein feines Silberarmand. Zwar mochten all diese Schmuckstücke einfach aussehen, aber an Tsuki sahen sie einfach nur... wow... aus. „Ist das... echt jetzt...? Das... wow...“, stammelte Johnny nur einen Moment ehe er sich fing und sich räusperte. „Du siehst echt umwerfend aus, Tsuki.“ Ein Kompliment dass die Jüngere verlegen werden ließ. Das Kleid war Schulterfrei und um ihren Hals lag ein blickdichter Schal der eben diesen verbarg. Da hatte sie sich auch von Sue nicht reinreden oder helfen lassen, als sie den umgebunden hatte.

Susann lächelte nur sachte als sie noch einmal an Tsukis Schal zupfte um ihn zu richten. Sie hatte die Narben an ihren Schultern mit etwas Make-Up kaschiert, da der Jüngeren diese unangenehm waren. Und sie sonst nie schulterfrei trug, hatte sie ihr erklärt. Sie war so ein hübsches Mädchen... Und doch so wenig ein Mädchen. Normalerweise würde es jeder jungen Frau gefallen sich zu Recht zu machen und jemanden auf eine Party zu begleiten. Aber Tsuki war es fast schon unangenehm. Sie hatte gesagt, dass sie es nur heute und nur für Johnny tat, weil er sie so enthusiastisch gefragt hatte. Und Susann wusste, dass ihr zu viele Menschen nicht geheuer waren. „Pass auf sie auf Johnny“, begann sie deswegen ernst, „und bleib bei ihr. Kapiert? Passiert ihr was oder sie bekommt Panik weil du sie allein gelassen hast, bekommst du es mit mir zu tun.“ Nachdem ihr Bruder genickt und sie überaus ernst angesehen hatte, gab die Blonde der jungen Frau neben sich eine Clutsch. „Es ist das Make-Up drin, was ich benutzt habe. Und der Lippenstift, damit du hin und wieder nachschminken kannst, wenn er abgehen sollte. Und mein Handy ist drin, wenn etwas sein sollte. Johnny und Reed sind im Kurzwahlspeicher, in Ordnung?“ Als auch das geklärt war, entließ sie die Schwarzhaarige mit einem sachten Kuss auf die Stirn: „Viel Spaß. Und keine falsche Scheu wenn Johnny dich ärgert.“

Kurz protestierte Johnny ehe er Tsuki zum Aufzug brachte und mir ihr die Garage ansteuerte, wo er ihr in eines seiner Autos half. Er hatte sich für den schwarzen Porsche entscheiden.
 

An der Location herrschte Aufregung als Johnny vorfuhr. Viele junge Frauen hatten sich eine Chance ausgerechnet als sie gehört hatten dass der Blonde auch da wäre, aber als er die Beifahrertür öffnete, fühlte Tsuki sofort tausende Blicke auf sich ruhen, die sie am liebsten umgebracht hätten. Sie ließ sich aus dem Wagen helfen und harkte sich bei dem Größeren unter als er ihr seinen Arm anbot. Blitzlichtgewitter und Reporter waren nichts was die junge Frau gewohnt war und dennoch versuchte sie ruhig zu bleiben. Außerdem zog Johnny sie ja sachte mit sich, vorbei an den Reportern und hinein in das Gebäude.

„Ich hätte dich vorwarnen sollen, was?“, meinte er dann entschuldigend zu ihr als sie drinnen waren und er ihnen ein Glas von einem der Tabletts nahm, die von den Kellnern herumgetragen wurden.

Tsuki schüttelte nur leicht den Kopf, lächelte etwas ehe sie das Glas entgegen nahm. Das war schon okay, er hatte sie ja schnell nach drinnen gebracht. Es war schon seltsam, dachte sie sich als sie von Johnny weiter in das Gebäude geführt wurde, die Fantastic Four waren mutiert und keiner wollte sie jagen oder einsperren. Oder? Warum wollte man es also mit ihnen tun? Unbewusst fasste sie sich mit den Fingerspitzen der Glas haltenden Hand an den Zwischenraum der Schlüsselbeine, dort wo ihre Narben zum größten Teil aufhörten und begannen. Sie fragte sich oft warum. Heute noch.

Sachte wurde ihre Hand genommen und sie bemerkte Johnnys besorgten Blick. „He... geht’s dir nicht gut? Tut dir der Hals weh? Dann hättest du nicht mitkommen müssen, wenn dir der Hals wehtut...“ Doch bevor er weiterreden konnte, schüttelte Tsuki leicht den Kopf, lächelte wieder etwas. Ihr tat nicht der Hals weh, sie hatte nur an etwas denken müssen. Aber wie sollte sie ihm das erklären? Gebärdensprache konnte er nicht so gut, wie auch in nur zwei Wochen, aber es war auch nie wirklich wichtig gewesen da Herbie ja immer da gewesen war. Johnny schaltete schneller als sie und zog sein Smartphone aus seiner Tasche und gab es Tsuki, dass sie eintippen konnte was sie sagen wollte.

Was sie auch tat. 'Ich musste nur an was denken. Da tut nichts mehr weh, keine Sorge. Entschuldige, ich wollte nicht dass du dir Gedanken machst.' Das war wirklich nicht ihre Absicht gewesen. 'Vielleicht bin ich nicht so geschaffen für deine Glitzerwelt. Meine ist eher... einfach.'

Sie hörte Johnny leise lachen nachdem er die Nachricht gelesen hatte. Er führte sie weiter und schüttelte den Kopf. „Glitzerwelt? Echt jetzt? Außerdem, was soll an einfach schlecht sein? Nimm mal Sues Schmuck als Beispiel. Eigentlich ist es einfacher Schmuck, aber bei dir... sieht es echt Wow aus. Einfach kann also auch echt wow sein. Verstehst du was ich mein?“, wollte er dann wissen und betrachtete die junge Frau neben sich ein Mal mehr. Sie war so hübsch... Es wunderte ihn echt, dass sie keinen Freund hatte. Oder sich zumindest nicht alle um sie rissen. Wobei das an ihrem Vater liegen könnte. Man er war ja aus allen Wolken gefallen als er gehört hatte WER ihr Vater war. Wahnsinn... Wolverine. Bis dahin hatte er nicht mal gewusst dass er überhaupt Kinder hatte. Egal.
 

Johnny versuchte Tsuki so gut es ging durch seine Glitzerwelt zu führen. Er stellte sie einigen Leuten vor und es störte sich keiner daran dass sie nicht sprechen konnte. Bis auf ein paar junge Frauen, die sahen die Jüngere neben ihm an als wenn sie sie mit ihren Blicken töten wollten. Doch zu seiner Überraschung zeigte sich Tsuki wenig beeindruckt davon. Angestarrt zu werden war scheinbar nichts Ungewöhnliches oder Neues für sie...

Dann merkte er allerdings dass sie unruhig wurde. Was hatte sie nur...? Wenn sie mal kurz verschwinden wollte, hätte sie ihm das schon gesagt, oder? Innerlich seufzte er verhalten und beugte sich zu ihrem Ohr runter. „Was ist los? Musst du dir mal die Nase pudern?“, wollte er wissen und fing sich dafür einen sachten Schlag mit dem Handrücken von Tsuki gegen die Brust ein, was ihn leise lachen ließ als er sich wieder aufrichtete. Also war es das nicht. Fragend sah er sie weiterhin an. Sie führte die Hand in einer rauchenden Bewegung zu ihren Lippen schüttelte aber den Kopf. Kurz musste er überlegen. Rauchen... Moment Tsuki rauchte...?!, aber sie schüttelte den Kopf. Oh.

„Du hast keine dabei? Das ist kein Problem, ich kenn hier wen, der spendiert dir bestimmt eine. Ich glaube es gibt viele, die dir gern eine Zigarette spendieren würden“, meinte er dann amüsiert und fing sich wieder einen sachten Schlag gegen die Brust ein. Als sie ihm dann die behandschuhten Hände zeigte, dämmerte es ihm. „Wegen den Handschuhen? Du... die kann man auch ausziehen. Und ich steh dir gern als persönliches Feuerzeug zur Verfügung“, meinte er wieder amüsiert und erntete diesmal keinen Schlag von der Jüngeren, sondern ein Augenverdrehen und lautloses Seufzen. Tja, er war Meister in seinem Gebiet Sprüche zu klopfen.
 

Sie machten sich auf den Weg Tsuki ein oder zwei Zigaretten zu besorgen, was im Grunde gegen das Gesetz war soweit die junge Frau wusste. Sie war doch grade erst 18 geworden. Oder war das Tabakkonsumgesetz hier anders... Sie wusste es nicht und es war ihr auch egal.

Aber bereits nach einigen Schritten sah die junge Frau auf und blieb wie angewurzelt stehen. Vor ihr stand ein Mann, Johnny schätzten ihn auf Anfang, Mitte 30, und hielt ihr eine Schachtel Zigaretten hin. Sein braunes Haar war etwas länger und nicht unbedingt mit Gel in Form gebracht, er war nicht besonders gut rasiert oder es war Absicht dass er so aussah, das konnte der Blonde nicht sagen. Aber er trug einen Anzug. Aber was die Fackel wunderte war der Ausdruck in den Augen des Fremden und Tsukis Schockstarre. Anders konnte man das nicht nennen. Die kannten sich wohl.
 

In den Augen, die Tsuki ansahen, lagen zwei Ausdrücke. Einmal war da eine gewisse Erleichterung. Und dann... dann war da eine ziemliche Wut.

„Lass uns eine Rauchen gehen“, meinte der Fremde nur und steckte das Päckchen Zigaretten wieder ein und ging schon vor. Erst als er außer Sichtweite war, atmete Tsuki tief durch. Ehe sie den Kopf wieder hob und ein Mann in einem Rollstuhl vor Johnny und ihr stand. Sein Blick war sachte als er Tsuki ansah: „Geh ihm nach. Ich leiste dem jungen Mann an deiner Seite so lange Gesellschaft, wenn er das wünscht.“ Dann wandte er sich an Johnny: „Charles Xavier, sehr erfreut, Mr. Storm. Ich weiß, ich bin kein Ersatz für diese junge Dame, aber ich befürchte sie hat etwas zu klären.“

Johnny stand einen Moment wieder der Mund offen. Xavier? Wow. So viele Wows an einem Abend, das hatte er ja noch nie geschafft. Er fing sich schnell wieder und entließ Tsukis Arm, lächelte sie aufmunternd an. „Na los. Ich werde mich ein bisschen mit deinem Direx unterhalten und Reed heute Abend noch oder spätestens morgen Früh verdammt eifersüchtig machen.“

Für das Direx fing er sich wieder einen Schlag ein, diesmal etwas fester, so dass er sich über die Brust fuhr als Tsuki schlussendlich ging.

Charles sah ihr nur zufrieden nach. „Sie ist etwas Eigen was einige von uns angeht und wie man über und von uns spricht“, erklärte Tsukis Verhalten. Auf Charles ließ sie nichts kommen, das ehrte ihn ziemlich. Wie diese junge Frau darauf achtete dass man gut von ihm, Scott und Ororo unter den Schülern sprach war beachtlich. Dabei hatte sie sonst ein Problem mit Autorität, zumindest hatte sie ihm das mal erzählt und auch Logan hatte dieses Problem. Dann begann eine leichte Unterhaltung zwischen den Beiden während Tsuki den Weg auf den Balkon suchte, auf dem einige Raucher standen.
 

Die Kälte, die alle anderen dazu gebracht hatte sich eine Jacke oder einen Mantel anzuziehen, machte ihr nichts aus. Hier in der Stadt war es ohnehin nicht so kalt wie an der Schule oder gar in Kanada. Kurz sah sie sich suchend um, bis sie den Älteren am Geländer fand. Sie stellte sich zu ihm und zog noch im Gehen die Handschuhe aus.

„Ich hab mir fast 'nen Wolf nach dir gesucht“, begann er dann ernst und brummig, „Und wenn Ororo nich drauf bestand'n hätte dass ich Charles einschalt, damit du Weihnachten wieder da bist, hätt ich mir 'nen Wolf gesucht. Einfach so abzuhau'n...“ Ein wenig amüsiert sah er zu seiner Tochter als er ihr eine angezündete Zigarette gab: „Eigentlich is das meine Spezialität. Mach mir also keine Konkurrenz.“

Die Jüngere nahm die Zigarette mit einem leichten Nicken an und nahm einen Zug. Sie war nicht einfach weg. Nachdem sie ihm Frohe Weihnachten gewünscht hatte, war es doch klar gewesen, dass sie nicht mehr da wäre wenn die X-Men von ihrer Mission zurückkehrten. Sogar Kitty und Jake hatte das gewusst. Nur ihr Vater hatte wohl nicht damit gerechnet, dass sie weg sein würde. So in ihre Gedanken vertieft, sah Tsuki erst wieder zu ihrem Vater, als er ihr über die Wange fuhr. Sie stieß den Rauch aus ihren Lungen mit einem Seufzen aus ehe sie sich zu ihm drehte, dass sie sich Gegenüberstanden.

'Ich kann Jean nicht ausstehen', begann sie dann ernst und ignorierte die Verwunderung ihres Vaters über die Ehrlichkeit, 'Ich hasse es wenn sie dir nah ist, wenn du sie so ansiehst als wenn du sie sofort in irgendein Bett zerren wolltest. Ich kann nicht ausstehen dass sie ihre Spielchen mit dir und Scott treibt, euch gegeneinander aufwiegelt. Aber am allermeisten hasse ich es wenn... wenn du mich wegen ihr anfährst. Und mich wegen ihr stehen lässt. Ich hab dir gesagt, dass es mir reichen würde, würdest du zu mir sagen, dass du zu ihr gehst und ich nicht auf dich warten brauche. Und... und lass mich in Zukunft einfach raus, wenn du zu ihr gehst. Sie kann mich nämlich genauso wenig ausstehen wie ich sie. Oder... sie mich sogar noch weniger. Weil ich mit Scott gut klarkomm'... und deine Tochter bin und also auch mit dir gut auskomm'.' Sie lehnte sich wieder mit den Unterarmen auf das Gländer und sah in die Stadt. Sie wusste nicht, wie Logan jetzt reagieren würde. Würde er es hinnehmen dass seine Tochter die Frau seiner Begierde nicht ausstehen konnte? Oder würde es jetzt gewaltigen Krach geben... Ein wenig betrübt und traurig nahm sie einen Zug von ihrer Zigarette.
 

Logan würde lügen wenn er sagte, dass er das erwartet hatte. Im Gegenteil, mit so einer Ansage seiner Tochter hatte er nicht gerechnet. Es ging also immer um Jean wenn sie sich richtig in den Haaren hatten...? Er tat es ihr gleich und lehnte sich mit den Unterarmen auf das Geländer um in die Stadt zu sehen, rauchte dabei seine Zigarre weiter. Wenn er so darüber nachdachte, stimmte das wohl. Wenn sie sich wegen etwas anderem als Jean stritten, war es zum größten Teil genauso schnell vorbei wie es angefangen hatte. Aber hier...? Das konnte schon mal zwei, drei Tage gehen.

„Ich steh' auf Jean“, begann er dann genauso ehrlich wie seine Tochter zuvor, „Aber es war nie meine Absicht dir wehzutun. Du weißt was für ein Trottel ich in der Beziehung bin.“ Kurz hielt er inne da sie ausgeholt hatte um ihn zu schubsen. Oh ja, das mochte sie nicht, wenn er wohl schlechter von sich sprach als er war. „Ich kann dir nich' versprech'n dass es nich' so weitergeht wie bisher. Aber ich versuch's zu ändern. Und wenn's dir so wichtig is, fahr'n wir im Frühjahr hoch, wenn du Ferien hast. Ich würd's auch gern noch mal seh'n, das Haus in dem ich mit deiner Mutter gelebt hab. Wo wir alles vorbereitet hatt'n dass da so'n Wirbelwind ins Haus kommt. Ich will dir Jean nich' als neue Mutter oder so 'ne Scheiße andreh'n. Kayla is deine Mutter, sonst keine. Klar?“ Er nahm einen tiefen Zug seiner Zigarre und fuhr sich dann über das schlecht rasierte Kinn, ließ seine Hand in den Nacken wandern, ehe er zu seiner Kleinen rübersah. „Kommst du zurück? Sonst gibt’s dieses Jahr keine beschissene Tanne die nadelt und klebt wie der Teufel wenn wir sie ins Gebäude schleppen und zerren. Und keine Storm die sich tierisch drüber aufregt, dass wir alles eingesaut hab'n obwohl sie grad gewischt hatte. Und Heilig Abend... mal seh'n, vielleicht nehm ich dich mit in 'ne Bar und machen die Nacht zusammen durch. Mal seh'n, okay?“
 

Tsuki blieb einfach so stehen und ließ diese Worte auf sich wirken. Hatte er noch keinen Baum mit Jean ausgesucht? Da war sie doch schon letztes Jahr scharf drauf gewesen mit Logan den Baum holen zu gehen. Sie schaute ihm auch immer so gern zu wenn er Holz machte. Kein Wunder, Tsuki verstand das ja. Logan machte das Holz meistens oben ohne und ja, er sah verdammt gut aus. Das wusste jeder und jedes Mädchen sah gern mal verstohlen zu ihm rüber wenn er das machte. Sie ja auch, das gab sie zu und Logan wusste das auch. Aber keine von ihnen setzte sich so offen auf einen Baumstamm und sah ihm die ganze Zeit zu, so wie Jean es tat. Sie sah ihn an wie ihr Vater sie, als wollte sie ihn ins Bett zerren.

Unangenehmes Kopfkino und fast hätte sie den Kopf geschüttelt. Aber da stand noch eine Antwort aus. Sie sah zu ihrem Vater. 'Wenn du mir versprichst mir was beizubringen. 'n Auto oder Motorrad zu reparieren und zu pflegen. Und wenn du mich trainierst. Und beides regelmäßig, jede Woche zur gleichen Zeit und am gleichen Tag. Zwei Tage in der Woche ein paar Stunden zusätzlich mit mir zu verbringen wird dich schon nich' umbring'n. Und beides selbstverständlich OHNE Jean. Kommt sie und du schickst sie nich weg, bin ich weg. Und dann suchste dir 'nen verdammten Wolf, das geb ich dir schriftlich.' Diese Chance würde sie ihm noch geben. Aber dann war ihre Geduld echt am Ende.

Und Logan konnte nicht anders als über die Verhandlungsstrategie seiner Tochter staunen. Das hatte sie sich ja ganz schön ausgefuchst zurechtgelegt. Auf der anderen Seite hatte sie über zwei Wochen Zeit dafür gehabt um sich das zurecht zu legen. „Meine letzte Chance, was?“, wollte er dann ernst wissen ehe er einen Arm um ihre schmalen Schultern legte und sie näher zu sich zog, sie auf die Schläfe küsste. „Ich versuchs. Im schlimmsten Fall... muss ich mir 'nen dreimal verdammten Wolf suchen... Krieg ich 'ne Strichliste und wenn ich sie einmal nich wegjag im Monat bleib'ste trotzdem?“

Der Seitenblick seiner Tochter sprach Bände. Würde er sie einmal nicht wegschicken würde sie den Teufel tun und bleiben. Logan lachte leise aber dunkel und rau auf als ihn diese Erkenntnis traf. „Ich versuch's... Ehrenwort.“
 

Scheinbar war Tsuki damit zufrieden. Denn sie schmiegte sich etwas mehr an ihren Vater und schloss die Augen dabei. Auch wenn es vielleicht nicht klappte, sie hatte die Gewissheit, dass er sich Gedanken gemacht hatte. Und das war echt schön. Das bedeutete immerhin, dass sie ihm nicht egal war.



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