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Invasion

Teil 1 : Die Reise
von

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Kazuma´s Vater?

Kapitel 44: Kazumas Vater?
 

Langsam öffnete Kazuma die Augen. Er war in einem dunklen Raum. Eine Art Verlies mit dicken Steinwänden und einem kleinen, vergitterten Fenster.

Er hing mit zwei dicken Ketten an den Handgelenken an der Wand.

„Was ist passiert?“, fragte er sich.

Dann spürte er den Schmerz in seiner linken Schulter und wurde an den Kampf erinnert.

„Stimmt ja. Ratko hat mich irgendwie erwischt. Ich frage mich nur, wie er das gemacht hat.“, sagte er leise.

„Was die wohl mit mir vorhaben?“, fügte er fragend hinzu.
 

„So. Du hast also einen gefangen genommen. Das passt gar nicht zu dir.“, sagte Zakor zu Ratko.

Sie waren beide im Büro.

„Ich dachte, das er uns sagen könnte, wo die anderen sind und vielleicht sogar einige Verstecke des Widerstandes.“, sagte Ratko und verneigte sich.

Zakor lehnte sich zurück. „Keine schlechte Idee. Wir können ihn ja nachher gemeinsam befragen.“, sagte Zakor.

Ratko lächelte. „Eine hervorragende Idee.“, sagte er. Dann ging er.

Zakor sah ihm skeptisch nach. „Was hast du nur vor?“, fragte er leise, nachdem Ratko die Tür hinter sich geschlossen hatte.
 

Yuan war am Steuer und fuhr eine Landstraße entlang, während Atruschka versuchte, aus der Karte des Computers schlau zu werden.

„Bist du sicher, das du dich nicht verfahren hast?“, fragte Atruschka.

„Wieso ich? Du hast doch die Karte.“, sagte Yuan.

Atruschka lächelte verlegen. „Im Kartenlesen war ich immer

eine totale Niete.“, gab sie zu.

„ Gib mal her.“, sagte Serena und nahm den Computer. „Ganz einfach. Fahr erstmal die nächste rechts.“, sagte sie.
 

Eine halbe Stunde später kam Yuan in einer kleinen Siedlung in der Nähe einer Stadt namens Frankfurt an.

„Soll das hier ein Ort sein?“, fragte Yuan.

„Davon soll es hier in Deutschland eine Menge geben. Die Menschen hier lieben wohl die Einsamkeit.“, erklärte Atruschka.

Vor einem großen Hof hielt Yuan an. „Hier muss es wohl

sein.“, sagte er.

Serena nickte.

Junko stieg aus und nahm einen tiefen Atemzug. „Herrliche Landluft. Ich kann verstehen, wenn jemand lieber hier wohnt als in einer stinkenden Stadt.“, sagte sie.

„Hier stinkt es nach Mist.“, sagte Serena.

„Komm schon. Du mit deiner empfindlichen Nase.“, sagte Yuan.

„Also dann. Sehen wir mal nach, ob hier jemand wohnt.“, sagte Atruschka.

Plötzlich kam etwas auf die Truppe zu. Eine brennende Kugel ging direkt vor Atruschka zu Boden. In einem Reflex sprang sie zurück. Auch die anderen gingen jetzt in Deckung.

„Das war nur eine Warnung. Der Nächste trifft.“, schrie eine männliche Stimme.

Yuan sah zu dem Hof und erkannte in einem der Fenster eine Gestalt. „Wir sind keine Saroks!“, rief er.

„Das weiß ich selber. Ich weiß genau, wer ihr seid und wer euch schickt.“, rief die Gestalt.

Dann ging eine weitere brennende Kugel zu Boden.

„Bestellt Kramer, das er mich lieber in Ruhe lassen sollte!“, fügte sie hinzu.

„Kramer?“, fragte Junko leise.

Yuan schüttelte mit dem Kopf. „Wir kennen keinen Kramer. Hier liegt eine Verwechslung vor!“, rief er.

„Verarschen könnt ihr euch selbst.“, rief die Gestalt und eine weitere Kugel fiel zu Boden.

„Jetzt reicht´s.“, sagte Atruschka und machte eine Handbewegung.

Einer der Fensterläden des Fensters klappte mit Schwung um und haute den Kerl wohl zu Boden.

„Das war ziemlich rabiat.“, sagte Yuan.

„Ach was. Der Zweck heiligt die Mittel.“, sagte Atruschka.

Yuan ging jetzt langsam auf den Hauseingang zu, als dieser sich öffnete und eine junge Frau mit einer Schrotflinte auf ihn zielte.

„Was wollt ihr hier, wenn ihr nicht von Kramer seid?“, fragte sie.

Yuan schluckte.

„Können wir das nicht drinnen besprechen?“, fragte Junko, die sich jetzt ebenfalls aus ihrer Deckung raustraute. „Wir lassen auch unsere Waffen im Auto. Versprochen.“, fügte sie noch hinzu.

Die Frau senkte die Flinte. „Na gut.“, sagte sie.

Yuan seufzte.

2 Minuten später saßen sie an einem Tisch. Die junge Frau machte einen Eisbeutel zurecht, als der Kerl, der vom Fenster aus mit den Kugeln geworfen hatte, reinkam.

Er hatte kurzes, blondes Haar und war etwas kleiner als die Frau. Er trug normale Bauernkleidung, die allerdings schon recht verschlissen war.

Im Moment prangte eine riesige Beute auf seiner Stirn, doch

die Frau presste den Eisbeutel darauf.

„Warum hast du sie reingelassen, Rebecca?“, fragte er und sah die Gruppe abwertend an.

„Weil ich nicht glaube, das sie von Kramer kommen, Robin.“, sagte die Frau.

Yuan sah den Mann fragend an. „Du bist Robin Lukas?“, fragte er.

Der sah ihn wütend an. „Und wenn es so wäre?“, fragte er. In seiner Hand erschien auf einmal eine brennende Kugel wie aus dem Nichts.

„Lass das doch mal. Fang nicht schon wieder an.“, sagte Rebecca.

„Tut mir leid. Ich bin Rebecca Lukas und der Ungestüme hier ist mein Bruder Robin.“, sagte Rebecca höflich.

Alle sahen wie erstarrt die brennende Kugel in Robin´s Hand an.

Serena erhob sich. „Angenehm. Ich heiße Serena und das hier sind Yuan, Junko und Atruschka.“, stellte sie die Runde vor.

Die Kugel in Robin´s Hand verschwand wieder und lehnte sich in eine Ecke. „Na gut. Wenn ihr nicht von Kramer geschickt wurdet, warum seid ihr dann hier?“, fragte er.

„Ich mache rasch Kaffee.“, sagte Rebecca und ging.

Serena räusperte sich und sagte. „Nun. Es geht um folgendes...“
 

Die Tür zu Kazuma´s Zelle ging auf und Ratko kam hinein.

„War ne ziemlich lahme Vorstellung, die du beim letzten Kampf gezeigt hast.“, sagte er.

Kazuma sah ihn geschwächt an. „Du kannst mich mal.“, sagte er.

Ratko lächelte. „Wenigstens hast du noch deinen Kampfgeist.“, erwähnte er.

„Was ist mit meinen Freunden?“, fragte Kazuma.

Ratko stutzte. „Du machst dir noch Sorgen um andere? In deiner Situation?“, fragte er.

„Na klar. Immerhin sind wir ja Freunde.“, sagte Kazuma lächelnd.

„Freunde?“, sagte Ratko nachdenklich.

„Hast du keine?“, wollte Kazuma wissen.

Ratko schüttelte den Kopf. „Wozu denn? Freunde behindern einen nur.“, sagte er.

Kazuma lachte leise. „Du tust mir leid. Freunde geben einem Kraft. Sie sorgen dafür, das man alles übersteht. Wenn du keine hast, wirst du das nicht verstehen können.“, sagte er.

„Blödsinn. Wo sind denn deine Freunde? Sie sind nicht hier! Du bist alleine!“, sagte Ratko fast schreiend.

„Sie werden kommen. Du wirst schon sehen.“, sagte Kazuma.

„Das bringt nichts. Genieß diese Nacht nochmal. Morgen wird ein anstrengender Tag für dich.“, sagte Ratko und ging.

„Armer Sarok.“, sagte Kazuma.
 

Der Kaffee auf dem Tisch war schon fast kalt und die Sonne ging langsam unter, als Serena mit ihrer Erzählung fertig war.

Rebecca staunte während Robin weniger begeistert an seinem Kaffee nippte.

„Das ist ja Wahnsinn, was ihr bis jetzt erlebt habt!“, sagte Rebecca.

„Aber das klärt nicht, weswegen ihr hier seid.“, sagte Robin.

Junko zeigte ihm den Computer mit seinem Namen auf dem Bildschirm. „Deswegen.“, sagte sie.

Robin schielte kurz auf den Bildschirm.

„Du kannst das Feuer kontrollieren, oder?“, fragte Yuan und verwies auf die Feuerkugel von vorhin.

„So ein Schwachsinn. Ein Turnier!“, sagte Robin und ging raus.

„Oh mann. So ist er immer.“, sagte Rebecca.

„Macht er nun mit oder nicht?“, fragte Atruschka.

Rebecca senkte den Kopf. „So ist er seit... seit das mit unserer Mutter passiert ist.“, sagte sie betrübt.

„Erzähl ihnen ja nichts!“, mahnte Robin.

„Ich vertraue ihnen und erzähle, was ich will.“, sagte Rebecca.

Robin sah ein wenig grimmig aus. „Mach doch, was du willst!“, sagte er.

„Da sind wir wohl dran schuld.“, sagte Serena.

„Nein. Das liegt nicht an euch. Macht euch keine Gedanken.“, versicherte Rebecca.

Serena erkannte ein wenig Trauer in ihrem Blick. „Du musst es uns nicht erzählen.“, sagte sie.

Rebecca wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. „Keine Sorge. Es geht schon.“, sagte sie. Dann nippte sie kurz an ihrem Kaffee.

„Robin ist 23 und ich erst 17. Unser Vater ist gestorben, als ich 3 Jahre alt war. Deswegen hatte Mutter es nicht leicht. Noch dazu kam diese furchtbare Fähigkeit, die sie auch uns weitergegeben hatte. Naja. Teilweise.“, sagte Rebecca.

Yuan bemerkte, das ihr Kaffee wieder dampfte wie frisch gebrüht.

„Ich kann Sachen erwärmen, aber nur begrenzt.“, erklärte sie

„Die Ärzte nannten es Pyromantismus. Die Fähigkeit, mit seinem Körper spontan Feuer zu erzeugen.“, erklärte Robin, der wieder reingekommen war.

„Faszinierend.“, sagte Serena.

Robin schmunzelte. „ Das trifft es nicht ganz. Um diese Fähigkeit zu kontrollieren, habe ich lange trainiert. Als Kind war das nicht sehr einfach.“, sagte er.

Rebecca räusperte sich, um wieder Gehör zu finden. Dann erzählte sie weiter.

„Nun ja. Nach dem Tod von Vater hatten wir arge Geldprobleme. Um nicht obdachlos zu werden, musste Mutter Geld leihen. Von einem Kerl namens Kramer, der in der Stadt ein Kasino betreibt. Fürs erste waren wir gerettet. Aber dann wollten sie das Geld mit unverschämten Zinsen zurückhaben. Sie drohten uns sogar. Doch das Geld hatten wir nicht mehr. Nachdem Kramers Leute versuchte hatten, Robin und mich zu entführen, flippte Mutter aus. Sie ging zu Kramer, um ihm die Meinung zu sagen.“, sagte Rebecca und senkte den Kopf.

„Sie kam nicht wieder.“, führte Robin die Geschichte weiter.

„Später hörten wir, von einem Feuer im Kasino. Die Brandstifterin wurde erschossen und Kramer überlebte.“, sagte Robin.

Die anderen senkten ebenfalls die Köpfe.

„Kramer hat schon Respekt vor mir, doch er will das Geld immer noch zurück. Selbst jetzt, wo die Saroks hier sind.“, sagte Robin.

„Dann komm doch mit uns.“, sagte Junko.

Robin schüttelte den Kopf. „Nein. Dann würde er Rebecca etwas antun. Das weiß ich.“, sagte er.

Yuan dachte nach. „Hat er das Kasino noch?“, fragte er.

Robin sah ihn fragend an.

Rebecca nickte. „Die Saroks haben ihm erlaubt, es weiter zu betreiben.“, sagte sie.

„Würdest du mitkommen, wenn wir das mit Kramer klären?“, fragte Yuan.

Junko erschrak. „Dafür haben wir keine Zeit. Denk an Kazuma.“, sagte sie.

„Der kommt schon irgendwie klar. Außerdem haben wir noch keine Ahnung, wo Ratko ihn hingebracht hat.“, sagte Yuan.

„Hast du Ratko gesagt?“, fragte Robin.

„Ja. Wieso? Kennst du ihn?“, fragte Serena.

Robin nickte. „Ja. Soweit ich weiß wohnt und dient er bei Zakor in einem Schloss südlich von hier.“, sagte er.

„Ist ja prima. Kannst du uns führen?“, fragte Serena.

„Klar. Aber im Moment...!“, sagte er.

Yuan lächelte. „Ich löse das Problem mit diesem Kramer und meine Mädels werden mir helfen.“, sagte er und verwies auf Junko und Atruschka.

„Wie denn das?“, wollte Junko wissen.

„Wir werden morgen Abend im Kasino etwas spielen.“, sagte er lächelnd.
 

„Guten Morgen!“, sagte Ratko, als er in Kazuma´s Zelle reinkam.

„Blödsinn.“, sagte der.

Ratko ging zu ihm und löste die Fesseln.

Kazuma war so geschwächt, das er in die Knie ging. „Was jetzt?“, fragte er.

„Du kommst mit!“, sagte Ratko und zog Kazuma nach oben auf die Füße.

Ein paar Minuten später kam Ratko mit Kazuma in Zakor´s Büro. Seine Hände waren auf den Rücken gebunden.

„Hier ist er.“, sagte Ratko.

Zakor sah Kazuma finster an. „Und das soll der Kerl sein, der Hakon besiegt hat?“, fragte er.

Ratko nickte.

Zakor stand aus seinem Stuhl auf und trat vor Kazuma, der auf den Knien hockte.

Kazuma schluckte. Die Aura dieses Kerls war noch viel intensiver als die von Ratko.

Zakor sah Kazuma herablassend an. „Du kleiner Wurm lehnst dich also gegen uns auf?“, fragte er. Dabei sah er in Kazumas Augen.

Zakor stutzte. „Du hast Kampfgeist und scheinbar bist du sehr stark.“, sagte er. Dann ging er wieder zum Schreibtisch zurück.

„Was versprichst du dir von diesem Individuum, Ratko?“, fragte Zakor.

Ratko sah ihn fragend an. „Antworten natürlich.“, erwiderte er.

Zakor nickte lächelnd. „Aber auf welche Fragen?“, fragte er und setzte sich wieder.

In dem Moment knallte Ratko einen Umschlag auf den Schreibtisch.

Zakor nahm und öffnete ihn. „Und was ist das?“, fragte er und zog einen Zettel heraus.

„Ein Bluttest vom Blut dieses Jungen. Ich habe ihn nach meinem Zusammentreffen mit ihm machen lassen.“, erklärte Ratko.

Zakor sah sich das Ergebnis sorgfältig an. „Und was kann ich hier sehen?“, fragte er.

„Frag nicht so dumm. Der Junge hat das Blut eines Menschen und eines Saroks. Deswegen ist er so stark.“, sagte Ratko.

Zakor schmunzelte. „Blödsinn. Der Imperator versucht seit 5 Jahren, diese beiden Blutsorten zu vermischen wie bei allen anderen Rassen. Aber bislang ohne Erfolg.“, erklärte er.

Ratko schmunzelte ebenfalls. „Vielleicht hat er es noch nicht auf natürlichem Weg versucht.“, sagte er.

Jetzt machte Zakor ein fragendes Gesicht.

Ratko zog einen weiteren Umschlag hervor, den er neben den anderen legte.

Zakor nahm ihn, doch er öffnete ihn nicht. „Und was ist das?“, fragte er.

Ratko lächelte. „Der Bericht einer Mission, die vor über 18 Jahren stattfand. Damals hatte der Imperator zahlreiche Soldaten ausgeschickt, um die Verteidigungsmöglichkeiten der Menschen rauszufinden. Die Namensliste war sehr aufschlussreich.“, sagte er.

Zakor sah den Umschlag an. „Wie bist du an solche Unterlagen gekommen?“, fragte er.

„Ich habe Möglichkeiten.“, sagte Ratko nur.

Zakor schluckte. Es schien, als wüsste er, worauf Ratko anspielte.

„Es gab drei Namen auf der Liste, die in Japan eingesetzt wurden. Einer in Kyoto, einer in Hokkaido und einer in Tokio.“, erklärte Ratko.

Kazuma´s Augen wurden groß. Spielte Ratko etwa gerade auf seinen Vater an? Wenn der Bluttest stimmte, würde also auf dieser Liste der Name seines Vaters stehen. Aber warum hier und jetzt?

„Die Mutter dieses Jungen wohnte in Tokio. Also gibt es nur einen, der in Frage kommt.“, sagte Ratko.

Zakor lächelte. „Stopp. Willst du etwa sagen, das ich etwas damit zu tun habe?“, fragte er.

Kazuma erschrak. War der Name auf der Liste etwa der von Zakor?

„Es muss so sein.“, sagte Ratko.

Zakor schmunzelte erneut.

„Was ist damals passiert?“, fragte Ratko.

Jetzt wurde auch Kazuma neugierig.



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