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Invasion

Teil 1 : Die Reise
von

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Zwischenstop in Orsk

Kapitel 33: Zwischenstop in Orsk
 

Am nächsten Tag waren die vier bei einem kleinen Autohändler, damit sie schnell in Moskau ankommen würden. Serena hatte es geschafft, ihm einen alten Pickup abzuschwatzen. Der einzige Nachteil war, das es ein Benzinauto war.

„Gab es keine Wasserautos?“, fragte Kazuma enttäuscht.

Serena schüttelte mit dem Kopf. „Nein. Aber ich konnte ihn überzeugen, uns zusätzlich zur Tankfüllung noch einen 100 Liter Tank mitzugeben. Wenn wir unterwegs noch irgendwo Benzin finden, dürfte das aber kein Problem sein.“, erklärte sie.

„Ist doch besser als zu Fuß!“, sagte Junko.

„Genau!“, gab Yuan ihr recht und sah sich das Gefährt an.

„Ich schätze mal, der fährt so ungefähr 100 km/h. Wenn wir uns mit dem fahren abwechseln, könnten wir in 4 Tagen in Moskau sein.“, stellte Yuan fest.

„Dann lasst uns los.“, sagte Junko und ging ans Steuer.

Kazuma warf die Rucksäcke auf die Ladefläche und setzte sich auf den Beifahrersitz.

Yuan und Serena nahm auf der Rückbank Platz.

„Fahr aber vorsichtig.“, sagte Kazuma.

Junko nickte und warf den Motor an, der sofort losheulte. Dann fuhren sie los.
 

Der Benzinverbrauch war nicht so schlimm wie befürchtet und einige, teilweise verlassene Tankstellen befanden sich auf ihrem Weg. Außerdem wechselten sie sich ab. Zwei schliefen immer, während die anderen zwei wach waren. Einer fuhr und der andere passte auf, das der Fahrer nicht einschlief.

Eines Nachts, es war die zweite Nacht, in der sie unterwegs waren, machte der Motor plötzlich seltsame Geräusche.

Serena war gerade am Steuer und fuhr rechts ran.

Yuan, der neben ihr saß, sah sich den Motor kurz an. „Na

toll.“, sagte er seufzend und kam wieder in den Wagen.

„Ist es schlimm?“, fragte Kazuma, der wach geworden war.

„Der Keilriemen ist fast hinüber. Der macht´s nicht mehr lange.“, erklärte Yuan und sah auf die Karte.

„Bis dahin sollten wir es noch schaffen.“, fügte er hinzu und zeigte auf eine Stadt namens Orsk.

„Mit etwas Glück bekommen wir dort ein Ersatzteil oder ein neues Auto.“, erklärte er.

„Dann nichts wie los.“, sagte Serena und fuhr vorsichtig weiter.
 

„Ratko!“, rief Zakor über einen Monitor.

„Ja doch.“, antwortete ein genervter Ratko.

„Na endlich. Ich versuche schon seit Stunden, dich zu

erreichen. Wo warst du?“, fraget Zakor.

„Schlafen. Was denn sonst?“, warf Ratko gähnend zurück. Dann trat er näher an den Monitor heran. „Was gibt es denn so dringendes?“, fragte er.

„Ein Befehl vom Imperator. Du sollst einen Verräter ausfindig machen und ihn festnehmen.“, erklärte Zakor.

„Warum ich? Gibt es keinen freien Untergeneral, der so was kann?“, fragte Ratko.

Zakor lächelte. „Es geht hier nicht um einen x-beliebigen Sarok. Es geht um Ihn.“, sagte Zakor.

Ratko´s Augen wurden auf einmal ganz groß.

„Wir wissen sogar, wo er sich versteckt. Nimmst du den Auftrag an, oder nicht?“, fragte Zakor.

Ratko lächelte. „Außer mir gibt es doch ohnehin niemanden, der es mit Ihm aufnehmen kann.“, sagte er.

Zakor nickte. „Das stimmt wohl. Also nimmst du den Auftrag an?“, fragte er.

„Klar. Gib mir die Koordinaten durch.“, sagte Ratko.

„Ich schickte sie dir. Viel Glück.“, sagte Zakor und schaltete ab.

Eine Minute später kam ein Zettel aus einer Maschine und Ratko sah ihn an. „Wunderbar. Endlich kann ich mit Ihm abrechnen.“, sagte er.
 

Der dritte Tag war angebrochen, seit das Team von Kazuma von Kashi aufgebrochen war. Die Sonne ging langsam auf und die Skyline von Orsk kam in Sicht.

Eigentlich gab es kaum Hochhäuser, doch die Stadt schien ziemlich groß zu sein.

Yuan entdeckte eine Tankstelle am Rande der Stadt und sie fuhren hin.

Vor dem Laden stellten sie das Auto ab und stiegen aus. Glücklicherweise hatte die Tankstelle auch eine Werkstatt, in der Yuan sich erstmal nach einem Ersatzteil umsah. Junko hingegen sah zur Stadt.

„Seltsam. Alles dunkel.“, sagte sie.

Serena fror ein wenig, was wohl mehr an der gespenstischen Atmosphäre und der Stille lag als an der Kälte.

„Ist das eine der Geisterstädte? So wie mein Heimatdorf?“, fragte Junko betrübt.

Kazuma schüttelte mit dem Kopf. „Kann ich mir nicht vorstellen. Außerdem sehe ich hier keine Zerstörungen. Die Häuser scheinen alle noch intakt.“, sagte er.

„Aber wo sind dann die Menschen?“, fragte Serena berechtigt.

„Ich habe einen passenden Keilriemen und Werkzeug.“, rief Yuan froh, als er zurückkam.

„Prima.“, sagte Serena.

„Wie lange wirst du brauchen?“, fragte Kazuma.

Yuan dachte kurz nach. „Ein paar Stunden, schätze ich.“, sagte er.

Kazuma sah nochmal in Richtung Stadt. „Dann sehe ich mich mal ein wenig um. Helfen kann ich ohnehin nicht.“, erklärte er.

„Gut.“, sagte Junko und holte ihr Schwert vom Auto. „Aber ich komme mit. Alleine ist das zu gefährlich.“, fügte sie hinzu.

Bevor Kazuma etwas sagen konnte, ergriff Serena das Wort. „Wunderbar. Dann viel Spaß. Ich helfe Yuan.“, sagte sie.

Kazuma sah seine Schwester fragend an. Dann gab Junko ihm seine Schwerter und sie gingen.

Serena lächelte. „Ich glaube, bei den beiden bahnt sich etwas an.“, sagte sie schwärmend.

„Findest du?“, fragte Yuan.

„Na klar. Meine weibliche Intuition hat mich da noch nie getrogen.“, sagte Serena sicher.
 

Tatsächlich war die Stadt wie ausgestorben. Kein Lebenszeichen war zu sehen.

„Ist vielleicht doch eine Geisterstadt.“, sagte Junko fröstelnd.

Kazuma erinnerte sich an Junko´s Heimatdorf. Doch erstens war das hier eine große Stadt und zweitens sahen die Häuser nicht einmal annähernd so heruntergekommen aus wie die verlassenen Häuser dort.

„Wir sollten wieder zurückgehen.“, sagte Junko.

Kazuma aber spürte etwas. Eine Aura, die zwar fremd war, ihm aber irgendwie bekannt vorkam. „Dann geh und hilf den beiden. Ich gehe weiter.“, sagte er.

Junko sah ihn enttäuscht an. „Hör mal! Glaubst du, ich lasse dich hier allein?“, fragte sie ein wenig wütend.

Kazuma war aber in Gedanken versunken. „Kann das sein? Er kann doch unmöglich hier sein.“, sagte er verwirrt.

„Hallo! Erde an Kazuma!“, rief Junko und fuchtelte mit einem Arm vor Kazuma´s Gesicht hin und her. Doch wieder reagierte er nicht.

„Tut mir leid, aber ich muss weiter.“, sagte Kazuma und ging weiter.

Einen Augenblick lang stand Junko verdutzt da. „Warte doch!“, rief sie und lief ihm nach.
 

Eine halbe Stunde später standen sie vor einer Absperrung, die aus Autos, Bussen und LKWs bestand.

„Sieht aus wie eine Barrikade!“, sagte Junko.

Kazuma sprang hoch auf das Dach eines Busses und sah auf die andere Seite. Doch auch dort schien alles ruhig.

„Niemand zu sehen.“, sagte er.

Plötzlich ging ein Laserschuss nur ganz knapp an ihm vorbei. Im Reflex sprang er wieder runter. „Ist wohl doch jemand da.“, sagte Kazuma verschnaufend.

„Ach, ne.“, erwähnte Junko mit ironischem Unterton.

„Verschwindet, wenn euch euer Leben lieb ist!“, rief eine Stimme und ein weiterer Schuss traf die Barrikade.

„Wir sind nur Touristen!“, rief Kazuma.

„Sehr witzig. Ihr seid doch Spione der Saroks!“, rief die Stimme.

Kazuma musste schmunzeln. „Wir? Spione? Der Witz ist echt gut.“, sagte er.

Wieder traf ein Schuss die Barrikade. „Verpisst euch einfach.“, rief die Stimme erneut.

„Wir sollten vielleicht tun, was der Schütze sagt.“, riet Junko, die ein wenig Angst hatte.

Kazuma sah durch ein Fenster auf den Platz dahinter. Wieder ging ein Schuss los, der das Fenster durchschlug und Kazuma nur knapp verfehlte.

„Jetzt reicht´s.“, sagte er und zog seine Schwerter.

„Nicht. Das ist viel zu gefährlich.“, sagte Junko.

Doch mit einem Satz sprang Kazuma nach oben. Prompt kam ein Schuss auf ihn zu.

Kazuma sprang nochmal nach oben und wich dem Feuer so aus. Anschließend drehte er sich und kam mit den Füßen wieder auf den Boden. Nun sprintete er im Zickzack los um den Schüssen auszuweichen.

Junko sah es durch einen Spalt mit an. Sie bangte um Kazumas Leben.

Der rannte auf das Haus zu, aus dem das Feuer kam. Aus einem Fenster im dritten Stock. Irgendwie kam er vor der Tür an und sprang hinein.

Junko konnte erkennen, das der Schütze vom Fenster wegging und lief ebenfalls los.

Kazuma rannte die erste Treppe hoch, als ein Schuss die Decke durchschlug und vor ihm niederging. Doch er ließ sich nicht ablenken und rannte weiter.

„Bleib weg!“, rief die Stimme jetzt panisch.

Mit einem Sprung war Kazuma auf der nächsten Treppe und blieb erstmal stehen in der Hoffnung, der Schütze würde sich zeigen.

Für einen Moment wurde es still. Nicht einmal der Atem von Kazuma war zu hören.

Auf einmal wurde eine Gestalt am oberen Ende der Treppe sichtbar. Ein weiterer Schuss fiel, traf aber nur die Wand.

Kazuma packte den Hals des Angreifers und drückte ihn gegen die Wand. Das Tuch, das ihn bis eben vermummt hatte, ging dabei auf und schwebte sanft zu Boden.

Kazuma sah verdutzt in das Gesicht des Angreifers. Es war eine junge Frau, die sich jetzt mit Händen und Füßen wehrte.

„Warum hast du auf uns geschossen?“, fragte Kazuma energisch.

„Lass mich los, du Scheißkerl.“, erwiderte die Frau.

Kazuma warf sie zu Boden, wo sie nach Luft schnappte. „Besser so? Jetzt will ich aber mal wissen, was hier eigentlich los ist.“, sagte er.

Plötzlich zog sie ein Messer und ging auf Kazuma los.

Der schien aber schon damit gerechnet zu haben und fing den Arm auf. „Ziemlich hitzig.“, sagte er.

Die Frau sah nun richtig wild aus. „Ich muss euch töten, bevor ihr unseren Anführer töten könnt.“, schrie sie.

Kazuma sah sie verdutzt an. „Und wer soll euer Anführer sein?“, fragte er.

„Tut nicht so. Ihr seid hier, um ihn zu töten. Warum sonst?“, fragte sie.

Kazuma seufzte. „So können wir uns nicht unterhalten.“, sagte er.
 

Zwei Minuten später kam Junko oben an.

„Was soll das? Bind mich wieder los!“, schrie die Frau, die jetzt auf einen Stuhl gefesselt dasaß.

„Wer ist das?“, fragte Junko.

„Keine Ahnung. Aber sie hat auf uns geschossen und zwar damit.“, erklärte Kazuma und zeigte auf die Laserwaffe, die am Tisch lag.

„Aber das ist doch Saroktechnologie. Wo hat sie die her?“, fragte Junko nach näherer Betrachtung.

„Was weiß ich? Wir hatten noch keine Zeit für Smalltalk, weil Miss Rambo hier mich unbedingt umbringen wollte.“, erwähnte Kazuma, der die Fesselung beendet hatte.

Die Frau sah beide wütend an. „Die anderen werden euch umbringen!“, sagte sie und versuchte, sich zu befreien. Aber die Knoten waren sehr fest, so dass es ihr nicht gelang.

Kazuma setzte sich jetzt vor sie. „Okay. Reden wir mal Klartext. Ich bin Kazuma und die Kleine da heißt Junko.“, erklärte er.

Junko sah Kazuma wegen der Bemerkung wütend an.

Die Frau senkte den Kopf.

„Und dein Name?“, fragte Kazuma.

„Den erfahrt ihr nie, ihr elenden Spione. Lieber sterbe ich.“, schrie die Frau.

„Jetzt hör mir mal zu. Wir sind nur auf der Durchreise und zufällig hier vorbeigekommen, weil unser Auto liegen geblieben ist.“, erklärte Kazuma.

Die Frau jedoch gab sich unbeeindruckt. „Das könnt ihr euer Großmutter erzählen.“, sagte sie.

Kazuma packte sich an den Kopf.

„Vielleicht sollten wir einfach gehen.“, sagte Junko.

Kazuma nickte. „Tun wir das.“, sagte er.

Plötzlich kullerte ihnen etwas metallisches vor die Füße. Im nächsten Moment strömte Gas heraus und in sekundenschnelle war der ganze Raum in Nebel gehüllt.

„Kazuma! Wo bist du? Aaah!“, schrie Junko und ein dumpfer Schlag war zu hören.

„Was ist los? Wo kommt das her?“, schrie Kazuma und versuchte, sich zu orientieren. Plötzlich sah er die Umrisse einer Gestalt, die etwas in der Hand hatte, das wie ein Baseballschläger aussah. „Wer...?“, konnte Kazuma gerade noch so rauswürgen, bevor es schwarz wurde und er zu Boden ging.

Halb bewusstlos nahm er zwei Stimmen waren. „Was machen wir mit ihnen?“, fragte die eine.

„Erstmal in die Zelle. Der Meister will sie bestimmt sehen.“, sagte die andere.

Dann verlor Kazuma endgültig das Bewusstsein.
 

„Wach auf.“, rief eine leise, sanfte Stimme in der Ferne.

Kazuma sah in der Dunkelheit eine leuchtende Gestalt.

„Wach auf.“, rief sie wieder. Doch diesmal war die Stimme schriller und klang irgendwie verzweifelt. Außerdem kannte er diese Stimme. Langsam öffnete er die Augen und sah in Junko´s verweintes Gesicht, das sich jetzt zu einem freudigen Strahlen verformte.

„Ein Glück. Dir geht es gut.“, sagte Junko schluchzend. Am liebsten hätte sie ihn umarmt, aber ihre Hände waren auf dem Rücken gefesselt genau wie die von Kazuma.

„Mir brummt der Schädel. Wo sind wir?“, fragte Kazuma leicht benommen.

„In irgendeiner Zelle. Allerdings weiß ich auch nicht, wo. Bin selbst erst aufgewacht und als ich dich mit der Wunde auf dem Kopf gesehen habe, nahm ich das schlimmste an.“, erklärte Junko schniefend.

„Ach deshalb dröhnte mir so der Kopf.“, sagte Kazuma. Langsam sah er sich um. Nur eine Eisentür führte in den Raum und durch ein kleines, vergittertes Fenster kam etwas Licht in den kammerähnlichen Raum.

„Was machen wir denn jetzt?“, fragte Junko und brach wieder in Tränen aus.

„Beruhige dich. Wenn sie uns töten wollen, wären wir nicht gefesselt und in einer Zelle eingesperrt.“, versuchte Kazuma, ihr Mut zu machen.

„Hey, ihr zwei. Unser Meister will euch sehen.“, ertönte eine Stimme von draußen.

Langsam öffnete sich die Tür und jemand kam rein. Doch wegen der Dunkelheit konnten die beiden sie nicht genau sehen. Erst nach ein paar Sekunden konnten sie das Gesicht sehen. Doch sie erschraken. Die Gestalt, die sie jetzt von oben absah, war ein Sarok.
 

Serena sah auf die Uhr. „Die beiden sind jetzt schon seit 5 Stunden weg. Ziemlich lange.“, stellte sie fest.

Yuan war noch mit der Reparatur beschäftigt. „Du hast doch gesagt, das sie etwas Zeit für sich brauchen.“, erwähnte er.

„Na, hör mal. Machst du dir etwa keine Sorgen?“, fragte Serena ein wenig enttäuscht.

Yuan seufzte. „Doch, schon. Aber ich will erst das hier beenden. Dann können wir sie suchen gehen.“, sagte er.

Serena nickte zustimmend. „Hoffentlich geht es den beiden gut.“, sagte sie leise.



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