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Invasion

Teil 1 : Die Reise
von

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Eine lange Nacht

Kapitel 28: Eine lange Nacht
 

„Ich weiß doch gar nicht, ob er dafür reif ist.“, sagte Rufa

und verschränkte die Arme.

Yuan lächelte. „Das ist er und ihr wisst, das er es ist. Ich schätze mal, ihr habt es bereits gesehen.“, sagte er.

Rufa seufzte. Dann sah er Kazuma an. „Na gut. Es gibt einen Weg, wie du schnell und effektiv trainieren kannst. Allerdings ist dies eher eine radikale Lösung.“, erklärte er.

„Ist doch gut. Je schneller, desto besser.“, sagte Kazuma.

Serena sah die beiden fragend an. „Und wie sieht dieser Schnelltest aus?“, fragte sie.

Rufa sagte aber nichts. Er sah nur Kazuma an. „Es wird sehr gefährlich werden und ich kann nicht sagen, ob es etwas bringt.“, sagte er.

Kazuma dachte kurz nach.

„Tu es nicht!“, beschwor Serena ihn.

Kazuma aber hatte bereits dieses Leuchten in den Augen, das er immer hatte, wenn er eine Möglichkeit sah, stärker zu werden.

„Das ist die einzige Möglichkeit, die wir noch haben.“, warf Yuan dazwischen.

Serena sah ihn wütend an. „So ein Quatsch. Wir können auch so kämpfen!“, schrie sie.

Kazuma trat jetzt vor sie. „Erstens: DU kämpfst schon mal nicht und zweitens hat Yuan recht. Ich kann mit diesen Schwertern immer noch nicht optimal umgehen. Wenn ich also eine Chance haben will, Meister Hideyuki aus den Fängen dieser Tussi zu befreien, muss ich trainieren.“, erklärte er.

Serena wollte etwas sagen, aber ihr fiel kein Gegenargument ein, das passend gewesen wäre.

Kazuma legte eine Hand auf ihre Schulter und sah sie lächelnd an. „Keine Sorge. Du weißt doch, das ich hart im Nehmen bin. Mir passiert schon nichts.“, sagte er.

Serena senkte den Kopf.

„Kümmer du dich um Junko.“, fügte Kazuma hinzu.

Serena lächelte wieder leicht und nickte zustimmend.

Kazuma sah Rufa an. „Ich bin bereit.“, sagte er.

Rufa nickte. „Gut. Dann folge mir.“, sagte er und ging voraus.

Kazuma sah Yuan nochmal an. „Wenn die Saroks hier sein sollten, bevor ich da bin, pass auf die beiden auf.“, bat er.

Yuan hob den Daumen nach oben. „Klar doch.“, versprach er.

Dann verschwand Kazuma mit Rufa.

„Pass auf dich auf.“, sagte Serena leise.
 

Ratko´s Schiff landete im Hof von Schloss Neuschwanstein. Minuten später stand er vor Zakor in dessen Büro.

„Wie ist die Mission gelaufen?“, fragte der neugierig.

Ratko verneigte sich. „Sehr zufriedenstellend. Ich konnte einige Verstecke des Widerstandes ausfindig machen und eine Menge gefangen nehmen.“, erklärte er.

Zakor lächelte. „Wunderbar. Das wird ihnen eine Lehre sein, sich nicht mit uns anzulegen.“, sagte er.

Ratko stellte sich wieder aufrecht hin. „Und wie lief die Mission von Norda?“, fragte er verhalten.

„Sie hat die Zielpersonen in die Berge verfolgt. Bisher hat sie sich noch nicht gemeldet.“, antwortete Zakor.

Ratko lächelte innerlich. „Ich wusste, sie würde versagen.“, erwähnte er.

Zakor aber lächelte wieder. „Verurteile sie nicht vorschnell. Vielleicht schafft sie es ja.“, sagte er.

„Ich werde mich jetzt zurückziehen.“, sagte Ratko und ging wieder.

Als er in seinem Schiff ankam, wartete der Pilot bereits auf ihn. „Eine Nachricht aus dem Labor.“, sagte er.

Ratko nickte und legte sie auf seinen Bildschirm.

Während er die Nachricht durchlas, wurden seine Augen immer größer. „Völlig unmöglich. Das gibt´s doch nicht.“, sagte er überrascht.

„Ist etwas nicht in Ordnung?“, wollte der Pilot wissen.

Doch Ratko war erstmal sprachlos. Die Daten, die er vor Augen hatte, waren unglaublich.
 

Rufa führte Kazuma hinab in den Untergrund des Klosters. Am Fuß einer endlos erscheinenden Treppe blieben sie erstmal stehen.

„Den restlichen Weg musst du alleine bestreiten.“, sagte Rufa und drückte Kazuma eine Fackel in die Hand.

Kazuma sah ihn fragend an. „Alleine? Wie soll ich denn den Weg finden oder wissen, was für eine Prüfung auf mich wartet?“, fragte er.

Rufa lächelte. „Du schaffst das schon. Geh einfach immer geradeaus bis zum Ende des Weges.“, verkündete er und trat den Rückweg an.

Kazuma senkte den Kopf und sah den Gang entlang. Dann raffte er sich auf. „Na gut. Ich wollte es ja so.“, sagte er und ging weiter.
 

Serena und Yuan saßen mittlerweile an einem reichlich gedeckten Tisch und ließen sich das Essen schmecken.Nachdem sie sich gewaschen hatten, war das aber auch notwendig. Schließlich hatten sie fast 2 Wochen lang ausschließlich von Dosenfutter gelebt.

Serena freute sich und schlug zu wie ein Scheunendrescher, während Yuan eher zurückhaltend war.

„Was ist denn los? Kein Hunger?“, fragte Serena.

Yuan seufzte. „Ich weiß nicht. Kazuma wird es sehr schwer haben.“, sagte er.

Serena schlang noch etwas, das wie ein Kloß aussah herunter und sah Yuan fragend an. „Was genau muss er bei dieser Prüfung denn tun?“, wollte sie wissen.

„Er muss über sich selbst hinauswachsen und seine Ängste überwinden. Nur so kann er stärker werden.“, erklärte Meister Rufa, der plötzlich neben ihnen stand.

Serena erschrak. „Wo ist Kazuma denn?“, fragte sie.

Rufa lächelte in seiner gewohnten Art. „Den Rest des Weges muss er alleine gehen. Ich habe ihm nur die Richtung gewiesen.“, sagte er.

Dann setzte er sich zu ihnen. „Jetzt habe ich Zeit, deine Fragen zu beantworten.“, sagte er zu Serena.
 

Kazuma kam inzwischen in einem scheinbar größeren Raum an. Aber die Fackel erleuchtete ihn nicht wirklich. Doch er roch etwas an der Wand. Es roch wie Brennspiritus.

Er ging dem Geruch nach und fand eine schmale Rinne an die Wand, die voll damit war.

„Prima.“, sagte er such und zündete die Flüssigkeit an.

Innerhalb von Sekunden fraß sich ein Feuerstreifen durch den ganzen Raum, der an der anderen Seite des Eingangs endete.Nun war der Raum hell erleuchtet. Doch im nächsten Moment wünschte sich Kazuma, er hätte es dunkel gelassen.

Zwar war am anderen Ende ein weiterer Durchgang, aber der Weg dorthin war das Problem. Es sah nach einem bodenlosen Raum aus, der nur über einen schmalen Pfad zu erreichen war. Der allerdings war kaum breiter als 10 Zentimeter.

Kazuma schluckte und sah nach unten. Aber kein Boden war zu sehen.

Zur Kontrolle hob er einen herausgebrochenen Mauerstein hoch und warf ihn runter. Doch auch Sekunden später war kein Aufschlag zu hören.

„Na toll. Und das mir. Ich hasse tiefe Abgründe.“, sagte er leise. „Flugzeuge okay. Wenn ich Wände um mich herum habe, geht es, aber das hier ist was anderes. Ein falscher Schritt und das war´s.“, fügte er hinzu.

Dann sah er wieder auf den schmalen Pfad, der wohl den einzigen Weg durch den Raum darstellte.

Für einen kurzen Augenblick dachte er daran, einfach umzukehren. Aber dann, da war er sicher, würde er seinen nächsten Kampf verlieren. Also nahm er seinen ganzen Mut zusammen und setzte einen ersten Schritt auf den Pfad. Dann ein weiterer Schritt.

Jetzt gab es kein zurück mehr. Er stand mit beiden Füßen drauf. Jetzt musste er weitergehen, denn ein einziger falscher Schritt könnte ihn abstürzen lassen.

Vorsichtig machte er einen weiteren Schritt. Dabei geriet er ein wenig ins Wanken, konnte sich aber wieder fangen.

Ein Schweißtropfen fiel vor ihm auf den Boden und er spürte, wie ihm etwas schwindelig wurde.

Der Pfad verschwamm ein wenig, doch er rieb sich die Augen und atmete einmal tief durch.

„Du schaffst das.“, sagte er sich.

Dann machte er noch einen Schritt. Diesmal etwas sicherer. Doch der gegenüberliegende Gang schien noch kein bißchen nähergekommen zu sein. Im Gegenteil. Es kam Kazuma so vor, das er sich sogar entfernte.

Ihm wurde gleichzeitig heiß und kalt. Dann nahm er zwei Schritte auf einmal. Etwas Staub rieselte vom Pfad herunter.

Plötzlich sah Kazuma mit entschlossenem Blick nach vorne und fing an zu laufen. Aber nicht vorsichtig und langsam, sondern eher schnell.

Einige Schritte später stand er wieder auf festem Boden und verschnaufte. „Was ist gerade passiert?“, fragte er und sah zurück.

Die letzten 15 Meter hatte er im Sprinttempo zurückgelegt. Sein Herz klopfte ganz schnell. Dann sah er in den Durchgang.

„Ich sollte besser weitergehen.“, sagte er und ging mit der Fackel voraus.
 

Inzwischen war auch Serena in Rufa´s Geschichte eingeweiht. Yuan entschuldigte sich bei ihr, das er ihnen das verschwiegen hatte.

Serena aber verstand das. Sie sah Rufa prüfend an. „Dann sind also nicht alle Außerirdischen böse.“, stellte sie fest.

Rufa schüttelte mit dem Kopf. „Die Saroks sind eine Ausnahme. Ich kann gar nicht sagen, wie viele Planeten sie schon vernichtet haben.“, erklärte er.

„Aber sie erheben doch offensichtlich Anspruch auf die Erde. Warum?“, wollte Yuan wissen.

„Keine Ahnung. Ich kann nur sagen, das der Imperator recht seltsam ist. Keiner weiß, was er eigentlich vorhat. Vermutlich nicht einmal seine engsten Mitarbeiter.“, erklärte Rufa.

Serena sah ihn fragend an. „Woher wissen sie denn das, wenn sie schon so lange hier sind?“

Rufa lächelte. „Manchmal kann ich Gedanken bestimmter Personen hören. Ganz so abgeschieden ist es hier eben doch nicht.“, sagte er.

„Was ist los? Wo sind wir?“, ertönte auf einmal Junko´s Stimme.

Serena und Yuan erschraken, als sie Junko in der Türzarge sahen. Sie lehnte an deren rechter Seite und sah etwas benommen aus.

Serena sprang sofort auf, als Junko ins Wanken geriet und hinfiel. Aber Serena fing sie auf. „Du solltest noch nicht aufstehen.“, sagte sie.

Junko sah sich geschwächt um. „Wo ist Kazuma?“, fragte sie gleich.

„Ihm geht es gut.“, sagte Yuan.

„Sie sollte sich wieder hinlegen, sonst erleidet sie einen Rückfall.“, rief Rufa.

Serena nickte und Yuan half ihr, Junko ins Bett zurück zu bringen. Rufa half ihr dann, wieder ruhig zu schlafen.

„Einer sollte hier bleiben und aufpassen.“, sagte Yuan.

„Ja. Geh du ruhig schlafen. Ich bleibe hier.“, sagte Serena.

„Bist du sicher?“, fragte Yuan.

„Natürlich.“, sagte Serena. „Du musst morgen fit sein.“, fügte sie hinzu.

Yuan nickte. „Gut. Dann bis morgen.“, sagte er und ging.

„Hoffentlich kommt Kazuma rechtzeitig.“, sagte Serena.
 

Kazuma war dem Gang weiter gefolgt und kam nun wieder in einem Raum an. Dieser war aber bereits hell erleuchtet. Doch es schien eine Sackgasse zu sein, denn kein Weg führte weiter.Stattdessen war am anderen Ende des Raumes eine Steintafel, auf die Kazuma jetzt zutrat. Auf ihr stand etwas geschrieben, das er sich nun durchlas.

„Willkommen in der Prüfung. Der schwierigste Sieg ist der über sich selbst. Wachse über dich hinaus und erkenne deine wahre Stärke.“, las er.

Dann sah er sich um, doch nichts war zu sehen.

„Ist das ein Witz?“, fragte er lauthals.

Plötzlich kam ein Lichtstrahl aus der Decke, der ihn einhüllte. Einige Sekunden hielt der an, bevor das Licht wieder verschwand.

„Und was jetzt?“, fragte Kazuma.

Da ging ein weiterer Lichtstrahl herunter. Diesmal in der Mitte des Raumes und eine Gestalt erschien. Zuerst ohne feste Konturen, aber dann erkannte man, das es Kazuma´s Ebenbild war.

Als die Gestalt vollständig zu sehen war, verschwand der Strahl wieder. Doch die Gestalt selbst blieb stehen.

Kazuma sah ein wenig verdutzt aus. „Was soll das denn jetzt?“, fragte er.

Die Gestalt zog jetzt ihre Schwerter, die ebenfalls wie die von Kazuma aussahen.

„Na toll. Soll ich jetzt gegen mich kämpfen?“ Noch bevor er eine Antwort auf diese Frage bekommen konnte, ging sein Ebenbild zum Angriff über. Dessen Falkenschwert flog durch die Luft auf Kazuma zu.

Kazuma zog gerade noch rechtzeitig die Bärenklinge, um den Schlag abzuwehren. Dabei merkte er, das er es keineswegs mit einem Hologramm zu tun hatte, wie er bis jetzt glaubte.

Diesen Schlag wehrte er noch ab, aber die Gestalt drehte sich wieder und schlug mit der Bärenklinge zu. Doch Kazuma hielt mit seinem Falken dagegen.

„Verdammt. Der hat genau dieselben Schläge und Moves drauf wie ich. Wie soll ich den denn besiegen?“, fragte er sich.

Dann gewann er wieder etwas Abstand. „Wachse über dich hinaus.“, hatte auf der Steintafel gestanden.

„Ich muss also stärker werden. Und das kann ich nur, wenn ich lerne, diese beiden Schwerter zu benutzen.“, sagte Kazuma sich. Er keuchte bereits etwas.

„Dann los!“, schrie er und ging zum Angriff über.
 

Serena war an Junko´s Bett eingeschlafen. Doch der erste Sonnenstrahl am nächsten Morgen, der direkt in ihr Gesicht fiel, weckte sie auf.

Vorsichtig rieb sie sich die Augen. „Oh nein. Jetzt bin ich doch eingeschlafen.“, sagte sie. Rasch sah sie zu Junko, die aber noch ruhig im Bett schlief.

„Ein Glück.“, sagte Serena.

Plötzlich ging die Tür einen Spalt auf und Rufa sah hinein. „Ah. Du bist wieder wach.“, sagte er fröhlich.

Serena nickte verschlafen.

„Komm erstmal etwas essen.“, entgegnete Rufa und ging voraus.

Serena folgte ihm in den Essraum, der bereits reichlich gedeckt war.

Sofort stürzte sich Serena drauf. Dabei übersah sie sogar Yuan, der bereits am Essen war. „Ist Kazuma noch nicht zurück?“, fragte sie mit vollem Mund.

„Nein. Leider nicht.“, bedauerte Rufa.

„Dann werde ich mich eben alleine um die Saroks kümmern.“, entgegnete Yuan, der erst jetzt von Serena wahrgenommen wurde.

„Vergiss es. Gegen Hideyuki würdest du verlieren.“, sagte Serena.

Yuan seufzte. „Du traust mir wohl gar nichts zu, was? Ich stehe doch nicht umsonst auf der Liste der 5 stärksten Menschen der Erde!“, sagte er.

„Beherrsche dich.“, mahnte Rufa ihn an.

„Meister! Meister. Eine Gruppe nähert sich von Süden. In etwa einer halben Stunde sind sie hier.“, rief einer der Mönche aufgeregt.

Yuan lächelte. „Das können nur Sie sein.“, sagte er glücklich klingend.

„Dann haben wir ja noch Zeit.“, sagte Serena und machte sich erneut ihren Teller voll.

„Hoffentlich kommt Kazuma noch rechtzeitig.“, dachte Yuan im geheimen.



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