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Invasion

Teil 1 : Die Reise
von

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Verabschiedung

Kapitel 18: Verabschiedung
 

Yuan blieb vor Kaltor stehen, der immer noch am Boden lag. Ihm kam ein Bild in den Sinn. Ein Ereignis, das sich vor 2 Jahren zugetragen hatte.
 

Kaltor war mit seinen Leuten das erste Mal in die Stadt gekommen und forderte Essen als Tribut.

Doch eine tapfere junge Frau stellte sich ihm in den Weg. „ Was fällt euch eigentlich ein? Wir haben so schon nicht genug zu essen und ihr wollt uns noch was davon wegnehmen?“, fragte sie.

Kaltor sah sie mit finsterem Blick an.

Yuan bahnte sich einen Weg durch die Menschenmassen und sah schließlich Kaltor, wie er die junge Frau am Hals gepackt und hochgehoben hatte. Ihre Arme hingen bereits schlaff herunter.

„Seht her. So ergeht es jedem, der sich uns in den Weg stellt!“, sagte Kaltor und warf die Frau in den Staub.

„Nein! Li!“, schrie Yuan und beugte sich zu ihr runter. Doch ihre Augen waren leer geworden. Sie war bereits tot. Alle Versuche, sie wieder zu beleben, schlugen fehl.

„Du Mistkerl! Stell dich mir!“, schrie Yuan wütend.

Kaltor aber lächelte nur leicht.

Nur Minuten später war Yuan besiegt und Kaltor fuhr mit seinen Leuten und einer ordentlichen Portion Essen weg.

„Ich mach dich fertig. Irgendwann!“, schrie Yuan.
 

Yuan sah Junkos Schwert und hob es hoch. „Damit werde ich meine Rache vollenden!“, sagte er und hob es nach oben. „Jetzt wirst du für alle Menschen büßen, die du getötet hast!“, sagte er und ließ die Klinge nach unten sausen.

Plötzlich griff jemand Yuans Arm und hielt ihn so auf. Es war Kazuma, der wieder auf den Beinen stand.

Yuan sah ihn fragend an.

„Denk doch mal nach. Willst du Patna wegen dem zum Untergang verdammen?“, fragte Kazuma belehrend.

Yuan sah Kaltor an, der immer noch am Boden lag. „Er hat vor 2 Jahren meine Freundin getötet und jetzt soll ich ihn nicht töten dürfen?“, fragte Yuan.

Kazuma nickte schwach. „Ich mag es auch nicht, aber wenn der Arsch eben recht hatte, dürfen wir ihn nicht töten!“, sagte Kazuma, der das wohl selbst bedauerte.

Yuans Hand, in der er das Schwert hielt, fing zu zittern an.

„ Lass es!“, wiederholte Kazuma sich.

Yuan riss sich jetzt los und warf das Schwert wütend auf den Boden. Dann drehte er sich um und ging.

Kazuma ging vor Erschöpfung in die Knie.

„War er das? Unsere Zielperson, meine ich?“, fragte Junko, die sich wieder gefangen hatte.

Kazuma nickte zustimmend.

Junko griff ihr Schwert und stand auf. „Ich werde ihm folgen!“, sagte sie. Dann ging sie ihm nach.
 

Serena rannte zu Kazuma und half ihm auf die Beine.

„Sie ist wirklich gut!“, erwähnte Kazuma.

Serena nickte und sah Kaltor an. „Was passiert mit ihm?“, fragte sie.

Kazuma seufzte. „Hier kann er nicht bleiben!“, sagte er. Plötzlich spürte er etwas. „Ich glaube, unser Problem löst sich gerade von alleine.“, fügte er hinzu und zeigte auf eine Seitengasse, wo ein paar Saroks von Kaltors Gang rauskamen.

Rasch stand Kazuma aufrecht und ging in Kampfposition. Er versuchte, trotz seiner Erschöpfung fit auszusehen.

„Was ist hier los?“, fragte einer der Saroks, als er Kaltor am Boden erblickte.

„Wir haben ihn besiegt. Wenn ihr euch nicht dazu gesellen wollt, nehmt ihn und verschwindet. Und kommt nie wieder.“, sagte Kazuma.

Die Saroks sahen den scheinbar kampfbereiten Kazuma skeptisch an.

Der fragte sich, ob sein Bluff gelingen würde.

Einer der Saroks trat jetzt zu Kaltor und hob ihn hoch. „Gehen wir!“, sagte er. Er trat zu den anderen Saroks, gab ihnen ein Zeichen und sie verschwanden.

Kazuma atmete auf. In einem direkten Kampf hätte er keine 2 Sekunden mehr durchgehalten.
 

Junko hatte Yuan eingeholt und blieb einige Meter von ihm entfernt stehen.

„Er hat dir einen wichtigen Menschen genommen, oder?“, fragte sie.

Yuan nickte kaum merklich.

Junko senkte den Kopf. „Das kenne ich. Bei meiner Mutter war es genauso. Ich hätte den Kerl, der das getan hat, am liebsten umgebracht. Aber dann wäre ich nicht besser als er gewesen!“, erklärte sie.

„Er hat die Liebe meines Lebens umgebracht! Ich hätte ihn töten sollen!“, schrie Yuan und ging in die Knie.

Junko seufzte. „Es ist schwer. Aber viel schwerer wäre es, wenn du es getan hättest.“, erklärte sie.

„Wer seid ihr eigentlich? Was gibt euch das recht, euch in mein Leben einzumischen? Woher kommt ihr eigentlich? Ganz sicher nicht aus Patna, das wüsste ich!“, sagte Yuan leicht verärgert.

Junko lächelte leicht. Sie kam wohl nicht umhin, ihm von ihrer Mission zu erzählen.
 

Einige Zeit später kam Junko zu Serena und Kazuma zurück.

„Wo ist er? Was ist mit Yuan?“, fragte Kazuma.

Junko seufzte und setzte sich hin. „Ich habe ihm erzählt, weswegen wir hier sind.“, erklärte sie.

Serena sah sie fragend an. „Und? Was hat er gesagt?“, fragte sie.

Junko zuckte mit den Schultern. „Er sagte, das wir noch ein wenig warten sollen.“, sagte sie.

„Na toll. Wir haben ja auch soviel Zeit.“, sagte Kazuma ironisch und wollte aufstehen.

Doch Serena hielt ihn davon ab. „Bleib noch etwas liegen. Deine Verletzungen sind zwar nicht gravierend, aber etwas Ruhe tut dir gut.“, sagte sie mahnend.

„Wir können nur warten.“, sagte Junko.
 

Yuan war am Rande von Patna auf dessen Friedhof. Er trat auf ein Grab zu, das einen wunderschönen Grabstein hatte und kniete davor nieder.

Auf dem Grabstein war der Spruch -Li. Ich werde niemals dein Lächeln vergessen- eingraviert.

Yuan seufzte leise. „Hallo, Li. Ich weiß, das ich lange nicht mehr hier war. Das tut mir auch leid, aber in letzter Zeit war einfach zuviel los hier.“, sagte er und eine Träne kullerte sein Gesicht runter.

Er wischte sie sich mit einem Taschentuch ab und lächelte wieder. „Vielleicht habe ich wieder eine Aufgabe gefunden. Ich habe erfahren, das die Menschheit noch nicht verloren ist. Ein Turnier soll stattfinden und ich wurde ausgewählt, daran teilzunehmen. Ob es wirklich eine Chance für uns ist, weiß ich nicht, aber es ist immer noch besser, als hier rumzusitzen. Jetzt, da Kaltor besiegt ist, dürfte Patna erstmal sicher sein. Allerdings werde ich dich eine Weile nicht besuchen können, aber ich denke, das verstehst du, nicht wahr?“

Yuan legte eine Blume auf das Grab und lächelte. „Ich hoffe, es geht dir gut, wo immer du auch bist.“, sagte er und stand auf. Dann ging er zurück in die Stadt.
 

Kazuma gähnte schon. Am Horizont ging bereits die Sonne auf.„Wie lange braucht er denn noch?“, fragte er.

Da kam Yuan um die Ecke, ging auf die drei zu und blieb vor ihnen stehen.

„Und? Wie hast du dich entschieden?“, fragte Kazuma.

Auch Serena und Junko sahen Yuan fragend an.

„Dieses Turnier. Gibt es das wirklich? Ist das wirklich wahr?“, fragte Yuan.

Kazuma nickte. „Es ist wahr. Ob du dich allerdings anschließt, bleibt dir überlassen.“, sagte er.

Yuan schluckte. „Wir können also wirklich etwas gegen diese Schreckensherrschaft tun? Das ist zu schön. Ich wünschte, Li könnte das noch erleben.“, sagte er und brach in Tränen aus.

Kazuma stand jetzt auf. „Kommst du nun mit oder nicht?“, fragte er forsch.

Yuan nickte, während er seine Tränen trocknete. „Ich bin dabei.“, sagte er.

„Sei dir aber im klaren darüber, das uns noch eine lange Reise erwartet. Uns werden eine Menge Saroks über den Weg laufen. Zahlreiche Gefahren warten auf uns und selbst, wenn wir es schaffen sollten, unser Ziel rechtzeitig zu erreichen, ist nicht gesagt, das wir dieses Turnier gewinnen werden.“, erklärte Kazuma.

Serena wusste zwar, das ihr Bruder nicht an das Turnier glaubte, doch diese Rede war selbst für ihn zu schwach.

Yuan nickte erneut. „Hier in Patna hält mich nichts mehr.“, verkündete er.

„Gut. Kennst du vielleicht einen guten Schmied hier?“, fragte Kazuma und hielt die Griffe seiner abgebrochenen Schwerter hoch.

Alle drei sahen ihn verwundert an, aber Kazuma lächelte nur.

Yuan sah ein wenig verlegen aus. „Einen Schmied gibt es in Patna nicht, aber wenn dir diese Schwerter nicht so wichtig sind, kenne ich jemanden, der zwei absolut spitzenmäßige Schwerter besitzt.“, erklärte er.

Kazuma sah die Griffe an. „Nein. Die waren ohnehin viel zu dünn.“, sagte er und warf sie weg.

„Und wo wohnt der?“, wollte Serena jetzt wissen.

„Das ist das Problem. Er wohnt versteckt im westlichen Wald. Aber ich weiß, wo.“, erklärte Yuan.

„Na prima. Dann ist das unser nächstes Ziel!“, sagte Kazuma erfreut.

„Vorher muss ich aber nochmal nach Hause und ein paar Sachen packen.“, sagte Yuan.
 

Plötzlich kamen aus den Seitengassen überall Menschen heraus. Sie sahen die vier verwundert an.

Kazuma erkannte einen von ihnen. Es war der Mann, dessen Familie er gerettet hatte.

Ein älterer Mann trat jetzt vor. „Ist es wahr? Habt ihr Kaltor besiegt?“, fragte er.

Yuan nickte. „Der wird euch so bald nicht wieder belästigen.“, erklärte er.

Plötzlich flog ihm eine Tomate vor die Füße.

„Du Schwachkopf. Man legt sich nicht mit den Saroks an!“, schrie eine Frau.

Der alte Mann senkte den Kopf. „Damit habt ihr den Zorn der Saroks auf euch gezogen.“, sagte er.

„Verschwinde und komm bloß nicht wieder.“, schrie ein kleiner Junge und warf eine Tomate, die Yuans Oberkörper erwischte.

Yuan rührte sich nicht. Er war zu sehr von den Bewohnern enttäuscht.

Kazuma ließ sich von Serena auf die Beine helfen. „Gehen wir!“, sagte er.

Yuan sagte immer noch nichts. Bis eine dritte Tomate ihm im Gesicht traf. „Geht schon mal vor. Ich hole meine Sachen!“, sagte er und sprang davon.

„Wir sollten auch verschwinden!“, sagte Junko, der die wütenden Gesichter der Leute nicht gefiel. Serena stimmte dem zu und sie gingen.

„Viel Glück, Yuan.“, sagte der alte Mann heimlich lächelnd.
 

Eine halbe Stunde später trafen sie sich mit Yuan an der Westgrenze der Stadt. Er hatte einen ordentlichen Rucksack auf dem Rücken.

„Mann. Was hast du denn da alles drin?“, fragte Junko verwundert.

„Nur das nötigste!“, antwortete Yuan.

Kazuma fand es überflüssig, Yuan nach weiteren Einzelheiten seines Gepäcks zu fragen. Stattdessen brannte ihm eine andere Frage auf den Lippen. „Was war das eigentlich für eine Verwandlung, die du gegen Kaltor gezeigt hast?“

Serena und Junko wollten diese Frage auch schon längst stellen, hatten sich aber nicht getraut, es auszusprechen.

Yuan lächelte. „Hat mit einem Dämon zu tun, den einer meiner Vorfahren mal besiegt hat. Ich kann es euch ja auf dem Weg erzählen.“, sagte er.

„Prima. Dann wird es nicht so langweilig!“, sagte Junko.

Kazuma sah sie fragend an. „Heißt das, das reisen mit mir war langweilig?“, fragte er.

Serena lächelte.
 

Ratko war in seinem Raumschiff und sprach über Videokonferenz mit Zakor.

„Wir haben Bilder der Zielpersonen!“, sagte Ratko und schickte Zakor ein paar Fotos von Überwachungskameras.

„Sehr gut. Ich werde die Bilder weiterleiten!“, sagte Zakor zufrieden. „Wissen wir bereits, wo sie hin sind?“, fragte er.

Ratko schüttelte mit dem Kopf.

Plötzlich leuchtete noch ein Monitor auf und ein Sarok erschien. „Meister Ratko. Euer Sohn Kaltor ist schwer verletzt worden.“, stammelte er panisch.

„Was?“, fragte Ratko entsetzt.

„Was ist los?“, wollte Zakor wissen.

„Einen Moment!“, unterbrach ihn Ratko. „Was ist passiert?“,

fragte er den Sarok.

„Wir waren in Patna wie alle paar Wochen. Aber da waren diesmal ein paar Leute. Sie haben 5 von uns fertig gemacht und anschließend gegen Kaltor gekämpft. Er wurde schwer verletzt, lebt aber noch!“, erklärte der Sarok.

Ratko sah leicht wütend aus. „Ich habe ihm doch gesagt, das er Patna in Ruhe lassen soll!“, schrie er. Dann stutzte er auf einmal und hielt eines der Bilder hoch. „Waren die es?“,

fragte er.

Der Sarok sah sich kurz das Bild an und nickte. „Ja. Ich erkenne sie wieder. Die drei und dann noch der Kerl, der uns schon die ganze Zeit Schwierigkeiten gemacht hat!“, erklärte er.

„Sehr gut. Wisst ihr, wo sie hinwollten?“, fragte er.

Der Sarok dachte kurz nach. „Ja. Einer von uns hat sie belauscht. Sie wollten zum Wald westlich von Patna.“, sagte er.

„Danke!“, sagte Ratko und beendet das Gespräch. Anschließend sah er Zakor an. „Ich werde die Menschen fangen und melde mich dann wieder.“, sagte er und beendete dieses Gespräch ebenfalls.

„Nach Patna.“, rief er zum Piloten und lehnte sich zurück.

„Die werden mich kennenlernen.“, sagte er leise.
 

„Da wären wir.“, sagte Yuan, als sie am Waldrand angekommen

waren.

„Toll. Und wo ist der Weg?“, fragte Serena.

„Den gibt es nicht. Ich sagte doch schon, das er versteckt wohnt!“, erklärte Yuan lächelnd.

„Und wie findest du dann den Weg?“, wollte Kazuma wissen.

Yuan grinste jetzt. „Keine Sorge. Es gibt einige Zeichen, nach denen wir uns richten müssen. Wer allerdings nicht weiß, wie diese Zeichen aussehen, wird den Weg niemals finden!“, erklärte er.

„Na prima.“, sagte Junko begeistert.

Yuan sah auf die Uhr. „Wenn wir nicht zu langsam sind, werden wir gegen Sonnenuntergang eine kleine Lichtung erreichen, wo wir übernachten können.

„Dann los.“, sagte Junko voller Tatendrang.

Serena sah in den Wald und schluckte schwer.

Kazuma sah sie fragend an. Erst wollte er fragen, was sie hat, aber dann erinnerte er sich daran, das sie schon immer Angst vor der Dunkelheit hatte.

Der Wald war ziemlich dicht gewachsen und damit natürlich auch unheimlich dunkel.

„Komm schon. Ich bin doch dabei!“, sagte Kazuma und machte Serena damit Mut.

Die nickte. Trotzdem hatte sie ein ungutes Gefühl bei diesem Wald.

„Kommt ihr jetzt?“, rief Junko ungeduldig.
 

Eine Zeitlang folgten sie Yuan, der ihnen ab und zu Bäume mit seltsamen Formen zeigte und ihnen erklärte, das sie nur diesen Bäumen folgen müssen.

Kazuma konnte allerdings in diesen Bäumen nichts erkennen. Yuans Erklärungen langweilten ihn nur.

Serena ging ganz nahe bei ihrem Bruder und sah sich um.

Jedesmal, wenn sich irgendwo etwas bewegte und sei es nur ein Blatt gewesen, das auf den Boden fiel, griff sie seine Hand ganz fest.

„Hoffentlich kommen wir schnell zu dieser Lichtung!“, dachte

sie.



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