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Invasion

Teil 1 : Die Reise
von

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Das Versprechen

Kapitel 82: Das Versprechen
 

Explosionen erschütterten die Stadt Los Angeles. Zahlreiche Strahlen schossen aus dem riesigen Raumschiff über der Stadt herunter.

„Mein Gott. Das passiert da nur?“, fragte Irene, die immer noch geschockt war.

„Wir müssen schnellstens hier weg.“, sagte ihr Vater.

Irene sah ihn fragend an. „Aber Niklas. Was wird aus ihm?“

Der Vater sah ein wenig wütend aus. „Ich hab dir doch gesagt, das ich den Kerl nicht mag. Vergiss ihn einfach. Wir müssen jetzt an uns denken.“, sagte er.

Irene senkte den Kopf. „Nein. Niemals. Ich liebe ihn.“, sagte sie und rannte raus, ehe der Vater sie aufhalten konnte.

Irene stieg ins Auto und fuhr los in Richtung Stadt.

„Niklas. Ich komme.“, dachte sie nur.
 

„Du bist also trotz der Gefahr aufgebrochen, um zu ihm zu kommen?“, fragte Kazuma.

Irene nickte. „Ich weiß, es war dumm. Aber allein der Gedanke, das er sterben könnte, ohne das ich ihn noch einmal sehen könnte, war unerträglich. Ich musste alles tun, um zu ihm zu gelangen.“, erklärte sie.

Kazuma seufzte. „So muss Liebe sein.“, sagte er.

Irene senkte den Kopf. „Es war so dumm. So dumm.“
 

Die Stadt war bereits ein einziges Chaos, als sie mit dem Auto zu den Randgebieten kam. Trotzdem ließ sie nicht von ihrem Vorhaben ab.

Sie ahnte nicht, das Niklas genau dieselbe Idee gehabt hatte.

Kurz nachdem der Angriff begann, hatte er sich einen Hubschrauber genommen und war in Windeseile um die Stadt herumgeflogen um den Angriffen auszuweichen und landete direkt hinter seinem Haus auf einer Wiese.

Er sprang rasch aus dem Hubschrauber raus und rannte auf das Haus zu.

Plötzlich wurde es hell. Ein verirrter Strahl des Mutterschiffs traf das Haus, das jetzt regelrecht explodierte.

Durch die Wucht wurde Niklas zurückgeworfen und fiel auf den Boden.

Als er sich wieder fing, sah er die Trümmer des Hauses an, in dem er bis eben noch gewohnt hatte.

„Nein. Irene!“, schrie er und rannte zu den Trümmern.

Einen Stein nach dem anderen warf er weg und rief immer wieder ihren Namen.

Da bewegte sich etwas in der Nähe.

Sofort rannte Niklas hin und fand eine Hand unter den Trümmern. Rasch räumte er das Geröll weg und fand Irenes Vater. Er war schwer verletzt, doch er lebte noch.

„Wo ist Irene? Wo ist sie?“, fragte Niklas.

Der alte Mann sah Niklas lächelnd an. „Ich hab ihr ja gesagt, sie soll warten. Aber sie ist nun mal stur. Vielleicht gut, das sie nicht gewartet hat.“, sagte er mit schwacher Stimme.

„Was soll das heißen? War sie nicht mehr im Haus?“, fragte Niklas panisch werdend.

„Sie hat das Auto genommen, um zu dir zu kommen. Wahrscheinlich versucht sie es durch die Stadt.“, erklärte ihr Vater.

Niklas sah zur Stadt, die mehr und mehr einem Kriegsschauplatz glich. „Nein. Ich muss zu ihr.“, sagte er. Dann sah er ihren Vater an.

„ Lass mich nur hier. Geh und beschütze sie! Versprich mir, das du sie immer beschützen wirst. Lass nicht zu, das ihr etwas passiert. Sie ist alles, was ich noch habe.“ Seine Stimme wurde immer leiser.

Niklas nickte. „Das werde ich. Ich verspreche es.“

Der alte Mann lächelte. „Danke.“, sagte er, während seine Hände leblos auf den Boden fielen.

Niklas seufzte. Er zog eine staubige Decke aus den Trümmern und legte sie über ihn. „Ich werde immer auf sie aufpassen.“
 

Inzwischen war Irene mit dem Auto steckengeblieben. Die Straße war vollständig verstopft. Die meisten Menschen waren in entgegengesetzter Richtung zu Fuß auf dem Weg aus der Stadt.

Irene hingegen stieg aus dem Wagen aus und sah kurz in Richtung Innenstadt, wo die Hochhäuser bereits etliche Beschädigungen aufwiesen.

„Niklas. Ich hoffe, du lebst noch.“, dachte sie und rannte so schnell sie konnte, los.
 

„Das war ziemlich gefährlich, einfach so durch die Stadt zu laufen noch dazu während dem Angriff.“, bemerkte Kazuma stöhnend.

Irene lehnte sich zurück und senkte den Kopf. „Das weiß ich ja.“, sagte sie.
 

Niklas hatte sich ein Motorrad geschnappt und fuhr bereits in die Stadt rein, was ziemlich schwierig war angesichts der Menschenmassen.

„Irene! Irene! Wo bist du?“, rief er.

Kleinere Raumschiffe flogen um die Häuserfassaden und schossen Richtung Boden.

Irene brachte sich in einem Unterstand vor einer Explosion in Sicherheit.

Einige Autos explodierten in der Nähe und die Sicht wurde durch Rauch schlechter.

Irene zitterte am ganzen Körper. Sie konnte sich kaum noch bewegen so viel Angst hatte sie.

Sie ging jetzt in die Hocke. „Niklas. Wo bist du? Ich will dich doch nur noch einmal sehen.“, sagte sie sich leise. Einige ihrer Tränen fielen auf den Boden.

„IREEENEEE!“, rief eine Stimme.

Irene schrak hoch. Sie kannte diese Stimme. „NIKLAS!“, rief sie.

Ein Motorengeräusch kam näher. „Irene!“, schrie Niklas nochmal.

„Hier!“, rief Irene zurück.

Ein Motorrad tauchte aus dem Nebel auf und blieb direkt vor dem Unterstand auf, wo Irene war.

Niklas sprang ab und Irene sprang ihm in die Arme. „Niklas! Niklas!“, schrie Irene.Sie weinte dicke Tränen. „ Ich hatte so Angst, dich nie wiederzusehen.“, erklärte sie.

„Ich habe dich gesucht. Warum bist du einfach so in die Stadt gegangen? Du hättest doch wissen sollen, das ich dich finden würde.“, sagte Niklas.

„Ich weiß. Aber... ich wusste doch nicht, wo es bei euch aussieht. Ich dachte, du wärst vielleicht verletzt oder schlimmer... Es tut mir leid.“, sagte Irene.

Niklas sah nach oben. „Wir sollten nicht hier oben bleiben. Lass uns einen Unterschlupf suchen. Und keine Sorge. Ich passe auf dich auf.“, erklärte er.
 

Kazuma schmunzelte. „Ihr habt den Angriff offensichtlich überlebt. Und dann habt ihr wohl diesen Bunker hier gefunden, oder?“, fragte er.

Irene nickte. „Nachdem der Angriff vorbei war, wir hatten uns in einem Tunnel der U-Bahn versteckt, waren fast alle Menschen aus der Stadt verschwunden. Niklas hatte mir bereits von meinem Vater erzählt. Doch es gab in diesem Moment wichtigeres, um das wir uns sorgen mussten. Glücklicherweise kannte Niklas diesen versteckten Bunker am Flughafen. Kaum ein Mensch wusste von ihm und so bot er ein ziemlich sicheres Versteck an.“. erklärte sie.

„Und seitdem seid ihr hier? Ist ne ziemlich lange Zeit.“, bemerkte Kazuma.

„Das macht nichts. Wir waren ja immer zusammen so wurde es wenigstens nie einsam.“, rechtfertigte sich Irene.

Kazuma lehnte sich zurück und seufzte. „Wäre nur diese dumme Invasion nie passiert. Wir hätten alle so friedlich leben können. Dein Vater und meine Eltern wären nicht gestorben und alles wäre normal so wie immer.“, sagte er.

Irene nickte etwas verhalten. „Stimmt schon. Aber wir können nichts mehr daran ändern. Wir können nur versuchen, es zu ertragen und zu überleben.“, erklärte sie.

Kazuma sah sie mit ernstem Blick an. „Von wegen. Wir werden etwas dagegen tun. Wir werden den Sarok in den Hintern treten. Und anfangen werde ich, indem ich meine Freunde retten.“, erklärte er.

Irene erschrak ein wenig bei diesem Ausspruch. Er schien es wirklich ernst zu meinen.
 

Es war spät am Abend, als Niklas mit dem Treibstoff zurückkam und in den Flugzeughangar fuhr.

Nachdem er die Fässer abgeladen hatte, ging er erst mal in den Bunker, wo Irene schon wartete.

Kazuma schlief tief und fest, während Irene Niklas etwas zu essen machte.

„Willst du ihn wirklich fliegen?“, fragte sie, während sie etwas Suppe auf einen Teller schöpfte.

Niklas seufzte. „Ich habe es ihm doch immerhin versprochen. Ich halte mich an meine Versprechen.“, sagte er.

Irene senkte ein wenig den Kopf. „Und was ist mit dem Turnier? Willst du daran auch teilnehmen?“

Niklas sah überrascht aus. „Wo denkst du denn hin? Natürlich nicht. Ich werde dich doch nicht alleine lassen. Ich komme so schnell es geht hierher zurück.“, erklärte er.

Irene stellte ihm den Teller hin. „Vorhin hat er etwas gesagt, das sich im ersten Moment seltsam anhörte, aber man konnte spüren, das er es ernst meinte. Dieser Junge hat unglaublich viel Mut.“

Niklas sah zu Kazuma rüber. „Da könntest du recht haben. Das habe ich auch bei unserem Duell vorhin gespürt. Er hat alles, was er noch hatte in diesen letzten Schlag gesteckt.“

„Er ist bereit, alles zu geben, um seine Freunde zu retten. So solltest ihm vielleicht dabei helfen.“, entgegnete Irene.

Niklas sah sie fragend an. „Ihm dabei helfen? Bei so einem Himmelfahrtskommando?“

Irene lächelte. „Ich glaube, das er das schaffen kann, was er sich vorgenommen hat. Wenn er sich etwas erholt hat, wird er unglaublich stark sein.“

Niklas schmunzelte ein wenig. „Dann werde ich dafür sorgen, das die Donnervalküre bereit ist, wenn er es ist.“
 

Kazuma schlief einen ganzen Tag lang durch.

Irene untersuchte immer wieder seine Verletzungen und wunderte sich über die rapide Heilungsgeschwindigkeit. Kazuma hielt es erst mal für besser, seine Herkunft zu verschweigen. Seine Gedanken waren ohnehin mehr bei seinen Freunden und seiner Schwester.

Es war Donnerstag geworden. Kazuma war wieder auf den Beinen und trainierte etwas mit seinen Schwertern. Die Schmerzen auf seinem Rücken waren teilweise noch da und eine riesige Narbe erinnerte an die schwere Verletzung. Doch auch davon ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen.

Niklas kam raus und sah Kazuma etwas beim trainieren zu.

„Du hast wirklich viele Kämpfe durchgestanden, oder?“, fragte er schließlich.

Kazuma unterbrach. „Ja. Ziemlich viele. Aber ich hatte einen guten Lehrmeister, der mich in der Kunst des Schwertes unterrichtet hat. Er hat mir alles beigebracht, was ich weiß.“, sagte er.

Niklas verschränkte die Arme. „Ist das alles?“, fragte er.

Kazuma sah ihn fragend an.

„Ich frage, ob das alles ist? Ist das der Kampfstil deines Meisters?“, fragte Niklas erneut.

Kazuma sah seine Schwerter an. „Ja. Im Grunde genommen schon. Warum? Ist etwas falsch daran?“, fragte er stutzend.

„Nein. Eigentlich nicht. Allerdings sieht es nicht wirklich aus, als wäre es dein Stil.“, erklärte Niklas.

Kazuma kratzte sich am Kopf. „Was willst du denn damit sagen? Nicht mein Stil?“, fragte er.

Niklas seufzte. „Damit will ich nur sagen, das jeder Mensch seine eigene Art hat zu kämpfen. Ich bin sicher, das du mit dieser Art bisher einigen Erfolg hattest, aber wenn du deine eigene Art zu kämpfen findest, wirst du noch viel stärker werden können.“, erklärte Niklas und ging wieder rein.

Kazuma sah seine Schwerter nochmal an. „Meine eigene Art zu kämpfen, hä?“
 

In Washington saß Bora gerade vor einigen wichtigen Dokumenten, als jemand an die Tür klopfte und ohne auf ein -Herein- zu warten, eintrat.

Leola schloss die Tür wieder hinter sich und verneigte sich ein wenig. „Für die Hinrichtung übermorgen ist alles vorbereitet. Die Apparatur ist bereits getestet worden und funktioniert einwandfrei. Außerdem hat sich Dakurun ebenfalls bereits angekündigt. Er wird am Samstagmorgen mit seinem Schiff hier landen.“, berichtete sie.

Bora stutzte. „Dakurun also auch. Natürlich. Wie sollte es auch anders sein. Der Sohn des Imperators ist bei jeder wichtigen Hinrichtung dabei.“, seufzte er. Dann sah er Leola mit ernstem Blick an. „Ich wünsche, das nichts schiefgeht. Haben wir uns verstanden?“

Leola schluckte und verneigte sich nochmal nur diesmal etwas tiefer. „Natürlich. Ich werde alles veranlassen.“, sagte sie und ging wieder raus.

Nachdem sie die Tür geschlossen hatten, machte sie ein wütendes Gesicht. „Wenn dieser aufgeblasene Idiot nicht der Vertreter des Imperators wäre, hätte ich ihn schon längst in den Boden gestampft.“, sagte sie.

Dann ging sie ans Fenster, von dem aus man einen großen Hof sehen konnte. An den Seiten des Hofs wurden gerade mit Hochdruck riesige Tribünen aufgestellt während direkt in der Mitte des Hofes ein großer Glaskasten stand, an dem einige Schläuche angeschlossen waren.

„Niemand wird uns stören. Die Hoffnung der Menschheit wird übermorgen ein Ende finden.“, sagte Leola finster lächelnd.
 

Irene löste am Abend nochmal den Verband von Kazuma und musste feststellen, das die Wunde beinahe vollständig verschwunden war. Sogar die Narbe schien kleiner geworden zu sein, aber sie meinte, das sie sich das vermutlich nur einbildet.

„Morgen ist es soweit. Wir sollten am späten Nachmittag losfliegen, damit wir im Schutz der Dunkelheit ankommen.“, erklärte Niklas.

„Klar. Vielen Dank, das du mich fliegst.“, sagte Kazuma.

Niklas lächelte. „Dank mir erst, wenn wir wieder aus Washington raus gekommen sind. Das wird nämlich viel schwieriger als reinzukommen.“

Kazuma sah Niklas fragend an. „Willst du nicht wieder zurückfliegen, nachdem du mich abgesetzt hast?“

Niklas lachte jetzt laut los. „Und dich alleine lassen? Das überlebst du keine fünf Minuten. Außerdem ist der Treibstofftank der Donnervalküre nicht groß genug für den Hirn- und den Rückflug. Das heißt, das ich mir ohnehin neuen Treibstoff besorgen muss.“, erklärte er.

Kazuma nickte. „Gut. Dann ruhe ich mich jetzt noch etwas aus. Kann ich morgen Nacht bestimmt gebrauchen.“, sagte er und ging nach hinten.

Irene lehnte sich von hinten an Niklas an. „Glaubst du, das ihr unbeschadet landen könnt? Wenn ihr so spät fliegt, kannst du nicht am Rand von Washington landen. Du musst in die Stadt rein.“, sagte sie.

Niklas nahm ihre Hand. „Keine Sorge. Ich verspreche dir, das ich wieder zurückkommen werde. Nichts wird mich davon abhalten.“, sagte er.

Irene nickte. „Ja. Das hoffe ich.“, sagte sie mit einer Träne im Gesicht.
 

Obwohl er wusste, das er schlafen müsste, lag Kazuma noch lange wach. Er dachte über die Worte von Niklas nach, die er ihm heute morgen gesagt hatte.

„Mein eigener Stil. Wie finde ich meinen eigenen Stil?“, fragte er sich immer wieder. Doch er fand einfach keine Antwort darauf.

Schließlich schlief er doch ein.
 

Sein Meister Hideyuki erschien ihm im Traum. „So so. Du hast also ein Problem?“, fragte er mit einem Lächeln auf den Lippen.

Kazuma erschien vor ihm. „Ja, Meister. Wie finde ich meinen eigenen Stil?“, fragte er.

Hideyuki kratzte sich am Kinn. „Deinen eigenen Stil also? Nun. Das ist nicht ganz so einfach. Das ist etwas, was dir niemand beibringen kann. Das ist etwas, was du selbst finden musst.“, erklärte er.

„Stimmt es, das ich viel stärker werden kann, wenn ich meinen eigenen Stil finde?“, fragte Kazuma.

Hideyuki nickte. „In der Tat. Denn dein eigener Stil ist etwas, was nur du besitzt. Deine ganz eigene Technik. Findest du sie, wirst du noch viel stärker werden als jetzt.“, sagte Hideyuki, bevor sein Körper im schwarzen Nichts verschwand.

„Nein. Meister! Geh nicht!“, schrie Kazuma.

Er wachte jetzt auf und schrak hoch.

„Ich darf nicht aufgeben.“, sagte er sich.
 

Als Niklas aufwachte und in das andere Bett sah, war Kazuma nicht drin. Dafür hörte er von draußen Geräusche.

Er zog sich an und ging hinaus, wo er Kazuma sah. Er rannte über den Asphalt und schlug mehrmals mit den Schwertern zu genau wie gestern morgen.

Aber etwas war heute anders. Er schien jetzt viel schneller zu sein und entschlossener.

Selbst die schwere Bärenklinge ließ er scheinbar mühelos durch die Luft fliegen.

Niklas staunte, als er das sah. Jetzt verstand er, was Irene meinte. Dieser Junge schien etwas ganz besonderes zu sein.



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