Finale II
40. Finale II
Danzou starrte hinab, auf die junge Frau, die jetzt still unter Wasseroberfläche lag und kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Er löste die Finger von ihrer Kehle, stand ruhig auf und verließ das Bad.
Er musste jetzt nur noch seinem Untergebenen die Nachricht zukommen lassen, dass es erledigt war, und man die Leiche zurück in ihre Wohnung bringen konnte.
Zurück in seinem Arbeitszimmer angekommen griff er schnell nach einem Stück Papier und begann zu schreiben.
Im Bad jedoch, war die vermeintliche Leiche gar nicht so tot, wie sie vorhin ausgesehen hatte. Eine weitere riesige Luftblase entwich Sakuras Lungen und mit einem erstickten Japsen, kam sie wieder zu sich. Augenblicklich richtete sie sich auf, sodass das Wasser sie nicht länger am Atmen hinderte, sondern der erlösende Sauerstoff endlich wieder in ihre Lungen strömen konnte.
Sakura versuchte möglichst keine Geräusche von sich zu geben, sie befürchtete durch ihr nicht grade leises Auftauchen Danzou eventuelle misstrauisch gemacht zu haben. Allerdings hörte sie keine eiligen Schritte oder sonstiges, was auf ihn hingewiesen hätte.
Am ganzen Leib zitternd, kletterte sie dann schließlich fast geräuschlos aus der Badewanne. Ihr war furchtbar kalt und die pitschnassen Klamotten und Haare machten es nicht grade besser, aber ihre Nerven waren zu gespannt, um sich darauf zu konzentrieren.
Nach einem kurzen Blick in den verlassenen Flur, öffnete sie die Badezimmertür schließlich ganz und trat in den mit Teppich ausgelegten Gang. Wären hier Fliesen oder Holzboden gewesen, hätten die Wassertropfen, die immer noch von ihrem Körper fielen, sie vermutlich verraten, aber der Teppich schluckte jedes Geräusch, dass sie eventuell hätte verraten können.
Die Tür zum Arbeitszimmer war nur angelehnt und dahinter hörte sie, wie ein Stift über ein Blatt Papier kratzte. Sakura stoppte direkt vor der Tür, lugte durch den Spalt und erblickte Danzou mit dem Rücken zur Tür über seinen Schreibtisch gebückt und hastig eine Nachricht verfassend. Sie betete dafür, dass sein Personal regelmäßig die Türen ölte und drückte die Tür ganz vorsichtig weiter auf. So weit, dass sie grade so hindurch schlüpfen konnte.
Eigentlich hatte Sakura gar keinen richtigen Plan gehabt, doch jetzt fiel ihr Blick auf die Anrichte neben der Tür. Auf ihr stand eine nicht besonders große, aber massive Nachbildung der Felswand, in die die Gesichter der ehemaligen Hokage eingemeißelt worden waren.
In einer Kurzschlussreaktion griff Sakura danach, verursachte ein Geräusch, woraufhin sich Danzou erschrocken umdrehte.
Doch es war zu spät für ihn. Sakura hatte mit der Skulptur ausgeholt und zog sie ihm mit voller Wucht über den Schädel. Ein fieses Knacken war zu hören und Danzou ging augenblicklich zu Boden. Auf dem weißen Teppich breitete sich ein immer größer werdender roter Fleck aus und seine toten Augen starrten zu Sakura hinauf, die sofort die Skulptur fallen ließ und zurück taumelte.
Ihr war furchtbar schwindelig, als sie auf den Flur hinaus torkelte.
Vermutlich war es das reine Adrenalin gewesen, dass sie befähigt hatte, sich überhaupt noch auf den Beinen zu halten und auch mit voller Wucht zu schlagen zu können.
Jetzt musste Sakura sich an der Wand abstützen. Vorn übergebeugt keuchte sie und hustete. Es schien immer noch Wasser in ihrer Lunge zu sein und auch eine Restwirkung dieses Giftes schien noch vorhanden zu sein.
Ihre Beine gaben langsam nach und Sakura rutschte nun an der Wand herunter.
Ihr Bewusstsein schwand und das letzte was sie hörte waren – Vögel?
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Sasuke war inzwischen durch den Wald geprescht, hatte sogar die Mauern Konohas einfach übersprungen, als wären sie nichts und sprang nun über die Dächer Konohas. Neben sich bemerkte er Schatten, die ANBU hatte nicht lange auf sich warten lassen, doch an diese Idioten konnte er grade keinen Gedanken verschwenden. Sein Arm brannte, als würde er ihm jeden Moment ausgerissen werden und wie durch einen inneren Kompass musste er nicht suchen wo er hin musste. Er wusste es.
Als er dann schließlich ausgerechnet vor dem Hauptquartier der ANBU ankam, blieb ihm nichts anderen übrig, als die herausstürmenden Kämpfer kurzerhand mit einem Katon.Jutsu aus dem Weg zu räumen – aus dem Weg räumen, nicht töten – und sich fast schon verzweifelt auf den Weg durch die verschiedenen Gänge zu machen.
Als kleiner Junge hatte er hier einmal Itachi besuchen wollen und sich ganz furchtbar verlaufen, doch jetzt war da wieder dieses Gefühl, dass ihm genau zeigte, wo er links oder rechts abzubiegen hatte.
Dann endlich kam er vor einer Tür an. Grade wollte er nach dem Türknauf greifen, als ein kleine Blitz über den Knauf sauste und ihm fast die Hand verbrannt hatte. Um die Lage einschätzen zu können, warf er einige Kunai auf die Tür, über der sofort etwas wie ein Stromschutzschild erschien.
Aber Sasuke würde nicht das Chidori Nagashi beherrschen, wenn er sich nicht ein wenig mit Strom und Blitzen auskennen würde. Er musste nur die Schwachstelle in diesem Schild finden – und das schnell.
Mit seinem Sharingan fixierte er zunächst die einzelnen Ecken, dann den Rest der Tür, bis ihm direkt unter dem Türknauf eine kleine Stelle auffiel, die nicht mit dem Justu bedeckt war.
In dem Moment drangen Kampfgeräusche zu ihm durch.
„Suigetsu zu Idiot, gib dir mal mehr Mühe! Wir müssen Sasuke helfen!“
„Was glaubst du, was ich tue, dumme Kuh?!“
Und dann ertönten andere Stimmen:
„Nehmt die Eindringlinge fest!“
In sein Blickfeld schoben sich seine drei Teammitglieder sowie ein paar ANBUs, die verbissen miteinander kämpften.
Aber er durfte jetzt keine Zeit verlieren. Schell formte er Fingerzeichen und der Gesang von tausend Vögeln schien die Luft zu erfüllen.
Er lenkte das Chidori genau auf den Punkt unter dem Knauf und die Tür sprang auf.
„Sakura?!“
Seine Stimme klang fast schon panisch, als er die in sich gesunkene Gestalt der Kunoichi auf dem Boden an der Wand sah.
Er stürzte durch den Türrahmen und ließ sich neben ihr auf die Knie nieder, dann packte er sie an den Schultern.
„Sakura! Komm schon, wach auf!“
Er schloss sie in die Arme und bemerkte dabei wie kalt und nass sie war.
Sasuke drehte dabei den Kopf leicht zur Seite und ihm fiel die offene Tür zum nächsten Raum auf. Dann bemerkte er die große Blutlache und Danzou, der tot darin lag.
Unbewusst drückte er Sakura noch ein bisschen fester an sich und betete; betete, dass man ihm nicht auch noch einmal die Person nehmen würde, die ihm alles bedeutete.