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Wo ich hingehöre

Sasu/Saku
von

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Ungewissheit

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Als sie aufwachte, hatte sie Schmerzen in den Beinen, ihrer rechten Hand und im Kopf. Ja, die Kopfschmerzen waren am schlimmsten. Sie lag auf einem Kellerboden, allerdings waren ihre schmerzenden Glieder mit schweren Eisenketten gefesselt. Einen Arm hatte sie über ihren Bauch gelegt. Langsam versuchte Sakura ihre Augen zu öffnen. Sie sah in zwei leblose, braune Augen, die sie traurig anschauten.

Sakura richtete ihren Kopf auf. Um sie herum saßen noch ein paar andere Gefangene, die sie neugierig betrachteten. Auch diese Leute waren gefesselt.

„Du hast zwei Tage geschlafen, du solltest etwas essen.!“, sprach das braunäugige Mädchen. Sie hielt Sakura ein nicht sehr lecker aussehendes Brötchen unter die Nase. Neben dem Mädchen stand ein Glas Wasser.

Während die Kunoichi aß, stellte sie ihre heiß ersehnten Fragen:

„Wo bin ich hier? Warum bin ich angekettet? Wer hat mich hier her gebracht?“

Sie hatte wohl einen Gedächtnisverlust erlitten.

„Na ja, du bist hier in den Kerkern von Orochimaru und somit eine Gefangene, wie wir. Wer dich her gebracht hat, weiß ich nicht.“

„Was? Orochimaru? Wer soll das sein?“

„Das weißt du nicht?“
 

Sakura setzte sich auf. Sie hatte keine Ahnung, wer sie war, was sie hier machte und wer zum Teufel Orochimaru war. Dass das nicht gut war, wusste sie. Sie konnte sich nur noch an zwei kleine Kinder erinnern, die sie anlächelten.

Eine Strähne ihres langen rosafarbigen Haares viel ihr vors Gesicht. Die Rosahaarige fühlte sich schmutzig, blutüberströmt und seltsam benebelt. Sie versuchte sich an etwas zu erinnern doch augenblicklich überkam sie ein stechender Schmerz. Er war mit nichts vergleichbar, es war, als würde jemand ihre gesamten Knochen verbrennen und ihren Kopf in Lava tauchen. Sie zischte schmerzerfüllt auf und viel in eine tiefe, aber erlösende Ohnmacht.
 

Als sie das nächste Mal erwachte, war sie in einer Einzelzelle. Diese hatte jedoch ein Bett und eine Dusche, die durch eine Trennwand zu erahnen war. An ihren Händen waren wieder Fesseln, doch ihre Füße waren frei. Außerdem war sie entkleidet worden. Irgendwie hatte sie dabei ein komisches Gefühl. Sie lag nun mit einem T-Shirt und einem Slip bekleidet auf diesem Bett.

Sakura setzte sich aufrecht hin und ließ den Kopf hängen. Es war alles so aussichtslos. Sie war alleine und konnte sich an nichts erinnern. Versuchen würde sie es sicher nicht mehr.

Plötzlich wurde die Türe zu ihrem Zimmer geöffnet. Ein Mann mit weißgrauen Haaren trat ein. Er lächelte falsch und setzte sich ihr gegenüber auf einen Stuhl.

Sofort setzte Sakura an zu sprechen:

„Wo bin ich hier? Wer bin ich und wer ist Orochimaru? Warum hält man mich fest?“

„Oh, du kannst dich nicht mehr erinnern?“, nuschelte Kabuto vor sich hin, „sehr gut!“
 

„Du bist hier gefangen, weil du gegen uns gekämpft hast und fast vierzig unserer Männer auf dem Gewissen hast.“ Redete er lauter und sah in ihr hübsches ungläubiges Gesicht.

„Was? Ich soll jemanden umgebracht haben? Das ist doch ein Missverständnis!“

Kabuto rückte seine Brille zurecht und stand auf. Mit einem letzten Blick auf die Haruno trat er zur Tür und schloss sie auf.
 

„Warte.“

Diese simplen Worte veranlassten ihn dazu, stehen zu bleiben und den Kopf leicht in ihre Richtung zu drehen.

Die junge Frau saß zusammengesunken auf dem Bett und starrte apathisch auf ihre Hände. „Zeig mir, wie ich das gemacht habe.“
 

Die Augenbrauen des Weißhaarigen zuckten leicht nach oben, während er sie genauer beobachtete. >Seltsames Mädchen<, dachte er stirnrunzelnd.

>Aber nicht unbedingt nutzlos<, verbesserte er seine Gedanken.

Als er an ihre Amnesie dachte und somit an ihr verloren gegangenes Wissen über die geheimen Akten Konohas hatte er keine Verwendung mehr für sie gesehen, doch nun vielleicht doch noch...
 

„Nachher findet ein großer, sagen wir „Trainingswettkampf“ statt.“, meinte Kabuto, während er die Hände in die Hosentaschen steckte, „wenn du dich gut schlägst, hast du vielleicht bessere Karten, hier wieder heraus zu kommen...!“

Er beobachtet genau ihre Reaktion, als sie hoffnungsvoll den Kopf hob. „Ihr lasst mich vielleicht frei? Ich komme hier raus?“ Sakura konnte ihr Glück nicht fassen. Sollte sie nun doch noch eine Chance bekommen, diese seltsamen Kinder zu treffen, die ihr das Gefühl von Glück und Lebendigkeit vermittelten?

Sie würde ihre Chance nutzen!

„Ja... ich möchte gerne mitmachen, was soll ich anziehen?“

Kabuto deutete auf einen Stapel Wäsche und sah, wie sich das naive Mädchen langsam aufrichtete.

„Beeil dich“, murmelte er, als er die Türe hinter sich schloss.
 

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Leise Schritte hallten durch die dunklen Gänge, die nach kühler Feuchtigkeit rochen und keinen Platzt für Hoffnung boten.

Sakura tappte rastlos hinter dem Weißhaarigen her. Sie hatte sich umgezogen und trug nun wieder ihre eigene Kleidung – so hatte sie von Kabuto erfahren - ein rotes korsettartiges Oberteil und eine lockere, schwarz geraffte ¾ Hose. Darüber trug sie ein Mantel mit Kapuze, die leicht über ihrem hübschen Kopf lag. Waffen besaß sie keine mehr- sie vermutete, dass sie für den Wettkampf verboten waren.
 

Nach einigen Minuten kamen sie vor einer großen Tür zum Stehen. Kabuto formte unbekannte Fingerzeichen und kurz darauf öffnete sich die Türe mit einem lauten Knarren. Kalte, modrige Luft lag schwer auf Sakuras Lungen und sie musste sich ein Husten verkneifen- sie wollte nicht schwach wirken.

Einem Geräusch nach sah sie nach links und erstarrte.
 

„Sieh mal einer an, wen haben wir denn da?“, ein großer Mann mit schmierigen braunen Haaren trat aus dem Schatten hervor und schwang lässig mit seinem Kunai in der linken Hand. Linkshänder...Sie wusste nicht einmal, warum ihr das aufgefallen war und warum sie sich das merkte, seltsam...
 

Unbewusst trat die Rosahaarige einige Schritte näher zu Kabuto, der das mit einem abfälligen Laut quittierte.

„Was willst du hier, Raihen?“, fragte der Medic-nin und drehte sich nun ganz zu dem Angesprochenen um.

„Ich bin auf dem Weg zur Schlachtbank, was denn sonst?“, er trat näher und starrte neugierig auf die junge Frau herab. „Und was macht Ihr hier Kabuto-san? Haben wir neuerdings ein Aufgebot an Frauen, die man sich holen kann, wann man will?“

„Eine wirklich reizende Idee, aber ich muss dich enttäuschen.“, Kabuto drehte sich um und trat in den Raum ein, „wir sind auf dem Weg zum Kampf.“

Sakura stolperte schnell hinter Kabuto her, sie wollte keinesfalls länger mit jemand anderen alleine sein ohne Kabuto.

„Was meinte er mit „Schlachtbank““?, fragte sie leise an Orochimarus rechte Hand gewandt.

Kabuto grinste nur vielsagend und blieb dann plötzlich mitten in dem unmöblierten Raum stehen. Langsam drehte er sich zu der erschrockenen Sakura um.

Diese machte vorsichtig einen Schritt zurück und blickte ängstlich in Kabutos Gesicht.

„Du enttäuschst mich, Kleine. Wenn du wüsstest, wie du früher warst, würdest du dich für dein Verhalten schämen.“

Amüsiert registrierte wie sich ihre Augen weiteten.

Er hatte sie früher schon einmal getroffen? Was war damals vorgefallen, wie stand sie zu ihm?

Sie wusste einfach nicht, was sie nun tun sollte. Würde sie mit ihrem wahren Charakter auch so reagieren, oder hätte sie ihn einfach angegriffen, wenn sie anscheinend eine so starke Kunoichi war?
 

„Komm jetzt!“, Kabuto sah auf Sakura herab, die den Kopf gesenkt hatte. Auf dieser Schlachtbank, wie Raihen das baldige Geschehen richtig betitelt hatte, würden alle sterben - schließlich war dieser Kampf nichts anderes, als eine Trainingseinheit für den Uchiha-Bengel.

Sakura machte da keine Ausnahme. Auch sie würde gnadenlos sterben; ein Problem weniger mit angenehmen Nebeneffekt: Sasuke hatte mal ein abwechslungsreicheres Training.

„Ja...“, nuschelte sie und lief an Kabuto vorbei. Sie würde einfach ihr Bestes geben, um wieder zu sich selbst zu finden.
 

Sakura stellte fest, dass es so etwas wie einen Kampfring gar nicht gab. Als sie den Raum durchquert hatten, hatte Kabuto sich noch einmal zu ihr umgedreht und die Arme ausgebreitet.

„Wenn du dich umdrehst, dann darf ich dir den Kampfplatzt präsentieren!“

Erschrocken schaute Sakura über ihre Schulter und sah denselben Raum, den sie gerade durchquert hatte. Was sollte das, wollte er sie verarschen? „Aber das ist doch nur ein Raum?!“, stammelte sie verwundert.

Kabuto kicherte unheimlich. „Dann musst du dir keine Sorgen machen, etwas könnte kaputt gehen...“

Die junge Frau sah wieder zu dem Weißhaarigen. Leicht runzelte sie die Stirn. Er war der erste Mensch, den sie gesehen hatte – abgesehen vielleicht von den beiden Kindern – und trotzdem fühlte sie sich nicht so, dass sie keinerlei Ahnung davon hatte, wie ein anderer Mensch aussah. Das klang verwirrend, aber wenn sie sich an nichts erinnern konnte, warum konnte sie dann laufen, sprechen, warum wusste sie das Wort für ein Gefühl, dass immerzu präsent war: Ungewissheit? Sie hob ihre Hand und betrachtete sie. Eine kleine Narbe zog sich quer über ihre Handfläche. Wann hatte sie diese bekommen?

Dieser Körper war gezeichnet von Erinnerungen und gerade das machte ihn so menschlich, es machte ihn zu ihrem Körper, dem Körper, deren Namen sie nicht wusste.

Gerade war ihr klar geworden, dass sie nicht sterben wollte. Sie wollte die Geschichte zu jeder Narbe an ihrem Körper wieder haben, sie wollte ihren Namen nicht von dieser Person vor ihr hören, sondern von einer geliebten Person. Sie wollte diese beiden Kinder unbedingt sehen und kennen lernen, sie wollte ihr Gedächtnis wiedererlangen.

Mit neuer Entschlossenheit sah sie zu dem fremden Mann und nickte ihm zu.

„Dann werde ich mich auch nicht zurückhalten!“
 

Nach einer Stunde war die Warterei zu ende. Kabuto blickte zu ihr und forderte sie auf aufzustehen. „Es ist soweit. Die anderen Kämpfer sind schon in der Halle, mach dich bereit.“

Sakura lief neben ihm her – mit genug Abstand. Wenn sie an den Kampf dachte, der nun vor ihr lag, wurde ihr schlecht. Sie hätte wesentlich weniger Angst, wenn sie wüsste, was dieser Körper alles konnte. Doch um die Freiheit zu erlangen, musste sie alles auf eine Karte setzte, nur dann hatte sie eine Chance.

„Erinner´ dich an dein Versprechen!“, meinte Sakura zu Kabuto, als sie vor der geschlossenen Tür des Kampfraumes ankamen, „wenn ich mich gut schlage, dann lasst ihr mich frei.“

Der Medic-nin sah kurz zu ihr und öffnete dann die Türe. „Wir werden sehen.“
 

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Kampfgeräusche drangen an ihre Ohren, während sie sich an der Wand vortastete. Wenn sie Glück hatte, dann war sie bis jetzt ungesehen geblieben. Der Raum war nicht mehr so dunkel, wie noch vor einer Stunde. Die Fakeln, die vermutlich vorher schon da gewesen waren, waren entzündet worden und spendeten genug Licht, um unzählige Shinobis anzustrahlen. Es waren unerwartet viele.

Erschrocken bemerkte sie, wie ein Kunai auf sie zugeflogen kam. Gerade noch rechtzeitig konnte sie sich abrollen und sicher wieder auf ihren Beinen landen. Leicht hatte sich ihr Atem beschleunigt, Adrenalin floss durch ihre Adern.

Als sie sich an das neue Gefühl gewöhnt hatte, drehte sie den Kopf blitzschnell in die Richtung, aus der das Kunai gekommen war. Ein Mann mittleren Alters, soweit sie das von ihrer Position aus erkennen konnte, stand mit ausgestrecktem Wurfarm leicht zu ihr gebeugt in etwa fünf Metern Entfernung. Hinter ihm herrschte ein unüberschaubares Durcheinander an Kämpfenden und ihren Waffen. Warum hatten anscheinend alle Waffen bis auf sie?

Der Mann hatte inzwischen ein zweites Kunai gezückt und war im Begriff, dieses auch gegen sie einzusetzen. Schnell rannte Sakura weiter an der Wand entlang, ihr Mantel bauschte sich hinter ihr auf. Von ihrem Angreifer war vorerst nichts mehr zu sehen.

Sie musste wissen, wie sie am besten angreifen konnte. Plötzlich erkannte sie die perfekte Gelegenheit. Ein weiterer Kämpfer mit braunen Haaren stand an der Wand gelehnt. Er atmete schwer. Mit erhobener Faust rannte sie auf ihn zu. Er duckte sich im letzten Moment unter ihrem Schlag weg und holte mit dem linken Arm aus. Während Sakura von der Wucht ihres Schlages nach vorne taumelte, drehte sich der Oto-nin ganz zu ihr um, platzierte seinen Fuß zwischen ihren und rammte seine linke Faust in ihren Magen. Sakura, der immer noch das Gleichgewicht von ihrem Schlag fehlte, wurde mit der Kraft eines Presslufthammers nach hinten geschleudert und knallte mit einem unterdrückten Schrei auf einen anderen Shinobi. Ihre Haare peitschten ihr ins Gesicht und die Kapuze ließ sie kurze Zeit nur Dunkelheit sehen. Völlig verstört riss sie das Kleidungsstück mit einer Hand vom Gesicht und legte die andere auf ihren Bauch. „Shit“, zischte sie. „Das war hart“.

Sie hatte sich kaum an den Gedanken gewöhnt, dass es jetzt ernst wurde, da packte sie jemand am Kragen und riss sie von der Person runter, auf die sie geflogen war. Doch noch während sie versuchte, auf die Beine zu kommen, spürte sie bereits einen neuen Schmerz in ihrer rechten Schulter. Er rührte von einem kurzen Katana her, das der Braunhaarige in seiner linken Hand hielt. Einen kurzen Moment strahlte Licht ins Gesicht ihres Gegenübers und Sakura erkannte Raihen. Dann schlug sie nach seiner Hand, kaum dass sie den Schmerz unter Kontrolle gebracht hatte. Er ließ ihren Kragen los und rettete sich durch einen Rückwärtssalto nach hinten vor einer angeflogenen Briefbombe, die unabsichtlich in die Richtung von Sakura und ihrem Feind gezielt worden war.

Der Kunoichi ging alles zu schnell. Sie schaffte kein Rückwärtssalto mehr, sie wusste kein rettendes Jutsu, sie ließ die Arme auf ihrem Bauch und ihrer Schulter. Dann explodierte die Bombe. Mit einer Hitze und Wucht, nicht vergleichbar mit der vorhin, flog sie quer durch den Raum und schlug auf der Wand auf. Schock-ohnmächtig rutschte sie die kalte Wand hinunter und blieb zusammengekauert liegen. Schweiß und Blut ran ihre Wange hinunter und vermischte sich mit den Tränen, die dem Mädchen aus den Augen quollen.

Langsam lichtete sich die Dunkelheit und sie erwachte einige Sekunden nach dem Aufprall. Haltsuchend stützte sie die Hände auf dem Boden ab und keuchte mit vor Schmerz geschlossenen Augen und hängendem Kopf Luft aus ihren brennenden Lungen.
 

Nach ein paar Sekunden, die sie brauchte, um sich zu sammeln, fuhr sich die Rosahaarige kurz über die Augen und blickte auf ihre blutverschmierte Hand.

Sie hatte keine Ahnung, wie ihr Gesicht aussah, wie ihre Kleidung aussah, wie ihr Plan aussah.

Die Kampfeslaute hörte sie nicht, ebenso wenig wie die langsamen Schritte, die sich ihr näherten. Dann war da nur noch Schmerz. Sie hörte sich nicht schreien, und merkte nicht, wie sie von einer starken Hand an der Kehle gepackt und ihr Kopf brutal gegen die Steinwand geschleudert wurde. Bewusstlos rollte ihr Kopf zur Seite und offenbarte eine rosa Haarsträne, die im Licht orange leuchtete.
 

Das nächste, was sie fühlte, war der kalte Steinboden, mit seinen Unebenheiten. Leise stöhnend stütze sie sich leicht mit Händen vom Boden ab.

Langsam öffnete sie die Augen und starrte leer auf einen kleinen Stein am Boden. Sie hatte es überlebt?
 

Gleich darauf bemerkte sie den Kampf, der immer noch in vollem Gange war. Wie lange hatte sie das Bewusstsein verloren gehabt? Wohl nicht sehr lange.

Sie war einfach zu schwach, hatte keine Ahnung, was ihre Stärken waren. Vielleicht dachte sie ja zu viel und sie musste instinktiv handeln, so wie sie auch instinktiv den Kunais ausgewichen war.
 

Entschlossen blendete sie den Schmerz aus und richtete sich langsam auf. Schwankend ließ sie ihren Blick durch die Mengen gleiten. Auf einmal viel ihr Blick auf einen dunkelhaarigen Mann, der mit dem Rücken zu ihr stand. Er trug nur eine Hose, sein Hemd hing ihm um die Hüften. In seiner rechten Hand lag locker ein einfaches Katana. Etwa die Hälfte des Raumes trennte sie von dieser Person, die eine dunkle Aura umgab.

Die Rosahaarige bemerkte, je länger sie ihn ansah, dass etwas seltsam war, so wie er dastand. Es schien fast so, als ob er der Mittelpunkt des Kampfes war.

Die Ninjas bekämpften sich zwar auch gegenseitig, aber alle schienen immer wieder Blicke zu dem Schwarzhaarigen zu werfen.
 

Sakura fiel das Atmen zum Glück immer leichter. Es konnte also weiter gehen.

Vorsichtig setzte sie sich in Bewegung - immer am Rande und so unauffällig wie möglich. Sie würde sich nun ihrem Instinkt überlassen, nur so hatte sie eine Chance.

Wie auf Kommando beschleunigte sich ihr Puls und Adrenalin floss erneut durch ihre Adern.

Dann hörte die Schülerin der 5. Hokage auf zu denken und raste auf den ersten Feind zu, der sich ihr in den Weg stellte.
 

Ein Ausstellschritt, und die rechte Faust Sakuras knallte in das Gesicht eines unvorsichtigen Ninjas. Sein Gesicht wurde nach hinten geschleudert und sein Genick brach mit einem widerlichen Knacken. Sofort wirbelte Sakura herum und fing den rechten Fuß eines weiteren Ninjas ab. Sie umfasste den Unterschenkel des Mannes mit beiden Händen und drehte das Bein mit enormem Schwung. Sie ließ ihre Faust einer Idee nach in die Wand neben sich knallen und beförderte so Steine und Erde von der Decke auf den Ninja vor sich.

Schwer atmend nahm sie die Hand aus der Delle an der Wand und blickte sich der Orientierung halber um. Die anfänglich so unüberschaubare Menge an Ninjas hatte sich nun, knapp 2 Stunden später, auf ein wesentlich übersichtlicheres Maß verringert. Der auffällige dunkelhaarige Ninja, der ihr am Anfang als Mittelpunkt erschienen war, war außer Sichtweite.

Die Rosahaarige biss die Zähne zusammen und starrte an sich herunter. Blut sickerte aus verschiedenen offenen Stellen ihres Körpers herunter. Eine Stelle, knapp über ihrer rechten Hüfte, sah besonders übel aus. Durch das viele Blut gemischt mit Dreck war es fast nicht zu sehen, aber nach einem genauerem Blick sah sie schließlich den großen Hautfetzen, der von einer noch größeren Wunde herabhing.

Sakura konnte ihre Schmerzen langsam nicht mehr ausblenden und daher atmete sie hektischer und unkontrollierter.
 

Auf einmal gab es eine gewaltige Explosion am anderen Ende der Halle. Der Raum erzitterte und feiner Sand rieselte von der Decke.

Erstaunt darüber, wie wenig diese Explosion dem Raum, im Gegensatz zu ihrem Faustschlag, ausgemacht hatte, bemerkte die Konoichi zu spät, wie ein Körper auf sie zugeflogen kam. Erneut knallte sie gegen die Wand hinter sich und schrammte sich ihre eigentlich sehr strapazierbare Kleidung vollkommen auf. Nebenbei löste sich die Kapuze von ihrem Mantel, den sie bis jetzt getragen hatte. Fluchend entledigte sie sich des Kleidungsstückes und schmiss es auf den toten Ninja, der dafür verantwortlich war.
 

Als sie wieder aufblickte, sah sie ihn wieder. Er stand mit dem Rücken zu ihr etwa sechs Meter entfernt. Neugierig ging sie einige Schritte auf den Mann zu, der plötzlich Fingerzeichen formte.
 

Kurze Zeit passierte nichts, doch dann ertönten plötzlich ekelhafte Schreie hinter Sakura.
 

Erstarrt blickte sie über ihre Schulter und sah eine riesige Schlange, die gerade dabei war, den schreienden Ninja bei lebendigem Leibe zu fressen. Ihre Augen weiteten sich, während sie Zeuge dieser grausamen Tat wurde. Schnell kniff sie die Augen zusammen und drehte ihren Kopf wieder nach vorne. Ihre Hände fanden von alleine den Weg zu ihrem Kopf und sie zitterte am ganzen Körper „Kami... Hilfe...“, flüsterte sie, während ein Schluchzer aus ihrem Mund drang. Sie versuchte sich wieder zu fassen - mein Gott, sie war hier mitten im Kampf-, ließ langsam die Hände sinken und hob ihren Kopf an. Als sie die Augen öffnete taumelte sie augenblicklich einen Schritt zurück.
 

An derselben Stelle stand immer noch der junge Mann, aber er hatte sich zu ihr umgedreht. Emotionslos blickte er in ihre Richtung.

Sakura wurde bewusst, dass er sie bereits die ganze Zeit, während sie vor Angst erstarrt war, beobachtet hatte. Wie gebannt fuhr ihr Blick ebenfalls an ihm hoch, bis sie seine Augen erreichte. Ein schmerzhafter Stich, sowie Fetzen verschiedenster Erinnerung, ließen ihr erneut Tränen in die Augen steigen.

Der Shinobi setzte sich in Bewegung; sein Blick hatte sich in keiner Weise verändert. Die junge Frau stand wie erstarrt da, sie spürte weder ihre Beine, noch ein anderes Körperteil. Nur die Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben.
 

Er war nun ganz nah. Nur noch wenige Schritte trennten sie voneinander.

Nach einem weiteren Blick in seine Augen bemerkte Sakura, dass er gar nicht sie ansah, sondern etwas hinter ihr. Sie konnte die Fackeln sehen, die sich in seinen Augen spiegelten – und die Schlange. Sie war nicht mehr mit dem Ninja beschäftigt, sie stand nun direkt hinter Sakura.

Die Augen der Rosahaarigen weiteten sich erneut. Vor ihr befand sich der mit Abstand stärkste Mann in diesem Raum, hinter ihr ein hungriges Monster.
 

Sie war so gut wie tot.
 


 

Tbc...

Verblasste Erinnerungen

Víelen Dank für die Reviews, die Favoriteneinträge und alle Leser! Mir wurde gesagt, dass das erste Kapitel ein bisschen verwirrend geschrieben war und schwer zu folgen. Ich muss zugeben, dass das schon sein kann. Aber da es für Sakura alles neu und unbekannt ist, passt es doch dann irgendwie, oder?
 

Die nächsten vier Kapitel habe ich alle schon vor einigen Jahren geschrieben. Ich werde sie nacheinander hochladen, vielleich im wochentakt oder auch schon eher. ;)

Ich hoffe, dass die nächsten Kapitel klarer verständlich geschrieben sind. Leider habe ich keine Beta und so merke ich es nicht immer, wenn etwas für andere unverständlich ist, dass für mich klar ist. Hoffentlich war die Erklärung hilfreich!XD

Danke für euer Verständnis und jetzt viel Spaß beim Lesen!

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Der Schwarzhaarige zog sein Katana und blieb direkt vor der jungen Frau stehen. Ihre Kleidung war blutbespritzt und zerrissen, Schweiß glänzte auf ihrer ebenmäßigen Haut und ihre linke Gesichtshälfte war verbrannt, ein Teil ihrer Haare hingen ihr wirr ins Gesicht, der Rest wurde in einem hohen Zopf festgehalten. Und doch war sie das schönste Wesen, das die wenigen Männer in diesem Raum, die noch aufrecht stehen konnten, je gesehen hatten.
 

Die Schlange ließ ihren Kopf nach unten sausen, Sasuke ließ sein Katana durch die Luft schwirren, Sakura schlug schreiend die Hände vors Gesicht. Es gab ein schmatzendes Geräusch und der Kopf der Schlange flog Sakura vor die Beine. Sasuke war hochgesprungen und hatte sie einen Kopf kürzer gemacht. Nun stand er direkt hinter der jungen Konoichi.

Es war still geworden in dem großen Raum. Die letzten Shinobi hatten sich gegenseitig besiegt und nun waren nur noch zwei Shinobi in dem schwach beleuchten Raum.

„Was hast du hier zu suchen?“, erklang die dunkle Stimme des Schwarzhaarigen.

Sakura starrte bewegungslos nach vorne. Der Raum bestand nur noch aus Schutt und Asche.

„Ich... ich kämpfe... weil-“, Sakura senkte den Kopf. Nein, sie durfte nicht mit dem Feind reden – und abgesehen davon, war sie ihm keine Rechenschaft schuldig. Sie musste nur eine Sache - ihn erledigen, sonst war sie tot. Lag dort vorne ein Kunai? Ja.
 

Mit einem gezielten Satz war sie bei diesem angekommen, griff danach und hielt die spitze Waffe sicher in den Händen. Blitzschnell wirbelte sie herum und zielte nach ihm. Erschrocken hielt sie inne. Er war weg.

Gehetzt sah sie sich um, versuchte sich zu konzentrieren, doch in ihrer hochkommenden Panik spürte sie gar nichts.

Etwas Kaltes zog sich an ihrer Kehle entlang und ließ sie unkontrolliert ein- und ausatmen. Das Katana blitze im Schein der Fackel, während dessen Besitzer einen Arm um Sakuras Bauch geschlungen hatte.
 

Einen Herzschlag lang fraß sich bloße Angst in ihre Knochen, dann atmete sie heftig aus und versuchte sich zu konzentrieren. Warum spielte er mit ihr und tötete sie nicht einfach?

Nebenbei bemerkte sie, dass sich seine warme Hand auf ihrem Bauch gar nicht schlecht und gefährlich anfühlte. Nur durch das Katana, dass langsam eine dünne Blutspur verursachte, entflammte erneut Panik in ihr.
 

„Also, warum bist du hier... Sakura?“, seine Stimme war wieder einige Grad kälter und emotionsloser.

Sakura?

Sakura... so hieß sie. Sakura, Sakura. Dieser Name sagte ihr gar nichts.
 

Vorhin, als sie in das Gesicht dieses Mannes gesehen hatte kamen ihr Erinnerungen von diesen Kindern und einem Haus, sowie einem warmen Bett, indem sie lag... und dieser Mann.

Da traf es sie wie der Schlag. Er kannte ihren Namen, sprach ihn aus...

sie wollte doch, dass nur ein geliebter Mensch ihn ihr verraten sollte.

Voller Hass und Enttäuschung verstärkte sich ihr Griff um das Kunai und sie war bereit, ihn anzugreifen.

Sasuke bemerkte ihre erwachende Gegenwehr und verstärkte den Druck auf ihren Hals. Sie erstarrte erneut, während er den Arm von ihrem Bauch nahm und kurze Zeit später ihren rechten entlangfuhr.
 

Vollkommen ungewollt, bekam sie eine Gänsehaut an den Stellen, die er mit seinen rauen Fingern berührte. Zu spät bemerkte die junge Frau, was er vorhatte und somit gelang es ihm, das Kunai aus ihren Fingern zu ziehen. Die Anstrengungen des Kampfes ließen sie ihren Hass vergessen und sie fing an, am ganzen Körper zu zittern. Aber noch musste sie durchhalten und stark sein.

„Was ist mit dir passiert Süße, so kenn´ ich dich gar nicht.“, meinte Sasuke, jetzt wieder mit belustigtem Unterton.

„Ich weiß nicht was Ihr meint.“, murmelte Sakura förmlich.

Plötzlich zog er das Katana zurück und drehte sie zu sich herum. Seine Augen waren blutrot und er machte einen gefährlichen Eindruck.

Sakura zuckte zusammen. Einerseits wegen der Farbe seiner Augen und andererseits wegen seiner Aura, die nun wieder entflammte.

Sakura keuchte erschrocken auf, als er sie mit einem leichten Druck auf die Schulter an die hintere Wand beförderte.

Ebenso plötzlich war er vor ihr und hob sein Katana. Dann ließ er es hinunter sausen. Die Kunoichi kniff die Augen zusammen, als das schneidende Geräusch ertönte.

„Denkst du wirklich, ich töte dich so einfach?“, drang seine kalte Stimme zu Sakura. Mit starrem Blick auf seine Brust antwortete sie ihm.

„Warum solltet Ihr das nicht machen? Wir kennen uns nicht.“ >Zumindest ich kenne dich nicht.<

Erstaunt hob Sasuke eine Augenbraue.

„Was meinst du damit?“

„Ich sehe Euch heute zum ersten Mal.“
 

Lange sagte Sasuke nichts mehr, dann plötzlich war er an ihrem Ohr.

Seine Haare streichelten ihre Wange.

„Lüg mich nicht an Sakura...“, warnte er mit gefährlicher Stimme.
 

So schnell, dass Sakura nichts machen konnte, war er direkt vor ihr. Erschrocken weiteten sich ihre Augen, als sie eine Berührung auf ihren Lippen spürte.
 

Er küsste sie.

Die Berührung war so unendlich sanft, dass Sakuras Bauch zu kribbeln anfing und Schauer über ihren Rücken fuhren. Ohne, dass sie es steuerte, bewegten sich ihre Arme und legten sich sachte auf seine Schultern, wanderten zu seinem Kopf und fuhren schließlich in sein Haar. Unbeabsichtigt drückte sie sich an ihn und seufzte leise. Sasuke fuhr mit seiner Zunge über ihre Lippen und spielte kurze Zeit später mit ihrer Zunge. Langsam drückte er sie zurück zur Wand, ohne dabei Abstand zwischen ihre beiden Körper zu bringen. Seine Hände fuhren ihre Seiten entlang nach oben, dann legte er seine Hände auf ihre Wangen und brachte somit sanft Abstand zwischen sie.

Schwer atmend starrte die Rosahaarige in seine seltsamen roten Augen.
 

„Willst du mir immer noch sagen, dass du mich nicht kennst?“, meinte er flüsternd, während eine seiner Hände die unbeschadete Wange Sakuras nach unten fuhr, bis sie über ihrem Herz stehen blieb. Dieses klopfte wie wild und ließ sie jeden vernünftigen Gedanken vergessen.
 

Was machte dieser Mann mit ihr? Sie war völlig durcheinander. War ihr eigentlich schon einmal aufgefallen, wie wahnsinnig gutaussehend er war und wie er küssen konnte?

Gierig sah sie auf seine Lippen; sie war verrückt nach diesem neuartigen Gefühl.

So standen sie da, blutverschmiert, verschwitzt und verfeindet.

Dann sackte Sakura zusammen. Sasuke stoppte die sich drehenden Tomoen seiner Sharingan und griff mit einer Hand unter ihren Rücken und mit der anderen unter ihre Kniekehlen.

Die Frau in seinen Armen schmeckte zwar nach Sakura, aber sie war es nicht charakterlich. Was war ihr nur passiert?

Er hatte ihre Aura bereits in Orochimarus Unterschlupf gespürt, als sie bewusstlos durch die Eingangstüre getragen wurde.

Aber dieser anderen Sakura nun gegenüberzustehen und zu sehen, wie sie sich vor ihm fürchtete, war ein interessantes Gefühl.
 

Damals, als er mit ihr geschlafen hatte, war er ein anderer Mensch gewesen, er hatte sich später geschworen sich ihr nie wieder zu nähern, und nun hatte er sie geküsst. Er fragte sich, wer dafür verantwortlich war, dass sie keine Erinnerung mehr an ihr früheres Leben hatte. Vermutlich keiner von Orochimarus Leuten. Sie würden sich keine so großen Umstände mit jemandem wie Sakura machen, obwohl sie die Schülerin einer großen Medic-nin war.
 

Wie auch immer, es war ihm gleichgültig.
 

Mit einem letzten Blick auf die zerstörte Halle verschwand er spurlos, zusammen mit der Frau in seinen Armen.
 

In seinem Zimmer angekommen, legte er sie auf sein Bett und registrierte stirnrunzelnd, wie sie leise vor Schmerz aufstöhnte und die Brauen zusammenzog.

Der Schwarzhaarige setzte sich langsam neben sie und umfasste mit beiden Händen ihre Schulter. Mit leichtem Druck drehte er sie auf den Bauch. Währenddessen wanderte sein Blick über ihr hübsches Gesicht, ihr zartes Kinn und schließlich zu dem Schnitt auf ihrem Hals, der nun nicht mehr zu sehen war.

Seine Hand wanderte zu den Schnüren des Korsetts, welche dieses zusammen hielten. Mit einem Ruck war die Schlaufe geöffnet und ermöglichte es dem jungen Mann, das Kleidungsstück von ihrem Rücken zu entfernen. Erneut schweifte sein Blick über Sakuras unversehrte nackte Haut, bis er an der tiefen Wunde an ihrer Schulter stoppte, die dieses anziehende Bild zerstörte.

Die Wunde musste möglichst bald verarztet werden, das wusste sogar er, der keinen blassen Schimmer von Heilung hatte.

Schließlich machte er sich gelangweilt an die Arbeit.
 

Eine Viertelstunde später saß er mit zusammengefalteten Händen auf einem Stuhl vor seinem Bett und beobachtete die darin schlafende Frau.

Gleichmäßig hob und senkte sich ihr Brustkorb und ließ einen ruhigen Schlaf erahnen. Das Mondlicht, welches durch das leicht geöffnete Fenster schien, gab dem Ganzen einen unwirklichen Eindruck.

Warum hatte er sie nicht getötet, so wie die anderen Ninjas. Nur weil er sich einen Fehler in seiner Jugend erlaubt hatte, konnte er sie nicht umbringen?
 

Er stand auf und verließ das Zimmer. Nach einer schnellen Dusche griff er sich eine längere Hose, legte sich auf die Couch und glitt in einen leichten Schlaf.
 

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Ein leichtes Ziepen an der Schulter ließ Sakura aus dem Schlaf fahren. Anfangs noch leicht benebelt, öffnete sie die Augen und blickte sich in dem unbekannten Raum um. Wo war sie nur und... was war nach dem Kampf passiert? Dieser Mann...
 

Hatte er sie hierher gebracht? Wahrscheinlich.
 

Je länger sie wach war, desto mehr Erinnerungen an die letzten Stunden schossen ihr vor Augen. Die gnadenlosen Kämpfe, die Schlange, der Kuss... Mit roten Wangen schüttelte Sakura ihren Kopf. Ach ja und sie wusste nun ihren Namen - er hatte ihn ihr unbeabsichtigt verraten. Sakura. Kirschblüte – sehr einfallsreich, wirklich, bei ihren rosa Haaren. Aber der Name gefiel ihr.
 

Aber sie wusste erst ihren Namen und das war nicht wirklich viel. Wie alt war sie? Wo kam sie her? Hatte sie Familie? Warum konnte sie kämpfen und vor allem, wer war dieser Mann überhaupt?
 

Langsam und schwer seufzend richtete sie sich auf und wartete auf den Schmerz, doch als nichts geschah, zog sie die Bettdecke beiseite und streckte die Füße aus dem Bett.
 

Ein kalter Luftzug ließ sie an sich herunter schauen.
 

WAS!!!? Jemand hatte sie ausgezogen?!

Bei nähere Betrachtung viel ihr auf, dass jemand die Wunde an ihrer Schulter verarztet hatte. Nun wickelte sich ein Verband, mehr schlecht als recht, quer über ihre Schulter und ihren Brustkorb. Der Verantwortliche konnte was erleben... wenigsten trug sie noch ihre Hose.
 

Mit leisen Schritten lief sie zur Tür und drückte die Klinke herunter. Das Wohnzimmer sah recht schlicht aus, lediglich zwei weitere Türen, sowie ein Tisch mit Stühlen und eine Couch befanden sich in dem Zimmer. Durch die Dunkelheit konnte die Rosahaarige fast nichts erkennen und so spitzte sie die Ohren. Tatsächlich hörte sie ein kaum wahrnehmbares Atemgeräusch, das von der Couch kam.

Vorsichtig näherte sie sich dieser und umrundete sie.
 

Er lag mit dem Rücken zu ihr und atmete gleichmäßig.

Sakura streckte, ohne es zu wollen, eine Hand nach ihm aus und griff nach einer Haarsträne.

Schneller als sie blinzeln konnte, wurde ihr Handgelenk grob gepackt und sie wurde auf die Couch gezogen. Völlig entsetzt keuchte Sakura auf, als sie hoch in zwei blutrote Augen starrte.

Sasuke hatte sie unter sich gebracht und hielt sie somit gefangen.

„Was soll das?“, hörte sie seine dunkle Stimme ohne jegliche Emotionen sprechen.

„Ich...ich wollte nicht-ah“, keuchte sie erschrocken auf, als er den Druck auf ihre Handgelenke erhöhte.

„Lüg mich nicht an.“

„Aber-“ Ein starker Schmerz zuckte durch Sakuras Schulter, als sie sich kleiner machen wollte. Wimmernd presste sie ihre Augen zusammen und unterdrückte aufkommende Tränen.

Ihre Brust hob und senkte sich schnell und strapazierte somit die Wunde an ihrer Schulter zusätzlich.

„Antworte.“, forderte Sasuke, ohne auf ihre Schmerzen zu achten.

>Was soll ich nur machen? Hilfe...<, dachte Sakura panisch.
 

„Es... es tut mir Leid.“ Etwas Besseres fiel ihr im Moment nicht ein.

Auf einmal stand Sasuke auf und überrumpelte sie somit vollkommen.

„Geh wieder ins Bett!“, meinte er leise und drehte sich um.

Sakura stand so schnell auf, wie sie mit ihren Wunden konnte und sah erstaunt auf seinen Rücken.

„Wie heißt du eigentlich?“, unterbrach Sakura die unangenehme Stille.

Sasuke rührte sich keinen Zentimeter, er drehte lediglich den Kopf in ihre Richtung.

„Das weißt du nicht?“

Klang er wirklich erstaunt, oder kam es Sakura nur so vor? Sie sah ihm nicht in die Augen, während sie den Kopf schüttelte.

„...Nein, ich habe alles vergessen...“, flüsterte sie traurig, „aber, vielleicht kannst du mir ja etwas von dir erzählen... dann erinnere ich mich sicher wieder an ein paar Sachen?!“ Hoffnungsvoll sah sie ihm nun in die schwarzen Augen.

Sasuke drehte sich komplett zu ihr um und beobachtet sie im schwachen Licht des Mondes.
 

„Hm...“, überlegte sie nachdenklich, „Wie wär´s damit, hast du eine Familie?“

Natürlich wusste sie nicht, dass das genau die falsche Frage war.
 

Nach ein paar Sekunden kam Gefragter langsam auf sie zu. „Nein. Geh jetzt ins Bett.“

Erstaunt hob sie eine Augenbraue, nichts von der kälter werdenden Atmosphäre mitkriegend. „Warum denn nicht? Jeder hat doch eine Familie, oder?“

„Hn.“ Sasuke war vor ihr stehen geblieben und hob den Arm. „Meine Decke.“ Auffordernd deutete er in ihre Arme.

Verwirrt sah Sakura zu dem Mann hoch. „Wie...?“

Der Schwarzhaarige griff nach dem Stoffstück und schmiss es aufs Sofa.

So lange sich die Rosahaarige noch darüber wunderte, wie besagtes Stück Stoff in ihre Hände gelangen konnte, lief Sasuke zu seinem Kleiderschrank, griff sich ein Oberteil und zog es sich über.

Anschließend kam er wieder auf die Kunoichi zu und packte sie am Oberarm.

„Hey, was soll das?“, motzte Sakura über seinen groben Griff und stolperte hinter ihm her. In Sasukes Schlafzimmer angekommen, schubste er sie aufs Bett und griff nach dem restlichen Verbandszeug auf ihrem Nachttisch.

„Leg dich auf den Bauch, ich wechsle den Verband.“

Empört sah sie zu ihm hoch. Erst gab er ihr keine Antwort, dann schubste er sie herum und schließlich sollte sie sich noch einmal, und diesmal bei vollem Bewusstsein, vor ihm entblößen?

„Sicher nicht!“, zickte sie ihn an.

Erst viel später wurde ihr bewusst, dass er wohl doch gemerkt habe musste, dass sie Schmerzen hatte, denn warum wäre er sonst auf die Idee gekommen, ihren Verband zu wechseln?
 

Genervt packte er Sakuras Arm und zog sie auf seinen Schoß. Er war gerade dabei, den Knoten in ihrem Rücken zu lösen, da realisierte die junge Frau, was er vorhatte. Augenblicklich versuchte sie von seinem Schoß zu rutschen und drückte sich von ihm weg.

„Was fällt dir ein? Lass mich sofort los!“

Den lautstarken Protest überhörend, griff er plötzlich mit einer Hand in ihren Nacken und zog ihr Gesicht ganz nah an seines. Ihren erschrockenen Schrei erstickte er mit einem hungrigen Kuss.
 

Und genau wie in der Halle verabschiedete sich ihr Verstand augenblicklich und sie presste sich an ihn. Diesmal ergriff sie die Initiative und fuhr mit der Zunge über seine Lippen. Ihr Einlass gewährend, spielte er mit ihren Haaren und wanderte mit den Händen zu dem Verband in ihrem Rücken.

Sakura keuchte erregt auf, als sie seine Hände in ihrem Nacken spürte. Mit den eigenen fuhr sie unter sein Shirt und streichelte seinen muskulösen Rücken nach oben, bis zu seinen Haaren. Tausende Empfindungen rasten in Sakuras Gedanken umher, doch keine konnte ihre Gefühle in Worte fassen.
 

Der Knoten löste sich und der raue Stoff glitt von ihrer Schulter. Sasuke unterbrach den Kuss und sah ihr tief in die grünen Augen. Mit der rechten Hand zog er leicht an dem Verbandsmaterial, sodass es zu Boden fiel und mit der anderen strich er ihr über den Rücken.

Sakura bemerkte nicht, dass sie nun obenrum nichts mehr anhatte, sie konnte ihren Blick einfach nicht von Sasukes schwarzen Augen abwenden. Vorsichtig lehnte sie sich vor und küsste seinen Mundwinkel, seine Unterlippe und sein Kinn.

Irritiert spürte sie dabei eine raue Bewegung an ihrem Rücken, doch die anschließend flüchtige Berührung an ihrer Brust ließ sie alles andere vergessen. Ungewollt musste sie bei den darauf folgenden Empfindungen aufstöhnen und warf den Kopf in den Nacken.
 

Sasuke biss sich auf die Lippen, das hatte er nicht gewollt. Bei dem frischen Verband hatte er sie aus Versehen an dieser pikanten Stelle gestreift und nun raubte sie ihm mit dieser Reaktion fast den Verstand.

Sein Kopf beugte sich zu ihrem Schlüsselbein und er hauchte kaum spürbare Küsse auf ihre zarte Haut. Er wanderte zu ihrer Kehle, der Narbe an ihrem Hals und zuletzt zu ihrem Kinn.

Sinnlich beugte sie ihren Kopf wieder nach vorne und war ihm nun so nahe, dass sie jede Wimper einzeln zählen konnte.

Plötzlich erschien eine Gefühlsregung auf seinem Gesicht, die sie noch nie an ihm gesehen hatte: er grinste. Sakura könnte dahinschmelzen... er sah so wahnsinnig süß damit aus!
 

Der nächste Satz zerstörte jedoch die knisternde Atmosphäre mit einem Schlag.

„Jetzt weiß ich, wie man dich zum Schweigen bringt.“ Einen kurzen Moment war Sakura zu verwirrt um zu antworten, doch als seine Worte durch ihren vernebelten Verstand gesickert waren, verfinsterte sich ihr Blick und verzog den Mund.

„WAS?“
 

Er deutete auf ihren Oberkörper und stand anschließend vom Bett auf, sodass sie von seinem Schoß herunter rutschte.

„Aber...du...du hast den Verband gewechselt? Gerade eben?“ Fassungslos musterte sie den sauberen Verband um ihren Körper. Überrumpelt saß sie auf dem Bett. Sie kam sich gerade ziemlich verarscht vor. Das war also nur ein Spiel für ihn gewesen...

Ein bitteres Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie kannte ihn nicht...
 

„Schlaf jetzt, morgen müssen wir früh raus.“ Die ernsten Worte ließen nichts mehr von dem Geschehen vor einigen Minuten erahnen.

Er lief zur Tür und öffnete sie, während die Rosahaarige die Augen schloss.
 

Kurz bevor er das Zimmer verließ stoppte er seine Schritte und murmelte leise „Sasuke“.

„Was?“, kam es müde von Sakura. Sie befand sich bereits im Halbschlaf.

„Ich heiße Sasuke.“ Dann war er verschwunden.

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen schwand ihr Bewusstsein langsam und sie glitt in ihre ganz persönliche Traumwelt hinüber.
 

Mit einem Schwerthieb schnitt Sasuke einem Otonin den Arm ab. Blitzschnell drehte er sich um und sprang einen Salto rückwärts. Mit einem Bein auf dem Knie, kam er leicht außer Atem am Boden an.
 

Langsam stand er auf und ließ das Katana in dessen Scheide verschwinden. Er hatte sich, nachdem er aus Sakuras Zimmer gekommen war, direkt wieder zum Trainingsraum begeben.

Mit einem abfälligen Laut durchquerte er die zweite zerstörte Halle an diesem Tag und umging die zahlreichen verstümmelten Leichen am Boden.

An der Türe angekommen, wartete Orochimaru bereits mit vor der Brust verschränkten Armen auf ihn.

„Was ist los Sasuke-kun?“, säuselte der Sannin mit belustigter Stimme, „gewöhnlich lässt du deine Gegner am Leben.“

Der Angesprochene beachtete ihn nicht, sondern schritt ruhig an ihm vorbei. „Hn.“

Orochimaru drehte sich um und sah ihn lauernd an.

„Was ist eigentlich aus der kleinen Kunoichi geworden? Ich hoffe doch, du hast sie erledigt.“

Sasuke blieb stehen, drehte langsam seinen Kopf über die Schulter und sah ruhig zu Orochimaru. „Nein, sie ist bei mir.“
 

Die Miene des Sannin wurde düster, während er seinen Schüler warnend ansah. „Ich dachte, dass dein Training durch sie etwas „netter“ werden würde, aber anscheinend hast du nicht vor, sie zu töten.“

Sasuke drehte sich um und verschwand im Dunkeln.

Orochimaru zischte verstimmt und verschwand ebenfalls in Richtung seines Zimmers.
 

„Verlier´ dein Ziel nicht aus den Augen, Sasuke-kun.“
 

Tbc…

Ein gefährlicher Verehrer

.

.

.

.

Ein Luftzug ließ Sakura aus ihrem Schlaf fahren. Erschrocken setzte sie sich auf starrte in das schwach erhellte Zimmer.

„Du bist wach“, stellte eine Stimme gegenüber der Wand fest.

„Ah! Was machst du hier?“, keuchte Sakura erschrocken und riss sich die Bettdecke unters Kinn. Der Schwarzhaarige stieß sich von der Wand ab und fuhr sich durchs Haar.

„Richte dich, wir müssen zum „Frühstück“.“, meinte er spöttisch und verließ das Zimmer.

„Dir auch einen guten Morgen... Sasuke-kun.“, murmelte sie verstimmt und schlang die Beine übers Bett.
 

Zehn Minuten später stand sie etwas nervös vor Sasuke und faltete die Hände hinter dem Rücken.

„Wenn wir dort sind, bleibst du die ganze Zeit bei mir.“, bestimmte der Uchiha und lief zur Tür.

„Wieso?“, hielt ihn die Stimme der Rosahaarigen zurück. Er öffnete die Tür und sah sie – was anscheinend ein Hobby von ihm war - über die Schulter hinweg an.

Ohne auf ihre Frage einzugehen, meinte er schließlich „Komm jetzt“ und betrat den Flur.

Zögerlich folgte sie ihm und trat etwas näher an ihn heran. Sasuke sagte nichts dazu und sah weiter geradeaus. Etwa 5 Minuten später durch dunkle Gänge kamen sie ohne Zwischenfall vor einer Tür an.
 

Nach Eintreten der Tür wusste sie, warum sie bei Sasuke bleiben sollte. Zwar waren nicht sehr viele Männer in dem Frühstücksraum, aber die, die sie sah reichten aus, um sie näher an Sasuke heran rücken zu lassen. Genervt murrte dieser, entfernte sich von ihr und setzte sich etwas abseits von den anderen an einen freien Teil des langen Tisches.
 

Einige Ninjas hatten bei ihrem Eintreten aufgesehen, andere aßen einfach weiter.

Sakura blieb am Eingang stehen und blickte ängstlich zu den essenden Männern.

Als sie ihren Blick schweifen ließ, fiel ihr einer aus irgendeinem Grund ins Auge. Er hatte abstehendes rotes Haar und eisblaue Augen.
 

Als er kurz von seinem Essen hochsah, trafen sich ihre Blicke. Gebannt sah sie in sein hübsches Gesicht. Neben ihm stand die Scheide eines ebenfalls roten Schwertes.

Während sie das Schwert musterte, glitt sein Blick über ihr ausgesprochen schönes Gesicht.

Die langen rosafarbigen Haare waren zu einem lockeren Dutt gebunden und sie trug ein viel zu großes weißes Hemd, das mit einem schwarzen Gürtel an der Hüfte zusammengerafft wurde. Unter dem großen T-Shirt schaute eine enge schwarze Hose heraus, die ihre schlanken Beine vorteilhaft betonte.
 

Sein Blick traf wieder auf ihren.

Wahrscheinlich hatte sie schon viel durchgemacht, denn ihre tiefgrünen Augen hatten trotz der Verwunderung einen sorgenvollen Ausdruck.

Dann blickte sie beschämt auf den Boden und lief zum hinteren Teil des Tisches. Als sie ihm den Rücken zugedrehte, kam ein kleiner rotweißer Fächer zum Vorschein.

>Uchiha<, dachte der Rothaarige abfällig und sah dabei zu, wie sich das hübsche Mädchen gegenüber dem Uchiha hinsetzte. Sie sagte etwas zu ihm, doch er erwiderte wie gewöhnlich nichts.
 

Sakura hatte ein seltsames Gefühl in der Magengegend und ihr Herz klopfte schnell. Sie war so erbärmlich! Erst knutschte sie hemmungslos mit Sasuke herum und nun wurde sie bei einem anderen Mann knallrot.

Vorsichtig lugte sie nach oben. Sasuke aß ein trocken aussehendes Brot und spülte es mit einem undefinierbaren Getränk hinunter.

„Warum isst du nichts?“, fragte er zwischen zwei Bissen.
 

Der Raum hatte sich mittlerweile gelehrt, doch Sakura traute sich nicht, nach dem Rothaarigen zu sehen. Völlig in Gedanken überhörte sie dabei auch seine Frage und stocherte weiter lustlos in ihrem Essen herum.
 

„Sakura.“
 

Ertappt blickte sie nach oben. „Was?“

„Warum isst du nichts?“

„Ich hab keinen Hunger.“, murmelte sie und richtete ihren Blick nach links. Er saß noch da.

Sollte sie Sasuke fragen, wer der Unbekannte war?

Schüchtern sah sie wieder zu Sasuke, ein Versuch war es wert. „Ehm Sasuke-kun...“
 

„Hn?“

Der Schwarzhaarige hatte aufgehört zu essen und blickte in ihr hübsches Gesicht.

„Kennst du diesen rothaarigen Mann dort drüben?“

Neugierig beobachtete sie seine Reaktion.

Sein schwarzer Schopf drehte sich nach rechts und er mustere den Oto-nin kurz, bevor er schlicht antwortet.

„Ja.“
 

„Und?“, fragte Sakura neugierig.

Sie hatte sich leicht nach vorne gebeugt und wartete auf seine Antwort.

„Warum willst du das wissen?“

Erschrocken zuckte sie zusammen und lehnte sich wieder etwas zurück.

„Weil...ehm...nur so.“, nuschelte sie und wurde leicht rot.
 

„Er ist Orochimarus Henker. In Sachen Spionage ist er fast unschlagbar und wird daher oft als Spion oder Attentäter eingesetzt. Dementsprechend gilt er als brutal und gerissen...

Du solltest dich von ihm fernhalten.“

Sasukes Stimmlage hatte sich bei keinem Wort geändert und nachdem er geendet hatte, stand er auf.

Sakura hatte seiner kleinen, für ihn erstaunlich langen Rede, gebannt gelauscht und sah nun verwundert zu ihm hoch.

„Warum das?“ Sie stand nun ebenfalls auf und nahm ihren vollen Teller in die Hand.

Verwundert blickte Sasuke in ihre Hände. „Was willst du mit dem Teller?“

Verwirrt sah die Rosahaarige nach unten. „Wegräumen...?“

„Stell ihn wieder hin.“, seufzte er und setzte sich in Bewegung.
 

„Also, warum soll ich mich von ihm-“, wollte sie gerade nachhaken, als sie am Arm gepackt und herumgedreht wurde.

Erstaunt sah sie in blaue Augen. Der Rothaarige hatte sie aufgehalten und musterte sie nun mit einem undefinierbaren Blick. Langsam trat er einen Schritt auf sie zu und hob seine Hand, um ihr gleich darauf durchs Haar zu fahren.

Unerwartet breitete sich eine Gänsehaut auf ihrem Kopf aus und sie stolperte erstarrt einen Schritt zurück.

Dann ließ er sie so abrupt los, wie er sie angefasst hatte. Erschrocken huschte ihr Blick wieder zu ihm hoch. Er sah an ihr vorbei und fixierte einen Punkt hinter ihr. Sein Gesichtsausdruck war angespannt.

Kurze Zeit passierte nichts, dann huschte sein Blick ein letztes Mal zu ihr, bevor er ruhig an ihr vorbei trat und den Raum verließ. Schnell drehte Sakura sich um und starrte direkt in Sasukes schwarze Augen, die eben, da war sie sich sicher, noch rot gewesen waren. Er hatte sein Bluterbe aktiviert? Nur wegen diesem Mann?
 

Erschrocken keuchte sie auf, als ein wütender Blick seine Augen verdunkelten.

„Komm jetzt.“, meinte er dann ungeduldig.

Doch sie bewegte sich nicht vom Fleck. Immer noch verwirrt starrte sie in seine unergründlichen Augen.

„Warum stört es dich, dass er mich angefasst hat?“ Forschend suchte sie nach einer Antwort in seiner Körpersprache, aber nichts verriet seine Absichten.

„Hn.“ Ungeduldig packte Sasuke ihren Arm und zog sie hinter sich her. „Ich habe dir gesagt, dass er gefährlich ist. Weiter kann ich dir nicht helfen.“

„Aber vielleicht hat ihn ja nur meine Haarfarbe interessiert, bis jetzt habe ich ja auch nur schwarze und braune Haare gesehen.“

„Stell dich nicht dumm, Sakura.“

„ ... “
 

„Warum hast du mir nun geholfen?“, fragte sie ihn nach einiger Zeit des Schweigens.

„Aus einer Laune heraus.“ Damit war das Thema beendet.

An Sasukes Zimmer angekommen, stieß er sie grob ins Wohnzimmer und schloss die Tür hinter sich.

„Warum bist du plötzlich so anders?“, fragte Sakura enttäuscht und traurig.

Er erwiderte nichts darauf, sondern trat ans Fenster und blickte nach unten. Verwundert beobachtete Sakura, wie er plötzlich die Hände hob und ein einfaches Fingerzeichen formte. Gespannt wartete sie ab, doch nachdem auch nach ein paar Minuten nichts passiert war, kam sie auf ihn zu und fasste an seine Schulter.

„Sasuke-kun, was-“,

„Schau...“, unterbrach er sie grob und deutet durchs Fenster nach unten.

Stirnrunzelnd sah sie ihn kurz an, bevor sie seine Schulter losließ und näher ans Fenster trat. „Aber...das ...das kann nicht sein...!“, stotterte sie ungläubig und drückte ihre Handflächen ans Fenster.
 

Das war doch unmöglich!

Ihr Kopf ruckte wieder zu Sasuke, doch dieser hatte sich bereits von ihr abgewandt und war auf dem Weg zum Kleiderschrank. Mit einem letzten Blick aus dem Fenster folgte sie ihm und erreichte ihn schließlich, als er sich gerade das Hemd auszog.

„Wa-“

„Hn. Weißt du jetzt warum du dich ihm nicht nähern sollst?“, unterbrach Sasuke sie erneut und kramte im Schrank herum, um sich gleich darauf ein schwarzes Oberteil heraus zu suchen. Sakura blickte auf den Boden und biss sich auf die Lippen.

Ja verdammt!
 

„Ich geh trainieren.“
 

Nachdem das Geräusch der sich schließenden Tür verklungen war, blickte Sakura Richtung Fenster.

Langsam lief sie darauf zu und sah die Sonnenstrahlen, die so gar nicht zu dem schrecklichen Szenario dort unten passen wollten.
 

Das grüne Gras war rot besprenkelt, Gliedmaßen lagen quer verstreut über der großen Lichtung, ein kleines Kind heulte hinter seiner Mutter, die flehentlich um ihr beider Leben bettelte.

Die blutbefleckte Klinge schnitt lautlos durch die Luft ohne vor dem Hals der jungen Frau zu stoppen.
 

Sakura kniff die Augen zusammen und schluchzte erschüttert, während sie das bestialische Grinsen des jungen rothaarigen Mannes vor ihren Augen sah, der zwei weitere unschuldige Leben ausgelöscht hatte.
 

---
 

Sasukes Training dauerte den ganzen restlichen Tag an, denn als er wieder ins Zimmer kam, leuchteten die letzten rötlichen Sonnenstrahlen durchs Fenster.
 

Sakura saß auf einem Stuhl am Tisch und lass völlig versunken ein kleines Buch. Deswegen bemerkte sie ihn auch erst, als er an ihr vorbei Richtung Badezimmer lief.
 

Mit einem leisen Schrei zuckte sie zusammen und starrte erschrocken zu dem Schwarzhaarigen.
 

„Sasuke... mein Gott, musst du mich so erschrecken?!“, fragte sie missgelaunt, nachdem sie sich wieder von ihrem Schock erholt hatte.

Er antwortete nicht und so schnaubte die Rosahaarige kurz und wandte sich dann wieder dem Buch zu.

Sie hatte es aus einem der Regale an der Wand gekramt, da sie erstaunt festgestellt hatte, dass sie durchaus lesen konnte, trotz ihres Verlustes an Erinnerungen.

In dem Buch ging es um Medizin und aus irgendeinem Grund kamen ihr bestimmte Sachen bekannt vor.

Ja, es war beinahe so, als ob sie das alles schon einmal gelesen hätte und nun nur wieder auffrischen musste. Da vieles wirklich interessant war, kam sie gar nicht mehr von dem Buch weg und hatte somit auch die Zeit vergessen.
 

Nun hatte sie bereits weit mehr als die Hälfte bewältigt und war nun bei dem Kapitel „Vergiftungen heilen ohne Gegengifte“.

Aber je mehr sie las, desto weniger konnte sie sich konzentrieren. Irgendwie kamen ihr immer wieder die Gefangenen in den Sinn, die so erbärmlich aussahen aber trotzdem nett zu ihr waren. Was wohl aus ihnen geworden war?
 

Sakura gähnte und stützte sich mit einem Arm am Tisch ab; im Hintergrund hörte sie durch die verschlossene Tür das leise Plätschern der Dusche.
 

Sie sah vom Buch auf und klappte es gedankenverloren zu. Sachte legte sie es auf den Tisch vor ihr, dann verschränkte sie ihre Arme und wartete darauf, dass er aus der Dusche kam.
 

Sie musste nicht lange warten. Mit nur einer tief sitzenden Hose auf den Hüften und einem weißen Handtuch um den Hals kam Sasuke fünf Minuten später aus dem Badezimmer.

Sein Blick schweifte durch den Raum, und als er sie da so abwartend sitzen sah, hob er fragend eine Augenbraue.
 

Sakura räusperte sich und fing dann an, ihn mit Fragen zu bombardieren: „Ich möchte jetzt wissen, wo ich hier bin! Wer ist Orochimaru und warum gibt es hier Gefangene, die in stinkenden Kerkern verrotten? Was seid ihr für Leute? Und wo komme ich her?“

Mit klopfendem Herzen und großen Augen sah sie ihn abwartend an.
 

„Bist du jetzt fertig?“, fragte er gelangweilt. Sie nahm das als eine rhetorische Frage und vermied es, ihm zu antworten.
 

Als er aber auch nach einigen Sekunden nicht auf ihre Fragen einging, wurde es ihr zu blöd. Sie stand auf und stemmte die Hände in die Hüften. Ihr Tonfall jedoch blieb trotz ihrer Rage ruhig und sachlich.
 

„Warum kannst du nicht einfach auf meine Fragen antworten, hm? Ich weiß ja nicht, ob du das schon mal erlebt hast, aber so eine Amnesie ist keine schöne Sache, da fühlt man sich ein kleines Bisschen einsam und verlassen.“

Sie ließ ihre Worte kurz nachwirken bevor sie entschied, auf Vernunftsebene an die Sache heran zu gehen.

„Sieh mal: du sagst mir einfach, was ich wissen will und schon nerve ich dich nicht mehr. Denn das werde ich tun, bis du mir gesagt hast, was ich wissen will!“

Überraschenderweise ging er tatsächlich darauf ein und erzählte ihr kurz und knapp, dass sie aus demselben Ninjadorf stammten, sich ihre Wege aber bald getrennt hatten – warum ließ er aus – und er nicht besonders gut auf sein ehemaliges Dorf zu sprechen war. Wer Orochimaru war wurde ihr ebenfalls kurz erläutert mit den Worten: „es gibt eben gute und böse Shinobis“.
 

Nach dieser wirklich dürftigen Erklärung riet er ihr von weiteren Fragen abzulassen, wenn sie die nächsten Tage ruhig verbringen wollte und marschierte in einen der anderen Räume.
 

Sakura schnaubte nach seinem Abgang erst einmal abfällig und setzte sich dann wieder an den Tisch zu ihrem Buch. Sie würde sich fürs erste mit seinen Antworten zufrieden geben, aber ihre anderen Fragen würde sie auch nicht vergessen. Vielleicht ergab sich ja später noch eine Möglichkeit mit anderen Personen über ihre Lage zu sprechen. Schließlich war dieser Ort ja nicht gerade verlassen – Menschen gab es hier genug.
 

Mit der Zeit wurden ihre Augenlieder schwerer und langsam sackte sie auf einem unbequemen Stuhl auf ihr Buch nieder. Sie würde am nächsten Tag wohl über Rückenschmerzen klagen.
 


 

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Nervös saß die Rosahaarige beim „Frühstück“ und sah immer wieder leicht in die Richtung, in der sie den rothaarigen Mann vermutete. Mechanisch hob sie das Brot an ihre Lippen und biss ab, während sie sich ihren schmerzenden Rücken rieb. Heute war sie das erste Mal alleine beim Frühstück, da Sasuke am Morgen nicht im Zimmer aufzufinden war. Sakura fühlte sich ganz und gar nicht wohl, obwohl sie nun schon das fünfte Mal hierherkam.

Ja, sie war nun schon fast eine Woche bei Sasuke und langsam gewöhnte sie sich an alles. Naja, es war ja auch nicht viel los, das Abwechslung brachte... Außer in Büchern lesen und sich dabei den Rücken kaputt zu machen, gab es nicht viel, dass ihr erlaubt wurde.
 

Sie hatte sich nicht mehr getraut Sasuke noch einmal so zu löchern und wie gesagt war sie sozusagen in seinem Zimmer eingesperrt und somit isoliert. Kontakt zu anderen Leuten hatte sie daher keinen gehabt, worüber sie eigentlich ganz froh war.
 

So in Gedanken bemerkte sie gar nicht, dass sich ihr gegenüber jemand niederließ. Durch das Schaben des Stuhls auf dem Boden fuhr ihr Kopf in die Höhe und die Kunoichi starrte direkt in ein unangenehm bekanntes, hübsches Gesicht.

„Es stört dich doch nicht, dass ich hier sitze, oder Kleine?“, wollte der Rothaarige belustigt wissen.

Es dauerte einen Moment bis Sakura die Lage begriffen hatte.
 

Sie war ohne Sasuke schutzlos und genau der Moment, den sie gefürchtet hatte, war eingetreten: Jemand hatte den Mut sich ihr zu nähern.

Und nicht irgendwer, sondern die Person, vor der Sasuke sie gewarnt hatte und von deren Brutalität sie vor nicht ganz einer Woche selbst Zeuge geworden war.
 

Immer noch sprachlos ließ sie ihre Hand mit dem Brot, die bis eben in der Luft geschwebt hatte, langsam sinken.

„Gut!“, meinte der Oto-nin selbstsicher.

„Ähm... ich...ich glaube nicht, dass... dass das eine gute Idee ist!“, konterte Sakura vorsichtig. Ängstlich wartet sie seine Reaktion ab, doch er lächelte nur milde und blickte ihr weiterhin in die Augen.
 

Sakura wusste nicht, was sie machen sollte. Sie hatte nicht den Mut ihn anzuschnauzen aber im Gegenzug wollte sie auch nicht als Weichei dastehen. Also straffte sie die Schulten und redete sich gut zu. Was sollte auch passieren? Dass er ihr die Gabel vor allen andern in den Hals rammen würde? Lächerliche Vorstellung.
 

Sie zwang sich also zu einem Lächeln und würgte den nächsten Bissen hinunter. Warum musste er sie denn so anstarren, das war ja nicht auszuhalten! Er sah ja nicht schlecht aus, aber nach dem, was sie letztens gesehen hatte, musste sie sich schwer beherrschen nicht in Panik auszubrechen und das eben gegessene nicht wieder rückwärts loszuwerden. >Ganz ruhig, du schaffst das!<
 

Nach weiteren Minuten des Schweigens, Starrens und Würgens stand die hübsche Frau endlich auf.

„Deine Gesellschaft war wirklich *hüstel* angenehm, aber ich hab noch was vor.“, log Sakura scheinheilig vor sich hin und schob den Stuhl zurück zum Tisch.
 

„Immer wieder gerne!“, sagte der junge Mann mit einem Grinsen und stand ebenfalls auf.

„Ich nehme an, du musst zu Uchihas Zimmer? Dann begleite ich dich noch ein bisschen, ich muss zufällig in dieselbe Richtung.“ Ohne auf ihre Antwort abzuwarten lief er an ihr vorbei und ging Richtung Ausgang.

„Eh, warum nicht...“, flüsterte Sakura und versuchte, ihre Panik zu unterdrücken.
 

Er lief extra langsam, sodass Sakura zu ihm aufschließen konnte. Von ihr aus hätte er auch zehn Meter vor ihr laufen können. Vorsichtig sah sie in seine Richtung und erspähte ein kleines Lächeln auf seinen Lippen. Sofort ruckte ihr Kopf wieder nach vorne und sie biss sich auf die Unterlippe.

>Verdammt! Wann sind wir endlich da?<, dachte die junge Frau eingeschüchtert und spielte nervös mit ihren Fingern.
 

Nach einigen Minuten ohne Zwischenfall kamen sie schließlich vor Sasukes Zimmer an. Sakura sah leicht in sein Gesicht und lächelte zögerlich. „Ehm... na dann... danke fü-“, wollte sie sich gerade verabschieden, als er plötzlich vor ihr stand und sie eindringlich ansah. Ihr Atem beschleunigte sich, als er sich zu ihrem Ohr beugte und den Duft ihrer Haut und ihren Haaren tief einatmete.
 

„Ah... du duftest so verführerisch. Ganz anders als die dreckigen Oto-Weiber.“ Seine Hand fuhr durch eine ihrer langen Haarsträhnen und er machte einen Schritt auf sie zu. Erschrocken stolperte sie nach hinten Richtung Tür und registrierte mit einem kleinen Schmerz im Rücken, dass sie nicht weiter zurückweichen konnte.
 

Wenn es so weiter ging, müsste sie sich nach einer Woche wohl oder übel einen neuen Rücken besorgen...

Leider ließ die gegenwärtige Situation keine weitere Vertiefung des Gedankens zu, denn als sie zu ihm hoch blickte, entfielen ihr jegliche andere Gedanken.
 

Seine blauen Augen lagen hungrig auf ihrem Gesicht - wie ein streunender Hund, der endlich Nahrung gefunden hatte.
 

„Ich frage mich... wie hält Uchiha es aus in deiner Nähe zu sein, ohne gleich über dich herzufallen... Oh, oder hat er schon...?“ Er blickte sie neugierig an und ließ die Frage gefährlich in der Luft hängen.
 

„Was?“, fragte Sakura panisch und presste ihre Hände gegen seine Brust. Mit einer Kraft, die sie sich gar nicht zugetraut hätte, stieß sie ihn von sich und wirbelte herum. Während er noch überrumpelt nach hinten stolperte, war die Kunoichi schon im Zimmer verschwunden.
 

Sakura knallte die Tür zu und lehnte sich an die Wand daneben.

Ihre Augen blickten zur Decke und sie hob ihre zitternden Arme, um sie sogleich um sich selber zu schlingen.

Ein erstickter Laut kam aus ihrer Kehle und sie rutschte die kalte Steinwand hinunter.

Verdammt, die Typen hier waren wirklich unberechenbar, ziemlich gefährlich und unheimlich.

Er hätte sicher sonst was mit ihr auf dem Flur angestellt, hätte sie ihn nicht von sich gestoßen! Warum hatte sie eigentlich nur Probleme am Hals... erst verlor sie ihre Erinnerungen, dann hätte Sasuke sie fast kalt gemacht und jetzt wurde sie noch von einem Massenmörder angegraben. Es war einfach zu viel für einen Tag. Seufzend vergrub sie ihren Kopf noch mehr unter ihren Armen und zitterte leicht.
 


 

Tbc…
 

(A/N: Danke für eure Kommentare und Favoriteneinträge für das letzte Kapitel. Ich hoffe dieses hier gefällt euch genausogut!)

Was ich will?

Vielen Dank für eure lieben Kommentare. Ich wurde gefragt, ob Sakura nur ein Genjutsu gesehen hat, als sie sah, wie der Rothaarige (der in diesem Kapitel noch einen Namen bekommt) die Familie umgebracht hat. Das war nicht ganz klar, weil Sasuke ja kurz vorher Fingerzeichen geformt hat… also nein, er hat nur das Fenster sozusagen „entriegelt“ und was Sakura gesehen hat war alles brutale Realität^^
 

Wie schon gesagt sind einige Dinge vielleicht etwas wirr, aber vieles wird im Verlauf der FF natürlich noch geklärt, soll ja spannend bleiben. Aber wenn ihr Fragen habt, könnt ihr gerne fragen!
 

Ich wurde auch auf Fehler aufmerksam gemacht, vielen Dank! Wie gesagt habe ich keine Beta, es wäre daher vielleicht nicht schlecht mir eine anzuschaffen… Also wenn einer Zeit und Lust hat… XD

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Sie wusste nicht mehr, wie viel Zeit vergangen war, als sie die Tür leise knarren hörte. Augenblicklich zog sie die Beine noch enger um sich und wartete ängstlich auf die nächsten Geräusche. Leise Schritte entfernten sich von ihr und einige Minuten später hörte sie das rauschende Wasser der Dusche.

Seine Wasserrechnung musste mittlerweile nicht mehr zu bezahlen sein...
 

Hatte Sasuke sie denn gar nicht bemerkt, oder war es ihm schlichtweg egal, was mit ihr war?
 

Langsam nahm Sakura die Arme von ihren Beinen und registrierte abwesend, wie diese mit einem dumpfen Schleifen nach vorne rutschten.
 

Eine Weile rührte sie sich gar nicht, sie dachte lediglich über sich selber und ihr Verhalten nach. Wie benahm sie sich eigentlich? War das ihr wahrer Charakter, oder spielte sie sich selber und den anderen nur etwas vor? Aber sie konnte doch gar nicht wissen, wer sie überhaupt war, woher auch?
 

Die Dusche im Hintergrund wurde abgedreht und einige Sekunden später hörte sie ein Geräusch im Schlafzimmer von Sasuke.

Warum sagte ihr dann niemand wer sie wirklich war?

Warum traute sie sich nicht, danach zu fragen? Wollte sie die Antwort überhaupt wissen? Anscheinend nicht, denn die letzten Tage war es ihr ja auch egal gewesen. Aber irgendwas sagte ihr, dass sie sich falsch benahm, wie eine Schauspielerin, die hinter der Bühne vollkommen anders agierte, nicht wieder zu erkennen war.
 

Vorsichtig lockerte sie ihre steifen Gelenke und lauschte auf ein Lebenszeichen Sasukes. Nichts – natürlich. Ein wahrer Shinobi.
 

Ohne zu zögern stand Sakura dann endlich auf und lief direkt auf sein Zimmer zu. Mit einer Hand stieß sie die Türe auf und

spähte in den abgedunkelten Raum hinein.
 

„Sasuke?“, flüsterte sie zögerlich und wartete auf eine Antwort. Sie dachte schon er würde schlafen, als sie schließlich ein leises Grummeln vernahm, das sich stark nach „Hn, was ist?“ anhörte.
 

Langsam schloss die Kunoichi die Türe hinter sich und lief langsam auf sein Bett zu.

Dort angekommen sah sie auf den Schwarzhaarigen hinunter, der sich mit einer Decke bis zur Hüfte zugedeckt hatte.
 

Etwas verschämt bemerkte die junge Frau, dass Sasuke obenrum nichts anhatte und sein durchaus sehr ansehnlicher Oberkörper leicht von dem wenigen Licht, das die Nachttischlampe hergab, angestrahlt wurde.
 

Nur schwer konnte sie sich mit einem Schlucken von seinem Körper abwenden. Erleichtert bemerkte sie mit einem Blick in sein Gesicht, dass er ihre roten Wangen nicht sehen konnte, da er die Augen geschlossen hatte.
 

„Ehm... ich wollte dich etwas fragen.“, meinte sie dann leise und wartete auf eine Reaktion seinerseits.

Er „hn“te und gab somit sein Einverständnis.
 

Sakura schluckte, bevor sie anfing zu reden. „Also folgendes... ich habe ja mein Gedächtnis verloren und ... naja ich habe gehofft, dass meine Erinnerungen mit der Zeit wiederkommen könnten, doch da das nicht der Fall ist, wollte ich dich fragen, ob... ob du mich zu dem Ort bringen könntest, an dem ich gefunden wurde“, sie machte eine kurze Pause, bevor sie dann schnell hinzufügte, „oder nein! Noch besser an den Ort, wo ich die meiste Zeit meines Lebens verbracht habe und somit auch entscheidende Erlebnisse gemacht habe!“

Bekräftigend nickend ließ sie ihre Worte nachhallen und sah ihn gespannt an.
 

„Nein.“
 

„Was?“, Sakura sah ihn perplex an, „wieso nicht?“
 

Sasuke ließ sich dazu herab die Augen zu öffnen und sah dann in das fragende Gesicht Sakuras.

„Du bist eine Gefangene und lebst nur noch, damit ich ein bisschen Abwechslung habe.“, nahm er Orochimarus Worte auf, „Fang schon mal an, dir was Nettes auszudenken…“

Damit schloss er die Augen wieder und lies eine bleiche Sakura vor seinem Bett stehen.
 

„Schau mal“, fing sie mit einem `wir sind doch alle erwachsene und vernünftige Leute`- Tonfall an, „wir sind doch so was wie gute alte Bekannte, da wäre es doch nett von dir, wenn du mir etwas entgegenkommen könntest, findest du nicht?“ Abwartend sah sie ihn an.
 

„Anscheinend fällt dir nichts ein, aber dafür mir“, überging Sasuke ihren Einwand einfach. Er richtete sich langsam im Bett auf.

Sakura sah ihn mit großen Augen an. „Äh, hast du mir überhaupt zuge-“, abrupt wurde sie von dem Schwarzhaarigen unterbrochen, als er vom Bett aufstand und ihr schroff ins Wort redete. „Ich gehe jetzt trainieren und du wirst mir dabei etwas Abwechslung bieten, wie vorgesehen!“

Damit lief er an der starren Sakura vorbei und griff sich Anziehsachen aus dem Schrank neben dem Bett.
 

„Komm jetzt!“, forderte er sie auf ihm zu folgen.

„Eh, warte!“ Sie beobachtete, wie er genervt stehen blieb und sie abwartend musterte. „Ich soll so gehen?“

Sakura sah an sich herunter und erblickte ein weites schwarzes T-Shirt von Sasuke, das mit einem Gürtel zusammengehalten wurde und unter dem eine enge schwarze Leggins hervorblitzte.

Eine Augenbraue hochziehend sah sie ihn an und konnte fassungslos beobachten, wie er sich einfach umdrehte und weiterging. Murrend folgte die Rosahaarige ihm und zog eine Schnute.
 

Nach einigen Minuten kamen sie schließlich vor der Tür des Trainingsraums zum Stehen.

Sakura rieb sich die Arme, da es verdammt kalt in diesen unterirdischen Gängen war. Etwas zitternd sah sie sich in dem kahlen dunklen Gang um und wartete darauf, dass Sasuke die Tür öffnete. Dazu musste er erst einmal ein Jutsu formen, welches das Gen-Jutsu, das auf der Tür lag, auflöste.

Anscheinend war hier alles doppelt und dreifach abgesichert.
 

Endlich zog er die Tür mit einem Ruck auf und sie betraten nacheinander die große Halle. Es war eine andere, als die, in der sie das erste Mal gekämpft hatte.

Die Wände strahlten kahle Emotionslosigkeit aus und die alten Beleuchtungen, die daran angebracht waren, erzeugten nur schwach goldenes Licht. Sakuras Blick heftet sich wieder auf Sasukes Rücken, als dieser sein Schwert zog. Verunsichert machte sie einen Schritt rückwärts.

Sasuke drehte sich um und grinste sie spöttisch an. Die Haltung der Rosahaarigen wirkte ängstlich und sie ging langsam in Kampfstellung.

„Fangen wir an.“, meinte der Schwarzhaarige. Von einer Sekunde auf die andere war er verschwunden.

Einem Luftzug nach, wirbelte Sakura herum und fing sein Schwert mit dem Arm ab.

Ein großer Fehler, denn hätte er mit der scharfen Seite auf sie gezielt, hätte sie jetzt ein Gliedmaße weniger. Während des Angriffs wurde sie durch die Wucht, die auf ihrem Arm lastete, leicht nach unten gedrückt. Das würde wohl den ersten blauen Fleck von vielen an diesem Abend geben...
 

Sasuke duckte sich unter ihrem nächsten Schlag weg und warf sein Schwert in die Luft. Die Klinge drehte sich mehrmals und schnitt dann geräuschlos in den Boden einige Meter weiter weg.
 

Sakura blieb keine Zeit, um sich darüber zu wundern, sondern setzte mit einem weiteren Schlag ihrer linken Faust hinterher. Sie drängte ihn mit einer Abfolge von Tai-jutsu Schlägen nach hinten und brachte sich mit einem eleganten Salto rückwärts in Sicherheit, bevor Sasuke nachsetzen konnte.
 

Einen Moment herrschte bis auf Sakuras lauten Atem Ruhe. Sasuke blickte kalt nach vorne und formte Fingerzeichen, die der Rosahaarigen natürlich unbekannt waren. Schnell merkte sie, dass etwas Großes im Anmarsch war.

Um dem entgegen zu wirken, rannte sie auf den Shinobi zu und holte zum Schlag aus.
 

„Hn. Der Kampf ist vorbei.“
 

Zitternd hing ihre Faust in der Luft und sie starrte auf Sasukes ausgestreckte rechte Hand, die von tausenden Blitzen erhellt wurde. Das Licht des Blitzes bildete eine Spur quer durch den Raum und endete an seinem Schwert. Blut spuckend, bemerkte Sakura, wie sie genau in der Spur stand und an ihrer linken Seite von dem Chidori-Strahl durchlöchert wurde.

Er hatte Recht. Es war vorbei.
 

Noch einige Sekunden wurde der Raum durch die Blitze der machtvollen Attacke beleuchtet, dann war es bis auf die kleinen goldenen Lichter an den Wänden dunkel. Sakuras Arm legte sich kraftlos an ihre verletze Seite und sie keuchte ununterbrochen.

Sasuke beachtete sie nicht weiter, während er an ihr vorbei lief und sein Schwert zurück in die Scheide steckte.
 

>Nein<, dachte Sakura >Ich habe erst verloren, wenn ich mich nicht mehr bewegen kann!<

Sie stoppte ihren zitternden Körper und presste die Lippen zusammen. Dann formte sie ihrem Instinkt nach ein Fingerzeichen und im nächsten Wimpernschlag war sie verschwunden.
 

Seitlich von Sasuke tauchte sie wieder auf und packte seinen Arm, zog daran und schleuderte ihn an sich vorbei an die hintere Wand. Laut keuchend spürte sie das warme Blut an ihrer Seite hinablaufen.

Keine Sekunde später ertönte ein puffendes Geräusch und lieferte ihr die Erkenntnis, dass sie gerade einen seiner Schattendoppelgänger zerstört hatte.

Noch nicht entmutigt und ohne Zeit zu verlieren tauchte sie erneut vor ihm auf und griff nach einem Kunai in seiner Tasche.

Der Schwarzhaarige war jedoch schneller und hob den Kopf, den er bis jetzt gesenkt gehabt hatte.

Blutrote Augen hielten sie gefangen. Leicht panisch bemerkte sie, wie sich keine Sekunde später zwei Schlangen an ihren Beinen nach oben über ihre Hüfte und ihre Arme wanden. Der Kopf der einen Schlange bettete sich auf ihr rasendes Herz, während Sakura die Zunge der anderen an ihrer entblößten Kehle zucken spürte – eine deutliche Warnung.
 

Schwer atmend wurde ihr erneut bewusst, dass sie ihn nie im Leben besiegen konnte. Und dafür gab es zwei logische Schlussfolgerungen:

1. Konnte sie sich an kein einziges Jutsu mehr erinnern und somit auch nicht mit voller Stärke kontern

und 2. war sie körperlich sowieso viel zu schwach und noch lange nicht auf seiner Wellenlänge.
 

Sasuke erblickte in ihren Augen die Erkenntnis, dass sie resignierend aufgegeben hatte. Sein Blick huschte an ihrem malträtierten Körper entlang und er löste das Genjutsu.
 

Sobald die Schlangen verschwunden waren knickten Sakuras Beine ein und sie fiel auf die Knie. >Shit... ich bin so erbärmlich!<, dachte die Rosahaarige tief ein- und ausatmen. Sie wusste zwar nicht wer sie war, aber so schwach konnte sie doch gar nicht sein, dass sie nach nur einer richtigen Attacke schon versagte, oder? Aber andererseits sollte sie sich nicht zu streng bewerten, denn wer konnte nach einem Gedächtnisverlust von sich behaupten, noch annähernd so kämpfen zu können wie sie?
 

Plötzlich wurde sie von dem Geräusch einer Klinge, die die Luft zerschnitt, aus ihren Gedanken gerissen. Erschrocken hielt sie inne und lauschte gespannt.
 

„Lass die Wunde behandeln und komm dann nach.“ Als sie aufblickte und mit einem Nicken bestätigen wollte, dass sie verstanden hatte, war er bereits zu spät. Er war weg.
 

Nachdem sich die Konoichi umgeschaut hatte, fiel ihr auch auf, dass sein Schwert verschwunden war, was das Geräusch von vorhin erklärte.

„Mistkerl...“, zischte Sakura wütend und versuchte sich langsam aufzurichten.

„Ah, verdammt!“ Mit zitternden Beinen schleppte sie sich langsam nach vorne in Richtung Tür. Oh, Mann! Warum war sie denn so fertig? Sie fühlte sich wie eine alte Oma, die gleich zusammenklappte.
 

Dann stoppte sie abrupt. An der offenen Tür angelehnt stand ein rothaariger Shinobi mit vor der Brust verschränkten Armen und gesenktem Kopf. Sakuras Augen weiteten sich erschrocken und sie fasste sich mit einer Hand aufs Herz.
 

Keiner der Beiden bewegte sich oder sagte etwas. Auch machte der Rothaarige nicht den Eindruck, als würde er sie beachten.

Sakura wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Sie könnte jedenfalls so tun, als würde sie ihn nicht bemerken, oder aber, sie könnte ein Gespräch mit ihm anfangen... >Klar Sakura! Noch ein bisschen Small-talk, bevor der psychopathische Massenmörder dich abmurkst... tolle Idee< War das jetzt Galgenhumor, oder ein misslungener Versuch die Panik zu unterdrücken?
 

Mit vorsichtigen Schritten humpelte Sakura mit Blick auf den Boden auf ihn zu und entschied sich somit für die erste Variante.

Die junge Frau kam ihm näher und stand nun fast auf gleicher Höhe mit ihm. Sie wollte gerade an ihm vorbei gehen, als seine Stimme sie stoppen ließ.

„Uchiha, huh?“
 

Sakuras Kopf schoss nach rechts und sie blickte in seine eisblauen Augen. Er blickte sie lächelnd an und stieß sich vom Türrahmen ab. Da Sakura nur wenige Zentimeter vor ihm stand, wurde sie gezwungen, nach hinten auszuweichen und stand nun direkt am anderen Türrahmen. Der Rothaarige hatte währenddessen die Hände gehoben und sie links und rechts von ihr an die Wand gestemmt. Da er wesentlich größer war als sie, sah er sie nun von oben herab an und atmete ihren Geruch ein.
 

„Du gefällst mir immer besser“, murmelte er an ihrem Ohr. Zufrieden registrierte er, wie sie zusammenzuckte und sich weiter gegen den Rahmen presste.

„Wirklich ein beeindruckender kleiner Kampf, den du da gerade abgeliefert hast.“
 

Er beugte sich wieder etwas zurück und ließ seine Augen über ihre schönen Gesichtszüge fahren. Dann nahm er eine ihrer Haarsträhnen, die sich während des Kampfes aus dem Zopf gelöst hatte.

Sakura sah ihn nur stumm aus großen grünen Augen an und biss sich auf die Unterlippe.
 

„Ich mag deine Haare…“, nachdenklich ließ er die Strähne los und trat einige Schritte zurück. Er hatte es wohl wirklich mit ihren Haaren… Vielleicht würde er weniger Interesse an ihr haben, wenn sie sie abschnitt. Hoffen konnte man ja…

Mit einer Mischung aus Neugierde und Angst wartete sie darauf, was er als nächstes tun würde. Was er dann sagte, war wirklich eine Überraschung.
 

„Ich mache dir ein Angebot. Ich werde mit dir trainieren, helfe dir, wieder in deine alte Form zurück zu finden. Du hockst nicht nur den ganzen Tag in seinem Zimmer und du hast nette Gesellschaft“, beim letzten Teil seines Satzes zog er den rechten Mundwinkel hoch.
 

Sakura steckte sich die lose Haarsträhne hinters Ohr und sah nervös zu Boden. >Nette Gesellschaft… na klar<

„Ich weiß nicht so recht… ich muss das erst mit Sasuke besp-“ „Musst du ihn fragen, wenn du ein Buch lesen willst?“
 

Sie sah ihn etwas erschrocken an. Er grinste sie zwar an, aber in seinen Augen konnte sie sehen, dass er aufgebracht war.
 

„Nein, das nicht, aber-„ „Frägst du ihn, wenn du zum Essenssahl gehst? Wenn du aufs Klo gehst?“
 

„Nein, natürlich nicht!“, schnaubte sie. Sakura musste sich eingestehen, dass sie kein wirkliches Gegenargument hatte, sich nicht mit ihm zu treffen. Dass sie Sasuke fragen musste, war auch nur eine Ausrede gewesen - zumindest eine halbe.

Obwohl… sie war sich schon ziemlich sicher, dass er es ihr, wenn sie wirklich in Betracht ziehen würde sich mit dem Rothaarigen zu treffen – was sie nicht tat-, nicht erlauben würde.
 

Aber den ganzen Tag herumzuhocken und irgendwelche Bücher zu lesen, die sie eh nicht kapierte, war schon eine etwas eintönige Tätigkeit. So auf die Dauer betrachtet.

Seufzend sah sie wieder auf und linste abschätzig zu dem immer noch lächelnden Ninja.
 

Andererseits würde sie Sasuke damit eins auswischen. Er wollte ihr nicht helfen hier rauszukommen? Na und, dann half sie sich eben selber! Wenn der Rothaarige sie trainierte, würde sie stärker werden und somit irgendwann selber ausbrechen können oder – wenn es gut lief – mit ihm einen Verbündeten gewinnen.
 

„Vielleicht sollten wir uns erst einmal vorstellen. Schließlich möchte ich wissen, mit wem ich es zu tun habe…“, stellte sie fest.
 

„Ich heiße Chiko, Sakura.“ Er grinste, als er ihren überraschten Gesichtsausdruck sah. Tja, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann schöpfte er alle Möglichkeiten aus, Informationen zu sammeln und im Endeffekt sein Ziel zu erreichen.
 

Jetzt blieb nur noch eine Sache abzuklären. „Ok, Chiko. Du hast gesagt, du machst mir ein Angebot. Wenn ich zustimme, was willst du dafür?“
 

„Willst du mich verarschen?“, zischte er und machte einen Schritt auf sie zu. Die Stimmung hatte sich abrupt geändert.

Von seinem Tonfall und vor allem seinen Worten verwirrt, runzelte sie die Stirn. Sie machte ebenfalls einen Schritt zurück, weg vom Türrahmen und in den Trainingsraum hinein. Sie hatte keine Ahnung was er meinte, er war gefährlich unberechenbar.
 

„Du weißt genau, was ich als Gegenleistung will!“, er sah die Rosahaarige durchdringend an. Sakura stockte und dachte nach. Ja, ok, sie hatte da schon eine Ahnung, aber dass er das jetzt einfach so in den Raum rein sagen würde, hätte sie nicht gedacht. Immerhin ging es um Sex. Das war schon ein sehr diskretes Thema, das wusste sogar sie, auch wenn sie an Gedächtnisverlust litt. Das wusste man einfach.
 

Sie hätte viel eher gedacht, dass er nur ihre Gesellschaft wollte und sich dann nach und nach an sie heranmachen würde.
 

„So offensichtlich war das nicht!“, rechtfertigte sie sich murmelnd.
 

Unvorhergesehen von ihrer Seite aus stand er plötzlich ganz nah vor ihr, packte sie an den Oberarmen und senkte seinen Kopf. Ihr Protestlaut ging vollkommen unter, als er seine Lippen verlangend auf ihre presste. Mit einem Stöhnen schob er ein Bein zwischen ihre und drückte sie an die Wand hinter ihr. Sie versuchte ihn wegzuschieben indem sie ihre Hände erst gegen seine Schultern und dann auf seine Brust presste.
 

Angespornt, wie es schien, drehte er seinen Kopf und biss leicht in ihre Unterlippe bevor er sachte mit seiner Zunge darüber strich.

Sakura riss ihren Kopf zur Seite und keuchte nach Luft. „Nein, lass mich… ah.“

Chiko schien sich daran nicht zu stören und machte einfach an ihrem Hals weiter. Er leckte gerade über ihr Ohrläppchen, als sie es endlich schaffte ihn schwer atmend ein ganzes Stück von sich zu stoßen.
 

Auch sein Atem ging schneller als normal, als er ein paar Schritte zurück taumelte und kurz die Augen schloss. Nachdem er sich wieder gefasst und seinen Gesichtsausdruck unter Kontrolle gebracht hatte, sah der junge Mann mit einem gewohnt coolen Grinsen zu Sakura.
 

„Jetzt ist es offensichtlich, oder?“
 

Sakura stützte sich an der Wand hinter sich ab und schüttelte den Kopf. „Da bist du bei mir aber an der falschen Stelle, ich verkaufe meinen Körper nicht für ein paar Stunden mit deiner zweifelhaften Gesellschaft.“ Etwas leiser und vielleicht ein bisschen zu kindisch fügte sie hinzu: „Das will ich nicht.“

„So, dass willst du also nicht… du bist wirklich süß.“, kicherte er und betrachtete sie belustigt.
 

Sie schwieg konsequent, verschränkte die Arme vor der Brust und sah im fest in die Augen. Ein paar Momente war es still im Raum, bis er schließlich seufzte und sich durchs Haar fuhr.

„Sei nicht eingeschnappt“, lächelte er, „ich möchte als Gegenleistung nur deine Gesellschaft, nichts weiter. Überleg es dir, du wirst es nicht bereuen. Wenn du dich entschieden hast… du weißt, wo du mich findest.“
 

Sie sah ihn zweifelnd an. „Und was sollte dann das gerade eben?“
 

„Ich wollte nur einen Vorwand, um dich zu küssen…“, damit verschwand Chiko spöttisch lächelnd aus dem Raum.
 

Sakura konnte noch immer nicht so richtig glauben, was gerade passiert war. So wie es momentan stand, konnte sie sich jedenfalls nicht gegen das stärkere Geschlecht wehren. Und wenn er wirklich nur ihre Gesellschaft wollte und nicht in ihr Unterhöschen, dann war wohl nichts verkehrt daran, sich mit ihm zu treffen.
 

Sie fuhr sich durchs Haar und holte tief Luft. Augenblicklich zuckte sie zusammen, als es schmerzhaft in ihre Seite fuhr. Die Wunde vom Kampf…sie sollte nach einem Arzt suchen, um sie versorgen zu lassen.

Während sie sich auf den Weg machte, wurden ihr zwei Dinge bewusst. Erstens, hatte sich ihre Angst vor Chiko zumindest im Moment so ziemlich in Luft aufgelöst und zweitens musste sie sich die Haare abschneiden.
 


 

Tbc…
 


 

(A/N: Wen´s interessiert: Chiko bedeutet Pfeil^^ Und falls ihr nicht kapiert habt, warum sie ihre langen Haare loswerden will, dann lest das Kapitel nochmal! XD Ach und die Überschrift bezieht sich auf Chikos Angebot)

Viel für einen Tag

Vielen lieben Dank an DarkBloodyKiss, hana-moon, oOTenshi-EngelOo, fahnm, spring_angel und besonders UchihaSasuke für eure lieben Kommentare!! Ich hab sie mehrmals durchgelesen und freue mich immer riesig über jeden neuen Kommi!!

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Sakura lief durch die dunklen Gänge des … Anwesens, oder was auch immer das hier war, auf der Suche nach diesem Kabuto. Sie hatte von Sasuke erfahren, dass er hier der Arzt war und sich um Kampfwunden kümmerte. Leider wusste sie nicht, wo sich seine … Arztpraxis befand und deshalb irrte sie etwas orientierungslos durch die Räume. Wie sie immer wieder feststellen musste, waren ihre gravierenden Informationslücken keinesfalls hilfreich in solchen Situationen.
 

Sie wusste ja nicht einmal, wie ihr Nachname lautete oder wie alt sie war. Irgendwann – da war sie sich sicher – würde sie das noch bereuen.
 

Oberste Priorität allerdings war jetzt diesen Arzt zu finden. Sie würde einfach den nächstbesten Menschen fragen, der ihr über den Weg lief. Genau.
 

Als nach zehn Minuten immer noch niemand in Sicht war, gab Sakura ihre Suche auf und lehnte sich stöhnend an die Wand. Sie presste die Lippen fest auf einander, um Tränen der Frustration zu unterdrücken. Leider merkte sie immer deutlicher, dass sie mittlerweile wohl an erheblichem Blutverlust litt. >Verdammt, das kann doch wohl nicht wahr sein! Hier ist doch sonst immer so viel los, warum gerade je-<
 

„Kann ich dir helfen?“, hörte sie da eine feine Mädchenstimme am Ende des Gangs. Überrascht drehte die Verletzte ihren Kopf in diese Richtung und erblickte ein junges Mädchen in schmutzigen Kleidern und mit vertrauten braunen Augen.
 

Stirnrunzelnd versuchte Sakura sich zu erinnern woher sie dieses Mädchen kannte. Es lächelte leicht und kam langsam auf Sakura zu. Die Hände hatte es in seine Kleidung gekrallt.
 

Dem hohen Blutverlust schrieb die Rosahaarige zu, dass ihr nicht sofort wieder eingefallen war, dass dieses Mädchen der erste Mensch war, mit dem sie nach ihrem Gedächtnisverlust gesprochen hatte.
 

Sie riss die Augen auf und starrte das Mädchen fassungslos an. „Wie bist du aus dem Gefängnis entkommen? Warum fliehst du nicht?! Ich… ich kann dir helfen, ich muss nur nach meiner Wunde sehen lassen. Du kannst dich so lange bei mir verstecken. Ich… das schaffen wir schon!“
 

Atemlos bewegte Sakura sich auf das Mädchen zu, um es mit sich zu ziehen, aber es machte zwei Schritte zurück und hob abwehrend die Arme. „Nein, nein. Ich bin nicht geflohen… wie sollte ich auch fliehen können? Ich bin aus dem Gefängnis gekommen, weil ich jetzt hier für ein paar Monate arbeite! Es ist gar nicht so schlimm… ich bekomme was zu essen und wenn ich mit der Arbeit fertig bin, darf ich endlich nach Hause zu meiner Mami!“
 

Sie schien richtig glücklich zu sein, denn je mehr sie erzählte desto strahlender wurden ihre Augen bis sie Sakura schließlich breit anlächelte.
 

„Oh.“, murmelte die Verletzte. >Armes Mädchen… sie haben ihr Hoffnung gemacht auf ein Versprechen, das sowieso nicht erfüllt wird. Ich spreche schließlich aus Erfahrung.<
 

„Ok, das… das freut mich für dich.“ Sakura entschied, dem Mädchen die Hoffnung nicht zu nehmen. Vielleicht kam sie ja doch frei und konnte zurück zu ihrer Familie gehen. „Kannst du mir bitte sagen, wo ich den Arzt finden kann? Ich bin verletzt…“, fügte sie das Offensichtliche hinzu.
 

„Ja klar!“, lächelte das Mädchen und zeigte hinter sich, „folge diesem Gang bis du an eine große doppelte Tür kommst mit einer roten Lampe drüber! Dann bist du schon da.“
 

Sakura jedoch zögerte, da sie nicht wusste was sie tun sollte. Konnte sie das arme kleine Mädchen ruhigen Gewissens einfach ziehen lassen? Sie entschied nach Namen und Art der Arbeit, sowie für wen es arbeitete zu fragen. Später konnte sie es immer noch suchen gehen, wenn sie wieder fitter war und wenn sie – eventuell – mit Chiko trainiert hatte.
 

„Ich bin Etsu! Das ist die Kurzform für Etsuko. Ich arbeite hier als Putzgehilfin von Iku, wir machen alles sauber was dreckig ist! Die Räume der Ninja und die Essensräume und so…“
 

In Gedanken notierte sich Sakura die Namen, dann erwiderte sie: „Ich heiße Sakura. Zumindest hat man mir gesagt, dass ich so heiße… Freut mich sehr dich kennen zu lernen!“
 

„Hallo Sakura! Es freut mich auch. Du weißt also immer noch nicht, wer du bist und warum du hier bist?“, fragte die Kleine neugierig.
 

„Nein… oder vielmehr: ich kann mir denken warum ich hier bin. Anscheinend habe ich einige von Orochimarus Leuten erledigt und das kam wohl nicht so gut an…„
 

„Oh“, meinte das Mädchen und scharrte mit dem Fuß auf dem Boden herum. „Du bist ziemlich stark, was?“
 

Sakura zuckte mit der Schulter und deutete auf ihre Wunde. „Momentan wohl eher nicht so…“
 

Das kleine Mädchen nickte, hustete kurz und winkte Sakura dann zum Abschied.
 

„Also, du weißt ja, wo es zum Arzt geht. Ich muss jetzt zurück zur Arbeit! Bis dann…“ Und noch bevor Sakura sich ordentlich verabschieden konnte, war Etsu schon um die nächste Ecke gehüpft.
 

Sakura war nun nur noch mehr bestärkt darin, dieses höfliche und nette Mädchen von hier wegzubringen. Es wäre einfach nur unmenschlich sie hier bei diesen Leuten zu lassen und abzuwarten, bis sie ihre Lebensfreude ganz verlor. Dann machte sie sich auf in Richtung Arzt.
 

Tatsächlich erreichte sie schon bald eine große Doppeltür mit roter Lampe. Bestimmt klopfte sie an die Türe und lauschte gespannt. Ein leises „Herein“, das fast nicht zu hören war, gab ihr schließlich die Aufforderung in den Raum zu gehen.
 

Es war nur schwach beleuchtet und so konnte sie nicht besonders viel erkennen. Zudem waren einfach viel zu viele Gegenstände in dem Raum, sodass sie auf den ersten Blick gar nicht alles erfassen konnte. Ein gewöhnliches Arztzimmer stellte sie sich jedenfalls nicht so vor. Bei ihrem Eintreten sah ein junger Mann mit grauem Haar und Brille, der gerade noch konzentriert über einem seltsamen Gerät gebeugt dasaß, von seiner Arbeit auf.
 

Sakura erkannte ihn sofort als Kabuto wieder und fühlte sich sogleich unwohl. Eigentlich wollte sie ihn nicht so schnell wiedersehen, immerhin hatte er sie angelogen und fast in den Tod geschickt. An seinem Blick und dem kleinen Lächeln erkannte sie, dass er sie ebenfalls erkannt hatte.
 

Sie schluckte den Klos in ihrem Hals herunter und sah ihn fragend an. „Ich suche einen Arzt. Ich bin einem Übungskampf verletzt worden. Kannst du mir helfen?“
 

Kabuto stand von seinem Untersuchungstisch auf und lief zu einer Liege im hinteren Teil des Raums, die Sakura im ersten Moment gar nicht bemerkt hatte. „Dann bist du hier goldrichtig, ich bin Arzt. Komm, setzt dich!"
 

Sakura bewegte sich sofort zur Liege und setzte sich ohne Kommentar darauf. Sie wollte das alles so schnell wie möglich hinter sich bringen, doch sie war schon etwas überrascht, dass gerade er Arzt war – etwas widersprüchlich ihrer Meinung nach.
 

„Ehm, also, ich bin hier an der Seite verletzt…“ Sie sah Kabuto abwartend an. Dass er so nah bei ihr stand war nicht so toll… und dann noch dieses falsche Lächeln….
 

Der Grauhaarige hatte ihr aufmerksam zugehört und blickte dann an ihrem Körper herab. „Leg dich hin und schieb dein Shirt hoch.“
 

Sakura zögerte nur kurz bevor sie sich vor ihm auf die Liege legte und ihr Shirt hochschob. Er fuhr mit seinem Blick über ihre Rippen zu ihrer schmalen Taille und dann zu der tiefen Wunde, aus der leicht Blut sickerte. Eigentlich hätte sie schon längst verblutet sein müssen, aber er wusste, dass die Körper von Medic-nins über eine außergewöhnliche Selbstheilungskraft verfügten. Auch wenn sie sich nicht mehr an ihre Fähigkeiten als Medic-nin erinnerte, ihr Körper tat es.
 

Er sah ihr noch kurz ins Gesicht, bevor er eine Hand über die Wunde schweben ließ und grünes Licht den Raum erhellte.
 

Sakura sah interessiert dabei zu, wie sich die Wunde langsam schloss. „So… du hast Sasuke also als Punchingball gedient?“
 

Die Rosahaarige sah ihn überrascht und mit offenem Mund an. „Woher weißt du, dass ich gegen Sasuke gekämpft habe?“
 

Kabuto grinste wissend: „Ich habe schon oft Wunden gesehen, die durch Sasuke´s Chidori verursacht wurden.“
 

Sakura klappte den Mund zu und beobachtete, wie sich die Wunde komplett schloss und Kabuto ihren Bauch mit einem nassen Lappen sauber wischte. Dann trat er einen Schritt von der Liege weg und deutete ihr an aufzustehen. „Du bist geheilt und kannst wieder zurückgehen. Pass das nächste Mal einfach besser auf, vielleicht bin ich nicht in der Nähe, um dir zu helfen…“
 

Sie schob ihr Oberteil hastig wieder zurück, nickte ihm zum Dank knapp zu und lief eilig aus dem Raum. Obwohl ihr seine Gegenwart nicht geheuer war, musste sie doch zugeben, dass er gerade eben durchgehend nett gewesen war, keine unangenehmen Fragen gestellt und ihr einfach ganz unkompliziert geholfen hatte.
 

Außerdem war er wohl wirklich ein fähiger Arzt, denn im Gang blieb sie kurz stehen und schob ihr Oberteil wieder nach oben: von der Wunde war nichts mehr übrig außer eine leichte Rötung, die auch bald verschwunden sein würde; darunter war neue, glatte Haut zu sehen.
 

Zufrieden blickte sie auf, um zu entscheiden welchen Weg sie gehen sollte, und sah direkt in Chikos Gesicht. Erschrocken quiekte sie auf und hielt sich an der Wand fest.
 

Chiko stand mitten im Gang, einige Meter von ihr entfernt. Er sah sie jedoch nicht an, sondern hatte den Blick starr auf ihren Bauch gerichtet.
 

Er konnte sich erst davon losreißen, als das T-shirt zurück an seinen üblichen Platz rutschte. Sofort setzte er sich wieder in Bewegung, sah ihr kurz in die Augen und verschwand dann hinter ihr in Kabutos Zimmer.
 

Sakura blieb immer noch wie erstarrt stehen. Was zur Hölle war das gerade gewesen? Bei jeder Gelegenheit, die sich ihm Bot, machte er sich an sie heran, und jetzt lief er einfach so weiter? Vor allem da er augenscheinlich mehr von ihrem Körper gesehen hatte, als ihr lieb war.
 

Sie schüttelte den Kopf und entschied sich in dieselbe Richtung zu laufen, von der sie gekommen war. Wenn sie bei der Trainingshalle angekommen war, kannte sie den Weg zu Sasukes Zimmer.
 

Sakura überlegte, dass sie keine Ahnung hatte wie spät es war, aber es musste schon später Nachmittag oder noch später sein. Sasuke war wohl noch beim Training, er tat ja nichts anderes. Trotzdem musste sie sich am Abend auf seinem Zimmer befinden und so machte sie sich auf den Weg.
 

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An seinem Zimmer angekommen schlüpfte sie leise durch die Tür und lauschte angespannt. Nichts. Erleichtert lief sie in sein Schlafzimmer und zog sich gleichzeitig das verschwitzte Shirt über den Kopf. Eine schöne warme Dusche war jetzt genau das Richtige.
 

Sie packte sich aus Sasukes Kleiderschrank eine Shorts und ein frisches Shirt, dann hüpfte sie in die Dusche.
 

Eine halbe Stunde später rubbelte sie sich zufrieden und mit einem frischen Gefühl die Haare trocken. Anschließend schmiss sie das feuchte Handtuch in einen Wäschekorb im Bad, der wohl später – so überlegte sich Sakura – von Dienstmädchen wie Etsu geleert werden würde.
 

Tief in Gedanken machte sie sich auf den Weg ins Wohnzimmer, als sich vollkommen unvorhergesehen eine Hand um ihre Taille und eine andere auf ihren Mund legte. Auch wenn keine Hand auf ihrem Mund liegen würde, war sie im ersten Moment zu geschockt, um zu schreien.
 

Die Person hinter ihr – von der Statur und den starken Armen nahm sie an, dass es sich um einen Mann handelte – zog sie rückwärts mit sich bis sie an einer Wand ankamen.
 

An ihrer Wange spürte sie seinen warmen Atem und in ihrem Rücken seinen schnellen, starken Herzschlag. Einige Sekunden vergingen in denen sich keiner rührte. Gerade als Sakura versuchen wollte, zu schreien oder wenigsten in die grobe Hand auf ihrem Mund zu beißen, hörte sie die tiefe Stimme des Mannes.
 

„Ich nehme die Hand von deinem Mund wenn du mir versprichst nicht zu schreien.“
 

Sakura nickte ängstlich und registrierte atemlos, wie er seine Hand langsam von ihrem Mund nahm und sie um ihren Hals legte. Was ihrer Meinung nach auch nicht weniger angsteinflößend war.
 

„Bist du alleine hier? Ist sonst noch jemand in diesem Raum?“, seine Stimme klang hastig und gepresst.
 

Sie schüttelte schnell den Kopf. „N- nein, ich… ich glaub nicht. Ich meine Sasuke müsste-“ Sakura unterbrach sich selber. War es schlau zu verraten, wer hier wohnte?
 

Der Mann ließ sie plötzlich los und packte sie an der Schulter. Dann drehte er sie mit leichtem Schwung um und presste sie an die Wand.
 

Sakura keuchte und starrte zu dem Fremden hoch. Viel konnte sie jedoch nicht erkennen, da er eine schwarze Maske trug. Er musterte sie stumm bevor er sich räusperte.
 

„Es tut mir leid, dass ich dich damit hineinziehe.“
 

Die Rosahaarige runzelte die Stirn und schüttelte verwirrt den Kopf. „In was hineinziehen?“
 

„Je weniger du weißt, desto besser.“
 

„Aber-“, er unterbrach sie grob, indem er ihr erneut seine Hand auf den Mund presste, den Kopf zur Seite drehte und angestrengt lauschte. Tatsächlich konnte man die Türe leise knarren und kurz danach gedämpfte Schritte hören.
 

Noch bevor Sasuke komplett in den Raum treten konnte, drehte der Fremde sie um und presste sie fest an sich. Dann spürte sie mit einem Aufschrei kaltes Metall an ihrem Hals.
 

„Keine Bewegung oder das Mädchen stirbt!“, drohte der Fremde mit kalter Stimme.
 

Sakura konnte atemlos beobachten, wie Sasuke überrascht stehen blieb, die Situation aber sofort mit kalkulierter Berechnung analysierte. Schnell huschte sein Blick im Raum umher, um nach anderen Feinden Ausschau zu halten. Als er niemanden fand, fixierte er wieder den Mann, der Sakura ein Messer an die Kehle hielt.
 

„Von welchem Clan kommst du?“, fragte der Uchiha mit ruhiger Stimme, dabei ließ er seine Augen kurz über Sakura schweifen.
 

Der Maskierte ließ ein nervöses Lachen hören und drückte Sakura noch ein Stück näher an seinen Körper und das Messer noch ein bisschen fester gegen ihre Kehle. Ein kleines Rinnsal an Blut floss bereits aus einer kleinen Wunde an ihrem Hals.
 

Es schien, als würde er seine Optionen kurz durchgehen, dann schien er sich entschieden zu haben, denn kurz darauf brüllte er: „Das wirst du gleich sehen!“
 

Brutal zog er das Messer über Sakuras Kehle, schmiss sie zur Seite und stürzte sich mit einem Aufschrei auf den Schwarzhaarigen. Das Messer gefährlich auf Sasukes Herz gerichtet.
 

Ohne zu zögern und mit einer fließenden Bewegung packte der Uchiha die Hand des Fremden und führte sie an sich vorbei ins Leere. Mit dem bloßen Auge nicht zu erfassen formte er Fingerzeichen, um einen Schattendoppelgänger heraufzubeschwören.
 

Übergangslos machte er dann einen Satz nach vorne und fing Sakura auf, noch bevor sie gurgelnd auf dem Boden aufkommen konnte. Währenddessen stolperte der Attentäter ein paar Schritte weiter in den Raum hinein. Fluchend kam er zum Stehen und drehte sich schnell um, seine Waffe im Anschlag. Er konnte beobachten, wie plötzlich zwei Uchihas im Raum standen: der eine hielt das sterbende Mädchen im Arm, während der andere mit aktiviertem Sharingan und geübter Bewegung sein Schwert zog.
 

Sasuke ließ sein Schattendoppelgänger sich um den Attentäter kümmern und konzentrierte sich voll und ganz auf die rosahaarige junge Frau in seinen Armen. Er presste die Lippen vor Wut zusammen, als er sah, wie sie mit weit aufgerissenen Augen hilflos Worte zu formen versuchte. Dabei heraus kam allerdings nur ein leises Krächzen, was darauf schließen ließ, dass das Kunai ihren Kehlkopf durchschnitten hatte. Ihre noch leicht feuchten Haare klebten an ihrem totenblassen Gesicht.
 

Jetzt zählte jede Sekunde. Der Schwarzhaarige festigte seinen Griff um ihren Rücken und ging leicht in die Hocke, um seinen anderen Arm unter ihre Kniekehlen zu bringen. Dann hob er sie behände auf seine Arme und verschwand aus seinen Gemächern.
 

Da er wusste, dass sein Doppelgänger kurzen Prozess mit dem Fremden machen würde, verbot er sich selber, noch einen letzten Blick auf das Kampfgeschehen zu werfen.
 

Da er, bevor er sich zu seinem Zimmer aufgemacht hatte, noch mit Kabuto gesprochen hatte, wusste er genau, wo sich dieser aufhielt.
 

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Orochimaru verschränkte die Arme vor der Brust und sah nachdenklich von einem der Anwesenden zum anderen. In seiner Miene spiegelte sich nicht wieder, ob er erfreut oder erbost über die Neuigkeiten war.
 

„Sie sind also bereits soweit vorgedrungen?“, fragte er gespielt betroffen in die Runde.
 

In dem abgedunkelten Raum mit den hohen Steinwänden befand sich eine kleine ausgewählte Runde, die die Schlange ihre Berater nannte. Darunter befanden sich die klügsten Köpfe, die Orochimaru sich nach und nach zusammensammeln konnte.
 

Es waren nicht sehr viele, aber sie hätten unterschiedlicher nicht sein können. Unter ihnen befanden sich Wissenschaftler, Ärzte, Taktiker aber auch gnadenlose Killermaschinen und hinterhältige Spione. Aber all diesen Shinobi und Wissenschaftlern war bewusst, dass einer fehlte.
 

„Denken sie wirklich, ich würde auf ihr Ultimatum eingehen, nur weil sie mit ihren halbstarken Ninjas aufwarten?“ Orochimaru schnaubte abfällig und sichtlich unbeeindruckt.
 

Viele der Versammelten waren entweder abtrünnige Shinobis oder sie wurden aus ihrer Heimat von Orochimarus Leuten entführt, nur weil sie durch außergewöhnliche Fähigkeiten auf seinem Radar aufgetaucht waren.
 

„Orochimaru, vielleicht sollten wir besprechen, wie wir weiter vorgehen…“, schlug Kabuto vorsichtig vor. Obwohl er den ehemaligen Sannin schon lange kannte und sozusagen seine rechte Hand war, wusste er, dass es manchmal besser war bestimmte Gedanken für sich zu behalten.
 

Orochimaru stützte sich am Tisch ab, der mittig im Raum stand. Nicht alle Stühle, die um diesen verteilt waren, waren besetzt. Manche der anwesenden Shinobi standen an der Wand gelehnt, andere saßen auf den Stühlen.
 

„Dann lasst mal hören-“, wollte der Sannin gerade ansetzen, als die große Flügeltüre aufgestoßen wurde.
 

Aus der Dunkelheit der Gänge heraus kam Sasuke und in den Händen trug er eine rosahaarige junge Frau. Er stoppte im Eingangsbereich und ließ seinen Blick gezielt über die Anwesenden wandern, bis er an Kabuto hängen blieb.
 

Orochimaru zog eine Augenbraue nach oben, als er beobachten konnte, wie sein bester Schüler zielstrebig auf den Tisch zuging und Sakura vorsichtig darauf ablegte. Wie beiläufig meinte er nüchtern: „Die Sitzung ist damit wohl vertagt…“
 

„Ihr wurde die Kehle durchgeschnitten, sie hat viel Blut verloren.“, erklärte Sasuke ruhig an Kabuto gewandt. Einen Moment war es still im Raum und keiner rührte sich. Dann schritt der grauhaarige Arzt schnell um den Tisch herum und beugte sich über das unter Schmerzen keuchende Mädchen. Mit konzentriertem Gesichtsausdruck analysierte er die Wunde, formte anschließend Fingerzeichen und legte seine heilenden Hände auf ihren blutigen Hals.
 

Tränen strömten aus ihren Augen während diese hektisch im Raum hin- und herfuhren. Sie krallte ihre Fingernägel unter Qualen in das raue Holz und schluchzte leise. Sie konnte noch nicht sterben, nicht jetzt! Sie hatte doch immer noch keine Ahnung, wer sie war und wie sie ihr Gedächtnis verloren hatte! Und wer waren diese Kinder?
 

Heulend versuchte sie ihren Blick wieder zu fokussieren, aber alles was sie sah, waren kalte Steinwände und unbekannte Gesichter – bis ihr Blick auf den Sasukes traf. Sie starrte in seine tiefschwarzen Augen, in denen sie nichts erkennen konnte, als Dunkelheit und Tod.
 

Dann konnte sie beobachten, wie seine Augen weiter runter zu ihrem Halswanderten. Kabuto hatte gute Arbeit geleistet, der Schnitt war bereits wieder ganz verheilt. Trotzdem war sie leichenblass und ihre Atmung war kurz und schwach. Kabuto seufzte schwer und wischte sich die Hände an seiner Kleidung ab. „Ok, ihr Kehlkopf und der Schnitt sind geheilt, aber sie halt zu viel Blut verloren. Ohne eine Transfusion schafft sie es nicht.“
 

Einige der Untertanen der Schlange hatten die kleine Unterbrechung genutzt, um schnell aus dem Raum zu verschwinden, andere hatten sich neugierig dem Tisch genähert auf dem die Kunoichi lag. Der Sannin selber war mit einem unzufriedenen Gesichtsausdruck zurückzutreten und beobachtete das Geschehen schweigend.
 

„Ich bin Universalspender…“
 


 

Tbc…
 


 

(A/N: Etsu bedeutet Freude, bzw. Kind der Freude. Passt doch, oder? XD Iku= Ernähren) Ich bin sehr gespannt, was ihr dazu meint!? Ich hoffe, das Kapitel und vor allem mein kleiner Einfall mit dem Attentäter gefällt euch und ihr sagt mir eure Meinung^^ LG!

Angebot angenommen

Vielen Dank für eure tollen Reviews an oOTenshi-EngelOo, spring_angel, DarkBloodyKiss, CherrySakura, hana-moon, fahnm und SswEetiieE! Spring_angel hat richtig geraten, was den Retter angeht, war wohl auch ein bisschen offensichtlich von mir ;) Viel Spaß!

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„Ich bin Universalspender“
 

Die Stimme gehörte zu einem bekannten rothaarigen Mann, der bei der Sitzung nicht fehlen durfte und sich somit auch im Raum befunden hatte, als der Uchiha diese so überraschend gestört hatte.
 

Alle Köpfe drehten sich nach diesem unvorbereiteten Bekenntnis zu ihm um. Mit seinem üblichen Grinsen genoss er die Aufmerksamkeit, die ihm zuteilwurde, und näherte sich mit gelassener Attitüde der Patientin und ihrem Arzt.
 

„Ich habe die Blutgruppe 0 negativ und bin somit dazu fähig ihr mein lebensrettendes Blut zu spenden, richtig Doc?“
 

Grinsend beobachtete er aus dem Augenwinkel, wie der Uchiha ihn mit starrem Blick fixierte. Er lief an ihm vorbei, stellte sich neben die Rosahaarige und ließ sein Blick kurz über ihre Form gleiten. Dann sah er den überraschten Kabuto abwartend an.
 

„Was ist jetzt? Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit…“
 

Er krempelte den Ärmel seines linken Armes hoch und hob ihn auffordernd in Richtung Kabuto.
 

„Sollen wir´s gleich jetzt machen oder sie erst in die Krankenstation bringen?“
 

Kabuto sah kurz zu Orochimaru, um sich eine Art stumme Erlaubnis zu holen, einen fähigen und wichtigen Shinobi für mehrere Tage lahm zu legen nur für ein nichtsnutziges Mädchen mit Amnesie.
 

Trotz dieser Fakten wusste der junge Arzt, dass Orochimaru zustimmen würde. Schließlich hielt er mit Sakura eine Art Trumpf gegen Sasuke in der Hand. Und ein unbestimmtes Gefühl sagte ihm, dass sie ihnen früher oder später noch auf irgendeine Art von Nutzen sein würde.

Ein knappes Kopfnicken der Schlange bestätigte ihm, was er bereits wusste.
 

Er wandte sich wieder dem hilfsbereiten Spender zu und deutete an, ihm zu folgen. „Nimm sie mit und komm. Wir bringen sie in meine Räume, dort habe ich bessere Instrumente und wir sind ungestört.“
 

Zufrieden grinsend beugte Chiko sich zu Sakura herunter und schob jeweils einen Arm unter ihren Rücken und einen unter ihre Beine. Dann hob er sie ohne ersichtlichen Kraftaufwand hoch und drehte sich zum Gehen um. Dabei schweifte sein Blick erneut zu Sasuke. Was er damit vermitteln wollte, war eine klare Ansage: Sakura hatte sein Interesse geweckt und wenn der Uchiha nicht aufpasste, würde er sie ihm wegnehmen. Und wenn er etwas wollte, bekam er es üblicherweise auch.
 

Kabuto und Chiko waren fast aus der Tür geschritten, als Sasukes Schattendoppelgänger mit dem gefesselten und stark angeschlagenen Attentäter eintrat und diesen mit einem groben Schubs in den Raum hinein stoß.

Der Beinahe-Mörder schaffte es nicht mehr sich aufzufangen und fiel direkt vor Orochimaru auf seine Knie. Er versuchte hartnäckig seine Hände von den Fesseln zu befreien, dabei ließ er die Schlange nicht aus den Augen. Seine Miene wurde hart und er verzog den Mund zu einem hässlichen Grinsen. „Es ist mir egal, was ihr mir antut, niemals werde ich meine Leute verraten!“ Dann spuckte er Orochimaru vor die Füße.
 

Dieser zog sein Gesicht zu einer Grimasse, die dem Fremden zeigte, dass er das später noch bereuen würde. „Wir werden sehen…“
 

Währenddessen verschwanden Kabuto und sein Begleiter aus dem Raum, auf dem schnellsten Weg zur Krankenstation. Sasuke hatten den Platz seines Schattendoppelgängers eingenommen und stellte sich hinter den Gefangenen.
 

Orochimaru stemmte eine Hand in die Hüfte und deutete den restlichen Shinobis im Raum an, zu verschwinden. Mit der anderen Hand fuhr er sich durchs Haar und seufzte tief.

„Weißt du, am Anfang sagen sie immer, dass sie nicht reden werden… aber ein Blick in seine Augen und sie reden alle!“ Aufs Neue fasziniert von seinem besten Schüler packte der ehemalige Sannin den Gefangen am Hals und drehte ihn so, dass er Sasuke direkt ins Gesicht sah. Dann sah er Sasuke auffordernd an.
 

„Ich will wissen von welchem Clan er kommt, wie er uns gefunden hat, was seine Leute planen usw. Du kennst das ja. Und wenn du mit ihm fertig bist, dann bring ihn zu Kabuto. Ein neues Testobjekt kann er immer gebrauchen.“
 

Sasuke nickte gehorsam und packte den Arm des Mannes, um ihn in eine stehende Position zu bringen. Anschließend schleifte er seinen sträubenden Gefangenen Richtung Ausgang.
 

Doch bevor er die Tür erreichen konnte hielt Orochimarus Stimme ihn überraschend auf.
 

„Ach und Sasuke-kun…“, hängte die Schlange mit lauerndem Tonfall hintenan, „wie wäre es, wenn du die Kleine für gewinnbringendere Dinge einsetzt, als zum Training. Du bist immerhin fast 22, da wäre ein Erbe doch angebracht…“
 

Mit einem Schnauben und einem angewidertem Blick über die Schulter ließ Sasuke sein Missfallen über Orochimarus Vorschlag verlauten und packte den Gefangenen grober als nötig am Arm.

„Beweg dich!“, zischte er und verschwand mit ihm aus dem Raum.
 

Orochimaru ließ ein Kichern hören und verließ den Konferenzraum ebenfalls durch eine verborgene Seitentür.
 

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Sanft legte Chiko das am Rande der Ohnmacht stehende Mädchen auf die desinfizierte Liege, die Kabuto vorbereitet hatte.
 

„OK, gut. Jetzt setz dich neben sie und mach deinen linken Arm frei.“, kommandierte der Grauhaarige während er Nadeln und Schläuche für die bevorstehende Transfusion bereitlegte.
 

Chiko strich der Rosahaarigen eine Haarsträhne aus dem Gesicht und setzte sich dann neben sie aufs Bett. Sein Blick fest auf ihr schönes Gesicht geheftet, krempelte er seinen linken Ärmel hoch und legte ihn auf seinem Knie ab.
 

Kabuto sah mit gehobener Augenbraue nachdenklich zwischen dem Oto-nin und der Konoha-Kunoichi hin und her. Er konnte erkennen, dass Chiko fasziniert von der jungen Frau war und dass er sich früher oder später – gegen ihren Willen wenn nötig – von ihr holen würde, was er wollte. Der schlaue Arzt kannte Männer wie ihn nur zu gut. In Otogakure gab es solche Kerle zuhauf. Sie erspähten ein schönes Mädchen, machten sich an sie ran, und wenn sie nicht freiwillig nachgab, holten sie es sich mit Gewalt.
 

Auch wenn es ihm im Prinzip egal sein konnte was mit der jungen Frau geschah, so würde Kabuto vielleicht doch in Betracht ziehen in Sasukes Anwesenheit hier und da ein paar Anspielungen fallen zu lassen. Seiner Meinung nach reagierte der Uchiha viel zu nachlässig, wenn es um die Sicherheit und das Wohlbefinden des Mädchens ging. Das konnte man ja nun schon öfters bezeugen. Angefangen mit ihren Verletzungen in diversen Trainingskämpfen, über psychischen Druck durch ihre Amnesie und die Annäherungen des Oto-nins, bis hin zu ihrer Beinahe-Ermordung keine halbe Stunde zuvor.
 

In solchen Gedanken vertieft brachte er die Nadeln an den beiden Shinobis an und überwachte sorgfältig, wie das lebensrettende Blut von ihm zu ihr überlief.

Er konnte für Sakura nur hoffen, dass Chiko als Dankeschön für sein Blut keine moralisch fragwürdigen Dinge von ihr verlangte.
 


 

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>Mann, hab ich Hunger!<, dachte Sakura jammernd und rieb sich den Bauch, der schon mindestens fünfmal geknurrt hatte.
 

Sie befand sich immer noch in Kabutos Zimmer auf einer leicht wackeligen Liege, obwohl der Vorfall mit dem Kunai und ihrem Hals schon anderthalb Tage in der Vergangenheit lag und sie sich praktisch wie neu fühlte. Leider hatte sie schon länger nichts mehr in den Magen bekommen und war dementsprechend ziemlich hungrig.
 


 

Ihr großzügiger Spender war nicht die ganze Zeit dageblieben, eigentlich war er gleich aus dem Raum verschwunden, als Kabuto die Nadel aus seiner Haut entfernt hatte.

Es musste nicht so viel Blut gespendet werden, wie der Arzt erst vermutet hatte und so war Chiko fast wieder völlig in der Lage dazu, zu trainieren und sogar Missionen auszuführen.
 

Wie sie sich fest vorgenommen hatte würde sie ihre Nahtoderfahrung weit in den hinteren Teil ihres Gedächtnis schieben – der momentan leider nicht besonders voll war –, damit sie sich einen Teil ihres Seelenfriedens bewahren konnte. Immer an dieses schreckliche Ereignis erinnert zu werden war sicher nicht besonders empfehlenswert, wenn man in diesem Höllenloch noch einigermaßen bei Verstand bleiben wollte.
 

Daher hatte Sakura die vielen Stunden, in denen sie untätig an die unbequeme Liege gefesselt war, ihre Zeit genutzt, um über andere Dinge nachzudenken. Über ihre Lage, über Sasuke und Chiko und auch über den Zustand der vielen Gefangenen.
 

So lange sie hier noch geduldet war, musste sie es schaffen stärker zu werden und mit den Gefangenen zu fliehen. Das war ihre oberste Priorität. Was sie danach tun würde, darüber würde sie sich noch keine Gedanken machen.
 

Aber um stärker zu werden brauchte sie die Hilfe von Chiko. Sie mochte das Gefühl zwar nicht in seiner Schuld zu stehen – und die Schuld wurde immer größer –, aber was hatte sie für eine andere Wahl?
 

Also würde sie sein Angebot annehmen und seine Gesellschaft in Kauf nehmen als Gegenleistung für gutes Kampftraining.
 

Die Gelegenheit dazu kam dann früher als gedacht, denn kaum hatte sie sich zu dieser Entscheidung durchgerungen, kam der Rothaarige durch die Tür spaziert, schnappte sich einen Stuhl und hockte sich breitbeinig ihr Gegenüber hin.
 

Erst dann viel ihr auf, dass er in einer Hand ein kleines Tablett balancierte auf dem überraschenderweise allerhand Köstlichkeiten lagen.

Logischerweise lief ihr augenblicklich das Wasser im Mund zusammen – >Woher wusste er, dass ich heute noch nichts gegessen habe?< – und sie sah sehnsüchtig auf das leckere Mahl.
 

„Nimm ruhig, ist alles für dich, Süße!“, schmunzelte er und hielt ihr auffordernd das Tablett hin.
 

Nachdem sie sich hastig bedankt hatte, stürzte sie sich förmlich darauf und schlang die ersten Bissen gierig in ihren leeren Magen. Wahrscheinlich würde sie später über Bauchschmerzen klagen. Und noch wahrscheinlicher würde sie sich später für ihre Manieren rotschämen, aber sie konnte sich nicht stoppen.
 

Zehn Minuten später hatte sie mit schweigender Gesellschaft zu Ende gegessen. Zufrieden seufzend blickte sie zu Chiko, der sie beim Essen die ganze Zeit unverblümt angeschaut hatte. Sofort erinnerte sie sich wieder, warum sie hier im Krankenzimmer lag. Erst einmal sollte sie sich vielleicht bei ihm bedanken.
 

„Also ... ehm, dann… also danke für, du weißt schon… dein Blut.“, brachte sie immer noch ein bisschen beschämt hervor.
 

Das übliche Grinsen im Gesicht nahm er ihren Dank entgegen und sah sie neugierig an.
 

„Hast du dich entschieden mein Angebot anzunehmen?“
 

Sakura schluckte und nickte dann. „Ja, ich möchte, dass du mich trainierst. Im Gegenzug leiste ich dir Gesellschaft. Also von nun an sitze ich beim Frühstück immer bei dir, in Ordnung?“

Sie meinte ein triumphierendes Glitzern in seinen Augen gesehen zu haben und auch sein Grinsen vertiefte sich. Unwohl rieb sie sich die Arme.
 

„Gut. Wobei du mir genau Gesellschaft leisten wirst, darüber reden wir noch. Aber vorerst werden wir uns so oft ich kann im Trainingsraum treffen.“, bestimmte er und stand auf. Mit einem letzten Blick, den er ihren Körper auf- und abfahren ließ, verschwand er in die dunklen Gänge.
 

Überrascht und verblüfft über seine Sprunghaftigkeit blieb sie allein im Zimmer zurück. Sie schüttelte den Kopf und seufze tief. Wie immer ließ er sie mit zwiegespaltenen Gefühlen zurück. War sie sich vorher noch so sicher über ihre Entscheidung gewesen, so war sie es nach seinem eindringlichen Blick nicht mehr.
 

Aber sie hatte bereits zugesagt und Verständnis für eine Meinungsänderung würde er ihr sicher nicht einräumen.
 

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Am späten Nachmittag erlaubte Kabuto ihr, seine Dusche zu benutzen und entließ sie anschließend mit dem Rat, die nächsten Tage nicht zu hart zu trainieren.
 

„Wenn du dich daran hältst, sollte nichts mehr passieren. Du warst ja oft genug hier drinnen.“, scherzte er und ließ sogar ein schmallippiges Lächeln sehen.
 

Sakura bedankte sich artig, zögerte jedoch beim Verlassen seiner Räume. Als Chiko am Mittag verschwunden war, hatte sie noch genug Zeit gehabt sich längst überfällige Gedanken über ihre Amnesie zu machen. Die letzten Tage waren einfach zu stressig gewesen, sodass diese Angelegenheit irgendwie auf der Strecke liegen geblieben war.

Und wenn konnte man schlauer um Hilfe bitten, als einen Arzt? Und Kabuto schien nett zu sein - besonders im Moment war er scheinbar bester Stimmung.
 

„Ehm, ich wollte dich noch etwas fragen.“, wagte die Rosahaarige es und drehte sich im Türrahmen noch einmal um.
 

Überrascht wandte der Grauhaarige sich ihr zu und sah sie fragend an.
 

„Also, es geht um meine Amnesie… könntest du mir helfen mein Gedächtnis zurück zu erlangen? Bitte? Immer wenn ich mich erinnern will, dann ist da plötz-“
 

Er unterbrach sie grob und schüttelte seinen Kopf in einer bedauerlichen Geste. „Tut mir sehr leid, Sakura. Aber ich kann dir nicht helfen. Du solltest jetzt gehen.“
 

Damit drehte er sich um wandte sich seinen Forschungen.
 

Überrumpelt öffnete sie den Mund um zu protestieren, ließ es dann aber blieben. Er wollte oder konnte - oder durfte - ihr nicht helfen und das gerade eben war eine klare Entlassung gewesen. Da hatte sie sich wohl geirrt, was seinen Charakter anging. Nett war was anderes!
 

Enttäuscht lief sie die schwach beleuchteten Gänge entlang, die zu Sasukes Räumen führten.
 

Dort angekommen schob sie die Holztür auf und spähte in den Raum. Das Wohnzimmer war vom sanften Lichtkegel der Wandlaternen schwach beleuchtet und sie konnte bereits von ihrer Position aus sehen, dass Sasuke sich im Raum befand. Er hockte auf einem geräumigen Kissen und vor ihm stand ein kleiner Tisch. Leicht vornübergebeugt saß er in Gedanken vertieft über einer Schriftrolle, die ihrem Aussehen nach schon bessere Zeiten gesehen hatte. Um den Schwarzhaarigen verstreut lagen weitere vergilbte Schriftrollen.
 

Sakura musterte ihn stumm während sie die Tür hinter sich schloss und sich an diese lehnte. Sie musste ehrlich sagen, dass sie erleichtert war ihn zu sehen. Die Szene vor ihr schien so friedlich und ruhig und daher im krassen Kontrast zu vorgestern. Dass er anwesend war konnte auch nur heißen, dass sie sicher war und ihr keine Gefahr vor clanabstämmigen Attentätern drohte.
 

Ruhig, als ob er schon die ganze Zeit wusste, dass sie da war, hob er seinen Kopf und sah zu ihr herüber. Ihre Augen weiteten sich leicht, als sie nicht seine normalen schwarzen Augen sah, sondern in sein Bluterbe. Diese speziellen Augen nannten sich Sharingan, wusste sie. Sie hatte darüber in einem seiner zahlreichen Bücher gelesen.
 

Ein Bein hatte er angewinkelt und seinen Arm darübergelegt, während er mit der anderen Hand über die Schriftrolle strich. Sie fragte sich, warum er sein Sharingan aktiviert hatte. Es musste etwas mit den Rollen zu tun haben, immerhin konnte man mit diesen Augen Dinge sehen, die dem normalen Auge verborgen blieben.
 

Sie kam näher und war sich dabei bewusst, dass er sie prüfend ansah. Zu ihrer Überraschung fing er die Konversation an. Und er fing sie damit an, sich nach ihrem Befinden zu erkundigen.
 

„Wie geht es dir? Ich nehme an, Kabuto hat ganze Arbeit geleistet?“
 

Er beobachtete, wie Sakura sich neben den Tisch kniete und dabei eine Schriftrolle zur Seite schob.
 

„Ja, es geht mir wieder gut. Dank dir und Kabuto und… naja… Chiko.“, fügte sie zögerlich hinzu, da sie ja wusste, dass Sasuke irgendeinen Groll gegen ihn hegte.
 

Er sagte nichts dazu und sie war ihm auch ganz dankbar dafür, denn eigentlich wollte sie nicht mehr davon reden.

Hastig suchte sie deshalb nach einem anderen Gesprächsthema. Sie ließ ihren Blick über die Rollen schweifen und sah dann wieder hoch in sein gutaussehendes Gesicht.

„Warum hast du dein Bluterbe aktiviert?“, fragte sie, „es hat irgendwas mit den Schriften hier zu tun, richtig?“
 

Er zog eine Augenbraue aufgrund ihres schnellen Themenwechsels noch oben, nickte aber dann.
 

„Diese Schriften können nur von Uchihas gelesen werden.“
 

Sakura runzelte die Stirn und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Was ist an ihnen so besonders, dass man sie nur mit den Sharingan lesen kann?“

Neugierig linste sie auf die offene Rolle, die vor Sasuke lag und in der Tat erschien sie durch ihre Augen vollkommen weiß und unbeschrieben.
 

„Ich habe nicht gesagt, dass man sie nur ausschließlich mit den Sharingan lesen kann. Man muss ein Uchiha sein.“
 

Sasuke seufzte genervt, als er ihren unverständlichen Gesichtsausdruck sah. Personen mit Amnesie waren wirklich anstrengend. Alles musste man ihnen im Detail genau erklären.
 

Sakura verstand seine Aussage wirklich nicht. „Aber schließt das eine das andere nicht mit ein?“
 

„Nein. Man kann auch das Sharingan besitzen ohne es vererbt bekommen zu haben. Hättest du dein Gedächtnis nicht verloren, wüsstest du was oder besser gesagt `wen` ich meine und ich müsste es dir nicht so lächerlich genau erklären.“
 

Sie konnte erkennen, dass er die Lust an dieser Unterhaltung zu verlieren schien, aber sie wollte ihre Antworten haben. Also ignorierte sie seinen Seitenhieb auf ihre Amnesie und sah ihn verstehend an. „Achso, also gibt es Leute, die nicht mit dir verwandt sind, aber trotzdem dein Bluterbe haben!“

Sie blickte nachdenklich auf die Schriftrollen. „Aber wie bekommt man solche Augen?“
 

Er sah sie plötzlich hart an – was eben durch diese roten Dinger nicht gerade angenehm war.

„Genauso wie alle Augen. Indem du sie aus den Augenhöhlen herausreißt!“
 

Scheinbar sollte man bei ihm so einige Themen nicht ansprechen… aber woher konnte sie das auch wissen? Warum zur Hölle war er denn jetzt plötzlich wieder wütend? Sie war diejenige, die wegen allem an das sie sich nicht erinnern konnte, sauer sein sollte! Sie hatte das Recht dazu wütend und enttäuscht zu sein!
 

Langsam nervten sie seine Launen. Sie wollte doch nicht immer aufpassen müssen, was sie als nächstes sagte. Sie war nun mal ein spontaner Mensch! So ganz frei aus dem Bauch raus sagte sie eben, was ihr gerade in den Kopf schoss!
 

Aber gut, versuchte sie sich innerlich zu beruhigen, in der Position ihrer offenherzigen Natur freien Lauf zu lassen ohne an die Konsequenzen zu denken war sie momentan eben nicht. Deshalb konnte sie nicht einfach sagen, was ihr schwer auf der Zunge lag und raus wollte.

Aus Angst vor seiner Reaktion. Sie konnte ihn noch nicht gut genug einschätzen und wieder als Punchingball missbraucht zu werden wollte sie nicht riskieren.
 

Also schluckte sie ihren Frust herunter und sah ihn entschuldigend an. Nervös versuchte sie wieder am eigentlichen Thema Anschluss zu finden. Dem Lesen der Schriftrollen. Das war hoffentlich sicheres Terrain.
 

„Okay, ehm… wenn man also ein Uchiha sein muss, wie liest man das dann?“ Ihre Stimme klang ruhig und sachlich, so wie sie das vorgesehen hatte.
 

„Ich zeig es dir.“ Auch Sasuke schien sich wieder gefangen zu haben, denn mit blankem Gesichtsausdruck biss er sich den Daumen auf und ließ einen Tropfen Blut auf das Schriftstück fallen.
 

Sakura registrierte mit großen Augen wie er sofort in das Papier eingesaugt wurde und nicht mehr zu sehen war.

„Das Blut erscheint nun als Schriftzeichen auf dem Pergament und ich kann sie mit meinem Sharingan lesen.“, erklärte er weiter und ließ seine Augen demonstrativ über das Blatt wandern.
 

„Was steht da?“ Sakura war schon die ganze Zeit begierig darauf gewesen zu wissen, was so eine hoch geschützte Schriftrolle beinhaltete, die nur von einem Clan gelesen werden konnte.

Aber gleichzeitig wusste sie, dass er es ihr nicht sagen würde. Generell schien er ein verschwiegener Mann zu sein, der viele Geheimnisse mit sich herumtrug.
 

Sasuke verzog den Mund zu einem Grinsen und formte Fingerzeichen. Dann legte er seine Hand auf das Blatt mit dem Blutstropfen vor ihm und augenblicklich erschienen Schriftzeichen in leuchtend roter Farbe.
 

„Ließ selber…“
 

Sie war sehr überrascht, dass er ihr erlaubte das Geschriebene zu lesen. Da hatte sie sich wohl geirrt, was seine Geheimniskrämerei anging…
 

Eifrig stand sie auf, umrundete den Tisch und ließ sich dicht neben Sasuke nieder. Sie stützte sich mit den Händen auf ihren Knien auf und beugte sich – wie Sasuke vorhin – tief über das Pergament.
 

Sakura bemerkte nicht, wie Sasuke sich zurücklehnte und sie gelassen von der Seite beobachtete. Er konnte sehen, wie ihre Augen schnell über die Zeilen huschten und jedes Wort aufnahmen.
 

Wie von ihm vorherzusehen war, runzelte sie schon bald die Stirn und stoppte ihren Lesefluss. Verwirrt sah sie zu ihm auf. „Aber da stehen nur einfache Jutsus drinnen! Die, die ich auch schon kenne!“ In der Tat hatte sie über viele Jutsus in Sasukes Büchern gelesen. Auch wenn sie sie praktisch nicht anwenden konnte, so wusste sie theoretisch wie sie funktionierten.
 

Warum standen solche einfachen Dinge, die Kinder schon in der Akademie lernten, hier in diesen wertvollen Rollen?
 

Auch wenn es amüsant war sie so unwissend zu sehen, so wollte er sie diesmal aufklären. „Wie du bestimmt schon bemerkt hast, sind diese Schriftrollen sehr alt. Mehrere hundert Jahre und älter.

Damals, als die Shinobi noch in ihren Anfängen waren, konnten sie noch nicht erkennen welches Potential Chakra besitzt. Meine Vorfahren jedoch wussten das und mithilfe ihres Bluterbes entwickelten sie Fingerzeichen um ihr Chakra zu bündeln und zu formen. Mit der Zeit entwickelten sie immer mehr und immer vielfältigere Jutsus und schrieben sie nieder, um sie nicht zu vergessen.“
 

Er deutete mit einer Handbewegung um sich. „Hier siehst du ihr Werk. Viele Jutsus, die wir heute kennen, wurden von meinen Vorfahren entworfen.“
 

Sakura blieb nach seiner Rede sprachlos sitzen. Was er da gerade eröffnet hatte war unglaublich! Sie brauchte einen Moment, um das Gesagte zu verarbeiten.
 

„Also… das heißt… ich meine… die großen Shinobinationen haben also alle ihre Jutsus den Uchihas zu verdanken?“, verblüfft sah sie um sich und registrierte die vielen Schriftrollen. Sie konnte sich durch ihren Gedächtnisverlust nicht vollständig ausmalen was das zu bedeuten hatte, aber es musste eine große Auswirkung auf Sasuke haben. Wie fühlte man sich wohl wenn man wusste, dass man einer Linie voller Genies entstammte? Was wäre aus der Welt geworden, wenn die Uchihas ihr wissen nicht mit anderen geteilt hätten? Aber Moment mal…
 

„Moment mal, warum haben die Uchihas ihr wissen nicht einfach für sich behalten? Ich meine sie hätten doch die Weltherrschaft an sich reißen können, oder so?“, fragte sie nachdenklich an Sasuke gewandt.
 

Sasuke grinste nur. „Warum all das Wissen für sich behalten, wenn man daraus Profit schlagen kann?“
 

Sakura sah ihn ungläubig an. „Willst du damit sagen, dass sie ihre Jutsus verkauft haben?“
 

Der Schwarzhaarige nickte und stütze seinen Kopf auf seiner Hand ab. „Genau das. Und nicht gerade billig.“ Sakura schüttelte nur ungläubig den Kopf. „ Wir waren nicht die Einzigen, die Jutsus erfunden haben. Aber im Gegensatz zu anderen haben wir sie gewinnbringend vermarktet…“

Er lächelte schmal und drehte seinen Kopf leicht schief. „Die Besten haben wir natürlich für uns behalten.“
 

Sakura schnaubte abfällig und fuhr sich durchs Haar. „Natürlich.“ Dann gähnte sie und streckte sich ausgiebig neben ihm.
 

Sasuke war plötzlich wieder ernst und stand auf. Von oben sah er auf sie herab und deutete auf die vielen Rollen um sie herum. „Räum das hier auf und komm dann in mein Schlafzimmer. Du schläfst heute bei mir!“
 

Die Rosahaarige zuckte zusammen und nickte ergeben. Mit schlechtem Gefühl beobachtete sie, wie er im Bad verschwand um zu duschen.
 

Sie atmete zittrig ein und aus und schloss kurz die Augen, um sich und den Klumpen in ihrer Magengegend zu beruhigen. Dann begann sie damit, das erste Papier von vielen zusammen zu rollen.
 


 

Tbc…
 

Ich hoffe ihr findet Sasuke nicht OOC weil er so viel quatscht… er ist eben grad in der Stimmung dazu… hihi XD ach und die nette Geschichte mit den Uchihas als Erfinder der Jutsus: also das hier ist ja eine fanFIKTION und daher geht das ja in Ordnung, auch falls es logisch nicht passen sollte. Aber wie findet ihr die Idee an sich? Nett, oder? XD

Oder?

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>Scheiße, was jetzt?<, dachte eine beunruhigte junge Frau vor dem Zimmer des Uchiha. Sie hatte den Blättersalat sortiert und versorgt – was insgesamt schon seine Zeit gebraucht hatte und sie nicht wissen wollte, wie spät es jetzt war – und stand nun unschlüssig vor seiner Tür.
 

Seine letzten Worte hingen ihr noch schwer im Magen, denn eigentlich schlief sie immer im Wohnzimmer auf der Couch und nun musste sie in seinem Bett schlafen. Da waren sicher Hintergedanken dabei, die ihr nicht gefallen würden, ihm aber schon.
 

>Warum jetzt auf einmal? Bis jetzt hat er mich immer in Ruhe gelassen! Gut, ein oder zweimal hat er mich geküsst, aber das war seinen eigenen Worten nach nur um etwas zu beweisen und um mich abzulenken!<, überlegte Sakura und nestelte nervös an ihrem Hemdzipfel herum, >das kann doch alles nicht wahr sein! Ich hab mich doch auch nicht anders benommen oder anders – aufreizender - angezogen als sonst!<
 

Sie stand nun schon eine kleine Weile hier im Wohnzimmer und konnte sich einfach nicht dazu aufraffen, in sein Zimmer zu gehen. >Ok Sakura, du gehst da jetzt rein und erklärst ihm, dass du ein paar anstrengende Tage hattest und lieber ohne Störungen im Wohnzimmer auf der Couch schlafen möchtest! Genau! …Aber Moment mal…<, plötzlich kam ihr ein anderer Gedanke, >was, wenn er so eine Art Gegenleistung für die Aktion von vor eineinhalb Tagen möchte… weil er mir das Leben gerettet hat, soll ich jetzt sein Bett wärmen, oder schlimmeres…<.
 

Ihr wurde plötzlich entsetzlich schlecht bei der Vorstellung ihm etwas schuldig zu sein, egal wie dankbar sie ihm für ihre Rettung auch war. Schlimmer noch, sie konnte ihm nichts entgegensetzen, sollte er auf gewisse Ideen kommen. Auch wenn er wie ein Engel aussah, hatte sie eine gehörige Portion Respekt vor ihm, die in gewissen Situationen schon mal in Angst übergehen konnte.
 

Zum Teufel, er brauchte nicht einmal einen Vorwand, um sie ins Bett zu kriegen! Er könnte sie einfach packen und Ade du schöne, unbeschwerte Welt!

Der mit seinem Superclan bestehend aus erfinderischen Superhirnen, die den Grundstein für die gesamte Ninjawelt gelegt hatten, sozusagen! Was konnte sie da ausrichten?!
 

>Verflixt und Zugenäht, sei kein Frosch, Sakura! Du gehst da jetzt einfach rein und kommt er dir zu nahe, kratzt du ihm seine kostbaren Augen aus!<

Sakura nickte bestärkt durch diesem Vorsatz, schluckte ihre Angst hinunter und öffnete die Tür ein bisschen zu stürmisch.
 

Später würde sie sich ärgern, dass sie wertvolle Schlafenszeit vergeudet hatte sich diese unnötigen Gedanken über eine mögliche Vergewaltigung gemacht zu haben, aber momentan war sie einfach nur unendlich erleichtert den Schwarzhaarigen tief schlummernd im Bett vorzufinden.
 

Ihr fiel ein tonnenschwerer Stein vom Herzen und sie atmete erst einmal tief ein und aus.

Ihr Blick haftete auf dem Bett und sie nahm erst jetzt wahr, dass die Bettdecke bis zu seiner Hüfte heruntergerutscht war. Dadurch wurde ihr ermöglicht seinen zugegebenermaßen unglaublichen Oberkörper zu bewundern, der durch das hereinfallende Mondlicht perfekt zur Geltung gebracht wurde.

Sie schluckte und nahm ihren vorherigen Gedankengang wieder auf. >Ach, vielleicht wäre es doch nicht so schlimm gewesen, die Nacht bei ihm zu verbringen… ich meine Mann! Was für Gene! Neben Supergehirnen scheint sein Superclan auch noch Supermodel hervorzubringen… da kann man schon neidisch werden!<
 

Näher ranzugehen um zu spannen traute sie sich dann doch nicht und so stibitzte sie sich noch schnell ein paar frische Kleider aus seinem Schrank und verschwand dann postwendend aus dem vermaledeiten Raum.
 

In seinem Bett würde sie ganz sicher nicht mehr schlafen, trotz seinem direkten Befehl. Und wenn sie deswegen am nächsten Morgen ärger bekommen sollte, so konnte sie immer noch sagen sie wäre Geschlafwandelt. Alte Gewohnheit. An die sie sich natürlich plötzlich wieder erinnern konnte.
 

Zufrieden mit dem Lauf der Dinge zog sie sich rasch um, schmiss sich gähnend auf die Couch und war im nächsten Moment unbekümmert eingeschlafen.
 

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Sasuke benahm sich am nächsten Morgen nicht anders wie sonst, sodass Sakura ihre vorabendlichen Gedanken immer lächerlicher fand. Außerdem war sie übernächtigt und eindeutig zu früh aus dem Bett bzw. der Couch geschmissen worden.
 

>Oh verdammt, ich bin so müde, ich hatte eindeutig zu wenig Schlaf! Wie lange stand ich eigentlich vor seinem Zimmer und hab über dieses dämliche Zeug sinniert?! Vielleicht hat mir Kabuto ja damals irgendwelche Mittelchen im Schlaf verabreicht oder Chikos Essen war vergiftet und hat mir meine Gehirnzellen weggeätzt.<
 

Sakura gähnte ausgiebig, während sie gelangweilt und auch etwas ärgerlich Kartoffeln schälte.
 

>Wie konnte ich nur denken, er würde mich vergewaltigen? Das hat er doch gar nicht nötig, dem schmeißen sich die Frauen doch Reihenweise vor die Füße!<
 

Sie befand sich nach einem schmächtigen Frühstück, das sie in der großen Küche eingenommen hatte, immer noch in dieser. Bevor sie nämlich nach dem Essen wieder in Sasukes Zimmer verschwinden konnte, hatte eine Frau vom eher mütterlichen Typ ihr ein Korb Kartoffeln in die Hand gedrückt und ihr aufgetragen die Teile zu schälen.
 

Neben ihr saß eine junge Frau mit Kopftuch, die bei jedem Blick den man ihr schenkte, zusammenzuckte. >Die ist ja noch schlimmer dran wie ich<, dachte Sakura mitleidig und schielte aus den Augenwinkeln zu dem Mädchen neben ihr, >so viel Angst hab ja nicht mal ich! Dabei hätt ich doch allen Grund dazu… Wobei wir wieder beim Thema währen…<, seufzte sie und nahm sich lustlos die nächste Kartoffel.
 

Das Mädchen anzusprechen wollte sie dann auch nicht, obwohl das wohl eine schöne Abwechslung zu ihren unangenehmen Gedanken wäre.
 

So arbeiteten sie beide still weiter und ignorierten einander und das geschäftige Wuseln in der Küche.
 

>So, nur noch eine und dann hab ich´s geschafft!< Zufrieden packte sie die letzte Kartoffel in den dafür vorgesehenen Korb, legte das Schälmesser beiseite und streckte sich erleichtert.
 

Wenn sie hier mehr zu sagen gehabt hätte, dann hätte sie sich von vorne herein geweigert, unbezahlte Küchenarbeit zu leisten. Immerhin hatte sie eigentlich Besseres zu tun. Wie zum Beispiel Chiko suchen und mit ihrem Training beginnen.
 

Sie hatte sich übrigens noch nicht entschieden, ob sie Sasuke von ihrer kleinen Vereinbarung mit dem Rothaarigen erzählen sollte. Gut, früher oder später würde er es vermutlich sowieso herausfinden. Also konnte sie es ihm auch gleich sagen. Und sie war sich sehr sicher, dass er es ihr verbieten würde.
 

Aber andererseits, wenn sie schweigen würde, so konnte sie zumindest noch ein oder zwei Trainingseinheiten mit Chiko nutzen, bevor Sasuke dem einen Riegel vorschob. >Gut, dann werde ich das so machen und ihn gleich mal aufsuchen. Ich hab ja jetzt nichts mehr zu tun…<

Sie konnte gedanklich ein weiteres Problem abhaken.
 

Sakura blickte zu der jungen Frau neben sich und sah, dass diese sich extra Zeit gelassen hatte: obwohl sie zeitgleich mit Sakura angefangen und auf die Kartoffel genau gleichviele hatte, war sie gerade mal grob geschätzt bei der Hälfte angekommen.
 

Die Rosahaarige zuckte nur mit der Schulter und packte ihren Korb. Dann stand sie auf und lief zur anderen Seite des Raumes, wo sich schon weitere Körbe voller geschälter Kartoffeln befanden.

>Wer die wohl alle geschält hat?<, überlegte sie während sie ihren Ballast ablud, >sicher auch irgendwelche Sklaven sowie Etsuko…<
 

Sie drehte den Kopf nochmal in alle Richtungen um sicher zu gehen, dass die mütterliche Küchenchefin nirgends in Sicht war und beeilte sich dann aus dem Raum zu kommen. Kurz bevor sie diesen verließ, drehte sie sich aber doch noch einmal um. Sie wollte sehen, ob die andere Kartoffelfrau sich entspannt hatte, jetzt, da sie weg war.

Sakura wollte schließlich wissen, ob es an ihr lag oder das Mädchen generell so verschüchtert war.
 

Gesagt getan. Doch überrascht hielt sie inne. Sie konnte das Mädchen nämlich nicht mehr richtig sehen, da eine Gestalt schräg vor ihr stand. Und diese Gestalt kannte Sakura nur zu gut.
 

Mit großen Augen konnte sie beobachten, wie Chiko mit den Händen locker in den Taschen gesteckt auf die eingeschüchterte Frau einredete.

Was er sagte schien diese nur noch mehr zu ängstigen, denn sie machte ein ganz jämmerliches Gesicht.
 

Mitleid kam in Sakura auf und sie überlegte tatsächlich, ob sie die Szene stören sollte, die sie eigentlich nichts anging. Aber sah war ja auch auf der Suche nach ihm, von daher musste sie ja fast da rüber gehen und ihn ansprechen. Sie wägte gerade ab, ob sie wohl schon einen gewissen Einfluss auf Chiko hatte, ob er wohl auf sie hören würde, als seine nächsten Taten sie dazu veranlassten, die Augen aufzureißen.
 

Er hatte seine gelassene Haltung aufgegeben und die ebenfalls überraschte Frau am Hals gepackt. Als er anfing sie ordentlich durchzuschütteln, war Sakura schnellen Schrittes schon auf dem Weg zu ihm.
 

In Hörweite schnappte sie seine zornigen Worte auf >… du bist?! Nichts weiter als eine ersetzbare kleine Made, die das Pech hatte, mir über den Weg zu laufen. Wenn ich es mir recht überlege, wird es höchste Zeit dich zu ersetzen…<

Die Frau riss die tränennassen Augen auf. >Bitte nicht, Herr! Ich tue alles… alles was Ihr verlangt! Oh bitte, bitte nein!< Sie weinte bitterlich und klammerte sich an seinen Arm.
 

Er verzog den Mund angewidert „Du jämmerliches stück Dre-“
 

„Chiko, ich hab dich gesucht!“, platzte Sakura ganz wie geplant dazwischen und stellte sich auffordernd neben ihn. Er stoppte überrascht und drehte seinen Kopf zu ihr, an seinem ausgestreckten Arm baumelte die junge Frau.
 

Sein Gesichtsausdruck war immer noch wütend verzogen, aber als er erkannte, wer ihn da ansprach, glätteten sich seine Gesichtszüge und er zog fragend eine Augenbraue hoch.
 

Sakura lächelte und sah andeutend zwischen Chiko und der Frau hin und her. Sie trat noch ein bisschen näher und beugte den Kopf leicht zu ihm. „Willst du sie nicht loslassen?“
 

Das Küchengewusel um sie herum hatte sich eingestellt und die Leute begafften jetzt öffentlich das Geschehen, dass sich in ihrer Mitte abspielte.
 

Chiko presste die Lippen aufeinander und ließ das Mädchen unzeremoniell auf den Boden fallen. Ihr entfuhr daraufhin ein Schmerzenslaut und sie schaute fassungslos zu Chiko hoch.

Seine blauen Augen fuhren ein letztes Mal abfällig über ihre am Boden kauernde Gestalt. „Darüber reden wir noch.“
 

Dann packte er Sakura am Oberarm und zog sie unter den Augen aller Anwesenden aus der Küche heraus. „Heh!“, sagte sie hinter ihm her stolpernd und zog an ihrem Arm. Er ignorierte sie und schleifte sie immer weiter die Gänge entlang.
 

Die Beleuchtung wurde immer spärlicher bis man irgendwann nur noch schwache Umrisse erkennen konnte. Sakura hatte die Orientierung bereits verloren und wollte ihn gerade fragen was zur Hölle er vorhatte, als er sie auch schon losließ und an die kalte Steinwand presste.

Er stellte sich vor sie und sah kalt auf sie herab.
 

„Wenn du meine Autorität noch einmal so in der Öffentlichkeit untergräbst, kannst du kein zuvorkommendes Benehmen meinerseits mehr erwarten. An deiner Stelle würde ich mir gut überlegen in wessen Anwesenheit du was von dir gibst!“

Er kam ihrem Gesichts näher und hauchte ihr ins Ohr. „Hast du mich verstanden?“
 

Sakura fühlte sich völlig überrumpelt von seinen Worten. Sie konnte ihm nur fassungslos ins Gesicht sehen. Und was sie dort sah bestätigte ihr nur wieder, was sie schon öfters erlebt hatte. Die unberechenbare Unbarmherzigkeit in seinen Augen. Er musste als Kind geschlagen worden sein oder andere tiefschürfende Erlebnisse gehabt haben, die seine Psyche so zwiegespalten zurückließen.
 

Wie erklärte man sich sonst seine Freundlichkeit auf der einen und seine Brutalität auf der anderen Seite? Mit ihrem verlorenen Wissen zumindest konnte sie sich keinen Reim darauf machen.

>Und was zur Hölle bedeutet „…meine Autorität noch einmal so in der Öffentlichkeit untergräbst…“?! Ich bin doch lediglich ganz unauffällig neben ihn hin gestanden und hab ihm sachlich verklickert, dass ich ihn gesucht habe! Also ehrlich mal… vielleicht hat ihm mein Vorschlag nicht gefallen, die Frau loszulassen bevor sie erstickt...<, dachte sie sarkastisch.
 

Und überhaupt, warum war ihm sein öffentliches Ansehen so wichtig? Was brachte das hier? Keiner würde etwas gegen ihn sagen, es waren doch alles nur Sklaven… es konnte ihm doch egal sein, was sie über ihn dachten.
 

Aber da waren auch noch Orochimaru und vielleicht auch Kabuto, denen er möglicherweise beweisen wollte, wie hart und abgebrüht er war, oder so ähnlich. So ein Männer-Ding. Irgendein Sinn musste doch dahinter stecken…
 

So in Gedanken versunken merkte sie erst verspätet, wie er sich plötzlich von ihr löste und sie mit einigem Abstand musterte. Er zog die Augenbrauen zusammen und seine roten Haare vielen ihm in die Stirn.
 

Misstrauisch fuhr er ihre Form mit den Augen ab. Sie, im Gegenzug, zog die Augenbrauen in die Höhe und überlegte sich was er jetzt wieder hatte.

Dann schnaubte er abfällig und schob seine Hand plötzlich schmerzhaft in ihre Haare.

„´Hast ihn also rangelassen, was?“
 

Im ersten Moment hatte sie ehrlich keine Ahnung, von was er redete. Aber keine drei Sekunden später dämmerte es ihr. Sie hob ihre Hand und krallte sie in seine, um den kräftigen Zug an ihrer Kopfhaut zu lösen.

„Lass mich los!“, zischte sie und sah ihm wütend in die Augen.

Aber er verstärkte den Zug nur noch, was sie zischend dazu veranlasste, die andere Hand zu Hilfe zu nehmen.

„Ich habe keine Ahnung von was du redest!“, spuckte sie ihm ins Gesicht.

Er grinste nur unverschämt. „Er hat es mir heute gesagt, weißt du… Als ich ihn auf dem Flur traf…“
 

Sie gab ihre Gegenwehr auf und öffnete den Mund überrascht. Aber er hatte sie bereits losgelassen. Anstatt an ihren Haaren zu ziehen, fuhr er an ihrer Kopfhaut entlang zu ihrem Nacken, wie um sie für seine grobe Attacke zu entschädigen.
 

„Ich … was hat er gesagt?“, fragte sie nervös nach.
 

Chiko beobachtete sie genau als er langsam, und mit lauerndem Unterton sagte: „Er fragte mich ob ich schon wusste, dass du ein kleines Muttermal genau zwischen den Brüsten hast…“
 

„Wie-?!“, brauste sie mit weit aufgerissenen Augen auf, stoppte sich aber, als sie seinen wissenden Ausdruck sah.
 

„Er hat noch mehr gesagt.“, ärgerte er sie grinsend. Aber sie konnte erkennen, dass er wütend war.
 

Diesmal hielt sie beschämt den Mund und presste die Lippen zusammen. >Woher weiß er das?!! Das Teil ist nicht größer als ein Pünktchen, ich weiß es doch selber kaum… Woher?!<
 

Nach seinen nächsten Worten stockte ihr wortwörtlich der Atem und sie schwor sich stocksauer, dass sie diesen arroganten Uchiha noch heute aufsuchen und zur Rede stellen würde!
 

„Er sagte, du quickst, wenn du kommst…“, er ließ die Worte bedeutungsschwer im Raum stehen und sah amüsiert, wie sie hochrot anlief. Natürlich vor Zorn.
 

„Das… das ist doch..!“, sie schaffte es kaum, einen richtigen Satz zustande zu bringen, so sauer war sie.
 

>So ein Sauerei! Wie kann er nur! Da ist doch gar nichts gelaufen! Und warum plaudert er solche privaten Sachen aus?! (Obwohl sie natürlich nicht stimmen) Aber… woher weiß er das mit dem Muttermal?!<, empörte sie sich gedanklich erneut und verpasste dabei, wie das typische Grinsen auf einmal von Chikos Mund abfiel, > Moment… da gab es die Szene ganz am Anfang, als er meinen Verband gewechselt hat… aber es war dunkel und wir waren beide abgele-<
 

Sie konnte nicht mal mehr zu Ende denken, als sie plötzlich unnötig brutal gegen die Steinwand gestoßen wurde. Er packte sie an den Schultern und starrte sie ohne einen Funken Humor an.
 

„Ich will, dass du dich von ihm fernhältst! Ich weiß, dass du bei ihm wohnst – das lässt sich nicht vermeiden – aber wenn du in seinen Gemächern bist, dann schläfst du nicht mehr in seinem Bett! Verstanden?!“
 

Empört sah sie zu ihm auf.

„Ich schlafe nicht in seinem Bett! Und ich kann tun und lassen, was ich will!“
 

„So?“, fragte er überlegen, „kannst du deinen schönen Fluchtplan auch lassen, hm? Und das Training mit mir, das du dafür brauchst?“
 

Sie rümpfte die Nase bei seinem Ton. Was wollte er eigentlich von ihr? Warum war er so besessen von ihr? Was hatte sie schon, das andere Frauen nicht hatten? Sie war vielleicht recht hübsch, aber es gab auch andere schöne Frauen. Sie hatte schon einige mit ihren eigenen Augen hier herumrennen sehen. Es musste noch einen anderen Grund geben…
 

„Lass mich los! Ich brauche deine Hilfe nicht!“ Mit jedem Wort steigerte sie ihre Lautstärke, bis sie ihn am Ende mit einiger Kraft von sich stieß.
 

Er stolperte überrascht zurück und ließ die Arme schlaff neben seinem Körper hängen. Er zog einen Mundwinkel nach unten und sah sie kalt an.
 

Sakura atmete schwer.

Einen Moment war es still zwischen ihnen und plötzlich war ihr die Kälte des Flures bewusst.
 

Sie umarmte sich selber und sah ihn mit ernstem Gesichtsausdruck direkt in die Augen.
 

„Ich komme gut alleine zurecht! Und übrigens hasse ich es, wenn Männer wie du denken sie könnten sich alles erlauben und Schwächere wie Dreck behandeln!“

Dabei dachte sie mitleidig an die arme Frau, die in der Küche neben ihr Kartoffeln geschält hatte. >Und die das Pech hatte, an einen wie ihn zu geraten<, dachte Sakura abfällig.
 

Ohne ihn noch einmal anzuschauen drehte sie sich um und lief den Gang entlang, den sie gekommen waren. Obwohl sie sich nicht auskannte nahm sie an, dass sie schon irgendwo ankommen würde ab wo sie sich wieder orientieren konnte.
 

Als sie so die Gänge entlangeilte – wütend auf Chiko und Sasuke – kam ihr plötzlich ein anderer Gedanke in den Sinn, der Chikos Verhalten erklären könnte: was, wenn ihm sein Ruf so wichtig war, weil er mit Sasuke Uchiha gleichfahren wollte?

Der Uchiha benötigte so etwas nicht, er musste sich nicht durch seinen Ruf Respekt verschaffen. Er hatte eine Art an sich, der diesen – ganz gleich was er tat – automatisch in anderen hervorrief. Schließlich hatte er sein Sharingan. Und nicht nur das: sie wusste ja seit dem vorigen Abend auch, dass man nicht ohne Grund vor ihm und seinem Clan Achtung haben sollte.
 

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Schließlich kam sie am Trainingsraum heraus. Während ihrem kleinen Sparziergang war ihre Wut bis auf einen kleinen hartnäckigen Knoten im Magen verpufft.
 

>Wenigstens muss ich mir die Haare jetzt nicht mehr schneiden<, dachte Sakura ironisch, >Unsere Partnerschaft hat sich nach unserem Streit ja wohl erledigt…<
 

Seufzend wandte sie sich in Richtung Sasukes Gemächer um vielleicht noch ein Buch zu lesen, als sie Kampfesgeräusche hörte, die aus dem Raum kamen.
 

Sie blieb stehen und lauschte. Doch als sie dadurch nicht erraten konnte, wer sich dort drinnen befand, trat sie an die Tür heran und spähte in den Raum. Erstaunt, aber nicht wirklich unvorhergesehen (er verbrachte ¾ des Tages ja im Trainingsraum), sah sie Sasuke. Sie konnte nur sein Profil erkennen und außerdem, dass er fleißig am Fingerzeichen formen war.
 

Als sie ihn da so stehen sah, fiel ihr wieder ein, dass er ja eigentlich der Grund war, warum ihr Streit mit Chiko so eskaliert war. Er und seine Lügen.
 

Sie ballte die Hände zu Fäusten und spürte, wie neue Wut sich aus ihrem Bauch heraus auf ihren ganzen Körper ausbreitete.
 

Unbedacht hob sie eine zur Faust geballten Hand und stürmte auf ihn zu.
 


 


 

Tbc…
 


 

(Vielen Dank für eure Reviews und für über 50 Favoriteneinträge *strahl*! Ich bin so glücklich, dass meine FF so gut bei euch ankommt! Ich bin mir nämlich immer so unsicher was den Inhalt und meine Schreibweise angeht… aber anscheinend mache ich ja ziemlich viel richtig, was das anbelangt^^)

Ursache und Wirkung

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Unbedacht hob sie eine zur Faust geballten Hand und stürmte auf ihn zu.
 

Es kam natürlich, wie es kommen musste: Kurz bevor sie bei ihm ankam, ließ Sasuke die Arme sinken und drehte sich unbekümmert zu ihr um.

Gelassen fing er ihre Faust ab und drehte ihren ganzen Arm herum, sodass sie sich stöhnend mit ihm drehen musste.
 

Der Schwarzhaarige stellte sich hinter sie und drückte ihren Arm schmerzhaft fest gegen ihren Rücken. „Hn. Womit habe ich diese Begrüßung nur verdient?“, fragte er spöttelnd und sah auf ihren rosa Schopf herab.
 

Sakura zischte wütend und versuchte sich zu befreien. „Du hast dir diese Begrüßung selbst zuzuschreiben“, sagte sie verärgert „erzählst gemeine Lügen über unsere angebliche Nacht miteinander! Und ausgerechnet Chiko!“
 

„Ah, darum geht es.“, stellte er gelassen fest. Seufzend ließ er sie los und registrierte, wie sie sich sofort zu ihm umdrehte und ihren schmerzenden Arm rieb.
 

„Ich will jetzt von dir wissen, warum du das getan hast! Und, woher du von meinem Muttermal weißt.“, fügte sie etwas kleinlaut hinzu.
 

Sasuke schnappte sich sein Schwert, das vergessen bis gerade eben auf dem Boden gelegen hatte, und schob es zurück in die dazugehörige Scheide an seiner Hüfte.
 

„Ursache und Wirkung.“, sagte er kryptisch und stütze einen Arm auf seinem Schwert ab.
 

Sakura runzelte die Stirn. „Ursache? Welche Ursache denn?“
 

„Du hast meinen Befehl missachtet und musstest die Konsequenzen tragen.“
 

Sie dachte nach und kam zu dem Schluss, dass er den gestrigen Abend meinte, als er ihr befohlen hatte in seinem Bett zu schlafen.
 

>Also wirklich, ´seinen Befehl missachtet´, das klingt ja als hätte ich Hochverrat begangen<, dachte Sakura ironisch und schüttelte ungläubig den Kopf, > Ts, so ein eingebildeter Idiot!<
 

„Das ist doch wohl nicht dein Ernst! Aus diesem lächerlichen Grund schürst du Gerüchte über mich? Und außerdem hast du doch schon längst geschlafen, als ich in dein Zimmer kam! Wäre doch egal gewesen, ob ich bei dir geschlafen hätte, oder auf der Couch!“
 

Nach dieser Tirade schnaubte die junge Frau wütend und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

Der Schwarzhaarige hob eine Augenbraue. „Das ist natürlich nicht der einzige Grund. Erinnerst du dich als ich dir sagte, du sollst dich von ihm fernhalten?“
 

Etwas verwirrt und natürlich sauer, dass er ihre anderen Fragen einfach übergangen hatte, versuchte Sakura sich zu beruhigen um in Ruhe nachzudenken.
 

>Hm, ja doch, ganz am Anfang als wir beim Frühstück saßen hat er doch diese Rede gehalten, von wegen ´er ist gefährlich und brutal und du solltest dich von ihm fernhalten bla bla bla… Ok, gut, das hat sich ja auch bestätigt, aber zu mir war Chiko immer nett. Zwar etwas aufdringlich, aber nett!<
 

„Also bitte! Erstens bist du ja wohl genauso schlimm wie er, wenn nicht noch gefährlicher und zweitens war das damals kein Befehl gewesen, sondern nur ein gutgemeinter Ratschlag!“
 

Sasuke seufzte. „Ich mochte dich mehr, als du noch zu viel Angst hattest, mir in die Augen zu schauen. Jetzt bist du einfach nur noch lästig.“
 

Sakura zog scharf die Luft ein und sah ihm extra fest in die – wohlgemerkt – schwarzen Augen. „Und ich mochte dich mehr, als ich mich noch nicht an dich erinnern konnte!“, äffte sie ihn nach (ihre Erinnerungen hatte sie natürlich noch nicht zurück, aber sie konnte die letzten Tage ja neue sammeln), „Jetzt bist du nur noch ein Ar-“
 

Den Satz brachte sie – wie so oft schon – nicht mehr zu ende. Denn plötzlich fand sie sich in einem hungrigen Kuss wieder. Sie riss die Augen auf und blickte in sein heruntergebeugtes Gesicht, das natürlich direkt vor ihrem war. Er hatte einen Arm um ihren Rücken geschlungen und den anderen in ihren Haaren vergraben. Fest presste er sich an sie und drehte seinen Kopf, um den Kuss vertiefen zu können.

Sakura konnte nur dastehen und es über sich ergehen lassen – zu überrascht war sie von seiner `Attacke`.
 

Seine Hände fuhren hastig nach unten, bis sie auf ihrem Hintern lagen. Sakura quiekte auf, als er Druck ausübte und sie fest gegen sich drängte. Zu ihrem Entsetzten konnte sie spüren wie erregt er war.

Er nutzte diesen Moment und fuhr mit seiner Zunge in ihren Mund. Sakura schloss die Augen und fühlte seinen harten, warmen Körper an sich und seine weiche Zunge in sich.

In diesem Augenblick war sie sich schmerzlich bewusst, wie attraktiv und begehrenswert Sasuke Uchiha war. Und das nicht nur äußerlich – sie hatte auch gelernt, dass er ein begnadeter Kämpfer war und zudem wahrscheinlich steinreich.
 

Wie konnte eine junge vernachlässigte Frau in ihrer Position da widerstehen?
 

Sakura gab sich dem Moment hin und küsste ihn intensiv zurück. Sie spürte ihr Herz schnell in ihrer Brust schlagen und ihren vor Aufregung flatternden Magen.
 

Die Diskussion war vergessen; so, als hätte es sie nie gegeben.
 

Ihre eigenen Hände gingen auf Wanderschaft und fuhren über seinen Rücken. Die eine Hand behielt sie dort, während sie mit der anderen noch vorne über seine Brust und weiter abwärts über seine harten Bauchmuskeln strich.

Sasuke stöhnte und löste sich schwer atmend von ihr. Seine Wange lag fast an ihrer und sie konnte seinen warmen Atem an ihrem Ohrläppchen spüren. Ein wohliger Schauer wanderte über ihr Rückgrat und nistete sich in ihrem Unterbauch ein. Sie war auch erregt…
 

„Du kannst froh sein, dass ich gestern Abend eingeschlafen bin.“, flüsterte er ihr heiß ins Ohr, „denn ich hatte genau das hier vor. Und ich hätte nicht gestoppt…“
 

Sie brauchte einen Moment, bis sie das Gesagte verarbeitet hatte. Ihr Kopf war immer noch zu benebelt, um klar zu denken. >Was zum…?<
 

Als ihr langsam ins Gehirn sickerte was er da gesagt hatte, war sie in Rekordgeschwindigkeit wieder auf dem Boden der Tatsachen. >Ich glaub ´s nicht! Er hatte tatsächlich das vor, vor dem ich mich gestern Abend vor seiner Tür so gefürchtet hab!< Fassungslos starrte sie hoch in sein Gesicht.
 

Nach einem Moment des Nachdenkens fügte sie dann aber sarkastisch hinzu: >wenigstens wär ´s keine Vergewaltigung geworden… wenn das Opfer willig ist, zählt ´s nicht!<
 

„Andererseits, warum sollte ich aufhören“, nachdenklich fuhr er mit den Blicken über ihren begehrenswerten Körper. Lust dazu hatte er…
 

Ihre Augen weiteten sich besorgt und sie versuchte sich von ihm zu lösen.
 

…aber sie zu zwingen fand er momentan zu fade. Nein, wenn dann würde sie willig sein.
 

Er trat ein paar Schritte zurück und brachte somit genügend Abstand zwischen sie, um wieder frei, ohne ihren Duft in der Nase, einatmen zu können.
 

Sakura hingegen hatte ihre liebe Mühe damit, wieder normal atmen zu können. Und auch ihr Kopf war noch zu benebelt, um klare Gedanken zu fassen. Alle Vorwürfe, die sie ihm noch an den Kopf schmeißen wollte, waren wie ausgelöscht. Generell wollte ihr partout nicht mehr einfallen, worüber sie vor seinem Kuss noch gleich geredet hatten…
 

Sasuke schien solche Probleme nicht zu haben, denn sofort nahm er den Gesprächsfaden wieder auf.
 

„So, du wolltest also hinter meinem Rücken mit einem anderen trainieren.“, stellte er lauernd fest.

Sakura konnte in ihrer Verwirrtheit schon wieder nicht glauben, was er da gerade gesagt hatte. >Hat Chiko ihm denn alles erzählt, was wir geredet haben? Oder woher weiß er das jetzt schon wieder?!<
 

„Das, also…“, nervös sah sie im Raum umher, auf der Suche nach einer passenden Ausrede, „das stimmt schon. Aber das war nur, weil ich doch weiß wie viel du immer zu tun hast und ich dich nicht nerven wollte! Und außerdem hat sich das mit dem Training jetzt sowieso erledigt… Also müssen wir das gar nicht mehr genauer erläutern, weißt du.“

Sakura blickte hoch zu ihm um zu sehen, ob ihre Erklärung ihn zufrieden gestimmt hatte. Doch sie konnte von seinem blanken Gesichtsausdruck rein gar nichts ablesen. Stumm musterte er sie nachdenklich und ließ seinen Blick dann kurz im Raum umherschweifen.

„Wenn du unbedingt trainieren willst, dann hättest du mich nur fragen können.“

Sein Blick landete wieder auf ihrer Form und sie könnte schwören, kurz einen zufriedenen Zug um seine Mundwinkel gesehen zu haben.

>Pf, von wegen! Training nennt er das… für ihn ist es vielleicht Training mich zu verprügeln, aber ich kann daran nichts lehrreiches erkennen.<

„Nein, danke!“, sagte sie deshalb nur knapp und wandte sich zum Gehen.

Sasuke schien zu erkennen, warum sie abgelehnt hatte und hielt sie auf.

„Du missverstehst mich. Ich meine wirkliches Training, das dich in nur wenigen Wochen wieder in Topform bringt.“, klärte er sie auf.

Warnend fügte er hinzu: „Dieses Angebot gilt nur einmal. Sagst du zu, werden wir jeden Vormittag drei Stunden lang trainieren. Und ich meine jeden Tag.“ Streng sah er auf sie hinab. „Solltest du nicht erscheinen, breche ich das Training ohne Vorwarnung endgültig ab. Verstanden?“

Sakura fragte sich grübelnd warum er das alles so ernst nahm, zeigte sich seinen Bedingungen gegenüber jedoch einverstanden. Sie war sogar recht positiv überrascht. Dass er ihr so plötzlich entgegenkam war unvorhergesehen.

„Da ich heute noch zu einer Kurzmission aufbreche und bis morgen Mittag nicht zurück erwartet werde, will ich morgen Abend eine Entscheidung von dir hören. Das dürfte dir genügend Zeit zum Nachdenken geben!“
 

Da er sich bereits abwandte, beeilte sich Sakura ihm dankend zuzunicken. An der Tür schaute er noch einmal über die Schulter. „Solltest du noch einmal solch einen lächerlichen Angriff auf mich wagen, stell vorher sicher, dass du dich verteidigen kannst. Das nächste Mal werde ich dich wie einen echten Gegner behandeln.“
 

Damit spielte er wohl auf ihre kleine Attacke vor einer halben Stunde an. Besorgt überlegte sie, ob er zu „noch einmal so einen Angriff“ auch Angriffe während ihres kommenden Trainings zählen könnte. Aber wahrscheinlich nicht, wäre ja auch unlogisch. Wie sollte sie denn sonst etwas dazulernen?
 

Schnaubend schüttelte sie diese dämlichen Gedanken ab. >Was denke ich denn da schon wieder? Es gibt ja wohl wichtigere Dinge, über die es nachzudenken gilt.<
 

Da Sasuke schon längst aus dem Raum verschwunden war, machte sich auch Sakura auf den Weg ins Zimmer. Jetzt war er ja für einen ganzen Tag fort… das bedeutete 24 Stunden Ruhe. Und genug Zeit sich über so einiges klar zu werden. Und Prioritäten zu setzten.
 

Ihre oberste Priorität waren immer noch die Gefangenen. Und dazu musste sie mit Sasuke trainieren. Also konnte man das als Priorität Nummer zwei betrachten.

Nummer drei war dann wohl Chiko. Sie war sich im Klaren darüber, dass sie sich nun von ihm fernhalten sollte… oder vielmehr musste. Sonst würde Sasuke sich wieder irgendwelche Gemeinheiten einfallen lassen, die nicht nur enorm peinlich waren, sondern auch auf andere Weise unangenehm werden konnten.

Wenn er zum Beispiel noch mehr private Details von ihr ausplapperte, die erstens natürlich nicht stimmten und zweitens privat waren! Verdammt noch mal!
 

Sakura schniefte und zog beleidigt die Nase hoch.
 

Und was sollte dieser Kuss schon wieder? Sie konnte von Glück reden, dass er aufgehört hatte. Wenn er gewollt hätte, dann wäre sie jetzt keine Jungfrau mehr. (Obwohl sie sich bei dem Jungfrauen-Part nicht so sicher war).

Aber warum hatte er aufgehört? Ein kleiner eitler Teil in ihr beantwortete die Frage mit einem gemeinen: weil du nicht begehrenswert genug bist!

Aber ihre Vernunft sagte ihr, dass er nur mit ihr spielen wollte und ihre Angst und Unsicherheit aufs Übelste ausnutzte.
 

Die Rosahaarige bog um die nächste Ecke und stellte überrascht fest, dass sie schon angekommen war. Bei der ganzen Grübelei hatte sie nicht auf den Weg geachtet.
 

Während sie ins Zimmer trat beschloss sie diese lästigen Gedanken in den hintersten Teil ihres Kopfes zu schieben und sich lieber mit einem guten Buch abzulenken. Morgen war ja auch noch ein Tag um sich Sorgen zu machen.
 

Und so schnappte sie sich irgendein langweiliges Buch über Nahkampftechniken (ein gutes Buch hatte sie nicht gefunden) und schmiss sich in den Sessel im Wohnzimmer.
 

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Durch ein penetrantes aber leises Klopfen gegen die Eingangstür wachte sie am nächsten Morgen auf. Verwirrt sah sie sich im Wohnzimmer um, indem sie gestern nach langem Lesen eingeschlafen war. Sie hatte sich im Schlaf wohl irgendwie ungünstig in dem schmalen Sessel gedreht, denn ihr Rücken tat wieder einmal höllisch weh. Sie verzog das Gesicht zu einer schmerzverzerrten Grimasse und kruschtelte sich ungeschickt aus dem alten Teil. Dabei fiel das Buch mit einem „Plumps“ auf den Boden.
 

Gähnend bückte sie sich und schmiss es zurück auf den Sessel.

>Meine Haare sehen bestimmt klasse aus<, dachte die junge Frau ironisch während sie ein weiteres Gähnen hinter ihrer Hand versteckte. >Und wer traut sich so an Sasukes Tür zu hämmern?<
 

Vor der Tür angekommen lauschte sie kurz, denn das Klopfen war abrupt erstorben. Doch da sie nichts Verdächtiges hörte, zuckte sie nur mit den Schultern und öffnete zögerlich die Tür.
 

Ein kleines Mädchen mit braunen Haaren schmiss sich mit Schwung gegen die Tür und somit gegen Sakura.

Dieser entfuhr ein undamenhaftes „Uff“ und unvorbereitet stolperte sie rückwärts. Mit größter Mühe konnte sich gerade noch so abfangen.
 

Verwirrt beobachtete sie, wie Etsu ihr einen entschuldigenden Blick zuwarf und dann aus der Tür spähte. Gerade noch so konnte Sakura erkennen, wie das Mädchen mit der Hand wackelte und ein paar Sekunden später drei weitere Gestalten in den Raum huschten.
 

Mit großen Augen erkannte sie, dass es sich ausschließlich um Frauen handelte. Um junge Frauen in ihrem Alter. Und eine davon war die Schüchterne, die Sakura vor dem sicheren Erstickungstot bewahrt hatte. Dabei hätte sie das arme Mädchen fast nicht erkannt, da es keine Kopfbedeckung trug, sondern stattdessen lange Haare frei über ihre Schultern fielen.
 

„Etsu, was-?“, wollte sie fragen, doch eine der drei Frauen machte einen Satz nach vorne und drückte Sakura eine verschwitzte Hand auf den Mund. Warnend sah sie Sakura in die Augen und schüttelte den Kopf.
 

Die Rosahaarige runzelte verwirrt die Stirn und hob ihre Hände, um die Hand von ihrem Mund zu entfernen.
 

„Schon gut Leiko“, sagte Etsu und hob beschwichtigend die schmalen Hände, „Sakura können wir voll und ganz vertrauen!“ Mit einem zu ernsten Gesicht für ein kleines Mädchen sah sie Leiko fest in die Augen.
 

Zögerlich sah diese von Etsu zurück zu Sakura und dann flüchtig zu den anderen Beiden.
 

Etsu merkte, dass sie noch mehr sagen musste um die misstrauische Frau zu beruhigen. „Wenn du mir nicht glaubst, dann frag doch Lila!“ Demonstrativ sah sie zu eben genannter und alle anderen taten es ihr gleich. Durch so viel ungewollte Aufmerksamkeit eingeschüchtert zuckte Lila zusammen und zog die Schultern hoch. Trotz der Tatsache, dass sie aufgefordert worden war zu sprechen – oder vielleicht genau deshalb –, blieb sie stumm.
 

Leiko kniff den Mund missbilligend zusammen. „Und? Hast du mir was zu sagen?“ Ihr Tonfall war schroff und sie schien kein Mitleid mit der ängstlichen Lila zu haben.
 

Schließlich kamen zögerlich Worte aus ihrem Mund. „Ich… ja, S-Sakura hat mir … geholfen.“ Sie verstummte so abrupt, als wollte sie noch etwas anderes sagen, hatte den Mut dazu aber wieder verloren.
 

Leiko zog eine Augenbraue hoch und schüttelte den Kopf. „Das hat mich nicht überzeugt. Ich will genau wissen, warum ich ihr vertrauen sollte! Immerhin geht es hier um mein Leben!“
 

Lila nickte hastig und ließ ihre langen blonden Haare wie einen Vorhang vor ihr Gesicht fallen. „ S-sie hat Ch-ch… Ch-chi… sie hat ihn davon abgehalten mich zu er-er… töten.“ Sagte sie leise und mit schwacher Stimme.
 

Sakura konnte nicht verstehen, warum sie so ängstlich war. Und warum sie Chikos Namen nicht über die Lippen gebracht hatte. Klar, sie hatte miterlebt, wie er sie in aller Öffentlichkeit gedemütigt hatte und sogar fast getötet, aber sie hatte ähnliches mit Sasuke erlebt und war nicht total eingeschüchtert.
 

Doch diesen Gedanken konnte sie nicht weiterführen, da, kaum waren die Worte ausgesprochen, Leiko sie losließ, als hätte sie sich an ihr verbrannt.
 

„Du hast dich gegen Chiko-sama gestellt?“, fragte Leiko verblüfft und sah sie mit großen überraschten Augen an als wollte sie eigentlich fragen: „Warum lebst du dann noch?“
 

Auch das andere Mädchen schien das erste Mal, seit sie da war, interessiert am Gespräch zu sein. Bis dahin hatte sie merklich abgewandt dagestanden, den Kopf immer leicht Richtung Tür gedreht, als fürchte sie einen Angriff aus dieser Richtung.
 

Sakura fuhr sich mehr aus Reflex, als vor Ekel, über den Mund und zuckte dann mit den Achseln. Warum war das so besonders?
 

Etsu strahlte Sakura an, als wäre sie eine Heilige. „Sakura ist etwas Besonderes! Chiko-sama mag sie und deshalb würde er sie nie verletzten!“

Sakura schüttelte den Kopf, als sie diese absurden Worte hörte. Verteidigend erwiderte sie: „Nein, nein. Ich weiß, dass er brutal ist und von vielen gefürchtet wird. Aber schon von Anfang an wollte er mir nichts antun, also warum sollte er seine Meinung ändern? Das gestern in der Küche war eher nur Zufall gewesen. Ich habe ihn gesucht und naja… da war er. Ich habe mich also nicht mit Absicht gegen ihn gestellt und das wusste er…“
 

Absichtlich ließ sie alles andere aus, was sich danach noch zwischen ihr und Chiko abgespielt hatte. Dass er eben ganz und gar nicht erfreut über ihre Störung gewesen war und sie gewarnt hatte, seine „Autorität noch einmal so in der Öffentlichkeit zu untergraben“. Und seit gestern „mochte“ er sie sicher auch nicht mehr.
 

Die Frauen schienen sich mit dieser Erklärung zufrieden zu geben. Leiko musterte Sakura noch einmal kurz, bevor sie nickte und sich dann Etsu zuwandte.
 

„Ich glaube dir.“, sagte sie knapp, „wir sollten jetzt aber zu dem eigentlichen Grund kommen, warum wir hier sind!“
 

Leiko drehte sich wieder zu Sakura. „Wir wollen fliehen.“
 

Schwer lagen ihre Worte im Raum und sekundenlange Stille folgte ihnen. Aufmerksam beobachten die Anwesenden Sakuras Reaktion. Überrascht sah diese von einer zur anderen.
 

„Ihr wollt fliehen?“ Deshalb hatten sie auch sicher sein wollen, dass Sakura die Truppe nicht verraten würde. Sie war schließlich erst seit kurzem hier und keiner wusste, wer sie war und was ihre Absichten waren. >Das weiß ich ja nicht mal selber…<, dachte Sakura einen unpassenden Moment lang sarkastisch.
 

Dann wurde sie wieder ernst. „Aber warum riskiert ihr es mich in eure Pläne einzuweihen, wenn ihr mich nicht kennt? Ihr hättet mich doch einfach hier lassen können.“
 

Leiko und die andere Frau, deren Namen Sakura noch nicht kannte, warfen sich kurze aussagekräftige Blicke zu, die jahrelanger Vertrautheit und stummer Verständnis entsprangen.
 

Das erste Mal erschien so etwas wie ein Lächeln auf dem strengen Gesicht der jungen Frau. Es war ein ungeübtes Lächeln, so als hätte sie es lange nicht mehr versucht. Traurig, aber unter diesen Umstanden nicht überraschend.
 

Sie machte einen Schritt auf die grinsende Etsu zu und legte ihr mütterlich eine Hand auf die Schulter. „Das hast du ganz alleine diesem kleinen Mädchen zu verdanken. Sie hat uns alles von dir erzählt und uns zudem überzeugt, dich mitzunehmen.“

Mit sanftem Blick fuhr sie über Etsus Form und strich ihr dann durchs Haar.
 

Sakura war angenehm von dem was sie sah überrascht. Es war schön zu wissen, dass auch hier an diesem Ort Freundschaften entstehen konnten.
 

Auch sie blickte jetzt zu Etsu.
 

Das Mädchen hatte ganz rote Bäckchen vor Freude, so viele nette Menschen um sich zu haben. Gemeinsam konnten sie endlich auf eine Zukunft in Freiheit hoffen. Wenn sie Sakura dabei hatten, so war sich Etsu sicher, dann würden sie entkommen können.
 


 

Tbc…
 


 

(Leiko = arrogant. Okay, bin mal gespannt wie ihr das hier findet^^. Danke an hana-moon, oOTenshi-EngelOo, spring_angel, Klickerle, Kaede7, fahnm und SswEetiieE für eure Reviews! Danke, danke, danke! Das spornt so unglaublich an - man weiß erst wie sehr, wenn man selber eine FF schreibt und auf Reviews wartet XD)

Die Moral in Frage gestellt

So, dieses Kapitel habe ich schon früher hochgeladen, um mich bei euch für 50 Kommentare zu bedanken! Ich bin ganz aus dem Häuschen^^! Und was wäre ein besseres Dankeschön-Geschenk, als ein neues Kapitel??!!

Euch also viel Spaß!

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Sakura runzelte sorgenvoll die Stirn.
 

Die Frauen hatten ihr erzählt, dass sie schon seit einiger Zeit über eine Flucht nachdachten, doch bis jetzt nicht den Mut dazu aufgebracht hatten. Nun endlich hatten sie sich jedoch dafür entschieden und waren nun dabei, an ihrem Plan zu feilen. Noch ein paar weitere Dienerinnen und Sklavinnen waren daran beteiligt, hatten es aber für unklug gehalten heute zusammen mit Etsu und den anderen drei zu Sakura zu gehen.
 

Natürlich wäre es das gewesen. zu viele Gefangene in einem Zimmer würde Misstrauen erregen. Allerdings würden das auch schon sie alleine wenn sie erwischt würden, dachte Sakura besorgt. Aber auch daran hatten die vier gedacht. Eine geheime Quelle hatte ihnen verraten, dass Sakura heute alleine in Sasukes Zimmer und er hundertprozentig auf Mission sein würde.

Sakura fragte sich, wer diese Quelle wohl war, forschte aber nicht nach.
 

Jedenfalls sah der bisherige Plan der gefangenen Frauen folgendermaßen aus: Der genaue Tag ihrer Flucht stand noch nicht fest, würde aber nicht länger als von jetzt an in drei Wochen sein. Und zwar deshalb, weil einige der Frauen es schlicht und einfach nicht mehr aushielten. Sie waren schon zu lange hier gefangen, misshandelt und vergewaltigt worden und wollten das keinen Tag länger mitmachen. Wie Sakura schon geahnt und befürchtet hatte, war Chiko einer der Männer, der den Frauen so zusetzte.
 

Beschämt dachte sie an seinen Kuss und seine Hilfsbereitschaft, ihr sein Blut zu spenden, zurück. Obwohl sie ja von Sasuke gewarnt und Zeuge seiner Brutalität geworden war, hatte sie sich gerne in Chikos Gesellschaft befunden. Sie hatte sich damals einen eigenen Eindruck von ihm schaffen und nicht voreingenommen glauben wollen, was andere über ihn sagten. Und tatsächlich war er zu ihr fast immer zuvorkommend und höflich gewesen. Jetzt so etwas von ihm zu hören ließ sie stark an ihrem Urteilvermögen zweifeln.
 

Dazu kam, dass sie anscheinend ein riesen Glück hatte, so `behutsam´ von Sasuke und auch Chiko behandelt zu werden. Was sie von den drei Damen so alles gehört hatte, war alles andere als humanes Verhalten gegenüber dem schwächeren Geschlecht.
 

Sakura wurde plötzlich aus ihren Gedanken gerissen, als sie hörte wie Sasukes Namen gesagt wurde. Leiko und die andere Frau waren nämlich in eine kleine Diskussion verfallen, der Sakura nur noch mit halbem Ohr zugehört hatte.
 

„… wird schwer werden, Uchiha-sama außer Gefecht zu setzen. Ich bin nun schon lange genug hier um zu wissen, dass er immer auf der Hut ist. Und ich meine absolut immer!“
 

Um ihre Worte zu unterstreichen setzte Leiko einen ernsten Gesichtsausdruck auf und hob belehrend den Zeigefinger in die Luft. Nun stemmte sie die Arme in die Hüften und sah in die Runde.
 

„Wie wollen wir ihn ablenken? Er wird jeden Versuch als Ablenkungsmanöver erkennen und sofort unterbinden. Wegen der anderen mache ich mir nicht so viele Sorgen, aber zu Uchiha-sama habe ich keinen Kontakt und kann ihn somit nicht im Auge behalten. So wie es aussieht ist er derjenige, der unseren gesamten Plan zunichtemachen könnte.“
 

Unbehaglich lauschten die Anwesenden auf die Worte der jungen Frau und Lila rang sogar nervös mit den Händen. Sakura sah von einer zur anderen und fragte sich, um was er gerade ging.
 

„Hast du vielleicht eine Idee?“, fragte Etsu vorsichtig und sah Sakura abwartend an.
 

Etwas beschämt gab sie zu, dass sie nicht aufgepasst hatte. „Tut mir Leid, könnt ihr noch einmal wiederholen, um was es gerade geht?“
 

Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Leiko missbilligend den Mund verzog, und die Arme vor der Brust verschränkte.

Aber zu Sakuras Überraschung wurde sie von ihr aufgeklärt.

„Wir besprechen gerade, wie wir uns in der Nacht von unserer Flucht unbemerkt davon schleichen können. Die Männer der anderen Frauen sind nicht das große Problem. Deiner aber schon.“
 

Verwirrt sah Sakura zu Leiko. „ Du willst mir also damit sagen, dass jede von uns sich nachts aus den Zimmern ihrer `Männer` schleichen muss? Ich glaube kaum, dass wir so eine Chance haben. Das sind alles ausgebildete Shinobi, nicht nur Sasuke. Sie werden merken, dass wir fehlen und uns dann verfolgen und vielleicht sogar töten!“
 

Wie konnten sie nur denken, dass so ein Plan klappen könnte? Es musste irgendeine andere Möglichkeit geben…
 

„Denkst du etwa wir haben das nicht schon selber bedacht? Wir wissen, dass wir schlechte Erfolgschancen haben, aber wenigsten versuchen wir es. Wir haben es satt uns behandeln zu lassen wie irgendwelche unwichtigen-“
 

Ihre Stimme war lauter geworden, sodass Lila und die andere Frau panisch zur Tür sahen. Schließlich hatte Letztere Leiko an der Schulter gepackt und ihr hektisch bedeutet, leiser zu sein.
 

Leiko verstummte und schloss kurz die Augen, um sich zu beruhigen.
 

Angespannt lauschten die Frauen und selbst Sakura, die sich die ganze Zeit eher weniger Sorgen gemacht hatte, entdeckt zu werden, tat es ihnen gleich.
 

Als auch nach einigen Sekunden, in denen die Frauen mit klopfenden Herzen zur Tür gestarrt hatten, niemand zur Tür hereingestürmt kam, entspannten sie sich wieder.
 

Etsu, die die ganze Zeit über still gewesen war, trat auf Sakura zu und packte ihre Hand. Die Rosahaarige sah hinab und traf auf zwei große flehende Augen. „Bitte Sakura!“, flüsterte das braunhaarige Mädchen, „hilf uns! Wir sind alle keine Shinobi und brauchen deine Hilfe! Ich weiß, dass du eine starke Kunoichi bist und ohne dich schaffen wir es nicht!“
 

Sakura biss sich auf die Lippen. Sie würde ja gerne helfen, aber sie glaubte einfach nicht, dass sie das in ihrer Lage großartig konnte. „Ich würde ja gerne, aber ich kann mich an nichts erinnern! Selbst wenn ich so stark wäre, wie du denkst, bringt uns das alles nichts!“
 

„Aber kannst du nicht versuchen, dich an irgendetwas zu erinnern? Da muss es doch noch etwas geben, oder?“
 

Sakura zuckte zusammen und schüttelte bestimmt den Kopf. „Nein, ich kann nicht! Immer wenn ich es versuche, fühlt sich mein Kopf an, als würde er gleicht platzen. So einen Schmerz könnt ihr euch nicht vorstellen.“
 

Mitleidig nickte Etsu und strich leicht über Sakuras Finger. Sie hatte schon viel Schmerz und Leid erlebt und konnte verstehen, dass Sakura sich dem nicht freiwillig aussetzen wollte.
 

Ratloses Schweigen folgte und ein Jede dachte über eine Lösung des Problems nach. Schließlich kam ausgerechnet der Kleinsten die rettende Idee.

Immer noch Sakura an der Hand weiteten sich plötzlich ihre Augen und sie sah aufgeregt zu den anderen hoch.
 

„Ich war doch letztens im Krankenzimmer, weil ich da putzen musste und da habe ich gehört, wie Kabuto-sama mit einem andern Typ geredet hat!“ Etsu redete fast zu schnell um ihr noch folgen zu können, so aufgeregt war sie. „Ich hab nicht alles verstanden, aber ich glaube Kabuto-sama hat irgendwas von einem Umzug geredet! Ich glaube er sagte:´ wenn wir erst mal ins andere Versteck gezogen sind, können wir uns mehr Zeit für Forschungen nehmen´. Ja genau. Das hat er gesagt!“
 

Schnell atmend nickte sie bekräftigend und sah strahlend zu den Versammelten.

Leiko zog nur eine Augenbraue hoch und wechselte einen Blick mit den anderen Frauen. „Und wie soll uns das jetzt weiter helfen?“
 

„Na das ist doch logisch! Während wir umziehen ist doch die perfekte Gelegenheit abzuhauen!“, meinte Etsu vollkommen von ihrem Plan überzeugt.
 

Lila sah ratlos hinab auf ihre Füße und zog die Schultern hoch. Leiko hingegen hob eine Hand an ihr Kinn und dachte nach. „Eigentlich hat sie damit nicht ganz Unrecht. Ich habe so einen Umzug schon einmal miterlebt und weiß, dass es immer sehr hektisch zugeht und man schon mal leicht die Übersicht verlieren kann.“
 

Sakura hörte ihr dieses Mal aufmerksam zu und dachte ebenfalls darüber nach. Natürlich wäre so ein Umzug schon eine Möglichkeit, aber sie wollte noch mehr über den Ablauf bei so einem Umzug erfahren.
 

„Warum gibt es überhaupt diese Umzüge?“, hakte sie deshalb nach, „Und wie laufen sie ab? Wir haben nur eine wirkliche Chance, wenn wenig Wachen für die Gefangenen eingeteilt sind.“
 

Das erste Mal mischte sich nun auch die junge Frau ein, dessen Namen Sakura noch nicht erfahren hatte. „Du hast Recht. Ich selber war auch schon bei einem Umzug dabei. Wir haben bei der ganzen Prozession nur eine wirklich gute Möglichkeit zu fliehen.“

Sie machte einen Moment Pause um sich die volle Aufmerksamkeit der Frauen zu sichern. „Und zwar wenn Orochimaru-sama, Kabuto-sama und ihre wichtigsten Shinobi dieses Versteck schon verlassen haben. Üblicherweise gehen sie einige Tage vor und hinterlassen nur ein paar niedere Aufpasser, die alle Gefangenen dann in der Nacht ins neue Versteck bringen.“
 

„Ach, und auf deine erste Frage zurück zu kommen, Sakura. Diese Umzüge gibt es, weil Orochimaru ein gesuchter Verbrecher ist, der nie lange an einem Ort bleibt um der Gefahr zu entgehen, entdeckt zu werden.“, fügte sie an diese gewandt noch hinzu.
 

Die Rosahaarige musste feststellen, dass diese junge Frau zwar etwas zurückhaltend war, aber anscheinend ziemlich viel Ahnung über die Abläufe hier hatte. Sie war wohl so eine Art Mensch, der nur etwas zum Gespräch beisteuerte, wenn es auch Sinn ergab und hilfreich war. Sakura fand diesen Charakterzug sehr sympathisch und deshalb wollte sie auch endlich ihren Namen erfahren.
 

„Was du sagst, klingt schon einmal sehr vielversprechend. Wenn es dieses Mal auch so abläuft, dann können wir es schaffen zu fliehen. Ehm… ich weiß deinen Namen noch nicht…“, fügte sie mit einem leichten Lächeln hinzu.
 

Auch die andere Frau ließ ein schmallippiges Lächeln sehen. „Ich heiße Anda. Nett dich kennen zu lernen.“
 

Die Frauen verabschiedeten sich später voneinander, weil sie zurück zu ihren jeweiligen Arbeiten mussten. Viel hatten sie nicht mehr besprechen können, da sie vielleicht schon gesucht wurden und das Risiko einfach zu groß wurde. Schließlich hatten sie sich darauf geeinigt, sich in ein paar Tagen noch einmal zu treffen, um neue Ideen zu sammeln und ihre Flucht weiter zu planen.
 

Auch wenn sie nicht wirklich weiter gekommen waren, so strahlten die Augen der Frauen doch etwas heller und ihre Rücken waren etwas gerader. Völlig entgingen Sakura dabei jedoch die erwartungsvollen Blicke, die immer wieder auf ihr landeten.
 

Mit neuer Hoffnung erfüllt schloss Sakura die Tür hinter der letzten Frau. Sie hätte nie gedacht, dass die Gefangenen Eigeninitiative ergreifen und von sich aus ihre Flucht planen würden. Die wenigen weiblichen Gefangenen, die sie bis jetzt gesehen hatte, kamen ihr nicht sehr motiviert und mutig vor.

Aber wahrscheinlich gehörte das sogar zum Plan. Sie zeigten sich extra hoffnungslos, damit die Oto-nins keinen Verdacht schöpften und unvorsichtig wurden.
 

Aber was machten sie, wenn es erst einmal so weit war? Wenn sie auf dem Weg zur neuen Unterkunft waren, mit nur wenig Wachen als Begleitschutz, wie schafften sie es dann zu fliehen? Alle diese Sklavinnen waren nur einfache Bürger ohne Ausbildung in einer Akademie oder ähnlichem. Und die Einzige, die eine echte Kunoichi war, konnte sich an nichts erinnern.
 

Sakura wurde in diesem Moment klar, dass die Frauen auf sie zugekommen waren, weil sie darauf hofften, dass Sakura sie im entscheidenden Moment retten würde. Etsu musste ihnen erzählt haben, dass sie vor ihrem Gedächtnisverlust ein paar von Orochimarus Männern getötet hatte.
 

Die junge Frau wurde blass um die Nase, als sie zu dieser Einsicht kam. Gut, sie konnte sich nicht vorstellen, dass Etsu schon so berechnend war, aber den Erwachsenen traute sie so etwas zu. Nach so vielen Jahren in diesem Drecksloch konnten verständlicherweise auch die edelsten Moralvorstellungen etwas verrücken.
 

Trotz allem, wenn die Gefangenen sich auf sie verließen, dann waren sie verloren. Alle nützlichen Fähigkeiten, die Sakura vielleicht einmal gehabt hatte, waren vergessen. Und dass sie es vielleicht schaffte aus Reflex ein paar Fingerzeichen zu formen, darauf durften sie sich einfach nicht verlassen. Dafür stand viel zu viel auf dem Spiel!
 

Sie schluckte trocken und fuhr sich nervös durchs Haar. Warum war sie nicht früher darauf gekommen, dass sie in den Frauen neue Hoffnung geweckt hatte? Und dass diese jede Möglichkeit beim Schopfe packen würden, auch wenn sie eine andere gefangene Frau dafür benützen mussten. Ihr hätte doch klar sein müssen, dass die Frauen nicht nur aus Nächstenliebe auf sie zugekommen waren.
 

>Verdammt! Manchmal könnte ich mich echt schlagen für meine Kurzsichtigkeit… Aber ich darf Etsu, Leiko, Anda und die anderen nicht enttäuschen. Mag sein, dass sie mich für ihre Flucht benutzen, aber ich werde ihnen trotzdem helfen. Warum sonst hätte ich mich damals als Kind für den Weg des Shinobi entscheiden sollen, wenn nicht um damit anderen Menschen zu helfen?<
 

Hätte sie ihr Gedächtnis nicht verloren, dann wüsste sie jetzt, dass sie diesen Weg aus anderen Gründen beschritten hatte. Sicher hatte sich ihre Motivation mit der Zeit verändert, aber den Ausschlag gegeben hatte ein hübscher schwarzhaariger Junge, der in diesem Moment auf dem Weg zurück zu ihr war.
 

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Gegen Mittag fiel Sakura ein, dass sie noch nichts gegessen hatte. Durch die kleine Ablenkung am Morgen hatte sie ihren knurrenden Magen total vergessen.
 

Nun befand sie sich also auf dem Weg zur Küche. Sie musste sich eingestehen, dass sie sich auch ein bisschen davor gedrückt hatte, aus Sasukes Räumen zu kommen. Schließlich gab es da ja noch diesen kleinen Vorfall mit Chiko, den sie nach einer heftigen Auseinandersetzung einfach hatte stehen lassen. Selbst wenn sie sich jetzt deswegen unbehaglich fühlte, so hatte sie jedes Wort so gemeint. Spätestens nach dem Auftauchen der Frauen wusste sie auch warum.
 

Immer wenn sie an eine Wegkreuzung kam, spähte sie deshalb erst in den nächsten Gang – nur um auf Nummer sicher zu gehen.
 

Es dauerte zwar ein bisschen länger, aber dafür kam sie nach fünf Minuten sicher und ungesehen in der Küche an.
 

Sie grüßte knapp und unauffällig die dort arbeitende Lila, ganz so wie ausgemacht. Soweit es die Öffentlichkeit betraf, kannten sie sich nur flüchtig und hatten nichts weiter miteinander zu tun.
 

Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen strich sie sich eine Haarsträhne aus der Stirn und schnappte sich das Brotmesser. In der Küche herrschte selbstverständlich Selbstbedienung für die „Angestellten“.
 

Während sie auf dem trockenen Teil herumbiss beobachtete sie Lila aus dem Augenwinkel. Sie saß einige Meter von ihr entfernt auf einem Holzstuhl und balancierte ein Schneidebrett auf ihrem Schoß. Sorgfältig schnitt sie auf diesem Karottenscheiben und lehrte sie anschließend in einen großen Kochtopf.
 

Wie Sakura sie kennen gelernt hatte, saß sie zusammengesunken da und zuckte bei jedem zu lauten Geräusch ängstlich mit den Schultern.
 

Die Rosahaarige schluckte den letzten Bissen Brot hinunter und spülte mit einem großen Glas Wasser nach.

Lila tat ihr Leid, aber im Moment konnte sie nichts für sie tun. >Warte bis du wieder frei bist<, dachte sie deshalb und sendete der jungen Frau einen aufmunternden Blick.
 

Sie wandte der Küche den Rücken zu und begab sich geradewegs zurück in ihr Zimmer. Dort angekommen schaute sie sich nachdenklich im Raum um. Was konnte sie solange machen, bis Sasuke wiederkam? Ein neues Buch lesen, dazu hatte sie keine Lust und groß andere Sachen konnte man auch nicht wirklich machen.
 

Da fielen ihr die Schriftrollen ein, auf denen die Uchihas ihre Erfindungen geschrieben hatten. Vielleicht konnte sie mit deren Hilfe neue Jutsus lernen. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf trat sie auf das Regal mit den Rollen zu und zog wahllos eine solche heraus.
 

Doch noch in derselben Bewegung erinnerte sie sich daran, dass sie einen Blutstropfen von Sasuke benötigte, um die Rolle lesen zu können.
 

>Ach Mist, das hab ich total vergessen…< Enttäuscht stopfte sie die Rolle zurück ins Regal und ließ ihren Blick über die vielen unterschiedlichen Schriftrollen und Pergamentblätter wandern.
 

>Hier muss es doch noch irgendwas zum Lesen geben, dass nicht lesegeschützt ist!?<
 

Sie verschränkte die Arme vor der Brust, als sie auch nach einigen Minuten des Suchens nichts gefunden hatte. >Das ist ja schon ein ganzer Haufen Papier… Ich frage mich was Sasuke mit dem Zeug macht, wenn sie umziehen wollen? Das dauert ja ewig, bis man alles verpackt hat, oder?
 

Sakura schüttelte den Kopf und kratzte sich nachdenklich am Kinn. >Wie auch immer, ist ja nicht mein Problem… Aber was soll ich denn jetzt machen? …Mir ist sooo langweilig!<

Sie lief zum Sessel hinüber und ließ sich auf diesen fallen. Schwer seufzend schweifte ihr Blick erneut durch den Raum, in dem sie notgedrungen leben musste.
 

Abwesend landeten ihre Augen auf Sasukes Schlafzimmertür. Ohne es recht zu wollen fing sie an, die Masern des Holzes auf der Tür zu mustern.

Nach einigen Momenten kam ihr in den Sinn, dass sie schon seit einiger Zeit nicht mehr in seinem Zimmer gewesen war. Wenn sie es genau bedachte, dann war das eigentlich der einzige Raum, denn sie noch nicht genau unter die Lupe genommen hatte…
 

>Soll ich? Oder lieber nicht?< Ganz plötzlich neugierig geworden stand sie auf und schlenderte langsam auf seine Tür zu. Wie sah es wohl in seinen Schränken aus? Und hatte er vielleicht persönliche Dinge irgendwo dort gelagert? Sie wusste ja von ihm, dass er nicht aus Oto-Gakure stammte, sondern aus einem Dorf namens Konoha-Gakure, indem auch sie aufgewachsen war. Möglicherweise hatte ja er einige Erinnerungsstücke von dort behalten, auch wenn er es nicht im Guten verlassen hatte.
 

>Mein Gott, ich habe wirklich vor in seine Privatsphäre einzubrechen… bin ich eigentlich noch zu retten? Und gerade jetzt, wo ich doch so dringend auf seine Hilfe angewiesen bin, sollte ich es mir eigentlich nicht mit ihm verscherzen…<
 

Sakura ärgerte sich, dass er sie unbewusst schon wieder in solch eine emotional verzwickte Lage gebracht hatte. War sie nicht letztens schon händeringend vor seinem Zimmer gestanden und hatte sich seine Reaktion in den buntesten Farben ausgemalt? Und was hatte es ihr gebracht?
 

>Nichts! So und ich geh da jetzt rein! Er ist mir sowieso noch was schuldig, weil er mich öffentlich blamiert hat. Punkt!<
 

Somit drückte sie den Griff hinunter und trat mit wenig moralischen Absichten in das private Reich eines Uchihas ein…
 


 


 

Tbc…
 


 

Irgendwie kommt es mir so vor, als würde ich übermäßig oft Konjunktive wie „würde, hätte, könnte und dürfte“ benutzen…. Ich hoffe, es fällt nicht so auf und nervt euch nicht schon XD. Und ich mach immer zu viele Kommas rein. Schlimm, echt ;D Zum Glück fällt es mir dann beim zweiten Mal durchlesen auf und dann wird bestimmt die Hälfte wieder gelöscht… Aber wahrscheinlich sind immer noch zu viele drinnen. Also falls ihr das auch so empfindet hier die Erklärung und Entschuldigung in einem^^
 

Anda heißt am Feld treffen… den Namen hab ich nicht genommen, weil die Bedeutung passt (ehrlich gesagt kapier ich nicht, was zum Kuckuck das bedeuten soll^^) sondern weil ich finde, dass der Name schön klingt. :D

Die Quittung kassiert

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Es war dunkel im Raum, da die schwachen Lichtstrahlen der Sonne den dichtbewachsenen Wald hinter dem Fenster nur spärlich durchdrangen.
 

Doch es war hell genug, um ohne zusätzliche Lichtquelle zu Recht zu kommen. Zögerlich trat die junge Frau einige Schritte in den Raum hinein und nahm die wenigen Möbel mit einem Blick auf. Den Raum an sich kannte sie ja schon, was sie interessierte waren die Geheimnisse in den Schränken.
 

Neben dem Doppelbett konnte sie ein kleines Nachttischchen ausmachen, auf dem ein Wecker und ein paar Schriftrollen lagen. Sie wollte sich diesen zuerst vornehmen, klein anfangen sozusagen und später dann die geräumigen Schränke durchsuchen.
 

Sie warf einen kurzen Blick auf den Wecker und versicherte sich, dass es erst Mittag war. Also noch genügend Zeit bis der Bewohner dieses Zimmers zurückkommen würde.
 

>Ich sollte trotzdem nicht trödeln… also, auf an die Arbeit!<
 

Sie kniete sich auf den Boden vor dem Schrank und zog die untere Schublade leise auf. Neugierig erkannte sie Bücher und lose Papiere. Sie nahm eine Hand zu Hilfe und wühlte sich durch die Stapel. Natürlich nicht ohne sich vorher genau gemerkt zu haben, wie alles platziert worden war.
 

Doch auch nach einem genaueren Blick auf die Blätter konnte sie nichts Interessantes herauslesen. Es handelte sich augenscheinlich nur um komplizierte Taktiken und Informationen über irgendwelche Missionen.
 

Sie arrangierte alles wieder ordentlich in Anfangsposition und zog die andere Schublade auf. Doch auch hier nur Schriftrollen über alte Missionsberichte und ein Buch über diverse Clans. Das Persönlichste, das sie fand, war ein Pack Taschentücher.
 

>Also wirklich, wie kann man nur so langweiliges Zeug als Nachtlektüre nehmen? So ein …pff… Langweiler!<
 

Leicht enttäuscht stand sie auf und begab sich zum nächsten Schrank. Aber auch dort kein Glück. Nur anstatt der Texte waren hier Kleidungsstücke fein säuberlich eingeräumt und auf alle vier Schubladen verteilt.
 

Bereits frustriert machte sie sich an dem letzten Schrank zu schaffen.

>Kleider, Kleider, Schuhe, Kleider, Mensch! Hat der den gar nichts Persönliches hier?!<
 

Sie knallte die Tür etwas lauter zu als nötig und verschränkte die Arme vor ihrem Körper. Wie sich herausstellte, hatte sie sich tatsächlich wieder einmal unnötige Sorgen um ihre Sicherheit gemacht. Am Ende hatte er gar keine Intimsphäre, in die sie unerlaubt hätte einbrechen können.
 

>Das Interessanteste war wirklich das Buch über die verschiedenen Shinobi-Clans. Ich könnte ja dort mal einen Blick reinwerfen, dann war meine kleine Aktion wenigstens nicht ganz umsonst…<
 

Gesagt getan, diesmal hockte sie sich jedoch provokativ aufs Bett und öffnete die Schublade mit dem Buch. Sie nahm es vorsichtig heraus und überflog die ersten Seiten. Erstaunlicherweise war es sehr interessant und eröffnete Sakura völlig neue Informationen über Shinobis.
 

>Wow, ich hätte nie gedacht, dass es so viele verschiedene Clans gibt, die teilweise sogar ganz besondere Erben mit diesem Kekkei Genkai hervorbringen… Ich wünschte, ich hätte so was auch!< Verträumt sah sie auf die kleinen Bildchen im Buch, die einige äußerlich sichtbaren Ausprägungen dieser DNA-Veränderungen aufzeigten.
 

Mit diesem sehr informativen Buch hatte sie anscheinend einen richtigen Glücksgriff geschafft. >Vielleicht sind Sasukes Nachtlektüren doch nicht so öde<, dachte sie kichernd und begann aufgeregt die einzelnen Seiten förmlich zu verschlingen.
 

Nach einiger Zeit des vertieften Lesens schaute sie kurz zum Wecker, um sich zu orientieren. Noch genug Zeit.
 

Sie wollte ihren Blick gerade wieder auf das Buch senken, als sie etwas bemerkte, das ihr vorher nicht aufgefallen war. Sie runzelte die Stirn und beugte sich näher zum Nachttisch. Unter dem ganzen Stapel Missionsberichten blitze ein Stückchen Stoff hervor. Es war kaum zu sehen, und sie konnte es auch erst jetzt erkennen, da sie von ihrer Position aus einen besseren Blick auf den Inhalt der Schublade hatte, als kniend davor.
 

Die Lektüre immer noch auf dem Schoß beugte Sakura sich vor und hob den Blättersalat an. Langsam griff sie mit der anderen Hand nach dem Stoff und zog in langsam heraus.
 

Erstaunt hob sie den dunkelblauen Stoffstreifen vor sich ins Licht und betrachtete interessiert die metallene Platte im mittleren Teil. Sie fuhr mit den Fingern über die beiden unterschiedlichen Materialien und kniff die Augen zusammen, als sie mitten auf der Metallplatte ein eingraviertes und wage bekanntes Symbol erkannte.
 

Da sie gerade erst Daten und Fakten über verschiedenste Kekkei Genkai gelesen hatte, war sie folglich auch über die versteckten Dörfer informiert worden, in denen diese vorkamen.

Deshalb wusste sie auch, dass es sich hier um das Blatt von Konoha-Gakure handelte – ihrem Heimatdorf.
 

Verblüfft über ihren unerwarteten Fund starrte sie es unverwandt an. Natürlich hatte sie solche Stirnschutzteile schon einmal gesehen. Hier in Orochimarus Unterschlupf liefen fast alle Shinobis mit solchen Dingern herum. Natürlich mit dem entsprechendem Symbol für Oto-Gakure. Also nicht ganz unbekannt für sie.
 

Doch eines konnte sie sich dabei nicht erklären: Warum verlief ein langer Kratzer quer über das Blattsymbol?
 

„Macht´s Spaß?“
 

Sakura riss die Augen auf und ließ vor Schreck fast das Hitai-Ate fallen. Mit klopfendem Herzen und wachsender Panik drehte sie sich zur Tür.
 

Sasuke stand mit verschränkten Armen am Türrahmen angelehnt und starrte sie mit zusammen gepresstem Kiefer an.
 

Er machte nicht den Eindruck, als wäre er auf Mission gewesen. Seine Kleidung war in einwandfreiem Zustand und auch sonst konnte sie keinen Kratzer an ihm entdecken.
 

>Warum ist er schon zurück?!<, fragte sie sich panisch und riskierte einen kurzen Blick auf die Uhr. Es war gerade einmal halb 2. Eigentlich hatte sie ihn frühestens um 4 Uhr zurück erwartete.
 

>Scheiße, scheiße, scheiße… was mach ich jetzt? Ich brauch eine passende Ausrede! Und zwar schnell!<
 

„Äh… also… das…“, sie krustelte in ihrem Hirn minutenlang nach etwas Passendem.

Schließlich entfuhr ihr ein gehetztes „es ist nicht so wie es aussieht!“
 

Nach dieser offensichtlich gelogenen Aussage fuhr seine Augenbraue in die Höhe und der wütende Ausdruck milderte sich für ein paar Sekunden, um fast so etwas wie einem amüsierten Schmunzeln Platz zu machen. Aber kaum erschien es auf seinen Lippen, war es auch schon wieder verschwunden und er starrte dunkel auf das Stirnband in ihren Händen.
 

Dann wanderte sein Blick weiter zu dem Buch auf ihrem Schoß und verweilte auf dem geöffneten Nachttischschränkchen.

Er machte sich daran die Schwertscheide aus dem Gürtel um seine Hüfte zu nehmen. Demonstrativ langsam zog er es heraus und stellte es für sie gut sichtbar an die Wand neben seinem Bein. Als nächstes lenkte er seine Aufmerksamkeit auf seine Arm- und Beinschoner.
 

Während Sakura dazu gezwungen wurde ihm beim Ablegen seiner zahlreichen Waffen und Ausrüstung zuzusehen, schrumpfte sie immer mehr in sich zusammen. Sie konnte sich denken warum Sasuke das vor ihr tat: er zeigte ihr seine tollen Spielzeuge, um sie einzuschüchtern und ihr ihre Unterlegenheit deutlich vor Augen zu führen.
 

>Dabei hat er das doch gar nicht nötig… so ein Blödmann!<, dachte sie kindisch und beäugte sein Inventar angespannt.
 

„Ich hatte nicht den Eindruck, dass es dir so gut in meinem Schlafzimmer gefällt, dass du sofort hier hereinstürmst, sobald ich weg bin…“, holte seine Stimme sie aus ihren Gedanken.
 

Überrascht löste sie ihren Blick von dem beeindruckendem Kurzschwert, das sie gerade studierte, und starrte ihn an.
 

Darauf konnte sie nichts erwidern und so senkte sie den Blick beschämt auf das Buch in ihrem Schoß. Das Stirnband lag fest in ihrer anderen Hand. In ihrer vor Angst schwitzenden anderen Hand.
 

Ihr Gehirn war wahrscheinlich zu beschäftigt damit sich mögliche Szenarien seiner Bestrafung auszudenken, denn sie brauchte einige Sekunden um sich klarzuwerden, dass sie das einzige Ding, das ihm genug bedeutete, um es tief in seinem Nachttischschrank zu verstecken, gerade vollschwitzte. Entsetzt ließ sie es los, als wäre es eine heiße Kartoffel.
 

Die junge Frau starrte sekundenlang auf den Stoff, um sicher zu gehen, keine dunklen Flecken darauf hinterlassen zu haben.
 

Sasuke hatte seine Messer und Schwerter inzwischen abgelegt und lehnte nun mit verschränkten Armen an der Wand.
 

„Du riskierst ganz schön viel, weißt du das?“, setzte er seine kleine Rede fort und registrierte leicht befriedigt, wie sie ertappt zu ihm herübersah, „kommst einfach hier herein und durchsuchst mein Eigentum. Gerade jetzt, wo du meine Hilfe doch so brauchst…“
 

Gefährlich ließ er seine Anspielung auf ihr bevorstehendes Training in der Luft hängen. Er hatte sie voll in der Hand.
 

<Verdammt er hat Recht! Wie komm ich bloß immer auf so dämliche Ideen? Ich gehör´ echt geschlagen! … naja, so wie es aussieht wird er den Teil gleich für mich übernehmen.<
 

„…“, sie brachte keinen Ton heraus, konnte nur überfordert zu ihm sehen. Und was sie sah, gefiel ihr gar nicht.

Sasuke sah nun wirklich sauer aus. Alle Amüsiertheit, die er zuvor noch an der Situation gefunden hatte, war verschwunden und seine schwarzen Augen blickten abfällig zu ihr herüber.
 

„Raus hier. Verschwinde. Du kannst von Glück reden, wenn ich dein Training nicht abbreche.“
 

Ruckartig war sie aufgesprungen und hatte zwei Schritte auf ihn zugemacht. Das Buch klatschte auf den Boden.
 

„Nein, bitte! Bitte tu das nicht“, verzweifelt versuchte sie ihn zu überreden. Überfordert suchte sie nach überzeugenden Worten. >Oh nein, warum will er das Training abbrechen?! Ich habe doch fast nichts gemacht!?<, heulte sie gedanklich.

„Sei doch nicht so empfindlich.“ Rutschte es ihr heraus.
 

Entsetzt von ihren eigenen Worten biss sie sich auf die Unterlippe und konnte gerade noch verhindern, sich die Hand vor den Mund zu schlagen. Sakura konnte nicht fassen, was sie da gerade gesagt hatte und auch Sasuke schien sprachlos.
 

Minutenlang sagte niemand etwas und eine unangenehme Stille legte sich über den Raum. Die junge Frau sah beschämt zu Boden und schluckte. Das hätte sie nicht sagen sollen. Nicht weil sie so viel Angst vor Sasukes Reaktion hatte – gut, dass zwar auch –, aber hauptsächlich weil sie es selber gemein fand. In den Sachen Anderer zu schnüffeln war sehr unhöflich und unterste Schublade. Sie wusste ja selber nicht mehr, warum sie sich dazu hatte hinreißen lassen.
 

„Es tut mir leid, ok?!“ hielt sie ihr schlechtes Gewissen nicht mehr aus, „ich hätte nicht in deinen Sachen schnüffeln sollen. Aber mir war so schrecklich langweilig und…“ Nervös spähte sie durch ihre Wimpern zu ihm hoch. „… du hast ja auch privates von mir ausgeplaudert.“, nuschelte sie und rang mit den Händen.
 

Durch ihren Blickwinkel konnte sie es nicht genau erkennen, aber sie glaubte zu sehen wie er tief einatmete und den hübschen Kopf abwandte. Sie hob nun selber den Kopf an und starrte auf sein Profil. Sie musste trocken schlucken, als sie die geraden, markanten Linien seiner Nase und Kinn mit den Augen entlangfuhr. Sakura wusste selber nicht, wieso sie gerade jetzt so davon gebannt war.

Immerhin lebte sie ja jetzt schon einige Zeit hier und hatte genug Zeit gehabt, sich an seinen schönen Körper zu gewöhnen. Ungewollt schoss ihr dabei die Kussszene zwischen ihnen in den Sinn und sie dachte daran, wie gut er sich angefühlt und wie männlich er gerochen hatte.
 

„Geh jetzt. Morgen früh um sieben beginnen wir dein Training.“ Seine Stimme brach den Bann und so nickte sie hastig, murmelte eine Entschuldigung und lief kurz zurück zum fallengelassenen Buch. Sie bückte sich und wollte es zurück in die Schublade stopfen, doch seine harsche Stimme unterbrach sie.

„Welche meiner Worte hast du nicht verstanden?“, fragte er gereizt. Anscheinend hielt er nicht viel von ihrer Hilfsbereitschaft. Unsicher stand sie auf, legte das Buch aufs Bett und lief an ihm vorbei aus dem Raum.

>Und schon hat er es geschafft, meine Tagträume über ihn zu bereuen… er weiß wohl wirklich, wie er sich beliebt machen kann…<, dachte sie sarkastisch und lief ins Badezimmer.
 

Mit mehr oder weniger verspannten Schultern stand sie wenig später unter der Dusche. Sie mochte duschen seltsamerweise nicht, da sie immer glaubte, jemand würde jeden Moment ins Bad stürmen und sie nackt sehen. Da sich die Tür nicht abschließen ließ, war der Gedanke wohl auch gar nicht so abwegig.

Sie schloss trotzdem die Augen und versuchte das warme Wasser zu genießen.
 

Langsam beruhigte sie sich und ließ ihre Gedanken schweifen. Dabei kam ihr natürlich das morgige Training mit Sasuke in den Sinn. Sie fragte sich, ob er nach dem heutigen Tag noch Rücksicht auf sie nehmen würde. Seufzend stellte sie fest, dass sie es sich bei ihm von Tag zu Tag mehr verscherzte, obwohl sie nur versuchte zu überleben.
 

>Mit Chiko habe ich mich getroffen, um stärker zu werden. Mit den Frauen treffe ich mich, um von hier zu fliehen. Obwohl das wohl nicht zählt, denn davon weiß er (noch) nichts. Und meine Spionageaktion war nur ein Akt der Rache, schließlich kann und darf ich mir nicht alles gefallen lassen! (Und mir war langweilig…)<
 

Wie auch immer der Übungskampf morgen für sie ablaufen würde, etwas lernen würde sie auf alle Fälle, denn so wie sie Sasuke einschätzte, nahm er seine Versprechen ernst. Und er hatte ihr versichert, dass sie ihre Zeit bei ihm nicht verschwenden würde.

>Und eigentlich könnte ich die paar Stunden mit ihm auch noch anders nutzen. Wenn ich es nämlich geschickt anstelle, dann könnte ich herausfinden, wie genau dieser Umzug von einem Versteck ins andere abläuft. Hm… ich muss die Fragen nur beiläufig genug stellen, und er wird keinen Verdacht schöpfen… denke ich.<
 

Hin- und hergerissen ob sie wirklich Fragen stellen sollte und folglich riskieren, dass er misstrauisch wurde, konnte sie sich später am Abend kaum auf ihr Buch konzentrieren. Sie saß mit einer Decke tief in den Sessel im Wohnzimmer gekuschelt da und starrte auf ihr Buch, ohne die Buchstaben wirklich zu registrieren. Vereinzelt schickte sie nervöse Blicke auf Sasukes Tür, aber er war seit dem Nachmittag nicht mehr herausgekommen.
 

>Warum denk ich eigentlich immer so viel nach? Schlussendlich bringt mir das doch gar nichts… Ich werd´ morgen sehen, ob sich eine Gelegenheit ergibt. Und wenn nicht, dann eben nicht. Zu viel Nachdenken macht mich nur verrückt und dann kann ich wieder nicht einschlafen und dann komm ich zu spät zum Training und dann bricht er das Training ab und dann- argh! Ich mach es schon wieder! Schluss damit!<
 

Genervt von sich selber und ihren ständigen Sorgen atmete sie tief ein und aus und verbannte alle störenden Gedanken aus ihrem Kopf. Dann legte sie ihre volle Konzentration auf das Buch und begann verbissen darin zu lesen.
 

---
 

Sie standen sich gegenüber. Der Raum war in schwaches Licht getaucht, sodass Sasukes Gesicht halb im Schatten lag. Er trug ein eng anliegendes T-Shirt und eine locker sitzende schwarze Trainingshose. Bei jeder Bewegung konnte Sakura genau erkennen, wie sich seine Muskeln unter dem Shirt abzeichneten. Sie starrte ihn an.
 

Sie wusste nicht, was mit ihr los war. Schon gestern hatte sie seine Gesichtszüge übertrieben genau studiert. Sie wusste doch, wie er aussah. Also warum machte es ihr plötzlich so viel aus, ihn anzuschauen?

Sie merkte, wie sie rot wurde und senkte schnell den Blick. Ein warmes Gefühl breitete sich in ihrem Bauch aus. Sie musste irgendwie versuchen ihre Verlegenheit zu überspielen.
 

Räuspernd heftete sie ihren Blick auf seine Schuhe. „Ok, mit was fangen wir an? Ich kann ja eigentlich gar nichts, und wenn, dann ist es kein Können, sondern Reflex und das zählt ja nicht, nicht wahr? Ich meine, wie-“
 

„Sakura“, unterbrach er sie ruhig. Heftiger errötend presste sie die Lippen aufeinander und schüttelte entschuldigend den Kopf.
 

„Wir beginnen mit Taijutsu an. Ich werde dir die Grundzüge erklären. Danach trainieren wir.“
 

Unsicher sah sie zu ihm auf und bereute es sofort wieder. Sie riss entsetzt ihre Augen auf und starrte auf das kleine aufmunternde Lächeln auf seinen Lippen.
 

Ihr Herz fing an zu rasen und sie musste mehrmals trocken schlucken, bis sie sich von diesem Anblick losreisen konnte.
 

„Fangen wir an.“, sagte er immer noch grinsend.
 

---
 

Eine Stunde später hatte Sakura ihre Schwärmereien fast vergessen. Schwitzend stand sie an der Wand gepresst da und hob verteidigend ihre Arme vor den Kopf. Trotz seiner verhältnismäßig guten Laune verschonte er sie nicht. Schwer atmend ließ sie ihren Blick schnell im Raum hin und herwandern.
 

Gleich nachdem er ihr die Grundzüge erklärt hatte – und seinen Worten entsprechend hatte er wirklich nur das Nötigste erwähnt – waren sie in einen langsamen Übungskampf übergegangen. Langsam für seine Verhältnisse.
 

In der Realität lief das Ganze dann so für sie ab, dass sie sich verteidigt hatte und er ihr Bewegungsabläufe vorgezeigt hatte. Aber wie versprochen hatte sich das Blatt nach einiger Zeit gewendet und sie war an der Reihe gewesen. Erst zögerlich und dann immer selbstsicherer hatte sie versucht einen Treffer bei ihm zu landen.
 

Aber auch ohne sein spezielles Bluterbe war es schwer für sie, seine Verteidigung zu durchbrechen. Aber warum sollte sie sich deswegen schlecht fühlen? Immerhin war sie blutiger Anfänger sozusagen und er ein talentierter Shinobi mit jahrelanger Kampferfahrung.
 

Noch eine weitere halbe Stunde trainierten sie abwechselnd Angriffs- und Verteidigungsabläufe. Erstaunlicherweise konnte Sakura bereits jetzt fühlen, wie schnell sie alles Gelernte verinnerlichte und es beim nächsten Versuch bereits wesentlich leichter umsetzen konnte.
 

Schließlich erklärte Sasuke das Training für heute für beendet. Sakura strahlte ihn an. So gut hatte sie sich lange nicht mehr gefühlt. Endlich schien sie voran zu kommen und nicht immer nur auf einer Stelle zu treten. Nach nur zwei Stunden Training konnte sie bereits solch gute Ergebnisse vorweisen! Wie gut würde sie erst in einer Woche Training sein, oder in zwei?
 

„Danke Sasuke!“, strahlte sie und schenkte ihm ein glückliches Lächeln.
 

Daraufhin stoppte er seinen Weg aus dem Raum und drehte sich zu ihr um. Und auch bei ihm erschien wieder dieses kleine Lächeln, das ganz seltsame Dinge in ihr auslöste.
 


 

Tbc…
 


 

SO! Viel ist ja nicht wirklich passiert, aber immerhin hat sich in Sakuras Gefühlswelt ein winziges bisschen getan. Der erste Schritt für kommende Gefühle sozusagen *grins*.
 

Wieder einmal vielen Dank für eure Kommentare, ihr habt euch ja wirklich selbst übertroffen mit ganzen 12 Kommentaren! Wahnsinn.
 

Es ist für mich immer interessant zu lesen, was ihr so über die FF denkt und wie ihr euch den weiteren Verlauf vorstellt! Ich les jedes Kommi sicher mindestens zweimal durch, so sehr freu ich mich darüber^^
 

Also danke an : DarkBloodyKiss, spring_angel, happines, hana-moon, Klickerle, Kaede7, fahnm, SswEetiieE, oOTenshi-EngelOo, Kajika, Meeryem und Sakuramausi1993



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Kommentare zu dieser Fanfic (84)
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Von:  MissBlackBloodSakura
2022-08-06T12:08:02+00:00 06.08.2022 14:08
Schreibst du noch weiter??🥰
Von:  croatiababe
2013-11-09T22:09:22+00:00 09.11.2013 23:09
Ich mag deinen schreibstil mach bitte bitte schnell weiter bin schon ganz gespannt darauf wies weitergeht. Lg
Von: abgemeldet
2013-05-31T13:21:09+00:00 31.05.2013 15:21
Hallo!
Ich find deine ff so klasse!!!
Ich würde mich echt freuen wenn du bald weiterschreiben würdest!!
Von:  nutellafan
2012-12-28T20:02:11+00:00 28.12.2012 21:02
Guten Abend. :3
Bin zufällig auf deine FanFiktion gestoßen und finde sie voll toll! :)
Dein Schreibstil ist wirklich gut, Sasuke gefällt mir hier, er ist zwar immer noch unnahbar, unterkühlt, etc. pp, aber nicht so dermaßen, dass er Sakura auf der Stelle abmurksen würde. Und du hast - soweit ich feststellen konnte - weder Rechtschreib-, noch Grammatik- oder Zeichensetzungsfehler, was ein Segen ist, da es FanFiktions gibt, bei denen das grundsätzlich missachtet wird ...

Ich finde die Idee super, dass Sakura ihr Gedächtnis verloren hat und jetzt sozusagen auf Sasuke angewiesen ist. Der Gedanken für eine FanFiktion ist eher selten und hat nichts von 0-8-15, ist mal was ganz anderes zu lesen. :)
Ich find's cool; allerdings hast du schon länger nichts mehr hochgeladen... Folgt noch etwas oder pausierst du momentan? Würde mich auf jeden Fall über ein neues Kapitel freuen! :b

Schöne Grüße und weiter so!
Von:  LikeParadise
2012-11-29T19:53:10+00:00 29.11.2012 20:53
Hey ich habe mir eben die fanfic durchgelesen und war ziemlich begeistert. Du hast einen guten schreibstil. Am Anfang war die Fanfic zwar etwas verwirrend aber allmählich wird alles etwas klarer. Freu mich schon, wenn du weiter schreibst.
Von: abgemeldet
2012-11-04T14:41:50+00:00 04.11.2012 15:41
Super Kapitel...*__*

echt geeil...und sehr spannend....! :))

aaaaii ich will mehr !! Bitte,Bitte,Bitte schreib schnell weiter !!! <3 :D
Von:  -Y-
2012-10-17T22:54:49+00:00 18.10.2012 00:54
Super FF gefällt mir richtig gut, bin gespannt wann du weiter schreibst und hoffe ziemlich schnell! :)

-Y- :)
Von:  -Y-
2012-10-17T20:03:21+00:00 17.10.2012 22:03
Wow!
Das ist doch mal eine gute FF... :)
die gefällt mir sehr :) und ich versteh gar nicht wieso hier so wenig kommentare sind, du hast locker 231263782 stück verdient. Sehr schön geschrieben, kann man super lesen und verstehen!

Lg
Von:  cherryxD
2012-10-12T15:44:10+00:00 12.10.2012 17:44
hey:)
ich hab deine FF ganz zufällig gefunden, und ich find sie echt spannend und gut geschrieben.
würd mich freuen wenn ich bald weiter lesen kann.

beide daume hoch!! die FF ist top=))
Von:  MiezMiez
2012-10-05T11:22:12+00:00 05.10.2012 13:22
Na wer ist wohl der Universalspender?...Diese findet man ja auch nicht überall. Da hat Sakura ja nochmal Glück gehabt.
Du hats gute Wendungen mit eingebaut. Gefällt mir echt gut deine FF.


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