Zum Inhalt der Seite

Lost Memory

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 32
 


 

Kennt ihr das, wenn ihr wach werdet aber noch immer denkt, ihr träumt?
 

Eigentlich ein total schönes Gefühl aber in meinem Fall war es das nicht gerade, obwohl doch alles passte.
 

Ich lag in meinem Bett, hatte mein Kopfkissen und meine Decke, mir war schön angenehm warm und…hatte jemanden an meinem Rücken kleben.
 

Und dieser Jemand war Leeteuk-Hyung.
 

Sofort war ich wach und mich überkam der nächste Schock: wir waren beide nackt und…hatten es getan.
 

Oh verdammt.
 

Und ich hatte die ungünstigere Rolle dabei.
 

Oh große Scheiße!
 

Vorsichtig versuchte ich mich von seinem restverschwitzten Körper zu lösen und….es war wirklich ein sehr widerliches Geräusch, das dabei schmatzte.
 

Okay, ab in die Dusche. Und zwar pronto!
 

Ich schälte mich unter der Decke hervor und rutschte vom Rand des Bettes auf den Boden.
 

Meine Beine zitterten und ein unangenehmes Gefühl machte sich in meinem Hintern breit. Mir schauderte es.
 

Super, wir waren ja direkt eingeschlafen nach dem ganzen Spektakel, haben uns nicht mal irgendwas angezogen. Das hieß sozusagen: wir lagen die ganze Nacht so nebeneinander. Nackt, verschwitzt und…okay, dafür will ich echt kein Wort erfinden.
 

Sagen wir einfach ‚versaut‘ dazu.
 

Wie ein fünfzigjähriger Breitbeinfrosch schleppte ich mich mehr schlecht als recht ins Badezimmer und musste immer wieder kleine Zwischenstopps einlegen.
 

Ja, es tat verdammt nochmal weh. Wie konnte ich das letzte Nacht nicht mitkriegen?!
 

Und warum zum Donnerwetter nochmal hab ich dem zugestimmt??
 

Fragen über Fragen….und es endete damit, dass ich mir am liebsten selbst in den Arsch treten würde wenn ichs erstens: konnte und zweitens: dieser nicht eh schon so weh tat.
 

Unter der Brause versuchte ich meine Gedanken auf den Mond zu schicken und mich zur Ruhe und Entspannung zu zwingen.
 

Ich konnte mir nicht helfen, aber der Groll verschwand nicht.
 

Verdammt nochmal, ich wollte es doch nicht soweit kommen lassen und jetzt hatte ich den Schlamassel!
 

Wie wild shampoonierte ich meine Haare und spülte sie auch gleich wieder aus. Dann schrubbte ich meine Haut ab – wo sollte sonst dieses perfekte Hautbild herkommen?
 

Als goldenen Abschluss drehte ich den Warmwasserknopf komplett aus, trippelte von einem Bein zum anderen als der Wasserstrahl immer kälter wurde.
 

Was tat man nicht alles für die Gesundheit und Abhärtung? (-Vergesst Actimel! xD)
 

Als ich nun soweit war, dass ich das eisige Wasser gar nicht mehr so für kalt empfand, blieb ich ruhig stehen und ließ es abwechselnd auf die rechte und linke Schulterseite prasseln.
 

Irgendwann hatte meine sonst schon so milchig-weiße Haut einen leichten blau-violett-Ton angenommen und ich drehte den Wasserhahn komplett ab.
 

Ich angelte mir mein flauschiges Badetuch, wickelte mich bibbernd darin ein und stieg vorsichtig aus der Dusche raus.
 

Mit einem kleineren Handtuch drückte ich meine Haare aus und rubbelte meinen Kopf so gut es ging trocken.
 

So langsam kehrte nun auch wieder das Gefühl in meinen toten Zehen zurück – gemeinsam mit dem von meinem Hintern, zusammen mit meinen Groll.
 

Es war nicht Leeteuks Schuld, dass ich schlechte Laune hatte (wobei diese Aktion bestimmt dazu beigetragen hatte). Es gab nun mal so Tage, da wachte ich auf und war den ganzen Tag lang sauer und ungemütlich.
 

Just in dem Moment legten sich zwei warme Hände auf meine in Badetuch-Verpackten Hüften und ich brauchte nicht mal raten, zu wem diese gehörten.
 

„Morgen. Was machst du schon in aller Früh hier so einsam?“
 

Ich übersprang den Morgengruß und antwortete kurz: „Ich hab nachgedacht.“
 

„Und worüber?“, bohrte er nach und legte sein Kinn auf meine Schulter, roch an meinen nach Apfel riechenden Haaren.
 

„Darüber, ob ich dir lieber eine reinhauen oder dich doch lieber küssen sollte.“
 

Perplex sah er mich über den angelaufenen Spiegel an, blieb in seiner Stimmlage aber ruhig: „Und wofür hast du dich entschieden?“
 

Ich mag Leeteuk, wirklich.
 

Und ihr müsst wissen, dass ich nicht gewalttätig war und bin: ganz im Gegenteil.
 

Aber leider habe auch ich – wie oben schon erwähnt – manchmal so Tage, an denen man mir einfach aus dem Weg ging.
 

Grundlose Phasen, die am nächsten Tag wieder vollkommen verschwunden waren.
 

Wobei ich es in diesem Moment mit Teuk ja doch schon ziemlich liebevoll gestaltet habe: ich habe mich zu ihm umgedreht, auf meine Fingerspitzen einen Kuss gedrückt und ihm dann eine recht noch milde Ohrfeige verpasst.
 

Ohne weitere Worte zu wechseln – und ich bin Teukkie wirklich dankbar dafür, dass er mich bereits schon so lange kannte und mich in diesen Phasen einschätzen konnte! – hinkte ich aus dem Bad, mit der vom Schlag noch kribbelnden Hand am Hintern (Schmerzpunkt auf Schmerzpunkt, vielleicht halfs ja was) und machte mich ans Anziehen.
 

Bereit für den restlichen schrecklichen Tag.
 

Welch ein Hurra.
 

Zum Glück nahm mir Leeteuk das nicht übel – lag ja nicht an ihm, oder zumindestens nicht alles und ging mir genauso wie die anderen Member für den heutigen Tag aus dem Weg.
 

Das mit dieser speziellen Phase die mich manchmal einholte wussten sie alle.
 

„Heechul-sshi!“
 

Nur nicht der Vertretungschef.
 

Oder er wusste es, litt aber an Selbsthass und inneren Wünsche an Selbstzerstörung.
 

„Ja?“, antwortete ich höflicherweise und begann ihn in meinen Gedanken schon mal das Fell abzuziehen bis zu anderen grässlichen Tötungs-Vorstellungen.
 

„Hast du für einen Moment Zeit? – Sehr schön! Auf ein Wort in mein Büro, bitte“, plapperte er und stolzierte voraus, mit mir als braver Straßenköter hinterhertrottend.
 

Ich mochte den Typen nicht.
 

Er sah als Chef auf andere und mich herab und führte als Gesprächspartner Monologe.
 

Der eigentliche Chef sprach sonst über unsere Manager mit uns aber der da machte das auf direktem Wege und das passte mir gar nicht. Das war so, als hätte man irgendwas verbrochen und musste nun dafür gerade stehen.
 

Ich zog die Tür hinter mir zu und orientierte mich kurz in dem moden-eingerichteten Büro, dass er als sein Eigen bezeichnete.
 

„Nimm doch Platz“, säuselte er, drückte mir eine gekühlte Wasserflasche in die Hand und mich zugleich auf die schwarze Ledercouch.
 

„Heechul-sshi, Du kommst mir in letzter Zeit ziemlich…verkrampft vor“, begann er und lehnte sich in seinem Futon mir gegenüber lässig zurück, das eine Bein über das andere geschlagen.
 

Ich rutschte nervös auf meinen noch immer stechenden Hintern herum, wartete auf die Predigt meines Lebens.
 

„Die ganze…Sache nimmt Dich wohl doch schon ziemlich viel mit, was?“, sagte er nun seriös, beugte sich nach vorne, stützte sich mit seinen Ellbogen auf seinen Knien ab.
 

Oh je, jetzt kommts.
 

„Ne, eigentlich nicht so“, versuchte ich nun kleinlaut ein bisschen Teilzuhaben an dem Gespräch.
 

Er schnipste mit seinem Finger und ich verstummte augenblicklich, sog meine Unterlippe ein.
 

„Ich weiß, was Du brauchst. Du brauchst Ablenkung.“
 

Oh nein, von dem hatte ich letzte Nacht genug!
 

„Was Du brauchst, ist ein bisschen Abwechslung. Ein bisschen Spaß“, seine Augen begannen seltsam zu leuchten und auf seinen Lippen kräuselte sich ein verdächtiges Grinsen.
 

Okay, wo ist das Loch, in das ich verschwinden konnte?
 

„Buchen Sie den Lotte-Park einen Tag für uns?“, versuchte ich vergebens auf seinen Vorschlag einzugehen und war zugleich auch ziemlich begeistert von meiner spontanen Idee.
 

„Ach Quatsch! Du weißt doch genau, welchen Spaß ich meine!“, er zwinkerte mir zu und wippte mit seinen Augenbrauen hinter seiner Brille.
 

„Ähm…“
 

„Eine Frau, Heechul-sshi. Sei doch ehrlich zu Dir: wann hattest Du das letzte Mal so richtig eine Freundin? Mit Leib und Seele, meine ich.“
 

Ich wagte es nicht mal Luft zu holen. Wenn der wüsste…
 

Er klatschte in die Hände: „Komm schon, Heechul-sshi. Wir beide unternehmen mal einen kleinen Ausflug, na?^^ Ich kenn da einen super Ort für sowas.“
 

Ich blinzelte wenig begeistert und schüttelte heftig den Kopf: „Ich finde nicht, dass das eine gute Idee ist!“
 

„Papperlapapp! Was glaubst Du, mit wie vielen ich diesen Ort schon heimlich aufgesucht habe? Niemand wird auch nur die leiseste Ahnung haben. Das sind alles Profis dort. Nur wir beide! Am Donnerstag um 21Uhr, treffen wir uns hier im SM-Gebäude“, beschloss er und beendete das Gespräch frühzeitig.
 

Beim besten Willen: Ich wollte mit diesem Typen nicht in einen Puff, geschweige überhaupt irgendwas alleine unternehmen und um die Häuser ziehen wie frühreife Teenager!!
 


 

Kapitel 32-Ende



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück