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Um Himmels Willen!

von

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Engelchen und Teufelchen Part II

„Was hast du denn schon wieder hier zu suchen B??“, will ich von meinem schwarzhaarigen Zwilling wissen und verdrehe genervt die Augen.
 

„Na was wohl?!? Ich will mit auf die Party! Ist doch klar!“, gibt der über das ganze Gesicht grinsend zurück und umkreist Light, wobei er sich dessen Verkleidung ganz genau, und für meinen Geschmack einen Tick zu interessiert ansieht.

Was soll das? Was geht es ihn an, was Light trägt? Warum glotzt der ihn so… lüstern (??) an?

Fehlt bloß noch, dass er sich über die Lippen leckt dieser Perversling!

Als er dann auch noch seine Hand noch nach Lights Schwanz ausstreckt, reicht es mir.
 

„Nichts da! Du bist mein Betreuer und nicht mein Kumpel, Saufkumpan oder sonst irgendwas!“, knurre ich ihn an und muss mich richtig am Riemen reißen um nicht ausfallend zu werden, als Beyond, mit einer Hand an Lights Hüfte seinen Kopf über dessen Schulter schiebt und mich frech anlächelt.
 

Warum wehrt sich dieser Idiot eigentlich nicht? Er kann Beyond doch spielend aufhalten!

Oder…

Gefällt ihm das am Ende noch?
 

Schockiert bemerke ich ein Zwicken in meiner Brust, irgendwo in der Nähe meines Herzens.

Und wenn schon!

Sollen die zwei doch machen was sie wollen!

Das geht mich nichts an!

Ich hätte ja nie gedacht, dass Light so tief sinken würde. Aber wenn er denkt, dass Beyond die bessere Wahl ist, werde ich ihm und seinem Glück ganz sicher nicht im Weg stehen!
 

Wie durch einen roten Nebel nehme ich wahr, wie Beyond seine Arme hebt und sanft um Lights Schultern schlingt, sich noch etwas näher an diesen schiebt – Light befindet es übrigens noch immer nicht für nötig sich zu wehren, ist das zu fassen?!? - und seine Lippen ganz nahe an dessen rechtes Ohr bringt.

Dann flüstert er ihm etwas zu, allerdings so laut, dass auch ich seine Worte problemlos verstehen kann.
 

„Meine Güte Light, wenn du hören könntest was ich gerade hören kann, du hättest deine helle Freude! Unser lieber L platzt gleich vor Eifersucht, er ist einfach zu niedlich!“, schnurrt er Light – MEINEM LIGHT… öh… nein! Streicht das!! – ins Ohr und dann haucht er ihm auch noch einen kleinen Kuss in den Nacken.

Mir ist richtiggehend schlecht vor lauter Wut.
 

„Wenn ich gehen soll, kein Problem, du kannst doch bestimmt auch selbst auf ihn aufpassen Beyond!“, schnauze ich die beiden an, drehe mich zur Balkontür und will jetzt endgültig verschwinden bevor dieses merkwürdige Ziehen in meiner Brust noch schlimmer wird, als plötzlich B vor mir steht.
 

„Ach komm Ellybaby, sei doch nicht so ein Spielverderber, ich will dich doch bloß ärgern!“, meint Beyond dann in einschmeichelndem Tonfall und legt mir freundschaftlich den Arm um die Schulter.
 

Aber eigentlich ist ja nicht er das Problem, sondern ich!

Das sollte mir doch eigentlich alles gar nichts ausmachen!

Selbst wenn die beiden Gott weiß was tun würden, das dürfte mich nicht im Mindesten berühren!

Und Light! Warum hat er sich nicht gegen Beyond gewehrt? Heute Vormittag im Bad hat er mich drei Mal geküsst!

Drei Mal verdammt!

Nicht, dass ich es als besonders angenehm, oder schön, oder anregend empfunden hätte, als etwas, das ich gerne wiederholen würde, auf keinen Fall, aber so was tut man einfach nicht!

Wenn man jemanden geküsst hat, sollte man sich nicht gleich dem nächst Besten an den Hals werfen, bloß weil der andere… kein Interesse… äh… hat…

Das ist doch gar nicht schlimm?!

Er kann sich doch glücklich schätzen, dass ich ihn das einfach tun lasse, oder?
 

„L, wenn ich dazu wohl auch etwas sagen dürfte,“, mischt sich nun Beyond in meine Gedanken ein, ich hasse es wenn er mich so ausspioniert! „Tatsächlich kann es äußerst frustrierend sein, wenn man jemandem Zärtlichkeiten zuteilwerden lässt, und diese nicht erwidert werden. Ich kann Light verstehen, wenn er sich nach Nähe und Zuneigung sehnt, da er sie von dir ja offensichtlich nicht bekommt…“, beendet Beyond seinen Vortrag uns sieht mich herausfordernd an.
 

„Stimmt das Light?“, presse ich mühsam hervor, ich weiß nicht was hier gespielt wird, aber wenn hier nicht gleich mal die Fronten geklärt werden, platze ich!

Kann der Arsch nicht einfach wieder verschwinden?
 

„Nun ja, es wäre schon angenehm zu wissen, wie du zu dem Ganzen stehst.“, gesteht der dann auch noch kleinlaut und ich stelle fest, dass mir irgendwann in den letzten Sekunden die Kontrolle über die Situation, meinen Körper und meine Gefühle entglitten ist.

Andererseits, wann hatte ich hier jemals die Kontrolle?
 

Schnaubend stapfe ich durch den Raum auf den völlig verwirrten Teufel mit den wunderschönen Augen zu, strecke meine Hände nach ihm aus, packe ihn reichlich unsanft an den Schultern, umschlinge mit einer Hand seinen Nacken, ziehe ihn mit einem Ruck in meine Arme und presse, ohne noch einen weiteren Gedanken an die Folgen zu verschwenden, meine Lippen auf seinen Mund.
 

Dieser Kuss hat nichts Liebevolles, nichts Zärtliches.

Wütend zwinge ich seine Lippen auseinander und dränge meine Zunge in seinem Mund, und als er erstaunt aufkeucht nutze ich die Gelegenheit, und dringe noch tiefer in seine feuchte Wärme ein, überfalle ihn und zwinge ihn mit der schieren Wucht meines Übergriffes beinahe in die Knie. Halb wundere ich mich darüber, dass mein Körper nichts gegen mich unternimmt, aber beschweren will ich mich auch nicht!
 

Keuchend reiße ich mich von ihm los und sehe mit grimmiger Zufriedenheit, wie Light nach hinten taumelt und mit aller Macht um sein Gleichgewicht kämpfen muss.
 

«Wow L, das war…tierisch! Du hättest ihn ja auch gleich anpissen können, dann wüsste auch jeder Hund im Umkreis von zwei Kilometern, dass der Kleine dir gehört!», meldet sich der Shinigami zu Wort, allerdings habe ich nicht die Absicht darauf etwas zu erwidern.

Ich bin noch viel zu wütend auf die beiden anderen Spinner!
 

„Zufrieden? Und bild dir darauf ja nichts ein, ich will nur nicht, dass du dich von Beyond einwickeln lässt, der ist nämlich in Wahrheit alles, aber kein Unschuldsengel! Und du,“, wende ich mich schließlich meinem Betreuer zu, der das Ganze mit einem widerlichen Grinsen beobachtet hat, „ du gehst nirgendwo hin, außer vielleicht dahin zurück, wo du hergekommen bist!“, keife ich ihn wütend an und ignoriere dabei, dass mein Herz von dem vorangegangenen Kuss immer noch so heftig pocht, als müsse es die Schläge eines ganzen Lebens nachholen.
 

„Also, wenn ich mich auch dazu noch äußern dürfte, ich meine mich zu erinnern, dass es da eine gewisse Regel gibt die besagt, dass es Engeln eigentlich verboten ist sich den Menschen zu offenbaren und wenn ich mir das hier so ansehe würde ich sagen, dass du diese Regel nicht nur verletzt hast, sondern sie anscheinend einfach mal komplett ignorierst. Ich bin mir sicher, das würde den Boss wirklich brennend interessieren…“
 

„Um Gottes Willen Beyond, ist ja schon gut! Dann komm eben mit, aber zieh dir wenigstens irgendwas an, das nicht so nach italienischer Mafia aussieht!“
 

Jetzt muss ich mich auch noch von einem Engel erpressen lassen! Ich kriegs hier echt noch in den Nerven!

Und Light macht mir die ganze Sache auch nicht leichter!

Der hat sich mittlerweile nämlich wieder gefangen, auf seinem Bett Platz genommen und beobachtet lächelnd die ganze Szene, wobei ich absolut nicht einschätzen kann, was er gerade denkt.
 

„Kein Problem!“, entgegnet B, dreht sich einmal um sich selbst – Effekthascherei, nichts anderes! – und steht dann, herausgeputzt wie ein Pfau in einem mitternachtsblauen, mit Silberfäden durchwirkten Gehrock aus dem 19. Jahrhundert vor mir, komplett mit weißen Kniestrümpfen, Absatzschuhen und einem Meer aus feiner Spitze, die ihm über die schmale (Hühner-)Brust und aus den langen Ärmeln über seine Handgelenke fließt. Aus seinen Mundwinkeln blitzen zwei kleine spitze Reißzähne und auf seinem Kopf thront eine hellblonde Perücke.

Wo hab ich das schon mal gesehen?
 

„Nicht schlecht B, bist du ein heimlicher Tom Cruise Fan?“, meint Light und mustert den Anderen anerkennend.
 

«Wow, ich bin beeindruckt, vielleicht hätten die lieber dich für den Film nehmen sollen!»
 

„Ohhh jaaa, ich liebe seine Filme und in 'Interview mit einem Vampir' war er einfach der Hammer! Und danke für das Kompliment Ryuk, aber der Film ist leider älter als ich, oder zumindest war ich noch ein Baby als der gedreht wurde, ich bin mir da jetzt nicht sicher, aber er ist auch nach all der Zeit immer noch mein absoluter Lieblingsfilm!“, erzählt Beyond und bekommt ganz glänzende Augen.
 

Interview mit einem Vampir?

Kenn ich nicht.

Ich dachte jetzt eher an Misa beim letzten Halloween, aber das spreche ich vielleicht lieber nicht laut aus.

Apropos, was macht eigentlich mein fließendes Blau?

Es ist da.

Puh!
 

„Also Mädels, los geht’s!“, meint Beyond dann aufgekratzt und dackelt uns voran Richtung Tür. Ich nehme dann doch lieber den Balkon, da ich mir dabei mit meinen Flügeln einfach leichter tue.
 

Unten angekommen laufe ich neben Light her zur Bushaltestelle, während Beyond und Ryuk fröhlich quatschend hinter uns herschweben, wobei ich nur Ryuk sehen und hören kann, Beyond ist unsichtbar und unterhält sich wohl mit seiner Gedankenstimme mit dem Shinigami.
 

In den Bus selbst steigt Light dann schließlich alleine ein, während wir anderen es uns auf dem Dach bequem machen und uns durch die halbe Stadt zu Takeshis Straße fahren lassen.
 

Dort angekommen nähern wir uns langsam dem hell erleuchteten Haus am Ende des Wohngebiets. Es ist mittlerweile etwa elf Uhr Abends und die Party ist schon in vollem Gange.

Draußen auf der Straße tummeln sich Zombis, Schlümpfe, Bunnys und diverse andere Gestalten, es ist etwas merkwürdig diese ganzen Verkleidungen mitten im Sommer zu sehen, aber Studenten brauchen im Prinzip ohnehin nie einen plausiblen Grund um etwas zu feiern.

Hinter einem großen Busch kurz vor dem Haus werden Beyond und ich schließlich sichtbar und marschieren, Light als Stoßdämpfer in unserer Mitte, auf das bunte Treiben zu.
 

„Light, da bist du ja!“, werden wir auch schon von einem Piraten mit langen Rasta Zöpfen und kohlschwarz umrandeten Augen begrüßt, nachdem wir den halben Weg zur Haustür hinter uns gebracht haben.
 

„Hallo Takeshi! Oder soll ich dich lieber Käpt´n Jack Sparrow nennen?“, begrüßt Light lachend den Hausherren und schlägt ihm lachend auf die Schulter.
 

„Ganz wie es dir beliebt Luzifer! Wen hast du mir denn da mitgebracht? Lestat wenn ich mich nicht täusche,“, grinsend deutet der junge Mann eine Verbeugung in Beyonds Richtung an, „und wer ist das?“, will er dann mit einem fragenden Blick auf mich wissen.
 

„Das mein lieber Käpt´n, ist mein Schutzengel!“, gibt Light grinsend zurück und legt mir einen Arm um die Schulter, was ich mir nur ziemlich widerwillig gefallen lasse.
 

„Schutzengel? Der Teufel hat einen Schutzengel? Das ist wirklich mal eine lustige Idee!“, lacht der Pirat dann los, packt Light am Arm und zieht ihn, Beyond und mich – wo ist eigentlich dieser verflixte Shinigami abgeblieben? – im Schlepptau ins Haus.
 

Es ist wirklich angenehm sich zwischen all den Leuten so unbefangen bewegen zu können. Ich bin zwar eigentlich nicht der Typ für solche Menschenmassen, aber die Aussicht ohne Ärger essen zu können, lässt alles andere in den Hintergrund treten.
 

Plötzlich spüre ich, wie mich jemand am Ärmel zieht.
 

„Hideki? Hideki Ryuga?“
 

TBC



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