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Um Himmels Willen!

von

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Besondere Heilkräfte

„Ist ja in Ordnung, ihr könnt jetzt wieder aufhören zu lachen!“
 

Ich meine, meine Grundstimmung ist gerade sowieso nicht die allerbeste.

Dass ich jetzt zum zweiten Mal daran gescheitert bin durch diese Drecksbalkontür zu laufen bessert meine Laune auch nicht gerade, aber was die zwei Idioten da gerade machen, setzt dem Ganzen noch die Krone auf!

Beyond und Ryuk… ich kann es fast gar nicht aussprechen ohne gleich aus dem Stand zu explodieren, die zwei Spinner liegen auf dem Boden und lachen mich seit einer geschlagenen viertel Stunde aus!

Ich weiß, ich habe alles richtig gemacht!

Ich weiß es einfach!

Es ist doch nicht meine Schuld, dass diese 'Durch-die-Wand-Sache' mit meinem Körper anscheinend nicht möglich ist, ich bin eben was Besonderes!

„Wenn ihr jetzt nicht sofort aufhört zu lachen-“, beginne ich, werde aber direkt von Beyond unterbrochen.
 

„Was dann?“, keucht er, ich kann ihn kaum verstehen weil er einfach nicht aufhört zu lachen. „Bewirfst du uns dann mit Blumen bis wir bluten?“
 

Mir fehlen die Worte.

Wütend verschränke ich die Arme vor der Brust und knalle mich aufs Bett.

Mist!

Jetzt habe ich auch noch Light aufgeweckt.

Und einen meiner Flügel verbogen.
 

„L? Was ist denn hier los? Wer ist dieser Mann?“, brummt er verschlafen und reibt sich die Augen, zuckt bei jeder Bewegung aber vor Schmerz zusammen. Ich könnte mich in den Arsch beißen.
 

Wie schön, Angriffe die mich selbst betreffen, werden offenbar auch nicht mit Krämpfen honoriert, wenn das nicht die beste Nachricht des Tages ist!
 

„Wer? Der Idiot im Anzug? Ist nicht wichtig Light, lass mich dir lieber beim Ausziehen helfen, du solltest schlafen, du siehst nämlich echt scheiße aus.“
 

„Wow, welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen, du bist doch sonst nicht so biestig.“, flüstert Light und mustert mich sichtlich verwundert.
 

„Hm? Na der blöde Kerl da drüben, und Ryuk ist übrigens kein Stück besser!“
 

«Oh Mann L, du mutierst hier gerade zur Oberzicke, krieg dich wieder ein!», feixt der Todesgott und wischt sich eine imaginäre Träne aus dem Augenwinkel, mich würde wirklich interessieren, was daran gerade so lustig war!

Plötzlich steht Beyond neben mir und beugt sich lächelnd über Light, der nicht so aussieht, als würde er heute noch recht große Sprünge machen.
 

„Hey Kira! Gestatten, ich bin Beyond Birthday. Mich hast du auch umgelegt, so vor nem halben Jahr oder so.“
 

Bei diesen Worten geht ein Ruck durch den Körper des Jungen, er spürt wohl, dass Beyond mit Vorsicht zu genießen ist.
 

„Keine Angst Kleiner, auch wenn ich mittlerweile nicht mehr im aktiven Dienst bin, unterliege ich was Schmerzen angeht den gleichen Gesetzen wie L hier, ich kann dir nichts tun, allerdings solltest du in Zukunft aufpassen wo du hinläufst, man trifft sich immer zweimal im Leben!“, säuselt Beyond dem Verletzten ins Ohr und ich frage mich gerade ob es mir die Sache wert ist, Beyond, ganz freundschaftlich natürlich, eine überzuziehen.
 

He, he, ich liebe Wahrscheinlichkeitsberechnungen…

Ob man die Gesetze auf diese Art irgendwie umgehen kann?
 

Aber jetzt muss ich erst mal Light vor Beyonds Übereifer retten.
 

„Lass ihn in Ruhe B, siehst du nicht, dass er verletzt ist?“
 

„Das war ich auch, hat ihn das davon abgehalten mich abkratzen zu lassen? Nein, also lass mir doch ein bisschen meinen Spaß, guck nur, wie niedlich blass er gerade geworden ist!“, sagt Beyond und streckt seine Hand nach Light aus, der will ausweichen, aber Beyond schiebt sich einfach über ihn, das läuft anscheinend nicht unter gewaltsam festhalten, also unternimmt sein Körper auch nichts dagegen.
 

Aber dummerweise meiner als ich das sehe.

In dem Moment in dem sich Beyond der Länge nach auf Light legt, packe ich ihn am Kragen, und obwohl ich spüre wie mich die Krämpfe überrollen, lasse ich nicht los, bis ich B von ihm heruntergezerrt habe und zusammen mit ihm auf dem Boden liege.
 

Irritiert schaut mich mein Spiegelbild an, blickt mir eine ganze Zeit lang forschend ins Gesicht und hat anscheinend alle Zeit der Welt, liegt er doch wie es aussieht gerade ziemlich bequem auf mir.
 

„Aha!“, sagt er dann, und stützt seinen Ellenbogen neben meinem Kopf ab, um sein Kinn in seiner Handfläche zu parken, während er mich weiterhin ansieht, jetzt allerdings mit einem fetten Grinsen im Gesicht.
 

„Was AHA!?“, murre ich noch etwas außer Atem, die Schmerzen gerade waren höllisch, weiß der Teufel was mich da geritten hat!
 

„Nichts! Einfach nur: Aha!“, antwortet er und steht endlich auf.
 

„Na wenn du meinst. Kannst du mir wenigstens helfen ihn umzuziehen? Allerdings ohne ihn zu erdrücken, zu bedrohen oder sonst irgendetwas zu tun, das nichts mit dem Wechseln seiner Klamotten zu tun hat?“ So wirklich passt mir das eigentlich nicht, aber der Junge hat ohnehin schon Schmerzen, und zu zweit werden wir schneller sein und ihm wahrscheinlich auch weniger wehtun.
 

„Na klar kann ich das, ist doch selbstverständlich!“ Ich hätte eigentlich mit mehr Widerstand gerechnet, aber mir soll´s recht sein.

„Ach L, hast du übrigens gewusst, dass du auch Heilkräfte hast?“, fragt er dann, während er Light vorsichtig an den Schultern hochhebt, damit ich ihm seinen Pullover ausziehen kann.

Sein Oberkörper sieht wirklich böse aus, überall Prellungen und Blutergüsse. Keine Brüche, aber das wird noch richtig lange richtig schmerzen.
 

„Heilkräfte? Wirklich? Nein, woher hätte ich das wissen sollen wenn du es mir nicht erzählst! Was muss ich tun?“ Ich muss mich richtig beherrschen nicht zu eifrig zu klingen, ich weiß selbst nicht, warum mich das so euphorisch stimmt, eigentlich sollte ich es doch genießen Kira so am Boden zu sehen, aber Tatsache ist, dass er mir einfach nur leid tut.
 

„Also… deine Heilkräfte liegen in deinen Lippen.“, erklärt mir Beyond mit ernster Miene, woraufhin ich ein unterdrücktes Grunzen hinter mir höre, aber als ich mich umdrehe ist da nur Ryuk, der sich mit einem von Lights Büchern beschäftigt.
 

„In meinen Lippen?“, frage ich skeptisch nach, aber warum sollte Beyond mich anlügen?
 

„Jup, wenn deine Lippen eine verwundete Stelle berühren, dann heilt sie. Versuch es doch einfach, du wirst schon sehen!“
 

„Na gut…“, meine ich zögerlich und sehe Light an, der einen hochroten Kopf bekommen hat, aber ansonsten keine Miene verzieht. „Wo tut’s denn am meisten weh?“, frage ich dann, wenn, dann will ich ihm schnellstmöglich helfen und ich weiß ja nicht, ob diesen Kräften irgendwelche Grenzen gesetzt sind.
 

„L, du musst das nicht tun, das geht von allein wieder weg, das ist wirklich nicht nötig!“, schaltet sich nun Light mit schwacher Stimme ein, er kann kaum sprechen weil einer der Schläger ihn ziemlich heftig gewürgt hat. Als er daraufhin für ein paar Sekunden ohnmächtig war, haben sie ihn schließlich in Frieden gelassen.

Sein Hals sieht wirklich schlimm aus.

Bestimmt schmerzt der höllisch beim Sprechen.
 

„Ich weiß, aber ich bin dein Schutzengel und ich konnte vorhin als diese Kerle dich fertig gemacht haben schon nichts tun, also lass dir doch wenigstens jetzt von mir helfen.“, wende ich ein und ich finde, das klingt durchaus vernünftig!
 

„Gut, wie du meinst.“, gibt er sich schließlich geschlagen, man sieht, dass er sich gerade nicht wirklich wohlfühlt, so halb entblößt auf Beyonds Schoß, wobei der sich aber gerade durchaus anständig verhält.
 

„Aber nur, wenn du nichts dagegen hast.“, murmle ich, jetzt wird mir doch ein wenig unwohl, gerade ist mir nämlich aufgegangen, was es bedeutet, wenn ich ihn mit meinen Lippen heile.

Wie ist es eigentlich so weit gekommen?

Ich bin gerade mit mir selbst maßlos überfordert aber feststeht, dass ich Light helfen muss wenn ich kann, Punkt um!
 

Ein kleines Bisschen hoffe ich, dass er mein Angebot doch noch ablehnt, doch dann nickt er nur ergeben und entspannt sich, soweit es in seiner Lage möglich ist.
 

„Und wo?!“, frage ich dann noch einmal, vielleicht sagt er ja, dass sein linker Knöchel verstaucht ist, damit könnte ich gut leben.
 

„Also wenn ich ehrlich bin, mein Hals bringt mich um…“, meint er dann leise und senkt den Blick, ihm scheint das Ganze nicht weniger peinlich zu sein als mir.
 

„Also gut, dann der Hals!“, sage ich und klatsche meine Hände vor der Brust zusammen, keine Ahnung warum ich das tue, aber es kommt mir gerade richtig vor.
 

Und los.

Ich sollte mich auch bewegen, hm?

Ich berühre immerhin nur seinen Hals mit meinen Lippen.

Da ist doch nichts dabei.

Das bedeutet gar nichts.
 

Langsam beuge ich mich tiefer über ihn, ich will ihm Zeit geben das Ganze noch abzublasen falls er das doch nicht will, ich könnte es verstehen!

Er bewegt sich nicht, hält ganz still, blickt mir nur stumm entgegen und sieht mich wieder mit diesem Blick an. Langsam wird mir warm. War das vorher schon so heiß hier drin?

Meine Hände fühlen sich auch irgendwie taub an, ich glaube, ich werde krank.

Können Engel überhaupt krank werden?
 

„L, mach mal hin, wenn du dir noch länger Zeit lässt, stirbt er an Altersschwäche.“, brummt Beyond und grinst nur als ich ihm einen bösen Blick zuwerfe.
 

Aber er hat ja Recht, wenn ich es noch weiter hinauszögere, mache ich es auch nicht leichter.
 

Ich atme noch einmal tief ein, ignoriere den Umstand, dass mir mein Herzschlag überlaut in den Ohren dröhnt und überwinde schließlich die letzten Zentimeter.
 

Hauchzart, um ihm nicht noch mehr Schmerzen zuzufügen, lege ich meine kalten Lippen auf seine warme Haut, verharre dort, fühle das Blut unter meinen Lippen pulsieren und lausche seinem Atem, der zwar etwas schneller als gewöhnlich geht, aber das schiebe ich jetzt einfach auf den Umstand, dass er nur schwer Luft bekommt.

Wie ist das eigentlich?

Muss ich mich bewegen?

Breitet sich die Heilung von einer Stelle in den ganzen Körper aus, oder heilt nur, was ich auch berühre?

Ich gehe einfach mal auf Nummer sicher, ich will mir hinterher nicht vorwerfen lassen, dass ich nur halbe Sachen mache.

Das ist ein absolut vernünftiger Gedankengang.

Es hat nichts damit zu tun, wie weich sich seine Haut anfühlt, oder wie gut er riecht, oder…
 

Langsam dringt ein leises, nur halb unterdrücktes Geräusch an meine Ohren.

Es klingt irgendwie danach, als würde jemand sich die größte Mühe geben nicht zu Lachen.
 

Irritiert löse ich mich von Lights Hals, hebe meinen Kopf und blickte direkt in Beyonds verzerrtes Gesicht.

Er beißt sich mit aller Kraft auf seine Faust, sein Kopf ist so rot, dass er aussieht als würde er gleich platzen und ihm laufen Tränen übers Gesicht.

Jetzt ist er komplett durchgedreht.
 

Dann zieht er seine Hand aus seinem Mund, fängt plötzlich an schallend zu lachen und im gleichen Moment legt auch Ryuk hinter mir los.
 

„L!“, keucht Beyond und schnappt erstickt nach Luft, während ich ihn verständnislos mustere. „L, du bist so ein Idiot! Mit den Lippen heilen! Hat man so was schon gehört! Du bist so ein Depp!“, kreischt er los und lacht und lacht und lacht.
 

Ich glaube, mir war in meinem ganzen Leben noch nie Etwas so dermaßen peinlich!
 

TBC



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