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Kis-My-Roommate

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Kis-My-Roommate
 

KAPITEL 1
 

KAPITEL 1 (Deutsche Version)
 

Mit einem sanften Lächeln sah Hiromitsu aus dem Augenwinkel zu seiner Mutter. Die hübsche Frau saß am Steuer eines riesigen Umzugswagens und vergoss Tränen, während sie ihrem Sohn ein paar letzte gute Ratschläge gab. Wie er seine Wäsche am besten wusch und dass er immer brav seine Hausaufgaben machen sollte waren nur einige davon.
 

„Mum, bitte... du tust ja gerade so, als würden wir uns nie wieder sehen!“, meinte der Junge verschmitzt lächelnd und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Gerade fuhr der Wagen um die Ecke und steuerte auf Hiromitsus Schule zu. Seine Mutter hielt vor dem Schultor, schaltete den Motor ab und zog die Feststellbremse. Sie legte die Arme über das Lenkrad und holte tief Luft.
 

Sie biss sich leicht auf die Lippe, bevor sie ihren Blick wieder auf ihren Sohn richtete und ihn mit wässrigen Augen ansah.
 

„Junge... ich weiß, du bist groß genug, aber ich mache mir einfach Sorgen... Dass du lieber hier aufs Internat gehst, um deinen Abschluss zu machen anstatt hier wegzuziehen ist so... so erwachsen... Mein Baby wird erwachsen...“, Hiromitsus Mutter schluchzte kurz auf und legte dann ihre Hand auf den Arm ihres Sohnes. „Pass gut auf dich auf und versprich mir, dass du mich in den Ferien besuchen kommst! Gib dir Mühe beim Lernen, ja?“
 

„Natürlich, Mum. Mach ich doch immer. Und du hast doch meine Handynummer. Du kannst jederzeit anrufen“, lachte Hiromitsu und strich seiner Mutter eine Träne von der Wange. Dann schnappte er sich seinen Rucksack und stieg aus dem Wagen. Seine Mutter tat es ihm gleich. Gerade in dem Moment tauchte ein junger Lehrer am Schultor auf und verbeugte sich vor Hiromitsu und seiner Mutter. Die beiden erwiderten die Geste.
 

„Guten Morgen, Kitayama-san, Hiromitsu-kun...“, meinte er und widmete sich kurz den Unterlagen, die er im Arm hielt, „Die Formalitäten sind ja bereits alle erledigt, deine Sachen sind auch schon angekommen und in deinem Zimmer untergebracht. Machen Sie sich keine Sorgen, Kitayama-san, ich werde gut auf Ihren Sohn achten.“
 

„Haben Sie vielen Dank, Sakurai-sensei“, mit diesen Worten verneigte sich Hiromitsus Mutter noch einmal vor dem Lehrer und wandte sich wieder ihrem Sohn zu. Sie lächelte und umarmte ihn schließlich. Hiromitsu war es zwar etwas peinlich, als sich ein paar vorbeilaufende Schüler nach ihnen umdrehten, doch er erwiderte die Umarmung seiner Mutter. Schließlich würde er sie eine Weile nicht mehr sehen.
 

Er strich ihr übers Haar und hielt ihre Hände in den seinen. „Ich krieg das schon hin, Mum. Hab eine gute Fahrt und lass es mich wissen, wenn du heil in deiner neuen Wohnung angekommen bist, ja?“ Die Frau nickte und holte tief Luft, als würde sie das daran hindern, weitere Tränen über die Trauer des Abschieds zu vergiesen.
 

Sie trat an das Auto, winkte ihrem Sohn zu und lächelte so gut es ging. Hiromitsu und sein Lehrer warteten noch, bis seine Mutter den Motor wieder gestartet und mit einem Winken in den Rückspiegel davonfuhr, bis sie sich auf den Weg ins Klassenzimmer machten. Als sie den Schulhof überquerten, meinte Hiromitsus Klassenlehrer, Sakurai-sensei, dass er ihm nach dem Unterricht sein Zimmer zeigen würde.
 

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Im Klassenzimmer verteilten sich die Schüler auf ihre Plätze und der Lehrer begrüßte seine neue zweite Klasse. Als er die Anwesenheit kontrollierte, stellte Sakurai-sensei leicht genervt fest, dass ein gewisser Fujigaya scheinbar verschlafen, oder vergessen hatte, seine Krankmeldung einzureichen. Hiromitsu konnte über eine solche Unverantwortlichkeit nur den Kopf schütteln. Er selbst war noch nie krank gewesen während der Schulzeit, geschweige denn hatte er verschlafen!
 

Sakurai-sensei hielt eine kleine Rede, dass sie sich alle anstrengen sollten, damit sie sich gut auf ihren Schulabschluss in einem Jahr vorbereiten sollten.
 

Nachdem Hiromitsu erleichtert festgestellt hatte, dass er zumindest ein paar bekannte Gesichter in seiner neuen Klasse wieder erkannte, trat sein Kumpel Tamamori Yuta an ihn heran und klopfte ihm auf die Schulter.
 

„Hey, Hiro! Und, bist du gerüstet für dein Leben in Unabhängigkeit?“, scherzte der Junge und grinste. „Es muss deiner Mutter das Herz gebrochen haben, dich hier abzuliefern... die arme Frau... ich glaube, meine Mutter würde mich umbringen, wenn ich von zu Hause ausziehen und ins Wohnheim umsiedeln würde.“
 

„Naja, deine Mutter wohnt ja auch nur drei Straßen weiter und zieht nicht in die nächste Großstadt, Tama!“, konterte Hiromitsu und lehnte sich bitter lächelnd zurück, als Tama etwas Zustimmendes vor sich hin murmelte.
 

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Nach dem Unterricht nahm Sakurai-sensei Hiromitsu ins Schlepptau, um ihm seine neue Unterkunft zu zeigen. Hiromitsu hatte bereits vor den Ferien einen kurzen Blick in das Wohnheim der Schule geworfen, zu diesem Zeitpunkt stand aber noch nicht fest, in welchem der für gewöhnlich vollbelegten Doppelzimmer ein Platz für ihn frei werden würde. Hinter dem Wohnheim hatte man eine kleine, gemütliche Grünanlage errichtet mit Sitzbänken, Blumenbeeten und sogar einem kleinen Brunnen, welche Sakurai-sensei seinem Schützling nochmals stolz präsentierte. Dann betraten sie schließlich das Wohnheim. Zu diesem Zeitpunkt war es noch relativ ausgestorben, die meisten Schüler waren nach dem Unterricht direkt zu ihren jeweiligen Clubaktivitäten gegangen.
 

„Dein Zimmer ist im zweiten Stock ganz am Ende des Westflügels. Du hast einen Kleiderschrank zur alleinigen Verfügung, einen Schreibtisch, ein Bett natürlich und ein Bücherregal....“, zählte der Lehrer auf, während die beiden den Gang entlang gingen. Hiromitsu warf gelegentlich einen Blick auf die Türen, die sie entlang des Korridors passierten. Neben jeder hing ein kleines Schild mit den Namen der jeweiligen Bewohneer und an den Türen selbst waren diverse Poster, Postkarten oder sonstige persönliche Dinge angebracht, vom „Welcome“-Schild angefangen bis zu einem mit Totenkopf versehenem „Keep out!“. Hiromitsu schmunzelte.
 

Sakurai-sensei fuhr in der Zwischenzeit mit einer kleinen Rede fort: „Also dein Mitbewohner...“, fing er an, doch dann wurde er von einem Schüler in Freizeitklamotten abgelenkt, der ihm gerade entgegen kam. „Hey, HEY! Fujigaya! Wo warst du heute? Hast du vergessen, dass Unterricht war, oder was?!“, schimpfte der Lehrer los und versuchte, einen Jungen mit verstrubbelten etwas längeren, dunkelbraunen Haaren aufzuhalten, indem er sich ihm in den Weg stellte.
 

Hiromitsu horchte auf und warf einen Blick auf den Störenfried. Moment - „Fujigaya“? Stimmt, das war doch der, der heute nicht im Unterricht war. Er war also auch ein Heimbewohner? Hatte wohl tatsächlich geschwänzt... Hiromitsu musterte den Jungen von oben bis unten. Fujigaya war etwas größer als er und wenn er seinen Lehrer nicht so finster ansehen würde, hätte Hiromitsu zugeben müssen, dass er ein sehr gutaussehender junger Mann war...
 

„Lassen Sie mich in Ruhe, Sakurai-sensei...“, murmelte Fujigaya und versuchte, an diesem vorbei zu kommen.
 

„Hör zu, Junge, du kannst das neue Schuljahr nicht schon wieder so beginnen! Du musst auch an deine Noten denken, dein Abschluss ist bereits nächstes Jahr, reiß dich wenigstens etwas zusammen, ja?“, als der Angesprochene jedoch immer noch keine Anstalten machte, sich dazu zu äußern, gab Sakurai-sensei auf und trat zur Seite. Fujigaya blickte den Lehrer noch einmal verächtlich an und setzte sich dann wieder in Bewegung. Im Vorbeigehen streifte sein Blick kurz den von Hiromitsu, der leicht zurückwich, als Fujigayas dunkle Augen die seinen zu durchbohren schienen. Der größere Junge gab nur noch ein genervtes Seufzen von sich und trottete davon. Hiromitsus Augen folgten dem Jungen, bis dieser schließlich am Ende des Ganges die Treppen hinunter ging und aus seinem Blickfeld verschwand.
 

„Tut mir leid, Hiromitsu-kun, wo waren wir stehen geblieben...“, nahm Sakurai-sensei die Unterhaltung wieder auf. Inzwischen waren sie am Ende des Ganges angekommen und hielten vor der Türe, die wohl zu Hiromitsus neuer Unterkunft führte. „Also dein Mitbewohner ist...“, Hiromitsus Blick fiel auf das Türschild mit den Namen der Bewohner. Er erkannte seinen Namen „Kitayama Hiromitsu“ und darunter...
 

„Eh?! Fujigaya?! Der von gerade eben?!“, entfuhr es Hiromitsu überrascht und er warf seinem Lehrer einen fragenden Blick zu. Dieser nickte.
 

„Ja... Fujigaya, genau. Du hast ihn ja gerade kennen gelernt... ich hätte euch gleich einander vorstellen sollen aber du hast ja gesehen, was er für miese Laune hat. Am Besten, du stellst dich ihm später einfach selbst vor.“, meinte der Lehrer und öffnete Hiromitsu die Tür zu seinem neuen Zimmer. „Dein Gepäck ist ja bereits angekommen, du kannst es in Ruhe auspacken. Ach und bevor ich es vergesse... Tut mir leid, dich damit zu überfallen, aber wenn du ja jetzt Fujigayas neuer Mitbewohner bist, könntest du ihm nicht mal ein bisschen ins Gewissen reden? Ich bin mir sicher, er wäre kein so schlechter Schüler, wenn er sich nicht so abschotten und ständig schwänzen würde... vielleicht hört er ja auf einen Gleichaltrigen...“
 

„Sakurai-sensei...“, wollte Hiromitsu protestieren, der sich schon denken konnte, wie eine Unterhaltung mit dem Miesepeter über sein Fehlverhalten in der Schule ausgehen würde.
 

„Ich weiß, es ist viel verlangt, aber versuch es doch einfach mal, ja? Ich wäre dir wirklich dankbar!“, mit diesen Worten lächelte Sakurai-sensei Hiromitsu noch einmal entschuldigend an, bevor er sich schließlich von seinem Schüler verabschiedete.
 

Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, stieß Hiromitsu einen lauten Seufzer aus. Er stellte seine Tasche auf dem noch freien Schreibtisch ab und begutachtete die Innenausstattung des Raumes. Die dunklen, einfarbigen Vorhänge waren noch zugezogen. Hatte Fujigaya etwa den ganzen Tag bisher verpennt? Hiromitsu konnte gar nicht glauben, wie unverantwortlich manche Schüler waren. Immerhin waren sie bereits auf der Highschool... Sein Blick wanderte über den Schreibtisch, den Fujigaya für sich beschlagnahmt hatte. Darauf herrschte ein heilloses Chaos. Sein Laptop war halb geschlossen, ein paar CDs stapelten sich an der Tischkante. Daneben stand ein halbvolles Wasserglas mit einem leeren Päckchen Aspirin daneben. Über der Stullehne hing Fujigayas Jacke, die einen leicht unangenehmen Geruch nach Zigaretten verströmte und aus der bei genauerem Hinsehen ein Zigarettenpäckchen aus der Jackentasche lugte. Zigaretten auf dem Schulgelände waren verboten... hatte Sakurai-sensei etwa nichts davon gemerkt? Oder hatte er es mittlerweile schon aufgegeben, Fujigaya deswegen dran zu kriegen? Hiromitsu seufzte. Sah ganz so aus, als hätte Fujigaya nach einer durchzechten Nacht seinen Rausch ausgeschlafen oder so etwas in der Art. Das konnte ja heiter werden...
 

TBC...



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