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A Nutcracker Production

Yami x Yugi u.A.
von

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Das Vortanzen Teil II

Kapitel 2- Das Vortanzen Teil II

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Yugis Herz sank auf den Grund seines Magens, während er und Shu zur linken Seite der Bühne hinüber liefen. Die Hand auf Yugis Schulter drückte ihn sanft und Yugi versuchte Shu anzulächeln. Er war ihm dankbar für den Versuch, ihn zu trösten. Ishizu drehte sich zur den Kandidaten auf der rechten Seite und riet ihnen, nächstes Jahr wiederzukommen. Der Ausdruck auf ihren Gesichtern, in denen vor wenigen Minuten noch verschiedene Arten von Glück, Begeisterung und/oder Selbstgefälligkeit zu sehen waren, spiegelte nun den Schock, den Yugi gerade noch gefühlt hatte.
 

„Diejenigen auf der linken Seite haben das Pas de Deux entweder korrekt oder fast korrekt getanzt. Sie waren sehr viel akkurater als ihr, obwohl manche im Moment eher mehr Enthusiasmus und Potential zeigen als wirkliche Fähigkeiten.“, sprach Shaadi mit tiefer Stimme. Die jungen Männer und Frauen, die ausgeschieden waren, verließen die Bühne. Manche weinten, andere schauten nur niedergeschlagen. Shus Arme zogen Yugi in eine Umarmung. „Wir haben's geschafft.“, flüsterte er in Yugis Ohr. Yugi nickte glücklich, seine amethystfarbenen Augen strahlten.
 

Isis trat vor und verlangte abermals die Aufmerksamkeit der acht Kandidaten, die von fünfundvierzig übrig geblieben waren. „Es gibt einen weiteren Test, danach geben wir euch weitere Anweisungen. Passt auf. Eure Aufgabe ist es, eine Szene eurer Lieblingsversion des Nussknackers zu tanzen. Falls ihr keine habt, schlage ich vor, dass ihr euch eine zusammenstellt.“ Und da lief sie schon wieder zurück, um jeden Einzelnen tanzen zu sehen. Shus hob seine Hand und lief vor.
 

Isis nickte. „Ja, Niwa-san?“ Shu ließ seine Hand sinken und fragte: „Geht das auch mit Partner? Oder müssen wir Solos tanzen?“ „Wenn es in deiner Lieblingsszene zwei Personen gibt und es auch die Lieblingsszene deines Partners ist, wüsste ich nicht, wieso das nicht möglich wäre.“, antwortete Isis. Shu dankte ihr und lief zurück nach hinten. „Ihr habt fünf Minuten, um eure Szene zu planen.“
 

Shu wandte sich Yugi zu und fragte, welche Szene dessen liebste sei. Yugi errötete und antworte: „Nachdem der Mäusekönig besiegt ist und Klara und der Nussknackerprinz tanzen.“ Shu grinste und fragte: „Warum, Yugi-kun, bist du etwa ein kleiner Romantiker?“ Er schmunzelte, als Yugis Gesichtsfarbe noch einen Ton dunkler wurde, und sagte: „Wir nehmen die, ich hab nämlich keine Lieblingsszene.“ Yugi nickte und sie verbrachten die restlichen Minuten damit, über die Schritte und Bewegungen, die sie gleich aufführen würden, zu diskutieren.
 

„Aufgepasst!“, rief Isis und alle wurden still und beobachteten sie mit Argusaugen. „Ich werde jedem von euch eine Nummer von eins bis acht zuweisen-“ Shu hob noch einmal die Hand und Isis unterbrach. „Ja?“ Shu zuckte vielsagend mit den Achseln und legte eine Hand auf Yugis Schulter. „Sieben.“ Isis nickte und fuhrt fort mit „Sieben also. Ihr werdet euer Stück tanzen, wenn eure Nummer aufgerufen wird.“ Sie zeigte nacheinander auf die Kandidaten und gab ihnen eine Nummer. Shu und Yugi waren die fünften.
 

Sie sahen zu, wie die einzelnen Personen tanzen. Manche waren erstaunlich und andere ... nicht so sehr. Als Yugi und Shu an die Reihe kamen, hatte Yugi einen dicken Knoten im Bauch. Seine Atmung ging schnell und flach und sein Herz raste. Während sie ihre Plätze einnahmen, warf Yugi Shu einen panischen Blick zu und Shu sandte ihm ein etwas nervöses Lächeln zurück. Shu tat den Eröffnungsschritt und Yugi reagierte darauf. Bald waren sie so im Tanz gefangen, dass Yugi seinen Nerven gar keine Beachtung mehr schenkte.
 

Als es vorbei war, war Yugi ziemlich überrascht. Sie traten zurück, um noch den letzten Beiden beim Tanzen zuzusehen. Als der Letzte fertig war, kam Ishizu wieder auf die Bühne. „Gut gemacht. Aber ihr vier,“ und sie zeigte auf drei Mädchen und einen Jungen. „es tut mir leid, aber versucht es bitte nächstes Jahr nochmal.“ Zwei der Mädchen brachen in Tränen aus und die Dritte sah aus, als täte sie es ihnen jeden Moment gleich. Der Junge begleitete die drei Mädchen nach draußen.
 

Ishizu blickte zu den übrig gebliebenen vier Leuten. „Hinterlasst bitte eure Telefonnummern, damit wir euch erreichen können. Morgen findet ein zweites Vortanzen statt, aber da braucht ihr nicht hinzugehen. Dort werden dann auch vier oder weniger Leute am Ende übrig bleiben und von euch Acht werden wir die Rollen der Klara, des Zinnsoldaten und der letzten Schneefee besetzen. Wenn ihr dabei seid, rufen wir euch an. Aber selbst wenn ihr eine Rolle bekommt, muss das nicht unbedingt die sein, die ihr wolltet. Entweder akzeptiert ihr das oder ihr sagt es uns sofort, damit wir sie mit der nächst-qualifiziertesten Person besetzen können.“
 

Shaadi legte ein Blatt Papier und einen Stift auf den Tisch bereit und jeder der vier ausgewählten Kandidaten notierte seinen Namen, die Telefonnummer und die Zeiten, in denen sie erreichbar waren. Weil er kein Handy besaß, gab Yugi die Nummer des Hauses seines Großvaters an. Isis hielt sie vor dem Gehen noch einmal an. „Falls ihr in den nächsten fünf Tagen keinen Anruf von uns erhaltet, habt ihr keine Rolle bekommen. Bitte lasst euch davon nicht entmutigen. Versucht es nächstes Jahr wieder.“ Daraufhin verließen sie den Zuschauerraum. Shu und Yugi liefen zusammen in die Eingangshalle und durch den Haupteingang nach draußen.
 

Sie liefen nebeneinander und sprachen leise miteinander, bis Shu in eine andere Straße abbiegen musste. Shu drehte sich noch einmal zu Yugi um und streckte ihm eine Hand entgegen. „Ich hoffe, dass du die Rolle bekommst, die du willst.“, sagte er, während er Yugis Hand schüttelte. Der jüngere Junge schenkte dem Älteren ein ehrliches Lächeln und antwortete: „Danke. Ich hoffe, du auch.“ Sie lächelten und trennten sich. Yugi tänzelte förmlich heim.
 

Als er durch den Eingang kam, wurde Yugi von seinem Großvater überrascht. „Und?“, fragte der ältere Mann. „Wie lief's?“ Du bist nicht sofort heim gekommen, also nehm ich mal an, es lief gut? Hast du-“ Yugi lachte. „Opa!“, rief er. Solomon blinzelte, bevor er seinen Enkel verlegen ansah. „Entschuldige, aber wie lief es denn nun?“, fragte er. Yugi lächelte und bückte sich, um sich die Schuhe auszuziehen.
 

„Lief ziemlich gut.“, sagte er. Der Alte blieb still und wartete darauf, dass Yugi fortfuhr. Yugi jedoch richtete sich auf und lief mit einem Lächeln auf den Lippen in die Küche. „Yugi!“, rief Solomon frustriert und zugleich amüsiert. „Ja, Großvater?“, antwortete Yugi aus der Küche. Solomon kam zu ihm und sah ihn sein Essen zubereiten. Da er seit dem Stück Toast zum Mittag vor über zwei Stunden nichts gegessen hatte, war er verständlicherweise hungrig.
 

„Was ist passiert?“, fragte Yugis Großvater. Yugi kicherte. „Ich gehöre zu den vier Finalisten von heute. Nach dem Vortanzen morgen wird es dann bis zu vier weitere geben und von uns acht wählen die Direktoren dann die Leute, die Klara, den Zinnsoldaten und eine Schneefee spielen sollen. Wenn ich in vier bis fünf Tagen nichts von denen höre, bin ich nicht genommen worden. Achja, ich hab ihnen unsere Festnetznummer gegeben.“, erklärte er. „Yugi, das ist ja großartig!“, schrie Solomon auf.
 

Yugi lächelte. „Jep! Ach ja! Rat mal, wen ich dort gesehen hab!“ Der alte Mutou lächelte ebenfalls, als er in Yugis aufgeregtes Gesicht sah. „Wen?“, fragte er. „Shu-sempai!“, rief Yugi. „Wirklich? Er hat auch vorgetanzt?“ Yugi nickte. „Mhm. In letzten zwei Tests haben wir zu zweit getanzt.“ Solomon lächelte herausfordernd. „Und?“, fragte er. Yugi errötete. „Und was?“ Solomon schmunzelte. „Du weißt, was.“, mahnte er. Der junge Teenager zog scharf Luft ein. „Na gut! Es war … schön.“, murmelte er. Seine Wangen waren ganz rot. Yugi war schon in Shu verliebt, seit er ihn vor drei Jahren getroffen hatte, als Shu erst nach Domino gezogen war und angefangen hatte, im Domino-Tanzstudio zu tanzen.
 

Solomon lächelte wieder. Er hatte kein Problem mit Yugis sexueller Orientierung, denn er dachte, dass Liebe ohne gesellschaftliche Barrieren existieren sollte. „Das ist schön. Jetzt iss und mach den Abwasch. Ich gehe wieder in den Laden. Wenn du fertig bist, könntest du dann ein paar Kisten für mich tragen?“, fragte er seinen Enkelsohn. Yugi nickte. „Na klar, Opa.“, rief er seinem sich zurückziehendem Großvater hinterher.
 

Später am Abend, nach dem Essen, dem Abwasch, den Kisten, dem Fegen und Wischen des Fußbodens und seinen Hausaufgaben, legte Yugi sich ins Bett und dachte über die Probe nach. Er versuchte herauszufinden, was er hätte besser machen können. Nachdem er eine oder zwei Stunden darüber gegrübelt hatte, entschied Yugi, dass er es nur hätte besser machen können, wenn er nicht so nervös gewesen wäre. Nach dieser Schlussfolgerung verbrachte Yugi Stunden mit dem Wunsch und der Hoffnung, dass er für eine Rolle genommen werden würde. Vielleicht nicht die, die er wirklich wollte, aber doch für die Schneefee oder wenigstens den Zinnsoldaten.
 

Ungefähr drei Uhr morgens schlief Yugi endlich ein. Seine Träume waren gefüllt mit Ballett und riesigen Nussknackern. Als Yugis Wecker sechs Uhr am Morgen klingelte, verfluchte Yugi seinen Schlafmangel. Er wollte am liebsten zu Hause bleiben, doch er wusste, dass sein Großvater sich Sorgen machen würde, also stand er auf und stellte sich unter die Dusche. Er hoffte, das warme Wasser würde ihn aufwecken. Als er fertig mit Waschen war, lief Yugi in sein Zimmer und zog sich an, bevor er nach unten ging, um eine Kanne Kaffee aufzusetzen und Frühstück zu machen.
 

Yugi trank eigentlich keinen Kaffee, sein Großvater dagegen schon. Aber nach einer Nacht wie dieser, dachte Yugi, dass er ebenfalls damit anfangen sollte. Als der Schinkenspeck in der Pfanne brutzelte, nahm Yugi sich eine Pepsi aus dem Kühlschrank und drehte den Deckel auf. Er trank die Hälfte und machte sich dann daran, Rührei und Toast vorzubereiten. Während er noch dabei war, Frühstück zu machen, wachte Solomon auf und kam vom oberen Stockwerk herunter in die Küche.
 

Yugi gab seinem Großvater eine Tasse Kaffee, bevor er sich selbst einschenkte, seine Tasse jedoch mit viel Kaffeesahne und Zucker füllte. „Ich dachte, du hasst das Zeug, Yugi?“, murmelte sein Großvater und beäugte Yugis Tasse misstrauisch. „Mh.“ Yugi war kein Morgenmensch. Er nahm einen tiefen Atemzug, trank die Tasse teerartiger Brühe mit einem Mal aus und würgte. „Hab nur zwei oder drei Stunden geschlafen.“, nuschelte er und leerte seine Pepsi. Sein Großvater nickte verständnisvoll und sagte besser kein Wort.
 

Yugi beendete seine Frühstücksvorbereitungen, stellte das Essen auf den Tisch und aß schnell auf, bevor er sich für die Schule fertig machte. Es war sieben Uhr und die Schule fing dienstags um halb acht an. Ehe er ging, schaute Yugi noch einmal bei der Küche vorbei, umarmte seinen Großvater und nahm sich noch eine Pepsi. „Mach dir einen schönen Tag, Yugi!“, rief Solomon. „Bah, Unsinn! Mach du dir einen für mich!“ und da war er schon aus der Tür.
 

Schule war eine Qual für Yugi, denn auf halbem Weg zum Mittagessen kam der Absturz nach seinem Koffeinrausch. Er kämpfte damit, seine Augen offen und seinen Verstand am Laufen zu halten, aber das stellte sich als ziemlich vergebliches Unterfangen heraus. Die Lehrer bemerkten, dass er einen schlechten Tag hatte und nahmen Rücksicht auf ihn, da so ein Tag nur äußerst selten vorkam. Als die Schule aus war, wollte Yugi einfach nur heim und für ein paar Stunden schlafen, ehe er seine Hausaufgaben machte und Essen kochte. Und genau das tat er auch.
 

Die nächsten drei Tage waren gleichzeitig besser und schlimmer als der Dienstag. Obwohl Yugi wieder mehr als in der letzten Nacht schlief, wurde er immer ungeduldiger, je näher der Stichtag kam. Von Samstag Morgen an reinigte er das ganze Haus von oben bis unten und konnte abends keine Sekunde lang still sitzen. Zwanzig Uhr klingelte das Telefon und Yugi schrie. „Ich geh ran!“ wie er es schon den ganzen Tag lang getan hatte. Solomon schmunzelte und betete im Stillen, dass der Anruf diesmal von der Ishtar-Theatertruppe sein würde.
 

„Hallo? Yugi Mutou am Hörer.“, nahm Yugi den Anruf ein wenig außer Atem entgegen. „Ah. Yugi-san?“, fragte eine helle, weibliche Stimme. „Ja?“ „Hier ist Ishizu Ishtar von der Ishtar-Theatertruppe. Ich rufe an wegen des Vortanzens am Montag.“ Yugi kreuzte seine Finger, während er antwortete: „Okay...?“ Ein helles Lachen vom anderen Ende der Leitung. „Yugi-san... Wir möchten, dass du Klara spielst.“
 


 

Fortsetzung folgt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  GeezKatsu
2012-05-12T10:01:32+00:00 12.05.2012 12:01
Hab gehört, das es wirklich so >dramatisch< bei einem Vortanzen zugeht, dasich viele dadurch eine Zukunft versprechen. Die Übersetzung ist bisher super gelaufen, auch wenn ich einige Stellen anders interpretiert hätte.

Man is gespannt auf mehr :D
Von: abgemeldet
2012-04-22T17:17:37+00:00 22.04.2012 19:17
Ein schönes zweites Kapitel, muss ich echt sagen.
Bin gespannt, wie es weiter geht.
Von:  mu_chan
2012-03-16T12:54:41+00:00 16.03.2012 13:54
was für ne schöne ff ^.^
ehrlich, ich find sie bisher schon recht interessant und freu mich schon mehr davon zu lesen. ^.^
glg mu_chan


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