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Die Sonne von Shin Mazako

von

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Treffpunkt Kyoto

Das altmodische Telefon klingelte auf dem protzigen Schreibtisch im Büro, aber Bob ging nicht dran. Er überließ es lieber seiner Angestellten. Stella wusste Bescheid, ohne dass ihr Chef ihr einen Befehl geben musste. Sie ging auf den Schreibtisch zu und hob den Hörer ab.

„Hier bei Bob. Hallo,“ sagte sie kurz aber energisch.

„Murata Ken. Kann ich mit Bob sprechen? Ich habe eine Bitte!“

Normalerweise hätte Stella die Person nach ihrer Bitte genauestens befragt, aber es war der Daikenja. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren reichte die blonde Schönheit Bob den Hörer. Auf seinen fragenden Blick hin, antwortete sie: „Murata Ken.“

Bob nickte. „Hm.“ Dann nahm er den Hörer. „Ja, Ken?“

„Bob, ich muss so schnell wie möglich nach Kyoto.“

„Hm. Verstehe, also ist er dorthin unterwegs.“ Nachdenklich rieb er sein Kinn. Von einem Informanten und gleichzeitig einem seiner Untergebenen bei der NASA wusste er, dass das Sterben der Sterne aufgehört hatte. Die Menschen glaubten, es wären einfache Meteoritenschauer, die in der Ferne zu sehen waren. Von der tatsächlichen Gefahr hatten sie keine Ahnung. Die Hochintelligenten, die dort arbeiteten. Im Gegenteil, fasziniert und ohne jeden Argwohn hatten sie dem Geschehen zugesehen und es sogar aufgezeichnet.

„Ja. Können Sie mir helfen, Bob?“

Bob überlegte wieder. Er war kein Mann, der spontane Entscheidungen traf, dazu hatte er schon viel zu lange gelebt. Und gearbeitet.

„Was ist mit Yuri Shibuya,“ wollte er wissen. Bob wusste, wenn Yuri etwas passiert war, gab es für dessen Bruder keinen Grund mehr, sein Nachfolger zu werden.

Solange es Yuri gab, würde Shori jede Kraft nehmen und haben wollen, oder sich erarbeiten, egal wie schwer sie erlangen war, um Yuri zu beschützen.

Murata zögerte kurz. Er wusste es selbst nicht genau. Was genau hatten Kurayami und Akashi vor? Mit Yuri.

„Er lebt.“ antwortete er schließlich.

Sein Zögern beunruhigte Bob. „Gut. Geh zum Flughafen, dort steht ein roter Jet der Marke Dämonenflug. Gib dich einfach zu erkennen, ich rufe an und sage, das du kommst.“

„Ich danke Ihnen sehr,“ Murata war erleichtert. Aber er hatte auch nicht wirklich mit einer Absage von Bob gerechnet.

„Keine Ursache. Ich hoffe, alles geht gut.“

„Ja. Ich auch. Schließlich ist Yuri mein bester Freund.“ Murata wollte das eigentlich gar nicht sagen, aber jeder kam ihm so verdammt egoistisch vor, das er es einfach sagen musste. Man hatte von ihm verlangt, seinen Freund stillschweigend zu entführen und bei seiner Opferung zuzusehen. Aber keiner hatte sich oder ihn selbst, wirklich gefragt, wie es ihm damit ging. Und nun spürte Murata eine kurze aber heftige Wut in sich aufsteigen.

Ken legte den Hörer auf und machte sich auf den Weg.

Am anderen Ende hielt Bob noch nachdenklich den Telefonhörer in der Hand.

„Alles in Ordnung, Chef?“

„Ja.“ Bob legte den Hörer zurück auf die Gabel. „Alles in Ordnung Doktor.“ Er hoffte wirklich, das es so war.

Das Telefon klingelte wieder. Die Sekretärin warf einen Blick auf das neumodische Display, mit dem der altmodische Apparat verbunden war.

„Es ist Shori Shibuya, soll ich...“

„Noch nicht.“
 

Shori wusste, irgendetwas stimmte nicht. Und Bob konnte er nicht erreichen. Genauso wenig, wie den Freund seines Bruders. Aber er hatte niemanden sonst, den er fragen konnte, also würde er auch nicht aufgeben, und solange anrufen, bis er Antworten auf seine Fragen bekam.
 

Akashi wollte eigentlich selbst Yuri tragen, aber als er in Wolframs besorgtes Gesicht sah, musste er lächeln. Nein, er konnte dem blonden Feuerdämon Yuri nicht wegnehmen. Nicht jetzt, nachdem dieser ihn endlich wieder zu haben glaubte. Er war sicher bei Wolfram. Akashi vertraute ihm. Dann sollte es eben so sein.

Begleitend links und rechts von Gisela und Conrad schritt der schwarze König auf das Flugzeug zu. Wolfram trug Yuri auf den Armen und schritt energisch voran. Auch mit der Last auf seinen Armen, wollte Wolfram kein Anzeichen von Schwäche zeigen. Dazu war er einfach zu stolz. Akashi blieb dicht hinter ihm. Für alle Fälle.

Nur zwanzig Minuten später hob der Privatjet seine kostbare Fracht in die Höhe. Auch hier blieb Akashi in Yuris Nähe. Die Höhe wäre kein Problem für ihn. Falls es einen Notfall geben sollte, und das war das letzte was er jetzt gebrauchen konnte.

Die Grenze und die Wachen am Flughafen waren kein Problem gewesen. Akashi hatte sie nur kurz angesehen. Sie wussten nicht mal, das und geschweige denn wer an ihnen zuerst vorbeigefahren und dann gelaufen war.

„Wir sind bald da, Kurayami. Halte dich bereit.“

„Natürlich.“
 

Murata war ganz schlicht mit der U-Bahn gefahren. Er war kurz aufgehalten worden, als die Aufsicht am Flughafen nach seinen Eltern fragten, aber Murata hatte einfach gesagt, sie wären schon vorausgegangen, ein Privatflug mit der Linie Dämonenflieger. Die Aufsicht wusste, dass das nur privilegierten Leuten erlaubt war und hatten ihn durchgelassen.

Murata bat den Pilot alles zu tun, damit sie mit den anderen zur gleichen Zeit in Kyoto landen würden, wenn schon nicht früher.



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