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New Texas Story

Bravestarr
von

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Befreiung

Leise arbeitete ich mich immer weiter durch die dunklen Gänge vor. Ich hatte schon seit einiger Zeit keinen Plan mehr, wo ich mich befand. Dieses ganze unheimliche Gebäude war ein wahres Labyrinth aus düsteren Gängen. Und da ich von Anfang an nicht gewusst hatte, wo ich war, so blieb mir nichts anderes übrig, als einfach auf gut Glück durch dieses düstere Gemäuer zu irren und zu hoffen einen Ausgang zu finden. Schließlich, als ich einem kleinen, schmalen Gang folgte, bog ich um eine Ecke und kam ich an eine Tür. Langsam schlich ich mich heran und lauschte an dem kalten Stahl. Es war nichts zu hören, aber das musste nichts heißen. Ich griff langsam nach der Türklinke, drückte sie runter und hielt sogleich die Waffe auf den Spalt. Ich öffnete sie ganz behutsam um keinen Laut zu verursachen und spähte dann vorsichtig in den Raum. Scheinbar war ich in eine Art Schlafzimmer geraten. Ich konnte ein Bett auf der einen Seite erkennen und einen Stuhl mit Kleidern in einer Ecke. Allerdings schien er verlassen zu sein, denn ich konnte nichts hören, oder sehen.

Das würde mir allerdings auch nicht weiterhelfen. Ich musste einen Ausgang finden.

Ich wollte gerade wieder die Tür schließen, als ich Schritte hörte. Schritte, die den Gang hoch auf mich zu kamen. Mein Herz machte einen erschrockenen Hüpfer in meine Kehle. Obwohl mich das nicht überraschen dürfte. Dass ich die letzten Minuten niemandem über den Weg gelaufen war, war schon ein kleines Wunder.

Aber was jetzt tun? Das Schlafzimmer lag am Ende des Ganges und Abzweigungen hatte er nicht. Die Schritte näherten sich immer mehr und sobald derjenige, zu dem sie gehörten um die Ecke bog, würde er mich sehen. Und was dann passieren würde, wollte ich mir gar nicht ausmalen. Also hatte ich wohl nur eine Chance. Ich öffnete die Tür schnell ein bisschen weiter, huschte in den Raum und schloss die Tür möglichst geräuschlos. Gehetzt sah ich mich nach einem Versteck um. Allerdings war die Einrichtung sehr spärlich und so blieb mir nur die gute, alte „Unter das Bett“-Nummer. Ich ließ mich auf den Boden fallen, rutschte schnell auf den Bauch unter das Gestell in die hinterste Ecke. Nur einen Sekundenbruchteil später wurde die Tür aufgestoßen und ich konnte die Schritte nun direkt vor meiner Nase hören. Erst jetzt fiel mir auf, dass derjenige humpelte. Langsam kam derjenige auf das Bett zu und ich konnte schwarze Cowboystiefel erkennen. Über mir konnte ich schweren, rasselnden Atem hören und dann ließ sich derjenige mit einem schmerzerfülltem Stöhnen auf das Bett nieder. Und nun erkannte ich ihn auch.

„Verfluchtes Riesenrindvieh!“ jammerte Tex und ich konnte Kleider rascheln hören und ein weiteres schmerzerfülltes Stöhnen. „Davon werde ich bestimmt wieder eine Woche was haben!“

Ich grinste in mich hinein. Stampede schien ihm wohl doch ganz schön zugesetzt zu haben. Hoffentlich hatte er mehr als eine Woche was davon!

Während ich weiter versuchte möglichst still zu liegen, sah ich, wie erst ein dunkelgrüner Stofffetzen vor mir auf den Boden fiel und dann ein schwarzer folgte. Ich konnte auf allen dunkle Flecken glitzern sehen. Blut! Mein Grinsen wurde noch breiter. Nicht nur, dass ich diesem violetten Monster das gönnte, nein, wenn er verletzt war, dann war er kein so starker Gegner mehr und ich würde ihn schnell erledigen können.

Ein leises Knarzen erklang, als sich Tex wieder von dem Bett erhob und zu einem kleinen Tisch ging, der dem Bett gegenüber stand. Ich konnte Wasser plätschern hören, wahrscheinlich versorgte er seine Wunden.

Das war wahrscheinlich meine beste Chance. Möglichst leise rutschte ich unter dem Bett hervor, versuchte dabei keinen einzigen Laut zu machen und beobachtete Tex dabei sehr genau. Allerdings war der tatsächlich zu sehr mit seiner Wundpflege und Jammern beschäftigt. Er bemerkte mein vorsichtiges Annähern nicht mal im Ansatz. Und so schlich ich mich langsam näher, bis ich unmittelbar hinter ihm stand.

Und holte dann mit der Waffe in der Hand weit aus. Ich musste einen Volltreffer landen, direkt an seine Schläfe.

Und im gleichen Moment, in dem meine Hand runter sauste, bemerkte er mich und fuhr mit einem erstickten Schreckenslaut herum.

Aber das brachte ihm nichts mehr. Meine Hand sauste nieder und der Kolben der Waffe erwischte ihn mit tödlicher Präzession an der Seite seines Kopfes. Sofort brach sein angefangener Schrei ab, die roten Augen drehten sich in den Hinterkopf und er brach wie vom Blitz getroffen zusammen.

Wobei er jedoch den Waschtisch umwarf. Ein lautes Scheppern erklang, dass wahrscheinlich nicht nur durch den Raum schallte, sondern auch in den Gängen zu hören war.

„Gott verdammt!“ fluchte ich, während ich neben Tex in die Knie ging und seinen Puls fühlte. Er war nicht tot, nur K.O. gegangen, wie beabsichtigt. Dann packte ich ihn schnell unter den Armen und zerrte ihn weiter zur Wand. Zumindest aus dem unmittelbaren Blickfeld für jemanden, der durch die Tür kam. Und ich hatte eine ungute Ahnung, dass das jeden Moment passieren würde. Und ich hatte recht!

Tex Beine waren nicht ganz aus dem Weg, als ich draußen eilige Schritte hören konnte. Allerdings klang es, als würde jemand auf sehr kurzen Beinen kommen. Jemand mit Krallen bewehrten Füßen.

Blitzschnell ging ich neben der Tür in Deckung, so dass sie mich verdeckte, wenn sie geöffnet wurde. Was im nächsten Augenblick auch passierte.

„Boss!“ konnte ich eine quäkende Stimme hören. „Was ist passiert?“

Der Gestank von billigem Tabak drang zu mir vor und ich wusste, mit wem ich es zu tun hatte. Dieses Hamsterding, das sich als Tex rechte Hand bezeichnet hatte – Skuzz, oder so ähnlich – hatte den Krach wohl gehört und wollte wohl nach seinem Boss sehen.

„Jetzt kannst du ihm Gesellschaft leisten, du Mistvieh!“ dachte ich böse, wartete, bis er noch etwas weiter ins Zimmer trat.

Und dann geschah alles nahezu gleichzeitig. Ich stieß die Tür in einer fließenden Bewegung zu und stieß mich in der gleichen Bewegung von der Wand ab. Skuzz blieb noch gerade eben Zeit einen erschrockenes Quieken von sich zu geben und dann hatte ich ihn schon am Wickel, stieß ihn zu Boden, wo ich ihn mit einem Knie auf der Brust fixierte und drückte ihm die Waffe zwischen die Augen.

„Noch einen Mucks, du verdammte Ratte, und du fährst zur Hölle!“ zischte ich drohend und drückte den Lauf noch tiefer in die pelzige Stirn.

Sein Mund klappte zu und er presste die Lippen fest aufeinander. Zumindest nahm er mich wohl ernst.

„Und jetzt will ich wissen, wie ich hier heraus komme!“ zischte ich ihm weiter zu und krümmte den Finger drohend um den Abzug der Waffe. „Oder...“

„Scho...schon...gut!“ stammelte er ängstlich und hob in einer abwehrenden Geste die Hände. „Den großen Gang runter und dann links die Treppe bis ganz nach unten. Dann stehst du schon vor dem Ausgang.“

Das wars? So einfach? Aber gut! Wenn dem wirklich so war, dann war das ja nur mein Vorteil.

Dennoch drückte ich ihm die Waffe noch einmal so fest in die Stirn, dass er einen leisen Schmerzenslaut von sich gab.

„Wenn du mich angelogen hast, du popeliges Pelztier, dann komme ich zurück und mache ganz kurzen Prozess mit dir, verstanden?“ knurrte ich so drohend, wie ich nur konnte.

„Nein, nein, nein! Ist wirklich so!“ stammelte er ängstlich und ich meinte Schweißperlen auf seinem Fell glitzern zu sehen.

Mit einem letzten drohenden Blick nahm ich die Waffe von seiner Stirn und das Knie von seiner Brust. Und schmetterte auch ihm die Waffe gegen die Schläfe. Wie auch sein Boss zuvor sackte er sofort zusammen und rührte sich nicht mehr.

Dann stand ich auf und wandte mich der Tür zu. Ich wollte hier nur noch raus! Ich stürmte aus der Tür raus, den Gang entlang zurück und dann auf den großen Gang hinaus. Und nun gab es nur noch den Weg nach links, denn ich war den Gang von rechts gekommen, bevor ich in Tex Schlafzimmer gestolpert war. Ich achtete nun gar nicht mehr darauf, ob mir vielleicht jemand begegnete und rannte einfach blind weiter. Und beging damit einen gewaltigen Fehler. Denn plötzlich stand dieses große, rote Sandmonster vor mir. Und dem Ausdruck in seinem Gesicht nach zu urteilen, war er nicht überrascht mich zu sehen.

„Dummes Erdenbalg! Denkst wohl, wir lassen dich so einfach entkommen, wie?“ fragte er mit kratziger Stimme, wobei er immer wieder ein merkwürdiges Knurren von sich gab.

Ich prallte vor ihm zurück und hob die Waffe. Doch das schien er irgendwie vorhergesehen zu haben, denn im nächsten Moment hatte er ebenfalls eine Waffe und schoss mir meine einfach aus der Hand. Mit einem lauten Scheppern verschwand sie in der Dunkelheit.

Laut lachend kam das Ding dann näher, mich dabei nicht aus den Augen lassend.

„Ich muss zugeben, du bist hartnäckig! Aber gegen uns kommst du doch nicht an!“

Langsam wich ich vor ihm zurück. Nun hatte ich ein echtes Problem. Diesen riesigen Scheißkerl würde ich nicht so einfach austricksen können, bzw. im Nahkampf besiegen können. Nicht nur, dass er deutlich stärker war als ich, er wusste wahrscheinlich genau zu was ich fähig war.

„Ich warne dich, komm nicht auf dumme Gedanken, du hinterhältiges Biest!“ knurrte er drohend, während er langsam die Waffe im Anschlag auf mich zuging.

„Du wirst mir jetzt schön folgen! Stampede hat mit dir zu reden!“

Allein bei dem Name zuckte ich ängstlich zusammen. Ich hatte in keinster Weise Lust diesem Biest noch einmal gegenüberzustehen. Vor allem, da ich wusste, dass er wahrscheinlich nicht sonderlich erbaut über meinen Fluchtversuch sein würde.

Ängstlich machte ich einen hastigen Schritt nach hinten und noch einen weiteren hastigen, als das Biest vor mir eine Laserladung in den Boden jagte.

„Ich sagte doch, keine dummen Gedanken!“ knurrte das Ungeheuer wieder und kam weiter auf mich zu.

Je näher er mir kam, desto mehr wurde mir bewusst, wie groß und breit der Scheißkerl wirklich war.

Schließlich hatte er mich erreicht, hielt mir die Waffe vor die Nase und packte mich mit seiner freien Hand grob am Oberarm.

„Komm jetzt!“

Dann zerrte er mich grob weiter den Tunnel entlang, genau in die Richtung, in die ich eigentlich wollte.

Und tatsächlich erreichten wir nur nach wenigen Metern eine Art riesiges Treppenhaus. Die kleine, miese Ratte hatte also doch nicht gelogen.

Meine Gedanken begannen sich zu überschlagen. Konnte ich ihn vielleicht nicht doch überwältigen? Mich fallen lassen, ein Tritt in die Kniekehle und dann, wenn er unten lag einen Betäubungsschlag.

Was hatte ich zu verlieren?

Ich ließ mich fallen, aber ich bemerkte sofort, dass er mich zu fest hielt und ich kam nicht tief genug. Dennoch trat ich mit aller Kraft in seine Kniekehle. Er knickte leicht ein und stieß ein schmerzerfülltes Grunzen aus. Doch ich hatte seine Schnelligkeit unterschätzt, denn noch bevor ich überhaupt zu einem Schlag ausholen konnte, schlug er mir der Waffe ins Gesicht. Ein greller Schmerz explodierte in meiner linken Schläfe und Sterne tanzten vor meinen Augen.

„Dreckstück!“ donnerte er und warf mich grob zu Boden.

Ich schlug schwer auf und blieb benommen liegen. Verschwommen sah ich, wie er die Waffe nun auf mich richtete.

„Egal, was Stampede sagt, eine kleine Ladung Lähmstrahler wird dir Manieren beibringen!“

„Erst einmal bringt Sara DIR Manieren bei, du Sandwurm!“ konnte ich plötzlich hinter mir eine wiehernde Stimme hören. Und im nächsten Moment wurde der Kerl von einer Ladung Laser getroffen und zurück geworfen.

Ich versuchte mich irgendwie zu rühren, doch der Schlag von dem Dreckskerl hatte mich doch besser betäubt, als ich dachte.

„Bianca!“ drang dann die süßeste Stimme zu mir vor, die ich kannte.

Und im nächsten Moment kam das dazugehörigem, dunkle Gesicht in mein Blickfeld.

„Kleines, bist du in Ordnung?“ fragte er mich und schob seinen starken Arm unter meine Schultern durch.

„Bravestarr!“ antwortete ich leise. Tatsächlich bekam ich nicht mehr heraus. Ein furchtbarer Schmerz begann sich mittlerweile in mein Hirn zu fressen und auch meine Kräfte wollten nicht zurück kehren. Scheinbar hatte der Scheißkerl mich doch schlimmer verletzt. Ne Gehirnerschütterung vielleicht. War ja auch nicht so, als wenn ich nicht erst eine gehabt hätte, dachte ich ironisch. Dafür sprach auch, dass ich spürte, wie ich langsam in die Bewusstlosigkeit rüber glitt.

„He, rede mit mir, Kleines!“ sagte er leise und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Komm schon, meine kleine Kämpferin!“

Seine Berührungen waren so sanft, so beruhigend. Sie begleiteten mich in die Bewusstlosigkeit.
 

„Komm schon, meine kleine Kämpferin!“ sagte Bravestarr mit Nachdruck und streichelte ihr durchs Gesicht. Doch er spürte, wie ihr Körper erschlaffte und ihre Augen schlossen sich. Er wusste, dass sie nur bewusstlos war, aber dennoch machte es ihn unbeschreiblich wütend. Dieses verbrecherische Mistpack! Warum mussten sie sich an der Kleinen vergreifen? Dafür würden sie bezahlen, das schwor er. Aber jetzt mussten sie sie erst einmal hier heraus bringen. Sie musste zu einem Arzt und das sehr schnell.

Vorsichtig schob er seinen anderen Arm unter ihren Kniekehlen durch und hob sie hoch.

„Bravestarr! Was ist mit ihr?“ konnte er Handle Bar hinter sich rufen hören und seine stampfenden Schritte.

„Sandsturm hat sie niedergeschlagen, sie ist ohnmächtig!“ antwortete er knapp.

Dann drehte er sich um und legte sie ihm in die ausgestreckten Arme.

„Bring sie hier schnell raus und fahr zurück in die Stadt. Ich habe hier noch was zu erledigen!“

Handle Bar nickte und lief mit der Kleinen auf den Armen zurück zum Haupttor.

„Oh nein! So einfach entwischt ihr mir nicht!“ erklang plötzlich eine donnernde Stimme und im nächsten Moment fiel das schwere Tor mit einem lauten Knall ins Schloss. Alle wirbelten herum und eine riesige schwarze Wolke erschien vor ihnen aus denen sie zwei gewaltige, glühende Augen fixierten.

„Jetzt habe ich euch endlich alle beide hier!“ knurrte Stampede.

Unmenschlicher Zorn kochte in Bravestarr hoch. Dieses verfluchte Monster!

Aber noch bevor er dem Semidrachen etwas entgegnen konnte ergriff sein Mentor das Wort.

„Das wird nicht von Dauer sein, Stampede!“ sagte er in seiner gewohnt ruhigen Art und ging unerschrocken ein paar Schritte auf den schwarzen Nebel zu, der sich nun langsam in die Gestalt des Monsters verwandelte.

„Wir werden hier verschwinden! Mit dem Mädchen!“

„Nichts werdet ihr! Außer sterben!“ polterte der Semidrache und mit einem lauten Zischen ließ er eine Ladung Laser gegen Schaman los. Mit einem blitzschnellen Sprung zur Seite wich dieser ihm jedoch gekonnt aus und blendete Stampede gleichzeitig mit einem Blitz aus seinem Stab. Über sein wütendes Gebrüll konnte Bravestarr seinen Mentor noch rufen hören.

„Bravestarr, bring das Mädchen hier raus! Diesen Kampf muss ich bestehen!“

So sehr Bravestarr seinen Ziehvater auch für seine Kraft und seinen Mut bewunderte, so sehr konnte er ihn doch nicht einfach zurück lassen. Er wollte zwar Bianca in Sicherheit wissen, aber er konnte ihn auch nicht allein lassen.

„Thirty-thirty, hilf Handle Bar! Ihr müsst Bianca wegbringen!“ schrie er seinem Partner zu.

Dieser zögerte auch nicht lang und eilte sofort an Handle Bars Seite um das Tor zu öffnen.

Aber natürlich rührte sich das keinen Millimeter. Stampede musste es magisch verschlossen haben.

„Das wirst du bezahlen, du alter Narr!“ grollte Stampede wütend, als er wieder sehen konnte und ließ seine riesige Klaue herab sausen. Wieder wich Schaman ihm spielend aus, aber das Spielchen konnte er nicht ewig spielen. Auch Schamans Kräfte ließen einmal nach und er war ein alter Mann. Bravestarr musste eingreifen.

Gerade wollte er seinem Mentor zu Hilfe eilen, als er aus den Augenwinkeln sah, wie sich Sandsturm auf ihn stürzen wollte. In der Bewegung noch wirbelte er herum und schlug dem roten Teufel mit aller Kraft die Handkante ins Genick, als dieser an ihm vorbei sauste.

Benommen ging Sandsturm zu Boden. Und im nächsten Moment er selbst, als ihn ein Laser im Rücken traf. Ein stechender Schmerz fuhr durch seinen ganzen Körper und jegliche Kraft wich aus seinen Gliedern. Jedoch verlor er nicht das Bewusstsein. Er konnte ganz deutlich Stampedes gehässiges Lachen hören und dann seinen Partner, der laut seinen Namen schrie. Und dann erklang Sara Janes Stimme mehrmals hintereinander. Und Stampedes Lachen wurde von schmerzvollem Grunzen unterbrochen. Gegen die Schwäche ankämpfend versuchte Bravestarr wieder auf die Beine zu kommen.

„Du kannst nicht siegen, Stampede!“ hallte Schamans Stimme durch den Saal und dann ein grelles Leuchten, als er seine weiße Magie Stampede entgegen schleuderte.

Dieses Mal brüllte der Gigant vor Schmerz und als Bravestarr es geschafft hatte, sich auf den Rücken zu wälzen, sah er, dass sich Stampedes Gestalt wieder in Rauch verwandelt hatte.

„Komm schon, Partner! Steh auf!“ hörte er dann Thirty-thirty und im nächsten Moment wurde er grob auf die Beine gezerrt. Und stützte sich sofort schwer an seiner starken Schulter. Er war immer noch völlig entkräftet.

„Bist du in Ordnung?“ fragte Thirty ihn besorgt.

„Nur...etwas benommen! Müssen hier raus!“ erwiderte er schleppend.

„Na los, komm!“ antwortete sein Freund nur und schleppte ihn zum Tor runter.

Bravestarr sah, wie Handle Bar sich immer wieder gegen die schweren Türen warf, ohne, dass sie sich auch nur einen Millimeter rührten. Und das wollte was heißen, wenn sich ein Hüne wie Handle Bar dagegen warf. Und mit den paar Tonnen Gewicht! Bianca hatte er vorsichtig an die Seite gelegt. Sie schien immer noch bewusstlos zu sein, rührte sich in jedem Falle nicht.

Erneut versuchte sich Bravestarr zu straffen und die Schwäche aus seinem Körper zu vertreiben. Er musste das Tor aufbrechen. Damit sie in Sicherheit war!

„Es nützt nichts!“ rief Handle Bar verzweifelt. „Es gibt einfach nicht nach!“

„Lass mich mal!“ versuchte Bravestarr mit fester Stimme zu sagen. Aber Handle Bars besorgter und auch skeptischer Blick zeigten ihm, dass es nicht wirklich geklappt hatte. In der Tat wusste er nicht, ob er überhaupt in der Lage war nun seine Kräfte zu rufen. Doch er musste es versuchen. Für Bianca. Für seine Freunde.

Er schloss die Augen und konzentrierte sich.

„Kräfte des Bären!“ rief er im Geiste. Und tatsächlich spürte er, wie die Hitze durch seinen Körper jagte und seine Muskeln gefühlt auf das zehnfache anschwollen. Und dabei gleichzeitig die Schwäche vertrieben. Er straffte sich und ging auf das Tor zu.

Und zerschmetterte das schwere Metall mit einem einzigen Fußtritt.

„Yeah! So gefällst du mir am besten, Partner!“ rief Thirty-thirty hinter ihm.

Bravestarr wandte sich um und wollte gerade zu Bianca eilen. Doch das hatte ihm Handle Bar schon abgenommen. Die Kleine auf seinen starken Armen rannte er dann nach draußen.

„Schnell, mein Sohn!“ konnte Bravestarr dann Schaman hinter sich hören und spürte dann seine Hand an seiner Schulter.

„Stampede ist nur kurz geschwächt! Wir müssen sofort hier raus!“

Während der Semidrache hinter ihnen laut brüllte und wilde Verwünschungen ausstieß, folgten sie Handle Bar und Thirty-thirty durch das Tor und blieben erst stehen, als sie das abgestellte Turbomuli von Handle Bar erreichten.

„Lief doch glatt!“ rief Thirty-thirty. „Der alte Drache wird jetzt erst mal Kopfschmerzen haben!“

„Ja. Aber nicht nur er.“ murmelte Bravestarr und ging zu Handle Bar rüber. Bianca lag immer noch leblos in seinen Armen und rührte sich nicht. Aber ihr Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig.

„Wir müssen sie schnell zu Doc Clayton bringen!“ sagte er dann und schwang sich in Thirtys Sattel, der sich inzwischen transformiert hatte. Ohne ein weiteres Wort schwang sich auch Schaman hinter ihm auf. Handle Bar stieg vorsichtig mit Bianca auf seinen Muli und dann ging es zurück in Richtung Stadt.



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