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Valentines Story

von

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oneshot

Titel: Valentines story

Thema: Shonen ai / vislip / Romantik

Fertig gestellt: 2012-02-05
 

Es war bereits dunkel als Rui aufgefallen war, dass er vollkommen vergessen hatte die Zutaten für die Schokolade zu kaufen, welche er noch für morgen machen musste. Eingepackt in seinen langen, dunkelbraunen Mantel und umwickelt mit einem roten, überdimensionalen Schal, eilte der junge Japaner also zum Supermarkt um die fehlenden Dinge zu besorgen. Noch immer war es fürchterlich kalt in Tokyo und auch der Schnee wollte sich keine Pause gönnen. Eigentlich war Rui mit dem tokyoter Winter vertraut, doch dieses Jahr schien ihm alles noch ein Wenig frostiger zu sein. Im Supermarkt angekommen, klopfte er sich erst einmal den Schnee aus Haaren und Kleidung, um nur einen Moment später von der wohligen Wärme der Heizung empfangen zu werden.

Der Musiker warf einen Blick auf die Einkaufsliste und steuerte, bewaffnet mit einem Einkaufskorb aus blauem Plastik, zielstrebig die Backabteilung an. Hoffentlich würde auch alles gut laufen, für Rui war es das erste Mal, dass er Schokolade selbst machen wollte und verkohlte Bröckchen, waren für sein morgiges Vorhaben nicht gerade förderlich! Wo war gleich noch das Mandelaroma und gab es in normalen Supermärkten überhaupt Pralinenförmchen? Mit Unterstützung einer freundlichen Verkäuferin, hatte Rui nur wenige Zeit später dann doch alles zusammen und steuerte die Kasse an. Die Schlangen waren für diese Uhrzeit untypisch leer und so fand sich der junge Mann schon bald zu Hause ein, wo er seine Einkäufe auf dem Küchentisch ausbreitete.

Neben den gängigen Zutaten hatte er nicht an kitschiger Deko gespart. Zuckerherzchen, bunte Perlen, Streusel und zahlreiche andere Dinge hatten ihren Weg in Rui's Einkaufstüte gefunden und leuchteten ihm aus bunten Packungen entgegen. Er sollte wohl besser gleich anfangen, in dem Rezept stand nämlich, dass die fertigen Pralinen eine ganze Nacht zum Festwerden brauchten und da morgen schon der 14. Februar war, war es nun höchste Zeit! Früher hatte sich er Bassist nie etwas aus solchen Tagen gemacht. Klar, auch er hatte schon hier und da mal Schokolade bekommen, doch eine tiefe Bedeutung hatte der Valentinstag nie für ihn gehabt. Inzwischen war das anders. Seit er sich in Tomo verguckt hatte, war er immer mehr zu einem waschechten Romantiker geworden. Der junge Sänger hatte Rui's Herz in Sturm erobert und viel zu lange schon war er nun unglücklich in ihn verliebt. Schon bei ihrer ersten Begegnung hatte Tomo ihn einfach verzaubert!

Damals, Rui war gerade erst nach Tokyo gezogen, hatte der Bassist noch so seine Probleme sich in der Millionen-Metropole zurecht zu finden. Wie so oft hatte er sich auch an jenem Tag verlaufen und es war gar nicht so einfach gewesen am hektischen Shibuya Bahnhof jemande zu finden, den er hätte nach dem Weg fragen können. Er stand schon kurz vor der Verzweiflung, als ihm ein blondierter, junger Japaner auffiel. Anders als dei anderen Menschen um ihn herum, schien er es überhaupt nicht einlig zu haben. Mit seinem Lippenpiercing spielend und einer Modezeitschrift vor der Nase, schlenderte Tomo in aller Seelenruhe an ihm vorbei und als Rui ihn spontan anhielt um ihn nach dem Weg zu fragen, schenkte ihm der Blonde ein so ehrliches und freundliches Lächeln, dass es Rui sofort warm ums Herz wurde. Aus dieser Zufälligen Begegnung war über die Jahre eine innige Freundschaft gewachsen und seit ein paar Jahren spielten sie nun auch zusammen in einer Band. Vor etwas über einem Jahr hatte er sich dann endlich eingestehen müssen, dass seine Gefühle für den Sänger weit über freundschaftliche Gefühle hinaus gingen und trug diese seither mit sich herum. Das sollte sich nun endlich ändern! Schon morgen wollte er ihm alles gestehen. Er wollte Tomo sagen was er für ihn fühlte und auch wenn er sich sicher war, dass dieses Gefühl nicht auf Gegenseitigkeit beruhte, so war er doch davon überzeugt, dass Tomo ihn dafür nicht verurteilen würde.

Nun sollte er aber wirklich mit der Schokolade beginnen!

Er stellte das Radio an ehe er zu den Klängen von Kaela Kimura's 'Magic Music' das Rezept inspizierte. Sorgfältig befolgte er die Anweisungen auf dem Papier und gab sich alle Mühe ein schönes Ergebnis zu erzielen. Es dauerte einige Zeit, doch als er endlich fertig war, fand er sein Ergebnis gar nicht mal so schlecht. Na gut, hier und da hatte er die Förmchen ungleichmäsig befüllt und die ein oder andere Deko hätte mit sicherheit auch besser aussehen können, doch für sein erstes Mal, war er eigentlich ganz stolz auf sich selbst. Vorsichtig platzierte er den Teller mit den kleinen Köstlichkeiten im Kühlschrank. Ob sie Tomo wohl schmecken würden? Vielleicht machte sich der Blonde auch gar nichts aus Schokoladen, aber an sowas wollte Rui jetzt gar nicht denken, schließlich war er aufgeregt genug! Fast eine ganze Stunde hatte es gedauert die Küche wieder in einen vorzeigbaren Zustand zu bringen, ein Blick auf die Wanduhr verriet, dass es bereits 1 Uhr in der Nacht war. Hatte er tatsächlich so lange gebraucht um ein paar Pralinen zu machen und danach die Küche zu putzen?

Rui stellte das Radio ab und löschte das Küchenlicht. Müde war er zwar nicht wirklich, doch hielt er es trotzdem für besser nun ins Bett zu gehen. Morgen würde er schon um 8Uhr bei der Bandprobe sein müssen und da er keine Lust hatte total übermüdet dort auf zutauchen, ging er in sein Schlafzimmer, entkleidete sich mit auf T-shirt und Shorts und legte sich in das weiche Bett. Eingehüllt in die Wärme der Daunendecke, überfiel ihn bald doch ein Gefühl der Müdigkeit und so dauerte es nur wenige Minuten bis der verliebte Bassist in Träumen versunken war.
 

PiepPiepPiepPiepPiepPiep....... Das unerträgliche Piepsen des Weckers ertönte nun schon zum dritten Mal, was Rui dazu veranlasste nun doch seinen müden Körper in eine aufrechte Sitzposition zu bewegen. Am liebsten hätte er den kleinen, grauen Feind aus dem Fenster befördert und sich wieder in die warme Decke gekuschelt, doch wie immer besiegte die Vernunft den inneren Schweinehund. Rui quälte sich aus den Laken und streckte sich ausgiebig bis seine Gelenke knackten. Wie von selbst trugen ihn seine Beine in das lila gekachelte Badezimmer. Lustlos begann er sich die Zähne zu putzen, während er darauf wartete, dass die Dusche heiß lief. Er entledigte sich seiner Kleidung und kletterte dann in die schmale Duschkabine. Augenblicklich entspannte sich jeder Muskel im Körper des jungen Musikers und für einen Moment genoss er einfach nur das wohlig warme Prasseln auf seiner Haut. Heute war es also soweit... Aber war er auch wirklich bereit dazu? Es gab schließlich immer noch die Möglichkeit, dass Tomo doch nicht so erfreut über sein Geständnis sein würde und das Letzte was der Bassist wollte, war seine Freundschaft zu dem Blonden in irgendeiner Weise zu gefährden. Nein! Er wollte nicht an seinem Vorhaben zweifeln, nicht mal für einen Moment! Zu lange schon trug er seine Gefühle mit sich herum, er musste es einfach tun! Fertig geduscht und nur von einem Handtuch bekleidet, stand der Brünette nun vor seinem Kleiderschrank und zog ein Teil nach dem anderen raus.

Was sollte er heute tragen? Zu aufwendig durfte es nicht sein, schließlich musste er zu erst die Bandprobe durchstehen, aber auch zu lässig sollte er nicht aussehen. Nach einer Weile hatte er sich dann doch für eine enge, schwarze Jeans und ein Bordeaux-farbendes Longshirt entschieden und stylte sich zum Abschluss noch etwas die Haare. Beiläufig warf er einen Blick auf die Uhr.

"Scheiße!!!" entfuhr es den blassen Lippen. Es war bereits kurz vor 8Uhr und Rui hatte noch nich mal gefrühstückt. Eilig ging er in die Küche und befüllte ein durchsichtiges Tütchen mit den Pralinen aus dem Kühlschrank. Die Tüte wanderte daraufhin in seine schwarze Umhängetasche und schon begab sich Rui zur Wohnungstür. Mantel, Schuhe, Schlüssel, schon war er aus der Wohnung gehechtet und legte einen Sprint in Richtung U-bahn hin.
 

Fast 30 Minuten zu spät betrat der Bassist den Probenraum, natürlich nicht ohne sich eine gewaltige Standpauke anhören zu müssen. "Sorry~" entschuldigte er sich während er seine Sachen in eine Ecke verbannte und sich dann sein Instrument umlegte. Beiläufig warf er einen Blick zu Tomo. Jeans, T-shirt, trotz seines lässigen Looks sah der Sänger mal wieder fabelhaft aus! Eilig riss er seinen Blick wieder los, schließlich musste er sich nun auf die Probe konzentrieren.
 

15Uhr - Sie hatten gerade die Probe beendet. Jetzt oder nie! Schoss es dem Brünetten durch den Kopf. Rui atmete tief durch, wartete bis nur noch er und der blonde Sänger im Raum übrig waren und ging dann auf ihn zu. "Tomo, warte mal!" Blind griff er nach den Pralinen in seiner Tasche. "Ich wollte noch kurz mit dir reden." Tomo sah Rui erwartungsvoll an. "Sprich!" Plötzlich war sich Rui gar nicht mehr so sicher. Was wenn er ihn verlachen würde? Was wenn er das alles gar nicht ernst nehmen würde? Konnte er dieses Risiko denn wirklich eingehen? Er wollte Tomo nicht verliehren... Seine Zweifel hinunter schluckend, zog er die Tüte aus seiner Tasche und hob die Tomo direkt vors Gesicht. "Für dich!" Hätte er es heute morgen nicht so furchtbar einlig gehabt, hätte er mit Sicherheit die Festigkeit der Pralinen geprüft und dann wäre ihm auch sicherlich aufgefallen, dass sie noch viel zu weich für den Transport gewesen wären,.... doch das hatte er nicht! So hob er seinem Traummann keine hübsch dekorierten Pralinen antgegen, sondern nur eine Tüte mit unförmigem, braunen Matsch aus dem hier und da ein paar Pralinenförmchen und Zuckerherzen rausschauten. Der blanke Horror spiegelte sich in den Augen des Bassisten und am liebsten wäre er auf der Stelle im Erdboden versunken! Augenblicklich zog er seine Hand wiedr zurück. Ein panisches Gefühl stieg nun in ihm auf, was sollte er nun sagen?

In diesem Moment brach Tomo das Schweigen: "Du schenkst mir Matsch?" Er schien überhaupt nicht verärgert, ehr amüsiert. Ja, er schmunzelte sogar! Rui atmete tief ein, nahm all seinen Mut zusammen und... immernoch brachte er keinen Ton über seine Lippen. Wieso war das nur so verdammt schwer für ihn?! "Nun sag schon, was ist los mit dir?" Tomo hatte die Hand des Bassisten genommen und hielt sie nun in seiner. Seine verständnisvollen Augen ruhten noch immer auf dem Brünetten. "Ich.. Ich wollte nur.." Der Bassist schluckte hart. "Ich muss dir etwas sagen." Leicht drückte er Tomo's Hand. "Ich glaube, dass ich Gefühle habe..." Er zögerte einen Moment lang. "...Gefühle für dich." Fügte er schließlich etwas kleinlaut hinzu und wagte es nicht dabei in Tomo's Augen zu sehen. Er spürtewie sich Tomo's warme Hand von seiner löste und sofort bildete sich ein schmerzhafter Kloß in seinem Hals.

Hätte er doch den Mund halten sollen? Wieso sagte der Sänder denn nichts mehr? Rui hielt die Situation einfach nicht mehr aus, instinktiv griff er nach seinen Sachen und flüchtete aus der Tür. Wieso hatte er es Tomo nur gesagt? Weiso hatte er ihre Freundschaft aufs Spiel gesetzt? Nur mit großer Mühe konnte er seine Tränen unterdrücken, er wollte sich nicht noch mehr Blöße geben.

"Hey! Rui, jetzt warte doch mal!" Tomo's Stimme drang durch den Flur. Gerade noch rechtzeitig war der Blonde zur Tür des Probenraums gehechtet und wollte seinen Bandkollegen aufhalten. "Findest du das nicht etwas unfair?" Langsam ging der Sänger auf seinen Freund zu. "Du sagst mir etwas so wichtiges und haust dann einfach ab? Du gibst mir nicht mal die Gelegenheit etwas dazu zu sagen." Tomo war inzwischen hinter Rui aufgetaucht und legte nun vorsichtig seine Arme um den schlanken Bassisten. "Findest du nicht, dass ich dazu auch etwas sagen dürfen sollte?" Der blonde Kopf lehnte sich an den warmen Rücken des Brünetten. "Du kannst nicht sowas sagen und mich dann einfach stehen lassen." Rui's ganzer Körper bebte. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er hoffte inständig, dass Tomo diesen Umstand nicht bemerken würde - Vergebens! "Du musst nicht aufgeregt sein...." flüsterte der Blonde. Rui hielt für einen Moment den Atem an. War dies wirklich real? Nicht nur ein Tagtraum den sein liebeskrankes Hirn gesponnen hatte? In diesem Moment hatte der Sänder einen Kuss in Rui's Nacken gehaucht, was diesen erschaudern lies. Nein, das war keine Einbildung! Das war die reine Realität! "Ich doch auch." Die Lippen des Blonden waren nun ganz nah am Ohr des Bassisten. "Ich habe auch Gefühle für dich." Rui traute seinen Ohren nicht. Liebte dieser wunderbare Mann ihn etwa tatsächlich? Konnte das sein? Aber wieso hatte er sich nie etwas anmerken lassen, oder etwas gesagt? Naja,.. das hatte er selbst ja auch nicht, trotzdem war dieses Geständnis einfach zu schön um wahr zu sein! Zögerlich drehte er sich zu dem Sänger um und blickte ihn an. Tomo's Augen strahlten eine unglaubliche Wärme aus und sofort entkrampfte sich der Brünette. "M.. Meinst du das ernst?" Tomo lächelte sanft. "Natürlich meine ich das ernst, ich liebe dich."

Für einen kurzen Moment hielt die Welt um Rui an. Sein Herz schlug fest gegen seine Brust und er brauchte etwas um zu realisieren was gerade passierte. Tomo liebte ihn und das war vollkommen real! Der Basisst verspürte plötzlich unbändige Freude in seinem Körper und am liebsten wäre er duch die Luft gesprungen, doch er hielt sich etwas zurück. "Ich dich auch." Seine Worte klangen zwar noch etwas zögerlich, aber man konnte deutlich vernehmen, dass er meinte was er da sagte. In diesem Augenblick legte der Sänger eine Hand in Rui's Nacken und zog ihn so nah an sein Gesicht. "Dieses Mal läufst du mir aber nicht mehr weg..." hauchte er ehe er die Lippen seines Freundes mit einem zarten Kuss versiegelte. Nur zu gerne lies Rui dies geschehen, hatte er sich doch schon so lange danach gesehnt. Die danfte Berührung durchzuckte seinen Körper die tausend kleine Blitze, endlich gehörten sie zusammen! Die Lippen des Blonden waren einfach unglaublich weich und schmeckten dezent nach dem Grüntee den er immer in seiner Pause trank, Rui liebte diesen Geschmack. Er genoss den Kuss bis in die letzte Sekunde und wagte es auch danach kaum die Augen zu öffnen, aus Angst alles könnte doch nur ein Traum gewesen sein. Aber es war kein Traum. Als Rui seine Augen wieder öffnete war Tomo immernoch da und schlüpfte gerade in seine Jacke.

"Lass uns gehen. Es ist doch Valentinstag und Hunger haben wir sicher beide." Der Brünette stimmte zu und gemeinsam verließen sie das Gebäude. "Tomo.. sind wir nun eigentlich... ein Paar?" Der Sänger stoppte und grinste seinem Gegenüber frech entgegen. "Unter einer Bedingung!" Rui sah ihn erwartungsvoll an. "Du schenkst mir bitte nie mehr Matsch in Tüten~"
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Gedankenchaotin
2012-02-16T20:01:05+00:00 16.02.2012 21:01
Ach das ist richtig süß~
ich will auch Matsch in Tüten. XD~

Das einzige, was zu beantstanden ist, dass du vielleicht ein wenig mehr Absätze hättest machen sollen,
damit es sich besser lesen lässt. ^.~

Lieben Gruss und hab dir lieb~
Yours tomo.~


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