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Esme

Weil sie auch eine eigene Geschichte verdient hat
von

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Schönheit ist nicht alles

Ich hatte aufgehört die Jahre zu zählen.

Es mussten nicht viele gewesen sein, aber seit ich ein Vampir geworden war kamen mir Jahre nicht mehr so lang vor. Es machte keinen Unterschied ob ein Monat verging oder ein Jahr. Es war so unendlich viel Zeit.

Zu viel um immer etwas neues zu erleben, aber auch das einfache machte mein Leben lebenswert.

Ich hatte mich so an das alte Haus gewöhnt, das es mir nicht leicht viel, als wir es verlassen mussten.

Ich hatte so viel von mir in alles gesteckt. Die kleinen Beete. Die Blumen.

Ich schwieg während der gesamten Fahrt. Der Grund war einleuchtend.

Carlisle und Edward sahen zu jung aus für ihr Alter. Und jedes Jahr gefährdeten wir unsere Identität mehr und mehr.

Die Umgebung raste an mir vorbei und veränderte sich minütlich.

Hätte ich weinen können, hätte ich es getan. Edward tätschelte mir die Hand während Carlisle stur auf die Straße starrte. Er hasste es wenn ich litt.
 

Die neue Wohnung war größer. Prunkvoller. Nicht das die Alte klein gewesen war, aber diese war einfach größer.

Carlisle hatte versucht alle meine Vorlieben zu treffen, um es mir so einfach wie möglich zu machen. Die Wände waren größtenteils verglast. Der Blick viel auf einen See.

Die Küche war groß.

Obwohl wir nicht aßen legte ich wert darauf. Vielleicht wollte uns ja mal jemand besuchen. Unser Zimmer war hell. Auch wenn wir uns nicht in der Sonne zeigen konnten, ich liebte sie trotzdem.

Auf ein Bett hatte ich bestanden. Ich bekam eines. Ein großes, das größte was wir finden konnten. Als ich mich zwischen Kissen und Laken setzte bereute ich es mal wieder nicht schlafen zu können. Die Träume in einen so unglaublichen Bett würden ebenso atemberaubend sein.

Doch brauchte ich keinen Schlaf um meine Träume auszuleben.

Edwards Zimmer war ein Etage tiefer. Er wollte lediglich eine Couch und ich hatte jegliche Diskussion verloren, ihm ein Bett anzudrehen. Dafür nahm eine riesige Anlage sein Zimmer ein. Jedem das Seine.

Carlisle hatte noch ein Arbeitszimmer, welches von oben bis unten zugestellt mit Bücherregalen war. Verzweifelt sucht ich nach einem Platz für Blumen und stellte sie schließlich auf den riesigen Bürotisch.

Die ersten Tage brachte ich damit zu die Wände zu malern.

Carlisle begann im städtischen Krankenhaus als Chirurg zu arbeiten und Edward beschloss erst einmal mit mir zu Hause zu bleiben.

Vielleicht fühlten sie sich schlecht, wenn sie mich in dieser neuen Umgebung allein zurück ließen. Dabei war sie gar nicht so schlecht.

Es gab eine örtliche Patisserie die ich gerne besuchte. Nicht weil die Törtchen mir so köstlich mundeten, eher weil ich die Aufmachung und die Verzierung so hübsch fand.

Ich kaufte täglich mehrere Küchlein, Pasteten und ähnliches und brachte es den Kindern im Waisenhaus.

Auch heute verbrachte ich Stunden damit durch die Reihen zu schlendern und mir die ganzen Köstlichkeiten anzusehen, Edward begleitete mich aus Gewohnheit.

Für diese Meisterwerke schien ich ihn nicht begeistern zu können.

Er kam einfach nur mit, um mich nicht allein zu lassen und weil ihm meine Freude glücklich stimmte.

Gerade als mich mein Blick an eine Hochzeitstorte fesselte betrat eine junge Frau den Laden. Sie war bezaubernd. Hüftlanges blondes Haar, ein adrettes rotes Kleid, kurz aber nicht billig. Für einen Menschen war sie unglaublich hübsch.

„Miss Hale. Wie schön sie zu sehen.“, die Verkäuferin säuselte der Blondine Höflichkeitsfloskeln entgegen.

Edward und ich beobachteten die beiden eine ganze Weile. Sie gingen oberflächlich miteinander um. Im normalen Leben wären sie nie befreundet gewesen, doch hier taten Sie als würden sie sich schon Jahre kennen.

Edward schmunzelte unentwegt, wahrscheinlich wieder über Gedanken die ich nicht in der Lage war zu hören.

Die blonde Frau, Rosalie wie ich erfuhr, warf den Kopf elegant zurück und ließ ein schallendes, oberflächliches Lachen hören. „Ja, er ist wunderbar. Und sieh her, wir werden bald heiraten.“ Sie hielt der Verkäuferin den teuren Ring unter die Nase.

Die Nähe wäre selbst für einen Menschen nicht nötig gewesen, schließlich funkelte und glitzerte er so sehr, dass man ihn in hundert Metern Entfernung hätte wahr nehmen können.

Die beiden Frauen gingen die Liste der Hochzeitstorten durch.

Das Miss Hale Prunkvolles mochte sah man ihr an, doch ihre Vorstellung einer Hochzeitstorte übertrafen meine Vermutungen bei weitem.

Wenn die Verkäuferin sie nicht gebremst hätte und die Schwerkraft nicht existieren würde, wäre wohl der Türrahmen ein Hindernis geworden. Ich musste lächeln.

Sie war wie so viele Mädchen der heutigen Zeit. Sie wusste wie sie auf Männer wirkte und wollte viel, mehr, das Beste was man dabei herausschlagen konnte.

Sie war kein schlechter Mensch. Ein bisschen verwöhnt, aber nicht schlecht.

Die Imperfektion in der Perfektion machte sie für mich irgendwie liebenswert.

Edward und ich verließen mit ihr gemeinsam den Laden.

Sie betrachtete uns nur kurz und wandte dann den Blick wieder ab.

Normalerweise sahen uns die Menschen länger nach.

Es war mir oft unangenehm, daher störte mich die mangelnde Bewunderung nicht.

Edward folgte mir still. Wir hatten über die Zeit gelernt uns lautlos zu verständigen.

Ich hatte es mir von Carlisle abgeschaut und wurde mittlerweile recht gut darin.

Er fand die junge Frau ein wenig hochnäsig.

Wir folgten Rosalie eine Weile. Beobachteten sie, wie sie ihr Aussehen im Schaufenster prüfte und sich dann auf den Weg zu einer Freundin machte. Diese empfing sie freudestrahlend. Einen kleinen schwarzhaarigen Jungen auf dem Arm.

Was für ein süßes Kind.

Schließlich entschlossen Edward und ich wieder Heim zu kehren.

Ich kümmerte mich um die Wäsche während er sich in sein Zimmer zurück zog und Musik hörte.

Als das Telefon schellte unterbrach ich meine Arbeit. Es war Carlisle.

„Esme?“ Seine Stimme war so herrlich, dass ich sie erst einige Sekunden genoss bis ich ihm antwortete. „Ja?“

„Es tut mir Leid, wir sind gerade unterbesetzt. Ich werde heute wohl erst spät nach Hause kommen.“

Die Nachricht stimmte mich traurig. Auch wenn wir jetzt schon länger zusammen lebten, auch wenn wir uns so oft gespürt hatten. Es war immer noch wie am ersten Tag und ich vermisste meine abendlichen Umarmungen, seine Hände auf meiner Haut während ich auf dem Bett lag und mit geschlossenen Augen seinem Atem lauschte.

Ich seufzte. „Schon in Ordnung. Ich liebe dich.“

„Ich liebe dich auch.“ Er klang aufrichtig.

Ich wusste wie schlecht es mir ging als er das erste Mal Überstunden gemacht hatte. Damals hatte ich ihn das erste Mal auf der Arbeit besucht.

Ich spürte erst dort das Ausmaß seiner Stärke und Willenskraft. So viele verletzte Menschen.

Trotz meines gebändigten Hungers viel es mir schwer meinen Kopf klar zu halten.

Während ich vor dem OP auf ihn wartete beobachtete ich die Schwestern.

Sie drängten sich zu hauf um Carlisle. Knöpften die Kittel auf, rafften die Röcke und warfen das Haar in seiner Gegenwart besonders oft zurück.

Ich glaubte das erste Mal so etwas wie Eifersucht zu spüren.

Während ich daheim saß war mir schon klar das er nicht nur männliche Kollegen hatte und war mir über seine Wirkung auf Frauen durchaus bewusst, doch dies nun in Natura zu erleben machte mich Traurig.

Als er endlich aus dem OP kam und mich auf die liebevollste Art und Weise in den Arm nahm und mich leidenschaftlich küsste konnte ich ihre giftigen Blicke im Rücken spüren. Und als er mich an diesem Abend anrief um mir von den Überstunden zu berichten, tauchten in meinen Gedanken tausende Bilder auf.

Er mit diesen Frauen. Allein. Warum sollte er sich mit mir zufrieden geben wenn er sie alle auf einmal haben konnte?

Ich saß wie ein Trauerkloß auf der Couch. Edward war Jagen und ich somit allein.

Allein mit all meinen Bildern.

Es war weit nach Mitternacht als Carlisle wieder kam.

Ich biss mir auf die Lippe. Er hatte weder Lippenstift am Kragen, noch roch er nach einer anderen. Doch die Bilder vernebelten meine Wahrnehmung.

Ich wusste nicht ob er meine Stimmung in diesem Moment registrierte. Doch später als wir in unserem Zimmer waren konnte ich es nicht mehr verbergen.

Er hatte sich neben mich gesetzt und die Arme um meine Tallie geschlungen, während er meinen Nacken mit den Lippen streichelte. Ich ließ mich nicht wie sonst gehen. Ganz im Gegenteil. Ich war verkrampft.

„Alles in Ordnung?“ Er klang besorgt.

„Ja es ist nichts.“ Die Antwort kam zu schnell und zu unüberlegt. Ich blickte ihm nicht in die Augen.

„Esme?“ Er drehte meinen Kopf und sah mich an. Und dann sprudelte es aus mir heraus. Ich tat ihm unrecht, dass wusste ich. Es war lächerlich, dass wusste ich ebenso.

Als ich endete brach er in einen Lachanfall aus. Sollte mich das jetzt beruhigen?

Machte er sich über mich lustig?

Dann schloss er mich fest in die Arme. „Wie kannst du Sowas nur denken?“, nun klang er ernst. „Wie lange hatte ich auf dich gewartet? Für mich wird es niemals eine wundervollere Frau als dich geben.“ Und dann verlieh er seinen Worten Nachdruck.
 

Als Edward neben mir das Radio einschaltete wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.

Er lächelte mich an. Und wieder einmal schämte ich mich diese Gedanken mit ihm geteilt zu haben.

Wir begannen Schach zu spielen. Eigentlich ein sinnloser Vertreib, doch er machte die manchmal unendlichen Stunden angenehmer und es lenkte mich ab.

Gegen Edward zu spielen war von vorneherein eine aussichtslose Sache. Nicht nur das ich dieses Spiel nicht gut beherrschte, es lohnte sich eigentlich nicht mit jemanden zu spielen der jeden meiner Züge hören konnte als würde ich sie ihm entgegen schreien.

Die Zeit verging und es wurde Mitternacht.

Kurz nachdem die Uhr eins geschlagen hatte hörten wir Schritte, eindeutig die von Carlisle. Doch unter seinen Duft mischte sich der Duft frischen Blutes.

Es war für Edward und mich nicht von belangen, wir waren satt und hatten kein Problem mit dem Geruch.

Ich sprang zur Tür und öffnete sie. Carlisle trat ein.

In seinen Armen trug er die blonde Frau aus der Patisserie, welche von oben bis unten blutverschmiert war.

Einige Wunden schienen Schnitt- und Stoßverletzungen, andere innerlich zu sein.

Ihre Lippen waren blau, als hätte sie einige Stunden in der Kälte gelegen.

Ich schickte mich die Couch frei zu räumen und legte Tücher unter.

Carlisle legte Rosalie auf die Laken. Sie schien nicht mehr bei Bewusstsein, zumindest nicht richtig, dann beugte er sich über sie.

Es war die erste Verwandlung die ich mit erlebte und noch nie fühlte ich so viel gleichzeitig.

Als sich seine Lippen auf ihren Hals legten und die Zähne in ihr Fleisch drangen überkam mich die Eifersucht, dann empfand ich Mitleid, Bedauern und tausend andere Gefühle.
 

Während Carlisle Rosalie verwandelte erklärte mir Edward was geschehen war.

Rosalies Geschichte kam mir bekannt vor. Irgendwas in mir wusste wie es sich anfühlte geschlagen zu werden und auch wie es war zu etwas gezwungen zu werden, was man nicht wollte.

Ich dankte Gott dafür, dass er genauere Erinnerungen daran gelöscht hatte.

Ich nahm es Carlisle nicht übel das er bei ihr blieb.

Er hielt ihre Hand und redete auf sie ein, wie er es auch bei mir getan hatte.

Er erklärte ihr was mit ihr geschah.

Sie schrie, ebenso wie ich geschrien hatte und ich konnte den Schmerz nachempfinden, den Carlisle dabei empfunden hatte, als er mich derartig leiden sah.

Edward hingegen war aufgebracht.

„Rosalie Hale?“ in meinen Ohren klang es wie ein Schrei, doch er sprach in normaler Lautstärke.

„Denkst du nicht sie ist ein bisschen zu auffällig? Sie werden sie suchen lassen, damit niemand den Satan verdächtigt.“

Carlisle blieb ruhig. „Vielleicht möchte sie danach ihre eigenen Wege gehen.“

Ich verstand beide. Es war eine Verschwendung ein so hübsches Mädchen einfach so sterben zu lassen und doch wusste ich was das für uns bedeutete.

Ein erneuter Umzug. Ich seufzte.

Stündlich brachte ich Rosalie neue kaltfeuchte Handtücher. Ich hoffte das sie das Feuer welches gerade in ihr wütete stillen konnten.

Doch es war nur eine leise, kleine Hoffnung.

Sie gehörte noch nicht zu uns und doch begann ich sie wie meine Tochter zu lieben.

Ich litt mit ihr.

Als Rosalie die Verwandlung überstanden hatte schloss sie sich in eines der Zimmer ein. Carlisle hatte nun Zeit mir seine Beweggründe zu erklären. Denn er verwandelte Menschen nicht ohne Grund.

Auch wenn ich es damals nicht verstanden hatte, doch er hatte mich aus tiefer Liebe verwandelt.

„Ich hab es für Edward getan.“ Er schwieg und ich verstand.

Er empfand wie ich, auch was Edward betraf.

Er war unser Sohn und mit dieser Frau hatte sich Carlisle erhofft ihm zu geben, was wir bereits hatten.

Doch das ganze wahr nach hinten los gegangen. Er wollte sie nicht.

Als Schwester vielleicht schon, doch nicht als Geliebte.

Aber was sollten wir tun? Einfach auf gut Glück Sterbende verwandeln und hoffen, dass eine seinen Geschmack traf?
 

Fünf Tage, nachdem wir wieder reisefähig waren verließen wir diesen Ort. Dieses Land. Carlisle und Edward hatten Bekannte in Denali zu denen wir reisten.

Der weiteste Weg den ich je bis dato zurück gelegt hatte.

Rosalie folgte uns, obwohl ich mir sicher war, dass sie uns für das, was wir ihr angetan hatten in Stücke reißen wollte.

Ich versuchte ihr sämtliche Liebe zu geben zu der ich fähig war, doch ich hatte selten ein so stures und eigenwilliges Mädchen erlebt.

Die Denalimädchen waren herzlich und empfingen uns freundlich.

Ich konnte mich trotzdem nicht richtig wohl fühlen.

Wir blieben ein paar Monate bis Rosalie sich gefangen hatte und suchten uns dann einen neuen Ort zum leben.

Ich hasste Umzüge. Wenn ich mich nicht so schnell an eine Umgebung binden würde, wäre es wohl einfacher gewesen.

Carlisle hatte versucht eine Wohnung zu finden die der alten ähnlich sah, doch es war nicht das selbe.

Rosalie hatte sich von uns getrennt. Allerdings nur für einige Monate.

Eines Tages stand sie wieder vor unserer Tür und wir nahmen sie auf, ohne Fragen zu stellen. Doch sie wirkte ausgeglichener. Als hätte sie eine Angelegenheit geklärt.

Auch wenn ich ihr vom ersten Tag an Unterstützung und Liebe bot dauerte es eine Weile bis sie sie annahm.

Sie und Edward verstanden sich jetzt besser. Sie mochten sich, wenn auch nicht auf die Art wir Carlisle und ich es uns erhofften und auch wenn Rosalies Art ab und zu eine wenig eigen war.
 

Ein paar Jahre später, es kam mir nicht lange vor, vergrößerte sich unsere Familie erneut. Es war ein sonniger Tag gewesen.

Carlisle und ich waren gerade dabei unsere Wände neu zu streichen und die Wohnung ein bisschen umzugestalten.

Edward war wie so oft unterwegs, er wanderte in letzter Zeit oft.

Wie sehnte ich mich zu der Zeit zurück als er noch fröhlich am Klavier saß, doch in letzter Zeit war er trotz guter Laune wenig gewillt zu spielen und ich ließ ihm seine Ruhe.

Es war alles harmonisch und im Einklang, von weit her sang ein Vogel ein liebliches Lied, als Carlisle plötzlich aufsah. Ich wusste was er gerochen hatte, ich nahm es auch wahr. Der Geruch menschlichen Blutes.

Der Duft kam immer näher und näher und plötzlich stand Rosalie in der Wohnungstür.

Ihr Gesichtsausdruck unlesbar. Perfekt versteinert.

In ihren Armen einen kräftig gebauten Mann, blutüberströmt.

Es war ein bizarres Bild. Diese zarte, engelsgleiche Gestalt, so zierlich und scheinbar schwach und dann dieser kräftige, starke Mann, viel zu schwer für ihre Arme.

So schien es.

Während ich noch ratlos mit dem Pinsel in der Hand verharrte war Carlisle bei ihr.

Er nahm ihr den Mann aus den Armen und legte ihn auf die Couch.

Er war noch am Leben, wir konnten sein Herz hören.

Rosalies Blick entspannte sich.

Sie sah aus als wäre sie Meilen gelaufen. Das Kleid zerschlissen und in den Haaren Zweige und Laub.

Sie sah Carlisle an. „Bitte.“ Es lag weniger eine Bitte, als eine Forderung in ihrer Stimme. Warum nicht? Wenn sie auch nur annährend das selbe für ihn empfand, was Carlisle und ich für einander empfanden, dann musste es das Richtige sein.
 

Während der Junge litt wich Rosalie nicht von seiner Seite.

Ich schickte mich nicht kalte Handtücher zu bringen, Rosalie hatte mir gebeichtet, dass es nichts brachte. Also sah ich den beiden zu.

Ich bewunderte den Jungen auf eine Art. Er versuchte nicht zu schreien, doch sein Gesicht war schmerzverzerrt.

Carlisle ging wie gewohnt zur Arbeit und als Edward wieder nach Hause kam, verhielt er sich wie sonst auch.

Nach drei Tagen war es überstanden und der Junge mit dem Namen Emmett Teil unserer Familie.

Es machte mir Freude die beiden zu beobachten, wie glücklich sie miteinander waren, doch die Leidenschaft die sie für einander entdeckten machte es uns nicht leicht.

Ich konnte mich noch genau an das erste Mal erinnern, an dem Carlisle dermaßen die Beherrschung verloren hatte, dass unsere Möbel darunter litten.

Es war die zweite Nacht gewesen die wir miteinander verbracht hatten.

Bei unserem ersten Mal war er mit jeder Faser seines Körpers darauf bedacht vorsichtig und sanft zu mir zu sein, doch die Euphorie über unser Glück hatte ihn dermaßen benebelt, dass er sich am kommenden Abend nicht mehr beherrschen konnte und mit einem unbedachten Griff die Stangen, die den Himmel unseres Bettes trugen, zu Staub zerbröselte.

Das Gestell krachte auf das Bett, auf dem wir eine Sekunde früher noch gelegen hatten. Doch das kümmerte ihn nicht im geringsten.

Wir waren im Sprung auf dem Tisch gelandet, der ebenfalls unter unserem Gewicht nachgegeben hatte und auch das war uns in der Sekunde egal gewesen.

Im Nachhinein war es mir peinlich.

Ich mochte die Einrichtung sehr, doch noch mehr mochte ich das Gefühl, welches ich in dieser Nacht verspürt hatte.

Ähnlich verhielten sich auch Rose und Emmett, doch den beiden war es egal was wir von ihnen dachten und sie führten das ganze et absurdum.

Carlisle und ich hatten Rücksicht auf Edward und die Möbel genommen, die beiden taten es nicht.

Nach dem siebten Bett, dem dritten Schrank und einigen Kratern in der Wand, hatte auch meine engelshafte Geduld ein Ende.



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