Zum Inhalt der Seite

Nichts als Schnee und Sand

Ex-Wichtelgeschichte für Linni-chan
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nichts als Schnee und Sand

Nichts als Schnee und Sand
 


 

Passageraum Berlin, aufgelassener U-Bahn Schacht unter Berlin Mitte
 

„Gebt mir endlich ein Schiff, ein verdammtes Schiff!“

Mit seiner gesamten Kraft schlug der Mensch dem Dschin ins Gesicht. Vor nicht einmal zwanzig Sekunden hatte der Mann den Raum betreten. Es war mitten am Tag und nichts los im Passageraum. Kaum zwanzig Sekunden hatten gereicht um den Mann ausrasten zu lassen, nachdem er nicht einfach ein Raumschiff bekam nur weil er gerade eins brauchte.

Etwas knirschte in Gesicht des Echsenwesens als dem ersten Schlag ein zweiter folgte, aber der Torwächter zuckte nicht einmal zusammen.

„Wir haben keine Raumschiffe in der Nähe der Erde. Das nächste Schiff trifft in 267 eurer Jahre ein.“

„Ja, ja genauso wenig wie ein Portal nach Gelb.“

„Das stimmt.“

„Muss ich dich erst zu Brei schlagen damit du mir sagst wie ich nach Gelb komme?“ Nachdem seine Schläge den Torwächter nicht eingeschüchtert hatten knetete der Mann verunsichert seine schmerzende Faust. Der zweite Mensch im Raum rührte sich nicht.

Der Mann, der eine nachgemachte Uniformen der Passagewachen trug, zog eine Pistole und richte sie auf den Dschin. Dieser schien davon nur genauso wenig beeindruckt zu sein, wie von den Schlägen.

„Vielleicht hast du mich nicht richtig verstanden, ich muss nach nach Gelb! Da diese Welt ja nicht in der verschobenen Dimension liegt, brauche ich ein Raumschiff von hier nach dort - klar?“

Der Torwächter nickte, die Bewegung sah einstudiert aus.

„Ich kann euch zur Passagestation am Tunguska Krater transferieren, wenn ihr dort nett bittet, bekommt ihr eventuell ein Schiff - die Wächter dort haben Möglichkeiten die Dimensionen anders zu wechseln. Auch mit einem Raumschiff. Aber der Transfer von hier darf nicht unter Zwang geschehen.“

Der Dschin richtete seinen Blick auf den zweiten Menschen der schicksalsergeben neben einer Kiste stand, die Hände auf den Rücken gefesselt.

„Ich komme freiwillig mit“, sagte der Gefangene, dessen Gesicht scheinbar ebenfalls Kontakt mit der Faust des Verkleideten gehabt hatte.

„Meine Schwester ist auf Gelb, Ausgrabungen machen ...“

Der Dschin nickte erneut abgehackt. Und schnüffelte geräuschvoll.

„Ja, du strömst einen ähnliche Geruch aus wie die Frau, die ich vor zwei Jahren transferiert habe. Aber ich weiß nicht ob Bela und Njuke bereit sind euch zu fliegen.“

„Sie werden es wohl sein müssen“, der Mann mit der Waffe hob diese drohend. Plötzlich schrie er auf und ließ die Waffe wie eine heiße Kartoffel fallen. Der Dschin sammelte die Waffe ein und warf sie in den Kasten neben dem der Angreifer stand. In der Kiste befanden sich schon unzählige Messer und Handfeuerwaffen, die Ausbeute einer einzigen Woche.

„Man braucht für Reisen keine Waffen“, beschied der Dschin dem Mann, zupfte sich die Kapuze seines Umhangs ins Gesicht und deutete auf die Passageliegen.

„Ihr mit euren albernen Umhängen, Echsen-Jedis“, knurrte der Mann der sich immer noch einbildete verletzt zu sein.

„Wir tragen sie wegen eures Schamempfindens und gegen das Spektrum eures Lichts. Bevor ihr nach Gelb kommt solltet ihr euch auch lieber solche Umhänge zulegen, diese Wächter Verkleidung wird dir dort keine guten Dienste leisten. Und die anderen Waffen die du bei dir trägst auch nicht. Der Mann schrie auf und entledigten sich schnell seiner anderen Waffen.

„Ich brauche keine Jedi Kräfte, wenn ich gute Scanner im Eingangsbereich habe.“ Sagte der Dschin zu dem jetzt komplett entwaffneten Menschen.

„Binde deinen Mitreisenden los.“

Als die beiden Passanten bereit waren reichte der Dschin jedem ein Glas Wasser und eine Chipkaspel.

„Beruhigungsmittel?“ Fragte er.

Nur der vorher Gefesselte nickte. „Ich war schon mal im Krater“ sagte er.

„Besser du hörst auf ihn“, der Torwächter sah den anderen Menschen an.

Dieser schüttelten nur den Kopf.
 

Die verschobene Dimension - Tunguska Krater Passagestation 3752 Meter
 

Die Passagestation lag unterhalb der Baumgrenze an der einzigen Straße die hinauf über den Tunguska Pass führte. Die Gebäude wirkten wie aus dem Boden gewachsen, denn sie waren aus dem Material gefertigt das es hier zur Genüge gab: Stein und Holz. Um den Eindruck komplett zu machen hatten Schnee und Eis sie quasi mit dem Boden verbunden. LKWs und Schwebefahrzeuge standen in Schleppdachhallen, bereit Passagiere über den Pass zu bringen. Allerdings verschwanden die Lichter des letzten LKWs der sich heute noch gegen den aufziehenden Sturm den Pass hinauf quälte grade im Schneegestöber.
 

Nur ein Gebäude war nicht erst in den letzten Jahren entstanden, sondern lediglich an diesen Ort versetzt worden. Es glich einer Mischung aus Bauernhaus, Scheune und Architekturexperiment. Zwei Scheunen oder Hallen, eine aus grobem Stein, eine aus Holz, trugen ein Massives Dach das zum größten Teil aus Glas Bestand. In der Mitte war ein Durchgang zwischen den Gebäudeteilen. Irgendjemand hatte einen der Schwebetransporter zwischen die beiden Gebäudekuben gequetscht. Nur eins des Gebäude hatte einen Zugang, ins Andere kam man nur über das Dach.
 

Njuke saß mit dem Rücken zur einzigen Heizung im Raum – nur Millimeter trennten seinen nackten Rücken vom Ofen.

„Hmmm heute Abend gibt’s also Alligatorsteak leicht angebrannt.“ Bela trat die Tür hinter sich zu und sperrte den Wind samt Schnee aus. Hinter ihr krachte die Tür erneut gegen die Innenseite der Halle – der große Bruder des Windes war eingetroffen, das Sturmtief hatte die Passagestation erreicht. Ohne erneut zu versuchen die Tür zu schließen stapelte Bela das Holz an die Wand, wo sich schon mehrere Kubikmeter sauber zugeschnittener Holzreste befanden. Njuke stand auf und ging zur Tür. Der Wind riss an seiner ausgeleierten langen Thermounterhose. Nicht mehr lange und das Relikt aus Sowjetzeiten würde vollends von ihm abfallen.

„Passanten“, sagte er nur und das einzig wirklich fremdartige an ihm zuckte. Bela hatte nie herausgefunden ob die Stummelschwänze die einige Angehörige seines Volkes besaßen, irgendeine Funktion hatten und was das Zucken beutete. Jedenfalls bedeutete das Loch das Njuke sich in Belas ehemalige lange Unterhose geschnitten hatte, damit dieser zumeist lästige Stummelschwanz hindurchpasste, nur den noch schnelleren Zerfall des Kleidungstsücks.

Passanten so spät waren selten und seltsam, die meisten baten um eine Passage wenn es in ihrer Dimension Nacht war, dann herrschte an der Torstelle immer Tag. Auch wenn der vergangene Tag nicht sehr hell gewesen war, jetzt war es eindeutig Nacht. Außer Dimensionswechslern wie Bela und Njuke fiel es normalen Menschen oder Angehörigen seines Volkes schwer in der eigentlichen Wachphase eine Passage zu vollziehen. Dank Passeagechips und der obligatorischen Beruhigungstablette klappte es zwar, aber tagelange Desorientierung und Migräne war sicher nichts das einen Dimensionstouristen zur falschen Zeit reisen ließ. Schließlich wollten sich die Leute ja in der Kraterstadt besaufen und vergnügen und nicht schon wie Zombies dort ankommen.
 

Angeblich hatte der Passagezeitpunkt etwas mit dem Biorhythmus des Gehirns zu tun, nachts wenn normale Menschen schliefen war es leichter sie in den kurzen Trancezustand zu versetzen, der eine Passage überhaupt möglich machte.Wobei Trance auch nicht ganz richtig war, für Bela spielte das sowieso keine Rolle, sie konnte wie Njuke problemlos zwischen den Welten wechseln.

Das was sich da durch den Schnee quälte waren zwei Gestalten. Michaela betätigte einen Schalter neben der Tür und Lampen in über dem Passagegebiet verankerten Ballons flammten auf. Dank ihrer Stahltrossen schwankten die Lampen nur wenig im Wind.

Einer der Passanten trug einen ähnlichen Anzug wie die Gebäudewachen der Kraterstadt, aber Michaela und Njuke wussten das es normale Menschen waren. Leute die nicht selbständig und gezielt die Dimension wechseln konnten. Die Gestalt in der Uniform schleifte den Anderen hinter sich her. Ob das geschah weil er kleiner und schwächer wirkte als der Andere und nicht gegen den Wind ankam, oder weil er noch von der Beruhigungs Tablette betäubt war, vermochte Bela nicht zu sagen. Sie hatte keine Lust hinauszugehen und diesen beiden zu helfen - wer unbedingt zu einer unüblichen Passagezeit einen Transfer wollte, wenn keine Torwachen bereit standen um die Neuankömmlinge einzusammeln, sollte gefälligst selbst zusehen wie er zu den Unterkünften kam. Außerdem schien dem größeren Passanten das Unwetter kaum etwas auszumachen.
 

„Interessant?“ Fragte Njuke. Er hatte sich diese Art der Frage von den russischen Dimensionstouristen angewöhnt, die ebenso wie er von Fleisch und Wodka zu leben schienen und ihm Beides in Massen für seine Transferdienste lieferten.

„Nö, nicht interessant.“ Als die beiden Passanten eins der Aufenhaltsgebäude erreicht hatten, packten Njuke und Bela gemeinsam die störrische Tür und begannen sie gegen den in den Raum gewehten Schnee zuzuschieben.
 

Sie waren nicht für Passagen zuständig, nicht wenn sie auf dieser Seite der Dimensionen weilten. Endlich war der Schnee, zum größten Teil, draußen. Njuke nahm den Balken mit dem man die Tür sichern konnte und stemmte ihn in die Aussparung im Beton und gegen die Tür. Die beiden Neuankömmlinge würden erst am nächsten Morgen mit den ersten Passanten die zu einer normalen Zeit ankamen weiterreisen können.

Die meisten Dimensionstouristen wollten in die nahe Kraterstadt – weil ihnen nicht bekannt war, das es außer dem großen Krater von Tunguska hier noch etwas Anderes gab – andere Wege. Das war Njuke und Bela nur Recht – während sich die Menschen im Tunguska Krater ohne Probleme bis zu sechs Monaten aufhalten konnten, bei entsprechenden Training auch länger, verloren sie in den anderen Regionen schnell den Bezug zur ihrer Herkunft und da außer der Kraterstadt die andere Welt doch sehr anders war, oft den Verstand. Wenn sie den nicht schon vorher verloren hatten. Bela richtete das Holz neu aus. Das hatte sie von einigen Lichtsuchern bekommen im Austausch für eine eigentlich kostenlose Karte vom Krater. Ein Geschenk von der Erde. Als wäre die Region nicht voller Bäume. Bela legte genug Holz in den Ofen damit die obere Etage genug durch geheizt wurde und öffnete dann die Wärmerohre nach oben.

Es gab nur einen Weg zum Dach, eine schmale Leiter, Bela war diesen Weg zu sehr gewöhnt als das sie über eine weitere Verwendungsart des vielen Holzes das im unteren Raum lagerte nachgedacht hätte: eine Treppe.

Außerdem gaben Leiter und Schiebeluke zum Dach ihr eine gewisse Sicherheit das keine neugierigen Dimensionstouristen nach oben kamen. Kaum auf dieser Seite angekommen verloren viele Menschen den letzten Rest Anstand und erkundeten einfach alles auf der Station. Das Wort privat gab es für diese Leute plötzlich nicht mehr.

„Kommst du auch hoch Njuke?“

„Ja, ich stopfe noch ein paar Löcher zu sonst haben wir morgen früh den ganzen Schnee hier drinnen.“
 

Bela ließ die Luke für Njuke offen und ging zu ihrem zu gestapelten Arbeitstisch und gähnte, obwohl sie erst vor wenigen Stunden aufgestanden war. Seit Monaten gab es kaum noch offizielle Aufgaben in dieser Dimension und die leicht zugängliche Kraterstadt reizte sie kaum für private Zwecke. Genausowenig reizvoll war die Arbeit an der neuen Karte der Kraterstadt.

Als Dimensionswechsler brauchten weder Njuke noch sie Kartenmaterial aber sie hatte keine Lust dauernd losgeschickt zu werden um Leute vor Ablauf der sechs Monate Frist zu suchen weil die sich irgendwo in der Kraterdstadt verlaufen hatten.

Stattdessen betrachtete Bela lieber wie sich Schnee auf dem Glasdach ansammelte um dann vom Sturm wieder weggefegt zu werden. Das Licht der Ballons über der Station reichte nicht aus um den Blick bis zu den Unterkünften freizugeben.

„Echsensuppe“, sagte Njuke als er über Papierstapel und Bücher stieg und Bela eine Schüssel Eintopf hinhielt. Das Gericht hieß auch offiziell Echsensuppe - weil die Dschin es gerne, oft und fast jeden Tag kochten. Dschin waren angeblich zu zäh um sie zu essen.

„Oh, mal was ganz Neues“, Bela nahm den Teller entgegen und stellte ihn auf einige Papiere.

Grade als die den ersten Löffel Suppe in den Mund schieben wollte, klopfte es vernehmlich unten gegen die Tür.
 

***
 

„Schatzsucher“, Bela schaffte es in ein einzelnes Wort so viel Verachtung zu legen, das der größere der beiden Passanten sofort die Fäuste ballte.

„Nehmt den nächsten LKW über den Pass und geht euch im Krater die Hucke vollsaufen - da habt ihr mehr davon.“

„Dieser Idiot schuldet mir richtig viel Geld, echtes Geld, soll ich ihn etwa auch noch in eine Kneipe einladen?“

Die Stimme des Mannes klang dumpf unter dem nachgemachten Helm der Torwachen.

Bela machte sich nicht die Mühe dem Idioten zu erklären, das Geld im Krater keine Rolle spielte. Deswegen war die Passage dorthin ja so beliebt - man bekam dort für einen Ballen Stoff oder auch nur das T-Shirt das man trug, literweise Alkohol und Hände voll berauschende Pflanzen. Für die, die länger im Krater lebten waren auch Tageszeitungen und andere Nachrichten mehr wert als Euros, Dollar oder sonstige Zahlungsmittel. Vor allem für die, die länger als sechs Monate dort lebten und für die ihre Herkunftswelt ein Mythos war.

„Also wollt ihr nach Gelb um den legendären Schatz zu finden?“

„Klar. Sicher hat ihn seine Schwester schon gefunden, wegen einiger Ruinen bleibt doch keiner auf einer Welt voller Dschins.“

„Was glaubt ihr denn dort genau zu finden?“ Bela füllte den ungebetenen Gästen, die nichts in den Wartehallen der Passanten gehalten hatte, nachdem sie erfuhren das Bela und Njuke nicht dort wohnten, Teller mit Echsensuppe.

„Was gehts dich an?“ Der Mann starrte durch das Helmvisier auf die Suppe und nahm dann endlich den Helm ab. Sein Gesicht war rot, verschwitzt und die Haare standen ihm in alle Richtungen ab.

„Das ist das Problem dieser billigen Internet-Auktions-Uniformen“, sagte Bela, „Sie haben keine Klimaregelung. Nun, ich muss doch wissen wie viel Platz ihr im Raumschiff braucht für euren Schatz.“

„Dann hast du also eins?“ Der verschwitzte Mann rührte in seiner Suppe herum.

„Es gehört Njuke ...“

„... ich schenke es dir ich habe genug von Raumreisen.“ Njuke saß erneut neben dem Ofen und arbeitete daran doch noch zu einem Steak zu werden, während er seinen Körper mit Wodka abrieb. Dschin tranken das Zeug nicht, sie polierten damit ihre Haut.

„Dschin mögen keine Raumreisen in kleinen Raumschiffen“, sagte Bela.

Sie erntete erstaunte Blicke von beiden Passanten. Aus einem geröteten Gesicht und einem, das sie stark an die Frau erinnerte, die sie vor zwei Jahren nach Gelb geflogen hatten.

„Ihre Familie scheint ja auf Raumreisen zu stehen“, sagte sie zu dem jungen Mann, der sicher in jedem Hörsaal unauffällig untertauchen konnte - das einzige bemerkenswerte an ihm waren die roten Haare und die Sommersprossen. Was ihn noch jungenhafter wirken ließ als es die zu großen angeleierten Klamotten. Es war ein Schuss ins Blaue - aber ein Treffer.

„Meine Schwester ist zu Ausgrabungen nach Gelb gereist.“ Er streckte Bela die Hand hin.

„Michael Hasenrück“.

„Hmmm Hasenrücken“, sagte Njuke und Bela sah ihn an.

„Das Wortspiel war schon vor zwei Jahren nicht lustig. Also das ist Njuke und ich bin Bela aber das hat euch ja schon irgendeine geschätzige Transferwache verraten.“

Nun sah sie den Mann in der Discounter Wächter Uniform an.

„Mein Name ist Unwichtig“, sagte der.

„Und ihr Vorname?“ Fragte Njuke unschuldig.

Kamen seine blöden Witze bei Bela schon lange nicht mehr an, lachte wenigstens Michael kurz auf. Eher nervös und angespannt als wirklich belustigt.

„Also ich kenne ihn als Karsten“, sagte er schließlich. „Und ich schulde ihm wirklich viel Geld. Selbst wenn meine Schwester auf Gelb nichts gefunden hat kann sie mir vielleicht genug Geld geben um meine Schulden zu zahlen.“

„Ihr müsst also auf jeden Fall nach Gelb?“ Fragte Bela.

„Ja“, sagten die beiden Schatzsucher gleichzeitig.

„Tja, dann müssen wir erst mal zurück zur Erde.“

„Zurück?“

Nun war es Wut die Karsten die Röte ins Gesicht trieb.

„Ja, wir müssen zurück. Das Schiff ist nicht mehr hier.“ Bela biss sich auf die Unterlippe und sah Njuke an, aber der war mittlerweile dabei sich mit irgend etwas einzureiben was verdächtig nach einem Stück Speck aussah. Aber statt zu fragen wo sein Schiff denn nun war, stand der Dschin lediglich auf und schob sich das Stück Speck in den Mund.

„Wo ist dieses verdammte Raumschiff?“ Explodierte Karsten.

„Area 52“, Bela starrte in ihren langsam kalt werdenden Echseneintopf.

„Verarschen kann ich mich selbst“, Karsten sprang auf und schlug mit der Faust auf den Tisch, nur um sich diese sofort mit schmerzverzerrten Gesicht zu halten.“Wer glaubt denn schon den Mist mit dem UFO Absturz im Gebiet der Amis. Ufos die unbefriedigte Amiweiber entführen“, höhnte er.

„Area 52 nicht 51“, sagte Bela. „Der Vergnügungspark am Frankfurter Flughafen.“
 

Area 52 Freizeitpark - Frankfurt/Main
 

„Und keiner weiß das es ein echtes Raumschiff ist?“

Karsten trug immer noch seine nachgemachte Wächter Uniform, Njuke hatte sich ein gefüttertes Cape übergeworfen, Michael und Bela steckten in gefütterten russischen Panzerkombis. Es war nicht so kalt in Deutschland wie im dimensionsverschobenen Sibirien, aber trotzdem kalt genug das sich auf den Vergnügungs- und Austellungsgelände, kaum jemand außer ihnen herumtrieb. Ausser einer genervten Schulklasse.

Das war ein Problem, denn so mussten sie andauernd freundliche Mitarbeiter abwimmeln die ihnen Führungen durch die verschiedenen Themengebiete anboten.

Njukes Raumschiff stand im Bereich 'Ufo Absturz' der Anlage und war von einer Werbefirma frisch lackiert worden.

„Mein Weg ein wenig echte Euros zu verdienen falls wir irgendwann die Schnauze voll haben von der Passagestation“, Bela sah nach Entschuldigung heischend zu Njuke, „Du wolltest ja nicht mehr im All herumfliegen. Da brauchten wir es ja nicht.“

Njuke schien sich an dem Pink, in dem das Erkundungschiff jetzt erstrahlte nicht zu stören.

„Pji Ink Kondome - für galaktischen Spass. Made in China.“, las Karsten vor. „Ihr wollt mich wohl doch verarschen.“ Er klang eher müde als wütend, ob es an der Kälte oder an zwei kurz hintereinander erfolgten Dimensionsverschiebungen lag, das er auf einmal handzahm schien vermochte Bela nicht zu sagen. Wahrscheinlich spielte es auch eine Rolle das die Wächteruniform zwar cool aussah, aber ihn selbst auch ganz schnell kalt werden ließ. Wind oder Kälteschutz waren im Auktionspreis sicher nicht inbegriffen gewesen. Das Schiff war mit einer Eisschicht überzogen. Der tagelange Eisregen hatte es quasi in ein Eiskondom gepackt.

„Wie kommen wir da jetzt rein?“ Karsten sah sich nach den allgegenwärtigen Park Mitarbeitern um, die Hände schützend unter die Achseln geschoben.

Njuke hob die Hand und richtet die Innenfläche in Richtung des Schiffes. Knirschend sprang das Eis am Heck ab und eine Rampe senkte sich hinab. Das Knirschen war nicht unbemerkt geblieben. Zwei Mitarbeiter die sich unter einen Wärmepilz geflüchtete hatten kamen näher.

„Rein, schnell, mit euch.“ Sagte Njuke. Bei Stress begann er jedes Gefühl für Grammtik zu verlieren.

„Er die Macht benutzen um das Schiff zu öffnen und jetzt reden in Yoda-Sprech“, grummelte Karsten, rannte aber an Bord.

„Halt, was machen sie da?“ hörten sie eine der Parkmitarbeiterin rufen.

„Weg hier!“ nun war es an Michael hektisch zu werden. Er warf sich auf einen der Sitze, die für einen normalen Menschen schon zu groß waren, für einen dünnen Studenten allerdings eher die Ausmaße einer Couch hatten und versuchte einen viel zu langen Gurt zu schließen..

Erneut machte Njuke einige seltsame Handbewegungen und das Schiff erwachte zum Leben und riss sich knirschend vom gefrorenen Boden los.

„Nur Antigrav bereit , fahr' die Triebwerke hoch“, sagte er zu Bela.

Ächzend schob sich die Parkmitarbeiterin die sie eben gerufen hatte über den Rand der noch nicht geschlossenen Luke.

„Reinziehen - wenn du ihn raus wirfst fliegst du hinterher“, schnauzte Bela Karsten an.

„Ich bin vielleicht ein Arschloch aber kein Mörder.“
 

Auch im Schiff war es kalt, so kalt das sich der Atem sofort an den Wänden niederschlug und gefror.

„Wilkommen an Bord, machen sie es sich bequem“, Njuke deutete auf einen der Sitzplätze.

„Ich hatte recht! Es ist doch ein echtes Raumschiff! Die Wette hätte ich also gewonnen!“

Statt Fragen zu stellen, ausrasten oder ihnen zu drohen, führte die Parkmitarbeiterin so etwas wie einen Freudentanz auf.

„Um was sie auch immer gewettet haben, wir können erst mal nicht mehr landen“, sagte Bela vom Pilotensitz aus. „Grade ist so ziemlich alles was im Rhein.Main Gebiet an Polizei- und Militärorbithüpfern existiert gestartet.“

„Oh, die Kiste Bier kann ich mir später holen - wo reisen wir hin?“

Bela schaffte es einen Blick auf das Namensschild der Frau zu erhaschen, obwohl diese, wie ein Kind im Bonbonladen, sich kaum sattsehen konnte am Inneren es Planetenhüpfers.Dabei sah der langweiliger aus als das einfachste Passagierflugzeug.

„Wir reisen nach Gelb. Setz dich Sandra“, Bela klopfte auf den Coplilotensitz neben sich und schaltete für Sandra einen Holoschirm ein damit diese sehen konnte was für ein Aufgebot ihnen folgte. „Die sind wir gleich los.“

Die Orbithüpfer schafften es maximal bis zum Weltraumhotel, einer alten Forschungsstation in einem hohen Orbit.
 

Njuke hatte ein Wandpaneel angenommen. „Und es wird eine verdammt kalte Reise, zwei Heizkreisläufe sind hinüber. Aber die Schlaftanks sind in Ordnung. Ich hoffe das Stasegel ist nicht gefroren.“ Er ging zu den sargähnlichen Gebilden die links und rechts an der Wand standen. Zehn Stück waren es insgesamt.

Eine dünne Eisschicht bedeckte das Gel in den Stasetanks. Kein menschlicher Körper und auch der Kreislauf der Dschinn würde die mehrmaligen Dimensionswechsel im Hyperraum überstehen, wenn er sich nicht in Stase befand, also mussten sie wohl oder übel in das kalte Gel steigen.

„Das ist jetzt nicht dein ernst?“ Michael sah Njuke.

„Doch, leider. “

„Hyperraumtransfer in sechzehn Minuten“, sagte Bela und schaltete das Schiff auf Autopilot. Dann schälte sie sich widerwillig aus ihrem Panzerkombi. Dieses Mal nahm Karsten die angebotene Beruhigungstablette.

„Ich schließe euch an die Stasesysteme an“, Njuke sah zu der Parkmitarbeiterin. „Es ist eiskalt aber wir müssen da in spätestens fünf Minuten reinsteigen, den Vorbeiflug am Mond können wir aber noch genießen.“
 

Gelb - Ebene unter dem Jad Hal Massiv
 

„Die Klimaanlage ist auch kaputt“, sagte Njuke als sie gelandet waren. Noch erinnerte sich Belas Körper an die Eiseskälte, aber kaum war sie aus dem Stasetank gestiegen traf sie die Hitze im Schiff wie ein Faustschlag.

Die Heckluke stand offen, Njuke hatte draußen schon eine Stoffplane als Sonnenschutz ans Heck des Schiffes gebunden. Bela half Njuke die anderen zu wecken und nun verstand jeder warum Dschin Raumreisen in kleinen Hüpfern derart hassten. Man erwachte mit den schlimmsten Kater den man sich im Leben holen konnte, ohne das Vergnügen eines Saufgelages am Vorabend.

„Wir haben nur wenig Wasser, reibt das Gel am Besten mit Sand ab.“

„Ich bin doch keine Echse“, maulte Michael.

„Nun, rate mal warum ich mich eingefettet habe“, Njuke wischte sich das getrockenete Gel einfach vom Körper.
 

Gelb machte seinem Namen alle Ehre. Der Planet war gelb, so weit man sehen konnte nur Gelb, hier und da ein wenig orange.

Gelber Himmel, gelber Sand, gelbe Gräser die sich mutig zwei gelben Sonnen entgegenstellten.

„Die Ausgrabungsstätte an der deine Schwester mitarbeitet ist in der Nähe“, sagte Njuke, „ich bringe euch hin sobald die erste Sonne untergegangen ist.“

„Nein, ich will das hier so schnell wie möglich hinter mich bringen“, Karsten hielt sich den Kopf.

„Ich auch, ich bin froh wenn ich dich wieder los bin.“ Michael ging hinaus ließ sich in den Sand fallen. Es war außerhalb des Schiffes nicht viel kühler, aber wenigstens ging ein leichter Wind.

Während die Menschen, trotz der Hitze ihre Unterwäsche anbehielten, legte Njuke jedes Zugeständnis an menschliche Empfindungen ab und buddelte sich dann nackt wie eine Eidechse in den Sand.

„Macht es euch bequem und versucht ein wenig zu schlafen“, sagte Bela.
 

Ein Geräusch zwischen Brüllen, Schnauben und Grunzen weckte die Reisenden.

Selbst Karsten fehlte die Kraft aggressiv aufzuspringen.

Natürlich war die Landung des Schiffes nicht unbemerkt geblieben, vor allem weil Njuke einen Funkspruch abgesetzt hatte. Reittiere die aussahen wie eine Mischung aus Nashorn und Waran, jedes mindestens fünf Meter lang, den Schwanz nicht mitgerechnet ließen sich wie Kamele hinter dem Schiff nieder. Wirkten die Tiere und vor allem ihre reich verzierten Reitzelte auf ihren Rücken wie ein Fiebertraum aus einem lange untergegangenen Orient, sahen die Dschin die nun auf die Gruppe zukamen aus wie aus einem schlechten SciFi Film. Sie trugen schwere Körperpanzer, High-Tech Helme und Gewehre die aussahen wie aus einem feuchten Traum eines Egoshooter Entwicklers entsprungen.

Eine der Gestalten war kein Dschin. Sie schien dem gleichen Traum entsprungen, nur war sie sehr weiblich und sehr menschlich und vor allem sehr sauer.

„Was hast du meinem Bruder angetan.“

Das der Energiestrahl den das protzige Gewehr abfeuerte keine SF Deko für einen Film war, wurde Karsten schnell klar, als der Sand vor seinem Sitzplatz zu Glas verschmolz.

„Nichts! Nichts!“ Brüllte Karsten erschrocken und sprang auf. „Ich brauche nur deine Hilfe - der Schatz ich suche nur den Schatz.“

„Schatzsucher“, sagte Anja im gleichen Tonfall wie Bela nur wenige Stunden zuvor. „Du willst den größten Schatz sehen des es hier gibt und so viel davon mitnehmen wie du brauchst?“

„Ja, wenn das ginge - also eigentlich schuldet dein Bruder mir nur 1000 Euro aber ich schulde jemand anderem fast zehn Mal so viel und das...“

„Bringt dich dazu meinen kleinen Bruder zu entführen. Na dann, ich bringe dich zu deinem Schatz.“
 

In den so altmodisch wirkenden Reitzelten auf dem Rücken der Nashornwarane war es angenehm kühl - wie die Dschin die Gebilde aus Stoff klimatisierten war den Menschen egal, aber mehr als Recht.

Karsten saß mit Bela und Njuke in einem der Zelte - das Schwanken der Reittiere schien ihn noch mehr fertigzumachen als es mehrmalige Dimensionswechsel, dazu die Reise mit dem Raumschiff und der plötzliche Wechsel von heiß zu kalt vermochte hatten.

„Wenn ich den blöden Schatz endlich habe seit ihr mich sofort los“, sagte Njuke.

„Nö glaube ich nicht, du brauchst ja mein Schiff“, sagte Njuke.

Bela schlief schnarchend ihr Unwohlsein weg, sie hatte sich von Anja einen hoffentlich hilfreichen Medikementenmix spritzen lassen - falls es in den Ruinen Probleme mit Karsten gab, wollte sie wach und ausgeruht sein.

Aber als Njuke ihr ein Gegenmittel verabreichte und sie erwachte waren sie nicht am Ausgrabungsort.
 

„Jad Hal Dar“, sagte Anja und deutete auf eine Stadt in einem Krater. Sie befanden sich hoch über der Ebene wo Njuke das Schiff gelandet hatte. „Die Stadt ist scheinbar über eine Dimensionsverschiebung mit dem Tunguska Krater verbunden. Aber die Dschin haben noch nicht herausgefunden wie. Manchmal kann man ein Trugbild der Menschenstadt sehen. Deswegen dürfen auch keine Raumschiffe direkt in die Stadt fliegen, die Grenze zwischen den Dimensionen ist recht empfindlich.“

So weit oben wäre es auf der Erde eiskalt gewesen - hier war es lediglich angenehm kühl.

„Was bedeutet Jad Hal Dar?“ Fragte Sandra die aufgeregt Fotos mit ihrem Holo-Com gerät machte.

„Gelb Felsen Stadt, wenn man es genau übersetzt“ sagte Njuke.

„Einfallsreich“, kommentierte Karsten.

„So wie die vielen Neustadts auf der Erde, in egal welcher Sprache“, gab Njuke zurück.

„Und was bedeutet dein Name?“ Sandra sah Njuke an.

„Grosser erhabener Retter der verlorenen Welten“, sagte Bela todernst.

„So ein kurzes Wort bedeutet so viel?“ Sandra sah Njuke staunend an.

„Nein, er spielt nur zu viel Duke Nuke em.“ Bela streichelte einem der Reittiere die Nase.

Anscheinend war Sandras Fragestunde noch nicht vorbei.

„Und Bela, ist das italiensisch?“

„Nein, das ist ein Andenken an ihren Versuch das nicht dimensionsverschobene Gebiet namens Tunguska ohne Visum über Belarus mitten im Winter zu erreichen, endete mit viel Schnee und viel saufen und einem Filmriss an dessen Ende ich sie dann fand.“ Njuke grinste ein sehr menschliches Grinsen.

„Man wacht auf und ein Typ der behauptet ein Alien zu sein erzählt einem was von verschiedenen Dimensionen und das man ..“, Bela brach ab, es ging Sandra nichts an, das sie ohne die Hilfe der Dschins zwischen den Welten reisen konnte.

„Was?“ Sandras Neugier war so groß wie ihre Augen mit denen sie die Stadt, den Karawanenrastplatz am Pass und die vielen Dschin die jetzt wo die Nacht hereinbrach aus ihren Behausungen kamen.

„Das man Dinge gemacht hat, an die man sich nicht mehr so genau erinnert“, griff Bela zu einer Erklärung die halbwegs stimmte. Das was sie vor Njukes auftauchen in den anderen bzw. in der anderen Dimension in die sie ohne Hilfe reisen konnte gemacht hatte war ihr vorher wie ein Traum vorgekommen.

„Kaum eine Tasse voll Wasser zum waschen“, Karsten kam aus dem Gebäude das Anja als Gasthaus bezeichnet hatte. „Die haben mich sogar ausgelacht als ich mich damit waschen wollte, zumindest klang es wie lachen.“

„Hier“, Anja, noch immer in voller Kampfmontur - eine klimatisierte Kampfpanzerung hatte durchaus ihre Vorteile, reichte Karsten einen Stift.

„Soll ich jetzt was aufschreiben?“

„Das ist eine Art Ultraschall Reinigungsgerät - ich habe menschliche Normen zur Sauberkeit einprogrammiert.“ Bevor sie noch weiter etwas erklären konnte schaltete Karsten das Gerät ein und rieb es über den leichten Overall den er von Anja bekommen hatte. Nicht nur der Schmutz löste sich auf, das ganze Gewebe zerfiel zu Staub.

„Man sollte sich allerdings vorher ausziehen - na ja, hast du ja jetzt getan.“
 

„Wann erreichen wir die Ruinen?“

„Warum die Eile?“ Anja hatte den Helm ihrer Panzerung abgenommen. Sie eskortierte die Reisenden durch die Stadt die sich an den Hängen des Kraters erhob.

„Ich bin nicht als Tourist hier.“ Karstens schlechte Laune war mit den ersten Strahlen der Sonne zurückgekehrt.

„Nur die Ruhe“, Bela blieb stehen und betrachtete ein Mosaik an einer Hauswand. Sie gingen einen der Hauptwege in Richtung Kratermitte hinab. Eine breite, gepflasterter Strasse lag fast einen halben Meter unter dem Fußweg, der breit genug war das auch kleine Karren und Schwebefahrzeuge darauf fahren konnten. Kaum jemand benutzte die Strasse - im Gegensatz zum Fußweg war sie nicht mit Stoffmarkisen überspannt.

„Wenn ich meine Schulden nicht binnen sechs Tagen bezahle macht der Typ dem ich selbst Geld schule, mehr mit mir, als mir eine Ohrfeige zu verpassen.“ Karsten ging schneller, blieb aber stehen als er Njuke lachen hörte.

„Was gibts da zu lachen Dschin?“

„Sechs Tage in welchem Jahr?“ Njuke zeigte ein sehr menschliches Grinsen.

„Was soll das heißen?“ Karsten blieb wie angewurzelt stehen, was Bela, Anja und vor allem Sandra Zeit gab sich weitere Details an den Häusern anzusehen. Scheinbar stellten die Stadtbewohner ganze Geschichten an ihren Häusern dar. Mosaik Comics die von jedem Touristen gelsen werden konnten. Informationen dazu welches Handwerk im Haus angeboten wurde, oder welche Dienstleistung.

„Ich hoffe nur das dein Gläubiger nach fast drei Monaten Hyperraumflug noch weiß wie Du aussiehst. Wenn wir zur Erde zurückkehren ist es aller schönster Sommer.“

„Er wird mich umbringen!“

„Dann bleibst du halt hier“, Anja ging weiter. „Wenn Du es so eilig hast, da vorne steht ein Gleiter.“

Mitten auf der Straße stand ein Fluggerät, das nicht sehr vertrauenserweckend aussah - als hätte ein Kind versucht einen von Leonardo da Vincis Entwürfen nachzubauen.

„So langsam hat es genug Thermik das wir fliegen können.“

Auf der großen Straße wirkte der Gleiter klein, aber als sie ihn erreichten sahen die Reisenden das er groß genug war um sogar Waren laden zu können, das war auch der Grund warum er gelandet war - um Säcke und Kisten ein- und auszuladen. Anja ging zu dem Dschin der anscheinend der Besitzer des Fluggerätes war und verhandelte nur kurz mit ihm, dann winkte sie die Anderen heran.
 

Während Sandra, Bela und Michael den Flug genossen, jedenfalls solange bis Sandras Holo-Com Speicher voll war, blickte Karsten missmutig auf die Kisten vor sich. Der Gleiter flog erstaunlich stabil und der Pilot landete nach einigen Extrarunden für Sandra am Ufer eines Flusses.

War es kurz nach Sonnenaufgang oben am Krater schon heiß gewesen, wehte hier unten, obwohl ringsherum eine Bruthitze herrschte, eine kühle Brise vom Wasser heran.

Der Fluss schlängelte sich träge durch den Krater. Das gegenüberliegende Ufer war kaum auszumachen. Kreischend rannten Menschen- und Dschinkinder, an den am Ufer stehenden Reisenden vorbei.

„Gute Idee“, Bela machte es einfach den Dschin und den auf Gelb lebenden Menschen nach. Sie schälte sich aus ihrem verschwitzten Overall und sprang ins Wasser das überraschenderweise eiskalt war.

„Waaah ist das kalt“ japste sie als sie wieder auftauchte. Kurz darauf tauchte Njuke neben ihr auf.

„Wir kühlen damit auch unsere Häuser und die seltenen Regen werden über die breiten Straßen abgeleitet.“ Auch Michael ließ es sich nicht nehmen sich abzukühlen und platschte neben den Beiden in den Fluss, der voll war mit Leuten die sich abkühlten.

Anscheinend hielten es die Bewohner dieser Welt mit: Nachts arbeiten und wenn es tagsüber zu heiß war: Baden gehen. Schwimmende Baldachine spendeten Schatten.

Nur Karsten und Anja waren am Ufer zurückgeblieben.

„Bittschön deine Transportsäcke.“

Anja deutete auf einige zusammengefaltete Kunstoffsäcke und drückte dann Karsten einen in die Hand.

„Was soll das?“

„Du wolltest doch den Schatz dieses Planeten haben, bitteschön“, Anja machte eine Geste in Richtung Fluss.

„Nimm' dir so viel von diesem Wasser wie du brauchst Reisender.“
 

Ende



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Linni-chan
2012-03-14T17:28:49+00:00 14.03.2012 18:28
Hallo,
hier ist also mein versprochener Kommentar.
Zuerst einmal möchte ich mich bei dir bedanken, dass du die Geschichte für mich geschrieben hast, besonders, da es ein Original ist. Bei Serien hat man ja noch immer so ein Rahmengerüst, an das man sich halten kann, bei Originalen nicht.
Ich lese trotzdem eigene Serien lieber, weil ich es interessant finde, zu sehen, was andere sich für Plots und – besonders im SciFi – für Settings ausdenken. Man selber schreibt ja doch immer in seinen eigenen, typischen Welten und ich mag es, wenn dann in anderen Geschichten Dinge auftauchen, auf die man selber nicht gekommen wäre, und man es liest und denkt, wow, das ist toll!
Da hat sich der Autor richtig Gedanken drüber gemacht! Ich finde es auch ganz schön, dass man in solchen Geschichten oft den Autor selbst wiedererkennt.
Und ich hoffe, dass du genauso viel Spaß beim Schreiben deiner Geschichte hattest, wie ich beim Lesen :D
Ich fange mit meinem Kommentar einfach mal von vorne an, ist am einfachsten so.
Ich muss zugegeben, dass ich den ersten Absatz, als ich die Geschichte angefangen habe zu lesen, nicht so recht verstanden habe. Ich konnte mir das Setting einfach nicht vorstellen und mir sind auch die Hintergründe mit den verschobenen Dimensionen nicht ganz klar geworden.
An einigen Stellen hatte ich auch Probleme, das Gesagte der jeweiligen Person zuzuordnen, da sie ja keine Namen haben. Ich denke, jetzt wo ich es öfter gelesen habe, wird schon klar, worum es geht, aber beim ersten Lesen baute sich da kein richtiger Lesefluss auf und ich habe mich gefragt, ob du diesen Absatz vielleicht als Letztes geschrieben hast, weil du gerne noch einen Prolog wolltest, denn er wirkt auf mich irgendwie abgetrennt vom Rest der Geschichte.
Ich glaube, er war für mich einfach nur schwer verständlich und deshalb ist dies für mich auch das schwächste Kapitel der Geschichte, was, wenn man es mit dem Rest vergleicht, schade ist, vor allem, da es ja auch das erste Kapitel ist.
Man merkt hier, dass du eine sehr genaue Vorstellung davon hast, wie das mit den Dimensionen funktioniert, wo Gelb liegt, an welche Orte man mit einem Raumschiff reisen kann, an welche nicht, und wer überhaupt alleine in die verschobene Dimension reisen kann – also, dass da richtig viele Überlegungen hinter stehen und du dir ganz viele Gedanken darüber gemacht hast, aber leider wird das für den Leser nicht so deutlich, wie alles funktioniert.
Ich denke, du hättest da gut ein paar Erklärungen einfügen können, denn um ehrlich zu sein, ist mir das mit der verschobenen Dimension auch nachdem ich die ganze Geschichte gelesen hatte, immer noch nicht ganz klar gewesen. (So wie ich es jetzt verstanden habe, ist es einfach ein Abbild der Erde in einer anderen Dimension? Aber gleichzeitig ist zumindest der Tunguska Krater auch mit Gelb verbunden?)
In dem nächsten Teil über Bela und Njuke sind viel mehr Beschreibungen und der Aufbau schafft eine sehr schöne Atmosphäre – hier ist eigentlich alles drin, was mir in dem ersten Absatz irgendwie fehlte.
Man kann sich die Umgebung und den Planeten sehr gut vorstellen und auch, warum so viele Leute dorthin wollen, obwohl eigentlich alles so unwirtlich ist und das Wetter sicher auch nicht das beste im Universum.
Das hast du wirklich gut beschrieben. Mir gefallen auch Bela und Njuke als Charaktere, besonders Njuke mit seinen Flachwitzen fand ich ganz amüsant. Ich hätte mir allerdings eine genauere Beschreibung gewünscht, wie die beiden jetzt aussehen.
Njuke scheint ja ein Dschin zu sein wie der Torwächter, aber seine äußere Gestalt konnte ich mir nicht so gut vorstellen – er sieht für mich jetzt am ehesten wie ein aufrecht gehendes Krokodil mit einem zu kurzen Schwanz aus.
Ich war mir in diesem Kapitel auch nicht ganz sicher, ob Bela ebenfalls ein Dschin ist oder nicht. Zumindest kann sie ja die Dimensionen wechseln, aber wenn sie ein Dschin wäre, dann würde sie wohl zu der Sorte ohne Stummelschwänze gehören? Bela sieht in meiner Vorstellung also mehr wie ein Mensch aus und Njuke halt mehr wie ein Dschin – später beschreibst du ja auch, wie die beiden sich getroffen haben, da wird für mich viel deutlicher, dass Bela ein Mensch ist als an dieser Stelle und ich war ganz froh darüber, dass ich sie mir immer als Mensch vorgestellt hatte.
Die Namen, die du dir für die beiden Männer überlegt hast, fand ich auch sehr witzig. Mir hat die Stelle gut gefallen, wo Karsten auf den Tisch haut, um dann festzustellen, dass ihm seine Hand ja eigentlich noch von den Schlägen wehtut, die er der Torwache verpasst hat.
Ich finde, daran sieht man wunderbar seinen aufbrausenden Charakter.
Es war auch ganz interessant, dass Bela und Njuke so nett zu den beiden sind und ihnen sogar Suppe anbieten, wo man doch an Belas Kommentaren merkt, dass sie so gar nichts von den beiden hält und Karsten sogar ziemlich abfällige Dinge über die Dschins sagt.
Es war irgendwie seltsam, dass Bela und Njuke sich da bereiterklären, ihnen zu helfen, nach Gelb zu gelangen, aber vielleicht liegt das daran, dass das Dimensionswechseln einfach ihr Job ist?
Und anscheinend haben die Dschin ein sehr gutes Gedächtnis, wenn sie sich daran erinnern, wen sie vor zwei Jahren einmal transportiert haben.
Die Idee, dass das Raumschiff in einem Vergnügungspark steht, fand ich auch ziemlich lustig.
Und es muss ja schon ziemlich weit mit der Menschheit gekommen sein, wenn man in einem Vergnügungspark, in dem Schulklassen herumlaufen, auf eine der Hauptattraktionen Werbung für chinesische Kondome druckt – wie kommt man auf sowas?
Die ganze Situation war wirklich bizarr, aber gleichzeitig passte es irgendwie zu dem Setting deiner Geschichte und war deshalb auch richtig witzig. Dass Sandra da einfach mal mit auf das Raumschiff springt und sich wie ein Fangirl freut, in einem echten UFO zu sein, anstatt sich Sorgen zu machen, wer noch dort ist und wo es eigentlich hingehen könnte, passte da wunderbar ins Bild.
Als sie dann endlich auf Gelb ankommen und Karsten sagt, dass er die Sache so schnell wie möglich erledigt haben will, war es ein bisschen seltsam, dass sich dann alle erst schlafen legen. Ich hätte erwartet, dass Karsten sich da zumindest wieder (künstlich) aufregt und allen versucht klar zu machen, dass er ja der große Boss ist (ohne Waffen…).
Anjas Auftritt war dagegen einfach nur herrlich.
Dass sie den Sand zu Glas schmilzt, war eine Anekdote, die mir gut gefallen hat und auch der Vergleich mit den Klischee-Sci-Fi Uniformen hat das ganze schön bildlich gemacht, genauso wie der Vergleich mit dem feuchten Traum des Ego-Shooter-Entwicklers.
Es ist ja nun einmal so, dass die weiblichen Charaktere in solchen Spielen meist in ziemlich knapper Kleidung durch die Weltgeschichte laufen, wobei das auf Gelb ja sogar noch Sinn macht. (Nur Anjas Sonnenbrand will ich da nicht sehen.)
Wobei mir aufgefallen ist, dass du später schreibst, sie hätte eine klimatisierte Kampfrüstung, von der Beschreibung her dachte ich jetzt, die Dschin wären nur schwer gepanzert und sie würde so etwas wie Rüstplatten an den Knien, Ellbogen und anderen wichtigen Stellen tragen?
Oder ist das mit dem Ego-Shooter-Entwickler eher ironisch gemeint? (Es gibt ja durchaus Nerds, für die eine Halbautomatisierte-Vollmontur-Kampfrüstung und deren technischer Firlefanz interessanter sind als Frauen.)
Ich denke, ich hätte es gut gefunden, wenn du noch etwas mehr über Jad Hal Dar geschrieben hättest und wie die Stadt mit dem Tunguska-Krater verbunden ist. Ich finde die Vorstellung, dass die beiden Städte wie die zwei Seiten einer Medaille sind, eine Stadt in der es heiß ist und eine, in der es kalt ist, sehr interessant und hätte gerne mehr darüber erfahren.
Du schreibst ja, dass man nicht weiß, wie die Städte genau miteinander verbunden sind durch die Dimensionen, aber mich hätte da z.B. interessiert, ob es so nicht auch einfach möglich gewesen wäre, direkt vom Tunguska Krater aus nach Gelb zu gelangen.
Das wäre unter anderem deshalb ziemlich witzig, weil es bedeuten würde, dass Bela und Njuke den ganze Hyperraumtransfer und das Dimensionswechseln nur veranstaltet haben, um Karsten eins auszuwischen (da das Dimensionswechseln ja für ihn ziemlich anstrengend ist).
Ich weiß nicht, ob das genau das war, was du mit dieser Stelle sagen wolltest, wenn ja, dann hättest du es eventuell noch etwas mehr betonen können.
Die Erklärungen zu den Namen haben mir gut gefallen, Duke Nukem war auch so ziemlich das erste, woran ich bei Njukes Namen gedacht habe, lustig, dass Bela seinen Namen tatsächlich so erklärt. Dass Bela Njukes Namen und Njuke ihren erklärt hat auch noch einmal ein anderes Licht auf ihre Beziehung geworfen. Ich dachte bis zu dem Punkt, die beiden wären nur so etwas wie Arbeitskollegen, aber die Szene zeigt ganz schön, dass sie sich ziemlich gut kennen.
Belas Geschichte, wie sie sich getroffen haben, hat mir auch gut gefallen, allerdings ist mir an dieser Stelle aufgefallen, dass du ruhig noch einige Hintergründe hättest einbauen könne, wie genau das Dimensionswechseln funktioniert.
Anscheinend gibt es ja einmal die Portale und einmal die Lebewesen, die so durch Dimensionen reisen können? Und diese fungieren als Wächter für die Portale?
Ich habe hier nicht ganz verstanden, warum Bela nicht will, dass Sandra erfährt, dass sie alleine durch die Dimensionen springen kann. Hat sie einfach Angst, dann ein kreischendes Fangirl an der Backe zu haben?
Da kam mir Karsten doch eher wie jemand vor, der nichts davon wissen sollte, aber da sie ja mit ihm und Michael schon nach Frankfurt gereist sind, müsste für ihn ja klar sein, dass Bela auch irgendwie durch die Dimensionen springen kann.
In der nächsten Szene tat er mir allerdings fast schon leid, obwohl er natürlich selbst schuld ist, wenn er jemandem so viel Geld schuldet.
Mir hat hier vor allem gefallen, wie du die ganze Stadt und dann bei dem Rundflug die Landschaft beschreibst. Es wirkte alles sehr lebendig dadurch.
Die Auflösung, was denn nun der große Schatz von Gelb ist, war, wie du schon in deinem Autorenkommentar angedeutet hast, wirklich etwas klischeehaft, ich fand es aber trotzdem ganz passend. Irgendwie macht Karsten zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr den Eindruck auf mich, als dass er noch ernsthaft versuchen würde, irgendwie an Geld zu kommen, um seine Schulden zu bezahlen. Seit sie auf Gelb gelandet sind, war er ja schon nicht mehr sonderlich zielstrebig hinter dem ominösen Schatz her. Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass er einfach auf Gelb bleibt, so wie Anja es gesagt hat, und das ist eine ganz nette Vorstellung für ein Ende.
Mir hat deine Geschichte auf jeden Fall gefallen.
Was ich mir gewünscht hätte, wäre, dass du noch etwas mehr zu den Hintergründen erklärst. Ich finde es einfach schade, dass du dir so viele Gedanken über das ganze Setting gemacht hast, aber für mich als Leser einiges gar nicht verständlich ist, weil die Beschreibungen fehlen.
Es sind so viele interessante Sachen in der Geschichte, zu denen du noch etwas hättest schreiben können, nicht viel, vielleicht ein, zwei Sätze, einfach, damit die Zusammenhänge deutlicher werden.
Stellenweise musste ich doch ganz schön viel überlegen und nochmal an anderen Stellen nachlesen, damit ich mir vorstellen konnte, wie etwas jetzt aussehen oder funktionieren könnte.
Den Aufbau fand ich gut so.
Die einzelnen Aufenthalte an den verschiedenen Orten waren nicht zu knapp, aber auch nicht zu lang ausgestaltet. Das Kapitel am Tunguska Krater hat mir am besten gefallen.
Man merkt, dass Bela und Njuke die Charaktere sind, die dir selbst am meisten am Herzen liegen und diese Szene hat ihre Eigenheiten wirklich sehr gut zum Ausdruck gebracht. Auch atmosphärisch fand ich sie am überzeugendsten umgesetzt. Wie du beschreibst, wie sie versuchen, die Tür gegen den Schnee zu schließen und was die Touristen in der Kraterstadt so tun, hat ein wirklich gutes Bild der Situation geliefert.
Ich denke, das einzige, was ich wirklich bemängeln würde, weil es auch etwas ist, worauf ich bei FFs besonderen Wert lege, wäre die Charakterausarbeitung.
Wie gesagt, bei Bela und Njuke ist sie wirklich gelungen, aber die anderen Charaktere bleiben, bis auf Karsten an einigen Stellen, relativ blass. Das hat wahrscheinlich auch etwas damit zu tun, dass deine Geschichte jetzt nicht übermäßig lang ist und damit einfach nicht genügend Platz bleibt, um die Eigenheiten der Charaktere mehr herauszuarbeiten.
Für eine zehnseitige Geschichte sind fünf Hauptcharaktere einfach zu viel. Besonders von Michael hat man zum Ende hin überhaupt nichts mehr mitbekommen – ich hatte fast vergessen, dass er überhaupt noch dabei war. Auch Sandra und Karsten waren mir zu sehr auf einen Punkt ausgerichtet: Karsten als jähzorniger Bösewicht und Sandra als das neugierige UFO-Fangirl.
An einigen Stellen kamen so kleine Eigenheiten der beiden vor, wo man gesehen hat, dass sie eigentlich nicht so schrecklich stereotyp sind(bei Karsten die Stelle, wo er erfährt, wie lange sie für den Hyperraumflug gebraucht haben, bei Sandra die Stelle, wo sie sagt, sie hätte um eine Kiste Bier gewettet), aber leider viel zu selten.
Ich mochte die beiden, darum fand ich das ziemlich schade.
Mich hätte auch interessiert, wie Karsten und Michael aneinandergeraten sind und warum Michael Karsten Geld schuldet bzw. wofür Karsten dem geheimnisvollen Knochenbrecher nochmal ungleich mehr Geld schuldet.
Aber das ist sicher auch Geschmackssache, für eine Kurzgeschichte ist es auch in Ordnung, wenn solche Dinge einfach mal nicht erklärt werden. Da Karsten auf mich wie so ein Schmalspurganove, der auf dicke Hose macht, indem er mit einer Waffe rumfuchtelt, wirkt, kann man sich schon denken, was da passiert sein könnte.
Zur Zeichensetzung und Rechtschreibung sag ich mal nichts weiter, das es ja eine Wichtelgeschichte ist. Ich finde es immer blöd, dabei dann so etwas zu bewerten, das wäre ja, als würde ich die zeichnerischen Fähigkeiten von einem Wichtelbildzeichner bewerten – so lange, wie ich sehe, dass derjenige sich Mühe gegeben hat, ist mir das ziemlich egal.
Der eher herbere Humor passte ganz gut zu der Geschichte, auch wenn er an manchen Stellen nicht so gut funktioniert hat, wie an anderen. Ist hier sicher auch wieder Geschmackssache und es ist sowieso verdammt schwer, etwas zu schreiben, das jeder gleichermaßen lustig findet.
Es war ganz witzig, deine Art von Humor zu sehen, wenn ich die Geschichte geschrieben hätte, dann wären die Pointen sicher komplett anders gewesen.
Mir gefällt es einfach, wenn jemand etwas anders interpretiert, als man es selbst gemacht hätte, das ist für mich eigentlich das Spannende am Schreiben und am Wichteln.



Zurück