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Gejagte der Dunkelheit

von

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Das verhängnisvolle Wort

06. Das verhängnisvolle Wort
 

Katie saß am Tisch in ihrem Zelt und starrte vor sich hin. Oliver war vor knapp einer Stunde nach draußen gestürmt, nachdem sie sich mal wieder gestritten hatten. In den letzten paar Tagen war dies ziemlich häufig vorgekommen und obwohl Katie froh war, dass sie nicht alleine durch die Weltgeschichte flüchten musste, ging er ihr immer mehr auf die Nerven. Die beiden stritten sich mittlerweile schon wegen einem blöden Blick oder sonstigen Kleinigkeiten. Eben hatten sie sich doch tatsächlich über Nudeln (!) gestritten, die Katie angeblich zu lange hatte kochen lassen. Da sie sowieso schon gereizt genug war, wegen ihres mehr oder weniger freiwilligen ‚Zeltarrestes’ war sie einfach explodiert und hatte ihn angeschrien, er könne sich demnächst auch gerne alleine durchschlagen, und sie hätte keine Lust, sich ständig irgendetwas von ihm vorhalten lassen zu müssen. Er hatte wie üblich zurück gebrüllt und war dann schließlich mit hochrotem Kopf aus dem Zelt gestürmt.
 

Seit dem saß Katie am Tisch, hatte ihren halb aufgegessenen Teller Nudeln immer noch vor sich stehen und war auch immer noch wütend auf Oliver. Sie hatte in den letzten Tagen schon das ein oder andere Mal mit dem Gedanken gespielt, alleine weiter zu reisen, aber dann konnte ihr niemand mehr beim sichere-Zonen-Hopping helfen und sie lief Gefahr, doch einem Todesser in die Hände zu fallen.
 

Grade seufzte sie auf, als ein ziemlich nasser, inzwischen nicht mehr puterroter Oliver Wood durch den Zelteingang kam.

„Na wieder abgeregt?“ fragte sie ihn. Katie war immer noch sauer, das merkte man.

„Nur, wenn du eingesehen hast, dass ich recht hatte und die Nudeln wirklich nicht richtig gekocht waren.“ Kam es überraschend schnippisch vom ehemaligen Kapitain.

Katie stand der Mund offen, legte er es jetzt wirklich auf einen handfesten Streit mit ihr wegen ein paar Nudeln an?!

„Sag mal, willst du mich verarschen?! Koch dir deinen Kram das nächste Mal selber und nörgel nicht auch noch an mir rum, wenn ich mir schon die Mühe mache und für dich mitkoche!“

„Kochen? Das hat jawohl nix mit kochen zu tun gehabt und benimm dich nicht so zickig! Du führst dich schon so auf, seit du nicht mehr weiter vom Zelt weg kannst.“

„Ja, warum wohl?! Ich fühl mich eingesperrt, ich kann nicht mal mehr als 5 verdammte Meter weg von diesem scheiß Zelt, ohne dass mich innerhalb der nächsten fünf Minuten ein Todesser schnappt, verdammt!“

„Ich kann aber auch nichts für deine schlechte Laune. Und ich kann verdammt noch mal auch nichts dafür, dass Voldemort sich ausgerechnet dich als Heilerin ausgesucht hat.“
 

Stille.
 

Katie starrte ihn an. Er hatte es ausgesprochen. Das Wort, das sie beide ins Verderben ziehen würde. Entsetzt griff sie nach ihrem Zauberstab und rannte an ihm vorbei hinaus aus dem Zelt ein paar Meter in den Wald hinein. Grade als sie disapparieren wollte ertönte ein ‚Plopp’ neben ihr und Katie wurde hart zu Boden geworfen. Aus Richtung des Zeltes kam ein erschrockener kleiner Aufschrei, als auch Oliver endlich bemerkte, was er da grade gesagt hatte.

Vom Zelt her drangen laute Stimmen, Oliver versuchte offensichtlich sich zu verteidigen. Der Greifer, dem Katie allerdings grade in die Arme gelaufen war, zog sie jetzt unsanft am Arm wieder auf die Beine, ihren Zauberstab hatte er ihr schon im Fallen abgenommen. Seine Hand hatte sich fest um ihren Oberarm geschlossen und er zischte ihr zu:

„Widerstand ist zwecklos Püppchen, also benimm dich.“

Er setzte sich in Bewegung und zog Katie grob hinter sich her, die jedoch versuchte sich loszureißen. Der Griff um ihren Arm verfestigte sich als Reaktion auf ihren Fluchtversuch nur und der Greifer drehte sich ein weiteres Mal zu ihr um. Dann packte er mit der anderen Hand auch ihren zweiten Oberarm und kam ihr gefährlich nahe.

„Schätzchen, ich hab dir grade versucht klar zu machen, dass du hier nicht ohne meine Erlaubnis wegkommst und wenn ich das so sage, ist das auch so.“

Sie sah ihn nur an und wartete, wartete auf den richtigen Moment und er kam. Als er die eine Hand wieder von ihrem Oberarm löste, an dem sich jetzt bestimmt ein blauer Fleck ausbreiten würde, zog sie ihren anderen Arm ruckartig nach hinten und entkam so seinem Griff.
 

Ihre plötzlich wieder gewonnene Freiheit nutzte Katie sofort aus und stolperte einige Schritte rückwärts, ehe sie sich umdrehte und davon rennen wollte. Leider hatte sie vergessen, dass ihr Gegner im Gegensatz zu ihr bewaffnet war, er murmelte ein paar leise Worte und schon schossen Seile aus seinem Zauberstab, die zielgerichtet auf Katie zusausten, ihre Beine umschlangen und ihre Hände ebenfalls fesselten, sodass sie mitten im Rennen zu Boden ging und das ziemlich unsanft.
 

Sie lag am Boden und merkte, dass sie sich bei ihrem Sturz mehrere Schürfwunden zugezogen hatte, als der Greifer, ein großer, stämmiger Mann auf sie zukam und sie ein weiteres Mal unsanft vom Boden hochzog. Seine Augen funkelten sie böse an und im nächsten Moment dachte sie, ihr Kopf würde zerbersten. Er hatte sie mit voller Wucht ins Gesicht geschlagen und wenn er sie nicht festgehalten hätte, wäre sie jetzt prompt das nächste Mal zu Boden gegangen.
 

Erschrocken entwich ihr ein schmerzerfülltes Keuchen, sie sah zu dem Hünen auf und verlor im nächsten Moment tatsächlich schon wieder den Boden unter den Füßen. Diesmal allerdings landete sie nicht auf dem Boden, sondern auf der Schulter des Greifers, der offenbar meinte, sie so besser transportieren zu können.
 

Katie war immer noch ganz benommen von dem Schlag ins Gesicht, doch als sie das rote Licht um sich herum sah, richtete sie sich soweit es ging auf und sah wie ihr Zelt lichterloh brannte.

Entsetzt riss sie ihre Augen auf, als sie schnell die anderen Personen mit einem Blick streifte, die noch auf der Lichtung waren. Niemand kam ihr bekannt vor.

Und genau das machte ihr Angst. Wo war Oliver? War er etwa…?

Doch als Antwort auf ihren suchenden Blick grinste sie nur einer der anderen Greifer hämisch an.

„Suchst du deinen Freund?“

Sie gab ihm keine Antwort.

„Keine Sorge, den haben wir schon weggebracht, ins nächste Lager.“

Immerhin lebte er also noch.

„Mach dir aber nicht zu große Hoffnungen, dass er das überlebt, Kleine. Aber jetzt kommen wir erst einmal zu dir. Wie heißt du?“

Offenbar, war derjenige, dem sie im Wald begegnet war der Anführer, denn er hatte sie von seiner Schulter geholt, auf den Boden sinken lassen und hockte nun vor ihr.

Aus funkelnden Augen sah sie ihm entgegen, machte aber nicht den Eindruck, als wolle sie ihm antworten. Dann drehte sie ihr Gesicht einfach zur Seite und würdigte ihn keines Blickes.
 

Lange ließ sich der Kerl das allerdings nicht gefallen und so griff er nach ihrem Kinn und drehte ihren Kopf wieder in seine Richtung, sodass Katie ihn nun ansehen musste.

„Ich wiederhole meine Frage nicht noch einmal.“

Katies ganze linke Gesichtshälfte schmerzte wegen des Schlages von vorhin und als er eben nach ihrem Kinn gegriffen hatte, war der Schmerz wieder durch ihr ganzes Gesicht gezuckt. Tränen sammelten sich allmählig in ihren Augen, obwohl sie sich geschworen hatte nicht zu weinen, egal n welcher Situation.
 

Mit tränenerstickter Stimme sagte sie schließlich.

„Melanie Brown.“

Das war der erste Name, der ihr einfiel, ein Mädchen mit diesem Namen hatte sie früher einmal im Kindergarten gekannt.

Der Greifer drehte sich nach einem seiner Leute um und wies ihn an, diesen Namen auf der Liste zu suchen.

„Er steht nicht drauf, Boss.“

Natürlich steht er nicht drauf du Idiot, dachte Katie.

„Natürlich steht er nicht drauf, du Idiot. Glaubst du im Ernst, das Püppchen hier würde uns die Wahrheit sagen?!“

Es wäre aber auch zu schön gewesen, wenn er es dabei belassen hätte, doch selbst Katie hatte nicht wirklich damit gerechnet.

„Also, deinen Namen, aber plötzlich!“

Katie zögerte, sie konnte es nicht darauf anlegen, ihm einen weiteren falschen Namen zu nennen. Der Greifer interpretierte ihr Schweigen aber leider als Weigerung ihm zu antworten und so holte er erneut aus und schlug ihr so heftig ins Gesicht, dass ihr Kopf zu Seite flog und sie aufgrund der Fesseln jetzt seitlich im Gras lag.

Ihr war kein Schrei über die Lippen gekommen, doch die Tränen konnte sie nicht mehr zurückhalten. Stumm rannen sie ihr jetzt über die geschwollene, rote und die normal aussehende Wange, als sie an der Schulter wieder in eine sitzende Position gezogen wurde und der Chef der Greifer sie anzischte:

„Ich frage dich jetzt noch genau ein einziges Mal, wie du heißt und Gnade dir Gott, wenn ich dir nicht glaube.“

Katie zögerte kurz, gab dann jedoch auf und murmelte:

„Katie Bell.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  JO89
2012-10-19T19:11:30+00:00 19.10.2012 21:11
Als hätte ich das vorhergesagt....
als dass sie sich gegenseitig auf die Füße treten und streiten....
Man das war heftig....
und ich versteh zwar Oliver, dass das raus musste, aber es ist dumm gelaufen....
Und ich dachte wirklich dass er noch in diesem Zelt stekct, Mensch ich hatte solche Angst!
Ich wüsste nicht, ob ich an Katies Stelle überhaupt irgendwas rausgebracht hätte... nicht mal einen falschen Namen, wobei ich den ganz sicher nicht über die Lippen gebracht hätte....
man man man.... es war so spannend und jetzt geht's ab ins nächste Kapitel ;)

glg
Von:  kikotoshiyama
2012-03-17T16:55:03+00:00 17.03.2012 17:55
Klasse Kap^^
Was wird jetzt mit Katie passieren?
lg kiko


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