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Selfish Princess

(Miku x Luka)
von

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hole

>>Bevor sie jedoch wirklich noch vor eine schwerere Entscheidung gestellt wurde, erklang plötzlich die Stimme einer dritten Person, die die beiden inne halten ließ.

„Sag mal was zur Hölle tust du da?! Was bist du bitte für eine Freundin?!“«
 

Die beiden Schülerinnen blickten in die Richtung, aus der die Stimme kam. Zu ihrer großen Überraschung stand Miku in etwa 30 Metern Entfernung vor ihnen. Dem Gesicht der Türkishaarigen war der Schock über die Situation noch deutlich anzusehen.

Die Rosahaarige wusste für einen Moment nicht was sie sagen sollte.

Wo kam die Jüngere denn plötzlich her? Und wieso ausgerechnet JETZT? Und warum motzte sie plötzlich die Rotäugige an, obwohl sie die Sache doch erst neulich geklärt hatten?

Das Mädchen war nicht in der Position hier Reden zu schwingen oder sich aufzuregen. Seit letztem Wochenende gingen sie sich aus dem Weg, was zweifelsohne auch besser so war.

Dann kam Luka plötzlich ein ganz anderer Gedanke. Hatte der Anderen die Aktion neulich vielleicht doch nicht vollkommen die Augen geöffnet? Wollte sie die ganze Sache jetzt etwa klarstellen und der Terror würde erneut beginnen? Kein besonders guter Gedanke!

Bevor sie jedoch noch etwas sagen konnte, spürte sie wie die Braunhaarige sie zu sich zog. Leicht fragend blickte sie die Ältere an, wich aber nicht zurück sondern zog es vor in dieser Position zu bleiben.

Meiko blickte weiterhin rüber zu der Türkishaarigen. Es war nicht der freundliche Blick, den sie dem Mädchen sonst zu warf. Und Luka konnte auch genau sagen woran das lag : die Schuldiva störte gerade.

„Siehst du nicht, das du gerade ein wenig ungelegen auftauchst?“, wollte sie von der Jüngeren wissen. Diese warf ihr einen ungläubigen Blick zu.

„Bitte?! Wie redest du mit mir?! Und lass bloß die Finger von ihr!“, regte die Kleinere sich auf als sie die Sprache wieder gefunden hatte. Einerseits machte sie einen verletzten Eindruck, andererseits sprühten ihre Augen Zornesfunken.

„Ich weiß nicht warum du dich so aufregst.“, stellte die Braunhaarige ein wenig irritiert fest.

„Du hast letztens selbst gesagt das du kein Interesse mehr an ihr hast.“

Ihr Griff um die Rosahaarige verstärkte sich noch ein wenig. Auf den Wangen der anderen Schülerin machte sich ein Rotschimmer breit. Hätte die Andere nicht eindeutig einen sehr weiblichen Körperbau, sie hätte kaum noch das Gefühl gehabt sich in den Armen einer Frau zu befinden.

„Das war gelogen verdammt!“, rief Miku aus. Luka hielt ohne es zu merken die Luft an. Wenn die Schuldiva jetzt die wahre Geschichte erzählte, hätte sie ein großes Problem.

Auch Meiko zog eine Augenbraue hoch.

„Wie genau meinst du das?“ Ihre Stimme klang skeptisch.

Sie warf der Rosahaarigen ebenfalls einen fragenden Blick zu. Da Miku aber noch nicht wirklich etwas gesagt hatte, zog Luka ein unwissendes Gesicht und zuckte nur leicht mit den Schultern.

Äußerlich blieb die Blauäugige zwar gelassen, doch ihre Gedanken rasten. Oh Gott! Wenn das Mädchen jetzt alles ausplauderte, war sie so gut wie tot!

Sie blickte ebenfalls rüber zu Miku, versuchte irgendwie ihre Mimik zu deuten.

„Mir ist klargeworden, das ich echte Gefühle nicht erzwingen kann.“, begann die Diva dann zu sprechen. „Ich hab sie gehen lassen. Ich will es auf eine ehrliche Art versuchen!“

Auf diese Aussage hin trafen sie zwei alles andere als geistreiche Blicke.

Die Eine hatte mit so einer Aussage schlicht und ergreifend nicht gerechnet, die Andere hatte sich schon mit einem Bein im Krankenhaus stehen sehen und war nun sichtbar froh das die Türkishaarige nicht erzählte, was eigentlich passiert war.

„So ist das also.“, äußerte die Rotäugige. Erneut fiel ihr Blick zu dem Mädchen, welches sie nach wie vor in den Armen hielt.

Als Luka den Blick der Anderen verfolgte, stellte sie fest das ihre Augen ein wenig zu weit nach unten sahen um ihr ins Gesicht zu sehen. Hätte Miku nicht auch noch hier gestanden, sie hätte sich einen Kommentar nicht verkneifen können. Die Braunhaarige hatte wirklich einen eher jungenhaften Charakter.

Als der Blick der Älteren wieder rüber zu der Türkishaarigen wanderte, wirkte sie wesentlich ernster.

„Ich weiß wir sind Freunde und du hast es wirklich nur gut gemeint sie frei zu geben...“, begann sie. „Aber wenn du ihr schon die Freiheit gibst – für mich sieht es so aus, als hätte sie eine Wahl getroffen, oder nicht?“

Die Worte ihrer besten Freundin trafen Miku erneut wie ein Schlag. Mit allem hatte sie gerechnet, aber nicht damit.

Sie hatte geglaubt das irgendwann einfach Gras über die Sache wachsen würde und sie es dann schon irgendwie schaffen würde mit der Rosahaarigen zusammenzukommen.

Doch jetzt...die Wahrheit sah ganz anders aus. Sie hatte sie wählen lassen, nachdem ihr die Augen geöffnet wurden. Und nun das! Die Diva spürte Tränen in ihren Augen aufsteigen. Sie blinzelte.

„Ich will's von dir hören Luka! Jetzt sag doch auch mal was dazu!“, verlangte sie dann.

Angesprochene starrte die Jüngere für einen Moment an. Mit der Aufforderung hatte sie nun nicht gerechnet. Sie verletzte andere Menschen nur ungern. Was also sagte sie nun am besten?

„Ich tue das freiwillig, Miku.“, meinte sie schließlich.

Gerade wollte sie noch etwas hinzufügen um ihre Aussage nicht ganz so kühl klingen zu lassen, da hatte die Andere sich auch schon umgedreht und war in den Wald gelaufen.

Einerseits hatte die Blauäugige Mitleid mit dem Mädchen, andererseits wusste sie nicht ob die Diva diesen Gefühlsausbruch schon wieder nur gespielt hatte um genau das zu erreichen.

Ob sie diesmal ihr schlechtes Gewissen ausnutzen wollte um ihre Ziele zu erreichen?

Doch irgendetwas störte sie an der Richtung, in die die Türkishaarige eben abgehauen war. Sie konnte bloß nicht sagen was genau es war...

„Jetzt guck nicht so skeptisch. Sie tut mir zwar auch leid, aber sie wird sich schon wieder einkriegen.“, riss Meikos Stimme sie aus den Gedanken.

Luka warf ihr einen fragenden Blick zu. „Sicher?“

„War vielleicht ein wenig ungünstig das sie ausgerechnet jetzt aufgetaucht ist, aber sie kriegt sich wieder ein. Ich rede nachher nochmal mit ihr.“

Die Braunhaarige wollte nicht so dastehen als seie SIE alles Schuld, denn das war sie nicht. Sie hatte nur das Gefühl das die Diva ihr gerade fast die komplette Schuld in die Schuhe schieben wollte. Aber hätte die Jüngere sie nicht angelogen, wäre es erst gar nicht zu so einer Situation gekommen.

Nun, was Miku gesehen hatte hatte sie gesehen. Dumm gelaufen. Doch wollte sie jetzt nicht mehr die Finger von ihrer Zeltpartnerin lassen, jetzt wo sie gerade sämtlichen Widerstand hatte fallen lassen und im Prinzip ihr Okay gegeben hatte.

„Irgendwas stört mich an der Richtung, in die Miku eben gelaufen ist.“, grübelte Luka.

Meiko zuckte nur die Schultern. „Das ist Wald, sonst nichts.“ Doch ganz überzeugt hatte sie die Rosahaarige nicht. Hatte der Ranger ihnen nicht gestern irgendwas zu diesem Waldabschnitt erzählt, als sie hier am Wasserfall gestanden hatten? Sie zog ein nachdenkliches Gesicht.

„Hey, hier spielt die Musik, Süße.“ Um ihren Worten ein wenig mehr Ausdruck zu verleihen, legte die Ältere erneut einen Finger unter das Kinn ihrer Partnerin und schob es ein Stück weit hoch.

Zwei azurblaue Augen blickten sie an. Auf die Lippen der Rosahaarigen legte sich ein leichtes Lächeln. „Und du bist dir auch ganz sicher das du eine Frau bist?“, wollte sie dann scherzhaft wissen.

Auf die Lippen der Braunhaarigen legte sich nun ebenfalls ein Grinsen. Sie griff nach einer Hand der Jüngeren, zog sie zu sich rüber und legte sie auf ihre rechte Brust. „Mh eigentlich schon, aber vielleicht solltest du ganz einfach mal nachsehen?“

Angesprochene konnte ein Kichern nicht unterdrücken. „Du bist echt unmöglich, weißt du das?“

Anstelle einer Antwort beugte die Größere sich nach vorn und küsste sie.

Luka erwiderte und schloss die Augen. Sie versuchte den Vorfall eben, so bedauerlich er auch war, ganz einfach auszublenden. Doch irgendwie gelang ihr das nicht. Etwas an dem Waldstück, in das die Türkishaarige eben gelaufen war, machte sie misstrauisch. Nur...was?

Sie spürte wie die Andere eine Hand unter ihren Rock schob und wollte die Gedanken jetzt erst recht zur Seite drängen.

Doch...plötzlich wusste sie, was genau sie an dem Waldstück so störte.

Und die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. Kurzerhand schob sie die Braunhaarige einfach von sich weg. Diese warf ihr einen verwirrten Blick zu.

„Hey, waru-“

„Ein Jagdgebiet und dazu auch noch Erdrutschgefahr!“, unterbrach Luka sie. „Diese dumme Gans! Wir finden sie besser bevor ihr noch was passiert!“

Meiko brauchte einen Moment um zu verstehen was die Jüngere meinte. Dann hatte es Klick gemacht. „Oh **#-S4#*!!“ In ihrem Vokabular gab es einige unschönere Flüche als in dem der Rosahaarigen. Immer noch geschockt über die plötzliche Erkenntnis über das Waldgebiet blickten sie sich an.

„Später, ja? Jetzt müssen wir erstmal Miku finden.“, ergriff die Blauäugige das Wort.

Die Braunhaarige nickte. „Da sagst du was. Aber vergiss nicht selbst auf den Boden zu achten. Ich will dich nur ungern aus ner Bärenfalle pflücken müssen.“

Obwohl die beiden Schülerinnen wussten das die Aktion auch für sie nicht ganz ungefährlich war, liefen sie los. Wäre die Diva in das gleiche Waldstück gelaufen aus dem sie auch gekommen war, es wäre alles in Ordnung gewesen. Doch das war sie dummerweise nicht.

Und tatsächlich, in einem Busch ganz in der Nähe hing noch ein zerrissenes Absperrband. Vermutlich hatte das Band den letzten Sturm nicht überlebt.

Als wollte der Wald ihnen auch noch einen Streich spielen, fanden die beiden sich kurze Zeit später vor einem riesigen Loch wieder. Das Erdloch hatte Ähnlichkeit mit einem Bombenkrater und teilte den 'Pfad' quasi in zwei.

„Pass auf den Boden auf. Wir treffen uns in 20 Minuten wieder hier.“, ordnete die Rotäugige an.

Obwohl es nicht die beste Idee war, beschlossen die beiden sich zu trennen, da die Diva in beide Richtungen gelaufen sein könnte.
 

Verdammt! Wieso war ihr das erst so spät eingefallen?! Hätte es sofort Klick gemacht, hätte die Jüngere erst gar nicht so einen großen Vorsprung gehabt. Vermutlich wäre es ein Leichtes für ihre Teampartnerin gewesen, das Mädchen nach einigen Metern ganz einfach einzuholen.

Doch jetzt sah die Sache anders aus. Von der Türkishaarigen fehlte jede Spur! Und in diesem Gebiet rannte man besser nicht all zu schnell, da der Boden hier alles andere als ungefährlich war.

Zu allem Übel kippte nun auch noch das Wetter.

Wie viel Uhr es wohl war? Luka konnte die Uhrzeit nur schätzen, doch vermutete sie, das es wohl etwa 18:30 Uhr sein musste.

Ganz toll, wirklich! Der Himmel wurde von Minute zu Minute dunkler und sie rannte hier allein im Wald rum! In einem Wald der vermutlich vor Bärenfallen oder lockerem Boden nur so gespickt war. In der Ferne donnerte es. Auch das noch... Im Sommer wurde es um die Uhrzeit eigentlich noch nicht dunkel, doch es zog natürlich zu, wenn ein Gewitter vor der Tür stand.

Sie hasste Gewitter! Und dann auch noch mitten im Wald zu sein! Arg!
 

Irgendwo, gar nicht so weit von sich entfernt, hörte sie plötzlich einen Aufschrei. Für einen Moment blieb Luka stehen und lauschte. Der Schrei war eindeutig der Türkishaarigen zuzuordnen und klang ziemlich nah.

In ihren Gedanken sah sie das Mädchen schon mit einer Bärenfalle am Bein irgendwo auf dem Boden sitzen. Grausige Vorstellung! Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Hoffentlich war nicht genau DAS passiert. Und wenn, dann wäre es ganz allein ihre Schuld. Hätte sie dem Werben ihrer Teampartnerin nicht nachgegeben, hätte Miku nie in so eine Situation platzen können und wäre folglich auch nicht abgehauen. Und dies wiederrum würde bedeuten, das sie alle noch am See stehen würden. Eine Art Kettenreaktion.

Doch an Stelle einer Bärenfalle fand die Rosahaarige plötzlich ein weiteres Loch im Boden. Sie ahnte schon nichts Gutes und beschloss sich vorsichtig dem Rand zu nähern.

„Miku?!“, rief sie und hoffte auf eine Antwort.

Um genau zu sein hoffte sie nicht, das die Diva da runtergerauscht war, aber wenn dies der Fall sein sollte, dann hoffte sie das die Andere überhaupt noch ansprechbar war.

Für einen Moment war es still, dann hörte die Rosahaarige vom Boden der Grube aus etwas Rascheln. Dem Geräusch nach ein Lebewesen, welches sich auf Blattwerk befand und sich bewegte.

„Luka?“

Für einen Moment hegte die Rosahaarige noch die Hoffnung sich nur verhört zu haben, aber dem war nicht so. Die Stimme kam ganz eindeutig aus der Grube. Kläglicher hätte der Tonfall der Anderen wohl nicht sein können. Hoffentlich hatte sie sich nicht verletzt!

Von ihrer momentanen Position aus konnte die Blauäugige nicht runter in die Grube sehen. Ob es ihr gefiel oder nicht, sie musste wohl näher zum Rand.

Vorsichtig näherte Luka sich also dem Abgrund um einen Blick nach unten riskieren zu können.

Kurz vor der Klippe blieb sie stehen und spähte skeptisch nach unten.

Der Anblick verschlug ihr die Sprache. Unten in dem Erdloch befand sich tatsächlich ihre Klassenkameradin. Scheinbar war sie eben zu schnell unterwegs gewesen, hatte die Klippe nicht gesehen und hatte nicht mehr bremsen können. Nun lag die Türkishaarige zumindest platt auf dem Bauch und machte keine Anstalten wieder aufzustehen. Zwar war sie bei Bewusstsein, doch bewegte sie sich kaum.

„Oh Gott, wie hast du das denn geschafft?“, rief die Rosahaarige vom Rand der Klippe aus besorgt aus. Von hier aus konnte sie sehen, das sich unter dem linken Bein der Jüngeren eine rote Lache gebildet hatte. Das sah gar nicht gut aus, soweit sie das von hier aus beurteilen konnte. Zur Antwort bekam sie nur ein gequältes Murren.

Die Gedanken der Älteren rasten. Wie zur Hölle sollte sie das Mädchen da wieder rausholen?

Die Ränder der Grube waren so steil, das sie da nicht mal eben so runter klettern konnte. Außerdem wusste sie nicht, ob es überhaupt sonderlich klug wäre die Andere irgendwie zu bewegen.

Was, wenn sie sich etwas gebrochen hatte?

Hätten sie sich doch eben nicht aufgeteilt! Sie war sich fast sicher das die Braunhaarige eine bessere Idee hätte als sie selbst. Im Gegensatz zu ihr, war ihre Zeltpartnerin verdammt sportlich und würde es vermutlich schaffen, die Türkishaarige aus diesem Loch zu holen.

Normalerweise hatte Luka immer einen Plan B, oder war in der Lage sich schnell eine vernünftige Lösung zu überlegen, doch derzeit hatte sich ihr logisches Denken verabschiedet. Ihre Klassenkameradin war den Abhang runtergerauscht und hatte sich verletzt. Zumindest schien sie da allein nicht mehr rauszukommen. Was sollte sie jetzt nur tun?

Ihr Handy hatte in Aokigahara keinen Empfang und bis zum Camp war es ziemlich weit. Vermutlich würde sie sich auf dem Rückweg eh wieder x- Mal verlaufen, da sie eben noch einen unbekannten Weg eingeschlagen hatte!

//Ruhig bleiben! Konzentrier dich und lass dir was einfallen!//, tadelte sie sich in Gedanken selbst.

Ihre Aufmerksamkeit wurde dann allerdings wieder von Miku beansprucht, die den Blick leicht gehoben hatte und zum oberen Rand der Grube spähte. Allem Anschein nach wollte sie sich überzeugen, das die Blauäugige noch da war.

„Kannst du dich bewegen?“, wollte die Rosahaarige von ihr wissen. Das war das erst Beste, was ihr spontan eingefallen war. Was hatte man ihr damals im Erste-Hilfe-Kurs noch gleich gepredigt? Mit der verletzten Person reden. Das beruhigte den Betroffenen wenigstens ein wenig.

„Ich kann nur nicht aufstehen. Mein Bein...!“, antwortete die Jüngere mit zusammengebissenen Zähnen.

„Was genau ist mit deinem Bein?“ Zwar war die Rosahaarige keine Ärztin, aber wenn sie erstmal wüsste was passiert war, wäre es leichter für sie die Situation einzuschätzen.

„Ich will da gar nicht hinsehen!“, rief Angesprochene aus. Überrascht zog Luka eine Augenbraue hoch. Warum denn das nicht?

Bevor sie diese Frage jedoch stellen konnte, gab die Türkishaarige ihr allerdings schon eine Antwort.

„Ich hab nur Blut gesehen. Und ich hasse Blut! Es tut einfach nur so verdammt weh!“

Zwar hatte es noch nicht angefangen zu regnen, doch über ihnen blitzte es plötzlich. Der Himmel war inzwischen rabenschwarz. Bei dem Blitz zuckten die beiden Schülerinnen merklich zusammen.

„Ich fürchte ich krieg dich da so nicht raus. Ich hol Hilfe.“, meinte die Rosahaarige dann.

Entsetzt schüttelte die Andere den Kopf. Ihr Gesicht war nach wie vor tränenverschmiert, ihre Augen weiteten sich ein Stück.

„Nein, bitte! Lass mich hier nicht allein!“, rief die Verletzte erschrocken aus.

Die Andere seufzte kaum hörbar. „Irgendwie musst du da aber wieder raus.“

Plötzlich registrierte sie allerdings noch etwas anderes. Vom Rand der Klippe an dem sie saß, begann plötzlich Erde runter in die Grube zu rieseln. Erst nur ein wenig, doch schon bröckelte die erste größere Erdscholle weg. Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. Der Boden hier war verflucht instabil!

Hektisch erhob sie sich wieder um vom Rand der Klippe zurück zu weichen. Eine folgenschwere Aktion. Der überstürzte Rückzug hatte zur Wirkung, das nur noch mehr Erde runter in das Loch fiel. Der Boden, der eben schon merkwürdig weich gewesen war, gab mit einem Knirschen unter ihren Füßen nach.

Die Rosahaarige fuhr herum, wollte aus der Gefahrenzone sprinten, doch es war zu spät. Eine große Erdscholle fiel gemeinsam mit ihr in die Tiefe. Ihrer Kehle entwich ein markerschütternder Schrei.

Auch eine zweite Person kreischte grell auf. Sie konnte die Türkishaarige panisch ihren Namen rufen hören.

Laut krächzend flogen einige Krähen von den umliegenden Bäumen auf.
 

Erde streifte sie auf ihrem unfreiwilligen Fall nach unten. Die Umgebung wirbelte förmlich um sie herum. Für einen Moment hatte das Mädchen komplett die Orientierung verloren, dann kam ihr Körper auf dem Boden auf. Unsanft wurde ihr bei dem Aufprall die Luft aus den Lungen gedrückt.

Sand und Erde bröckelte nach wie vor vom Rand des Lochs und landete teilweise auf ihr.

Im ersten Moment ziemlich benommen blieb die Schülerin liegen.

Sie war tatsächlich ebenfalls diese Klippe runtergefallen!

Sie lebte...aber...hatte sie sich verletzt? Im ersten Schock konnte sie das nicht mals mit Gewissheit sagen.

Ihr Körper fühlte sich taub an, bekam aber mit jeder verstrichenen Sekunde wieder mehr Gefühl.

Ein Rascheln näherte sich ihr. Dann schüttelte jemand an ihrer Schulter.

„Luka! Hey, alles in Ordnung?!“ Das war Mikus Stimme. Die Panik darin war nicht zu überhören.

Die Blauäugige riss sich zusammen, stützte sich mit den Händen vom Boden ab und setzte sich wieder auf. Sie schüttelte sich halbherzig, damit der ganze Dreck von ihr fiel. Erdreste prasselten zu Boden.

Blaue und türkise Augen trafen sich. Beiden Mädchen stand der Schock deutlich ins Gesicht geschrieben.

Die Ältere brauchte einen Moment um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können.

„Ich denke ich bin in Ordnung.“, stellte sie dann fest. Das würde zwar einige blaue Flecken geben, aber ernsthaft verletzt hatte sie sich nicht.

„Gott sei Dank.“, atmete die Türkishaarige auf.

Erneut blitzte es. Die ersten Regentropfen fanden ihren Weg zur Erde. Auch das noch!

„Jetzt stecken wir trotzdem ernsthaft in der Tinte.“, streute Luka ein.

Nun saßen sie beide in diesem Loch fest. Sie konnte nur hoffen, das ihre Teampartnerin sie fand, wenn sie nach den vereinbarten zwanzig Minuten noch nicht zurück war. Blieb dann nur zu hoffen, das die Braunhaarige nicht auch noch hier runter fiel.

Und überhaupt : wer garantierte ihr das Meiko ausgerechnet dieses Erdloch mitten im Wald finden würde? Das könnte ewig dauern, immerhin suchte sie gerade in der entgegengesetzten Richtung nach der Türkishaarigen.

Luka stand vom Boden auf, klopfte den Sand von ihrer Kleidung und blickte dann runter zu Miku.

Sie wusste nicht woher sie kam, doch von jetzt auf gleich war sie plötzlich da : die Wut auf die Jüngere. Wegen ihr saßen sie überhaupt erst hier unten fest!

„Sag mal, hast du dem Ranger gestern eigentlich überhaupt zugehört? Er hat uns lang und breit erklärt, das westlich des Sees eine Sperrzone ist.“ Die Größere verschränkte die Arme vor der Brust.

Miku blickte zu ihr hoch. Den Stimmungsumschwung der Älteren hatte sie sofort bemerkt.

„Ich hab mir über sowas Unwichtiges vorhin nicht den Kopf zerbrochen.“, streute sie ein.

„Unwichtig?! Nennst du es auch unwichtig, das wir jetzt hier festsitzen?!“

Einen Moment lang starrte die Türkishaarige sie mit offenem Mund an, zog es in Betracht mit einem giftigen Kommentar zu kontern, doch besann sie sich dann eines Besseren.

„Ob du mir jetzt Vorwürfe machst oder nicht, das bringt uns hier auch nicht mehr raus.“

Diese Aussage nahm der Rosahaarigen etwas den Wind aus den Segeln.

Was war eigentlich in sie gefahren? Normalerweise war es doch auch nicht ihre Art Anderen Vorwürfe zu machen. Außerdem hatte die Jüngere sich bei dem Sturz verletzt, nicht sie. Sollte sie da nicht eigentlich etwas netter zu ihr sein?

Die Blauäugige seufzte leise. „Tut mir leid Miku.“

„Schon okay.“
 

Für einen Moment schwiegen die beiden. Sie zogen es vor sich nicht direkt anzusehen. Zum einen wegen der Sache eben, zum anderen wegen damals.

Luka hätte Miku die Szene unten am See gern erspart, doch konnte sie das, was die Jüngere gesehen hatte, schlecht aus deren Erinnerungen löschen. Sie hatte sie damit nicht verletzen wollen. Andererseits war sie nicht das Eigentum der Diva und somit war es ihre Sache was sie tat oder nicht.

Der Türkishaarigen hatte die Sache eben fast den Boden unter den Füßen weggehauen. Es hatte unglaublich geschmerzt die Andere zusammen mit ihrer besten Freundin zu sehen. Und das, was die beiden gesagt hatten, hatte die Sache auch nicht besser gemacht.

Dann wäre da noch der Terror von damals. Die Rosahaarige traute der Diva nach wie vor nicht über den Weg und fühlte sich unwohl in ihrer Nähe, während Miku es alles andere als leicht fiel sich von der Älteren fern zu halten.

Um es kurz zu sagen : das Verhältnis der beiden war nicht gerade das Beste. Während die Türkishaarige sich mehr von ihrer Mitschülerin wünschte, wollte diese bloß weg von ihr, was der Diva sehr wohl bewusst war.

Doch in dieser Grube hatten sie keine Wahl. Sie konnten sich nicht aus dem Weg gehen.

Das Schweigen wurde langsam unangenehm.

„Wie geht es deinem Bein?“, fragte die Rosahaarige schließlich. Schon vom Rand der Grube aus hatte sie gesehen das das Bein der Diva blutete, doch nach ihrem eigenen Sturz in die Tiefe, hatte sie für einen Moment ganz andere Sorgen gehabt.

„Es tut weh. Ich kann nicht aufstehen.“, jammerte ihre Klassenkameradin. Nach wie vor wagte die Diva es nicht selbst einen Blick auf ihre Verletzung zu riskieren. Alles was die Türkishaarige wusste war, das sie noch nie zuvor solche Schmerzen im Bein gehabt hatte. Ihr war zum Heulen zumute, doch ihre Tränenflüssigkeit hatte sie eben schon aufgebraucht.

Irgendetwas hielt sie davon ab sich den Schaden genauer anzusehen. Sie wollte lieber gar nicht erst genau wissen wie schlimm es wirklich war, das hätte nur noch mehr Panik verursacht.

Man hätte meinen sollen, das es schwieriger wäre nicht direkt nachzusehen was passiert war, doch in diesem Fall war es genau anders herum : Miku konnte sich einfach nicht dazu bringen sich das Unglück anzusehen.

„Darf ich mal sehen?“ Luka hatte sich wieder zu der Türkishaarigen gesetzt. Sie fühlte sich schlecht die Jüngere eben so angegiftet zu haben. Die Verletzung am Bein der Anderen sah wirklich nicht gut aus. Miku nickte nur leicht.

Auch wenn die Rosahaarige selbst Probleme mit Blut hatte, da musste sie jetzt durch. Sie beugte sich also über das Bein der Anderen und inspizierte die Wunde genauer. Nun, wegen dem ganzen Blut war nicht all zu viel zu erkennen, doch was sie sah, reichte ihr vollkommen. Ragte da nicht ein weißer Splitter aus dem Bein?

Ihre Entdeckung hatte zur Folge, das der Älteren erstmal ganz anders wurde. Das war ein Stück vom Knochen, oder?! Panik geschoben hatte sie ja schon eben, doch dieses Gefühl verstärkte sich jetzt nur noch. Vom Rand der Grube aus hatte sie schon gesehen das das Mädchen sich verletzt hatte, doch hatte sie nicht geahnt, das es so schlimm war!

Was machte sie jetzt nur? Die Türkishaarige musste dringend zum Arzt! Wie das Mädchen überhaupt so ruhig bleiben konnte, verstand sie nicht. Sie sah ihr an, das sie Schmerzen hatte, doch trug die Diva den Unfall noch mit erstaunlicher Fassung. Oder stand sie einfach nur zu sehr unter Schock?

Luka blickte sich suchend um. Irgendetwas zum Verbinden musste her. Zwar wäre ein Verband das Beste gewesen, doch hatten sie sowas natürlich nicht mit. Sie wollte nicht darüber nachdenken, was passieren konnte, wenn zu allem Übel auch noch Dreck in die Wunde kam.

Als die Blicke der beiden sich trafen, konnte sie deutlich die Angst im Blick der Diva lesen. Scheinbar erwartete die Türkishaarige einen Lagebericht.

Um ihr nicht noch mehr Angst zu machen, beschloss die Rosahaarige ihre Entdeckung ein wenig zu verharmlosen. Etwas wie 'Das blutet wie sau und ich kann ein Stück vom Knochen sehen' erschien ihr alles andere als beruhigend. Speziell in so einer Situation.

„Das sieht schmerzhaft aus, aber du hättest dich noch wesentlich schlimmer verletzen können. Besser ich verbinde das.“, sagte sie also.

„Eh? Womit denn?“, wollte die Türkisäugige leicht irritiert wissen. Auch sie hatte hier nirgendwo einen Verbandskasten entdeckt.

Die Ältere zerbrach sich über genau dieses Problem auch gerade den Kopf. Schließlich griff sie mit beiden Händen nach ihrer Bluse und riss daran, bis der Stoff schließlich einriss und sie einen Streifen ziehen konnte.

„Ist vielleicht nicht das Beste, aber besser als wenn Dreck in die Wunde kommt.“, erklärte sie mit einem entschuldigenden Lächeln. Sie riss sich wirklich zusammen um sich ihre eigene Panik nicht anmerken zu lassen. Wenn sie jetzt auch noch einräumte, das sie nicht wusste was zu tun war und das sie hier vermutlich noch ein ganzes Weilchen festsitzen würden, würde das die Situation wohl nicht besser machen.

Als sie Anstalten machte die Verletzung verbinden zu wollen, zuckte die Jüngere zusammen.

„Sei bloß vorsichtig, ja?“ Die sonst so stolze Diva klang derzeit nur noch ängstlich und verzweifelt.

„Ich versprech's.“

Vorsichtig begann Luka also damit Mikus Bein zu verbinden. Ihr Herz schlug ihr dabei bis zum Hals. Wie lange hatte sie schon keinen Erste-Hilfe-Kurs mehr gemacht? Hoffentlich passierte ihr kein Fehler und hoffentlich tat sie der Jüngeren nicht weh.
 

Auch die Türkishaarige wurde das Gefühl nicht los, das ihr Herz ihr von innen gegen die Brust hämmerte. Ihre Gefühle spielten derzeit wirklich Ping-Pong.

Einerseits hatte sie Angst die Andere könnte ihr beim Versorgen der Verletzung weh tun, andererseits gab es da andere Dinge die sie noch viel mehr durcheinander brachten.

Immer wieder tauchten die Bilder vom See vor ihrem inneren Auge auf. Immer wieder aufs Neue ein Stich genau ins Herz. Sie hatte die Rosahaarige eben kaum wiedererkannt. Um genau zu sein hatte sie im Traum nicht damit gerechnet, das sie ihrer Teampartnerin so schnell nachgeben würde. Das sie überhaupt jemanden an sich heran ließ.

Im krassen Gegensatz dazu stand ihr Handeln jetzt. Die Ältere gab sich die größte Mühe sie so vorsichtig zu verbinden wie es ging. Überhaupt gab sie sich Mühe ihr die heile Welt vorzuspielen.

Doch Miku konnte Lukas Gesicht ablesen, das die Wahrheit ein wenig anders aussah. Die azurblauen Augen der Größeren sprachen Bände. Sie wirkte zutiefst besorgt und verunsichert. Es war ihr deutlich anzusehen das sie sich unwohl fühlte, auch wenn sie dies zu verstecken versuchte.

Der Schmerz, der von ihrem Bein ausging, vernebelte der Türkishaarigen die Sinne. Sie konnte sich nicht erinnern jemals im Leben solche Schmerzen gehabt zu haben. Luka hatte auch nicht wirklich mit der Sprache rausrücken wollen, was sie vermuten ließ, das die Verletzung recht übel sein musste.

Inzwischen regnete es richtig. Die Wassertropfen fühlten sich an wie einzelne Nadelstiche. Der Himmel war rabenschwarz und immer wieder blitzte und donnerte es. Es dauerte keine zwei Minuten und die beiden Mädchen waren komplett durchweicht.

Die Diva blickte rüber zu ihrer Klassenkameradin. Diese hatte inzwischen die Verletzung verbunden und sich schweigend neben sie gesetzt.

Und schon wieder hatte Miku das Gefühl innerlich zerrissen zu werden.

Bis zum Ausflug hatten sie kein Wort mehr miteinander geredet, jetzt saßen sie hier wieder nebeneinander. Die genaueren Umstände waren dabei erstmal auszublenden.

Wie gern wäre sie jetzt näher gerückt. Sie hatte Angst was nun aus ihnen werden würde. Würden sie in diesem Erdloch hier versauern?

Die Schmerzen raubten ihr fast den Verstand. Verflucht! Wieso gelang es ihr nicht diese elenden Schmerzen auszublenden?!

Einerseits war sie sich sicher, das die Andere sie unter diesen Umständen nicht wegschubsen würde, wenn sie etwas näher zu ihr rückte, andererseits musste sie dann wieder an den See denken.

Was hatte Meiko bloß, was sie nicht hatte?! Sie war doch genau so wie sie selbst in den Vorfall damals verwickelt gewesen. Daran konnte es also nicht liegen.

Die Rosahaarige hatte eben so ungezwungen und so glücklich gewirkt. Aber warum?! Hatte sie sich am Ende noch in ihre burschikose Zeltpartnerin verliebt? Arg! Am liebsten hätte Miku laut aufgeschrieen, aber das hätte die Sache dann auch nicht besser gemacht.
 

War es den ganzen Tag über noch unerträglich heiß gewesen, so war es nun deutlich abgekühlt. Es war windig geworden und der Regen kühlte die Umgebung noch zusätzlich. Der Waldboden war aufgewichen und hatte sich in eine undefinierbare Pampe mit Blättern darin verwandelt. Die Wände der Erdgrube waren nun nur noch rutschiger und unbezwingbarer geworden.

Die beiden Schülerinnen saßen schweigend nebeneinander. Jede war in ihre eigenen Gedanken vertieft. Schlimmer in der Klemme stecken konnten sie derzeit wirklich nicht mehr!

Beide schwiegen sich an, da sie nicht wirklich wussten worüber sie reden sollten. Zu viele Dinge waren in letzter Zeit passiert. Und ihre Unsicherheit verbot es ihnen das Schweigen zu brechen.

Erst als sie plötzlich das raschelnde Geräusch von Schritten hörte, kehrte wieder Leben in Luka ein.

Von jetzt auf gleich war sie aufgesprungen und ein wenig mehr in die Mitte der Grube gelaufen. Von hier aus würde man sie am schnellsten bemerken.

„Heeeey! Hallo! Wir sind hier unten!“, rief sie laut aus. Und wirklich, die Schritte kamen näher.

Kurz vor dem Rand der Grube hielt die Person dann an.

„Luka? Miku? Seit ihr in Ordnung?!“, erkundigte Meiko sich erschrocken. Sie hatte nicht damit gerechnet ihre Klassenkameradinnen in einer Erdgrube wieder zu finden.

„Ich bin in Ordnung, ja. Aber Miku ist verletzt.“, schilderte Luka kurz die Lage. „Wir kommen hier nicht mehr raus.“

Der Rosahaarigen war ein Stein vom Herzen gefallen, als sie endlich jemand gefunden hatte.

Sie hatte zwar damit gerechnet, das die Braunhaarige sich früher oder später auf die Suche nach ihr begeben würde, doch hatte sie nicht gedacht, das die Ältere die Grube so schnell finden würde.

„Wie habt ihr das denn geschafft?!“, wollte die Rotäugige vom Rand der Grube aus wissen.

Diesmal war es Miku die das Wort ergriff.

„Um Gottes Willen Meiko, geh von dem Rand weg! Was glaubst du wie Luka es geschafft hat hier runter zu fallen!“, warnte die Türkishaarige ihre Freundin. Diese starrte sie einen Moment perplex an, wich dann jedoch ein wenig vom Rand zurück. Man konnte ihr deutlich ansehen, das sie darüber nachdachte, was sie jetzt tun sollte.

Wäre die Erdgrube trocken gewesen, vielleicht hätte die Braunhaarige es geschafft runter und auch aus eigener Kraft wieder nach oben zu klettern. Mit einer zweiten Person im Schlepptau war das aber unmöglich, so viel stand fest. Besonders viel konnte sie derzeit nicht für die beiden tun.

Ihr stand die Sorge deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie hatte wirklich nicht erwartet ihre Freundinnen in so einer misslichen Lage wiederzufinden.

„Ich krieg euch da glaub ich auch nicht raus Leute.“, räumte sie ein und strich sich einige, vom Regen durchweichte, Strähnen aus dem Gesicht.

„Ich beeil mich und lauf zurück zum Camp um Hilfe zu holen, okay?“, rief sie den beiden dann zu.

Viel mehr als zu nicken blieb den Schülerinnen in ihrer derzeitigen Lage wohl nicht übrig.

„Beeil dich bitte! Sie muss wirklich zu einem Arzt und hier unten wird es langsam nass!“

Luka hoffte, das Meiko verstanden hatte, was sie eigentlich sagen wollte. Miku musste nicht zu einem Arzt, sondern ins Krankenhaus und die Grube wurde nicht nur langsam nass, nein sie machte sich viel mehr Sorgen das die Wände noch weiter einstürzen könnten, wenn es noch weiter regnete.

Von einer Schlammlawine verschüttet werden wollte sie nun wirklich nicht.

Angesprochene versprach sich zu beeilen, stieß einige unschöne Flüche aus und lief dann los.

Glücklicherweise war die Braunhaarige verdammt sportlich und somit auch gut zu Fuß. Nur hier in dem Absperrgebiet waren ihr die Hände gebunden. Sie musste stark auf den Boden achten, da hier überall Fallen liegen konnten. Sie würde erst richtig losrennen können, wenn sie zurück beim See war. Sie hoffte nur das sie sich nicht verlief. Es wurde dunkel und der Wald sah mit jedem neuen Schatten immer gleicher aus. Aber so einen Fehler durfte sie sich jetzt nicht leisten. Ihre Freunde brauchten Hilfe! Und zwar dringend!



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Von:  YuriNeko
2012-02-24T19:59:39+00:00 24.02.2012 20:59
woah woah woah!
das ist ja mal echt spannend geworden >.<! man erlebt ja praktisch selbst das geschehen, die arme Miku Q.Q *immernoch kein mitleid mit Luka xD*
und ich hab mich schon gefragt, wieso das kapi "hole" heißt ^^ *lach*
schade nur, dass Miku und Luka sich nicht wirklich näher gekommen sind ._.' hallo? ein loch + 2 mädchen = ♥ !!! >.< und wenn man das noch mit regen multipliziert, ergibt es ♥♥ >.>
bin gespannt, was jetzt aus der verletzung wird o.o'

gggggvlG :3
Von:  dragon493
2012-02-23T13:50:24+00:00 23.02.2012 14:50
tolles kapitel
der schock von miku muss zimlich groß gewesen sein
die verletzung hört sich extremst schlimm an
bin gespannt was noch in dem loch so passiert
freu mich aufs nächste kapitel
lg dragon493


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