Zum Inhalt der Seite

Ein Bruder für jede Schwester

Flucht durch die Ewigkeit
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Foto

Spezial 10: Foto
 


 

„Mein Gott! Ich frage mich, welcher Narr das Küssen erfunden hat.“ (Jonathan Swift)
 

Damons Sicht:

Immer wieder lösten wir uns von Stefan und Katherine, gingen allein durch die Stadt oder sowas ähnliches.

Ich zog Elena hinter ein Haus und ergatterte von ihr einen weiteren Kuss.

Irgendwie konnte ich nicht genug von ihr bekommen.

Ich war süchtig nach ihren Blicken, ihren Berührungen und am meisten nach ihren Küssen.

Es hatte einfach eine ganz andere Bedeutung für mich, da sie meine Liebe war.
 

Ich hielt ihr Gesicht in meinen Händen und bewunderte ihre Vollkommenheit, die nur sie besaß.

Wenn ich ihre Schwester ansah, dann war diese für mich nur eine gewöhnliche Frau.

Elenas Wangen schimmerten rosig, sonst war sie blasser.

„Wieso sind deine Wangen gerötet?“, fragte ich flüsternd gegen ihre Lippen.

Sie überbrückte den letzten Abstand und sofort schob ich meine Zunge zwischen ihre Lippen, worauf ein Kampf entstand.

Es war Elena die ihn gewann und sie schlang ihre Arme um meinen Nacken, um mich noch näher zu sich zu ziehen.

Der Abstand oder in dem Fall, die nicht vorhandene Entfernung, die wir zueinander hatten, war auf keinen Fall respektable.
 

Mein Körper stand in Flammen, selbst als sie wieder von mir abließ.

„Mein Körper funktioniert gerade sehr menschlich.

Ich hab gestern Blut getrunken, sodass mein Kreislauf völlig normal arbeitet und ich hab heut Morgen Kaffee getrunken, das wärmt den Körper auf“, erklärte sie mir leise.

Deswegen fühlte sie sich so warm an, das war nicht immer so.

Es schwankte immer mal wieder.

Natürlich fielen mir diese Dinge erst seitdem auf, wo wir angefangen hatten eine Beziehung zu führen.

Uns zu jagen, durch die Wälder, den anderen mit zu zerren und dabei seine Hand zu halten und seitdem wir uns immer wieder küssten.

Das war das aller beste von allem und ich könnte damit auch den ganzen Tag verbringen.

Es würde mir gewiss nichts ausmachen.
 

Sanft verschloss Elena unsere Lippen wieder miteinander, ließ aber viel zu schnell wieder von mir ab und mein Körper stand weiterhin in Brand.

„Wir sollten zurück zu den anderen gehen, aufschließen, sie wollen weiter“, berichtete sie mir.

Manchmal war es wirklich toll, dass sie so ein gutes Gehör hatte, wir waren immer gewarnt und wussten was vor sich ging.

Ein Nachtteil war natürlich, das sie immer wusste was mit mir los war.

So auch jetzt.

Lächelnd legte sie eine Hand auf mein wild schlagendes Herz, um es auch noch zu fühlen.

Mein verräterisches Herz.
 

Sie hakte sich erneut bei mir unter und Seite an Seite gingen wir zu Stefan und Katherine zurück, die aus dem Laden gekommen waren, aus dem wir uns schon lange nicht mehr halten konnten.

Oder zumindest ich nicht.

Doch dafür konnte ich Elena anscheinend mit meinen Gefühlen und der Leidenschaft, die ich für sie empfand, anstecken.

„Da ist ja das verschollene Liebespaar.

Habt ihr wenigstens etwas wirklich Unanständiges getan?“

Ich musste unwillkürlich schlucken, so war es nicht gewesen.

„Wieso frag ich eigentlich“, sagte Katherine sogleich darauf, nachdem sie ihrer Schwester in die Augen gesehen hatte.

Dachte sie jetzt, dass wir so etwas getan hatten oder nicht?

Ich schaute in Elenas Augen, die ihre Schwester tadelnd aber auch mit einem Funken Wut ansah.

Eine klare Zurechtweisung, das es sie nichts anging.
 

Elena atmete einmal tief durch und dann schien sie wieder die Gelassenheit in Person zu sein.

Sie sah von mir zu Stefan und Katherine.

„Wollen wir jetzt weitergehen?“, fragte sie nach, weil keiner darauf zu drängen schien.

„Eigentlich wollten wir euch erst einmal erzählen, dass ein Fotograph in der Stadt ist, der die Menschen hier ablichtet.

Da wollten wir hin“, erklärte Katherine.

Ein Fotograph?

Das war wirklich selten.

Für die meisten war es zu teuer sich so porträtieren zu lassen, da war es meist einfacher einen Maler zu beauftragen.

„Ein Foto von uns beiden haben wir zwar schon gemacht, auch Einzelfotos, aber wir könnten ein Foto von uns vieren zusammen machen lassen“, schlug Katherine ihre Idee vor.

Elena wandte sich lächelnd an mich.

„Und eines von uns beiden“, fügte sie an mich hinzu und ich nickte ihr zu.

Zusammen mit Elena auf einen Foto, das wäre wunderbar.

Es war etwas, das für immer bleiben würde.

Etwas das man sich ewig ansehen konnte.

Automatisch dachte ich an das Foto, das ich von Katherine bekommen hatte, auf dem Elena abgebildet war.

Noch immer lag es in dem schwarzen Buch, in dem ich auch ihre Briefe aufbewahrte.

Es war für mich das wertvollste was ich besaß.
 

Bei Fotographen gab es eine große Warteschlange.

Vor allem die Gründerfamilien wollten die Chance nutzen, sich unter freien Himmel zu fotografieren lassen.

Zumindest waren sie auch diejenigen, die es sich leisten konnten.

Aber auch von Pearl und Annabelle wurde ein Bild gemacht.

Zuerst machten wir zu viert ein Bild, wie wir es beschlossen hatten.

Danach eines von Stefan und Katherine.

Irgendwie war das etwas Beeindruckendes und neugierig beobachtete ich den sich immer wiederholenden Prozess.

Zwar gab es ein Bild von mir, wo ich mit meiner Mutter und meinen Vater abgebildet war, aber damals war ich fünf Jahre alt gewesen und wirklich konnte ich mich an diesem Tag nicht mehr erinnern.

Das Foto war das einzige was wir besaßen und Mutter strahlte darauf noch voller Kraft.

Dabei waren meine letzten Erinnerungen an sie, eine zerbrechliche Frau.
 

„Die nächsten bitte!“, wurden wir aufgefordert und Elena lächelte mich an, zog mich mit sich, vor die Kamera.

Sie stand an meiner Seite und auch gegenüber, es schien von beiden etwas zu sein, auf jedenfall standen wir nah beieinander.

Meine Haut brannte, als sie ihre Hand auf meine Brust legte, obwohl doch Stoff zwischen uns war.

Der Blitz erfasste mich unvorbereitet und ich kniff erschrocken die Augen zusammen, obwohl das doch das Zeichen war, das es vorbei war.

Ich hörte Elenas Kichern, als ich mir über die Augen fuhr.

„War doch gar nicht so schlimm“, beruhigte sie mich und streifte mit ihren Fingern über meine Hand.

Sicher, wenn man an sowas gewöhnt war oder ein Vampir war, der alles abkonnte, dann stimmte das vielleicht sogar.

Wir machten den nächsten Platz und Elena führte mich an die Seite, da ich noch immer das Gefühl hatte blind zu sein.
 

Mich brachte erst das Gefühl ihrer Hand, die über meinen Arm strich, wieder zur Besinnung, denn mein Körper fasste erneut Feuer.

Wie schaffte sie das nur, obwohl ich doch Kleidung trug?

Doch das schien meinen Körper nicht wirklich zu interessieren, er sehnte sich mit jeder Faser nach ihr.

„Das wird ein schönes Bild.

So haben wir immer eine Erinnerung an diesen Tag.“

Elena schien heiter und gelassen zu sein, anscheinend war sie heute wenig von Sorgen geplagt und dachte nicht über das kommende nach.

Deswegen hatte sie sich wohl auch so sehr von mir mitreißen lassen.

„Lass uns von hier verschwinden und noch ein paar geheime schöne Erinnerungen für diesen Tag schaffen“, flüsterte ich ihr ins Ohr, denn ich wollte sie schon wieder berühren.

Doch das ging nicht, wenn so viele Menschen um uns herum waren.

Elena unterdrückte ein Kichern, kam aber mit mir mit und wir verschwanden hinter dem nächsten Haus, stahlen uns von einem Baum zum anderen und versteckten uns genauso hinter den Häusern.
 

Ich erfasste Elenas Hand, kreuzte ihre Finger mit meinen und immer wieder drückten wir unsere Lippen aufeinander.

Wahrlich etwas Besseres gab es nicht.

Die Frau zu küssen, die man liebte, war verschlingend und es förderte eine unbekannte Sucht.

Sicher würde ich bei dem Foto in der Zukunft andauernd lächeln müssen.

So anständig wie wir da beieinander standen, widersprach es vollkommen dem, was wir sonst den ganzen Tag getan hatten.

Wir küssten uns, spielten mit einander fangen und verstecken, aber das wichtigste von allen war, das wir uns küssten.

Immer und immer wieder und ich wollte nie damit aufhören.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück