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The forgotten promise...

von

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Kapitel 1 - terrible awakening - Osoroshī mezame

Kapitel 1 - terrible awakening - Osoroshī mezame
 

Es würde das letzte Mal sein, dass er diesen Weg gehen musste. Und doch erschien er ihm endlos lang, als er sich durch die verwinkelten Gänge langsam aber stetig Yubabas Büro näherte. Und damit vielleicht auch endlich dem Ende seiner Knechtschaft. Es würde ein harter Kampf werden, das war ihm durchaus bewusst. Doch er musste ihn gewinnen, um seinetwillen...und für Chihiro, damit vielleicht eine geringe Chance bestand, sie wiederzusehen.

“Nun beweg endlich deinen verräterischen Hintern hierher, du nichtsnutziger kleiner Wurm!”, kreischte die Hexe und ein Ruck fuhr durch Hakus Körper. Ehe er sich versah lag er ihr auch schon im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen. Damit waren seine Vorbereitungen auf das nun folgende Gespräch hinfällig und er würde, wohl oder übel, improvisieren müssen. Doch das durfte er sich auf keinen Fall anmerken lassen, denn sobald Yubaba nur den Hauch von Zweifel oder Angst spürte, dann wäre er verloren. Und sein Versprechen ebenfalls..

“Nun, ist die kleine Göre Zen endlich wieder in ihre kümmerliche Welt zurückgekehrt, ja?”, schnaubte Yubaba und zog an ihrer Zigarette. “Ihr Name ist Chihiro”, antwortete Haku ruhig und so gelassen wie nur möglich. “Pff..was sind schon Namen, nicht wahr, Haku? Du kennst das doch selbst, ohne eure wahren Namen seid ihr NICHTS in meiner Welt, ihr gehorcht MIR, wie auch du es wieder tun wirst!” Haku lächelte nur. “Ich werde hiermit kündigen”, lies er die Hexe tonlos wissen.

Eine Weile war es ruhig in dem riesigen Büro, bis Yubaba plötzlich in Lachen ausbrach. “DU willst kündigen? Hast du unseren Vertrag schon vergessen? Du kannst nicht kündigen, du nichtsnutziger Bengel, du gehörst mir!” Sie sprang von ihrem Stuhl auf und landete direkt vor ihm, bohrte ihm den Finger in die Brust und schimpfte weiter auf ihn ein: “Red hier nicht so einen Blödsinn und scher dich gefälligst an die Arbeit. Wegen deiner Unfähigkeit gehorsam zu sein, wirst du den Rest deines erbärmlichen Daseins unten bei den Öfen fristen, Haku!”
 

“Das wäre immer noch besser als weiterhin für Sie auf Raubzüge zu gehen. Und im Übrigen...mein Name ist Nigihayami Kohakunushi...”, setzte er noch triumphierend hinzu und blickte ihr direkt in die vor Schock geweiteten Augen. Doch schneller als erwartet hatte sie sich wieder gefangen und antwortete gleichgültig: “Und? Was bringt dir dein Name nun? Denkst du etwa, du kannst so einfach in ihre Welt gehen und ihr werdet dann glücklich? Du bist ein Fluss! Nichts weiter als Wasser, dass sich nicht verständigen kann. Das verschmutzt wird. Wer weiß, ob es dich überhaupt noch in ihrer Welt gibt? Willst du das riskieren, du dummer Drache? Willst du riskieren im Nichts zu enden? Ich gebe dir eine letzte Chance...bleib hier. Wenn du ein bisschen bettelst und um Gnade flehst schicke ich dich vielleicht sogar in die Küche, wie wäre das für dich?”

Yubabas Plan schien aufzugehen, denn Haku fühlte die Unsicherheit in sich aufsteigen. Doch er durfte nicht aufgeben, er musste endlich aus diesem Vertrag entkommen, er musste sein Versprechen gegenüber Chihiro halten, koste es was es wolle. “Sie haben keine Macht mehr über mich, schon vergessen? Mit meinem Namen habe ich auch meine Freiheit zurück gewonnen. Unser Vertrag ist damit hinfällig!” Und mit diesen Worten drehte er sich um und wollte das alles hinter sich lassen. Doch er hörte nicht mehr Yubabas Worte, die ihm leise und gefährlich folgen würden...

“Sobald du auch nur einen Fuß über unsere Grenzen setzen solltest...wirst du denken, alles vergessen zu haben...du wirst mit jedem verzweifelten Gedanken an dieses dumme Menschenkind Chihiro die Erinnerungen Stück für Stück verlieren...bis nichts mehr von ihr übrig geblieben ist. Nur die quälende Leere und Gewissheit etwas verloren zu haben, für das du dein Leben aufs Spiel gesetzt hast..sieben Jahre werden vergangen sein..und auch sie wird dich vergessen haben..aber gnädig wie ich bin werde ich dich in deiner jämmerlichen Menschengestalt entlassen...”
 

Nur schwerfällig konnte er seine Augen öffnen und war extrem verwirrt. Er kannte diesen Ort nicht. Plötzlich tauchte ein Gesicht vor ihm auf und er wurde lautstark gefragt: “Nanu? Wo kommst du denn her, junger Mann?” 'Junger Mann? Die alte Frau kann wohl nicht mehr richtig sehen...', dachte er bei sich und kniff die Augen vor den urplötzlich einsetzenden Kopfschmerzen zusammen. Sowas hatte er noch nie erlebt. “Was ist denn los mit dir? Hast du Schmerzen? Kannst du sprechen?” Haku blinzelte und versuchte seine Umgebung wahrzunehmen. Überall um ihn herum standen hohe Bäume und die Sonne hatten ihren höchsten Stand erreicht; es musste Mittagszeit sein. “Nun denn, wenn du nicht reden willst. Mein Name ist Tomoko. Freut mich, dich kennen zu lernen junger Mann.” Haku richtete sich schwerfällig auf und bemerkte die kleinen Häuschen auf dem Waldboden. “Was ist das?”, fragte er langsam und leise, da er seiner eigenen Stimme nicht so recht trauen wollte. Und wieder erschrak er, als er sich selbst hörte. War das wirklich er? Diese Stimme...sie passte nicht zu ihm. “Was macht ein vermutlich zwanzigjähriger Mann hier in diesem Wald? Noch dazu vor den Shinto-Schreinen? Ihr Jugendlichen habt es doch heutzutage nicht mehr so mit Gottheiten, oder hab ich hier die große Ausnahme vor mir zu sitzen, hm?”, grinste ihn die Alte an. '20..? Wie kommt sie darauf?' Er schüttelte nur den Kopf, bereute es aber sofort wieder, denn die Schmerzen in seinem Kopf wurden dadurch nur noch stärker und er spürte Übelkeit in sich aufkeimen.

Tomoko musterte ihn interessiert aber auch besorgt und griff ihm dann kurzerhand unter die Arme, stellte ihn ein wenig unbeholfen auf die Füße und klopfte ihm herzlich auf den Rücken. “Ich glaube, du kommst ersteinmal mit zu mir, ich mache dir einen Kräutertee und dann erzählst du mir alles, in Ordnung? Ich komme grade erst vom Sammeln zurück, also sind sie noch frisch und wirken umso besser.” Haku nickte und versuchte den Schwindel zu unterdrücken und sich zu konzentrieren. Noch einmal fragte Tomoko ihn: “Und..verrätst du mir jetzt deinen Namen?” Er blieb stehen und sah mehr durch sie hindurch als alles andere. Fieberhaft kramte er in seinem Gedächtnis, doch er kam einfach nicht drauf.

“Ich weiß es...nicht.”



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